— —
Stadtgemeinden 108.25 Mill. Mark, für die Landgemeinden und Gutsbenrke zusammen auf 117, 59 Mill. Mark Wenn man die auf den Kopf der Bevölkerung entfallenden Durchschnittssätze ins Auge faßt, so entfallen auf den Kopf der Bevölkerung der Stadt⸗ 89 * an Korporationsabgaben zusammen II, 42 M, des platten andes mit Einschluß der Gutsbezirke 6,37 Schließt man die Gutsbezirke aus dieser Rechnung aus, so entfallen auf den Kopf der Bevölkerung in den Stadtgemeinden an Koporationsabgaben über⸗ haupt 1142 A, in den Landgemeinden 5, 67 0. Die Gemeinde⸗ und sonstigen Korporationsabgaben zusammen belaufen sich im Vergleich: a zu dem Aufkommen an Klassen⸗ und Ein⸗ kommensteuer: I) für. die Stadtgemeinden auf 232 ,½9 (mit Schwankungen zwischen 35809 für die Provinz Schleswig⸗Holstein und 16609 für die Provinz Sachfem, 2) für die Landgemeinden auf 3350 (also 10309 mehr als für die Stadtgemeinden, mit Schwan⸗ kungen zwischen 5750, für die Provinz Ostpreußen und 1660/0 für die Provinz Sachsen), 3) für den ganzen Staat auf 269, (mit Schwan— kungen zwischen 40660 für die Provinz Schleswig⸗Holstein und 1660, für die Provinz Sachsen); V. zu dem Aufkommen an sämmtlichen direkten Staatssteuern: J) für die Stadtgemeinden auf 1330/0 (mit Schwankungen zwischen 19306 für die Provinz Schleswig-Holstein und 970 /g, für die Provinzen PoirꝑnL Und Sachsen), 25 für die Landgemeinden auf 1356 / (mit Schwankungen zwischen 2080½ für die Provinz Ostpreußen und 665½ für die Provinz Sachsen), 3), für den ganzen Staat auf 13401 (mit Schwankungen zwischen 1740/9 für die Provinzen Ost⸗ und Westpreußen bezw. 1690/0 für die Provinzen Schleswig⸗Holstein, Westfalen und Rheinprovinz und S1o/ g fur die Provinz Sachsen), — Während im ganzen Staate sich die Korporation zabgaben mit Einschluß der Gemeindeabgaben im Durchschnitte pro Kopf der Be— völkerung auf 7,83 MM beliefen, betrugen dieselben in 109 Städten mehr als 12 4, in 45 Städten mehr als 15 AE, in 8 Städten sogar mehr als 20 M auf den Kopf der Bevölkerung, und zwar: 26,25 M. in Frankfurt a. M., 24,50 S in Ruhrort, 23,10 M in Cöln, 22,40 M in Wattenscheid, 20, 87 M in Itzehoe, 246 ½ in Berlin, 20,04. MM. in Bonn, 20, 01 ½ν in Wiesbaden. Noch deutlicher ergiebt sich eine Ueberlastung mit Gemeinde- und Korporationsabgaben ein— zelner Gemeinden, wenn man die Prozentsätze in das ÄAuge faßt, welche — und zwar lediglich für die eigentlichen Gemeindeabgaben, mit Ausschluß der sonstigen Korporationslasten an Kirchen⸗, Schul⸗, Armen⸗ Kreis- und Provinzialabgaben = als Zuschläge zu den direkten Staatssteuern, insbesondere zur Grund nnd Gebäudesteue einerseits und Klassen⸗ und klassifizirten Einkommensteuer andererseits erhoben werden. Diese Zuschläge betragen nämlich: a. mehr als 200 derStaats⸗Grund⸗ steuer in 33 Städten, b mehr als 200 , der Staats ⸗Gebäudesteuer in 35 Städten, C. mehr als 300 ½ο der Staats—, Klassen⸗ und klassi⸗ fizirten Einkommensteuer in 49 Sfädten. Der Höchstbetrag des Zuschlags wird bei der Grundsteuer mit 450 Yso in Hattingen (Reg. Bez. Arnsberg), bei der Gebäudesteuer mit 420 0.½ in Wandsbeck, und bei der Klassen- und Einkommensteuer mit 650 5,9 in Haspe (Reg. Bez. Arnsberg) bezw. 550 og in Passenheim (Reg. Bez. Königsberg) erreicht. Auch in einer Reihe von Landgemeinden finden sich Zufchläge von ähnlicher Höhe wie in den höchstbesteuerten Städten ftatt. — Die direkten Staatssteuern in Preußen haben sich von 1876 — 1880/81 um 15 M0000 AM, pro Kopf der Bevölkerung um O,24 „S6, vermehrt. Der Löwenantheil an dieser. Steigerung entfällt mit zusammen 11239 900 M. oder O38 S pro Kopf der Bevölkerung auf die Gebäudesteuer. Bei der Grundsteuer zeigt sich im Ganzen eine geringe Zunahme um 293 O00 v, pro Kopf der Bevölkerung sogar eine Abnahme um O08 S6. Bei der Klassen⸗ und klassifizirten Einkommensteuer ergiebt die Zunahme im Ganzen 2202 000 , auf den Kopf der Bevölkerung ebenfalls eine Abnahme von 007 e, bei der Gewerbesteuer im Ganzen 1 336000 4, auf den Kopf der Bevölkerung eine Zunahme von 5. J Ss, Wick bedeutender ist die Steigerung in der Belastung mit Gemeinde- und Korpo⸗ rationsabgaben, welche um so drückender empfunden wird, als dieselbe nicht wie bei der direkten Staatssteuer gleichmäßig durch den ganzen Staat, sondern bei den verschiedenen Gemeinden in“ der ungleich⸗ mäßigsten, die Prãästations fähigkeit derselben vielfach gefährdenden Weise eingetreten ist. In den alten Provinzen des Staates beträgt die Zunahme der Belastung mit Korporationsabgaben seit dem Jahre 1857 fast 83 Mill. Mark oder 114060. Die Zunahme ist nach den ab— soluten zahlen am stärksten in der Rheinprobinsanit en g Mü. Mark, in Berlin mit 184 Mill. Mark und in der Provinz Westfalen mit 131 Mill. Mark, am schwächsten in der Provinz Pommern mit noch nicht 1 Mill. Mark. Nach Prozentsätzen ist die Zunahme am stärksten in Berlin mit 374 00, in der Provinz Westfalen mit 283 ½, und in der Rheinprovinz mit 164 0ͤ½, am schwächsten in Pommern mit [Y /g. Von dieser Steigerung entfällt der wesentlichste Theil auf die Stadtgemeinden mit 607 Mill. Mark oder 20M e und zwar schwankt diese Steigerung zwischen 18 Mill. Mark — 374 0so in Berlin, fast 17 Mill. Mark — 274 go in der Rheinprovinz bezw. 5 Mill. Mark — 1670. in der Provinz Westfalen einerseits und B / io Mill. Mark — 62 * in der Provinz Pommern andererseits. In den Landgemeinden beträgt die Steigerung nur 221,0 Mill. Mark — 51 9½ und schwankt zwischen sz Mill. Mark — 92 0 in
der Rheinprovinz bezw. 7! Mill. Mark = 243 do, in der Provinz Westfalen und einer kleinen Abnahme von ] Mill. Mark = 1206 in der Provinz Poonmern. — Auf den Kopf der Bevölkerung beträgt die Steigerung im ganzen Staate 2 ,½ 480, und schwankt zwischen ga46 S6. — S6 5 in Berlin, 5,68 M 187 0½ in der Provinz Westfalen, 4,88 M6 — g3 ο in der Rheinprovinz bezw. U 6 M — 196 9½ in der Provinz Posen einerseits und 1,36 6 2
Il olg in der Provinz Brandenburg bezw. 1,260 4 Provinz Pommern andererseits.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Die in R. Gärtner's Verlagsbuchhandlung (Hermann Heyfelder) hierselbst erscheinenden Mitth eil ungen aus der historifchen Litteratur“, herausgegeben von der Historischen G esellschaft in Berlin und in deren Auftrage redigirt von Dr. Ferdin and Hirsch, sind mit dem kürzlich ausgegebenen 1. Heft bereits in den X. Jahrgang eingetreten. Die genannte Vereins“ Zeitschrift liefert bekanntlich eingehende aber kompendiöse Berichte über die neueften historischen Werke unter steter Bezugnahme auf den Stand der bis⸗ herigen Forschungen und hat sich dadurch die Gunst des weiten Kreises der Geschichtsfreunde und Lehrer erworben. Diesen muß es daran liegen, durch objektiv gehaltene Inhaltsangaben in den Stand gesetzt ju werden, beurtheilen zu können, ob für ihre Wünsche bezw. ihr Fach die eingehendere Beschäftigung mit einem neu erschienenen Werke angezeigt sei oder nicht. Einem solchen Bedürfniß aber dient die Zeitschrift in nun bereits durch Jahre hinlänglich bewährter Weise. Für die Reichhaltigkeit des Gebotenen spricht auch der Inhalt des neuesten Heftes, welcher hier folgt: Bergmann, Das Ziel der Ge schichte (Krüner). — Bauer, Themistokles, Studien und Beitrãge zur griechischen Historiographie und Quellen funde (Drovsen). — Müller⸗Strübing, Die attische Schrift vom Staate der Athener (Buff). — Lenz, Das Synedrion der VBundesgenossen im zweiten athenischen Bunde (Droysen). . Klein, Fasti consulares inde D Caesaris nece usque ad imperinm Dioctiani (Bohn). — Haden⸗ schmidt, Der römische Bischof im vierten Jahrhundert (Löwenfeld). — Kolbe, Heidnische Alterthümer in Oberhessen Meyer). Monn-= menta Germanige historiea — Steindorff, Jahrbücher des Deutschen Reichs unter Heinrich III. 2. Bd. (Hirsch). — Adler, Herzog Wei vi. und sein Sohn (Volkmar). — TVohmever, Geschichte von Ost⸗ und Westyreußen 1. Bd. (Winter). Bunge, Est⸗ und Kurlän⸗ dische Urkunden Regesten bis zum Jahre 'I30h (Poelchau). — Naxiersfy, Die libri reditunm der Stadt Riga (Poelchau). — Hilde⸗ brand, liv., est⸗ und kurländisches Urkundenbuch Poelchau). — Heiden⸗
31 0½ in der
heimer, Petrus Martyr Anglerius und sein Opus epistolerum Meyer. — Materialien zur neueren Geschichte Nr. 2 u. J Gischer). Roth. Augsburger Resormationegeschichte (Schmidl). — Goedeke,
Maria Stuart (Breßlau , Opitz, Maria Stuart (Breßlau). — Eindely, Geschichte des dreißigjährigen Krieges 4. Band (Fischer). — Schreiner, Aus der Geschichte Dillenburgs im Mittelalser und im
in England (Hirsch).
du XVIIIe siècle (KFoser). — Grünhagen, Geschichte des ersten schle⸗ sischen Krieges J. Band (Winter). — Rethwisch, Der Staats⸗ Minister Freiherr von Zedtlitz und Preußens höheres Schulwesen im Zeitalter Friedrichs des Großen (Koser). — Goldschmidt, Friedrich und Paul, Das Leben des Staatsraths Kunth ermelo). — Caemmerer, Die Dperationen in der Lomellina vom 29. Mai dis 3. Juni 1859 (Fischer). — Ihrer Bestimmung entsprechend werden die Mittheilungen“ sich auch in Zukunft der Kritiken enthalten, „weil weder die auf das allgemeine Ganze gerichtete subjektive Meinungsäußerung noch das polemische Eingehen auf Einzelheiten den von ihr beabsichtigten Nutzen zu schaffen vermögen, überdies eine richtige Würdigung gerade der bedeutendsten historischen Arbeiten oft erst nach länger fortgesetzten Forschungen auf demselben Felde möglich ist“. — Die Zeitschrift erscheint in vierteljährlichen Heften von 6 Bogen Umfang und zum Preise von 6 M für den Jahrgang. Beigegeben sind ihr die Sitzungsberichte der Historischen Gesellschaft (der vor⸗ liegenden ersten Nummer des X. Jahrgangs das Protokoll der Sitzung vom 7. November v. J. nebst Referat über einen interessanten Vor⸗ trag des hr. Jastrow über Monzambano's (Pufendorfs) Lehre von der Monstrosität der alten Reichsverfaffung, sowie das Statut der Gesellschaft). Der Verein wendet sich in dem Prospekt, welcher dem Hefte vorgedruckt ist, besonders an die Lehrer und Forscher der Geschichte mit der Bitte, dem Unternehmen ihre Gunst zuzuwenden, und er⸗ sucht die Herren, welche dasselbe durch ihre Mitarbeit unter⸗ stützen wollen, sich mit dem Redacteur in Verbindung zu setzen. Gewerbe und Handel.
Nürnberg, 25. Januar. (Hopfenmarktbericht von Leopold il Der Verkehr am Hopfenmarkt ist fortgesetzt ein sehr tiller. Während der letzten 8 Tage wurden durchschnittlich kauin 109 Ballen per Tag verkauft. während die Zusuhren eine namhaft höhere Ziffer repräsentiren. Die Preife sind in Folge der Leblosig⸗ keit des Geschäfts um 5 — 10 S½ς neuerdings zurückgegangen. Die Eigner drängen auch zu den reduzirten Preisen zum Verkauf, ver— mögen aber trotz größter Nachgiebigkeit keinen ansehnlicheren Umsatz zu erzielen, da namentlich seit Beginn dieser Woche die Frage eine sehr geringe ist. Die Stimmung ist flau.
Leipzig, 26. Januar, (W. X. B.) Der Aufsichtsrath des Leipziger Kassenvereins beschloß, der demnächstigen General⸗m versammlung die Vertheilung einer Dividende von 55 0, , — gegen 5! / S6 im Vorjahre — vorzuschlagen.
Paritz, 26. Januar, (W. T. B.) Die Situation der Börse ist unverändert. Alle Parquetverbindlichkeiten der Börsen⸗ makler sind durch eventuelle Zuhülfenahme des vön der haute finance im eigenen Interesse geschaffenen Garantiefonds gesichert. Aber die Coulissenposition ist noch immer gefährdet, da Geschäfte in der Coulisse nicht möglich sind und die Klientel sich nicht liquidiren kann. Der Parquetgarantiefonds ist dem Pariser Börsenblatte“ zufolge zur einen Hälfte durch Bankhäuser erster Kreditklasse, zur anderen Hälfte durch Kreditinstitute gebildet worden.
Spätere Meldung: Die Compagnie der „Agents de change“ hat gestern Maßnahmen getroffen, welche die Liquidation der Ge— schäfte soohl unter den „Agents de change“ selbst wie dem Publi— kum gegenüber vollständig sichern. Für die Liquidation der Coulisse ist noch keinerlei Maßnahme getroffen; die Coulisse erhielt indeß von den, Kreditgesellschaften die Zusicherung, daß sie in den Reports auf Stücke die zur Liquidation erforderlichen Mittel erhalten solle. Das Geschäft ist fortgesetzt ein äußerst beschränktes. und der Report für zo mige Rente auf 17 Cent. heruntergegangen.
Verkehrs⸗Anstalten. Driest, 26. Ignuar. (W. T. B.) Der Lloyddampfer
—
Vesta“ ist heute Mittag aus Konstantinopel hier eingetroffen.
Berlin, 27. Januar 1882 Vreußische Klassen!lotterie. (Ohne Gewähr.) Bei der heute sortgesetzten Ziehung der 4. Klasse Königlich preußischer Klassenlotterie fielen:
1 Gewinn von 75 000 M auf Nr. 13 079. é Gewinn von 30 0900 6 auf Nr. 47339. 2 Gewinne von 16 0006 auf Nr. 56 807. 58 149.
4 Gewinne von 6000 M auf Nr. 23 14. 24463. 31 108. 78 445.
44 Gewinne von 3000 M auf Nr. 21. 5920. 6469. 6978. 7749. 10 048. 10528. 11 228 13282. 17418. 21 052. 22 103. 22 650. 26 338. 29 946. 30 366. 30 447. 31 236. 34751. 36 951. 39456. 41 618. 42 996. 46159. 47 110. 47 734. 48 804. 48971. 50 665. 52413. 56 078. 56 999. 60 925. 62 160. 69 238. 69 562. 69 764. 71 338. 74 373. 74 866. 76 508. 82689. 828851. 85 074.
46 Gewinne von
1500 6 auf Nr. 1289 3069. 4982. 6453.
4764. 11 283. 14 689. 15 881. 17 363. 17924.
24 299.
— Graf zur Lippe⸗Weißenfels, Derfflinger (Fischer). — Gachard, Historie de Ia Belgique au commencement
iin? eine Reihe von Priestern des memphitischen Baal auf⸗ Üühren.
Vom Direktor der Abtheilung wurde eine Sammlung von 36 Ostraca mit hieratischen, griechischen und koptischen Inschriften geschenkt.
Es wurden ferner erworben von größeren Monumenten: eine Grabtafel des alten Reiches mit der Darstellung des Imeri und seiner Gattin an einem Opfertische und entsprechender Inschrift; die Basis einer Statue des Namu mit Inschrift aus Kalkstein; die Opferstele eines Schreibers Ani; ferner eine Vase, deren Form den Leib des Gottes Besa nachahmt; eine Thiermumie in Leinenbinden in einem längeren Thonkruge; der Mumienkasten des Monthpriesters Horsiesis in Form der Mumie mit vielen Inschriften außen und innen, welche dem Todtenbuche entnommen sind
Von kleineren Alterthümern wurden erworben: drei Hände aus Elfenbein, ein Horn aus demselben Material; ein Scarabäus mit der Darstellung Thutmes III., wie er, von seinem Löwen begleitet, einen Asiaten niederschlägt; zwei Glasmasken mit Darstellung eines männlichen und eines weiblichen Kopfes; ein Formenstein, ein Knabe aus Terracotta im römischen Stife. Ferner wurden aus Zaqaziq (Bubastis) erworben: Katzen in Bronze, der Kopf einer Katze mit
einem Scarabäus auf demselben; gleichfalls in Bronze: Statuetten der Sechet, des Besa des Nefer-⸗Tum und eine Anzahl Amulette in Terracotta, eine Bronzestatuette des Set, eine Königsstatuette in Bronze; die Bronzestatuette einer griechischen Göttin mit Scepter; eine Art Armband aus Terracotta mit dem Namen Usarkons II. Sistrumgriffe mit dem Ramen Psametichs J. und Amafis' JI. und andere ähnliche Gegenstände.
An Gipsabgüssen wurden erworben: die drei großen . aus dem Grabe des Hesi (Bulaq), zwei Reliefs aus dem rabe des Ptahhotep (Sagqarah) und eins dus dem des Ptahmes; ferner die in Bulaq befindliche 1,506 m hohe Gruppe zweier, Fische darbringender Hyksos aus Tanis; das aus dem Tempel von Deir-el⸗bahri entnom⸗ mene Relief, welches die Fürstin von Punt darstellt; die Göttin Apet in, Form eines aufrecht stehenden weibfichen Nilpferdes von 9g8 em Höhe, XXVI. Dynastie, Bulag; die Kuh, aus dem Grabe des Pfa— metek in Saqqarah, jetzt in Bulag, TXX. Dynastie; Reliefdarstellung der Kleopatra von 1360 em Höhe und 60 em Breite Jus dem Tempel von Denderah; kleinere Reliesdarstellung eines Ptolemäers und einer Fürstin derselben Dynastie (Bulaq). Reliefdarstellung von vier Vogel⸗ gestalten aus dem Osiristempel zu Denderah (Mariette, Denderah 9 43 unter 14 bis 17); zwei Reliefdarstellungen des Gottes Besa aus Denderah; eine Doppelstatue desselben Gottes, der auf der einen Seite männlich, auf der andern weiblich dargestellt ist.
An Papyren wurden erworben: ein funerärer Papyrus des Pefau, der einige Kapitel des Todtenbuches in hieratischer Schrift enthalt, von etwas über einen Meter Länge; das hieratische Todtenbuch des Pechal-Chons von über 5 m Länge; das Scha⸗enesensen des Thoti von 1,82 m Länge, gleichfalls in hieratischer Schrift. Es wurden ferner angekauft eine Sammlung von Papyrusfragmenten aus Theben, mit griechischer und koptischer Schrift, darunter Bruchstücke eines grie— chischen Epos in Hexametern, eine Sammlung von Papyrus- und Pergamentfragmenten aus dem Fayyum mit griechischer, koptischer, arabischer, hebräischer und lateinischer Schrift, darunter fünf Quart— blätter aus einer Pergamenthandschrift des Euripides und ein Quart⸗ blatt von Papyrus aus der Analytik des Aristoteles, und endlich die Papyrussammlung des Hrn. Rogers Bey, welche gleichfalls aus den Fayyumer Funden hervorgegangen ist; sie besteht vorwaltend aus kursiv⸗griechischen und arabischen Handschriften, enthält daneben aber auch koptische, hebräische und demobtische Fragmente.
Lepsius.
II. Königliche Nation al-Galerie.
Im abgelaufenen Vierteljahr sind folgende Erwerbungen für die
Königliche National⸗Galerie erfolgt: A. Oelgemälde.
E. von Gebhardt (Düsseldorf): „Himmelfahrt Christi“.
Karl Blechen (Berlin F): 7 landschaftliche Entwürfe und Stu— dien meist nach italienischen Motiven.
Wisniesky (Berlin). Zwei Genrebilder: „Heimkehr“ und „Edel⸗ knabe und Landmädchen“.
A. Graff: Weibliches Bildniß.
5 Bilder, Aufwand zus. 39 060 (.
Außerdem wurde aus dem v. Rohrschen Stiftungsfond angekauft:
E. Bracht (Karlsruhe): „Abenddämmerung am todten Meer“ = für 3000 .
B. Bildhauerwerke und C. Kartons. Keine.) D. Handzeichnungen.
Chr. Wilberg (Berlin): 5 Blatt Aquarellzeichnungen, nämlich I). Basilika zu Pergamon, 2) Brücke, 3) Straße mit Minaret da⸗ selbst, 4 Thor in Palermo, 5) Blick in Die Loggien Rafaels im Vatikan.
Wilh. Hensel (6 Berlin): das sogenannte Lalla⸗Rookh⸗Album, 50 Kostümporträts fürstlicher Persönlichkeiten, Bleistift.
55 Blatt, Aufwand zus. 550 „M
Jordan.
III. Kunstgewerbe⸗Museum. In der Zeit vem 1. Juli bis 1. Sftober 1881 sind für die Sammlung erworben: Spiegelschrank, reich geschnitzt, bemalt und vergoldet. Frankreich, Zeit Ludwigs XIV. Ledertapete, in Blau und Gold gepreßt, mit Pilastern, Sockel und Fries. Italien, Anfang des XVIif. Jahrhunderts. Chinesischer Kaiserthron in Lackarbeit mit Einsätzen von Seiden— stoff und mit großem Pfauenrad. Durch freundliche Vermittelung des Gesandten Herrn von Brandt. Chinesische und japanische Porzellane, Lack- und Metallarbeiten aus den Sammlungen des Baron von Gutschmidt und des Dr. meä. Gierke. Dausorgel, in einem aus Eichenbol; geschnitzten Gehäuse von höchster Vollendung. Niederländische Arbeit im Stil der Thüren von Dudenarde. Anfang des Xvj. Jahrhunderts. Koffer mit Eisen beschlagen um 1700.
25 910. 31 496. 32 253. 33 601. 33 839. 36 466. 36978. 37672. 41 426. 42231. 47298. 47969. 48 708. 51 743. 56 761. 56 912. 57 975. 58 191. 59 320 64 600. 70 330. 70 545. 74 206. 75 482. 77 840. 79 852. 79 960. 81 124. S6 640. 87 364. 87 509. 90933. 91 051. 91 570. 91 6608.
76 Gewinne von 600 M auf Nr. 420. 1735. 18760. 3685. 3747. 3891. 5450. 9480. 11 366. 12 112. 15106. 165 251. 17 802. 17876. 21 820. 23 216. 23 882. 27 303. 28 156. 28 195. 32 070. 32 828. 33 753. 34 601. 34 853. 36 178. 35 249. 36 878. 36 955. 38 454. 39 798. 41276. 42212. 42 894. 43 554. 40 686. 48950. 51 559. 53 082. 4 234. 56 564. 57 427. 58 367. 58 378. 62 540. 62744. 63 389. 65 079. 65 g23. 65 936. 66447. 66 488. 66 957. 67 155. 67 446. 68 950. 690990. 69 700. 70 032. 71 886. 72 397. 74430. 79 151. 79180 S0 031 80 352. 80416. S0 780. 80 823. 80 885. 83761. 83 966. 85 170. 87628. 91 831. 93 728.
ᷣ Berichtigung. Im gestrigen Berichte lies statt 28 340 die Nr. 78 310 mit 1506 60
Amtliche Berichte aus den Königlichen Kunstsammlungen.
(Aus dem Jahrbuch der Königlich Preußischen Kunstsammlungen. Dasselbe erscheint viertelsährlich zum Preise von 30 M sür den Jahr⸗ gang im Verlage der Weidmannschen Buchhandlung zu Berlin.)
J. Königliche Museen in (Fortsetzung.)
G. Egvyptische Abtheilung. Erwerbungen des vorigen Jahres, welche nunmehr eingetroffen sind:; die ngophore Grantistafne des Horu, eines Beamten unter der Königin Amengrtis, XXVI. Dynastie, mit vielen Inschriften von 4 em Höhe; ein Naoß mit jwes Üräusschlangen aus Kalkstein, und eine granitene Opfertafel ohne Inschrift.
Der deutsche General⸗Konful in Alexandrien, Herr Baron von Saurma Jelsch machte zum Geschenk: eine Granitssatue des Mond⸗ gottes Chons mit dem Namensschilde
em N Ramses' II.; einen Granit⸗ ippus, um welchen sich eine Schlange
461 — ringelt und der den Namen der Königin Schepu⸗en⸗apef, der Tochter des Königs Pianchi, trägt,
XXVI. Dynastie, Höhe 25 em; eine Granitstele 8 em Höhe, welche inen ptelomaischen Pharao vor den Gottheiten Hamarchis und
Berlin.
dreißigjahrigen Kriege (König). — Stern, Geschichte der Rerolution
Dathor, Chnum und Sat opfernd darstellt: eine Kalksteintafel, deren
„Kasel, mit völligem Zubehör, weiße Seide Anfang des XVIII. Jahrhunderts. Tisch mit Platte von Delffter Favence.
mit Gold gestickt. XVII. Jahr hundert.
Die Sammlung ist im verflossenen Vierteljahr aus dem alten Gebäude der Königlichen Porjellanmanufaktur in den momumenta⸗ len Prachtbau übergesiedelf, dessen feierliche Eröffnung am 21. No⸗ vember stattfand.
Die Ueberführung hat in der Zeit vom 20. Juni bis 1. Okto— ber stattgefunden, ohne daß irgend ein Unfall eingetreten jist. eber die Einrichtung des Neubaues in allen seinen Theilen berichtet das am Tage der Eröffnung ausgegebene Buch: Das Kunstgewerbemuseum ju Berlin. Festschrift zur Eröffnung des Museumsgebäudes. 46. Ueber die Sammlung im Besonderen das am gleichen Tage erschie⸗ nene Heft: Kunstgewerbemuseum zu Berlin. Führer durch die Samm⸗ lung. Berlin. Weidmannsche Buchhandlung 18381. 805. 102 Seiten. Preis 50 .
Lessing. (Schluß folgt.)
Redacteur: Riedel. Berlin
Verlag der Eppedition (Kessel). Druck: W. Elgner.
Fünf Beilagen (einschließlich Börsen ⸗ Beilage).
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Auzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.
E 24.
Berlin, Freitag, den 27. Jannar
I 8s G2.
ᷣ =
Nichtamtliches.
zreußen. Berlin, 27. Januar. Im weiteren Ver— . (35.) Sitzung setzte der Neich stag 1e Berathung der auf Grund des 5. 1394. der Gewerb e⸗ rdnung (Gesetz, betreffend die Aran derung der Gewerhe⸗ 1dnung vom 17. Juli 1878) durch Beschluß des Bundesraths stroffenen Bestimmungen über die Seschäftigung ugendlicher Arbeiter auf Steig kehr enbergwerkten git. Der Bundesrathskommissar, Königlich Preuß sche Ge⸗ eime Ober⸗-Bergrath Freiherr von Heyden⸗Rynsch erklärte, es abe ihn überrascht, daß diese Verordnung, welche von den srbeitern freudig begrüßt worden sei, im Reichstage solchem Biderstande begegne; dieser Verordnung seien sehr gründliche
rhebu d Erörterungen vorangegangen. Es seien rhebungen und Erörterung — 3 J . preußischen, bayerischen und sächsischen Bergbehör den ehört worden. Der Vorredner irre, wenn derselhe laube, daß die Vorbedingung zu diesem Erlaß, die
braussetzung des 8. 139a. fehle. Bei Bergthung der Ge— . ei vom Negierungstisch ansdrücllich hervargehe⸗ en worden, daß auch die anderweitige Regelung der. eschäf⸗ gung jugendlicher Arbeiter in Stein kohlen ber gwer ken durch erordnung erfolgen könne. Aber auch weng die ses nicht er Fall gewesen wäre, so ließe doch der Wortlaut des
1I39a. eine solche Verordnung zu. Denn auch bei den
) * R860 1 . T 2 d Nacht⸗ herrwerken handele es sich um. Tag- und
, Es würden zu jeder Zeit Reparaturen noth⸗ bendig. Der Vorredner habe sich gewundert, weshalb
erade in Bayern und in Rheinland und Westsalen ein ölches Bedürfniß hervorgetreten sei. Dem ö . r, daß die Verordnung sich nur auf solche Bergwerke Hreziehe, ei denen zwei achtstündige Förderschichten einge ührt seien nd die deshalb einen Theil der Nachtzeit, die Frühnt unden jor 5 ½ Uhr und die Abendstunden nach Sl / Uhr, mit hinein⸗ iehen müßten, um solche zwei n ,,, dies sei bei den bayerischen und bei den rheinisch we stfů 6 zergwerken von Alters, her üblich, während die schle⸗ schen und sächsischen Steinkohlenbergwerke eine . wölsstündige Förderschicht hätten. Deshalb lasse sich bei . ine solche Ausnahme vermeiden. Der großartige ö iheinland und Westfalen erfordere aber diese längere . ung, weil ein Arbeiter nicht so lange arheiten könne, ö. in nderen Gegenden. Für die jugendlichen Arbeiter Rhein ands ind Westfalens sei aber diese Zweitheilung deshalb nothwendig, zeil nach einer behördlichen Verordnung die Verwendung igendlicher Arbeiter zu gewissen Diensten verboten sei, , ich die Zahl der jugendlichen Arbeiter bedeuten? vernꝛinder habe. Bestreiten aber müsse er auf das Entschiedenste, daß ö. Ver⸗ jrdnung im pekuniären Interesse der Arbeitgeber . vorden sei, damit sie billigere Arbeit erhielten. Ausschlag. sebend sei vielmehr die Rücksicht auf das Loos der Arbeiter elbst, die, wie gezeigt, gar nicht würden arbeiten . ö denn diese Bestimmungen nicht erlassen worden waren. Eine Erschwerung für die jugendlichen Arbeiter ei demit licht verknüpft; dagegen seien sie in die angenehme Lage . etzt, durch ihren Verdienst zu dem Einlommen der Fami e twas beizutragen, ja in manchen Fallen sogar ihre ver⸗ zittwete Mutter zu unterstützen. Die Arbeitgeber aber . en der jugendlichen Arbeiter nicht gut k n ihnen sich ein tüchtiger Nachwuchs von A e enn eran⸗ ilden könne, und weil sie zu gewissen leichteren betten junge deute besser verwenden könnten, als ällere. Würde der Antrag pirsch angenommen werden, und die Bundesraths verordnung sicht in Wirksamkeit treten önnen, so würden nicht nur . Arbeitgeber geschädigt, sondern auch die jugendlichen Ar eit⸗ iehmer brodlos werden. Dies werde man nicht wollen, und eshalb bitte er das Haus um Annahme der . Die Abg zr. Franz und Genossen beantragten: 6 o,, beschließen, den Herrn Reichs kan ler zu ersuchen, zu veranlassen, daß der Bundesrath die e nn . mungen über die Beschäftigung der jugendlichen Arbeiter . 9 Steinkohlenbergwerken dahin abändere, daß sie nur für die ,. sichen Arbeiter gelten, welche mit den mit der Förderung unmittel⸗ bar in Verbindung stehenden Arbeiten beschaftigt sind. 5 Der Abg. Dr. Franz konstatirte, daß die durch die Ver⸗ ordnung einseitig den Steinkohlenbergwerken n n 6. zünstigung einen guten Eindruck nicht . J. daß vielmehr, wie aus den jüngsten Berichten der Fabri inspel dren thelle, die Glashüütenbetriehe und ähnliche Industrien ahn⸗ iche Bevorzugungen für sich verlangten. Din Interesse, ö. unterbrochener Förderung, wenn sie durch die Art des Betrie zes bedingt sei, und nur in Jnteresse dieser, wolle ö. lassenen Bestimmungen koncediren; für die anderen Ar eiter, zeren Thätigkeit nig t ,, . 9 , , . im Zu⸗ . 5 oi 8 ) 1 z en. ö e,, ken er a mit dem Abg. Hirsch darüber im Einverständniß, daß es nothwendig erscheine, die Arbeiter so viel wie möglich zu schützen, auch , . ö. sehr verwerflich sei, wenn die Arbeiter von . api 1 u 2 von den Bergwerksbesitzern ausgeheutet. würden; 9 ,. aber, daß zu einer derartigen Auffassung 2. 9 20 Rede stehenden Verordnung kein Grund in h 2 . Hirsch spreche von einem Gewinn für die Vesitzer, ö
ĩ ni ͤ kämen; dabei ugendlichen Arbeiter weniger Geld bekämen; 6. 3. doch ein ziemlich erheblicher Irrthum unter.
̃ ; i i er Natur Die Leistungen der jugendlichen Arbeiter seien der der 3 vnach allemal sehr gering, und ber m . p. Bestreben sich überhaupt junge Leute für den Vetriel . . zuzichen, liege es, daß man von beror ee g , g re hn, wirke, sie in die Bergwerke einzustellen. 2 h ö ⸗ 6. die Arbeit der jugendlichen Burschen eine relativ 6 1 Liege fiberhaupt in der Verordnung des Bunde * eine Gefahr für das Wohl dieser r . 2 beiter vor? Er müsse das nach er, , , 3 aus bestreiten. Die BVestimmungen ö a r. wegs irgend welche Gefahr für die jugendli N e beiter, da es sich nur um das Arbeiten über a * und die Beschäftigungsart eine derartige sei, daß bei ihr di
Diese müßte geschützt werden.
— — — — — — — — — —— —
nachdem dieselben die Schule verlassen hätten, noch zwei Jahre lang spazieren gehen zu lassen; könnten dieselben nicht auf den Wertstatten ihrer Eltern unterkommen, so würden sie gezwungen, in die Fremde zu gehen, was dem Familienleben gewiß nicht zuträglich sei. Wenn die Leute erst in späteren Jahren zum Bergbau kämen, würden sie den Gefahren desselben gewiß schwieriger entgehen, als wenn sie von Jugend auf angelernt seien. In dieser Hinsicht sei also die Verordnung gerade sehr zweckmäßiß. Wenn der Abg. Dr. Hirsch meine, daß nach früheren Erfahrungen feststehe, daß. durch die zu frühe Jeschäftigung in den Gruben die militärische Tauglichkeit der Leute beeinträchtigt werde, so ergebe doch die jüungsie Siatistik, daß die Zahl der tauglichen gegen früher zugenommen habe Auch der Uebelstand des Zuweitwohnens sei nur die Aus= nahme; in der Regel wohnten die Leute ziemlich nahe bei den Gruben. Vergleiche man die Berggesetzgebungen anderer Län⸗ der, so müsse Deutsei land in. Bezug auf die Vestim mungen im Interesse jugendlicher Arbeiter als Muster gelten. Er halte aus diesen Gründen die Verordnung für vollkommen gerecht⸗ fertigt, würde sich aber eventuell für den Antrag Franz aus— rechen. . . . Abg. Dr. Hammacher bemerkte, die Gewalt der That⸗ sachen sei hier strenger als das Gesetz. Im Interesse der Ar⸗ beiter selber sei die Beschäftigung jugendlicher Arbeiter ge⸗
boten. Daß die Letzteren darunter litten, müsse er entschieden bestreiten. Nach seinen eigenen Erfahrungen würden gerade aus den Kreisen des westfälischen Bergbaues unter den dortigen Bergleuten die allertüchtigsten Soldaten aus⸗ gehoben. Er habe niemals etwas davon gehört, daß die
Bergarbeiter, die unter der Herrschaft der deutschen Gewerbeordnung thätig gewesen, in ihrer körperlichen Ent⸗ wickelung zurückgegangen seien. Daß. die Bestimmungen der Gewerbeordnung hinsichtlich der Arbeitszeit nicht immer n. gehalten worden, sei wiederholt dadurch herbeigeführt worden, daß sonst der Betrieh geradezu unmöglich geworden wäre. Er sei mit dem den Bestimmungen zu Grunde liegenden Gedanken zwar einverstanden, wolle aber im Interesse der Sache dem 2 ge Franz zustimmen. .
ö . wies ebenfalls nach, daß derschiedene Beschäftigungsarten, wie sie der Bergbau mit sich . wohl geeignet seien, die jugendlichen Arheiter über Gebühr anzustrengen und ihre körperliche Entwickelung zu schädigen.
Der Abg. Stoetzel trat für den Antrag des Abg. Dr. Franz ein. Die meisten Bestimmungen des Bundesrgths halie er, wenn auch nicht für schädlich, so doch für zwecklos. Wirklich des Schutzes bedürftig wären nur die jugendlichen Arbeiter. welche bei der direkten Förderung beschäftigt wären; und diesen Schutz en. * Antrag Franz und Genossen, den zur Annahme empfehle. ö Nach ,. persönlichen Bemerkungen wurde der . des Abg. Dr. Hirsch . dagegen .. 26 des Abg. Dr. Franz mit großer Majorität angenommen. . . ö ö des Reichs han shaltz⸗ Etats für das Etats jahr 1882/83 in der dritten Lesung. 3u derselben beantragte der Abg. von Venda, die Position. betr. die Kostenbewilligung zu dem Bau einer Militär- Erziehunge⸗ anstalt in Neubreisach, an die Budget lommission zurückzu ver⸗ wessen. Dagegen möchte der Abg. Richter Hagen diesen Gegenstand gerade jetzt, wo das Haus gut besetzt sei⸗ berathen sehen. Letzterem Wunsche wurde vom Hause gemil fahrt. ; Zunächst wurde . Ordinarium der Ausgaben des Bundesraths verhandelt. . f Beim 2 2 (Bundezrath) bemerkte der Abg. Nickert, zu Beginn dieser Session sei von dem Reichskanzler führ die Beurtheilung des Ausfalls der Wahlen eine amtliche Wahl⸗ statistik benutzt worden, deren Zahlen sich als umuverla sig erwiesen hätten. Am 15. Dezember habe der , . von Boetticher dem Reichstage eine andere berichtigte Wahl. statistik angekündigt und dieselbe sei jetzt auch eingegangen. . habe sich die Mühe genommen, dieselbe zu , , e⸗ haupte, daß auch diese berichtigte Statistik an argen Irn 9 . leide. Er habe durchaus nicht, wie der Minister ven BVoetti . behauptet habe, übergroßen Eifer an den Tag gelegt für die liberale Vereinigung Stimmen in Beschlag zu nehmen, die derselben nicht zukamen. Dagegen stelle sich die Zahl der auf die Deutsch Konservotiven gesallenen Stimmen noch geringer, als die berichtigte Wahlstatistik angebe, obschen diese e. ersten um circa 40 000 Stimmen abweiche. Im 6. . hen Wahlkreis seien die auf Herrn von Puttkamer gess enen Stimmen einfach den Deutsch-Konservatioen J ,. Herr von Puttkamer aber habe früher der nqtionallibera r Partei angehört. Dasselbe sei im 9. und 19. posguschen Wahl⸗ kreis geschehen. Anderswo sei man noch weiter gegangen und habe wichtgültige Stimmen als ,,,, sehen. Im 4. hannoverschen Wahllreis und , big Cassel sei eine Anzahl von Stimmen auf ban srsten . marck gefallen. Dieselben seien ungültig gewesen, . Neichekanzler als Mitglied des Vun desraihs nicht wah ar sei. Trotzdem seien dieselben den ent, 3 rechnet. Er könne darum auch diese berichtigte ag. n. als nicht zuverlässig ansehen und müsse behaupten, ** * Schlüsse, welche der Reiche kanzler aus derselben gezogen habe, jedes sicheren Halts entbehrten.
5 ⸗ 86 Hierauf ergriff der Devoll macht ig zum Bundesrath ( 5 z 0 8 . Stagis⸗Minister von Boetticher das Wert; . Meine Herren! Daß auch diese amtliche Statistit ihre Mänge haben würde, das glaube ich bei der ersten e n standes eutet zu haben. Es ist ja ganz natürlich, daß man be , . 3 der sehr viele Kandidaten konkurriren, die bid her einer parlamentarischen Versammlung und einer be g ten. Fraktion nicht angehört baben, sehr ö an e, ü. darüber sein kann, zu welcher volitischen Farbe der be te fend ö didat cinjuschätzen ist. Die Wablkommissarien, auf deren Berie * diese Statistik beruht, sind, wie ich neulich gesagt habe, h. nic k befugt, ein zuschäßen, sondern sie n, 4 m xichtigsten verfabren, wenn sie sich bei se e d, n resp. ihren Parteifreunden erkundigen 9 zu 6 Fraktion sie sich rechnen. Ich bestreite nun auf das Positivste, daß
r, 2
nommen hat; ich glaube vielmehr, daß überall ebenso verfahren sein wird, wie ich es bezeichnete, daß man also Erkundigungen darüber einge⸗ zogen, zu welcher politischen Partei die einzelnen Kandidaten zu rechnen sind. Wenn der Herr Vorredner sich beispielsweise darüber be⸗ schwerte, daß sein Parteigenosse, der Hr. Abg. Frieß nicht zur libera-⸗ len Vereinigung gerechnet sei, so nehme ich an, daß man eben in seinem Wahlkreis noch darüber nicht entschieden gewesen sein wird. welcher Partei er demnãchst, wenn er gewählt werden sollte, sich elb 9 ge verde. . e y,, endlich der Herr Abgeordnete den Fürsten Bismarck nicht für wählbar erklärt hat, so ist das nicht richtig. Die Verfassung schreibt nur vor, daß Niemand gleichzeitig Mitglied des Bundesraths und Reichstags sein kann. Damit ist aber keineswegs ausgeschlossen, daß. Mitglieder des Bundesraths, gewählt werden können. Es wird ihnen vielmehr nachher nur zu überlassen sein, sich entweder für das Mandat oder für die Fortsetzung ihres Auftrags als Bepollmächtigte des Bundesraths zu entscheiden. Diese Frage ift bisher immer so beurtheilt worden, die Stimmen also, welche bei den letzten Wahlen auf den Fürsten Bismarck gefallen sind, sind mit vollem Rechte unter die Konservativen gerechnet worden.
Der Abg. Grillenberger heklagte sich über Belästigungen, die er und die Mitglieder seiner Partei von den Polizei⸗ behörden erfahren hätten. Kriminalbeamte überwachten sie auf Schritt und Tritt, und verfolgten sie bis hierher in das Reichstagsgebäude. Ein solches Verfahren verletze die Würde des Neichstags. .
ö. ier des Bundesraths wurde bewilligt. . Zum Etat des Reichstags lag ein Antrag des Abg. Frhr. von Stauffenberg vor, für einen Bibliothekassistenten ein Ge⸗ halt von 3000 46 einzustellen. Der Abg. Frhr. von Stauffenberg motivirte denselben unter Hinweis auf die Thatsache, daß der jebige Bibliothekar nicht im Stande sei, sein Amt allein weiter zu versehen. Der Antrag wurde darauf ohne weitere De⸗ batte angenommen, ebenso der ganze Etat des Reichstags, . Das Haus trat darauf in die Berathung der. Anträge bezüglich der in Ne u-Breisach zu errichtenden Militär⸗Er⸗ ziehungsanstalt ein.
. 9 ö I) der Abg. von Massow und Genossen die Summe von 290 000 6 zur Errichtung eines Militär⸗ Knabenerziehungsinstituts mit Unteroffiziervorschule als erste Rate zu bewilligen. . ö.
3 Die Ae von Benda und Genossen für den Fall der Ablehnung des vorstehenden Antrages: 290 000 . als erste Rate zur Errichtung einer Unteroffiziervorschule zu bewilligen.
Der Abg. von Massow befürwortete seinen Antrag. Bei der zweiten Lesung sei die Summe von 290 000 66 für die Knabenerziehungsanstalt und die Unteroffizierschule mit großer Majorität abgelehnt worden, obgleich von kompetenter Seite die Vorlage auf das Wärmste empfohlen sei. Er halte die⸗ selbe aus militärischen und politischen Gründen für noth⸗ wendig und trete darum für die Wiederherstellung der Re⸗ gierungsvorlage ein. In Elsaß-Lothringen bestehe thatsäch⸗ lich ein Mangel an Unteroffizieren, der durch den Zufluß aus Osten nicht gedeckt werde. Aus Neu-⸗Breisach selbst sei dem Reichstage eine Reihe von Petitionen, in denen die Errichtung dieser Schulen verlangt werde, zugegangen, So berechtigten Forderungen, glaube er, dürfe der Reichstag sein Ohr nicht verschließen. Auch politische Gründe sprächen für die Vor⸗ lage. Nachdem die Elsasser dem Deutschen Reiche unterthan geworden, müßten die Deutschen die Elsasser sich auch zugethan
En. mn n., Abg. Rickert erklärte, die Apostrophen an den Pa⸗ triotismus halte er bei dieser Vorlage für durchaus überflüssig. Man schade damit nur der Sache, denn man stelle sie auf ein ganz falsches Niveau. In dieser Beziehung habe sich be⸗ sonders der Abg. von Treitschke vergangen, der ohne sachliches Material beizubringen, den Reichstag mit einem Konglomerat von Redensarten überschüttet habe, mit denen derselbe besser verschont geblieben wäre. Für den Antrag von Benda würde er stimmen, wenn dem Reichstag für denselben ein motivirter Kostenanschlag, der eine budgetmäßige Prüfung des Projel tes möglich mache, unterbreitet wäre. Da ein solcher Kosten⸗ anschlag fehle, so bitte er den Antrag abzulehnen.
Demnächst ergriff der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Staats-Minister von Kameke, das Wort: .
Meine Herren! Ich möchte nicht sehr lang werden, 6 * Art und Weise, wie augenblicklich diese Sache gufgefaßt worden ist, zwingt mich, in Kürze über die Entstehung dieses Postens zu rn, Die ursprüngliche Veranlassung, daß ein solcher . . 9 Militärbudget eingestellt wurde, ist der Untereffiziermange z . 1 Ihnen mitgetheilt worden, daß er augenblicklich über 9 /a der 6 ats siffer beträgt. Es ist ferner verschiedentlich bon Cesggt 26 daß dieser Mangel am meisten fühlbar wird im Westen . Reiches und zwar so, daß eine Abhülfe dringend not htendig e Diese Abhülfe ist bis jetzt insoweit gewährt worden, als 8 i Unteroffizierschulen junge Männer dorthin geschickt . ag 6 im übrigen bat man sich dadurch helfen müssen, R die ar n wandernden Unteroffiziere in den Regimentern in aden un 3 saß angestellt worden sind. Diese wandernden Unterofsitiere sind ö Element, mit dem wir in der Armee verhältnißmäßig den w enigsten g. aa machen können. Wenn die Leute vollständig tüchtig waren, ; 26 wären sie bei ihrem alten Regiment geblieben und hatten dor = Unterkommen nicht aufgegeben. Ihnen fehlt es also 3 einer Stelle und sie dienen . nicht dazu, für unsere Militärv ãltniss paganda zu machen. . ᷣ , wird, noch fühlbarer durch w. Einrichtungen, die wir verschiedentlich getgoffen haben; 9 e , die Einrichtung der Ersatzreserve. Zur Ausbildung el * 2 für die Uebungen des Beurlaubtenstandes wird eine fe, n Unteroffizieren zeitweise in Anspruch senommen. die in * * Dienste vermißt werden, wodurch es immer dringlicher wird, d Y bzuhelfen. 3 5 ,,, erwãchst daher nach. 9 — 16 bin eine Pflicht, cinmal dem Mangel abzubelfen. e e , Zabl der = . dann aber auch 0 Dieselb auß dem ö Bild 3 n ben. Die Militärverwaltung hat 1 . 5— , offizierschulen. Zur Zeit Et 824 re . in den Unteroffizierschulen und können , etwa 100) Untersfflere in die Armeg gegeber werden, 2 2 bemerkt, ist der Abgang viel stärker. Wie ich schon bei der * — Berathung dieses Postens erwähnte, fällt ein Tbeil der nen, * in diesen Schulen vor dem Ende des Nursus aus, das 9. 462 die wegen körperlicher, wegen inte irktueller und moralischer &
allgemein gewachsenen
Arbeiter in keiner Weise zu Schaden kommen 2 ** . Regel nach seien die Arbeiter nicht in der Lage, ihre Kinder,
irgendwo ein Wablkommissarius aus eigener Initiative und 4 1 tendenziöͤser Absicht eine falsche Rubrizittung der Kandidaten vorg
brechen entlassen werden müssen. Die Zahl derselben beniffert