1882 / 32 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 06 Feb 1882 18:00:01 GMT) scan diff

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n n . Session noch zu erledigenden Sachen wurde auf en 10. d. Mts. einschließlich festgestellt und die nächste Sitzung zur Vornahme der Wahl des Vorsitzenden des Land⸗ tages und dessen Stellvertreters sowie der Mitglieder der Kommission für die außerordentlichen Revisionen der ständi⸗ schen Kassen und deren Stellvertreter auf Montag, den 6. d. Mts., Mittags 12 Uhr, anberaumt.

Berliner Zeitungen beispielsweise die Nr. 58 der „Vossischen Zeitung“ enthalten die detaillirte Inhalts—⸗ angabe eines Berichts, welchen der hiesige Magistrat an den Minister der öffentlichen Arbeiten in Erwiderung der im September v. J. erlassenen Aufforderung zur Betheiligung der Stadt Berlin an der projektirten Kanalisirung der Unterspree erstattet haben soll.

Es wird dabei hinzugefügt, daß eine Rückäußerung des Ministers auf die Propositionen des Magistrats noch nicht er— folgt sei. Dem gegenüber sind wir in der Lage zu kon⸗ statiren, daß ein derartiger Bericht in dem gedachten Ministe— rium bisher überhaupt nicht eingelaufen ist.

Ein Diebstahl gegen Verschwägerte (Stief— resp. Schwiegereltern oder Kinder, Schwager) ist nach einem Urtheil des Reichsgerichts, J. Strafsenats, vom 1. Dezember v. J., selbst wenn zur Zeit des Diebstahls diejenige Person bereits verstorben war, welche das Verhältniß der Schwäger⸗ schaft zwischen dem Diebe und dem Bestohlenen begründete, nur auf Antrag zu verfolgen.

Ein Auswanderungsagent, welcher einen zu 14monat— licher Gefängnißstrafe verurtheilten Wilddieb seines Vortheils wegen nach Amerika befördert und so der Strafvollstreckung entzogen hatte, obgleich er wußte, daß der Auswanderer zu einer Gefängnißstrafe verurtheilt war und diese Strafe noch nicht verbüßt hatte, wurde wegen Be günstigung aus 8. 257 des Strafgesetzbuches zu einer Gefängnißstrafe verurtheilt. Die von dem Agenten dagegen eingelegte Revision wurde vom Reichsgericht, J. Strafsenat, durch Urtheil vom 8. Dezember v. J. verworfen.

Die vorsätzliche Entziehung von arrestirten Forderungen aus der Verstrickung fällt nach einem Urtheil des Reichgerichts, J. Strafsenats, vom 8. Dezember v. J., nicht unter die Strafbestimmung des §. 1373 des Straf— gesetzbuchs, wonach die vorsätzliche Entziehung von beschlag— nahmten „Sachen“ aus der Verstrickung mit Gefängniß bis zu einem Jahre bestraft wird.

Der General der Infanterie von Schwerin, Gou— verneur von Metz, und der General-Lieutenant Freiherr von Branden ste in, Commandeur der 8. Division, sind zur Ab— stattung persönlicher Meldungen hier eingetroffen.

Die General-Lieutenants Freiherr von Willisen, Commandeur der 28. Division, und von Heuduck, Chef des Militär⸗Reitinstituts in Hannover, sind wieder abgereist—

Zur Ueberreichung des Sr. Majestät dem Sultan Abdul-Hamid-Khan Allerhöchst verliehenen Schwarzen Adler-Srdens sind: Se. Durchlaucht Fürst Anton Radziwill, General⸗Lieut, und General à la suite Sr. Majestät des Kaisers und Königs, Se. Durchlaucht Heinrich XVIII. Prinz Reuß, Ritt— meister und Escazron-Chef im Garde⸗Kürassier-Regiment, und die Majors: Freiherr von Elverfeldt genannt von Beverförde— Werries, à la suits des 4. Garde⸗-Grenadier⸗-Regiments Königin und Adjutant des Kriegs⸗-Ministers, sowie von Below, etats— mäßiger Stabsoffizier im 1. Garde-Dragoner-Regiment, nach Konstantinopel kommandirt worden.

Als Aerzte haben sich niedergelassen die Herren: Dr. Conrads in Dorsten, Dr. Lachmann und Dr. Wanher in Frankfurt a. M., Dr. Mattiessen in Wiesbaden, Dr. Selig in Höchst, Dr. Rings in Rheydt, Dr. Hlubek in Beyenburg und Meessen in Büttgen.

Bayern. München, 4. Februar. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Kammer der Abgeordneten wurde nach längerer Debatte über die Rückäußerung der Reichsrathskammer in Betreff der Simultanfchule ein neuerer Antrag des Abg. Luthardt: die Volksschule ist Kon— fessionsschule; die Bildung der Schulsprengel hat mit mög⸗ lichstem Anschlusse an den Pfarrverband zu ersolgen; die Be⸗ wohner einer Gemeinde ohne Schule ihrer Konfession sind be— rechtigt zur Benutzung der benachbarten Schule ihrer Kon— fession; für die Pfalz sind außerdem die Bestimmungen des Landrathsabschieds von 1818 maßgebend mit den Stimmen der Rechten angenommen. Der Kultus-Minister Dr. von Lutz erklärte diesen Antrag für unannehmbar und undurch⸗ führbar.

Sachsen. König hat den Staats-Minister von Nostitz-Wall

witz von dem Auftrage der Leitung des Ministeriums der

Auswärtigen Angelegenheiten entbunden und die Leitung des genannten Ministeriums dem im Gesammt-Ministerium vor— sitzenden Staats-Minister, Staats-Minister General der Ka— vallerie von Fabrice, dem Staats-Minister von Nostitz⸗ Wallwitz aber die erledigte Funktion eines Ministers des Königlichen Hauses übertragen.

Die Erste Kammer berieth in ihrer heutigen Sitzung das Königliche Dekret, betreffend die Erbauung mehrere? Sekundäreisenbahnen. Die allgemeine Debatte bewegte sich in der Hauptsache um die Frage, ob bei der zukünftigen Erbauung von Eisenbahnen die Interessenten zu Beiträgen heranzuziehen seien. Die Deputation bejahte in ihrem Be— richte diese Frage; nicht minder sprachen sich die Herren Graf Rex, Graf von Könneritz, von Erdmanngdorff und Ober— Bürgermeister Dr. Stübel für die Heranziehung der Inter essenten aus, wogegen Herr von Schönberg (RWockritz) den Standpunkt vertrat, daß eine solche Heranziehung sich nicht empfehle, weil auch die jetzt bestehenden Bahnen lediglich aus Staatsmitteln gekauft und gebaut worden seien, die Sekundär— bahnen auch den Hauptbahnen größeren Verkehr zuführten und endlich eine recht befriedigende Rentabilität zeigten. Staats⸗Minister Frhr. von Könneritz erklärte, daß die Regie⸗ rung Vedenken tragen müsse, die Erbauung neuer Bahnen davon abhängig zu machen, daß die Interessenten sich zur Zahlung von Veiträgen verständen, daß aber die Regierung allerdings denjenigen Linien, bezüglich deren große Opfer— willigkeit sich zeige, den Vorzug vor anderen Linien einräumen werde. Die Kammer nahm hierauf nach dem Vor— gange der Zweiten Kammer in der Spezlalberathung die Bahn⸗ linien Schmiedeberg⸗Kipsdorf sowie Döbeln⸗Mügeln Oschatz an und vertagte die Fortsetzung der Berathung auf Montag.

Dresden, 4. Februar. (Dresd. J) Der

26 Stimmen abgelehnt wurde. Seitens

Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 4. Februar. (W. T. B.) In der heutigen Plenarsitzung der ungarischen Dele⸗ gation wurden die einzelnen Artikel der Kreditvorlage in der General⸗ und Spezialdebatte angenommen. Die endgültige Abstimmung erfolgt morgen. In der Generaldebatte sprachen Szilagyi, Jokai, der Reichs-Finanz⸗Minister, Mis⸗ katovics, Pulszki und Keklevich. Der Reichs-Finanz⸗Minister versicherte, daß die Dimensionen des Aufstandes übertrieben worden seien. Es handle sich durchaus nicht darum, Bosnien, wie die Opposition behauptet habe, noch einmal zu erobern. Der Minister wiederholte die im Ausschusse gegebenen Auf⸗ klärungen über die Natur des Aufstandes. Er glaube nicht, daß der Aufstand eine periodische und langdauernde Er— scheinung sein werde, sei vielmehr der Ansicht, daß mit Hebung des Wohlstandes auch Ruhe und Zufriedenheit ein⸗ kehren werde. h

Die „Presse“ meldet aus Mostar: FMS. Baron Jovanovic wurde bei seinem Eintreffen hierseibst von der Bevölkerung jeder Konfession feierlich empfangen und erhielt nach herzlichster Begrüßung die Versicherungen der vollsten Srgebenheit und Treue für den Kaiser. Auch die Bewohner der auf der Reise berührten Ortschaften äußerten ihre Freude, den Baron Jovanovic wiederzusehen, betheuerten ihre unwan⸗ delbare Loyalität und wiesen jede Gemeinschaft mit den In⸗ surgenten energisch zurück.

5. Februar. (W. T. B.) Die österreichische Delegation genehmigte heute einstimmig die Vorlage über den von der Regierung geforderten Kredit von 8 Millionen; der Reichs⸗Finanz-Minister von Szlavy hatte an der Hand der Thatsachen und durch statistische Daten die Grundlosigkeit der von mehreren Delegirten vorgebrachten Vorwürfe nachgewiesen. Da auch die ungarische Delegation die Kreditvorlage einstimmig bewilligt hat und zwischen den Beschlüssen beider Delegationen keine Differenz besteht, wurde die Session alsbald geschlossen.

(W. T. B.) Wiener Blättern zufolge haben gestern in Lemberg zahlreiche Haussuchungen bei panfla— vistischen Agitatoren in Gegenwart des Staatsanwaltes, eines Untersuchungsrichters und eines Polizei⸗-Kommissars statigefunden, wobei viele Korrespondenzen mit panslavistischen Führern in Rußland saisirt wurden. Es erfolgten zahlreiche Verhaftungen, u. A. des verabschiedeten Hofrath Adolf Iwanowie Dobrjanski mit seiner verheiratheten Tochter, des Redacteurs und Eigenthümers des Journals „Slowo“, des Redacteurs Markow und mehrerer Akademiker. Der Statt— halter Graf Potocki hat sich in Folge dessen nach Wien begeben.

Lemberg, 6. Februar. (W. T. B.) Weitere Ver—⸗ haftungen von Ruthenen sind ersolgt; unter den Ver— hafteten befindet sich auch der Geistliche und frühere Reichs— rathsabgeordnete Naumowicz und dessen Sohn. Die Verhaf⸗ teten wurden dem hiesigen Strafgerichte übergeben.

Großbritannien und Irland. London, 4. Februar. (W. T. B.) Die Declaration, betreffend die Verlängerung des englisch-französischen Handelsvertrages his zum L: März er,, ist heute durch hen englischen Botschafter in Paris, Lord Lyons, und daqder Conseil-Präsidenten de Frey⸗ einet unterzeichnet worden. R. 9

Italien. Rom, 4. hr. (W. T. P.) Bei Fort⸗ setzung der Debatte über das Listenskrutinium in' der Deputirten kammer wies heute Depretis in längerer Rede alle gegen die Listenwahl vorgebrachten Argumente zurück und stellte in Betreff des Prinzips der Listeniwahl die Kabinets— frage. Die Kammer nahm schließlich in namentlicher Ab— stimmung eine von der Regierung acceptirte Tagesordnung Tajani's an, welche lautet: „Die Deputirtenkammer nimmt von den Erklärungen des Ministeriunis Akt, acceptirt das Listenskrutinium und geht zur Berathung der einzelnen Artikel über.“ Der erste Theil dieser Tagesordnung bis inel. des Wortes „Akt“ wurde mit 285 gegen 125 Stimmen (17 Stimmenthaltungen), der zweite Theil mit 286 gegen 133 Stimmen (1 Stimmenthaltung) an— genommen. Hierauf wurde die gesammte Tagesordnung summarisch volirt und die Sitzung geschlossen.

Türkei. Kon stantinopel, 5. Februar. (W. T. B.) Der Sultan empfing gestern den griechische: Gesandte Conduriotis in Privataudienz. Der Empfang war ein sehr herzlicher. Der Sultan sprach die Hoffnung zus, daß nach glücklicher Lösung der griechisch-türkischen Frage zwischen Griechenland und der Türkei freundschastliche Be⸗ ziehungen herrschen würden. Conduriotis erwiderte, Griechen land sei von denselben Wünschen heseelt und hoffe auf eine baldige Lösung der bisher noch nicht gelößten Frage hinsichtlich der Grenzpunkte. Der Sultan sprach denselben Wunsch aus und fügte hinzu, einige dieser Kunkte seien be reits dem Ministerrathe vorgelegt worden.

Rumänien. Bukarest, 5. Februar. (W. 7 B.)

In der Deputirtenkammer beantragte heute bei der fort' gesetzten Berathung der Interpellation Lahovary, betreffend die Rücksendung der Banater Familien, welche behufs Erlangung von Grundbesitz in der Dohrudscha nach Rumänien gekommen waren, Cogalniceano eine gegen die Regierung gerichtete Motion, welche indeß mit 74 gegen der Regierung war eine lange Liste von Ortschasten in der Dobrudscha auf— geführt worden, in welchen sich seit der Annexion verselben rumänische Familien von jenseits der Karpathen angesiedelt haben.

Rußland und Polen. St. Peters bu rs, 5. Februar. (W. T. B.) Der „Regierungs-⸗Anzeiger“ meldet die Ernennung Katkoffs zum Geheimen Rath.

Der „Golos“ bespricht die gegenwärtige politische Lage und sagt: die Erregung chauvinistische Strömungen in der russischen Gesellschafst erscheine im gegenwärtigen Augenblicke geradezu als ein Verbrechen gegen Rußland. Ein Krieg, selbst wenn er erfolgreich wäre, was übrigens äaußerst zweifelhaft. könne Rußland nichts anderes als eine noch größere Zerrüttung im Innern bringen, müsse die Regierung von der Sorge um innere Fragen ablenken und würde in der Folge deren Erledigung nicht nur nicht erleich⸗ tern, sondern sehr erschweren. Die russische Gesellschaft fürchte sich vor einem Kriege und vor denjenigen, welche Rußland in einen Krieg hineintreiben möchten. Diese Furcht sei um so mehr begründet, als die Heilung der inneren Gebrechen eine unabweisbare Nothwendigkeit sei.

Schweden und Norwegen. Christiania, 1. Fe⸗ bruar. (Hamb. Corr.) Das ordentliche Storthing wurde heute eröffnet. Advokat Ovan wurde an Stelle des Bischofs Smith zum Präsidenten des Lagthings gewählt.

grüßt, daß Ew. Durchlaucht, nachdem Sie dem Jeutschen 5

Abwesenheit irgend

Das Kronprinzliche Paar wird am 11. 8. Mts. hierselbst seinen feierlichen Einzug halten.

Dänemark. Kopenhagen, 2. Februar. (Hamb. Corr.) Im Landathing stand heute der Gesetzentwurf, be⸗ treffend außerordentliche Maßregeln zur Förderung des Ver⸗ theidigungswesens zur ersten Beraihung. Die Debatte wurde von dem früheren Kriegs⸗Minister General Haffner eröffnet welcher sich in allen wesentlichen Punkten der Vorlage anschloß Carstensen sprach ebenfalls für die Vorlage, Ussing in einem längeren Vortrage gegen dieselbe. Namentlich wandte Letzterer sich gegen die Landesbefestigung Kopenhagens, welche er aus politischen wie finanziellen Gründen nicht empfehlen zu können glaubte. Er verlange keineswegs Entwaffnung, aber er warne vor der Agitation für großartige Vertheidigungsmaßregeln, wie sie in den letzten Jahren betrieben worden sei. Blom widersprach Ussing und erklärte sich im Allge⸗ meinen für die Vorlage; jedoch wünschte er eine stärkere Ver— theidigung Jütlands als die von der Regierung beantragte.

Afrika. Egypten. Kairo, 5. Februar. Dem Reuterschen Bureau“ wird von hier gemeldet: Der Minsster— Präsident Mahmoud Baroudi stattete den General⸗Kon⸗ suln der Mächte im Laufe des Nachmittags Besuche ab. Bei der Unterredung mit dem englischen General-Konsul Malet erklärte Mahmoud Baroudi, daß das neue Ministerium alle inter nationalen Verpflichtungen respektiren werde. Malet erwiderte darauf, daß Mahmoud Baroudi in diesem Falle auf seine Unter— stützung rechnen dürfe. In einem an den Khedive ge⸗ richteten Schreiben hat Mahmoud Baroudi das Pro⸗ gramm des neuen Ministeriums entwickelt. In demselben werden zunächst die Verwaltungszweige auf⸗ gezählt, welche durch internationale Abmachungen garantitt sind, die unausgesetzt beobachtet werden müßten. So— dann heißt es, daß der erste Akt des neuen Mi— nisteriums darin bestehen werde, ein organisches Gesetz einzuführen, welches auf das Soigfältigste alle Rechte und Verpflichtungen privater und internationaler Natur, sowie die Abmachungen, be—⸗ treffend die Schuld und die Egypten auferlegten Lasten' be— achten werde. Das organische Gesetz werde die Verantwort— lichkeit der Minister der Notabelnkammer gegenüber festsetzen und ein Reglement für die Notabelnkammer enthalten. Weit davon entfernt, eine Ursache zur Beunruhigung zu sein, werde das organische Gesetz alle Bedingungen erfüllen, welche geeignet seien, alle Welt zu befriedigen. Der Khedive hat dieses Programm in einem Antwortfchreiben gut geheißen.

Amerika. Washington, 4. Februar. (W. T. B.) Das Gericht hat den Antrag Guiteau's auf Bewilligung eines neuen Prozeßverfahrens abgelehnt und Guiteau zum Tode verurtheilt. Die Hinrichtung soll am 356. Juni stattfinden.

Zeitungsstimmen.

Dem „Deutschen Tageblatt“ wird aus Dresden unter dem 2. Februar geschrieben:

Die kräftigen Worte, welche Fürst Bismarck zur Rechtfertigung des Kaiserlichen Erlasses im Reichstage anläßlich der Interpellation Hänel gesprochen hat, haben auch in den hiesigen national und mon— archisch gesinnten Kreisen vollste Anerkennung gefunden. Von Seiten des christlich⸗sozialen Vereins ist die unten beigefügte Adresse in Cir— kulation gesetzt worden und findet dieselbe allenthalben zahlreiche Unterschriften.

Durchlauchtigster Fürst! Durchdrungen von der Ueberzeugung, daß die soziale Frage

bei uns, nur durch zpraktisches Ehristenthum“ und ein starkes monarchisches Staatswesen gelöst werden kann, haben die ehrfurchts⸗

voll Unterzeichneten es mit der größten Freude und Genugthuung be⸗ s 7 * 21 11 be

nach außen hin zu einer gesicherten und ruhmreichen Stellung unter

den Nationen Europas verholfen, nun 'auch die innere Politik mit nicht minder großartigen Gesichtspunkten zum Wohle des s

n zum gesammten wirthschaftlich Schwachen in

Volkes und insbesondere der Ihre starke Hand genommen haben Im Hinblick auf die jüngst geschlossene Reichstagssession Yfühlen! wir uns gedrängt, Ew. Durchlaucht für Ihre mannhafte Vertheidigung des monarchischen Prinzips gegen die von der Fortschrittsvartei suchte undeutsche Entstellung und Absch wächung desselben

unserem Standpunkte aus die dankbarste und freudiaste Zustimmung auszudrücken und geben uns der zuversichtlichen Hoffnung hin, Ew. Durchlaucht werden sich durch die unausgesetzten Angriffe einer Partei, die ihre Stärke wesentlich im Verneinen alles positiven Schaffen? sucht, nicht einen Augenblick beirren lassen, auf dem eingeschlagenen Wege sozialer und wirthschaftlicher Reformen fortzuschreiten, auf welchem alle wahren Freunde unseres Volkes Sie mit ihren Segen wünschen begleiten und für welche die ehrfurchtsvoll Unt nach Kräften einzutreten geloben.

Aus Stettin wird der

3. d. M. berichtet:

Bei Gelegenheit seiner letzten Versammlung sandte konservative Verein folgendes T F marck ab:

Der konserv. tive Verein i tettin hat ehrfurchtsvoll Kenntniß genommen von der lichen? an den Reichstag und dem Königlichen Erlaß ve nd bittet Ew. Durchlaucht, Sr

Majestät s ö

erzeich:

Ztg.“ unter

1 2 * 25111 1* ö ve 1 Lelegramm Fursten

einen tiefgefü lten ank und das erneute Gelöbniß un— wandel barer eue un teudigen Gehorsams aussprechen zu wollen.“ eee e w, nn,, 1 , n, de nmn wer Börfslen - Goöour. onstatirt über die Lage un⸗ sowar 924 . 8 IIFiirtzo 3 z 23214 .. 9. ö * serer Wollenindustrie im vergangenen Jahre sür di. einzelnen Branchen dieser Industrie eine fortschreitende Besserung „Die deutsche Tuch und bStofffabrikation hat im Jahre 1881 bei billigeren Wollpreisen und ziemlich gutem Absatz befriedigend ge— arbeitet, wenn auch über zu geringen Verdienst geklagt wird. Die Ibn . Twie nennenswerther Fallimente in Fabrikanten⸗ kreisen scheint wenigstens darauf hinzudeuten, daß die Verhältnisse normale waren. Die Kammbranche war durchgehends befriedigend be schäftigt und befindet sich am Schluß des Jahres fogar in blübender

Lage.“

Am Schlusse des Berichtes heißt es:

Dagegen ist in der Einfuhr von Wollwaaren ein ganz erheblicher Rückgang eingetreten, und da gleichzeitig unser Export in Woll— waaren beträchtlich gestiegen ist, so dürfte die Situation unferer Wollenwebereien und Tuchfabriken thatsächlich für (ine recht günstige gelten können.

Vom rheinisch-westfälischen Kohlen- und Eisenmarkt wird dem „Frankfurter Journal“ aus Dortmund geschrieben:

In der Eisenindustrie hat sich die bisherige gute Tendenz be⸗ hauptet. Die Hochöfen, sowohl in Niederrhein⸗Westfalen, als im Siegenschen und in Hessen⸗Naffau, finden schlanfen Absatz für ihre Produktion und sind kaum in der Lage, den an sie gestellten Anfor⸗ FRerungen zu entsprechen. Dieser Umstand veranlaßt die Burger Eisenwerks⸗Gesellschaft in Burg bei Herborn, eine große Kokes⸗Hoch⸗ oͤfenanlage zu bauen. Da ez in der nächsten Nähe vorzüglichen Roth⸗ eisenstein in Hülle und Fülle giebt, so dürfte das Unternehmen sich wohl rentiren. Die Waljwerke sind nicht, minder stark beschãftigt.

Vornehmlich sind Platten für Schiffs- und Kesselbau t ik begehrt, doch zeigt sich auch in Stabeisen, Bandeisen und Wagdraht gute Nachfrage. In Feinblechen dũrfte der Begehr indessen besser sein, wenngleich auch hierin die Werke vor der Hand gut besetzt sind.

Die neueste Rundschau der „El saß-Lothringi— schen Zeitung“ auf dem Eisen- und Kohlenmarkt in Elsaß— Lothringen, Luxemburg und dem Saardistrikt lautet: Die Physiognomie des Eisenmarktes ist unverändert günstig ge⸗ blieben. Die trüben Berichte von den verschiedenen Effektenbör en haben bislang noch keinen Einfluß auf das Geschäft gehabt. Die Produktion der Hochöfen ist für langere Zeit gesichert, und. auch die Walzwerke haben zum größten Theil für einige Monate,. Beschäfti⸗ gung. Besonders sind Bleche starh begehrt, und die Dillinger Hütte sst daher eine von denjenigen Werken, welche bezüglich der vorliegen⸗ den Engagements obenan stehen. Der Kohlenmarkt zeigt keine Ver⸗ nderung. Der Absatz ist zufriedenstellend, doch sind die diesbezüglichen Grwartungen, welche man ju Anfang des Winters, hegte, nicht erfüllt.

Der . Volksfrd. berichtet aus Schneeberg, 2. Februar, u. A.: . . nn . Jelt hat man dem Metallbergbau im Erzgebirge wieder größere Aufmerksamkeit zugewendet, und mancher verlassene Stollen ist wieder aufgesucht, manche Segen versprechende Stelle eingehauen worden. Und fördert an manchen Orten der Bergmann auch nur taubes Geröll, so blinkt ihm doch öfter auch eine reiche Ader entgegen, und er kann. auf Hoffnung unver—⸗ drossen fortbauen. Ueber die Ergebnisse des Erzbergbaues im Jahre 1880 läßt sich darum ein günstigerer Bericht abgeben, als es sür das Jahr 1879 möglich war; denn obgleich Nickel, Wismuth und Gisenstein um etwa 8 YC im Vergleiche zu 1879 zurückgegangen sind, hat sich doch die Ausbeute an Silber sehr erheblich gesteigert, und auch Blei, Kupfer und Braunstein weisen ein Mehrausbringen auf. Das Gesammtergebniß hat sich auf nicht ganz 1 J erhöht; doch ist schon die Thatsache, daß überhaupt die Minderausbeute aufgehört hat recht erfreulich . . .

Zu Bezinn des Jahres 1880 waren 90 Bergleute und 29 Tage⸗ lühner beim Bergbau von Erzen beschäftigt; doch hatte sich die Zahl zu Anfang des Jahres 1881 auf 956 anfahrende Mannschaften und 37 Tagelöhner erhöht. Reingewinn ergeben leider nur wenige unserer Grzgruben, da Amerika mit seinen großen Vorräthen an allerlei Me— tallen die Preise drückt; aber, die Hoffnung, daß der ehedem so blühende Bergbau des Erzgebirges und. Vogtlandes auch einmal wieder eine bessere Zeit sehen werde, ist in den Bergleuten noch immer wach.

Nr. 7 des Amtsblatts des Reichs-⸗Postamts hat folgenden Inhalt:; Verfügungen: vom 1. Februgr 1882: Nach⸗ weis der Buͤcherpostsendungen und Postaufträge zu Bücherpostsendun— gen bei Vornahme der statistischen Ermittelungen. . . Nr. 2 des Archivs für Post und Telegraphie, Beiheft zum Amtsblatt des Reichs⸗Postamts, herausgegeben im Auftrage des Reichs-Postamts, hat folgenden Inhalt: Aktenstücke und Auf— sätze: Gesetzentwurf wegen Einführung von Postsparkassen in Oester— reich. Das Postwesen auf Grönland. Der internationale Elek⸗ triker⸗Kongreß zu Paris. Die Verkehrsstraßen des Harzgebirges. Kleine Mittheilungen: Flaschenpost. Der Neujahrs-⸗-Briesver⸗ kehr in Berlin. Eisenbahntunnel unter der Mersey zwischen Liver— pool und Birkenhead. Eine chinesische Statue Marco Polo's. Der Weihnachts-Postpäckereiverkehr des Jahres 1881. Zeitschriften⸗ Ueberschau. ö

Nr. 3 des Central-Blatts der Abgahen-Gesetzgebung und Verwaltung in den Königlich Preußischen Staaten hat folgenden Inhalt: Allgemeine Verwaltungsgegenstände: Verhütung von Unterschleifen Seitens der Volliiehungsbeamten. Verände⸗ rungen in dem Stande und in den Befugnissen der Zoll- und Steuer stellen. Verkehrsfreiheit zwischen den Elbinseln Finkenwerder und Altenwerder und dem Zollgebiet. Indirekte Steuern: Tarifirung von Roßschildern. Verzollung von Flisch in Umschließung von mit Papier beklebten Weißblechbüchsen. Denaturirung von Branntwein jur Essigfabrikation. Kompetenz von Steuerstellen zur Abfertigung ausgehenden Zuckers. Bescheinigungen über die Abfertigung des

Arbeitspreise um öl

1869 vorgelegte Denkschrift, betreffend den Kostenüberschlag und Ausführungsplan für die Fortsetzung und Vollendung der zusammen⸗ hängenden Regulirung des. Warthe⸗Stromes“ unter historischer Dar⸗ legung der früheren Verhältnisse und unter Angabe der verwendeten Geldmittel der damalige Stand der Regulirungsarbeit und die mit letzteren gewonnenen Erfolge nebst den erstrebten Zielen und den hier für voraugsichtlich noch nothwendigen Aufwendungen, so wie endlich die Frequenz der in Rede stehenden Wasserstraße mitgetheilt.

Seit jener Zeit hat das Regierungswerk sehr erhebliche Fort⸗ schritte gemacht und ist seinem Ziele, auf der ganzen Länge des Stromes innerhalb des preußischen Gebietes überall eine gleichmäßige Fahrtiefe von mindestens 1 m beim niedrigsten Wasserstande zu be⸗ schaffen, wesentlich näher gerückt. Der Erreichung dieses Zieles mit den in der bezeichneten Denkschrift arbitrirten Mitteln und inner halb der daselbst angegebenen Frist sind jedoch im Laufe der Zeit zwei Umstände hindernd in den Weg getreten. Einerseits hat die Erfahrung gelehrt, daß in der soliden Ausführung der dem Strom⸗ anfall ausgesetzten Regulirungs werke und im Regierungsbezirke Posen auch in der Einschränkung der Breite des Stromes durch solche Werke weiter gegangen werden müsse, als die Denkschrift angenommen hatte, wenn sowohl den einzelnen Werken, wie dem durch ihre Köpfe gebildeten Stromprofil genügende Stabilität gegeben werden soll. Andererseits hat die in den Jahren 1872 bis 1874 eingetretene allgemeine Steigerung der Arbeits- und Materialien preise auch die zu den Warthe⸗Regulirungsbauten erforderlichen Materialien 6. sehr vertheuert, und daher bei der Unthunlichkeit einer gleichmäßigen Verstärkung der dafür disponiblen Fonds, den Umfang der Bausausfübrungen wesentlich geschmälert. In ersterer Bezjiehung haben die Köpfe der Regulirungswerke, welche nach der Denkschrift im Regierungsbezir? Posen in graden Strecken 2fach, in mäßig gekrümmten 24fach und in scharfen Konkaven 3fgch geböscht werden sollten, wie im Regierungsbezirk Frankfurt a. O. überall eine 4fach versteinte Böschung und eine Fundirung auf. Sinkstücken, Senklagen ober Senkfaschinen erhalten müssen, wenn die Ablenkung der Wasserfäden durch diese Werke, also die Bildung von Wirheln hinter denselben, vermieden werden sollte, und ebenso zeigte sich, daß die Normalbreite des regulirten Stromes, welche im II., III. und IV. Baudistrikt auf 62. 66 70m (166, 175 resp. 183 Ruthen) angenommen war, wenn die Tiefe der Fahrrinne von Lm beim niedrigsten Wasser— stande dauernd erhalten werden soll, nicht über 60 m hinausgehen darf und somit eine Verlängerung der gegenüberliegenden Werke um 2,6 resp. 10 m eintreten muß.

Was die vom Jahre 1872 ab eingetretene Steigerung der Ma⸗ terialienpreise hetrifft, so belief sich dieselbe bei den Regulirungs bauten im Regierungsbezirk Posen auf ca. 50, die Steigerung der Arbeits⸗

reise auf 250 /o.

ö err im Jahre 18589 die zur Vollendung der Re— gulirung der Warthe im Regierungsbezirk Posen noch erfor⸗ derliche Summe auf 5650 000 Thaler oder 1559000 „S6 an⸗ genorimen wurde, hat in Folge dessen ein seit dem Jahre 1869 bis inkl. 1880 auf diese Regulirung aufgewendeter Betrag von 2049 684 M das angestrebte Ziel noch nicht überall erreichen lassen, vielmehr ergiebt eine neuerdings angestellte Ermittelung, daß ein— schließlich des pro 1881382 zur Regulirung des Stromes bestimmten Betrages von 160000 M noch eine Summe von 840 000 6 erforder⸗ lich sein wird, um den Strom auch auf der Strecke von Posen auf— wärts bis Schrimm in gleicher Weise normalmäßig auszubilden, wie dies von Posen abwärts bis zur Grenze des Regierungsbezirks Frank— furt a. d. O. mit dem Ablaufe des vorigen Jahres, kleinere Nach⸗ besserungen abgerechnet, bereits geschehen ist. .

Für die Strecke oberhalb Schrimm bis zur Landesgrenze wird es, wenigstens bis auf Weiteres genügen, wenn der gegenwärtige Zu⸗ stand der Schiffbarkeit so, wie er jetzt ist, erhalten bleibt. .

Aehnlich liegen die Verhältnisse im Regierungsbezirk Frankfurt a. d. O. Auch hier hat die Nothwendigkeit der Adoptirung einer

solideren Bauweise durch Einführung stärkerer Fundirung und Ver⸗

steinung der Regulirungswerke, sowie die in den Jahren 1872 bis

1874 eingetretene Steigerung der Matexialienpreise um 33 ½ und der

,o eine wesentliche Beschränkung des Umfanges

der für die bewilligten Mittel herzustellenden Regulirungen zur Folge 1

akt gehabt. . . . . D berechnete die damals für die Vollendung der

I 2 sr ner 11 us ztfsf renden zucker mit dem Anspruche auf Steuervergütung auszuführenden Zuckers.

56 . . Ausführung des der Reichsstempelabgaben.

r für die gesammte innere Verwaltung in den z? preußischen Staaten, her⸗ ausgegeben im Bureau des Ministeriums des Innern, hat folgenden Inhalt: Uebersicht über die Thätigkeit der Schiedsmänner im Jahre 686. Erlaß, die steueramtliche Behandlung der Destillirapparate in den Apotheken betreffend, vom 8. November 1881. Girkular, Maßregeln zur Verhütung einer selung von Morphium⸗- und Calomel Pulvern . ei der Rezep l ĩ den Apotheken betreffen? 4

Hezember 1

gs frist

* 1 enen Anleihe⸗

Dorfstraße he stellung seines servitutfreien ns jum Eingießen von Spülwasser benutzenden Nachbar, auch die Untersagung dieses von r Polizei behuf der Dorsstraße (mündlich)

Ges. vom 11. Mai

ie Bedingun Landespolizeibehörde auf Grund wiesen worden sind, betreffend, Eirkular, die Feststellung von Sicherheitsmaßregeln zum Schutze des Publikums in Theatern und ichen Loka Cirkular, we in Theatern betreffend, Cirkular die unzulässige Pfändung r gefangenen wegen Gerichtskosten betreffend, vom 3. Dezember 1881. fangenen mit Handwerker⸗ Cirkular, die Ver⸗ on Schiffstrümmern 8d

arbeiten betreffend, vom 13. Januar rechnung der Kosten für Hebung und Bere . und Ladung betreffend, vom 4. Dejember 1881. Erkenntniß des

5. Februar 1881, betreffend die Frage, ob durch die der evangelischen Kirche zustehende Erbschaftsstempelfreiheit Giffer 2 Litt. i. des Tarifs) guch die Zuwendung stempelfrei wird, welche der Kirche mit der Auflage gemacht ist, einen bestimmten jährlichen Zinsenbetrag zu milden oder gemeinnützigen Zwecken zu verwenden (8. 8 des Ges. vom 30. Mai 1873). Cirkular, die Be⸗ nutzung einer freien Dienstwohnung und freien Feuerung Seitens vom Amte sugpendirter Beamter betreffend, vom 30. Dezember 1881. Normal⸗Statut für Ent: und Bewässerungs⸗Genossenschaften. Statut für die Ent« und Bewässerungs⸗Genossenschaft N. N. im KLreise X. Erläuterung zu 5. 3 Absaß 2 des Pferde · Iushebunge⸗· Reglements vom 12. Juni 1875. Cirkular, die Kosten für den Transport von in Arbeitshäusern detinirten Militärpflichtigen zur Musterung ꝛce. betreffend, vom 7. Dezember 1881.

Landtags Angelegenheiten. Dem Hause der Abgeordneten ist folgende Denkschrift, be⸗ trälefkend die Regulirung der Warthe, vorgelegt worden: Dem Hause der Abgeordneten wurde durch eine im Dezember

2 . w , rn , 3 . 2 . 82 8 ,, n,, m . = ö =

8 2 . den Stellen, w

Die Denkschrift ar . Wartheregulirung noch erforderliche Summe auf 280 0900 Thaler oder 840 000 S6. Aufgewendet sind seit jener Zeit bis jetzt 833 7102 ( und wenn mit dieser Summe auch das Fahrwasser der Warthe der gestalt verbessert worden ist, daß nach einer im Monat September 1879 aufgenommenen Längenp

Posener Bezirksgrenze bei Morrn bis Schnellewarthe (von wo ab die natürliche Schiffbarkeit der Warthe beginnt) vorgenommenen Tiefenmessungen nur 41, also etwa 8 oo, eine geringere Tiefe als 1 m beim bekannten niedrigsten Wasserstande ergaben, so wird es doch zur Sicherstellung des Stromprofils durch Regelung der Uferlinien an er Ster its eine zu große Breite gewonnen hat, und durch Befestigung dieser Ufer, nach neueren Ermittelungen einschließlich des im Jahre 1881/82 für die Regulirung dieses Stromes

entspricht dies dem Umfange kann, ohne eine nachtheilige zuführen, und wenn dem Regierungsbezirk . Frankfurt a. O. 9 überwiesen Warthe mvollendet, in d Fahrwass 2st * 111911

Versteinung

der m Wasserwege zugeführt rvon darf die Regulirung der Warthe im Re—

chon deshalb nicht aus dem Auge gelassen wer⸗

den, weil das Vorfluths⸗Interesse es verbietet, den gegenwärtigen unvollendeten Zustand bestehen zu lassen, wenn nicht bei einer fort—

11 ll einer gesetzten Verwilderung der unregulirten Strecken der Verlauf der Hochwässer und Eisgaͤnge sich allmählich Gefahr drohend gestalten 12 1 TM g. iu ßss 3 N soll, so daß schließlich doch zu den Maßnahmen behufs der Ver—

besserung der Zustände geschritten werden muß, welche jetzt für die Schiffbarmachung des Stromes in Aussicht genommen sinde und dann unter Aufwendung ungleich größerer Summen. Im Regierungs—⸗ benirk Frankfurt 4. O. und namentlich von der Einmündung der Netze in die Warthe ab ist die Frequenz auf der letztgenannten Wasserstraße bereits eine so erhebliche, daß ein hoher Werth auf die Beschaffung und Erhaltung der erforderlichen Fabrtiese gelegt werden muß, daß also die jur Befestigung der Ufer, zur Einschränkung des Stromes an Stellen, wo er bereits eine zu große Breite ausgearbeitet hat, sowie zur Herstellung und Erhaltung eines geregelten Profils erforderlichen Maßnabmen sobald als möglich getroffen werden müssen, um Störungen in dem bereits bestehenden und voraucsichtlich sich später noch vermehrenden Schiffsverkehr fern zu halten. ö

Zur Beurtheilung der Frequenz auf der Warthez liegen erst seit

1

ilung von 514 auf der Strecke von der

dem Jahre 1873 für die Brücke bei Cüstrin, seit 1875 für die Zoll⸗ stelle bei Pogorzelice an der russischen Grenze und an der Schweriner Warthe zurerlaͤssige Angaben vor, aus denen sich ergiebt, daß der Schiffsverkehr auf der Warthe von der Landesgrenze bis Cüstrin hin ein sehr verschiedener ist; derselbe beziffert sich, wenn man die Zahl der Schiffe, welche 1878 die Zollstelle bei Pogorzelice passirt haben, gleich J setzt, bei Schwerin auf 244, bei Cüstrin auf 203, und wenn man die im Jahre 1878 die Zollstelle bei Pogorzelice passirten Frach⸗ ten und Güter gleich 1 setzt, für Schwerin und Cüstrin auf das Ver⸗ hältniß von 1: 5: 30. . . Im Speziellen ergiebt sich dieser Verkehr, wie folgt: Es passirten die Zollstelle bei Pogorzelice Segelschiffe u Berg zu Thal zusammen im e ,,, 36 69 105 . 3 62 130 ,, 68 138 . 156 ö Die durchgegangenen Frachten und Güter beliefen sich an

Centner zu Berg zu Thal in Jahre all; 22 707 8 996 i 28 374 81 130 1877 ; 29 052 94984 ,, ,, 38779 146 259 1 Die Warthebrücke bei Schwerin passirten Segelschiffe zu Berg zu Thal zusammen n Jane,, 158 642 800 J 12 593 722 n, 129 525 654 J 156 16 647 Die durchgegangenen Frachten und Güter beliefen sich an Centner

zusammen 111 703 Ctr. 109 59

im Jahre 1875 auf 1231 034 Ctr. 1556 . 162540690 . 15 , . Die Warthebrücke bei Cüstrin passirten Segelschiffe zu Berg zu Thal zusammen , 2274 2 4451 ,, 2348 2361 414709 , 2385 2524 4909 ,, 25366 2494 60M17 18 2458 2412 4870 , 2758 2716 5474 und die durchgegangenen Frachten und Güter beliefen sich an Centner zu Berg zu Thal zusammen im Fahre 183 190900 53 2833430 3 902 962 Ctr. 8, i 3 4144989 5 15 Will,. man aus den vorstehenden Angaben einen Schluß ziehen auf die günstigen Erfolge der auf der Warthe ausgeführten Reguli⸗ rungsarbeiten, so hat man vor Allem die Tragfähigkeit der Schiffe in Betracht zu ziehen, welche die Zollstelle bei Pogorzelice und die Brücken bei Cüstrin passirten. . . Von den bei der ersteren Stelle durchgegangenen Schiffen besaßen eine Tragfähigkeit von 200) 3000 Ctr. . . im Jahre 1875 von zusammen 105 Schiffen 40 Schiffe J ö ,, und von den bei den Warthebrücken bei Cüstrin durchgegangenen Schiffen besaßen jene Tragfähigkeit im Jahre 1873 von zusammen 4 451 Schiffen . ; ,, J ; z Hiernach steigerte sich dieses Verhältniß im Jahre 1878 bei Pogorzelice auf rot. 44 0,½4 und bei Cüstrin auf rot. 36 0 υ*, hier also auf mehr als das Dreifache, ein Beweis dafür, daß das Vertrauen des schiffahrttreibenden Publikums in die im Zunehmen begriffene Fahrtiefe der Warthe in den letzten Jahren zum Bau größerer Fahr⸗ zeuge aufgefordert hat, als sich früher auf dieser Wasserstraße he⸗

. 508 Schiffe

wegten.

Daß neben der durch die Anlage von Regulirungswerken erzielten Vermehrung der Fahrtiefe auch für die Reinigung des Strombettes von Steinen und Baumstämmen im Laufe der letzten 10 Jahre viel geschehen, auch der Leinpfad von Bäumen und Strauchwerk befreit und somit der Schiffszug erleichtert worden ist, hat viel dazu bei— getragen, jenes Vertrauen zu heben, und es daher um so größeres Gewicht darauf gelegt werden müssen, zu erhalten fördern, indem der St ihre Aufgabe in möglichst mehr als zur Hälfte ferti—

Wohlstand einer Provinz zu

. 1 . 5* 3838 * . weiteren großen landwir

BI tf d hig ist.

laufende, 300090)

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Ausgabe a l nnahn 82 2a60 J 4 DasitaIlakIi⸗ofvIV IVA Und 300 000 MSV Kapitalabli uu

83 ** 111 WM die Fonds zur 1

(50065 0) um

24 812 AMS) um Bestreitung der Kommu Dem beigefügt das Etats jahr 1880

cine Steigerung geringwerthigen

. 4 abgeschlossenen

als im Gesammtabsatz 31 000 Ctr. gun k vB itende

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92 VU

Gewinn von den für eigene Rechnung 134 050 Etr 1175 969 Ctr. im jahr) und für fremde 27 600 Ctr. (gegen 18700 Ctr. im Vorjahr Fabrizirt wurden 127 837 Etr. (gegen 89 518 Ctr.

Die Flachsgarnspiunerei in Landeshut i span

deln 13 540 Schock Garn, das im t betrug 1 365 550 M und verzinste sich mit 0. Die Seehandlun ist auch wieder bei großen finanziellen ti zetheiligt wesen. Sie erzielte einen Gewinn von 2 223771 , welcher n Kapitalvermögen hinzugetreten ist. Dasselbe stellte sich am 31. i881 auf i 88 356 .

Der Etat der Münzverwaltung weist in den Einnahmen (Cay. 8 und 8a. 236 820 A) 2120 M mehr, in den Ausgaben (Kap. 13 und 13a. 232570 ) 1769 M weniger auf, als der laufende Etat. Der Ueberschuß stellt sich auf 1250 M (4 2880. M.

In dem Etat der Berg, Hütten und Salinen⸗ Verwaltun g stellen sich die Einnahmen auf 40677 C 709360934 A), die dauernden Ausgaben auf 78 227 961 . ( 5 S75 573 M, der Ueberschuß auf 14 174 196 Æ CS 1185 361 ); nach Abzug von 280 00) M (— 82 1990 6) einmaliger und außer⸗ ordentlicher Ausgaben verbleiben noch 13 894 69065 M (4 1237 461 66) Ueberschuß. K

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