1882 / 39 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 14 Feb 1882 18:00:01 GMT) scan diff

Beim Beginn und in den ersten Tagen der Berichtswoche waren an den ostdeutschen Beobachtungsstationen vestliche und südwest⸗ liche, in München und Cöln östliche bezw. südöstliche Luftstrõmungen vorherrschend, die ziemlich allgemein am 31. Januar nach Ost und Nordost und später nach Südost umgingen (nur in den süddeutschen Stationen blieben Ost⸗ und Nordostwinde vorwiegend), während an den Oststationen, und zum Schluß der Woche auch in Bremen, west⸗ liche und südwestliche Windrichtungen die Oberhand gewannen. Die Temperatur der Luft war eine niedrige und lag mit Ausnahme der östlichsten Station (Konitz) allgemein unter der normalen. Nament lich herrschte in Süddeutschland in der 2. Wochenhälfte strenger Frost (in Karlsruhe —10, in München 14,50 C.). Niederschläge fielen nur spärlich. Der schon beim Wochenbeginn hohe Luftdruck stieg in den ersten Tagen der Woche noch höher, in Berlin und Bremen bis über 730 Millimeter. Vom 2. Februar an sank das Ba⸗ rometer aber an allen Stationen langsam und behauptete zu Ende der Woche noch einen ziemlich hohen Standpunkt.

Die meisten größeren Städte Europas zeigten in der Berichts— woche im Allgemeinen eine Zunahme der Sterblichkeit. Dagegen blieb die allgemeine. Sterblichkeitsverhältnißzahl für die deutschen Städte die gleiche wie in der vorangegangenen Woche 26,2 pro Mille und Jahr. Dabei wurde die Theilnahme des Säuglingsalters an der Sterblichkeit im Ganzen etwas größer, die der höheren Altersklassen (über 60 Jahr) geringer. Von 10,5060 Lebenden starben pro Jahr Kinder unter 1 Jahr 83 gegen 80 der Vorwoche (in Berlin blieb die Zahl die gleiche 68). . ö. 6

Unter den Todesursachen zeigen die Infektionskrankheiten meist eine Steigerung, nur Unterleibstyphen eine Abnahme der Sterbefälle. Masern gewannen in Stuttgart, Hamburg, Bochum, Wien, Krakau, Paris an Ausdehnung, in Berlin, Magdeburg, München, Christianig, London ist ein Nachlaß ersichtlich. Scharlachfieber wurde in Kiel, Stuttgart. Dresden, Erfurt, Berlin, Wien, St. Petersburg, Warschau häufiger Todesveranlassung, in München, Ham urg, den größeren Städten des Niederrheins hat die Zahl, der Todesfälle abgenommen. Diphtherie herrscht in einer größeren Zahl von Städten mit größerer Intensität. Namentlich groß ist die Zahl der Opfer in Königsberg, Danzig, Stettin, Elbing, Stuttgart, Nürn⸗ berg, Dresden, Chemnitz, Berlin, auch in Wien, Paris, London, St. Petersburg ist die Zahl derselben eine bedeutende. Dagegen waren Todesfälle an Unterleibstyphus meist seltener während sich Flecktyphen häufiger zu zeigen begannen und in Wien, Budapest, Prag, Krakau, London, St. Petersburg, Granada mehrfach Todes⸗ fälle veranlaßten. Aus deutschen Städten wurden 3 Todesfälle, sämmtlich aus Thorn gemeldet. Der Keuchhusten bedingte in Königs⸗ berg. Plauen, Hamburg, Berlin und besonders in London viel Todesfälle. Darmkatharre der Kinder zeigen in ihrem Vorkommen wenig Verän⸗ derung. Posfkentodesfälle wurden meist zahlreicher gemeldet, so aus Wien, Budapest, Krakau, Warschau; in Prag, London, Paris, St. Petersburg war die Zahl der Todesfälle etwas kleiner, gus Liverpool, Frankfurt a. O., Hannover, Eupen wurden je 1, aus Essen 2. Todes⸗ fälle daran gemeldet. In Madrid herrschten Pocken im De— zember v. I in größerer Verbreitung. In erheblich gesteigerter Zahl führten allgemein, namentlich aber in London, Lungenentzün— dungen zum Tode. . . ö

Die Versicherungs-Gesellschaft zu Schwedt hat im Jahre 1881 in der Hagelversicherungs-Branche eine Prämienein— nahme von 1206 152 M gehabt und davon einen Prämienrabatt von 46 545 . zurückvergütet, so daß die Nettoprämie für die Gesammt⸗ Versicherungssumme, von 148 4539 165 S pro 109 M 78 3 beträgt. Der Reservefonds für die Hagelbranche beträgt ult. 1881 1553 285 M 44 394 „S werden als Gewinnrest auf das nächste Jahr übertragen. In der Feuerversicherungs-Branche haben die Prämienein⸗ nahmen für 447 601 556 S Gesammt ⸗Versicherungssumme! 355 907 ketragen, Zinsen sind, 25 999 S vereinnahmt. Von diesen sind 200 955 S oder 1506 der gezahlten Prämie an die Mitglieder zurückerstattet. Die Prämienreserve betrug ult. 18581 721 329 4. Die Kapitalsanlagen in Pfandbriefen und Staatspapieren betrugen 1709757 6, in Wechseln 69 580 , in Hypotheken 31712 , Kassenbestand 413 643 M . .

Das soeben erschienene Dezemberheft, der Statistik des Deut— schen Reichs enthält eine vorläufige Uebersicht über die Ergebnisse der Rübenzuckerfabrikation im Betriebsjahre 1881/82, welche 343 im Betriebe befindliche Zuckerfabriken gegen 333 in der Vorkampagne aufzählt. Bis zum 1. Dezember 1881 sind verarbeitet 36 630 667 Doppelcentner Rüben und daraus gewonnen 4679 564 Doppecentner Füllmasse, als muthmaßliches in der Kampagne noch zu verarbeitendes Rübenquantum sind 26209 529 Doppelcentner angesetzt, so daß im Ganzen während des Betriebs jahres 188/82 zur Verarbeitung gelangen 62 840 196 Doppelcentner Rüben gegen 63 222 030 Doppelcentner im Betriebsjahre 1880,81.

Kunst, Wissenschaft und Literatur. .

(N. A. Z.) Der Altmeister deutscher Geschichtswissenschaft, Leopold von Ranke, feierte gestern den Tag seiner fünfzig— jährigen Mitgliedschaft der Akademie der Wissenschaften. Gewiß ein seltenes, ein denkwürdiges Jubiläum, an dem die ganze wissenschaft⸗ liche und gebildete Welt innigen Antheil nehmen wird.

Se. Majestät der Kaiser und König verliehen dem Jubilar aus diesem Anlaß den Charakter als Wirklicher Geheimer Rath mit dem Prädikat „Exzellenz“; Kultusminister von Goßler überreichte dem— selben Vormittags gegen 109 Uhr das Allerhöchste Patent und über— brachte zugleich die Glückwünsche und den Dank der Staatsregierung. Diese ganz besondere Allerhöchste Auszeichnung, welche, abgesehen von Alexander von Humboldt, in Preußen vielleicht ohne Vorgang sein möchte, gilt allerdings einer seltenen Treue in der Arbeit, einer patriotischen Hingabe ohne Gleichen, die der Jubilar in einem langen, segensreichen Leben bethätigt.

Am Tage der Wiederkehr seines 70. Geburtstages in den Adel— stand erhoben, feierte Leopold von Ranke bereits am 26. Februar 1857 sein 50jähriges, am 20. Februar 1877 sein 60jähriges Doktorsubiläum. Kanzler der Friedensklasse des Ordeng pour 16 mérite ist er seit August Böckhs Tode im Jahre 1867. Heute steht der berühmte Ge— schichtsforscher im 87. Lebensjahre (geboren am 21. Dezember 1795, und trotz dieses hohen Alters erfreut er sich nicht allein einer seltenen körperlichen Rüstigkeit, sondern auch voller Geistesfrische und einer wunderbaren Arbeitsfreudigkeit, von welcher die literarischen Ankün— digungen allerneuester Zeit beredtes Zeugniß ablegen.

Eine Deputation der Akademie der Wissenschafteun brachte ihrem gefeierten Mitgliede gegen 2 Uhr ihre Glückwünsche dar, wie denn überhaupt zahlreiche Gratulationen von nah und fern einliefen. Besonders heben wir aus denselben ein Glückwunschreiben des General Feldmarschalls Frhrn. von Manteuffel hervor.

Wendäsches Volksthum in Sage, Brauch und Sitte. Von Wilibald von Schulenburg. Berlin. Nicolai sche Verlagsbuchhandlung. (R. Stricker) 1882. Pr. 4 46 Die vor⸗ liegende neue Publikation des durch seine wendischen Forschungen be⸗ kannten Verfassers bildet, wie er selbst bevorwortet, wieder nur ein kleines Bruchstück von dem, was nach seiner ursprünglichen Absicht in einem größeren umfassenden Werke vereinigt erscheinen sollte, der sich jedoch leider widrige Umstände entgegenstellten. Die in dieser Schrift gesammelten Sagen und Gebräuche der Wenden entstammen vor— nehmlich der Lausitz, aber auch den deutschen Dörfern Groß⸗ Schulzendorf bei Zossen und Heiligensee bei Tegel, weil es dem Verf. nicht unwerth schien, in einer Linie das allmähliche Aufhören der wen⸗ dischen Ueberlieferungen und das Eintreten der Deutschen zu verfolgen“. Gegenüber den schon vorhandenen Sammlungen und abgesehen von den Werken Haupts und Jentschs beansprucht die vorliegende den Vorzug einer getreuen und ungetrübten Darstellung der wendischen Sagenwelt. Ein mehrjähriger ununterbrochener Aufenthalt im Wendenlande, die genaue Kenntniß des Idioms und der unmittel bare Verkehr mit dem Volke gab dem Verfasser vollauf Gelegenheit, sich in das volksthümliche Denken und Empfinden einzuleben. Was er während dieser Zeit aus dem Volksmunde erfahren, hat er möglichst wortgetreu auf ejeichnet und übersctzt. Daß sich unter den mitgetheilten 6 zahlreichen Sagen auch viele

solche sinden, die offenbar nicht rein wendischen Ursprungs, sondern

der deutschen Sagenwelt entlehnt sind, kann nicht überraschen, zeugt aber von der Gruͤndlichkeit des Sammeleifers. Zum besseren Ver— gleiche mit seinen Wendischen Sagen“ (Leipzig, isS() hat der Ver⸗ sasser dieselbe Eintheilung beibehalten. Die beiden letzten Abschnitte enthalten mit vielem Fleiße zusammengestellte Verzeichnisse der wendischen Fischereiausdruͤcke und der wendischen Pflanzennamen. Für die Schreihweise der wendischen Worte und der im Driginal mit⸗ getheilten Stücke ist die neue wissenschaftliche Form gewählt worden. Die kleine Schrift wird allen denen willkommen sein, welche sich für Ueberlieferung und Sitte dieses uralten Volksrestes interefsiren, dessen Eigenthümlichkeiten ohnehin, nach dem unerbittlichen Entwicklungs⸗ gesetze, bald von der Kultur nivellirt sein werden.

Otto Harragssowitz, Inhaber einer Buchhandlung und eines Antiquariats in Leipzig, hat vor Kurzem „Bu cher⸗ Catalog S3. veröffentlicht. Derselbe enthält unter dem Titel »Indogermanische Linguistik, mit Ausschluß der deutschen, altgriechischen, lateinischen und slavischen Sprachen“, ein werthvolles Verzeichniß von 1892 Schriften, die sich auf die erwähnte Literatur⸗ gattung beziehen und unter folgende Rubriken vertheilt sind: J. Allge⸗ meine und vergleichende Sprachwissenschaft (166 Rrn.), sowie Poly⸗ glotten (17 Nrn.); II. Arische Sprachen: Sanskrit, Prakrit, Pali, neuindische Sprachen lim Ganzen 228 Nrn.); Zigeuner⸗ sprachen (20 Nrn. ); Eranische Sprachen (Keilschrift, Zend, Altbakftrisch, Pehlevi, Persisch, Armenisch, Kurdisch, Pushtu, Lycisch; (im Ganzen 112 Nrn.); III. Griechischer Sprachftamm (Neugriechisch, 45 Nrn., und Albanesisch, 9 Nrn.); IV. Romanische Sprachen: Allgemeine Schriften (19 Nrn.); Ikalienisch mit den Dialekten (84 Nrn.); Ru⸗ mänisch, Rhätoramisch und Ladinisch (im Ganzen 26 Nrn.); Alt⸗ und Neuprovenzalisch (96 Nrn.), sowie Waldensisch Nrn.); Fran⸗ zösisch mit seinen Dialekten und den Literaturerzeugnissen bis 1600 lim Ganzen 164 Nrn.); Spanisch, Catalanisch und Mallorguinisch sim Ganzen, 107 Nrn.); Portugiesisch (23 Nrn.); Eeltische Sprachen (GIrisch, Welsch, Bretonnisch, Cornish; (im Ganzen 67 Nrn.) JI. Germanische Sprachen: Allgemeines (1 Nrn.), Runen (16 Nrn.), Gothisch (15 Nrn.); Altsächsisch und Angelsächsisch (im Ganzen 423 Nrn.). Anglonormanisch (4 Nrn.), sowie Alt- und Neuenglisch, mit den Literaturerzeugnissen bis Shakespeare (im Ganzen 101 Nrn ); skandinavische Sprachen (Ältnordisch, Isländisch, Schwedisch, Dänisch, Norwegisch (im Ganzen 178 Nrn.); Friesisch (295 Nrn.) und Hol⸗ ländisch (36 Nrn.); VII. Lettisch, Littauisch und Altpreußisch (im Ganzen 21 Nrn.); VIII. Vergleichende Mythologie, Sagenkunde, Märchen, Ethnologie ꝛe. der Indogermanen (im Ganzen 205 Rrn;); IX. Nachträge zu den voraufgegangenen Rubriken (60 Nrn.) In den verschiedenen Abtheilungen findet sich eine Menge werthvoller und zum Theil seltener Werke. Nur wenige derselben gehören dem 18, alle übrigen dem 19. Jahrhunderte und zwar zum großen Theile den letzten 20 Jahren an, viele datiren aus den letzten Jahren. Die⸗ selben sind in deutscher, lateinischer, englischer, französischer, italienischer, spanischer, portugiesischer, dänischer, holländischer, schwedischer, neu— griechischer u. s. w. Sprache abgefaßt. Der Raum fehlt uns, um auch nur die allerwichtigsten der in dem vorstehenden Kataloge zusammengestellten und im Antiquariat von Harrassowitz vorräthigen Werke zu erwähnen. Wir beschränken uns daher darauf, auf Taylor's Catalogue raisonnée of oriental MSS. in the library of the college, Fort S. George (Madras 1857 62, 3 Vol.), jenen wich— tigen Katalog von Manuscripten in Sanskrit, Tamil, Telugu, Ganaresisch, Persisch ꝛe. mit ausführlichen Einleitungen und Notizen

über Legenden, Sitten u. s. w. hinzuweisen.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Im weiteren Verlaufe der gestrigen X. Plenarversammlung des Deutschen Landwirthschaftsraths wurde nach längerer Debatte in Betreff der Währungsfrage unter Ablehnung aller übrigen Anträge der Antrag Posge ꝛoggong, auf motivirte Tages⸗ ordnung in folgender Form angenommen: „Der Deutsche Landwirth⸗ schaftsrath beschließt: In Erwägung 1) der großen Schwierigkeiten, welche einer Beurtheilung der Währungsfrage entgegenstehen, 2) daß ein spezielles Interesse der Landwirthschaft gegenüber anderen Erwerbs zweigen nicht vorliegt, 3) daß die Erklärung, welche die Reichsregie⸗ rung auf der Pariser Münzkonferenz abgegeben hat, zu der Erwartung berechtigt, daß sowohl die Vortheile, welche dem Deutschen Reiche aus der bisherigen Durchfübrung der Goldwährung erwachsen sind, festgehalten werden, wie den Nachtheilen, welche aus einer Entwerthung des Silbers entstehen, nach Möglichkeit entgegengetreten würde, über die Währungsfrage zur Tageserdnung überzugehen.“ Wäh⸗ rend der Verhandlungen war der Minister für Landwirth⸗ schaft, Domänen und Forsten, Dr. Lucius in der Versamm— lung erschienen, und gab in einer kurzen Ansprache feiner Freude darüber Ausdruck, auch in diesem Jahre die Vertreter der deut⸗ schen Landwirthschaft wieder begrüßen und ihren Arbeiten beften Fort⸗ gang und Erfolg wünschen zu können. Wenn in früheren Jahren die Klagen über mangelhafte Vertretung der landwirthschaftlichen Inter⸗ essen laut geworden seien, so stehe doch jetzt die Landwirthschaft im Mittelpunkte aller wirthschaftlichen Bestrebungen der Regierung, und der Reichskanzler und preußische Handels-Minister fei der' her— vorragendste und erfolgreichste Vertreter dieser Bestrebungen. Wenn auch anzuerkennen sei, daß von Seiten der Landesregierungen nicht gekargt werde in der Gewährung von Mitteln für produktive land⸗ wirthschaftliche Zwecke, so geschehe doch noch immer nicht genug. Gerade weil das landwirthschaftliche Gewerbe ein fo wichtiges im deutschen Staatsleben und so hervorragend elementaren Schädigungen ausgesetzt sei, bedürfe es der besonderen Fürsorge der Reichsregierung, und diese könne am besten da Platz greifen, wo die Bedürfnisse der Landwirthschaft durch eine so sachkundige Vertretung vorgetragen würden. Namens der Versammlung sprach der zeitige Vorsitzende Frhr. Nordeck zur Vaw enau den lebhaftesten Dank für diese Worte aus. Eine längere Debatte erregte sodann die Frage der Vertilgung der Maikäfer. Der Referent Geh. Ober⸗Forstrath Dr. Judeich stellte den Antrag, Punkt ?? des §. 368 des Strafgesetzbuches vom 15. Mai 1877 dahin zu erweitern, daß nicht nur Derjenige, der das durch gesetzliche oder polizeiliche Anordnungen gebotene Raupen, sondern auch das Tödten von Maikäfern und Engerlingen unterläßt, mit Geldstrafe bis zu 20 Thalern oder mit Hast bis zu 14 Tagen bestraft werden soll. Der Antrag wurde abgelehnt, ebenso wie alle übrigen Anträge, so daß diese Debatte resultatlos verlief. Damit schloß die erste Sitzung gegen 4 Uhr Nachmittag.

Die heutige Sitzung eröffnete der stellvertretende Vorsitzende Frbr. Nordeck zur Rabenau um 10 Ubr. Zunächst stand auf der Tagesordnung ein Referat des Prof. Dr. Orth über die ‚Viehsta *sti nn. Der Beschluß, welcher unter Vereinigung mehrerer vorliegender Anträge gefaßt wurde, ging dahin: ‚Der Deutsche Landwirthschaftsrath beschließt: I) den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, in Erwägung zu ziehen: in wie weit es möglich ist, bei der bevorstehenden Aufnahme einer Viehstatistik Erörterungen über Lebendgewicht, Kapitalwerth, Verluste und Nutzungen neu anstellen zu lassen; 2) denselben zu bitten, bei den Vorberathungen über diesen Gegenstand die Mitwirkung einer zu diesem Zwecke aus der Mitte des Deutschen Landwirthschaftsraths zu erwählenden besonderen Kommission, sowie bei der Ausfüh⸗ rung die Mithülfe der deutschen landwirthschaftlichen Vereine und sachverständigen Vertrauenpersonen benutzen zu wollen. Der Deutsche Landwirthschaftsrath spricht die Hoffnung aus, daß die nächste Viehaufnahme für das Jahr 1883 ins Auge ge⸗ faßt und daß die Ergebnisse durch die Art der Veröffentlichung den prak— tisch landwirthschaftlichen Kreisen möglichst zugänglich gemacht werden“. Ueber die Eisenbahntariffrage berichtete Ublemann (Görlitz), während QOekonomie⸗Rath Nobbe (Niedertopfstaedt) das Korreferas erstattete. Der Beschluß der Versammlung über dieses Thema geht dahin: In Erwägung: daß die in der 1X. Plenarversammlung gefaßten Beschlüsse Erledigung nicht gefunden haben, beschließt der Deutsche Landwirthschaftsrath abermals: 1) die Einführung einer zweiten ermäßigten Stückgutklasse liegt im dringenden Interesse der deutschen Landwirktbschaft; 2) eine Ermäßigung der Frachtsãtze für die Güter der Spezlaltarife bezüglich der event. neu einzurichtenden Wagenklasfsen bei Versendung von 56650 kg erscheint gleichfalls dringend geboten; 3) die Einreihung des Artikels Spxiri⸗

tus in den jetzigen Spezialtarif J. (event. später II.) Wagenladunge⸗ klasse ist herbeizuführen. Der Deutsche Landwirthschwefferath beschließ⸗ ferner: a. an zuständiger Seite dahin zu wirken, daß durch dit Direktionen der Eisenbahnen mittelst Dienstverordnung an die Bahnhofsinspektionen und Güterinspektionen eine mildere Hande habung der in 55. 59 und 66 des Betriebs reglementg für die Eisenbahnen Deutschlands enthaltenen Bestimmungen über die Entladefrist zu Gunsten solcher Empfänger, welche nicht am Stationsorte wohnen, eintreten zu lassen. b. Das Reichs ⸗Eisenbahn⸗ amt zu ersuchen, durch die zustaͤndigen Behörden die Direktionen der Eisenbahnen, die Bahnhofsinspektionen und Güterexrpeditionen mittelst Dienstverordnung dahin anweisen zu lassen. daß die Auswahl der in §. 59 Abs. 4 des Betriebsreglements für die deutschen Eisenbahnen usthesehzten Benachrichtigungs arten den Güterempfängern überlassen wird.

Aus Mecklenburg wird dem „Hann. Cour.“ unter dem?. d. M. geschrieben: Nachdem Mecklenburg seit Alters her den Ackerbau als das sichere Fundament eines unzerstörbaren Wohlftandes treu gepflegt macht es sich jetzt auch die Industrie der Landwirthschaft dienstbar Diese Industrie, deren Verbreitung bereits eine Quelle des Wohl⸗ standes für viele Gegenden Deutschlands geworden, ist die ben⸗ zuckerindustrie, für deren Existenzfähigkeit in Mecklenburg er⸗ wiesenermaßen alle Bedingungen erfüllt sind. Sprechen bei der Fruchtbarkeit des Bodens in Mecklenburg schon folgende drei wesent⸗ liche Bedingungen für das Gedeihen der Zuckerindustrie: der vor⸗ zügliche Zuckergehalt der Rübe, Wohlfeilheit des Brennmaterials und die leichte Beschaffung der nöthigen Arbeitskräfte, so liegen noch weitere günstige Beweise für die Gxistenzfähigkeit der Rüben, kultur vor, Solche sind vorhanden in dem in vieken Gegenden be— findlichen Rübengcker, in den ausgezeichneten nautischen und reichen Wiesenverhältnissen, in der leichten und günstigen Erportfähigkeit ꝛc. des Landes. Die auf Einführung der Zuckerindustrie gerichteten Be— strebungen haben bereits praktische Kesultate zu verzeichnen: in Stavenhagen ist eine Zuckerfabrik in vollem Aufbau begriffen; das Projekt einer zweiten Zuckerfabrik bei Malchin ist kürzlich zu Stande gekommen, die Gründung von Zuckerfabriken in Güstrow und Blanken⸗ berg steht in Aussicht; angeregt ist der Aufbau von Zuckerfabriken in

Schwerin, Rostock, Wismar, Kleinen, Waren, Teterow u. J

Gewerbe und Handel.

Der Gesundheitsrath in Athen hat in seiner Sitzung vom 30. v. Mts. beschlossen, die s. 3.) zur Verhütung der Einschleppung der Cholera angeordnete fünftägige Quarantäne, welcher alle Pro⸗ venienzen von der egyptischen Küfie in den griechischen Häfen unter— worfen waren, in eine einfache 24 stündige Beobachtungs⸗Quarantane zu verwandeln.

Der Aufsichtsrath der Oranienburger chemischen Fabrik hat nach Entgegennahme des Abschlusses für das Geschäfts— jahr 1881 beschlossen, der bevorstehenden Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 65 Cg 26 0 für die Stamm⸗ prioritäten sowohl wie für die Stammaktien vorzuschlagen.

Der Aufsichtsrath der Badischen Bank hat in einer am Sonnabend stattgehabten Sitzung beschlofsen, der am 5. Aprik'd. Is. stattfindenden Generalversammlung eine Dividende von 59/10 ½ν in Vorschlag zu bringen.

Nach dem Jahresbericht der Lübecker Bank pro 1881 be⸗ trug der Ueberschuß einschließlich eines Gewinnvortrags aus 1889 s6 680 S6, wovon o/o Dividende vertheilt und der Rest mit 418746 pro 1887 vorgetragen wird. Verluste sind nicht eingetreten, da⸗ gegen auf abgeschriebene Forderungen aus den Vorjahren 15 S68 s eingegangen. Die verzinslichen Depositen haben sich von 561 602 M6 ult. 1880 auf 616 734 M6 ult. 1881 erhöht. Die „diversen Kreditoren“, darunter das Giroconto, haben eine Steigerung von 352 3895 Ende 1880 auf 498 725 ½ Ende 1881 erfahren. Dem entsprechend hat der Wechselbestand eine Erhöhung von 961 284 Ende 1880 auf 1 214 837 M Ende 1881 erfahren. Der Gesammtumsatz erhöhte sich von 123 628 008 im Jahre 1880 auf 1295 175 793 . im Jahre 1881.

Leipzig, 13. Februar. (W. T. B.) Verwaltungsrath der Leipziger Diskontogesellschaft hat beschlossen, der am 21. März zusammentretenden Generalversammlung der Aktionäre die Vertheilung einer Dividende von 8 (Co vorzuschlagen.

Belgrad, 13. Februar. (W. T. B.) Der Werth sämmtlicher in den hiesigen Bureaus der Union génsrale“ sequestrirten Gegenstände wird auf 3 Millionen geschätzt.

Paris, 13. Februar. (W. T. B.) Die Lage der Börse ist unverändert. Die Absorbirung der in schwachen Händen befindlichen Spekulationseffekten durch Kassakäufe schreitet vorwärts.

Verkehrs⸗Anstalten.

London, 11. Februar. (Allg. Corr.) Eine unter dem Vorsitze Sir G. Watkins' abgehaltene Generalversammlung von Aktionären der Submarine ⸗Kontinental⸗Eisenbahngesellschaft bestäͤtigte den mit der South⸗CEastern-Eisenbahngesellschaft abgeschlossenen Vertrag, be⸗ treffend den Bau und Betrieb der Kanal-T unnelbahn, und ermächtigte die Direktoren der Gesellschaft, alle zu diefem Zwecke nöthigen Schritte zu ergreifen. Der Vorsitzende bemerkte bei dieser Gelegenheit, daß die Tunnelarbeiten rasch und befriedigend voran—⸗ gingen, daß das Bohren des Kalkbodens keine Schwierigkeiten ver— ursache und daß bis jetzt noch kein Tropfen Wasser eingedrungen sei; auch bedürfe der Tunnel keiner kostspieligen Ausmauerung mit Ziegel⸗ steinen, da der ausgebohrte Kalk, in Cement verwandelt, zur Aus⸗ mauerung der Decke und Seitenwände benutzt werden könnte.

Triest, 13. Februar. (W. T. B.) Der Lloyddampfer

„»Thetis“ ist heute Vormittag 94 Uhr mit der offindischen Ueber B.)

landpost aus Alexandrien hier eingetroffen. Postdampfer . Suevia“ ist hier eingetroffen.

[ .

Der

Plymouth, 13. Februar. (W. T. Der Ham burger

) efr. Reichs ⸗Anzeiger Nr. 283 de 1881.

Berlin, 14. Februar 1882.

Brandenburgische Provinzial⸗Ba ugewer ken Verein, ein Theil des Verbandes deutscher Baugewerksmeister, hielt heute unter Vorsitz des Maurermeisters Rabitz Berlin im Nord— deutschen Hof seine 10. General ⸗Wanderversammlung ab, zu der sich Baugewerksmeister aus allen Theilen der Provinz zahlreich eingefunden batten. Der Provinzialverein, der die Schaffung eines tüchtigen Meisterstandes sich zur Hauptaufgabe gemacht, zählt z. 3 158 Mitglieder gegen 149 im Vgriahre; Lokalxereine bestehen in Potsdam, Frankfurt a. O, Tüͤrstenwalde, Brandenburg, Freienwalde, Templin, Rathenow und für die Ortschasten der Nieder -Lausitz. Der Kassenbericht ergab 1637 MS CEin⸗ nahme, 1128 6 Ausgabe und somit 509 Bestand. Ueber den Stand der Innung frage berichtete zunächst Baumeister Felisch⸗Berlin. In jedem der 41 Hauptvereine des Gesammtverbandes ist bereits bei den zuständigen Behörden die Bildung von Innungen aus den Bauge— werksvereinen heraus beantragt worden.

Der

Konzerthaus. In dem morgigen Symphoniekonzert bringt Hr. Hof⸗Musikdirektor Bilse die 1. Beethovensche Symphonie lin G-dur) sowie u. a. den zweiten Theil (großes Fest bei Capulet) aus der dramatischen Sinfonie Romeo und Julie“, von Hector Berlio und die 2. ungarische Rhapfodie von Lißt zur Aufführung.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Gppedition Eesseh. Druck: B. Elsner.

Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

Berlin:

zum Deutschen Reichs⸗

M 38.

Srste Beilage

r

D

Anzeiger und Königlich Preußischen Slaals⸗Anzeiger.

Berlin, Dienstag, den 14. Fehruar

HGS z.

N der Einnahme an Wechselstempelstener im Deutschen Reiche für die Zeit vom

Den tsches Reich. a chweisung 1

n ũKPko r* *

1.

.

Ober⸗Post⸗Direktions⸗Bezirke.

April 1881 bis zum S

chlusse des Monats Januar 1882. Wochenschrift.

Hierzu Einnahme

. in den Vormonaten. JZusammen.

A6. 3 M.

. —— *

. . 4.

Einnahme

im Monate Januar.

X.

Einnahme in dem⸗

selb

des Vorjahres

(Spalte ch. M66.

D 6. In 1882 mehr

weniger 13 6.

en Zeitraume

I. Im Reichs⸗Postgebiete.

Königsberg... . Gumbinnen ; . Danzig.

.

Potsdam

Frankfurt a. / O. .

Stettin

Köslin

Posen

Bromberg.

Breslau

Liegnitz.

Oppeln..

Magdeburg

Halle a. /S.

Erfurt.

Kiel.

Hannover

Münster.

, JJ ; ö 5594 4106 27 251 15 090 8 846 . . 3096 A) Düsseldorf.. . . 35

Arnsberg.. JJ

Frankfurt a. /M.

kN . .

.

,,

29) Dresden

50M) Leipiig

31) Karlsruhe.

32) Konstanz

3 Darnstad⸗. 34) Schwerin i. M. .

36) Braunschweig

37) Bremen . - 38 Hamburg... J d k

135851

2174 14260 39 958 19168 6037 11816 . . ; 2995 35) Oldenburg.. . 3 i 568 16815 76179 17629 3516

19228 10 26 554 36 155 351 56 5rd 53s 6 26 85 16 6 573 66 5 505 65 15 765 85 40 555 55 25 565 86 151 35685 66 6 4g 76 55 75 153 036 35 5 518 75h 87 695 36 53 5064 65 55 336 45 15 ĩos 86 ol 1369 154 955 10 51 574 66 255 739 56 156 757 45 53 851 35 2761 76 316 195 15 is 460 107 455 66 515 97 65 143 5195 56 13 5565 76 93 G35 6 . 34 551 80 45 819 656 155 757 sil ol7 35 I56 540 75 36 351 86

132 810 29 692 120 629 631 126 30 6165 63 876 75 873 17759 45364 31388 147 181 74 071 59 900 169 469 66 354 98 501 60 886 58 777 . 56 714 150 533 35 681 262 980 145 847 . 30138 351 420 20 635 121 696 355 885 161 688 54 603 104 892 20 323 38 521 51 502 176 582 687 196 173 179 39 768

230

929

Deutsche

112943 28779 107 360 545 695 29 784 67 830 73 878 18 077 43 540 28 740 142 329 72 582 55 398 178 590 74 414 94037 56 525 58 729 18 288 54 840 160 654 33 845 Dol , 147 234 90 75 464 3 30529 50 350 950 50 21 411 50 110 659 75 316141 95 148922 10 52 051 90 100714 40 19730 20 38 172 49 158 80 182 107 35 Hoh 16. 163 948 60 38 793 30

19 866 913 13 269 85 431 832

3 954 1995 318 1823 2647 4 852 1488 4 502 9120 8059 J 3 Brief⸗ 45 Annonzen. 560. 1874 10120 1836

Vereinen:

minik.

tet InTttttttt!l !! I*NIIRTtHIIRtÆItKIRtRKt

Summe JI. 1 III. Württemberg

5531 130 4513 396 350 41728 19168

3d T. zh dd 151 435

356 766 50 162 254 50

To T. s

T Iv 357 66 36 4 10 837 18 ei 566 2

Ueberhaupt Berlin, im Februar 1882.

5 624 444

5 0682417 50

Haupt · Buchhalterei des Reichsschatz⸗Amts.

Bie st er.

. 5 416 700 45

207743 57

1 d ——

* 8

Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften. Politische 1. Jahrgang.

des deutscher Architekten⸗ und

Fritsch und F. W. Büsing, XVI.

Das Heidelberger Schloß und seine Wiederherstellung.

Die Berliner Stadt-Eisenbahn (Fortsetzung). Erweiterung des

preußischen Staats ⸗Eisenbahnnetzes. Die K

würfe . des deutschen Reichgtages. t

Gesellschafts⸗ Blätter.

Sozial / politische 10. Heft. .

Inhalt: Unser Pro⸗

gramm. Zur kirchenpolitischen Lage. Die Versicherungsfrage, insbesondere die Arbeiterversicherung. ränetät des Römischen Stuhls. und für Deutschland. Die Realsicherbeit der Hypothekenbriefe. Der Aufstand in Süd⸗Dalmatien und der Herzegowina. Ver⸗ mischtes. Korrespondenz.

Die Freiheit und Souve⸗ Die Bilanzen für Nordamerika

Bauzeitung, Verkündigungsblatt des Verban⸗ ugenieurvereine, Redacteure K. E. DS. Jahrgang. Nr. 12. Inhast:

GFortsetzung.)

donkurrenz für Ent- Mittheilungen aus

chitekten und Ingenieur⸗Verein in Hannover. Archi⸗ tekten und Ingenieur⸗Verein zu Braunschweig. Architekten ⸗Verein zu Berlin. Vermischtes: Berliner Stadt ⸗Eisenbahn. eins deutscher Cementfabrikanten. Brief⸗ und Fragekasten.

Baugewerks⸗Zeitung. Baugewerkmeister, Zeitschrift für praktisches Bauwesen. Redaktion und Verlag von Bernhard Felisch, Inhalt: Programm für den Entwurf eines Reichst gsgebäudes. Vereinsangelegenheiten. Lokales und Vermischtes. und Fragekasten.

Zur Eröffnung des Lokalverkehrs der Die Generalversammlung des Ver⸗

Organ des Verbandes deutscher

Baumeister in Berlin. Nr 12. Die Eröffnung der Stadtbahn. Technische Notizen. Soziales. Submissionen. Marklbericht.

Nr. 13. Inkalt: Wirkung eines zugestandenen hypothekarischer Vorzugzrechtes. Ein Wort zu Gunsten der Steinbrücken. Die Berliner Stadteisenbahn. Generalversammlung des Ziegler⸗ und Kalkbrennervereinz. Bauaussichten, Löhne, Städten. Vereingangelegenheiten. = Schulnachrichten. Nezensionen. Personalnachrichten. Submissionen. Gingesandt. Annonzen.

Mittheilungen Centralstelle für die Landes statistik. Ergebnisse des Betriebs der Oberhefsischen Eisenbahnen 1880 —= 81. Sterblichkeitsverhältnisse Dezember 1881. achtungen zu Darmstadt Dezember 1881. Dienstliche Arbeiten der Steuer⸗Kommissariate 1880 - 891. s k . J. Sanitätspersonals, der Apotheken und Hofpitäler im Großherzog Hessen am 31. Dezember 18860. . ti,,

Illustrirte Verlag von Gebrüder Paetel in Berlin W. , Preis vierteljährlich 2 AM Nr. 260. ment, eine Novelle aus der Mark von Ernst Brandt (Fortsetzung). Wallensteins Auftreten ö valischen Quellen (mit dem Porträt Wallensteins). Alus dem Ber⸗ liner Zeughause, er, m de 2 alten 8

ärkischen Museums befindlichen Sriginaleh. Tele honische Ein⸗ richtungen in Gebäuden. Die ö . Gesammtkosten der Ruhe ist die erste Burgerpflicht c. ꝛc. Brief⸗ und Fragekasten.

Für Kalkkonsumenten.

= Bauverhältnifse, Mieth verhãltnisse

in verschiedenen deutschen Lokales und Vermischtes. Notizen. Bücheranzeigen und Brief- und Fragekasten.

Technische

der Großherzoglich H essischen

Nr. 259. Inhalt: Meteoroligische Beob⸗

Preise der gewöhnlichen Ver⸗ Summarische Uebersicht des

Berliner Wochenschrift Der redigirt von Emil Do⸗ Inhalt: Das Testa⸗ in der Mark Brandenburg, nach archi⸗ 3 (mit Illustration).

„Der Bau des deutschen Fritz

(nach einem im Besitz des Nachkommen der Lichtenau. Die Berliner Stadtbahn. Ein Luifen. Srden.

Urenßischen tanta Anzeiger: Berlin 8XV., Wilhelm⸗Gtraße Rr. 82.

Inserate für den Deutschen Reichs⸗ und Fönig n

Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central ⸗Handels⸗

register nimmt an: die Königliche Expedition den Aentschen Reich -Anzrigers und KNöniglich

L Steckbriefe und Unteraguchungs- Sachen.

2. Subhastationen, Autgebote, Vorladnngen a. dergl.

3. Terkänfo, Verpa ohtungen, ubmis sionon ete.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

r

M a. 3. v. Ven S gentlichen Papieren.

Deffentlicher

2

re iger.

8

8. IBduntrielle Etablissements, Fabriken nd Grosshandel.

Terschiedene Bekanntmachungen.

Literarische Auzeigen.

ö

Theater- Anzeigen. In der Birger

Inserate nehmen an: die Annoncen Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Ha asenstein & Vogler, G. L. Dauhe & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

? 38

Annoncen ⸗Burraux.

*

Fænnilien- Nachrichten. beilage.

Steckbriefe und Untersuchungs⸗ Sachen.

Steckbrief. Gegen den Tischler Edwin Wan derer, geboren am 5. Juli 1857 zu Masserberg, Kreis Göhren, welcher sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahl aus den §5. 242 und 248 des Reichestrafgesetzbuchs verhängt. Ez wird ersucht, denselben ju verhaften und in daß Untersuchungegefängniß u Berlin, Alt⸗Moabit! 1/12, abiuliefern. Berlin, Ait ⸗WMo bit Nr. 1112 M), den 4. Februar 1882. Fonigliches Amtsgericht i. Abtheilung 990. Kramer.

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Maler (Schlächter Wilhelm Waehnerdt, am 1. Februar 18539 in Berlin geboren, welcher sich ver · borgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Be⸗ truges in aetis 84. G. 456. 82. J. iv. B. 10. 82 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in dag Untersuchungsgefängniß zu Berlin, Alt⸗ Moabit Nr. 1112 (NW.), abzuliefern. Berlin, Alt⸗Moabit Nr. il / 2 (NW.), den g. Februar 18835 Königliches Amtsgericht J., Abth. 84. Beschreibung: Alter 23 Jahre, Größe etwa 163 m, Statur schlank, Haare dunkel, dunkler Schnurrbart, Augen⸗ brauen dunkel, Nase etwas stark., Mund gewoöhn⸗ lich, Gesicht rund, Gesichtssarbe gefund, Sprache deutsch.

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Commis ö. Sieinski aus Posen, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Unterschlagung verhängt. Eg wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Justizgefängniß zu Posen abzuliefern. L I62782. Posen, den 9. Februar 1882. Kznig⸗ liche Staattanwaltschaft. Beschreibung: Alter 4 Jahre, Größe ziemlich groß, Statur krãftig, Daare blond, Bart kleiner hellblonder Schnurrbart. Besondere Kennzeichen: auf der rechten Backe eine erbsengroße mit weißen Haaren bewachsene braune Warze.

Gegen den unten beschriebenen Schneidergesellen Friedrich Angust Ernst Floß, geboren am 25. Angust 1855 zu Greifenthal, Treis Ubwenberg, zuletzt bier in Arbeit, welcher flüchtig ift, ist die Untersuchungshaft wegen vorsätzlicher körperlicher Mißbandlung verhängt. Es wird ersucht, denselben

zu, verhaften und in das hiesige Amtẽegerichts · gefaͤngniß abzuliefern. Veschreibung: Alter * Jahre

Größe 1“ m 75 em, Haare ganz dunkelblond, Stirn gewöhnlich, Augenbrauen dunkelblond, Augen braun, Nase etwaz spitz, Mund gewöhnlich, Bart dunkser Schnurrbart, Zähne fehlerhaft, Kinn und Gesichts⸗ bildung länglich, Gesichtsfarbe bräunlich, Gestalt groß und kräftig, Sprache deutsch. Bekleidung: dunkelgrauer Anzug von Stoff, der Rock ist kurz, 1 Paar Halbstiefeln, gestreiftes Hemd (blau), graue Mütze. Grünberg, den 31. Januar 1883. König⸗ liches Amtagericht. V.

Gegen den 32 Jabre alten Arbeiter (Bauersohn) , . Gottlieb Lupke aus Sawade, Kreis Grünberg, dessen gegenwärtiger Aufenthaltsort unbe⸗ kannt ist, soll eine durch Urtheil des Königlichen Schoffengerichts bierselbst vom 9. Juli 1886 wegen unberechtigten qualifizirten Jagens erkannte Geid— strafe von 50 A, der im Unvermögensfalle eine zehn⸗ tägige Gefängnißstrafe substituirt ist, vollstreckt werden. Es wird ersucht, den Lupke, falls die Geld⸗ strafe von ihm nicht beizutreiben ist, zu verhaften und in das nächste Amtigerichtsgefängniß zur Ver⸗ büßung der substituirten Gefängnißstrafe abzuliefern und unt hiervon zu benachrichtigen. Grünberg, den 4. Februar 1882. Königlicheg Amtsgericht. V.

Subhastativnen, Aufgebote, VBor⸗ ladungen n. dergl.

6972 Amtsgericht Hamburg. Oeffentliche Zustellunz.

Die Kirche St. Nicolai zu Hamburg durch C. J. H. CG. Roper, als verwaltenden Vorsteher zu Ham̃— burg, Neueburg 28, vertreten durch die Rechte— anwälte Dres. Heinsen und Moenckelberg, klagt gegen den Kaufmann Franz Alexander Stuhlmann, unbekannten Aufenthalts, aus einem Miefbekontrakte wegen der rücständigen am 1. Februar d. J. fällig gewesenen jährlichen Miethe von 137 X 59 3 und wegen des ihr nach dem 8. 2 dieses Kontrakts justehenden Rlumunggansprucht, mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten in Zahlung von 137 Æ 50 * nebst G6 Zinsen seit dem Klagetage, sowie in Entstehung der Zablung auf Aus setzung des Beklagten aus den, Neucburg Nr. 28, 3. Gage, belegenen Lokalitäten unter Zurücklassung der darin befindlichen Sachen und ladet den Beklagten zur münd⸗ lichen Verhandlung des Rechtsstreitz vor das Amtsgericht

Hamburg, Civil⸗Abtheilung VII., Dammthorstraße Nr. 10, parterre, Zimmer Nr. 11, auf Dienstag, den 14. April 1882, Vormittags 10 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemächt. Hamburg, den 9. Februar 1882. Weber, Gerichtsschreiber des Amtsgerichte Hamburg, Givil Abtheilung VII.

7400 Deffentliche Zustellung. Der Klempnermeister H. Rathey hiersesbf ver⸗ treten durch den Rechtsanwalt Ritschl hier, klagt gegen den Maurermeister Krause, früher in Star— gard wohnhaft, wegen einer Restforderung von UHT25 für gelieferte Klempnerarbeiten aus dem Jahre 1881 mit dem Antrage, den Beklagten zur Zahlung von 149,25 M nebst 5o / Zinfen feit dem J. Januar 1882 zu verurtbeilen, das ergehende Er⸗ kenntniß für vorläufig vollstreckbar zu erklären, dem⸗ selben auch die Kosten des Rechtsstreits, einschließlich der im Arrestverfahren Rathey wider Kraufe ent— stehenden, aufzuerlegen und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtesstreits vor das Königliche Amtsgerichts zu Stargard i. Pommern auf

den 27. April 1882, Vormittags 10 Uhr, Zimmer Nr. 1.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Ausjug der Klage bekannt gemacht.

8 6

Stargard i. Pommern, den 10. Februar 1882. Foerstner,

Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichta, Abth. III.

Kläger, wider die Wittwe des

less Aufgebot.

Auf Antrag des Rentiers Wilhelm Pieper, be⸗ treffend Grundstücke auf der Feldmark der Stadt Schlawe behufs Anlegung neuer Grundbuchblätter:

1) des Ackerstücks hinter der Walkmühle Nr. 33. im Grundsteuerbuche Parzellen⸗Nr. 299, 306 und 401, Kartenblatts 11,

2) der Kavel nach Reddichow Nr. 14, im Grund⸗ steuerbuche Parzellen Nr. N und 28, Karten blatts 11, des Theils des kleinen Sumpfstücks Nr. 14, welcher im Grundsteuerbuche als Parzelle Nr. 15, Kartenblatts 10 verzeichnet ist.

Aufgebotetermin am 20. April 1882, Mittags 12 Uhr, vor dem hiesigen Amtsgericht.

Wer sich bis dahin mit Ansprüchen auf Eigen⸗ thum oder der Eintragung ins Grundbuch bedürfen= der Realrechte nicht meldet, wird mit denselben ausgeschlossen.

Königliches Amtsgericht zu Schlawe.

oo93] Aufgebot.

Nachdem die Landwirthe Arend Voller und Diedrich Voller in Holthorst das Aufgebot der nach⸗ stehenden auf den Inhaber lautenden angeblich ver⸗ brannten Sparkassenbücher der Spar und Leihkasse in Lesum: r. 25135 über 3441,47 4,

2 t. 2516 über 959, 89 „,

3) Nr. 2974 über 1095,00 4, beantragt haben, so werden die Inhaber der gedach⸗ ten Sparkassenbücher hierdurch aufgefordert, spãte⸗ stens in der Sitzung vom

19, September d. J. Morgens 10 Unr,

ibre Rechte anzumelden und die Sparkassenbücher vorzulegen, widrigenfalls letztere für kraftlos erklärt werden.

Lesum, den J7. Februar 1882.

Königliches Amtsgericht. Adickes.

72891

In der Zwanasvollstreckungssache des Silberdieners Jacob Jacobi bierselbst und Cons, in actis benannt. Schneiders Johns, Dorothee, geb. Gent, für sich und als Vormünderin ibrer Kinder bieselbst, Beklagte, wegen Hypotheken- kapitals und Zinsen werden die Gläubiger aufgefor⸗ dert, ibre Forderungen unter Angabe des Betrages an Kapital, Zinsen, Kosten und Nebenforderungen kKinnen

iwei Wochen bei Vermeidung des Ansschlusses hier

anzumelden.

Zur Erklärung über den Vertheilungtplan, sowie

zur Vertheilung der Faufgelder wird Termin auf

den 15. März 1882, Vormittags 11 Uhr,

vor dem unterzeichneten Amtsgerichte Zimmer Nr. 39

anbetgumt, wozu die Betheiligten und der Ersteber

hiermit vorgeladen werden. Braunschweig, den 10. Februar 1832. Verzogliches Amtsgericht VII. Pini.