1882 / 58 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 08 Mar 1882 18:00:01 GMT) scan diff

. „Prinz von Preußen“, König“, Mertens“, „Joseph ĩ Roland‘, „Concor- dia, Elifabeth '. „Elberfeld. Mathilde, „Herzog von Nassau?

iller. Mannheim“, „Rubens“, Königin‘, ,

Goethe, „Schiller, Germania“,

„Stadt Bonn“, mithin im Ganzen 26 Personenboote. ; dische Dampfschiff⸗Kbederei hat 8 Schlepper und 10 Personenboote; „Siegfried, Chrimhilder, . Wilhelm J.. diese

letztere heißen:

drei sind Salonbooke Agrippina“, , Stolzenfels“ „Riederländer“, . L. J. Coster'. . Nr. 23. und „Nr. 24. . Schlepper besitzt die Mülheim⸗Ruhrorter Gesellschaft, und

Ruhrort“ 1 bis 8, Mülheim“ 1

auerei, nämlich 17 Räderboote: bis 7, ‚Tauerei Cöln“' 1 und 2 und 8 Tauer, nach im Ganzen 25 Dampfer. hat 7 Remorqueure. Ferner finden wir die Mainzer

5 Schleppern Rhenus“ 1 bis 5 —, die Mannheimer Gesellschaft ebenfalls mit 5 Booten ‚Mannheim“ 1 bis 5 die Frank⸗ Frankfurt“, und „Paul von Vliessingen“, die Cöl⸗ Booten die Düsseldorfer Gesell⸗ bis 3 die Lud⸗ eine neue holländische Gefellschaft mit 2 Booten „Bato“ 1 und 2 und dem kleinen Franz Haniel besitzt 6 Remorqueure Tra Haniel“ 1 bis 6 —, Mathias Stinnes 2 Dampfer „Mathias Stin⸗ Die meisten der genannten Boote befahren den Rhein von Rotterdam bis Mannheim, nur einige können auf dem Nieder rhein und auf dem Mittelrhein nur bis Coblenz, bezw. St. Goar Die Zahl der Schraubendampfer hat sich seit und es dürfte ihre Zahl gegenwärtig egen 105 betragen. Die meisten derselben kursiren auf dem 3 des Wassers weniger zu nur die größten und stärksten fahren durch das Die Zahl der Lokal⸗ dürfte sich auf etwa 20 belaufen. beiden Kanonenboote stationirt, welche 18370 bei der Einnahme von Orleans erbeutet wur⸗ daß die Zahl aller Dampfer, welche auf Die Zahl der Segelschiffe hat sich in den letzten 20 Jahren ganz erstaunlich vermehrt, denn sie beläuft sich gegenwärtig auf etwa 2200. Weitaus die größte Mehr⸗ Die älteren Schiffe be⸗ 006, 4000, höchstens 5000 Centner; größer und vielfach von Eisen gebaut, und es suchte hierin ein Schiffseigenthümer den andern zu Überbieten. Auf diese Weise wurden eiserne Schleppkähne von 6000 S6 ho, 10 600, 12 000, 14 000 und 16009. Centnern gebaut; hierauf ließ die Mannheimer Gesellschaft einen Eisenkasten von 1800 Cent⸗ der größte , ö ö . ya,. i . ohlengeschäft alles bisher Dagewesene in den atten stellen un ] ö ein Eifenschiff von 24 06h6 Centnern bauen lassen, so daß dieser Koloß ,, im Stande ist, bei günstigem Wasserstande die ganze Tagesförderung ;

furter Gesellschaft mit den Schleppern Taunus“. Vorwärts; nische Gesellschaft mit den ziemlich „Einheit“. ‚Oberstolz', und „Elbeuvien“, schaft mit 3 Dampfern „Niederrhein“ 1 wigshafener Gesellschaft mit 4 Schleppern,

alten

Schlepper, Mauritz“). nes“ 1 und 2.

mit Erfolg fahren. 1870 ungeheuer vermehrt lederrhein, wo ihnen der Strom schaffen macht, Gebirg bis nach dampfer und Trajektboote Seit 1874 sind in Coblenz

Mainz und Mannheim. auch die

Hieraus ergiebt sich, etwa 236 beträgt.

den. dem Rheine fahren,

zahl dieser Fahrzeuge ist aus Holz gebaut. sitzen eine Ladefähigkeit von die neueren Fahrzeuge wurden stets

nern Tragfähigkeit bauen, der seither

kahn auf dem Rheine war.

einer der größeren Zechen im Ruhrgebiet in einer nehmen. In Waggonladungen ausgedrückt, würde

das laden können, wozu man 120 Wagen d 200 Ctr.

hätte. Wir sehen, Passagier⸗Booten, Schleppkähnen, die des viel gepriesenen, ift und auf die jeder Deutsche stolz sein kann.

wir haben eine äußerst stattliche

In dem Salon von Emil Ph, (Taubenstraße 34)

„Victoria“, „Marianne“ und

sogen. Herzen, dem⸗ Eine Holländer anonyme Gesellschaft

Schleppdampfern, Tauern, Schraubenschiffen und herrlichen Stromes würdig

Meyer u. ist seit Kurzem Michael Munkacsys; „Der letzte Tag eines Verurtheilten⸗, welches Gemälde bekanntlich des Künstlers Ruf begründet hat, sowie 5. andere neuere Bilder von ihm ausgestellt.

Verantwortlich Die Niederlän. Ton Richard Wilhelmi. * Inhalt: und Russen in Nordholland 17939.

Rheinländer D. (Fortsetzung)ꝰ). Mit Skizze.

Die größte Gohrde am 15. September.

sichter von A. v. Oertzen. Ueber

Gesellschast mit historischen Entwicklung. Von A. v. C

Die Entwicklung der französischen Main“, Spiridion Gopeevie. (Schluß.) Um ö . Verzeichniß der Kraft!,

nuar 15. Februar 1380).

Feldzug an der untern Elbe“.

ranz

geber: Dr. jur. Binseel.

Drewitz in Berlin N.,

Gemeindeabgaben. Zur Revision gebung.

oder Verwaltungstreitverfahren. Zum Schutze der Arbeiter.

seuchen. = nern ꝛc. über die Landesgrenze.

gefetzeßs, 3) von älteren Fluchtlinienf Umbaues. Enteignungsrecht. Verstrickung. Studentenschläger als zum Duell durch Verschwägerte. gesetzes. Gewerbs⸗ Wuchergesetzes. 5. 370 Strafgesetzbuchs. Kälbern.

Forstliche Blätter. wesen. Herausgegeben von Grunert

Feilhalten

Schlepp⸗

Leipzig 1882. 2 feen Greßner e

J. Aufsätze: Die ‚Ver

Borggreve. Ober⸗Forstmeisters Emeis. des Hrn. Emeis. Von Dr. Jentsch. Maikäfer. Von Gerike. kunde Preußens.

Ladung aufzu⸗ dieses Fahrzeug nothwendig Rheinflotte von

zeigt von B. Borggreve.

Co. hierselbst schichte und Diagnose der Catalpa spe

Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.

Jahrbücher für die deutsche Armee und Marine. redigirt von G. von Martes. Bb. XIII. Rr. 126, März 1852, Heft 3. Berlin 1882. Verlag

Von Fr. Hönig, Hauptmann

Elbe 1813, mit spenleller Berücksichtigung des Gefechtes Von H. D. . Gharakteristik der Kriegsführung älterer und neuerer Zeit.

Mörsern. Die russischen Sommerlager im Jahre 1881. . D. Drygalski. Das preußische Militär ⸗Bildungswesen nach seiner

bedeutenderen Aufsätze aus anderen militärischen Zeitfchriften (15. Januar bis 15. Februar 1882). Verzeichniß der bei der Redaktion eingegangenen neu erschienenen Bücher ꝛc. (16. Ja⸗ Anlage J. zu: Russen und Engländer in Nordholland 17997. Anlage II. zu: .Der

Preußisches Verwaltungs⸗Blatt. Verwaltung und Verwaltungsrechtspflege Verlag und t Monbijou⸗Platz 19. Rr. 23 Inhalt: Heranziehung der juristischen Personen zu den

Rommunalsteuerexemtion der Elementarschullehrer. Vernehmung von Beamten und w im gerichtlichen auer des schließungs⸗Aufgeboten. Zur Abwehr und Unterdrückung von Vieh⸗ van

Revision der Hausnummern. Heranziehung der Eisenbahngesellschaften zu den Kreisabgaben. Versagung der Bauerlaubniß auf. Grund 1) des 5§. 11 Baufluchten⸗

Entziehung von

Spruch eines Ehrengerichts. Nusbeuten der Nothlage im Sinne des Wucher⸗ oder Gewohnheitsmäßigkeit im Sinne des Entwendung von Cigarren als Uebertretung aus

Zeitschrift für Reunzehnter (dritter Folge sechster Jahrgang.

erung der Bestandsordnung“ durch sogenannte bei unseren Betriebsregulirungen. Die naturwissenschaftlichen Hypothesen des Hrn. Von Dr. W Ueber die Generation der II. Bücheranzeigen. Besprochen von Ü. Fischer. Preußens landwirth⸗ schaftliche Verwaltung in den Jahren 1878, 1879, 1880. III. Mittheilungen: Ueber die gegen⸗ wärtige Aussicht des Feldmesser-Berufs. n Tabellarische Zusammenstellung der meteyrologischen Benbachtungen im Jahre 18660 auf der Regenstation Walkenried am Harz in 265 m Meereshöhe. Angestellt vom Oberförster von Vultejus. Zur Ge⸗

Purkyne. Eine Seuche des Rothwilds im Teutoburger Walde. Die Wolfsjäger und die Wölfe in Frankreich. Fo rechtlich wichtige Entscheidungen deutscher Gerichtshöfe; l gericht. II. Preußen. III. Sachsen. Zur Baumhöhenschätzung.

Oberst⸗Lieutenant. Die Landung der Engländer

Der Feldzug an der untern an der Mit Skizze. Zur Streif⸗ das Schießen aus gezogenen Von A.

lungen. Patente.

rousaz, Major z. D. (Schluß.) Seemacht seit 1870. Von schau in der Militärliteratur.

deutschen

„Die Landung der stangen.

Wochenschrift für in Preußen. Heraus⸗ Expedition: Otto Jahrgang III.

der Verwaltungsreformgesetz⸗

Aushangs von Ehe⸗ Zurückweisung von Zigeu⸗

apparate estsetzungen; Merkmale eines

von Forderungen aus der tödtliche Waffen. Beihülfe

Diebstahl gegen

des Fleisches von ungeborenen

Forst! und Jagd⸗ Prof. Dr. Borggreve. 3. Heft. März. u. Schramm. Inhalt:

und

Von Daube. Der Neuquarz Forstliche Rechts⸗ Ange⸗

Von B. Borggreve.

zeiung,

ciosa Warder. Von Dr. von

Forst⸗ und jagd⸗ J. Reichs⸗

amt. B. dustrie im Jahre 1881. Joseph J. van den Wyngaert in Berlin. Neue deutsche Fagd-⸗Zeitung. Jagdklub halt: Offizielles des deutschen Jagdklubs. Der deutsche Jagdklub und seine Bestimmung. Zur Jagd⸗Justizpflege. Fang des Raubzeuges. und Sprache der Elephanten (Fortsetzung). Sächsischen Vogtlande (Schluß). ; verwandten Jagdthiere (Fortsetzung). Naturwissenschaftliches. Der Staar (Sturnus vulgaris. Von altem Schrot und Korn Schluß). anenzuchk in Norddeutschland. Schuß auf Rehwild. Angeln. Jagdtasche. Der Jagdhund. Die Frage euer in Preußen (Schluß). Der Waterloo⸗Cup. en. Hundemarkt. Briefkasten. Anzeigen. Das soeben erschienene 3. Heft des, Humboldt“, Monats— schrift für die gesammten Naturwissenschaften. (Verlag von Ferdinand Enke in Stuttgart) enthält nachstehende Original-Aufsätze; Dr. 8. Der Sturm am 14. und 15. Oktober 1881 (mit 2 Wetterkarten). Eugen Freiherr von Tröltsch: Die Anfertigung von Feuersteinwaffen (mit für die Zusammensetzung von Schwingungen (mit Abbil⸗

Zur Fas Fischen und der Hundest Zwinger ⸗Nachricht

Bebber:

Farben. (mit Abbildungen ten. Literar. für Central⸗Europa. Astronomischer Kalender. Neueste Mit⸗ theilungen. - ;

Weltpost. Blätter für deutsche Auswanderung, Kolonisation und Weltverkehr. II. Jahrg. März, 3. Heft. Inhalt: Otto Schütts Expedition nach Weft⸗Afrika. Von Paul Lindenberg. Die Einwanderungsbehörden in den Verein. Staaten von Amerika. der Goldküste. IJ. Von Dr. R. Grundemann. Geschichte der deut schen überseeischen Kolonisation und Auswanderung, V. Die Aus⸗ wanderung nach Brasilien. Von A. Altenberg. Die deutschen An⸗ siedelungen in Südbrasilien, dische Auswanderung nach Amerika. Redaktionelle Korrespondenz: Aus Südafrika. Welttheilen. Briefkasten. Illustrationen: Kumassi. Straße in Dschaipur. .

Politische Gesellschafts Blätter. 1. Jahrgang. aber eine Prognofe. Die sozialpolitische Bedeutung des Kulturkampfes. Die Reform der Hyvothekenbanken. Militärische Berhältnifse in Rußland. Die Differenzgeschäfte. Vermischtes. Correspondenz.

(Berichtigung) Roth F.

Der sog. Brand“ der Gewehre. Ober Forstrath

orstliche Vorlefungen an der Universität Tübingen im

Sommersemester 1882. v. J. bei der Königlichen träze zum von Hagen⸗Denkmal. Personalien. (Preußen, Sachsen.) Berichtigungen.

Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbfkeißes 1882. II. Heft (Febuar). Inhalt: J. Angelegen⸗ heiten des Vereins. Der Technische Ausschuß. Etat für den Ver⸗ ein zur Beförderung des Gewerbfleißes pro 1882. II. Abhand⸗ A. Sachliche Würdigung EHE. Kl. 65. Mittag, In

genieur und technischem Hülfsarbeiter im Kais—

Nachweisung der bis zum 16. November orstkasse ju Potsdam eingegangenen Bei⸗

der in Deutschland ertheilten Schiffbau und Schiffsbetrieb. Von 36 atent⸗

Berichte über die wirthschaftliche Lage der deutschen In⸗

dungen). Professor Dr. Vitus Graber: sekten. Professor Dr. F. Kohlrausch: . fluß des Sonnenlichts auf den Luftzug in Kaminen (mit Abbildung). Professor August Heller: lischen Forschung (Schluß). Pr. Professor Dr. M. Dränert: z Ferner: Fortschritte in den Naturwissenschaf⸗

Wochenschrift.

II. Die deutsche Mühlenindustrie. Von

Offizielles Organ des

in Berlin. II. Revier Jagen 23. In-

Gefundene Hirsch⸗ Elephantenjagden. Intelligenz Wald und Jagd im Die Cervusarten und die ihnen

Abbildungen). Dr. Georg Krebs: Pendel⸗

Ueber das Gehör der In Ueber den angeblichen Ein⸗

Ziele und Wege der modernen physika— Theodor Petersen: Leuchtende Eine Zuckerrohrkrankheit

undschau. Bibliographie. Witterungsbericht 1882.

Herausgeber: Richard Lesser, Leipzig.

Die deutsche Mission auf

Uruguay und Argentinien. J. Jü⸗ Von R. Lesser. Literarisches. Echo aus allen

Sozial ⸗politische 13. Heft. Inhalt: Keine Prophe⸗

ö a, wa

Preußischen taats · Anzeigers: Berlin 8W., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

*

1. Jnf erate für den Deutschen Reichs und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition des Yentschen Reichs- Anzeigers und Königlich

1. Steckbriefe und Untersuchungs- Sachen. 5

2. Subbastationen, Aufgebots, Vorladungen n. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

* u. 8. v, von öffentlichen Papieren.

Deffent licher Anzeiger.

Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.

Verschiedene Bekanntmachungen.

Literarische Anzeigen.

Theater- Anzeigen. In der Börsen-

Familien- Nachrichten. beilage.

Inserate nehmen an: die Annoncen Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube K Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

Annoncen⸗Bureaux.

R

Steckbriefe und Untersuchungs⸗ Sachen

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Banquier Fritz Wilhelm Beckmann und dessen Ehefrau, welche flüchtig sind, ist die Untersuchungs⸗ haft verhängt, weil dieselben dringend verdächtig sind, am Abend des 26. Februar d. J. zu Göttingen vor⸗ sätzlich ihre beiden Kinder in Gemeinschaft mit ein⸗ ander getödtet zu haben. Verbrechen nach §. 211, 47 des Str. G. Bs. Es wird ersucht, dieselben zu ver⸗ haften und in das Amtsgerichtsgefängniß zu Göt⸗ tingen abzuliefern. Es ist nicht unwahrscheinlich, ö. die Beckmannschen Eheleute freiwillig den Tod gesucht haben, was ich bei etwaiger Auffindung von Teichen zu beachten bitte. Göttingen, den J. März 18827. Der Untersuchungsrichter beim Königl. Land⸗ gericht: Stackmann. ;

Signalement des: 1) Stand Banguier, 2) Fa⸗ milienname Beckmann, 3) Vorname Fritz Wilhesm, 4) Geburtsort Elberfeld, 5) Aufenthaltsort Göttin,

en, 6) Religion reformirt, 7) Alter 32 oder 34

ahre, 83) Größe 1m 75 em, 9) Haare blond, IM) Stirne breit und hoch, 11) Augenbrauen blond, 12) Augen braun, 13) Nase klein und spitz, 14) Mund

ewöhnlich, 15) Bart kurz geschorenen blonden Voll⸗ . 16) Zähne vollständig, 17) Kinn rund, 18) Ge⸗ i n breit, 19) Gesichtsfarbe frisch, 20 Ge⸗ talt korpulent, 21) Sprache deutsch, französisch, englisch, 2) Besondere Kennzeichen: eine starke halh⸗ mondfbrmige Narbe an der linken Kopfseite. Klei⸗ dung: muthmaßlich einen grauen Ueberzieher, schwarze Hose, schwarzblauen Rock, kl. schwarzen runden Hut.

Signalement der: 1) Stand Ehefrau, 2) Fa⸗ missenname Beckmann, 3 Vorname Emmy, 4j Ge⸗ burtsort Elberfeld, 5) Aufenthaltsort Göttingen, 6) Religion reformirt, 7 Alter Anfangs 3her Jahre, ö e 1m 65 —70 em, 9) Haare blond, 10

tirne frei, 11) Augenbrauen blond, 12) Augen große blaue, 13) Nase etwas gebogen, 14 Mund

ewöhnlich, 15) Zähne gut, 16 Kinn spitz, 17) Ge— , ,. schmal, 18 Gesichtsfarbe blaß. 19) Ge⸗ talt schlank, 20) Sprache deutsch, 21) Besondere ennzeichen: trug eine gold. Brille und Perrücke. Kleidung: schwarzen Plüschmantel, blaue Kapuze, gewöhnliches Kleid.

Steckbriefs⸗Erledigung. Der gegen den Buch⸗ halter Hermann Elze wegen Unterschlagung von der Königlichen Staatzanwaltschaft bei dem Land- n J. hierselbst unter dem 28. Juni 1881 er⸗ asfene Steckbrief wird in den Akten U. R. I. Nr. 228 de 1887 zurückgenommen. Berlin, den 4. März 1882. Königliches Landgericht J. Der Untersuchungs⸗ richter. Gotz.

108621

Dette Publique Ottomane Gonsoliclée.

Revenus concédés par le Déeret du S. 20. Decembre 1881.

Kols de Janvier 1882.

Recettes.

Piastres.

No. 2. No. 3.

Frais de Ad- ministration centrale.

Piastres.

Recettes.

Piastres.

Equivalent des Piastres de la colonne No. 3. No. 4.

Nette.

I Furques.

Tabac

Sell. . Timbre. . Spiritucux Pächeries Soie

IIIA ↄlo lan. ob

1018, 081

4 ogdvadeanqꝗ

. 3. 115 59h o hh. 87 6

HH 3260 36

383, 366 223 9, 646 072

59

92, 784

e ;;; Paragraphe V. de l'Art. VIII.

Solde Dime du Tabac et traites sur la a . Paragraphe VI. de l'Art. VIII. Redevance de la Ronmélie rientale Paragraphe VII. de Art. VIII.

Droit sur Tumbéki en traites sur la Donane Paragraphe VIII. de l'Art. VIII.

Agios Conversion de Monnaies.. 823

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7D Id F

ö . .

92, 784

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10, 029, 43871

383, 66 22] 9, 646, 2 48

927790 582

No. 1.

Piastres.

Mois de Janvier de 1882.

Equivalent des Piastres de la colonne No. l. No.

. L- Turques.

.

ö

Depos à a Banque Imperiale Gttomane en Or effect do. do. en monnaies

En caisse à Administration Centrale en or effectif do. do. en monnaies à

Sommes versées à valoir sur les obligations prévues par le Decret

Sommes tranemises en Purope pour 1e Ser vie de la Dette consolidee

2

eon vertir 8. ds. ort 20

563i gs

convertir

19 oß0 3 55

168

8 542, 3M 86

92,790 XB. Les Piastres des recettes sont an Tarif et celles à convertir gont reduites au pair.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen nn. dergl.

11013 Aufgebot.

Nachdem der Rechtsanwalt Dr. jur. Gustav Müller III. hierselbst vorgestellt hat, die Wittwe des zu Bremen wohnhaft gewesenen Weißbäckers Albert Töpken, Anna, geb. Beekmann, habe am 29. Juni 1827 vor dem Amte Lilienthal ein Testa⸗ ment errichtet, welches daselbst am 29. Februar 1828 eröffnet sei, und habe in demselben angeordnet, daß der Nachlaß bis zum Ableben der Kinder ihres ver— storbenen Mannes aus dessen erster Ehe mit Her— manne, geborenen Dreyer, verwaltet und alsdann deren Kindern und Kindeskindern ausgeliefert werden sollte; ihm als zeitigen Verwalter seien aber die jetzt nach dem Tode saͤmmtlicher Stiefkinder Berech= tigten nicht bekannt, weshalb er ein Aufgebots⸗ verfahren beantrage,

werden hierdurch Diejenigen, welche auf den Nach⸗ laß der Albert Töpken Wittwe auf Grund des von ihr errichteten Testaments Anspruch zu haben ver⸗ meinen, aufgefordert, diese ihre Ansprüche spätestens in dem auf

Dienstag, den 6. Juni 1882, Nachmittags 4 Uhr, in der Amtsgerichtsstube, unten im Stadthause Nr. 9, anberaumten Aufgebotstermine anzumelden. Die dem Antragsteller unbekannten Berechtigten werden mit ihren Ansprüchen ausgeschlossen und zum ewigen Stillschweigen verwiesen werden.

Bremen, den 2. März 1882.

Das Amtsgericht. (gez) Blendermann. Zur Beglaubigung: Stede,

Gerichtsschreiber.

lioos?! Bekanntmachung.

In die Liste der bei dem Königlichen Landgericht zu Hannover zugelassenen Rechtsanwälte ist ein getragen unter Nr. 52 der Rechtsanwalt W. Bauer⸗ meister, bisher zu Neumünster mit dem Wohnsitz in Hannover. .

Hannover, den 6. März 1882.

Kuonialich⸗ een ot. rck.

Redacteur: Riedel.

Berlin: Verlag der Expedition (Kesseh. Druck: W. Elsner.

Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗ Anzeiger.

M 58.

rr,

Berlin, Mittwoch, den 8s. März

ESSzX.

Deuntsches Reich.

; . . . nebersicht der in den deutschen Münzstätten bis Ende Februar 1882 stattgehabten Ausprägungen von Reichs⸗Gold⸗ und ⸗Silber münzen.

1) Im Monat Februar Goldmünzen

Silber münzen

Doppel⸗ Kronen Al 6

1882 sind geprägt wor⸗ den in:

r Kronen Kronen

Halbe . auf

Privat 5 F 3 Markstůcke Markstücke

6. ; M6.

Fünf⸗ Ein⸗

Markstũcke

Zwei⸗ Zwanzig⸗ Pfennig⸗

stücke Mt.

k 166 640 133 820 e J K

166 640 ö. 60 000 J 49280 . 107708

677639

Summe 1. 166 646 153 820 Y) Vorher waren geprägt

; . 166 640 . nen 1280 474 200 455 479 350 27 969 925 443 869 46071 653 905101 M6 942 165 588 840 71 486 365.

94 627

3) Gesammt⸗ Aus rigung 4 Hiervon wieder eingezogen 423 080 324 680 5 470

IIS o G Sid 455 ᷣiꝭ d Jgd Ss Gb 1j Gb 7 6 9d id MQ * Ib 483 467: 71 486 532 -

35 7 5s 35

3245 3626 2467 1547 5 0006567 86

5) Bleiben. ISG III I6G0MMss5 288 49022 264 43 1763 470 705 46

I 648 S0 io M3 3221166 4631 QM 7I485 2065

nenn,

TDT ö 5. 7

Aichtamtliches.

Preußen. Berlin, 8. März. Im weiteren Ver—

aufe der gestrigen (28. Sitzung setzte das Haus der

Abgeordneten die zweite Berathung des Entwurfs des Staatshaushalts-Etats für das Etatsjahr 188283 mit der Diskussion des Etats des Ministeriums der Aus⸗ wärtigen Angelegenheiten fort.

Vor Eintritt in die Berathung Staatssekretär Dr. Busch das Wort:

Ich bin zunächst beauftragt, dem hohen Hause das lebhafte Be⸗ dauern des Fürsten Bismarck darüber auszusprechen, daß er durch feinen Gefundheitszustand verhindert ist an der heutigen Berathung, wie er dies gewünscht hatte, persönlich theilzunehmen.

Der vorliegende Etat enthält gegen die letzten Jahre nur eine Veränderung, nämlich die Dotation einer Gesandtschaft bei der römischen Kurie. Dieser Antrag entspringt vor allem aus dem praktischen Bedürfnisse, für eine schnellere Er— ledigung der laufenden Geschäfte zwischen hier, und Rom Sorge zu tragen. Für einen Staat mit 8 Millionen fatholischer Einwohner ergeben sich Jahr aus Jahr ein eine große Anzahl solcher laufenden Angelegenheiten. Die Aufhebung der Gesandtschaft ist feiner Zeit erfolgt, nicht weil es an solchen laufenden Geschäften fehlte, sondern weil die damals in Rom geführte Sprache nicht verträglich war mit der Fortdauer von amtlichen Bezie⸗ hungen. Dieses Verhältniß hat sich inzwischen erfreulicherweise geändert, und damit ist der Regierung der Wunsch nahe gelegt worden, dem Interesse der Katholiken Rechnung zu tragen durch eine Wieder⸗ aufnahme des direkten geschäftlichen Verkehrs mit Rom, wie die Königliche Staatsregierung ja auch an anderen Orten und in anderer Richtung stets bereit gewesen ist durch Schaffung diplomatischer oder konfularischer Vertretung den Interessen, sei es der Gesammtheit, sei es erheblicher Theile der Bevölkerung zu entsprechen. Ich, bitte dem⸗ nach das hohe Haus im Namen der Regierung, diese Position, wie sie beantragt ist, zu genehmigen.

Die Einnahmen wurden bewilligt.

Bei den Ausgaben Kap. 55 und 56 (500 570 (M6), darunter 90 000 MS für die Gesandtschaft bei dem päpstlichen Stuhle hatte der Abg. Dr. Weber und Genossen folgenden Antrag gestellt:

Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen:

Die Pofltion von 96 000 „M für einen Gesandten beim päpst—

lichen Stuhle in Rom nicht zu bewilligen,

Der Abg. Dr. Weber befürwortete seinen Antrag. Seine politischen Freunde seien nicht in der Lage, die für die neue Gesandtschast in Rom geforderten 90 060 Mις zu bewilligen. Seine Partei wolle damit keineswegs zu allen Zeiten und unter allen Umständen eine solche Gesandtschaft für unzulässig erachten oder überhaupt Verhandlungen mit Rom abschneiden, stehe vielmehr auch jetzt noch ganz auf dem Standpunkt des Reichskanzlers, der im Reichstage am 5. Dezember 1874 gesagt habe, daß die Eigenschast, das Haupt einer Konfession zu fein, welche in Deutschland Bekenner habe, noch kein Grund sei, einen diplomatischen Vertreter bei einem solchen Haupte zu haben; der Reichskanzler habe weiter ausgeführt: „Man habe in Preußen jetzt nicht oder überhaupt nicht das Bedürfniß, diplomatische Geschäfte beim römischen Stuhl zu machen oder irgend welche Fragen dort auf diplomatischem Wege, wie es srüher wohl geschehen sei, dort zu verhandeln. Sollte die Nothwendigkeit dafür eintreten, so habe Preußen in Rom Diplomaten, denen der Auftrag gegeben werden könne, und hätte Leute, die die Regierung provisorisch hin⸗ schicken könne.“ So habe der Reichskanzler damals selbst den Weg bezeichnet, auf dem Verhandlungen mit Rom ohne Kreirung einer besondern preußischen Gesandtschaft geführt werden könnten. Jetzt werde nicht etwa eine Gesandtschast des Deutschen Reichs, wie sie früher bestanden habe, gefordert, sondern eine preußische. Damit sei klar und deutlich ausgedrückt, daß es sich nicht um eine. Angelegenheit der auswärtigen Politik handele, da diese in eminentester Weise Angelegenheit des Deutschen Reichs sei. Er betone das, weil seine politischen Freunde und er jeder Zeit bereit seien, den Reichskanzler auf bem Gebiete der auswärtigen Politik in kräftigster Weise zu unterstützen. Durch Kreirung einer preußischen Gesandtschaft werde zum Ausdruck gebracht, daß es sich hier mehr um eine Angelegenheit der inneren Politik handele. Diese Gesandt⸗ schaft habe den Charakter einer kirchenpolitischen Institution. 2 Zusammenhang mit den ganzen Verhandlungen der letzten

ergriff der Unter⸗

ahre auf kirchenpolitischem Gebiete sei seine (des Redners) zartei nicht im Stande, eine solche Institution jetzt zu be⸗ willigen, weil sich darin eine gewisse Uebereinstimmung mit den Wegen, welche die Königliche Staatsregierung in den letzten Jahren auf diesem Gebiete eingeschlagen habe, zeigen wurde. Seine Partei könne diese Wege nicht billigen, na⸗ mentlich mit Rücksicht auf die Verhandlungen der letzten Wochen und auf die Erklärungen des Kultus⸗Ministers in der Kommission, die dahin etwa gelautet hätten, daß in Rom verhandelt würde über die Gestaltung eines Theiles der inneren Staatsgesetzgebung. Eine derartige Verhandlung über die inneren Staatsangelegenheiten und über die Gestaltung der Staate gesetzgebung wünsche er nicht, deshalb bitte er,

Namens seiner politischen Freunde, diese Position gegenwärtig abzulehnen.

Der Abg. Stengel erklärte, seine politischen Freunde und er würden für die Position, also gegen den Antrag des Abg. Weber und seiner Freunde stimmen, Die Worte des Reichskanzlers, welche der Abg. Weber vorher verlesen habe, stammten aus dem Jahre 1874. also aus einer Zeit, wo der päpstliche Stuhl in sehr heftigen Ausdrücken sich über die Verhält⸗ nisse der preußischen Monarchie ergossen habe. Seitdem hätten sich die Verhältnisse glücklicher Weise so geändert, daß man in Preußen daran denken könne, mit dem päpstlichen Stuhl in diplomatische Verbindung zu treten. Seine Partei sei der Mei⸗ nung, daß sie (seine Partei), wenn die Königliche Staatsregierung die Meinung ausspreche, die Vertretung Preußens beim päpst⸗ lichen Stuhl sei möglicherweise ein Mittel zum Frieden, nicht umhin könne, die dafür nöthigen Mittel zu bewilligen. Seine Partei könne dann umsoweniger widerstreben, je mehr sie die ungünstigen Verhältnisse bedauere, welche die Renitenz der römischen Hierarchie geschaffen habe. Eine preußische Gesandt⸗ schaft rechtfertige sich deshalb, weil hier Angelegenheiten in Frage kamen, die der Reichsgesetzgebung nicht unterlägen, sondern den Einzelstaaten vorbehalten seien. Allerdings betrachte seine Partei den Papst nicht als einen fremden Sou⸗ verän, aber auch nicht als einen fremdartigen Italiener, der Preußen nichts angehe. Er sehe in demselben das Haupt der katholischen Christenheit, zu dem sehr viele Mitbürger mit Glauben und Vertrauen aufblickten. Schon deshalb empfehle es sich, daß auch von staatlicher Seite die Interessen dieser katholischen Mitbürger dort ihre Vertretung fänden. Es sei aber auch für die preußische Regierung von großem Interesse, in Rom eine Vertrauensperson zu besitzen, von der sie stets über die Stimmung des päpstlichen Stuhls und seiner Umgebung authentische Nachricht erhalte. Es sei wichtig, zu wissen, auf welcher Seite man nach dem Frieden strebe, und von wo aus der Kampf geschürt werde. Auch bei Per⸗ sonenfragen sei die Anwesenheit eines preußischen Gesandten von außerordentlicher Wichtigkeit, wie es auch wünschenswerth sei, daß der päpstliche Stuhl durch berufene Vertreter über die inneren kirchenpolitischen Verhältnisse Preußens aufgeklärt werde, und über die Aussichten, welche eine beabsichtigte Aenderung der Gesetzgebung in Preußen habe. Es sei nicht zweifelhaft, daß die Regierung selbst nicht daran denken werde, so weit den Wünschen der Herren, die sich hier besonders als Vertreter der katholischen Interessen betrachteten, nachzugeben; aber die Verhandlungen in der kirchenpolitischen Kommission hätten bereits ergeben, daß die Regierung nicht in der Lage sei, alle diejenigen Vorlagen, die sie selbst zu machen, sich ver— anlaßt sehe, bei der preußischen Landesvertretung durchzusetzen. Im Interesse der katholischen Bevölkerung liege es, diese Ver⸗ hältnisse in Rom durch berufene Vertreter darzulegen und auch von staatlicher Seite dem Papste die Interessen der katholi⸗ schen Mitbürger ans Herz zu legen. Ebensowenig wie der päpstliche Stuhl wohl jemals zugeben würde, daß der preu⸗ ßische Staat in kirchlichen Dingen irgend ein Gesetzgebungs⸗ recht habe, ohne vorher die Genehmigung des päpstlichen Stuhls einzuholen, könne der preußische Staat ja darauf verzichten, das Gefetzgebungsrecht vollständig selbständig aus⸗ zuüben, wenn auch mit derjenigen Schonung, welche die Rücksicht auf die katholischen Bürger des Staates erfordere. Es sei von Nutzen, wenn im Interesse der Erreichung eines für beide Theile erträglichen Justandes diese Anschauungen beiderseits dargelegt würden. Er wünsche, daß die neue Ge⸗ sandtschaft in Rom Erfolg haben möge und hoffe, daß die Erwartung der Königlichen Regierung, daß die Ernennung ein Mittel sei, dem Frieden näher zu kommen, sich bewahr⸗ heiten möge. Möge der Gesandte in der That der Friedens⸗ bote sein, der einem erträglichen Zustande die Wege bahne.

Der Abg. Dr. Virchow bemerkte: Nachdem sich der Abg. Stengel dahin ausgesprochen habe, daß man in Preußen eigentlich niemals zu einem Frieden kommen würde, hätte man glauben sollen, daß derselbe die Hoffnungen über eine Verständigung mit Rom zu Hause lassen würde. Nichts⸗ destoweniger aber sei das gute Herz des Abg. Stengel bei dem Vorschlage der Regierung so lebendig geworden, daß es sich plötzlich mit großen Hoffnungen anschwelle. Die Motive in dem Etatsgesetzentwurf seien etwas dünn, er möchte nicht fagen fadenscheinig. Darin werde die Rede des Reichskanzlers, die derselbe in der Sitzung des Reichstags vom 5. November 1874 gehalten habe, angesüihrt. Fürst Bismarck habe damals erklärt, Preußen habe jetzt nicht oder überhaupt nicht das Bedürfniß, diplomatische Geschäfte an dem römischen Stuhle zu machen oder irgendwelche Fragen auf diplomatischem Wege, wie dies viel früher geschehen sei, zu verhandeln. Weitere Gründe ständen in den Motiven nicht. Er nehme an, daß jetzt das Bedürfniß wieder vorhanden sei. Jetzt scheine man das Bedürfniß also wieder zu haben, weil man in der inneren Entwickelung die Möglichkeit, einen modus vivendi herzustellen, nicht habe finden können. Wenn

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man bisher nicht gewußt habe, ob man nach Canossa oder nach Rom gehen solle, so scheine man sich jetzt für letzteres entschieden zu haben. Man thue dem päpstlichen Stuhle alles zu Liebe, die Gegenliebe aber erwarte Preußen noch. Seine Partei sei überzeugt, daß der Papst alles Gute von Preußen annehmen, aber nichts in dem Bestehenden ändern werde, deshalb glaube er, daß man in Preußen guf dem Wege der innern Gesetzgebung fortschreiten müsse. Wenn der bis jetzt betretene Weg dazu nicht der richtige sei, so müsse man einen anderen wählen. Seiner Empfindung widerstreite es überhaupt, Preußen als Einzelstaat im Auslande vertreten zu lassen, wo man dies für das Reich für unnöthig halte. Gerade nach Außen müsse die deutsche Einheit repräsentirt werden. Der Reichs⸗ kanzler sei ja sonst immer so empfindlich über den Eindruck, den dies oder jenes im Auslande machen könnte. Und in der That müßte hier das Ausland denken, Deutschland fange wieder an auseinander zu gehen. Solle eine Vertretung beim Vapste stattfinden, dann müsse es von Seiten des Reiches geschehen. Er würde allerdings auch dafür nicht stimmen. Nun habe der Reichskanzler 1874 gesagt, daß Preußen in Rom Diplomaten hesitze, denen man solche Aufgaben geben könne, daß man auch Leute provisorisch hinschicken könne. Das habe sich ja bewährt. Preußen brauche also keine so kostspielige Einrichtung in Rom, Nun sage die Regierung, sie würde beschränkt sein in der Auswahl der Personen, wenn sie nicht gleich das große Gehalt hätte. In der Regel pflege man gerade an den Stel⸗ len, welche durch hohes Gehalt ausgezeichnet seien, eine ge⸗ ringere Auswahl zu haben. Die Auswahl werde größer, wenn man nicht gleich Botschafter und Gesandten schicke, son⸗ dern blos diplomatische Agenten. Ferner würde man durch diese neue Einrichtung eine Erschwerung in die Verhältnisse mit dem ita ienischen Staate bringen. Es müsse der Eindruck entstehen, als oh der König von Italien und der Papst zwei gleichberechtigte Potenzen seien. Nicht nur die italienische Re— gierung, sondern auch das italienische Volk würde dadurch empfindlich berührt wersen. Er könne sich also dem Vor⸗ schlage der Regierung nicht sügen. Preußen habe in letzter Zeit Beweise dafür gegeben, daß es den Frieden wolle. Aber von Rom aus komme der Friede nicht. Es heiße das nur die Schwierigkeiten häufen, wenn man sie an eine neue Stelle verlege, wo man eben nicht darauf rechnen könne, daß in der Aus⸗ dehnung, wie es gewünscht werde, ein Druck auf seine (des Nedners) theure Freunde im Centrum stattfinden würde. Es habe sich ja in den verschiedenen Phasen dieser Entwickelung gezeigt, daß der Papst es ablehne, diesen Druck zu üben. Schicke man nun einen Gesandten oder nur einen Agenten hin, so werde sich dadurch nichts ändern; daher wolle seine Partei die 90 000 S in der Tasche behalten und nicht den Eindruck machen, als ob Preußen wirklich eine dauernde Art von ge⸗ schäftlicher Beziehung eröffnen wolle, für die seiner Meinung nach keine Geschäfte vorhanden seien. Er bitte daher dem An⸗ trage des Abg. Weber beizustimmen.

Der Abg. Graf zu Limburg-Stirum ewklärte, der Abg. Virchow habe zum Beweise dafür, daß der Reiche kanzler selbst eine dauernde Vertretung beim päpstlichen Stuhle für über⸗ flüssig halte, einige Sätze des Reichskanzlers aus dem Jahre 1874 eitirt, aber nur so weit citirt, als es demselben passend erschie⸗ nen sei; der Abg. Virchow sowie der Abg. Weber hätten fortgelassen, was den Sinn der Worte des Reichskanzlers wesentlich modi⸗ sizire. Die fortgelassenen Worte seien folgende; „Doch sollte sich jemals wieder das Bedürfniß einer dauernden Vertretung beim päpstlichen Stuhle herausstellen, so würde es auch gelingen, auf dem Wege der Gesetzgebung dieselbe wieder ins Leben treten zu lassen!“ Und das sei es doch gerade, um was es sich hier han⸗ dele. Der Abg. Virchow bewege sich in seiner Rede viel auf dem Ge⸗ biete der auswärtigen Politik, und darin habe derselbe ja bekannt⸗ lich keine Erfolge aufzuweisen. Er vermisse heute auch bei dem Vorredner die Methode des Gelehrten, die denselben sonst auszeichne; derselbe bilde sich nicht von Thatsachen Prinzipien, sondern derselbe habe sein Prinzip und sei so zu den wunder⸗ lichsten Ausführungen gekommen. Der Gelehrte und jeder Forscher gehe von dem Detail aus und steige zum Prinzip empor. Der Abg. Virchow schließe hier vom Prinzip auf das Detail. Wie habe denn die Sache gestanden, als Preußen die Beziehungen mit dem päpstlichen Stuhl abgebrochen habe? Die Maigesetze seien gegeben gewesen. Der Bruch sei erfolgt, weil die Kurie eine heftige Sprache geführt habe, die auch unter Souveränen nicht üblich sei. Bei den Verhandlungen zwischen Staaten und Souveränen werde gegen eine Sprache, die man nicht für richtig halte, häufig durch Abberufung des Vertreters reagirt; seien dann die Beziehungen wieder herge⸗ stellt, so werde der Vertreter von Neuem akkreditirt. Er er⸗ innere an die jüngsten Vorgänge zwischen Oesterreich und Rumänien. Und wenn der Abg. Virchow den Papst als einen ältlichen Herrn bezeichne, der zufällig in Italien ne fh, so entspreche auch das nicht der Sachlage. Sehe man sich alle Völkerrechtsschriftsteller an, blicke man auf den Lauf der Ge⸗ schichte, überall werde der Papst als Souverän anerkannt. Deni Papste seien durch Verträge die Rechte der diplomatischen Vertretung zugesichert, und noch heute hätten in der Praxis die Vertreter des Papstes den Vortritt vor anderen Vertre⸗ tern, wenn auch in neuerer Zeit nur aus Courtoisie. Ueber⸗ dies hatten Bayern, Brasilien, Frankreich, Oesterreich, Por⸗ tugal und Spanien theils Botschaster, theils Gesandte beim Papste. Das sei die praktische Grundlage für Preußen. Eine preußische Vertretung sei richtiger als eine Vertretung des Reichs, weil es sich hier hauptsächlich um die kirchenpolitischen Fragen Preußens handele. So sehr auch seine Partei die Einheit des Reiches wahren wolle, so nüsse sie doch Dinge, die ledig⸗ lich die Partikularstaaten angingen, diesen überlassen und könne nicht zugeben, daß dieselben durch Vermittelung des Reichs ge⸗ regelt würden. Wie sollte das italienische Volk, auf das der Vorredner hingewiesen habe, dazu kommen, über eine preu⸗ ßische Gesandtschaft beim Papste irgend ein Uebelwollen zu empfinden? Kenne der Abg. Virchow nicht das Garantiegesetz, welches den beim Papst akkreditirten Vertretern eine gleiche Stellung mit den Vertretern anderer Souveräne zugesichert habe? Wenn man in Italien trotzdem darüber empfindlich werden sollte, dann brauche Preußen darauf sicherlich