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ebenso sichere als nutzbringende Grundlage zu werden. In gewissen, sonst radikal - manchesterlichen Kreisen Desterreichs wird man nun endlich auch stutzig über das, was man mit Phrasen von Staatssozialismus und dergleichen bisher leicht abthun zu können glaubte. Schrieb doch ein großes Wiener Blatt mit Bezug auf das Vorgehen der preußischen Bahnen in seinem Börsentheil, wo bisher jedwede wirthschaftliche Thätigkeit des Staates perhorreszirt wurde, nachdenklich den für Deutschland ebenso beruhigenden wie für Dester⸗ reich heunruhigenden Satz; „Es ist nicht zu übersehen, daß die preußi⸗ schen Staatsbahnen in ihrer Solidarität eine Macht repräsentiren, 2 *. österreichischer Seite nichts Aehnliches entgegengestellt werden kann.“ .
— Aus Dresden hat die „Nordd Allg. Ztg.“ eine vom 15. d. M. datirte Zuschrift erhalten, in welcher es heißt:
Die Gegner des Tabackmonopols sind nach Bekanntwerden des Entwurfs und der im Volkswirthschaftsrath dazu gegebenen Erläu— terungen auch hier in der Abnahme begriffen. Gegner desselben wer⸗ den natürlich immer diejenigen bleiben, welche keine Aussicht auf Entschädigung haben oder solche nicht genügend erhalten. In den Kreisen der Konservativen dagegen sind die früheren Befürchtungen zerstreut, daß das beliebte Genußmittel sehr erheblich vertheuert wer⸗ den wird, und man läßt deshalb in diesen Kreisen auch eher die Vortbheile zur Geltung kommen, welche die Reichsregierung sich von dem Monopol verspricht. Am wenigsten läßt man hier die von den Liberglen ausgesprochene Befürchtung gelten, daß der Regierung durch das Monopol eine zu große Gewalt in die Hände gegeben werde.
Die Nr. 11 des Centr al⸗Blatts für das Deutsche Reich, herausgegeben im Reichsamt des Innern, hat folgenden Inhalt: Zoll und Steuerwesen; Kontrole des Handels mit unbearbeiteten Tabackblättern c. im Grenzbezirk der Haupt-Zollämter Sebaldsbrück und Geestemünde. — Umwandlung eines Laupt-⸗Zollamts in eine Steuerrezeptur. — Titelverleihung an einen Stations ⸗Controleur. — Konsulatwesen: Todesfall. — Exequaturertheilungen. — Bankwesen: Status der deutschen Notenbanken Ende . 1882. Finanz- wesen: Nachweisung über Einnahmen des ? eichs vom 1. April 1881 bis Ende Februar 18382. — Marine und Schiffahrt; Uebersicht über die Zahl der im Jahre 1881 ausgefertigten Schiffsmeßbriefe. — Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete.
Nr. 5 des Marin ęvererdnungshlatts hat folgenden Inhalt: Zugehörigkeit S. M. Schiffe. — Disziplinarbestrafung der Zahlmeisteraspiranten. — Heirathskonsense. — Bestimmung über Er— gänzung des Seeoffiziereorps. — Konservirung der Kessel. = Mu—⸗ nitionsprähme. = Chronometer⸗ und Beobachtungsjournale. — Termin⸗ kalender. — Schiffslazarethe. — Kgjütsteppiche. — Versonalakten. — Festungsbaudirektion Kiel. — Schiffsverpflegung. — Schiffsartillerie⸗ zeichnungen. — Personalveränderungen. — Benachrichtigungen.
Nr. 11 des Centralblatts der Bauverwaltung, heraus— gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, hat folgenden Inhalt: Amtliches: Personal-Nachrichten. — Nichtamtliches: Ver⸗ wendung der Brieftauben zur Sicherung der Küstenschiffahrt. — Ueber Geschäftshäuser für Amtsgerichte und Landgerichte, sowie über die zugehörigen Gefängnisse. (Fortsetzung — Das Post⸗ und Tele⸗ graphengebäude in Bochum. — Der Tempel der Athena Alea in Tegea. — Neue Schleuse und Hafeneinfahrt in Harburg. — Die Organisation des Staatsbahnbetriebes in Oesterreich. — Ver⸗ mischtes: Konkurrenz um Entwürfe zu einem Mustertheater. — Speziglausstellung der Königlichen Porzellan Manufaktur. — Schinkelfest in Berlin. — Der Termin für den Beginn der Sommer— fahrpläne. — Denkmal und Stiftung zu Ehren des verstorbenen Dr. Karl Culmann. — Brücke für ein Hafengeleis bei Bremen. — Der Bahnüberwachungsdienst im Gotthardtunnel. — Gymnasium in Stargard i. Pom. — Schullehrerseminar in Hannover. — Die Vor⸗ arbeiten für den Bau eines Tunnels zwischen England und Frank— reich. — Bücherschau. — Rechtsprechung und Gesetzgebung.
Statistische Nachrichten.
Einem in dem „St.⸗A. f. W. veröffentlichten Berichte des Königlich württembergischen Stagts⸗Ministeriums „An den König“ über die Geschäftsthätigkeit der Verwaltungs-Ju stiz— behörden in Württemberg in der Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 1881 entnehmen wir folgende Daten: Bei den Kreis regierungen als Verwaltungs⸗Justizbehörden erster Instanz waren 199 Verwaltungsrechtsstreitigkeiten anhängig. Erledigt wurden durch Urtheil 85, auf sonstige Weise 72, unerledigt blieben 42. Bei dem Verwaltungsgerichtshof sind in dem bez. Zeitraum Verwaltungs streitigkeiten erster Instanz anhängig gewesen 8, neu angefallen 18. Erledigt wurden durch Urtheil 11, auf sonstige Weise 10, unerledigt waren am 1. Januar 1882 5. Verwaltungsrechtsstreitigkeiten zweiter Instanz sind anhängig gewesen 10, neu angefallen 31. Erledigt wurden durch Urtheil 31, auf sonstige Weise 2, unerledigt blieben 8. Von den durch Urtheil erledigten 31 Fällen wurden 15 unter Bestätigung des vorigen Urtheils, 10 unter Abänderung desselben entschleden. In einem Falle wurde das vorige Urtheil unter Zurückweifung des Gegenstandes in die vorige Instanz aufgehoben, in einem Falle wurde die erhobene Rechtsbeschwerde als noch nicht an den Königlichen Ver— waltungsgerichtshof erwachsen und die eventuelle Berufung als unstatt— haft zurückgewiesen. Rechtsbeschwerden sind anhängig gewefen O, neu angefallen 10. Von denselben wurden 5. als unbeqründet abgewiesen, 2 als unstatthaft und 1 nach Maßgabe des Art. 59 Abs. I des Ge⸗ setzes vom 16. Dezember 1876 zurückgewiesen. In einem Falle wurde die baupolizeiliche Verfügung, gegen welche die Beschwerde gerichtet war, aufgehoben. Eine Beschwerde blieb unerledigt. Einfache Be— schwerden sind seit dem j. Januar 1881 4 angefallen, von welchen 2 als unbegründet abgewiesen, 2 als unstatthaft zurückgewiesen wurden. Der eine seit dem 1. Januar 1881 angefallene Strafrekurs wurde durch Verwerfung der Beschwerde erledigt. Oeffentlich mündliche Verhandlungen fanden in dem Geschäftsjahre 1881 statt 37. Bei 10 derselben waren beide Parteien, bei 13 je nur eine Partei vertre⸗ ten und in 14 Fällen war keine der Parteien erschienen. Berathende Sitzungen wurden gehalten 42. Eingelaufen sind bei dem Verwal—⸗ tungsgerichts hof vom 1. Januar bis 31. Dezember 1881 534
Nummern. ; ( Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Griechenland in Wort und Bild. Eine Schilderung des hellenischen Königreiches von A. von Schweiger⸗-Lerchenfeld. Mit ca' 209 Illustrationen. In 20 Lieferungen zu je 11 606 Leipzig, Schmidt & Günther. — In der 5. Lieferung führt der Verfasser den Leser nach Nemea mit den gewaltigen Säulen des Zeustempels, den einsamen Zeugen einer freudenvollen Zeit, der Zeit der jubelnden Festspiele, als noch die Pindarschen Chöre und die Freudenrufe der preisgekrön⸗ ten Sieger erschallten, und dann nach Mykend, dem Schauplatz des aͤltesten riechischen Lebens. Aus diesen imposanten, an Gkoßartigkeit alles ei elle auf griechischem Boden überbietenden Mauern, war Aga— memnon einst ausgezogen, um Troia zu bekriegen. Der Verfaffer schildert in großen Zügen das Geschick von Mykenä und bringt natur— etreue Abbildungen der mächtigen Ueberreste, wie das Löwenthor, die y das Schatzhaus u. s. w. Von da geht es hinab in die lachenden Gefilde der Ebene von Argos nach dem alten Tiryns
und Nauplia. Gewerbe und Handel.
Nach dem Geschäftsbericht der CFölnischen Privatbank war das Resultat des letzten Geschäftsjahres ein besseres als das der beiden vorhergegangenen Jahre und gestattet die Vertheilung einer Divi⸗ dende von iszo/ (gegen 60½ im Jahre 1880), während die zurück— gestellten Zinsen für die nach dem 31. Dezember verfallenen Wechsel A6 645 „, mithin 11 419 6 mehr als pro 1886, betragen. Von den Thaler ⸗Noten der Bank sind im vorigen Jahre nur 26 Thlr.
zur Einlösung gekommen, so daß noch 5386 Thlr. ausstehen. Die
Geschäftsumsätze mit Einschluß des Verkehrs auf Girokonto bei der Reichsbank und auf Noten⸗Einlösungskonto in Frankfurt a. M. beziffern sich in Einnahme auf 107 333 773 , in Ausgabe auf 197 142 233 1, zusammen auf 14 476 096 ; pro 1886 betrugen dieselben 216 37774510 Die Notenzirkulation stellte sich 1881 durchschnittlich auf 2 372 900 gegen 2536 200 S6 pro 1889, wäbrend die Noteneinlösungen bei der Reichs bankhauptstelle zu Cöln 16 694 0091 gegen 1828890904. pro 183890 und bei der Einlösungsstelle in Frankfurt a. M. 1997 000 60 gegen 83] 900 „é pro 1880 betrugen. Der Gewinn der Bank stellte sich auf 390 192 M; hiervon gehen ab: die verausgabten Zinsen bei Begebung der Wechfel auf auswärtige Plätze 14422 4M, die Zinsen zer nach dem 31. Dezember 1881 verfallenen Wechsel 46 646 70 — 61 068 CS, mithin Einnahme an Zinsen und Propisionen 329 124 10 gegen 320 122 M pro 1880. Davon kommen in Abzug: die Verwal⸗ tungsunkosten 46775 4, die Zinsen der Depositenkapitalien 82 3766, Uebertrag auf Banknotengnfertigungs Konto 2000 0 = 131151 , zusammen 197 973 Statutengemäß bezieht der Aufsichtsrath hier⸗ von eine Tantieme oön 60 mit 11 878 „6, von dem Reste ad 186 095 MS erhalten die Aktionäre 6iz , mit 186 000 ,
— Nach dem Geschäftsbericht der Dresdener Bank pro 1881 war das Bankgeschäft im Allgemeinen ein günstiges, so daß das Resultat, trotz der Erhöhung des Aktienkapitals auf 24 Millionen Mark, eine Dividende von 90 gestattet. Die erzielten Resultate sind zum Theil den gesteigerten Umsätzen im Effekten⸗ Kommi ssions⸗ Geschäft, in der Hauptsche aber dem Konto -(Korrent⸗Geschäft zu danken. Auf Zinsen⸗Konto sind 1728 705 , auf Provisions⸗Konto 979 866 ς (inkl. der Ergebnisse des WechselcomtoirsJ gewonnen. Auf dem Wechselkonto ist ein Gewinn von 357 135 cs erzielt worden. Unter Hinzufügung des Bestandes von 1880 gingen insgesammt für 137039 831 6 Wechsel ein; davon gingen aus 129 846 46 M. und verblieb ein Bestand von 7560 966 SJ. Der Bestand an Effekten für eigene Rechnung stellte sich auf 1 801 956 ½ und lieferte einen Zinsen⸗ und Agiogewinn von 700 968 , Unter diesen befanden sich 5öprozenkige Prioritäten des Dresdener Brauhauses, 141 509 ½ . Eÿlbschiffahrts⸗A Aktien, welche mit Vortheil begeben sind. Die seit Jahren der Bank gehörige König ⸗Friedrich⸗ August-Hütte ist an eine Aktiengesellschaft mit einem Grundkapital von 600 000 M übergeben; von den Aktien hat die. Bank 585 000 im Besitz. Die Fabrik hat pro 1880/1681 einen Gewinn von 55 888 „S6 erzielt, welcher zu Abschreibungen verwendet ist. Das Wechsel⸗Komtoirkonto erbrachte einen Nutzen von 18 803 6 Ins—⸗ gesammt erziglte die Bank einen Bruttogewinn inklusive des Vor— trages von 1880 von 3 4530 892 M½ Nach Abzug der Spesen, Ab⸗ schreibungen 2c. verblieb ein Nettogewinn von 2619 24 S. Die Bilanzziffern saldiren sich mit 66 417 336 (.
Dessau, 16. März. (Lpz. Ztg.) Nach dem Etat der Saline Leopoldshall wird, obgleich wegen des in derselben stattgehabten Bruches eine Förderung des Kainits, des werthvollsten Produktes, noch nicht wieder in Anschlag gebracht ist, der Ertrag auf 3 619 000 . und nach Abzug einer Ausgabe von 1318 700 6 der Reingewinn auf 2 390 300 Sς angenommen. .
London, 17. März. (W. T. B.) In einer heute von den Inhabern der spanischen 30, auswärtigen Schuldtiteln abgehaltenen, zahlreich besuchten Versammlung wurde eine Reso⸗ lution angenommen, welche der Ansicht des Comiké's beipflichtet, daß die vom spanischen Finanz⸗Minister Camacho gemachten Vorschläge unannehmbar seien. Als Gründe werden angeführt, daß eine Reduk⸗ tion der nominellen Schuld um 50 oso, ohne das Angebot eines dem Opfer an Kapital entsprechenden Aequivalentes vorgeschlagen, daß ferner der Buchstabe und Geist der Konvention vom Jahre 1876 ver— letzt werde, und daß endlich die gedachte Konvention von 1876 keinerlei Stipulation betreffs einer möglichen Reduktion der Schuld, noch auch irgend welche Hindeutung auf die Cession der bestehenden Schuld⸗ obligationen gegen neue Schuldtitel von geringerem Werthe enthalte.
New⸗YPork, 17. März. (W. . Baumwollen⸗ Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 57 0065 B., Aus— fuhr nach Großbritannien 59 000 B., Ausfuhr nach dem Kontinent 26009 B., Vorrath 929 000 B. .
London, 17. März. (W. T. B.) In der gestrigen Woll auktion waren Preise unverändert.
Havre, 17. März. (W. T. B). Wollauktio n. Angeboten 1903 B., verkauft 970 B. Recht belebt, Preise unverändert.
; Verkehrs⸗Anstalten.
Der Termin für den Beginn der Sommerfahrpläne, für den bisher der 15. Mai jedes Jahres feststand, wird, nach dem Centralbl. der Bauv.“, in Zukunft, und zwar bereits von diefem Jahre an, auf den 1. Jun verlegt werden. Sowohl der öster⸗ reichische Handels Minister als auch die bayerische Regierung haben diesen Zeitpunkt in Gemäßheit einer auf der allgemeinen Fahrplan⸗ konferenz in Brüssel gefaßten Resolution angenommen, und das deutsche Reichs⸗-Eisenbahnamt, sowie die preußische Staats⸗-Eifenbahn⸗ verwaltung sind dem Beschluß ebenfalls beigetreten. Dabei sind aber die sämmtlichen in Betracht kommenden Cisenbahndirektionen ange⸗ wiesen worden, einerseits dem Verkehr zwischen Deutschland und den böhmischen Bädern, insbesondere Teplitz und Karlsbad, durch Ein— legung entsprechender Züge auch schon vor dem 1. Juni Rechnung zu tragen, und andererseits, soweit sich das Bedürfniß geltend macht, auch zur Erleichterung des Besuchs der internationalen Kunstausstel— lung in Wien, welche am 1. April d. J. beginnt, und der in Berlin vom 15. Mai d. J. ab stattfindenden hygienischen Ausftellung geeig⸗ nete Vorkehrungen zu treffen.
Riga, 17. März. (W. T. B.) Nach einer Bekanntmachung des Börsencomités ist die Eröffnung der Schiffahrt heute ein getreten. Der regelmäßige Dampferverkehr mit Lübeck, Stettin und England wird in nächster Woche beginnen. Der Fluß und der Meer— kusen sind nahezu eisfrei und bieten kein Hinderniß für die Schiffahrt.
Berlin, 18. März 1882.
Ausstellungscorrespondenz des Bayerischen Gewerbe— Museums in Nürnberg. XI. — März 1883.
Gerade vor Jahretzfrist wurde mit der Aufstellung der von Düssel⸗ dorf erworbenen Maschinenhalle begonnen und heute stehen sämmtliche Ausstellungsbauten mit Ausnahme einiger untergeordneter Gebäude bis auf den letzten Farben⸗ und Flaggenschmuck vollendet da. Gewiß eine tüchtige Jahresleistung. K
Das durch seine imposanten Größenverhältnisse und seine originell⸗ edle Auffassung ebensowohl wie durch die reichen und feinen Details allgemeine Bewunderung hervorrufende Fagadengebäude ist nunmehr durch Wandelgänge mit dem Pavillon für technischen Unterricht und Verkehr, sowie mit dem Pavillon für Kunst und unter Benützung der Wagenhalle auch mit der Maschinenhalle und diese ebenfalls wieder durch bedeckte Gänge mit der landwirthschaftlichen Maschinen⸗ halle und dem — verbunden, so daß die Besucher bei Regen— wetter trocknen Fußes von einem Gebäude zum andern gelangen können. Außerdem wird durch die Verbindungsgänge die Drientirung auf dem Platze sehr erleichtert. .
Die Bespannung der Façaden mit Jutestoff, dem durch Chemi⸗ kalien seine leichte Endzündbarkeit vollständig genommen wurde, so⸗ wie die Stuckverzierungen sind fertig gestellt. Die innere Dekoration ist überall so weit vollendet, daß die Räume die jetzt anlangenden Ausstellungzobjekte und deren Behälter aufnehmen können.
Die Restauration und die Bierhallen sind ebenfalls bereits fertig; die Weinstube, das Kaffee, das Requisitengebäude, die Kisten⸗ temise, sowie die Abortanlagen sind im Bau begriffen und sehen in Kürze als die letzten der von dem Ausstellungsunternehmen zu errich— tenden Bauten n ihrer Vollendung entgegen.
Auch von den Privatbauten sind die meisten bereits zum Abschluß
ebracht oder wenigstens in Angriff genommen. Von den bis jetzt 66 gestellten sind namentlich die originellen Gebäude der Culm—
schen Bierhallen, sowie der massive Pavillon der Maximilians hütte mit seiner reichen Fagade hervorzuheben. ; =
Der Eindruck, den das Aeußere von all diesen Gebäuden macht, ist ein durchaus freundlicher und würdiger, dieselben werden aber erst zu voller Wirkung kommen, wenn die Bäume Laub erhalten und der ganze Platz mit Grün und Blumen bedeckt sein wird. Die gärt⸗ nerischen Anlagen sind, soweit es die Zeit erlaubt, fertig und läßt sich daher das Gesammtbild in seiner ganzen Großartigkeit und Schönheit bereits annähernd voraus empfinden. ; ö
Was die Installation anbelangt, so sind im Pavillon für fach» gewerbliches Bildungswesen die Platzdispositionen vollständig fertig gestellt und beginnen die Leute bereits mit dem Aufstellen ihrer Gegenstände, deren schon eine große Zahl eingeschickt worden ist. Das Gleiche gilt von dem Hauptgebäude und den Pavillons im Freien, an denen die innere Dekoration fast durchweg ihrer Vollendung ent⸗ gegengeht, ebenso die endgiltige Vertheilung der Plätze. Großartiges lassen namentlich die Vorbereitungen zur Ausstellung der Kunst er⸗ warten. Durch das feste Zusammenwirken und Eingreifen aller Kräfte ist, die sichere Gewähr gegeben, daß die Nürnberger Ausstel-= lung 1882 am Eröffnungstage fix und fertig sein wird, was bisher noch nirgends der Fall war.
Das für Ausstellungszwecke eingerichtete Zeichnungsbüreau, welches sich als besonders zweckmäßig erwiesen hat, hat nun fämmtliche Ar⸗ beiten vollendet. Es wurden im Ganzen 260 größere Entwürfe nebst Detailzeichnungen gemacht, von der Masse kleinerer Skizzen und den Anfragen, welche mündliche und augenblickliche Erledigung fanden, gar nicht zu reden.
Der Katalog wird in drei getrennten Theilen erscheinen. Der erste Theil wird ohne die Anzeigen 17 Bogen umfaffen, der zweite und dritte ungefähr je 5 Bogen. Diese verhältnißmäßige Stärke des Katalogs ist durch die historischen Einleitungen bedingt, welche jedem einzelnen Fache vorausgehen und eine kurze geschichtliche i n mit speziellem Bezug auf Bayern geben, so daß die Besucher si leicht und bequem über das Wünschenswertheste auch in historischer Beziehung informiren können. Von dem ersten Theile sind bis jetzt bereits 5 Bogen gedruckt, und da alle übrigen Manuskripte vorliegen, steht zu erwarten, daß der Katalog bei der Eröffnung der Ausstellung vollständig fertig gestellt sein wird.
Zu dem Denkmal für Sebastian Bach, das in Bronze ausgeführt und in Eisengch, bei der Kirche am Fuße der Wart burg, aufgestellt werden soll, hat Professor A. Donndorf in Stutt⸗ gart dieser Tage die Hauptfigur, das Standbild des Altmeisters, im Thonmodell vollendet. Sie kommt auf ein reiches Poftament, welches eine orgelspielende Muse ziert, zu stehen. Bach, im Kostüm seiner Zeit dargestellt, lehnt sich mit dem linken Arm leicht an ein Noten— pult, während er in den Händen Blatt und Stift hält. Anfangs war geplant, das Denkmal erst im Jahre 1885 zur Fejer von Bachs 200 jährigem Geburtstage in seiner Vaterstadt Eifenach aufzustellen, doch ist man davon wieder abgegangen und hat einen näheren Zeit⸗ punkt zur Fertigstellung des Werkes in Aussicht genommen.
(Centralbl. der Bauv) Mit dem Beginn des neuen Schul⸗ semesters nach Ostern d. Js. soll die umfangreiche Bauanlage des neuerbauten Königlichen Gymngsiums in Stargard der Schulverwaltung übergeben werden. Das Klassengebäude ist für 686 Schüler einschließlich 120 Vorschülern, die Turnhalle für 50 Schüler eingerichtet. Für die Wohnung des Direktors ist ein selbständiges Gebäude hergestellt, ebenso für die Abortanlage. Die Gebäude sind in Ziegelrohbau mit besonderen Verblendsteinen in Kopfformat, und Formsteinen zu den Gesimsen, beim Klassengebäude auch mit Terra— Cotten zu den Füllungen ausgeführt. Die Dächer sind mit englischem Schiefer, das Dach der Turnhalle mit Holzcement eingedeckt. Für sämmtliche Baulichkeiten, einschließlich aller Nebenanlagen, uͤm— währungen, eine vollständige Neubeschaffung der Utensilien für die Klassenräume, der Turngeräthschaften ꝛc. und Einrichtung von Gags— leitungen im Klassengebäude und Turnhalle ist ein Kostengufwand von etwa 345 000 S erforderlich gewesen.
Die hiesige Ausstellung der 6 Gemälde von Michael Munkaesy im Kunstsalon von Emil Ph. Meyer K Co, Taubenftraße 34, wird von einer nur noch sehr kurzen Dauer sein, da die Gemälde zur weiteren Ausstellung nach London gehen.
Die X. Geflügelagusstellung der „Cypria“ wurde gestern von Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Friedrich Carl mit einem längeren Besuche beehrt. Der Prinz erschien in Vertretung Seines Erlauchten Vaters, des Protektors des Vereins, dessen Gesundheitsverhältnisse leider ein perfönliches Erscheinen nicht; gestatteten. Die Führung hatte der Vorsitzende des Vereins, Direktor Bodinus, übernommen. — Die Re— sultate der Berathungen der Preisrichter, die gestern Abend gegen 2 Uhr verkündet wurden, waren die folgenden. Die von Sr. Majestät dem Kaiser verliehene goldene Staats—⸗ medaille wurde Hrn. E. Spindler-Berlin für die Gefammt— leistung zuerkannt. Die Ehrengabe Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Carl, eine Weinkann mit reichem silbernen Beschlag, erhielt Hr. Henry Maaß-Berlin für seine Kollektion Berlinet Altstämmige; silberne Staatsmedaillen erhielten für Tauben die ö. Adler⸗Berlin Liepsch⸗Plauen, Brettschneider⸗Span⸗ dau, Kreideweiß⸗Tempelhof, für Hühner Liepsch-⸗Plauen, Kreideweiß⸗ Tempelhof, Adler⸗Berlin, und für Brutmaschinen von Wedell-Berlin. Bronzene Staatsmedaillen wurden den Herren Michael, Thomas, Bartholomaeus u. Möser für Tauben, den Herren Ritzhaupt⸗Spandau, Stoevesandt⸗Berlin, Wiedemann ⸗Erfurt, Prof. Seelig Kiel und Minter⸗ Berlin für Hühner zuerkannt. Goldne Vereinsmedaillen erhielten die Herren Adler und Liepsch. Endlich wurden noch 17 silberne und 21 bronzene Vereinsmedaillen vertheilt.
Im Viegtoria⸗Theater steht in, der nächsten Woche ein interessantes, freilich nur einmaliges Gastspiel bevor: Fr. Niemann— Rabe wird nämlich dort am Donnerstag, den 23. dsr, einmal als Lorle“ in „Dorf und Stadt“ auftreten, zu welcher Vorstellung Hr. Direktor Hahn zur Besetzung der übrigen Rollen einige bewährte Kräfte anderer hiesiger Bühnen gewonnen hat.
— Die bevorstehende, am 6. Mai beginnende Opernsaison im Krollschen Cheater dürfte, nach den von der Direktion getroffenen umfassenden. Vorbereitungen zu urtheilen, die Ansprüche des Publikums in vollem Maße befriedigen. Sowohl was die glänzende neue Einrichtung des Konzertgartens anlangt, wie bezüglich der Opern⸗ kräfte und der Gäste von erzeptioneller Bedeutung hat Kommssslon⸗ Rath Engel alles aufgeboten, um die Saison zu einer interessanten zu gestalsten. Das heimische Personal ist aus den besten Kräften der renommirtesten Opernbühnen zusammengestellt. Gleich im Anfang der Saison beginnt das Gastspiel des Frl. Maria de Lido und ihrer Schwester Alix Desta (beide von der jtalienischen Oper in London), und im Juni ist eine der ersten Koloraturfängerlnnen der Gegenwart, die Königlich Württembergische Hofopernsängerin, Frau Marie Schröder⸗Hanfstängl als Gast gewonnen. Im Juli trit? der Kaiserlich Königliche Hofopernsänger Hr. Carl Sommer aus Wien zum ersten Male in Berlin auf, und ihm folgt Hr. Dr. Krauß aus emen vom vorigen Jahre noch im besten Andenken, während
r. Theodor Wachtel, durch einen größeren Gastspieleyklus auch in diesem Jahre die Saison zu glänzendem Abschluß bringen wird.
Redacteur: Riedel. Verlag der Expedition (æessel). Druck! W. Elsner. Sechs Beilagen (einschließlich Börsen⸗ Beilage).
Berlin:
bacher Bierhalle und der Nürnberger Bratwurftküche nebst den Reif⸗
zum Deutschen Reichs⸗-Anz
9 GJ.
Er ste Beilage eiger und Königlich Preußischen Staats⸗An
Berlin, Sonnabend, den 18. März
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Aichtamtlich es.
Preußen. Berlin, 18. März. Im weiteren Ver⸗ laufe der gestrigen (36.) Sitzung setzte das Haus der Abgeordneten die zweite Berathung des Entwurfs des Stagatshaushalts-Etats für das Etatsjahr 188283 mit der Diskussion des Etats des Ministeriums der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten (dauernde Ausgaben Kap. 120 Tit. 6 Dispositionsfonds sür die Einführung der revidirten Lehrpläne an den höheren Lehranstalten 29 900 C) fort. Nach dem Abg. Dr. Löwe (Bochum) ergriff der Minister der geistlichen 2ꝛc. Angelegenheiten von Goßler das Wort:
Meine Herren! Es ist bereits Seitens des Referenten und auch Seitens der Herren Vorredner wiederholt auf eine , hinge⸗ wiesen worden, die ich in der Budgetkommission abgegeben habe. Es ist die Aeußerung, die ich gemacht habe in. Bezug auf die Erweiterung der Berechtigungen der Realschulen. Meine Herren, ich weiß sehr wohl, es ist die schwierigste Frage, die in dieser ganzen Angelegenheit, angeregt worden ist und angeregt werden kann. Ich kenne die Bestrebungen, die Wünsche, man kann sogar sagen, die leidenschaftlichen Bestrebungen, die sich auf diesem Gebiete geltend machen und von ganz verschiedenen Motiven geleitet werden. Sie werden es mir daher nicht verargen, wenn ich hier mit meinen Vorgängern an diese Sache in dem vollen Bewußtsein der auf mir lastenden schweren Verantwortlichkeit, die weit über die gegenwärtige Diskussion hinausreicht, die die Entwickelung unseres Volkes auf unterrichtlichem Gebiete auf das Tiefste berührt, mit ders elben Vorsicht, wie meine Vorgänger, herantrete. Der Ausgangspunkt dieser kleinen budgetmäßigen Post, um deren Bewilligung die Regierung Sie ge⸗ beten hat, ist auch für meine Herren Vorgänger stets der gewesen: ist der Lehrplan der Gymnasien und Realschulen und der Lehrgang, der auf die Gymnasien und Realschulen auf Grund der gegebenen Vorschrift genommen ist, ein richtiger, oder muß an irgend einer Stelle eine bessernde Hand angelegt werden? Und da haben meine beiden Herren Amtsvorgänger und auch ich — und ich, habe mich wenigstens redlich bemüht, mir eine Ueberzeugung zu bilden — nur zu dem Schlusse kommen können, gewisse Unebenheiten, die sich an beiden Kategorien von Lehranstalten finden, auszugleichen. Diese Un ⸗ ebenheiten sind vor Ihnen entwickelt worden durch meinen Herrn Kommissar und klargestellellt durch die Erörterungen, die bereits stattgefunden haben. Aber — und daran ist fest⸗ gehalten — weder der Lehrstoff erfährt durch die beabsich⸗ tigten Maßregeln eine Aenderung, noch soll sich das Lehr- ziel verändern und die Frage, vor deren Beantwortung wir uns ge— stellt sehen, war: wie können wir das Ziel, das als ein berechtigtes auch in der Nation anerkannt ist, sowohl auf dem Gebiete der Gym⸗ nasial⸗ wie dem der Realbildung sicherer und leichter und voll lomme⸗ ner erreichen, als bisher? Das ist der Ausgangspunkt. meine Herren, und von dem Ausgangspunkt sind wir, nachdem diese Frage, wie Sie wissen, 7 Jahre lang in einer die Bestrebungen meiner Vorgänger ehren⸗ den Gründlichkeit erörtert worden ist, endlich zu diesem, wenn Sie wollen, bescheidenen Refultate gelangt, bescheiden in seiner äußeren Erscheinung, allerdings wichtig vielleicht für die Zukunft und die Ent— wickelung unserer Anstalten. . .
Meine Herren! So wie man in der Frage nach der Berechtigung der realistischen Anstalten Partei nimmt, ist die Frage entschieden. Wenn man aber die Verantwortung hat, so halt man die Entschließung zurück — und es werden auch die Herren, die für die Ausdehnung der Berechtigung der Realschulen gesprochen haben, wenn ihnen die Feder in die ,. gedrückt würde, um ihren Namen dar— unter zu setzen, wo drüber steht: die Realschulen erhalten alle oder fast alle die Berechtigungen wie die Gymnasien, sich sicherlich sehr besinnen, ehe sie sich mit ihrer Unterschrift binden. Wir sind heute nicht auf dem Punkte angelangt, wo ich in meinem Herzen den Muth finden könnte, diesen Schritt zu thun. Wir haben uns gegenwärtig zu halten, daß wir unsern Entwickelungs⸗ gang im Großen und Ganzen doch den 251 Goymnasiten verdanken, auf denen die Bildung unserer gelehrten Stände in Preußen beruht. Daneben haben sich in steigender Bedeutung 87 Realschulen 1. Ordnung entwickelt, denen, wie ich wünsche, der Name Realgymnasium eine korrektere Stellung geben wird. Es jist von meinem Amtsvorgänger hier ausgesprochen worden, daß er, obwohl sest auf dem Boden der Klassität stehend, niemals den Muth haben könnte, den 87 realistischen Anstalten diejenigen Momente, diejenigen Hülfsmittel vorzuenthalten, die er für eine gedeihliche Entwickelung dieser Anstalten für erforderlich halte. Auf diesem Standpunkt stehe ich für meine Person im Großen und Ganzen auch.
Wir wissen ja sehr wohl, daß die Strömung zu Gunsten der realisti⸗ schen Anstalten sowohl Seitens der Lehrer, die an diesen Anstalten wirken, wie Seitens der Kommunen, welche solche Anstalten unterhalten, wie der Hr. Abg. Schmidt richtig hervorgehoben hat, eine eminent starke ist. Aber die Mächtigkeit der Strömung, meine Herren, allein kann den Unterrichts ⸗Minister im Gefühl der Verantwortung nicht dazu bewegen, daß er von dem Standpunkt, den er bisher eingenommen hat, weicht. Die Frage, wie die Realschulen gc entwickeln nach der Berechtigungsseite hin, ist, wie leider vielfach im Leben, auch eine Geldbeutel ⸗ und Magenfrage, — Sie werden das Wort nicht falsch verstehen. — Es ist heut zu Tage in Preußen die Thatsache einge⸗ treten, daß wir in den oberen Klassen unserer höheren Lehr⸗ anstalten im Durchschnitt nicht das volle Schulmaterial haben, und daß namentlich auf dem Gebiete der Real— schulen die oberen Klassen im allgemeinen vereinsamen oder wenigstens spärlicher besucht werden. Die Gründe können für diese Erscheinung verschieden sein. Sie liegen gegenwärtig im Wesentlichen darin, daß mit dem Zurückfluthen des gewerblichen Lebens in den letzten Jahren eine Unsicherheit namentlich bei den Eltern darüber eingetreten ist, ob ihre Kinder in einer ausreichenden, aus kömmlichen Weise im Leben ihren Fortgang haben, wenn sie auf der Realschule das Abiturientenexamen machen. Es baben sich innerhalb der Unter— richts verwaltung viele Anregung und Aufschluß gebende Momente dafür feststellen lassen, wie in Folge der Erschütterung auf wirthschaft⸗ lichem Gebiete eine Menge Elemente den Gymnasiallehranstalten zuge⸗ führt worden sind, die früher sicherlich bei Handel, Gewerbe und Industrie ihr Unterkommen gesucht und gefunden hätten, jetzt aber einer ge— lehrten Bildung und namentlich dem Beamtenthum zustreben. Es ist,‚ für mich gar kein innerer Grund, vorhanden, daß nicht ein Rück= lag eintreten wird, ein Wechsel wieder zu Gunsten der Realschulen. Vertieft man sich in dieses Thema, so ist überhaupt ein Ende nicht zu finden. Es hängt zusammen mit der weiteren schwierigen Frage, die ich für eine der wichtigsten, bedeutsamsten und verantwortlichsten für die Unterrichts verwaltung nicht allein, sondern überhaupt fuͤr unsere gesammte , . Entwickelung halte, inwieweit eine Ueber⸗ produktion an Gebildeten stattfindet, und inwieweit der Staat Maßregeln treffen kann, um die Gebildeten angemessen unter⸗ zubringen. Es führen diese Erörterungen hier in 2 und Zeit zu weit, aber ich glaube, die Herren, die sich mit diesen Fragen beschäf⸗ tigt haben, werden mich nicht mißverstehen, wenn ich sage, der Fehler liegt meines Erachteng — ich spreche hier als Laie auf Grund meiner Beobachtungen, aber ich habe mich bemüht, klar zu beobachten — wesentlich darin, daß, diejenigen, welche aus gewissen nie⸗ deren Ständen sich die sogenannte böhere Bildung aneignen,
leider diese Bild
eine bessere Einsicht haben, i
Grundbesitzer gstrieb der Eltern dazu geführt sind, nicht wieder ihre Kraft zur Hebung des Grundbesitzerstandes zu verwerthen, sondern, nachdem sie und das ist die Mehrzahl — an dem Abiturienteneramen gescheitert sind, entweder zur Oekonomen. und Inspektorenkarriere gedrängt werden, oder schließlich zu Subalternkarricten übergehen, während ich immer Meinung gewesen bin, daß diese jungen Leute im Stande ihrer irn unendlich, segengreicher für sich und den Staat mit ihrem Besitz an Kenntnissen hätten wirken können.
Ich habe mich, vorliegenden Gegenst Augenblicks, und die
wie ich bemerke, etwas abdrängen las ande, aber ich spreche unter dem Eindrucke des . Materie ist so anregend, daß ich etwas die Har⸗ monie meines Vortrages verloren habe. Die Frage nach der Be— für uns die Bedeutung, wie auch schon mein ar angedeutet hat, daß wir zunächst unterscheiden müssen Berechtigungen, die auf Grund der Abgangsprüfungen ines gewissen erreichten Klassenziels für gewisse tech— der für den Subalterndienst gegeben werden, und erechtigungen, die zum Besuche der Universität be⸗ An. Nach der ersteren Seite hin ist es wiederholt das ernsfe Bemühen der Unterrichtsverwaltung gewesen, soviel wie möglich Unterrichtsanstalten, den realistischen, wie den st gleiche und ausgedehnte Vortheile zu gewähren, iete wird sie auch nicht nachlassen.
Frage nach der Berechtigung zum Eintritt in
rechtigung hat weiter
zwischen den oder auf Gr nische Fächer o zwischen den B
allen Arten gymnasialen, möglich und auf diesem Geb Was dagegen die
das Fakultätsftudium timmen hören, die nicht zu dem breiten Strom gehören, welcher sse erfüllt. Die Frage nach der Berechtigung der alschulen zu Universitaͤtsstudien daͤtlrt aus dem Jahre 18706 und basirt auf Gutachten, ist, wie ich es hier aussprechen kann, Verfügung vom Jahre 18760 im Allge⸗ Mehrheit der abgegebenen Gutachten erfolgt. t die reglistisch vorgebildeten Abiturienten in Fakultätsstudien sich, bewährt haben, also auf thematik, der Naturwissenschaften und den neueren Fegenstand fortwährender Sorge und Aufmerksam⸗ ichts verwaltung gewesen, und sie hat fich unaus— mer neue Erfahrungen und größere Klarheit dar—
heute die Tagespre
meinen zuwider der ie Frage in wie wei den ihnen eröffneten dem Gebiete der Ma Sprachen ist ein Ge keit für die Unterr gesetzt bemüht, im zu gewinnen.
die Kommunen gehört
neueren Sprachen, der während des Arbeiten Erfahrungen überha
gewidmet haben
Unterschied Von manchen wurde bezeugt, daß die Realschulabiturienten sogar endes geleistet hätten. In einigen Gutachten wurde hervor⸗ gehoben, daß. die allgemeine Vorbildung und logische Schulung der Gymnasialabiturienten besser sei, als bei den Realschulabiturienten, anderseits wurde aber zugestanden, daß auch die letzteren das in den Vorträgen Gebotene zu verwerthen in der Lage seien. Von rde allerdings ausgeführt, daß die Vorbereitung abiturienten in den Naturwissenschaften unzureichend
einer Seite wurde der Realschul sei, einmal wegen der mangelnder Kenntniß
demnächst ausgleiche.
regelmäßig eingeholt.
zwei Gutachten
des Studiums
Mathematik, den Anlagen möchte hier nich dieses Material
indeß eine größ mit ihrem —
Berechtigu
— — — ———
ung nicht in den Ständen verwerthen, aus sie hervorgegangen sind, fondern aus dieser erworbenen Gymnasial⸗ mitnehmen, und ihre Krä
oder Realschulbildung den Wunsch und
ö in anderen Lebenssphären ihre Bildung räfte zu verwerthen. Es geht wohl zu weit, wenn ich an re praktische Erfahrung auf dem Gebiete der kleineren Grund⸗ Subaltern⸗ und Unterbeamten, kleinen Gewerbtreibenden und Handwerker anknüpfe und darüber mein Bedauern ausspreche, für den Staat so wichtigen Elemente, die ihren Kindern ung angedeihen lassen, nicht den Muth oder nicht die hre Kinder dem Stande wieder zuzuführen, aus dem vorgegangen sind. Ich habe aus meiner Provin; Ostpreußen, wie ich hoffe, im Allgemeinen eine klare Umsicht gehalten Kummer bemerkt, wie die Sohne der kleineren
durch einen falsch verstandene Bil—
**
sen von dem
anbetrifft, so wollen Sie einmal andere
welche die Fakultäten damals abgegeben
Wenn Sie nun auf der einen Seite
Realschulen. also, die Realschullehrer und jehört haben, so ist es in der That nur eine Forde⸗ rung der Gerechtigkeit. wenn Sie auch einmal diejenigen akademischen Lehrer hören, welche sich mit den realistisch vorgebildeten Studirenden beschäftigt haben. Bereits im Jahre 1876 hatte der Herr Minister Falk Veranlassung genommen, von den philosophischen Fakultäten eingehenden Bericht ö vorgebildeten Studirenden beim BDoktorexamen bewährt, sodann aber namentlich, wie diese Studirenden in den Mathematik und der Naturwissenschaften sich s und Fortschreitens gezeigt haben, und we che thaupt über die Wirkungen des Erlasses vom 1870 gemacht seien. Es würde uns zu weit wenn ich alles Material Ihnen eingehend vorführen
darüber zu erfordern, einmal, wie sich
möchte ich aus den Zusammenstellun—
gen, die darüber gemacht und meines Wissens nicht bekannt gemacht sind, bier vortragen. Im Allgemeinen lautete die Auskunft der akademischen Lehrer in Ansehung derjenigen Reaschulabiturienten, welche sich dem Studium der Mathematik und Naturwissenschaften günstig. Die Urtheile gingen im Allgemeinen
beiden Kategorien von Abiturienten Leistungen nicht wahrzunehmen sei.
geringen Kenntniß des Latein, sodann wegen
; des Griechischen. Demgegenüber wurde aber von anderer Seite ausgeführt, daß dieser Mangel in der Praxis sich In der Mathematik erschienen die Realschul⸗ Abiturienten im Allgemeinen zunächst besser vorbereitet, ließen aber die Anstrengung vermissen, um tiefer liegende Schwierigkeiten zu überwinden, und würden von Gymnasialabiturienten It. Mit dieser Auffassung stimmten nun wieder andere Gutachten überein, welche sich wegen der kurzen Zeit der Probe mit einer gewissen Zurückhaltung dahin äußerten, daß die Produk⸗ tisnsgabe Seitens der Realschulabiturienten eine geringe sei; anderer— seits sprach sich ein Professor der Mathematik dahin aus, daß, wenn er den Durchschnitt ins Auge fasse, den Realschülern eine größere Selbst⸗ ständigkeit in mathematischen Dingen und Unabhängigkeit von Autoritätsglauben eigen sei.
Weniger günstig lauteten die Aeußerungen der Professoren bezüg⸗ lich der germanischen und romanischen Sprachen, und das ist eigent⸗ ch immer derjenige Punkt, um den sich die Diskussion dreht. Nur sprachen sich dahin aus, daß die Real— den Gymngsien in dieser Beziehung nicht nach⸗
wurde anerkannt, aber im Allge—
meinen, gingen die Ansichten damals dahin, daß die Realschul⸗ Abiturienten auf diesem Gebiet im Studium der neueren Sprachen den Gymnasialabiturienten nachständen — dem hohen Hause ist weiter im Jahre 1879 eine Mittheilung darüber geworden, wie bezüg⸗ der Medizin sich auf Grund der Er—
Jahre das Urtheil der Professoren
Chemie und Naturwissenschaften heraug⸗
ist diese Auskunft abgedruckt worden den Verhandlungen von 1878/79. Ich
t weitschweifig sein und beschränke mich darauf, auf zu verweisen. ;
frage weiterhin ist nicht angeordnet; es haben sich ere Zahl von Fakultäten freiwillig bei dem Minifter Gutachten über die Erfolge der realistisch gebildelen Stu. gemeldet und zwar nicht allein in einer absprechenden ten der Realschulen, sondern mehrfach direkt mit ge, denselben die Berechtigung zu entziehen, namentlich die ng in das Studium der neueren Sprachen ohne eine Rach⸗
zeiger. Sz.
prüfung einzutreten. Dieses zität gewonnen und zu ein Angriffen geführt,
die Fakultäten doch So stehe ich nun der weitere drängen der Fakultäten na schulen nach der Seite de meiden? Meine Herren! Das i auf Erweiterung der nen, welchen Schwierigkeiten Minister gegenübersteht,
welche ich als gleichwerthig solchen Umständen können wie mein Vor Bildungs ansta
ganze Vorgehen hat eine große Publi⸗ gehenden Erörterungen und persönlichen nicht noch neues Allgemeinen vereinigen sich der von mir, angedeuteten Richtung. Soll ich dem An⸗ chaeben und die Berechtigung der Real⸗= neueren Sprachen ver⸗ der Gegensatz zu dem Andrängen und Sie werden daraus er⸗ ortlicher Unterrichts⸗ beiden Strömungen. wählen soll. Unter nken, wenn ich sage: „beiden Kategorien an ju gewähren, welche sie zur dürfen, und das Uebrige wird
n Frage gegenüber. s Studiums der
Berechtigungen; ein verantw der zwischen diesen e bezeichnen möchte, e Sie es mir nicht verde gänger begnüge ich mich damit, lten diejenigen Mittel Frreichung der ihnen gestellten Ziele be ch meines Erachtens dann finden.
Es ist bei allen Erachtens immer ein Punkt nach der Koordi von Mühler hat in de ausgesprochen, daß na Anstaltsarten als koordinir acceptirt gern der Vordersatz nicht geknüpft zu werden p allen Umständen dies Schluß ziehen, ziehen können nur so deduzir Realanstalten immer welche wir als ein Gemeingut betrachten, oder, wie der Hr. A ausgeführt hat, wenn sich inmer schen Anstalten. auch das leisten, Erachtens richtig gekennzeichneten Wesen unserer gebildeten Welt erk Frachtens der Zeitpunkt gekomme Berechtigung der wobl auch gelöst von meinem Stand
Der Abg. D
diesen Erwägungen und Bestrebungen meines ewürdigt worden, das ist der
Punkt nicht recht g altsgattungen.
nation beider Anst r bekannten Verfügung von 1870 Richtung der allgemeinen Bildung beide Diesen Vordersatz ich möchte aus dem olgerung ziehen, welche daran flegt, daß, weil sie koordinirt find, sie auch unter elben Ziele erreichen müssen. Sowie wir diesen wir meines Erachtens einen Fehlschluß. wenn durch die weitere Entwicklung der jenigen Voraussetzungen erfüllt werden, unserer gebildeten und gelehrten Stände g. Löwe meines Erachtens richtig mehr herausstellt, daß die realisti⸗ was wir in der von ihm meines Richtung als Gemeingut und das ennen und hoch halten, dann meines n sein wird, wo die Realanstalten mit Ernst in Erwägu Heute halte ich die punkte aus für verfrühi. r. Perger hoffte, er gesagt habe. g habe die Juge es würde daher ein „Pflege der klassischen elegenheit gehabt, junge Leute andere mit viel
Der Minister ausdrücklich
t anzusehen seien. reund der Realschule; aber i ne weiteres die
Frage nach der ng gezogen und
werden kann. Frage zu lösen
daß der Minister halten Die größte Pflege der nd in Preußen in keiner Unglück sein, das be⸗ Bildung“, aufzugeben. überzeugen, daß größerem Wissen weil letztere en Sprachen An eine Gleich⸗ so gar nicht zu denken; er glaube g dieselbe geistige Befähigung, verleihen koͤnne, verneinen zu
realistischen Bildun Weise gefördert,
währte System:
Er selbst habe G klassich gebildete
ausgestattete in kur ihren Geist ni empfänglicher berechtigung s die Frage, ob Realschulbild wie die Gymnasialbildung,
Der Abg. . der Krei wer um e , nn ,, lehre aber die Statistil, z
zer Zeit überflügelt hätten, cht durch das Studium der klassisch und elastischer gemacht hätten. ei zur Zeit al
Der Abg. Sarra Cöln längst im Gan schluß, und es sei absolu sicht von ihrer Berechtig „Bauernfängerei!⸗ habe natürlich nu hinaus in das La Väter die Thatsa regierung nicht beabsichtigten, zehnjährigen lateinlosen Staatsdienst zuzugestehe für sie — damit sei das T
zin bemerkte, allerdings sei die Schule in sie komme zum 1. April zum Ab⸗ t nothwendig, der irrthümlichen An⸗ ung zu widersprechen. Den Ausdruck möge der Kommissar nicht übel nehmen, er r objektive Bauernfängerei gemeint. Weit nd müsse im Interesse der Städte und der che getragen werden, daß Staats- und Reichtz⸗ den Schülern der neun⸗ und Schulen die Berechtigung zum höheren nur das Baufach sei gut genug
odesurtheil über diese Schulen ge⸗
Regierungs⸗Rath am 1. November 18758 sei teinden, welche Gewerbeschulen iben zugegangen, worin zur welche neuen Berech⸗ rbeschulen in Aussicht darauf hätten sich mehr Gemeinden, erium lieb gewesen sei, für die neun⸗ Auf betreffende Anfragen sei mit or gewarnt worden, an diese Schulen g auf Berechtigungen zu knüpfen, In Cöln
Der Regierungskommssar Geheime Ober—⸗ Dr. Wehrenpfennig entgegnete, durch die Regierungen den Gem hätten, ein ausführliches Schre Kenntnißnahme genau dargele tigungen diefen zu reformirenden Gewe gestellt werden könnten, als dem Handels⸗Minist jührige Schule erklärt. ängstlicher Rigorosität dav ohne weiteres die Hoffnun über die noch gehe mit dem 1. April jährige Realschule in di geschehe mit der Mehrheit
nichts bestimmt werden könne. d. J. die Gewerbeschule resp. neun⸗ ädtische Verwaltung über, dasselbe . dieser Schulen in den Städten, die bisher gemeinschaftlich mit dem Staat sie unterhalten hätten, ein Beweis, daß diese Gemeinden nicht die Ansicht des Vor⸗ redners theilten. Die Verweigerung der von ihm genannten Berechtigungen könne nur in dem Fall das Todesurtheil der Schulen sein, wenn die höheren sollten zur Ausbildung des Staats beamtenthums. in Preußen nichts gäbe als das Staatsbeamtenthum, welchem auf höheren Lehranstalten höhere Bildung gegeben worden sei, dann wäre es allerdings viel zu früh, in Preußen solche Lehranstalten zu gründen.
ehranstalten nur dienen Wenn es
haben we
*r die Gleichberechtigung
den Gymnasien eintret ersteren, wie die Verhältn; fe je