12 August Schütze aus Alt⸗Borswko, Kreis Kosten. 13) ulius Herrmann aus Kobylin, Kreis Krotoschin. 4 rnst Thielscher aus Dürr⸗Brockguth, Kreis Nimptsch. 3 Franz Weese aus Korpitz, Kreis Falkenberg O. S. 16 Frieder ich Ignatz Ostermann aus Hummersen, Amts Schwellenberg.
179) Wilhelm Buttermann aus Essen.
18 August Mathen aus Gleuel bei Cöln.
19 Philipp Zenner aus Dillingen, Kreis Saarlouis. k 64 en Heinrich Joachim Friedrich Meyer aus
übeck.
21) Rasmus Petersen Fromm aus Beuschauholz, Kreis Sonderburg. —
22) Heinrich Ludewig aus Emmeln, Amts Meppen.
23) Wilhelm Rehbein aus Dransfeld, Amts Münden.
24) Franz Müller aus Endorf, Amts Allendorf.
25) Heinrich Börner aus Salzungen.
Berlin, den 22. März 1882. Kriegs⸗Ministerium. Departement ur das Invalidenwesen. von Hartmann. Wischhusen.
6 hi tigkeit.
Aus den Zinsen einer von einem ungenannten Patrioten gegründeten Stiftung im Betrage von 4650 966 sind nach dem Wunsche des Stifters am Geburtstage Sr. Majestät des Kaisers und Königs nachbenannte 13 Veteranen aus den Feldzügen von 1815‚15 mit Geldgeschenken von je 15 S6 be⸗ dacht worden: .
1) Erdmann Kreutz aus Klein⸗Hoff, Kreis Wehlau.
2 Gottlieb Pawelzik aus Trzonken, Kreis Johannis⸗
rg. 83) Karl Schmidtke aus Zinten, Kreis Heiligenbeil. 4 Paul Dombrowski aus Dorf Münsterwalde,
Kreis Marienwerder.
5) Karl Ehlert aus Rarfin, Kreis Belgard.
6) Johann Kobs aus Pützerlin, Kreis Saatzig.
D Jacob Teltzmann zu Ujazd, Kreis Gnesen. . Joseph Sobiechowski zu Pinne, Kreis Samter. 95 Benjamin Mende zu Erdmannsdorf, Kreis Hirsch⸗ berg i. Schl.
190 Traugott Bircke zu Sproitz, Kreis Rothen⸗ burg O / .
1I) Gottfried Scholz zu Gr. Graben, Kreis Oels.
12) Gottfried Knispel zu Pogarell, Kreis Brieg.
13) Jacob Jendryssek zu Königshütte, Kreis Beuthen O. /S.
Das Kriegs⸗Ministerium bringt dies mit dem Ausdruck des Dankes hierdurch zur öffentlichen Kenntniß. Berlin, den 22. März 1882.
Kriegs⸗Ministerium. Departement für das Invalidenwesen. von Hartmann. Wischhusen.
bu
Finanz⸗Ministerium.
Bekanntmachung,
ere den Steuererlaß und das Ergebniß der Klassensteuer-Veranlagung für das Jahr vom 1. April 1882/83. ;
In Folge des Gesetzes vom 10. März 1881 (Gesetz⸗Samml. S. 126) wird hiermit bestimmt, daß die Monatsraten sämmt⸗ licher Stufen der Klassensteuer und der fünf untersten Stufen der klassifizirten Einkommensteuer für die drei Monate
Juli, August und September des Jahres 1882 unerhoben bleiben.
Eine Ermäßigung der veranlagten Jahressteuer auf Grund der Bestimmungen im §. 6 des Gesetzes vom 25. Mai 1873 (GesetzSamml. S. 213) und im 5. 5 des Gesetzes von demselben Tage (Gesetz⸗Samml. S. 222) sowie im Artikel II. des Gesetzes vom 12. März 1877 (Gesetz⸗ Samml. S. 19) findet für das Steuerjahr 1882/83 nicht statt.
Der Normalbetrag der Klassensteuer ist gesetzlich festgestellt aux . . 42 100 000 M
Aus dem Jahre 1881/82 ist nach der Bekanntmachung vom 21. März 1881 (Gesetz⸗ Samml. S. 137) im Jahre 1882/83 aus⸗ zugleichen ein Ausfall von.... 689 109 „
Hinzuzurechnen ist der Betrag von .. 54 „ um welchen sich das Veranlagungssoll eines Bezirks für 1881182 in Folge nachträglicher Berichtigung eines vorgekommenen Irrthums ermäßigt hat.
Der durch Reklamationen und Rekurse entstandene Ausfall gegen den Normalbetrag des Jahres 1881 / 82 ist festgestellt auf.
zusammen
45 145
. ö dis J. Veranlagt sind für das Jahr 1882.83. 43 g22 238 „
mithin mehr 387 930 . Hiernach würden, um die berichtigte Soll⸗Einnahme von 43 534 308 S½½ zu erhalten, auf jede 3 MS der veranlagten Jahres steuer zu entrichten sein 2 Mark 97 / ic Pfennig.
Dieser Betrag ist in Folge der gesetzlichen Bestimmungen auf 3 M abzurunden (Artikel II. des Gesetzes vom 12. März 1877 GesetzSamml. S. 19) und kann deshalb eine Er⸗ mäßigung der veranlagten Jahressteuer nicht stattfinden. Die Ausgleichung des Mehrbetrages von 387 930 S½ ist dem nächsten Jahre vorzubehalten.
Berlin, den 21. März 1882.
Der Finanz⸗Minister. Bitter.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗Angelegenheiten.
Dem Oberlehrer Paul Salkowski am Gymnasium zu Memel ist das Prädikat Professor beigelegt worden.
Am S . zu Osterode ist der Lehrer Hermann Baehr aus Gr. Medunischken als Hülfslehrer angestellt worden.
40. Plenarsitzung des Hauses der Abgeordneten. Donnerstag, den 23. März 1882, Vormittags 11 Uhr. Tagesordnung:
Fortsetzung der zweiten Berathung des Entwurfs des Staakshaushalts⸗-Etats für 1882/83, und zwar: Eisenbahn⸗ verwaltung. Allgemeine Finanzverwaltung. In Verbindung damit: Berathung des Rechenschaftsberichts über die Verwen⸗ dung der flüssig gemachten Bestände der im §. 94 der Hinter⸗ legungsordnung vom 14. März 1879 bezeichneten Fonds und der im 8. g95 Absatz 3 daselbst erwähnten Gelder für die Zeit vom 1. Oktober 1889 bis 31. Dezember 1881. Direkte Steuern. Allgemeine Bemerkung wegen Uebertragbarkeit der Baufonds. Gesetzentwürfe, betreffend die Feststellung des Staatshaushalts-Etats für das Jahr vom 1. April 1882,83 und betreffend die Ergänzung der Einnahmen in diesem Etat.
Bekanntmachungen.
Das bevorstehende Studien⸗Semester unserer Universität nimmt mit dem 15. April e. . seinen gesetzlichen Anfang. Indem wir dies hierdurch zur allgemeinen Kenntniß bringen, machen wir Diejenigen, welche die Absicht haben, die hiesige Universität zu besuchen, darauf aufmerksam, daß sie sich pünktlich mit dem Beginne des Semesters hier einzufinden haben, um sich dadurch vor den Nachtheilen zu bewahren, welche ihnen durch das Versäumen des Anfangs der Vorlesungen unausbleiblich erwachsen müssen. Zugleich ersuchen wir hiermit die Eltern und Vormünder der Studirenden, auch ihrerseits zur Beobachtung dieses wichtigen Punktes der akademischen Disziplin möglichst mitzuwirken. In An⸗ sehung derjenigen Studirenden, welche auf Grund vorschriftsmäßiger Dürftigkeitz⸗Atteste die Wohlthat der . des Honorars für die Vorlesungen in Anspruch zu nehmen beabsichtigen oder um ein akademisches Stipendium sich bewerben wollen, bemerken wir, daß nach neueren gesetzlichen Vorschriften derartige Gesuche bei Vermei⸗ dung der Nichtberücksichtigung, und zwar die Stundungsgesuche inner⸗ halb der ersten Woche und die Gesuche um Verleihung eines Stipendiums innerhalb der ersten vierzehn Tage nach dem ge⸗ setz lichen Anfange des Semesters von den Petenten in Person einge⸗ reicht werden müssen, und daß von denjenigen Studirenden, welchen die Wohlthat der Stundung bereits zuerkannt worden ist, unter dem Präjudiz des Verlustes ihrer 61 von dem erhaltenen Stun⸗ dungsscheine innerhalb der ersten Woche nach dem gesetzlichen An— fange des Semesters hei der Quästur Gebrauch gemacht werden muß. Bonn, den 20. März 1882. Rektor und Senat der Rheinischen Friedrich⸗Wilhelms⸗Universität. von Schulte.
Die Immatrikulation für das bevorstehende Studien⸗Semester findet vom 15. April e. an bis zum 6. Mai c. inkl. statt. Später können nach den bestehenden Vorschriften nur diejenigen Studirenden noch immatrikulirt werden, welche die Verzögerung ihrer Anmeldung durch Nachweisung gültiger Verhinderungsgruͤnde zu ent⸗ schuldigen vermögen. Behufs der Immatrikulation haben M) diejenigen Studirenden, welche die Universitätsftudien beginnen, insofern sie In⸗ länder sind, ein vorschriftsmäßiges Schulzeugniß und, falls sie Aus⸗ länder sind, einen Paß oder sonstige ausreichende Legitimationspapiere, 2) diejenigen, welche von anderen Universitäten kommen, außer den vorstehend bezeichneten Papieren noch ein vollständiges Abgangszeugniß von jeder früher besuchten nell vorzulegen. Diejenigen In⸗ länder, welche keine Maturitätsprüfung bestanden, beim Besuche der Universität auch nur die Absicht haben, sich eine allgemeine Bildung für die höheren Lebenskreise oder eine besondere Bildung für ein gewisses Berufsfach zu geben, ohne daß sie sich für den eigent⸗ lichen gelehrten Stagts⸗ oder Kirchendienst bestimmen, können auf rend des §. 3 der Vorschriften vom 1. Oktober 1879 nur nach vor⸗ gängiger, ihnen hierzu Seitens des Königlichen Universitäts-Kura—⸗ toriums ertheilter Erlaubniß immatrikulirt werden.
Bonn, den 20. März 1882.
Die Immatrikulations⸗Kommission. von Schulte.
40K0 iges vormals Nassauisches Staatsanlehen von
; 4 000000 Fl. — d. d. 29. No vember 1858.
Bei der am 4. d. Mts. stattgefundenen 19. Verloosung der Partial⸗Qbligationen des unter Vermittelung des Bankhauses der Herren M. A. von Rothschild Söhne in Frankfurt a. M. nego⸗ züirten 40 / igen vormals Nassauischen Staatsanlehens von 40000001. d. ö 29. November 1858 sind nachverzeichnete Nummern gezogen worden:
A. Zur Rückzahlung auf den 30. Juni 1882.
Litt. H. d 100 Fl. — 171 M 95 8. Nr. 18 16 222 1 319 417 451 476 535 859 999 1890 1959 — 13 Stück über 1300 Fl. — 2228 M 69 9.
Litt. G. à 200 Fl. — 342 Æ S6 5. Nr. 87 92 120 230 357 437 708 1191 1208 1429 1531 1663 1921 1999 — 14 Stück über 2800 Fl. — 4800 46. 4 4.
Lit. w R, 5 , 83. Nr, 8t 156 267 356 434 462 975 — 7 Stück über 2100 Fl. — 3600 AM 3 4.
Litt. J. à 500 Fl. — S857 AM 14 3. Nr. 74 90 1654 374 611 1249 1508 1511 1646 1674 1830 1908 1981 2046 2192 2313 2481 2492 2973 3068 3133 3262 3291 3296 3559 3730 3951 4171 — 28 Stück über 14000 Fl. — 23 999 S. 92 5.
Litt. K. à 10900 Fl. — 1714 M 29 J. Nr. 233 267 558 683 736 876 — 6 Stück über 6000 Fl. — 10285 S 74 4.
Summa 68 Stück über 26 200 Fl. — 44 914 4Æ 32 .
B. Zur Rückzahlung auf den 31. Dezember 1882.
Litt. F. 100 Fl. — 171 M 43 5. Nr. 40 218 326 449 801 828 1052 1060 1102 1333 1601 1832 — 12 Stück über 1200 Fl. — 2057 M 16 5.
Litt. G. à 200 Fl. — 342 S 86 8. Nr. 63 147 311 430 567 e. . 1260 1670 1869 1968 — 13 Stück über 2600 Fl. — 457 M6 —3.
Litt. H. à 300 Fl. — 514 S 29 5. Nr. 17 40 88 262 420 782 — 6 Stück über 1800 Fl. — 3085 A6 74 4.
Litt. J. à 500 Fl. — S657 Æ 14 3. Nr. 95 248 Aö6 345 881 973 1173 1189 1823 2042 2108 2227 2368 2425 2460 2549 2742 3017 3256 3300 3424 3481 3569 3695 3724 3905 4124 4169 — 28 Stück über 14070 Fl. — 23 999 4M 92 8.
Litt. K. A 1000 Fl. — 1714 ½ 29 J. Nr. 253 300 354 436 530 772 809 — 7 Stück über 7000 Fl. — 12000 MÆ 3 3
Summa 66 Stück über 26 6090 Fl. — 45 600 6 3. 3.
Die Inhaber dieser Partial⸗Obligationen werden hiervon mit dem Bemerken in Kenntniß gesetzt, daß die Kapitalbeträge, welche nur bis zu dem angegebenen Rückzahlungstermin verzinst werden, bei folgenden Stellen erhoben werden können: bei dem Bankhause der Herren M. A. von Rothschild C Söhne in Frank⸗ furt . a. M., der Königlichen Regierungs⸗Hauptkasse in Wiesbaden, sowie bei jeder anderen Königlichen Re⸗— gierungs- oder Bezirks-⸗Hauptkasse, bei der Königlichen Staats schulden⸗Tilgungskasse in Berlin und der Kö— niglichen Kreiskasse in Frankfurt a. M.
Die Auszahlung erfolgt gegen Rückgabe der Partial⸗QObligationen mit den nach dem 30. Juni 1882 fälligen Zinsscheinen Ser. IV. Nr. 4 — 8, und Zinsschein⸗Anweisungen resp. den nach dem 31. De⸗ mer 1882 fälligen Zinsscheinen Ser. IV. Nr. 5 — 8 und Zinsschein⸗
Anweisungen.
Der Betrag der etwa fehlenden unentgeltlich zurückzugebenden
im Gren. Regt. Nr. 109, im aktiven
Soll die Einlösung von dergleichen Obligationen weder bei dem vorgenannten Bankhause, noch bei der Königlichen Regierungs⸗-Haupt⸗ kasse hier oder der Königlichen Kreiskasse in Frankfurt a. M, sondern bei einer der anderen Kassen bewirkt werden, so sind die betreffenden Obligationen nebst Zinsscheinen und Zinsschein⸗Anwei⸗ sungen 14 Tage vor dem Verfalltermine bei dieser Kasse einzureichen, don welcher dieselben vor der Auszahlung an den Unterzeichneten zur Prüfung einzusenden sind. Rückständig sind aus den Verloosungen: pro 31. Dezember 1866: F. 559. pro 31. Dezember 1877: J. 2319. pro 30. Juni 1878: F. 552. pro 31. Dezember 1880: E. 1566. ö. pro 30. Juni 1881: F. 1714, G. 354 849 1249 1395 1762, J. 182 473 1491 1605 1843 2292, K. 498. pro 31. Dezember 1881: F. 732 1198 1304 1719 1825, G. 438 532 768 1129, H. 616, J. 100 790 1832 1920 2864 3447, RK. 542. Wiesbaden, den 11. März 1882. Der Regierungs⸗Präsident: von Wurmb.
Per sonalver änderungen.
Königlich Preußische Armee.
Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Berlin 14. März. v. Fa beck, Oberst ⸗Lt. vom Inf. Regt. Nr. 14, in das Inf, Regt. Nr. 2, No el, Major vom Inf. Regt. Nr. 21, als etatsmäß. Stabsoffiz. in das Inf. Regt. Nr. 14, versetzt, du Moulin, gen. v. Mühlen, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 21, zum Hauptm. und Comp. Chef, Augustin, Pr. Lt. von dems. Regt, zum überzähl. Hauptm.,, von dem Borne, Sec. Lt. von dems. Regt., zum Pr. Lt., vorläufig ohne Patent, be⸗ fördert. vx. Sommerfeld, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 21, und kommandirt als Adjut. bei der J. Inf. Brig, unter Belassung in seinem Kommando à la suite des Infanterie⸗Regiments Nr. 70 gestellt. Zim mer, Premier⸗Lieutenant von der Landwehr⸗Infan⸗ terie des 2. Bataillons Landwehr⸗Regiments Nr. 111, früher Heere, und zwar als Pr. Lt. mit einem Patent vom 17. September 1881 bei dem Inf. Regt. Nr. 21, wiederangestellt. Ziesing, bisher Lt. im 8. Schweizer Drag. Rgt., in der preuß. Armee, und zwar als Sec. Lt. mit einem Patent vom 14. März 1882 bei dem Hus. Regt. Nr. 13, angestellt. — 16. März. Dieckhoff, Major z. D., zum Bez. Commandeur des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 46 ernannt. v. Brodowski, Major vom Generalstabe der 22. Div., als Bats. Commandeur in das Inf. Regt. Nr. 50, Dahle, Sec. Lt. von der 1. Ingen. Insp., in das Inf. Regt. Nr. 21, versetzt. — 18. März. Graf v. Hacke, Sec. Lt. a. D., früher im 2. Garde⸗Feldart. Regt, im aktiven Heere, und zwar als außeretatsmäß. Sec. Lt. mit Patent vom 1. Dezember 1879 im Feld⸗Art. Regt. Nr. 19, wiederangestellt.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Berlin, 14. März. v. Streng, Hauptm. 4. D., . Comp. Chef im Gren. Regt. Nr. 3, der Charakter als Major verliehen. — 16. März. v. Horne mann, Oberst⸗Lt. z. D., unter Verleih. des Charakters als Oberst, von der Stellung als Bez. Commandeur des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 46 entbunden. Dieckhoff, Major vom Inf. Regt. Nr. 50, mit Pens. zur Disp. gestellt.
Königlich Bayerische Armee.
Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 11. März. Graf v. Schönborn⸗ Wiesentheid, Sec. Lt. des 1. Schweren Reiter⸗Regts., auf die Dauer eines Jahres aus dem aktiven Dienst entlassen und à la suite des gen. Truppentheils gestellt. — 16. März. Pleitner, charakteris. Pr. Lt. z. D., Aufsichtsoffiz. am Kadettencorps, ein Patent seiner Charge vom 22. Juni 1876 verliehen.
Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 8. Februar. v. Ammon, Sec. Lt. des 1. Chev. Regts. als Aufsichtsoffizier zur Kriegsschule beprdert, Müller, Pr. Lt. des 2. Inf. Regts. des Kom⸗ mandos zum Generalstabe enthoben, Otto, Pr. Lt. des 1. Feld⸗Art. Regts. zum Generalstabe kommandirt, sämmtliche Verfügungen mit der Wirksamkeit vom 1. April er. .
Abschiedsbewilligungen. Im akti ven Heere. 13. März. Wiedenmann, Hauptm. und Comp. Chef des 9. Inf. Regts. der erbetene Abschied bewilligt.
Im Beurlaubtenstande. 15. März. Nachgenannten Offi⸗ zieren des Beurlaubtenstandes der nachgesuchte Abschied ertheilt, näm⸗ lich: Botzenhart, Pr. Lt. des Inf. Leib⸗Regts,, Heinzelmann, Pr. Lt. des 3. Inf. Regts., diesem mit der Erlaubniß zum Tragen der Unif., Khann, Pr. Lt. des 1. Inf. Regts., Zehbauer, Pr. Tt. des 18. Inf. Regts., Selmayr, Sec. Lt. des 3. Chev. Regts., Heng, Sec. Lt. des 2. Fuß⸗Art. Regts.
In der Kaiserlichen Marine.
Ernennungen, Beförderungen, Versetzungen ze. Berlin, 14. März. Mensing J., Korv. Kapitän, von der Stel⸗ lung als Commandeur der Matrosen⸗Art. Abtheil. der 2. Matrosen⸗ Div. entbunden. v. Lepel⸗Gnitz, Korv. Kapitän, zum Commandeur der Matrosen⸗Art. Abtheil. der 2. Matrosen⸗-Division ernannt. Die tert, Korvetten⸗Kapitän im Marinestabe unter Ver⸗ setzung in das Seeoffizier⸗ Corps von der Stellung als Art. Direktor der Werft in Wilhelmshaven entbunden. Junge, Korv. Kapitän, von der Stellung als Abtheil. Führer bei der 1. Werft⸗Div. entbunden und gleichzeitig, unter Versetzung in den Marinestab, zum Art. Direktor der Werft in Wilhelmshaven ernannt Gercke II., Unter⸗Lt zur See, zum Lt. zur See, mit Patent vom 14. Februar er., befördert. Berk, Sec. Lt. der Seewehr der Ma⸗ trosen⸗Art. vom 2. Bat. Landw. Regts Nr. 28, Meyer, Unter ⸗Lt. zur See der Seewehr vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 90, der Ab⸗ schied bewilligt. v. Reiche, Korv. Kapitän, zum Kommandanten S. M. Korv. „Vineta“ ernannt.
Nichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 22. März. Se. Majestät der Kaiser und König nahmen gestern Nachmittag 3 Uhr einen ,, Vortrag des Reichskanzlers Fürsten von Bismarck entgegen.
Heute Vormittag 10 Uhr empfingen Se. Majestät die Gratulationen der Königlichen Familie und der hier ein⸗ getroffenen fremden Fürstlichkeiten.
— Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz begab Sich gestern früh 7e Uhr zum Empfange Ihrer Königlichen Hoheiten der Großherzogin und des Erb⸗ großherzogs von Baden nach dem Anhalter Bahnhofe und empfing um 95 / Uhr den Besuch Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs von Mecklenburg⸗Schwerin.
Um 11½ Uhr nahm Se. Kaiserliche Hoheit militärische Meldungen entgegen und ertheilte demnächst dem Kaiserlichen Minister⸗Residenten in Buenos⸗Aires, von Holleben, Audienz.
Im Laufe des Nachmittags stattete Se. Kaiserliche Hoheit 7 . den hier weilenden Fürstlichen Gästen Gegen⸗
esuche ab.
Am Abend besuchte Höchstderselbe in Begleitung der Groß⸗
erzoglich sächsischen Herrschaften die Vorstellung im Friedrich⸗
ilhelmstädtischen Theater und begab Sich um gif Uhr zur Begrüßung Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Georg von Sachsen nach dem Königlichen Schlosse.
Zinsscheine wird an dem zu zahlenden Kapitale zurückbehalten.
— Se. Majestät der Kaiser und König vollenden am heutigen Tage das fünfundachtzigste Lebensjahr.
Der hohen Bedeutung dieses seltenen Jubeltages entspricht die freudige herzliche Theilnahme, mit der das gefammte Volk den Allerhöchsten Geburtstag begeht.
Die öffentlichen Gebäude und die Privathäuser ber Reichs haupt⸗ und Residenzstadt Berlin prangen schon seit früher Morgenstunde im reichsten Fahnenschmuck; Büsten und Bildnisse Sr. Majestät des Kaisers zieren die Schaufenster.
In den Straßen entwickelte sich bald ein reges, festliches Treiben, das in der Umgebung des Königlichen Palais seinen Höhepunkt erreichte.
Um 10 Uhr empfingen Se. Kaiserliche Majestät zur Be⸗ glückwünschung die Königliche Familie und die hier einge— troffenen fremden Fürstlichkeiten und um 101 Uhr den ge— sammten Königlichen Hofstaat; um 11 Uhr erschienen die Generale und die Militar-Bevollmächtigten, um 111½ Uhr die Commandeure der Leib⸗Regimenter. Die aktiven Staats⸗Minister, an deren Spitze der Reichskanzler Fürst von Bismarck stand, brachten um 11.ĩ Uhr ihre Glückwünsche dar; ihnen folgten um 12 Uhr die landsässigen Fürsten und deren Gemahlinnen. Um 1211 Uhr fuhren die Botschafter auf, während der Bundesrath und die Präsidien der beiden Häuser des Land⸗ tages um 123/49 Uhr die Ehre des Empfanges hatten.
Das Familiendiner zur Feier des Allerhöchsten Geburts⸗ tages findet im Palais Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen statt. Für die Gefolge ist die Marschalls—⸗ tafel im Königlichen Schlosse servirt.
In vielen Kirchen fand Festgottesdienst statt.
Militärischerseits wurde der Festtag in herkömmlicher Weise begangen. Bei der Reveille wurde von einem Trom⸗ peter⸗Corps ein Choral von der Schloßkuppel herab geblasen. In der Garnisonkirche und in der St. Michaelskirche fand um giz Uhr Gottesdienst statt, bei welchem die Garnison durch Deputationen vertreten war. Um 111/ Uhr wurde im großen Glashofe des Zeughauses für die Generalität und das Offizier⸗ Corps die Parole ausgegeben. Um dieselbe Zeit wurden auf dem Königsplatze 1091 Kanonenschüsse gelöst, wozu die Geschütze vom 2. Garde⸗Feld⸗Artillerie⸗Regiment gestellt waren.
Um 1 Uhr fand auf dem Wedding die feierliche Grund— steinlegung zu der Dankeskirche statt.
Bei dem Reichskanzler Fürsten von Bismarck, bei den Staats-Ministern und den Chefs der obersten Reichsämter finden offizielle Diners statt. Die beiden Häuser des Land⸗ tages vereinigen sich im Kaiserhofe, die Mitglieder der städti⸗ a4. Behörden im großen Saale des Rathhauses zu Fest⸗ mahlen.
Die Offiizer-Lorps der verschiedenen Regimenter ver— sammeln sich ebenfalls zu Festdiners. Für eine entsprechende Vergnügung der Mannschaften ist überall Sorge getragen.
Die Königliche Akademie der Künste trat Vormittags 11 Uhr im graßen Saale der Sing⸗-Akademie zu einer feier⸗ lichen öffentlichen Sitzung zusammen, in welcher Professor Dr. Dobbert die Festrede hielt. Die Königliche Universität be⸗ ging den Geburtstag Sr. Majestät um 12 Uhr in herkömm— licher Weise durch einen Festakt in der Aula.
n den Gymnasien, Realschulen und den übrigen Lehr⸗ anstalten wurden feierliche Akte abgehalten.
Wie in früheren Jahren so wird auch heute der Kaiser— liche Geburtstag in saͤmmtlichen städtischen Wohlthätigkeits⸗ anstalten durch festliche Speisung der Hospitaliten und durch Gewährung von Geldspenden gefeiert.
In zahlreichen Vereinen und geschlossenen Gesellschasten wird der Geburtstag Sr. Majestät in herzlicher und feierlicher Weise begangen.
In den Königlichen Theatern finden Abends Fest— vorstellungen statt, welche durch Prologe und die Jubel— Ouvertüre eingeleitet werden. Ebenso werden in den übrigen Theatern die Vorstellungen durch festliche Worte eröffnet.
In sämmtlichen Theilen der Stabt sind Vorkehrungen zu einer umfassenden Illumination getroffen.
Auch von außerhalb liegen bereits Telegramme vor, welche bekunden, mit welcher Theil nahme, mit welchen Segens⸗ wünschen das deutsche Volk den Kaiser in Sein sechsundacht⸗ zigstes Lebensjahr geleitet. Wir lassen dieselben folgen:
Kiel, 22. März. Anläßlich der Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers sind die Stadt und die Schiffe reich beflaggt. Bei der Feier in der Universität hielt Professor Förster die Festrede. In dem Gymnasium, der Realschule und sämmtlichen Volksschulen fanden Feierlichkeiten statt, ebenso sind sür den Abend verschiedene Festlichkeiten vor⸗ bereitet. Die Offiziere der Garnison und der Marine begehen den Tag durch ein gemeinsames Diner.
Dresden, 22. März. Die Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaises wurde mit einer Reveille in den festlich geschmückten Straßen der Stadt eingeleitet, an welche sich eine Morgenmusik bei dem preußischen Gesandten, Grafen von Dönhoff, anschloß. Später erschienen die Minister, die Mitglieder des diplomatischen Corps und zahlreiche andere Personen von Distinction zur Gratulation bei dem preußischen Gesandten. Nachmittags findet bei demselben ein Festdiner statt. Die höheren Staatsbeamten und die Offiziercorps begehen die Feier durch Festdiners; von vielen Vereinen sind besondere Festlichkeiten veranstaltet. Für den Abend ist eine festliche Beleuchtung der öffentlichen Plätze in Aussicht genommen.
Nürnberg, 22. März. Zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers hat die Stadt festlichen Flaggen⸗ schmuck angelegt. Von den Beamten und Offizieren sind Fest⸗ diners veranstaltet, und am Abend vereinigen sich mehrere Vereine zu besonderer Festfeier.
— In, der unter dem Vorsitze des Staats⸗-Ministers von Boetticher am 21. März abgehaltenen Plenarsitzung des Bundesraths genehmigte die Versammlung einen auf Ge—
währung eines Ruhegehalts gerichteten Antrag und er— theilte den Anträgen der gust: betreffend die Aufstel⸗ lung halbmonatlicher Uebersichten über die von dem An— spruch auf Zoll- und Steuervergütung abgefertigten Zucker⸗ mengen, die Abänderung von Tarasätzen, sowie die Anmel⸗ dung und Besteuerung von Tabackpflanzungen für Unter⸗ richts⸗ und . ihre Zustimmung. Nachdem sodann der Entwurf einer Marschroute für Kriegsverhältnisse nebst zugehöriger Verordnung mit einigen nicht wesent lichen Abänderungen n, d. worden war, erklärte sich die Versammlung zum Schlusse auch mit dem Entwurfe von Bestimmungen, betreffend die Beglaubigung von Thermo⸗ Aräometern für Mineralöle und mit der Anwendung dieser Instrumente bei der zollamtlichen Abfertigung von Mineral⸗ ölen, einverstanden.
— Der Bericht über die gestrige Sitzung des Hauses der Abgeordneten befindet sich in der Ersten, die Protokolle über die siebente, achte und neunte Sitzung des permanenten Ausschusses des Volks⸗ nn re; in der Zweiten bezw. Dritten
eilage.
— Nach einer Entscheidung des Finan⸗-Ministers ist, entsprechend der fast allgemein bestehenden langjährigen Praxis, der Stempel für Kautionsinstrumente nicht für er— forderlich zu erachten, wenn Kassenbeamte bei Beurlaubungen auf kurze Zeit die Erklärung abgeben, daß ihre Dienstkautionen für ihren Vertreter haften sollen.
. — Zur Beseitigung von Zweifeln hat der Minister der öffentlichen Arbeiten im Einvernehmen mit dem Finanz—⸗ Minister gemäß §. 34 des Regulativs über die Dienstwohnun— gen der Staatsbeamten vom 26. Juli 1880 durch Cirkular— erlaß vom 7. d. M. bestimmt, daß für Dienstwohnungen, welche den Beamten außerhalb ihres amtlichen Do mizils überwiesen werden, die in Gemäßheit des 5§. 19 des Regulativs zu entrichtende Vergütung nach der Servisklasse des Orts, in welchem die Wohnung belegen ist, berechnet wird.
Bayern. München, 21. März. (W. T. B.) Die Abgeordnetenkammer hat die Regierungsvorlage, be— treffend die provisorische Erhebung der Steuern für das 2. Quartal dieses Jahres, mit allen gegen 10 Stimmen (der s. g. Extremen) und die Forterhebung des erhöhten Malzauf— schlages bis zum Ende des Jahres 1883 mit 120 gegen 15 Stimmen genehmigt.
HSessen. Darmstadt, 22. März. Die „Darmstädter Zeitung“ enthält heute folgenden Artikel: Zum Allerhbchsten Geburtsfeste Sr. Majestät des Kaisers““:
Von der Verehrung und Liebe des Volkes umgeben, von der begeisterten Sympathie der ganzen Nation begrüßt, feiert heute Se. Majestät der Kaiser Sein fünfundachtzigstes Geburts— fest. Zunächst ist es der innigste Dank gegen Gott, welcher den allgeliebten Monarchen und Helden auch das letzte Jahr beschirmt hat, welcher Ihm die Rüstigkeit und Gesundheit bescheert hat, Seines hohen Amts mit voller Kraft und Treue zu walten, ist es der Dank gegen den Allmächtigen, der heute in der Seele von Millionen zum Bewußtsein kommt. Die Nation empfindet auf das Tiefste das Glück, daß ihr Einiger, daß Er, der Held in schweren Kriegen zugleich und, als der Friede erstritten, umsichtiger Bewahrer des Friedens gewesen, daß ihr Heldenkaiser Wilhelm ihre Geschicke leitet, und daß die feste Hoffnung gestattet ist, daß dem auch in weiterer Zukunft noch so sein werde. Dieser Hoffnung geben wir an dieser Stelle Ausdruck, indem wir rufen: Gott schütze und erhalte Se. Majestät unseren Kaiser!
Braunschweig. Braunschweig, 21. März. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Landtages wurde ein Schreiben des Staats-Ministeriums verlesen, in welchem dasselbe das Ersuchen, die Aufhebung der technischen Hochschule anzubahnen und dem nächsten Landtage eine entsprechende Vorlage zu machen, ablehnt.
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 21. März. (W. T. B.) Im Abgeordnetenhause machte in der Spezialberathung der Wahlreformvorlage bei 8§. 2, betreffend die Wahl des böhmischen Großgrundbesitzes, die Linke geltend, daß derselbe eine Verfassungsänderung involvire und demnach zur Annahme eine Zweidrittelmajorität nothwendig sei. Nachdem der Präsi⸗ dent Smolka nach dem Wortlaute des Staatsgrundgesetzes dargelegt hatte, daß eine Zweidrittelmajorität nicht erforderlich sei, wurde der betreffende Paragraph in namentlicher Abstim= mung mit 165 gegen 145 Stimmen angenommen und sodann die Vorlage bis §. 8 erledigt.
— 22. März. (W. T. B.) Zur Feier des Geburts⸗ tags des Deutschen Kaisers findet heute in der Hof⸗ burg ein Galadiner statt; zu demselben sind der deutsche Botschafter Prinz Reuß, die diplomatischen Vertreter der anderen deutschen Staaten, der Minister des Auswärtigen Graf Kalnoky, die obersten Hofbeamten und zahlreiche andere Notabilitäten geladen. Morgen findet bei dem Botschafter Prinzen Reuß ein Diner statt.
Großbritannien und Irland. Lon don, 20. März. (Allg. Corr. Aus Mentone wird unter dem 18. d. gemeldet, daß die Königin an diesem Tage den Besuch des sächsi—⸗ schen Königspaares empfing und später das Schloß d'ODrengo in Mortola besuchte. Das Befinden der Monarchin bleibt befriedigend. Die englische Panzerfregatte „Inflexible“ ist auf der Höhe von Mentone angelangt und wird während des Aufenthalts der Königin daselbst bleiben. In der nächsten Woche wird sich ein Mitglied des Kabinets nach Mentone be⸗ geben, um als dienstthuender Minister am Königlichen Hof— lager zu fungiren. Prinz Leopold traf am Sonntag Abend in Mentone ein.
Am Sonnabend Nachmittag ist auf der Staatswerft von Pamberke ein für die englische Marine gebautes Thur m⸗ schiff glücklich vom Stapel gelaufen. Der Herzog und die Herzogin von Edinburg wohnten dem Stapellauf des Kriegs⸗ fahrzeuges bei, welches zu Ehren der Herzogin, welche den Taufakt vollzog, den Namen „Edinburg“ erhielt. Das neue Kriegsfahrzeug ist gänzlich aus Stahl gebaut und das größte Panzerschiff der Welt. Es hat eine Länge von 325 Fuß, eine Breite von 63 Fuß und wird, wenn es vollständig equipirt ist, eine Tragfähigkeit von 9150 Tonnen haben. Seine Armatur besteht aus vier 42 Tonnen schweren Hinterladungsgeschützen in den Thürmen und vier 6zölligen Hinterladekanonen auf den oberen Verdeck. Außer⸗ dem wird es zehn Nordenfeltsche Mitrailleusen tragen, um die Angriffe von Torpedobooten zurückzuschlagen. Seine Pferdekraft ist 6090 Tonnen, und die Besatzung wird 400 Mann stark sein. Die Fahrgeschwindigkeit ist auf 14 Knoten pro Stunde berechnet.
— 21. März. (W. T. B.) Im Oberhau se kündigte Lord Shaftesbury heute an, er werde die von Redesdale beantragte Bill über die Eidesleistung durch Stellung der Vorfrage bekämpfen.
Im Unterhause entwickelte Arnold seinen Antrag zu Gunsten der Gleichheit des Wahlrechtes in dem vereinten Königreiche und einer neuen Eintheilung der Wahldistrikte. Der Premier Gladstone sprach sich für den Antrag aus, er⸗ klärte jedoch, daß keine Aussicht vorhanden sei, demselben so⸗ fort Folge zu geben, obwohl das jetzige Parlament dazu be⸗ rufen sei, die Frage zu lösen und sich vor Ablauf der Legis—⸗
laturperiode damit beschäftigen solle. Er glaube, eine Ver⸗ mehrung der Arbeitervertretung sei wünschenswerth; eine Er⸗ weiterung des Wahlrechts würde zur Eintracht der Bevöl⸗ rungsklassen und zur Stärkung der Verfassung beitragen. Bleenerhasset beantragte ein Amendement, dahin gehend, daß keinerlei Veränderung des Wahlrechts stattfinden solle, so lange nicht das Haus über die relativen Vortheile der verschiedenen Wahlsysteme hinreichend informirt sei. Schließlich wurde von Collins die Vertagung der Debatte beantragt. Glad stone erklärte, daß er ein Votum über die Vertagung der Debatte als einen Aus⸗ druck der Meinung des Hauses über den Arnoldschen Antrag ansehen werde; mehrere andere Deputirte erklärten, daß ein Votum üher die Vertagung der Debatte als ein Votum gegen den Arnoldschen Antrag nicht angesehen werden könne. Der Antrag auf Vertagung der Debatte wurde mit 192 gegen
137 Stimmen abgelehnt, die Fortsetzung der Berathung hierauf aber vertagt.
Frankreich. Paris, 22. März. (W. T. B.) Die Erklärungen, welche der Finanz-Minister Léon Say gestern in der Eisenbhahnkommission abgegeben, haben einen günstigen Eindruck gemacht. Die Majorität der republikanischen Rechten hat beschlossen, am Donnerstag solche Mitglieder in die Budgetkommission zu wählen, welche die ministeriellen Gesetzentwürfe billigen.
— 22. März. (W. T. B.) Die „Agence Havas“ be⸗ richtet aus Rom über die Abschiedsaudienz des Mar⸗ guis de Noailles bei dem Könige: der König habe den Marquis äußerst herzlich und zuvorkommend empfangen, ihm für die Sympathien, welche er Italien bezeugte, gedankt und seinen freundschaftlichen Gesinnungen für Frankreich Ausdruck gegeben. Der König fügte hinzu: er habe am politischen Horizont nichts Bedrohliches bemerkt, Italien wünsche lebhaft den Frieden.
Türkei. Konstantinopel, 22. März. (W. T. B.) Die Bankiers von Galata haben gestern die Rechnungs⸗ führung und Verwaltung der indirekten Steuern und der übrigen den Bondholdern abgetretenen Einkünfte den De⸗ legirten der Bondholder vollständig übertragen. — Aus Chios werden drei starke Erdstöße gemeldet, die erschreckten Ein⸗ wohner flüchten aus den Wohnungen in im Freien aufge⸗ schlagene Zelte.
Serbien. Belgrad, 21. März. (W. T. B.) Der Minister der öffentlichen Bauten, Gudowitsch, hat seine Enlassung eingereicht und erhalten. Wie der „Polit. Corr.“ gemeldet wird, nahm der Bauten-Minister seine Entlassung, weil der Ministerrath gegen seinen Vorschlag, den Bahnbau in eigener Regie zu unternehmen, entschied. Der Finanz⸗ Minister Mijatowitsch hatte die ÜUnausführbarkeit einer eigenen Regie nachgewiesen.
Rußland und Polen. St. Peters burg, 21. März. (W. T. B) Der Geburtstag des Kaisers Wilhelm, dessen Feier am Hofe im vorigen Jahre der Trauer wegen ausfiel, wird in diesem Jahre so festlich wie früher begangen werden. In Gatschina findet bei dem Kaiser und der Kaiserin ein Galadiner statt, zu welchem außer den Mitgliedern der Kaiserlichen Familie auch die Mitglieder der deutschen Botschaft und die höchsten Würdenträger eingeladen sind. Die Tafelmusik wird vom Musikcorps des Leib⸗Garde⸗Negi⸗ ments Preobraschensky ausgeführt werden, und zwar ist es seit der Trauer zum ersten Male, daß an der Kaiserlichen Tafel Musik spielt. Heute findet zur Vorfeier des Geburtstags—⸗ festes ein Diner bei der Großfürstin Alexandra Josephowna statt, zu welchem die Mitglieder der deutschen Botschaft ge⸗ laden sind.
Wie der „Regierungs-Anzeiger“ meldet, ist die Errichtung eines russischen National-Theaters in Moskau aus Privatmitteln vom Kaiser eigenhändig mit dem Hinzufügen genehmigt worden, daß die Verwirklichung dieser Idee, welche er vollständig theile, sehr wünschenswerth wäre.
— 22. März. (W. T. B.) Der „Gol os“ widmet dem Kaiser Wilhelm anläßlich des heutigen Geburtstages einen sympathischen Leitartikel, welcher mit den Worten schließt: In innigem Gefühle vereinigen wir uns mit den Millionen Herzen, welche dem Kaiser Wilhelm eine noch lange und friedliche Regierung wünschen.
Dänemark. Kopenhagen, 17. März. (Hamb. Corr.) In einer heute Nachmittag abgehaltenen besonderen Sitzung des Folkethings brachte der Justiz⸗Minister im Namen des Finanz-Ministers den Entwurf eines interimistischen Budgets pro 1882/83 ein, indem er bemerkte, daß der Entwurf eingebracht werde, weil es wahrscheinlich sei, daß das ordentliche Budget für das nächste, mit dem 1. April begin⸗ nende Budgetjahr nicht bis zum 31. März fertiggestellt werden werde. Der Entwurf sei nach der früheren Form abgefaßt, . das interimistische Budget solle bis zum 30. April cr. gelten.
Amerika. New⸗Hork, 19. März. (Allg. Corr.) Nach der Schätzung des Kriegs-Sekretärs sind 85 900 Menschen hülflos in Folge der Ueberschwemmung und müssen vor— aussichtlich ein oder zwei Monate unterhalten werden. Aus Louisiana werden neue Deichbrüche gemeldet, New⸗Drleans ist dagegen gesichert. Yazoo City in Mississippi ist ganz über⸗ schwemmt. Die Bevölkerung hat sich in die oberen Stockwerke der Wohnungen geflüchtet und wird mit Dampfern jetzt in Sicherheit gebracht. Eine Baumwollen-Gin, die mit Flüchti⸗ gen angefüllt war, soll weggespült worden sein.
Afrika. Egypten. Kairo, 21. März. (W. T. B.) Eine abyssinische Gesandtschaft wird hier erwartet be⸗ huss Regelung der Grenzfrage und Erwägung der Frage wegen der eventuellen Etablirung abyssinischer Konsulate in Egypten. Die Gesandtschaft bringt Geschenke für den Khedive . Die Notablenkammer wird am 26. d. geschlossen werden.
Statistische Nachrichten.
Wir erwähnten bereits, daß die „Statistische Skizze der europäischen Staaten? von Dr. H. F. Brachelli vor Kurzem in der J. C. Hinrichsschen Buchhandlung zu Leipzig in 5. verbesserter Auflage erschienen ist. Heute entnehmen wir dieser trefflichen Schrift des um die Statistik wohl verdienten Vorstandes des statistischen Departements im K. K. österreichischen Handels- Ministerium, welche in engem Rahmen eine Fülle zuverlässigen statistischen Materials ent ⸗ hält, einige Daten über das jüngste europäische Königreich, Serbien.