1882 / 73 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 25 Mar 1882 18:00:01 GMT) scan diff

Ulm, von Buck in Ehingen (welcher darin zu seinen früheren Erklä— rungeversuchen einen weiteren fügt, und zwar diesmal mit Hülfe des keltischen (kymrischen Wortes al, Sumpf, feucht, naß, wonach ulma alsg einen sumpfigen, naß gelegenen Ort bezeichnen würde); Geschichte des Wilhelmiter-Klosters zu Mengen, von A. Schilling; über den Maler Bartholomaeus Zeitblom, einen Vortrag von Max Bach (als Geburtsjahr nimmt derselbe 1450 an und legt seinen Tod in die Zeit von 1518-1521); Aktenstücke und Berichte zur Geschichte des dreißigjährigen Krieges aus der Gegend des Bussen von den Jahren 1628 1632, mitgetheilt vom Fürstlich hohenzollernschen Archivar Eugen Schnell, in. Sigmaringen aus der Fuüͤrstlich sürstenbergischen Hof⸗Bibliothek in Donagueschingen; einen Vor⸗ trag vom Digakonus Klemm zum 600 jährigen Jubiläum der 6 von Degenfeld; Briefe des Ulmer Reformators Martin recht aus den Jahren 1548 und 49, mitgetbeilt vom Pfarrer Bossert in Bächlingen und Pfarrer Meyer in Tünsbach; über Kunst⸗ und Alterthumsreste in Oberschwaben von H. Detzel (Schluß, welcher von den kirchlichen Baudenkmalen und dem „Selberg“ zu Isny, den Thurmbauten und den mittelalterlichen Baudenkmajen des Allgäu han⸗ delt); zur Geschichte des Durig-Gaues von C. A. Kornbeck ze. Der Württembergische Alterthumsverein in Stuttgart hat u. A. folgende Aufsätze geliefert: Archäologische Entdeckungen und Unter— fuchungen im Jahre 1886 sspeziell über die Heuneburg bei Upflamör, die „versunkene Stadt“ Rockesberg bei Unteriflingen, die prächtige frühbgothische Ruine Leofels oberhalb Langenburg, die ehemalige Tisterzienserinnen⸗Klosterkirche zu Frauenthal, die in' der Restauration begriffenen schönen Klosterkirchen zu Lorch und Alpirsbach, letztere zum Theil eine Stiftung des Haufes Hohenzollern, das prachtvolle, kolossale Wandbild im Ulmer Münster, durch dessen Restauration dem deutschen Volke eines seiner erhabensten Kunstwerke wieder zu⸗ rückgegeben' ist u. v. a.; Miscellanea aus Kloster Lorch und der Kirche in Faurndau, vom Diakonus Klemm in Geislingen; über die Benennung Kaiser Konrads 1. nach Waiblingen, von P. Stälin; zur Tinktur einiger schwäbisch⸗-württembergischen Wappen nach dem ältesten deutschen Schild. und Wappengedicht, dem clipearium Teutonicorum, von Konrad von Mure, aus d. 13. Jahrhundert, von demselben; Beiträge zum Schützenwesen unter den württembergischen Herzogen von Weizsäcker; Ringwälle am Filsthal, von Prof Paulus; über das Siegel des Grafen Burchard von Hohenberg, vom F. 1251, vom Fürsten Friedrich Karl von Hohenlohe⸗Waldenburg⸗Schillings⸗ fürst (mit Abbildungen), sowie endlich beherzigenswerthe Winke. über das Sammeln alter und neuer Bilder von Städten, Schlössern, Gebäuden ꝛe.,, von v. Alberti. Von den Beiträgen des Historischen Vereins für das württem— bergische Franken seien genannt: Lebensbilder aus Franken, vom Pfarrer Bossert in Bächlingen (dieselben werden solchs Männer be— handeln, welche entweder in der Geschichte oder in der Literatur eine gewisse Bedeutung für Franken haben; hier find es zunächst Georg von 31—66 S5 112 376 Wolmershausen, Rath und Truchseß Karls V., und der Chronist Johann ö 61 237 930 else, Ren bes sehegioh gefangen led b n er, n gem atb: QhFehn gn wren cc hig zzo A erte. ponist, von Bwossert; Joh. Heralts Bericht siber den Fürsten krieg und Am Schlusse des Jahres 1881 blieben 109 373 160 ½ ausgesiehen. die Ohley Stein irchen, auß dem Gültbuch der Pfarrei Reinsberg, Die durchschnittliche Wechssel- und Lombard Anlage?) betrug mitgetheilt vom Pfarrverweser Pran; die Briefe des Feuchtwanger 403 054 000 „0 merkte Hr. Br. Spengck, daß erst so' spät nag, Bremnel' . . ö. .. ö. HJ an i ovsgkehr hat der Umsatz rund z 459 Millionen und Rachrichf von der Cltandin!! gelangte; schon lange vorher ben, n,. K. , . n. K em mg über ein Gültbuch einschließlich der Cin- Und Auszahlungen für Rechnung des Reichs fei ein Hamburger Naturalienb nr lär?: an!” Ert. und Stelle ö,, V . Jürstlich . Hatarchio zuy und der Bundesstaaten 39 283 Millionen betragen. gewesen, um das interessante Objekt zu besichtigen und womöglich 2 . ö ö ö J . ,, der Girokunden beliefen sich am Jahresschluß auf Käuflich 9 sich zu bringen. Hr. Dr. Hartlaub bemerkte hierzu, * h f ; : di,, , ,, rund 121 Millionen. daß die Länge von 86 Fuß unter den Walen ni J ; 3 mögli das Kloster Anhausen im Aber⸗Amtsbezirk Crailsheim, vom Pf. Bei dem Comtoir für Werth papiere waren am Schluß ö die . in oe . Skelette feien , 8 vorliegt. Ich werde bemüht, sein, . . ö D ger nr n des 6 1 . im . von 3. ö. 0 ce lang. Strandungen seien überhaupt nicht häufig; im Jahre 15.0 se . k . . . l 6 . E81 3 3ur! in 2228 verschiedenen Gattungen niedergelegt. ei 1429 816 Stück (cin Wal auf Juist, ein anderer in der orderjade gestrandet, kürzli ause zur Beschlußng ume , ,, seni 2 in Franken, mit besonderer Rücksicht auf die in der Haller Samm⸗ Werthpapieren war dem Comtoir die Kontrole der Verloosung über⸗ ein wd, zwischen . . . das . fen., wie weit ich in 36 . 3 . 3, en beporketen Chen . . . r rf, J nur 200 . ec n gr fen habe, von denen da ! n Zinsen bezw. Dividenden von den deporirten Effekten wurden ekostet, während sich die Unkosten der Aufstellung auf 600 „S be⸗ ie . z ; andniss im Laufe des Jahres 37 724 751,85 M eingezogen. . Cen . 3. E n ö 8 bis 7000 Das hahe ich . um allen Mißverstãndnissen gerade Der Pruttogewinn für 1881 hat betragen . . 19 480 944,57 Thaler, während der Finnfisch einen weit geringeren Werth reprä— nach dieser Seite hin zu begegnen. . Davon gehen ab: sentire. Der Walfisch, dessen Strandung auf dem Gemälde des Der Abg. von Wedell⸗Piesdorf bemerkte, die Frage des 1M die Verwaltungskosten mit. 5 457 167,31 M Bremer Rathhaussaales anschaulich gemacht werde, habe nur elne 2 für Banknotenanfertigung . 254 392,43 , 3) die an den preußischen Staat

. haulic erd erlasses könne nicht isolirt beurtheilt werden wie dies gestern . ö. 27 ß gehabt; ein noch kleinerer sei einmal in der Hunte ö , desselben gethan hätten. Der Steuererlaß an Grund gerathen. gemäß S. 6 des Vertrages vom ö. 17/18. Mai 1875 gezahlten 1 8565 73000

i ei lied in der Kette der Steuerreform in Preußen und e ch und zwar ein nothwendiges. Seine Bewilligung für zu zahlende Notenfteuer fei eine Folge des Gelbe von 1380. Es sen ö. nach 8 9 10 des Banlgesetzes richtig, daͤß viele Bedürsnisse ungedeckt und die Direkten Bleibt Reingewinn Steuern an sich durchaus nicht so drückend seien, und wenn Von letzterem erhalten: er die preußischen Verhältnisse allein betrachte, dann müsse I) die Antheilteigner 4 0n½ von er sich gegen den Erlaß aussprechen. Wenn er aber , K das ganze Reich im Auge habe und erwäge, daß die un⸗ 2. J gedeckten Bedürfnifse einen so großen Umfang erreicht hätten, ,, . . bdaß die hier in Jiede slehenden 6 silllgs en abe n ni ie Reichskasse.. 53 j ü? ustimmen. ie gg.

die Antheils eigner Tropfen seien, so müsse er demselben zust

T Kreis Liebenwerda, 22. März. (N. Pr. Ztg) Der mann⸗Sammlung und das Museum in allen seinen Theilen wurd Saaten tand befriedigt in hiesiger Gegend durchgehends Nament⸗ unter Führung der Direktoren Grunow und Lessing eingehend . lich ist auf den Sandfeldern eine bedeutende Bestockung des Roggens scbtian In den letzten Tagen waren der Landgraf und erfolgt, so daß der Stand desselben vielfach als ein zu dichter erscheint. andgräfin von Hessen, der Erbgroßherzog von Sachsen · Weimar de Auch der Klee befriedigt im allgemeinen. eldmäuse sind zwar noch seine Gemahlin, die erzogin von Anhalt, der Erbprinz von Hohen. vorhanden, doch hat ihre Vermehrung nicht in dem Maße statt zollern, die Prinzessinnen Clisabeth von Sachsen⸗Wenmat und gefunden, wie man im Herbst befürchten mußte. Die n, Elisabeth von Hessen, der Prinz von Anhalt wiederholt im Museum bestellung ist noch nicht gar weit vorgeschritten, weil unsere Landwirthe Die im Kunstgewerbe⸗Museum veranstaltete Speziglaus⸗ noch Nachtfröste fürchten und deshalb nicht damit eilen. Auf den stellung neuerer Arbeiten der Königlichen Porzellan. Manufaktur Viesennie derungen, wo sonst das Geschrei zahlreicher Kibitze ertönte, die fich eines fortdauernd lebhaften und allgemeinen Interesses er! ist dieser Vogel in diesem Jahre in auffallend geringer Zahl ein⸗ freut, wird über den ursprünglich in Aussicht genommenen Echluß⸗ getroffen. . termin hinaus noch bis zum 2. April geöffnet bleiben. Durch eine

Vom Jura, 19. März. Der „Els. Lothr. Ztg. meldet man: Reihe neu hinzugekommener Stücke hat die Ausstellung, die in treff⸗ Die Früh jahrsbestel lung der Felder erfolgte in unserer Gegend lichen Leistungen den bedeutenden Aufschwung der Manufaktur in dieses Jahr außerordentlich frühzeitig. Die Sommerfrüchte sind fast technischer und künstlerischer Hinsicht zur Anschauung bringt, seit ihrer gänzlich ausgesaͤt und der Landmann ist daran, die Felder zum Abbau Eröffnung noch werthvolle Bereicherungen erfahren. der Kartoffeln herzurichten. Die Winterfrüchte stehen sehr schön und versprechen reichlichen Ertrag, namentlich da auch bei uns die Nach Beendigung der Arbeiten ist das gegen Mitte vorigen Mäuseplage verschwunden ist. Die Wiesen zeigen üppiges, frischez Monats zum Legen bon Oberbau auf der Neubaustrecke sirsc ben Grün. Die Knospen der Obstbäume quellen auf und entfalten sich Schmiedeberg von hier nach Hirschberg und Umgegend a gegangene

Kemmando des Eisenbahn-Regiments,“ bestehenk aus

zur baldigen Blüthe, ja man strifft an Spalieren schon blühende Aprikosen. Allem Anschein nach ist ein reicher Obstsegen zu erwarten. 4 Offizieren, 14 Unteroffizieren und ca. 100 Mann, gestern Abend per Bahn hier wieder eingetroffen.

Gewerbe und Handel.

Ausz

aus dem Verwaltungsbe

für das Ja

Der Gesammtumsatz der betragen . gegen das Vorjahr von.

mehr

Zweite Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

M 73.

Berlin, Sonnabend, den 25. März ö IS 2.

von einem Tage die geschäftliche Lage dieses Hauses wohl noch halte, ehe nicht das von demselben Abgeordneten vorgelegte gestatte. Der Abg. Richter wolle ja in einer viertel Stunde Gesetz zur Berathung gekommen sei. tscheid des hauses ,, e de del, bee e, , d, ,,, in? ments einbringen; seine Partei würde . 3 g . . im, ,,,, sie , enthielten. der Antrag Hammerstein jetzt nicht zur Abstimmung kommen

? ie ʒ tehenden Mittel betreffe, so weise solle. w bir 3. ere n; her einem Ueberschuß von 9 Mil⸗ Darauf kam das Haus zur Abstimmung i , . lionen abschließe. Nun werde gesagt, dem Erlasse stehe das ö. 53 ö ,,, agene Garantiegesetz entgegen, weil durch dasselbe der Ueberschuß absor⸗ erla ö ,., e n an, n,, nnn

; r ü esse aber, daß das Garantiegesetz . r m, J sei, 64 der Etat dem wurde ebenfalls mit großer Mehrheit angenommen. . fc nahe gewesen sei. Wäre es früher perfekt geworden, war der Etat der direkten Steuern erledigt und damit der so hätte man . Etat leicht so einrichten können, daß kein Etat a n. e n, de n n,,

i n wäre. . ; . den n ,,, erklärte, die ,, . sich . . . verre n gin . neten ständen einfach auf dem Standpunkte des Verwendungs⸗ wörtern zu chen. 2 .

̃ ĩ ü diesem Ministerlum keinen Groschen, die Abstimmung ; e n n, . . h i auch für den Etat im Ganzen beweise das Gegentheil. Regierung erachteten, weitere Steuererlasse vorzuschlagen. 2 c. 6 ,,,

Er und seine politischen Freunde würden dem Erlasse zu⸗ ; ö von . . a. s roschen mehr, als es selbst verlange. Dies gelte zuma stimmen, der nur die allerdringendsten Bedürfnisse befriedige; 9 ) en rh. Dicsel rage fei nicht, wie ben Aög. von

aber auch ihre Abstimmung werde nur eine eventuelle sein, ĩ : U. ö i i nicht Benda meine, eine Frage der Gefälligkeit, sondern da das Schicksal des Hammersteinschen Antrages noch nich n n ,,, i

ttz, ,, s Etatsgesetz wurde ohne Debatte genehmigt. senn s, mrs, ,, n, er,,

derselbe auch für andere Stufen ausgedehnt würde, welche namentlich bei den indirekten Steuern zu leiden hätten. Der Abg. Tiedemann (Mettmann) konstatirte mit Rück⸗ sicht auf die Ausführungen der Abgg. Stengel und Graf Wintzingerode, daß die freikonservative Partei nicht geschlossen gegen den Steuererlaß stimmen werde. Eine Anzahl seiner poli⸗ tischen Freunde sei vielmehr entschlossen, sich der Staatsregierung auf dem Wege der Steuererleichterung nicht entgegen zu stellen. Sie seien ferner auch der Ansicht, daß ihre Verantwortlichkeit größer sein würde, wenn sie den Steuererlaß ablehnen woll⸗ ten. Die Finanzlage sei jedenfalls mit zu schwarzen Farben geschildert. Sinn und Geist des Gesetzes vom 6. Juli 1880 rechtfertigten den Erlaß zweifellos. Seine näheren Freunde würden dann gewiß für den Negierungsyorschlag stimmen, ihre Stellungnahme zu dem konservativen Gesetzentwurfe sich vorbehaltend. ;

Hierauf wurde die Debatte geschlossen.

Persönlich bemerkte der Abg. Richter, der Abg. von Wedell⸗ Piesdorf scheine den Ausruf; „diesem Min isterium keinen Groschen“ nur aus der „Provinzial-Correspondenz“ zu kennen, andernfalls würde der Abg. von Wedell wissen, daß derselbe gegen die Fortschrittsparte gebraucht, nur eine böswillige, leichtfertige Erfindung sei. Die Fortschrittspartei habe sich am 20. Juni 1866, also vor Ausbruch des Krieges, gerade ent⸗ gegengesetzt erklärt. Der Ausspruch sei ein aus dem Zusammen⸗ hang gerissenes Schlagwort aus einer Rede Twestens vor einer Wählerversammlung.

Der Referent Abg. von Benda erklärte im Schlußworte, die Budgetkommission könne mit wahrem Stolze auf den Verlauf der Verhandlungen blicken. Es sei klar erwiesen, daß man in Preußen die Mittel zu einem Steuererlaß nicht besitze und auch über die Ueberschüsse bereits disponirt sei. Wenn dem gegenüber mit oft wiederholten Gründen geltend gemacht sei, man dürfe der Regierung nicht mehr Steuern bewilligen als sie fordere, so verstehe er nicht, wie es konstitutionell sein solle, gerade dem Finanz⸗Minister keine Opposition zu machen, und warum der Abg. Richter, der diesem Minister keinen Groschen. mehr bewilligen wolle, nicht lieber sage: Diesem Minister keine Gefälligkeit mehr.

2

Auf Ewersand bei Cuxhaven ist kürzlich ein gewaltiger todter Walfisch angetrieben worden. Der Hamb. Eorr.“ theilt hierüber folgendes Nähere mit;: Hr. Direktor Br. Spengel berichtete in der letzten Versammlung des Naturwissenschaftsichen Vereins in Bremen über seine Tour nach dem Ewersand zur Besichligung des dort ge⸗ strandeten Walfisches. Hr. Dr. Spengel mußte des schlechten Wett? ist. halber nach Dorumer Tief fahren und erfuhr daselbst. daß der Wal⸗ fisch bereits wieder abgetrieben und von einem Finkenwärder Ewer in Schlepptau genommen sei, die Besatzung des Fahrzeuges habe den Rest des Specks abgeschnitten und das mächtige Thier dann seinem Schicksal überlassen. Merkwürdiger Weife ift der Fisch zum zweiten Male fast genau an derselben Stelle des erwähnten Sandez angetrieben, doch fehlten jetzt bereits einige Theile, wie 3z. B. die letzten Schwanzwirbel, welche in Duhnen bei Cuxhaven geborgen sind. Auch sei ein Stück des Kopfes von etwa 7 Fuß Tänge abgesägt und ans Land geschleppt; trotzdem sei Ausficht, den ganzen Schädel für das Bremische Museum zu erwerben, wenn nur die nöthigen Geld⸗ mittel bewilligt würden (bisher sind vergeblich 150 5H geboten). Hr. Hr. Spengel. bekam auch den gewaltigen Unterklefer zu Gesicht, dessen beide Aeste von je 15 Fuß Länge bekanntlich am vorderen Ende nicht verwachfen sind. Das ganze Thier hat eine Länge von etwa 80 Fuß, »der Schädel nimint etwa iz des ganzen, Körpers ein, die wagrecht liegende Schwanzflosse ist 14 Fuß breit, die Speckschicht 4 Fuß dick, während die Barten nur eine Länge von 2 Fuß haben. Wegen der guf dem Rücken be—⸗ findlichen sogenannten Finne oder Rückenflosse gehört das geftrandete Exemplar zu den Finnwalen oder Finnfischen der Gattung Megaptera und ist wahrscheinlich Negapterg Foops. Zu bedauern fei es, so be⸗

ug

richte der Reichsbank hr 1881.

Reichsbank hat im Jahre 1881 3 56 336 057 800 52 193 508000

w /// Der Bankzinsfuß berechnet sich im Durchschnitt des ganzen , 1. auf 4,42 6,0 für Wechsel und auf 5,42 a für das ombard.

Banknoten sind durchschnittlich 739 727000 und mit 75, 26 9o durch Metall gedeckt gewesen.

Die Grundstücke hatten am 31. Dezember 1881 einen Buch⸗

werth von 18 633 0090 6 Der Reservefonds ist um 1299 295,10 4. gestiegen und be⸗ trägt jetzt 17 724 081,91

An Wechseln wurden gekauft oder 2318265 Stück über 3725 567 274, 76 5s

Von den am 31. Dezember 1881 im Bestand gewesenen Dis⸗ konto und Rimessen⸗Wechseln waren fällig

binnen 15 Tagen 201 141 300 6. ö 16— 30 , 82 934950

AM. im Umlauf

gol 69I 888 S in ordentlicher und 32 898 929 MS in außer⸗ ordentlicher Ausgabe; der Ueberschuß von 2524 321 ½ wird auf die Eisenbahnanleihe verrechnet werden. Damit war die zweite Berathung des Staatshaus⸗ halts⸗Etats pro 1882 / 83 erledigt. . Es folgte die zweite Berathung der Gesetzentwürfe, be⸗ treffend die Für sorge für die Wittwen und Waisen der unmittelbaren Staatsbeamten und betreffend die Aende⸗ rung des Pensionsgesetzes. Hierzu lag bekanntlich in der ersten Lesung ein Antrag des Abg. Dr. Virchow vor, welcher es als einen Verstoß gegen die Verfassung bezeichnete, daß dieses Gesetz, welches ein Finanzgesetz sei, zuerst dem Herrenhause vorgelegt worden sei. Die Kommission, welche zur Vorberathung dieser Gesetzentwürfe eingesetzt worden war, hatte beschlossen, daß der vorliegende Entwurf, ebenso wie die Vorlage über die Abänderung des Pensionsgesetzes, für ein Finanzgesetz nicht zu erachten sei. Hierzu lag ein Antrag des Abg. Klotz vor: . Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen: . In Erwägung, daß a. das Gesetz, betreffend die Fürsorge für die Wittwen und Waisen der unmittelbaren Staatsbeamten als ein im Artikel 100 der Verfassungsurkunde bezeichnetes, die Er—= hebung von Steuern anordnendes Gesetz, b. das Gesetz, betreffend die Abänderung des Pensionsgesetzes vom 27. März 1872 wegen der beträchtlichen und dauernden Belastung des Staatshaushalts⸗ Etats, als Finanzgesetze im Sinne des S§. 62 der Verfassungs= urkunde zu erachten und daß somit die erfolgte Vorlage beider Gesetze an das Herrenhaus gegen Artikel 62 der erfassungsurkunde 2 nach der Erklärung der Königlichen Staatsregierung die Vorlagen beider Gesetze an das Herrenhaus nur in dem Wunsche, dem Herrenhause das erforderliche gesetzgeberische Material zu unterbreiten, nicht aber in der Absicht, in die verfassungsmäßigen Privilegien des Abgeordnetenhauses einzugreifen, erfolgt, und aus drücklich anerkannt ist, daß der vorliegende Fall als präjudiziell fur die definitive Entscheidung der Frage, welche Gesetze als Finanz⸗ gesetze im . el Artikels 62 der Verfassung zu erachten, nicht esehen werden soll, ö . ö 6 die ,, a Gesetzentwürfe im In⸗ sämmtlicher Betheiligten geboten ist, . teres n . Haus 36 Abgeordneten: I) unter ausdrücklicher

* Aichtamtliches. reußen. Berlin, 25. März. Im weiteren Ver⸗ . der gestrigen (41.) Sitzung setzte das Haus der Ab⸗ geordneten die zweite Berathung des Entwurfs des Staatshaushalts-Etats für das Etatsjahr 1882/83 mit der Diskussion des Etats der allgemeinen Finanzver⸗ waltung fort. 6 . Abg. Richter ergriff der Finanz⸗ nini Bitter das Wort: .

ö nicht J ich auf die letzten Worte des Richter etwas antworte. . orn. Mh ar (l.; einige . richtig zu stellen, die

ich unge vidert lassen möchte. 7. nen . . daß er die Finanzlage nicht zu beurtheilen

im Stande ist, so ist das seine Sache. ; ö Ich glaube meinerseits beurtheilen ju können, wie die Finanzlage

Ihm muß ich natürlich überlassen, wie er darüber denkt. Wenn er aber erklärt hat, daß ich in der Budgetkommission, nachdem ich im hohen . und im Plenum es abgelehnt hätte, mich über die Ueberschüsse der laufenden Verwaltung auszusprechen, mich verschämt und . ausgesprochen habe, so glaube ich, ist

i er Irrthum. . .

. Him gr ö. . Kommission wie ich das auch hier im Hause von dornherein zugesagt hatte alle Thatsachen und ,, Momente der laufenden Verwaltung. gegeben, soweit sie, überhaupt vorhanden waren und ich habe bei jeder einzelnen Position die Er⸗ säuterungen gegeben, die von mir erwartet werden konnten oder ver⸗ langt wurden. Ob das . oder verstohlen ist, das muß ich

ö. g. Richter überlassen. . H ö. Si f e, an die Ausführungen des Hrn. Abg. Richter nur wegen des Stempelsteuergesetzes noch eins sagen; das ö. wird fich erinnern, als ich das erste Mal die Ehre hatte, den tg vorzulegen, daß ich damals erklärt habe, daß mit dem alten Stempe ; steuergefetz von 1827 ich erinnere mich des Ausdrucks ganz genau als gewissermaßen mit einer Ruine, von welcher schon vieles abgebröckelt sei, auf die Dauer nicht gewirthschaftet werden könne. Ich habe damals ausdrücklich des Immehilien. stempels erwähnt. Ich habe leider den stenographischen Bericht nicht zur Hand, ich habe aber erklärt, daß es in meiner Absicht liege, eine Revifion des alten Stempelsteuergesetzez vorzunehmen. Sie

den Alle anerkennen, daß das eine recht schwierige und weitgreifende . 91 die nicht von heute auf morgen sich erledigen läßt, Ich freue mich aber, hinzufügen zu können, daß inzwischen die Arbeit zu einem gewissen Abschluß gelangt ist, und, daß das w gesetz in einer revidirten Gestalt, nicht blos als Novelle,

lung aufbewahrten Gegenstände, von K. Schauffele; Belsenberg, eine Balderskultstätte, von Bazing; eine andre Erklärung des Namens „Weinsberg“, von A. Günther in Neunheim (gegenüber der von Merk angenommenen: „Wodansberg“ schlägt derselbe vor „Wins— berg“, d. i. Berg der Winne, der Weide, der Wiesen') und eine sehr interessante heraldische Untersuchung von dem Fürsten Friedrich Karl von Hohenlohe, betitelt: Zum hohensohischen Stammwappen, mit mehreren sorgfältigen Abbildungen der bis jetzt bekannten ältesten Siegel und Skulpturen mit dem hohenlohischen appen. Unter den Mittheilungen. aus dem Sülchgauer AÄlterthumzverein endlich verdienen drei Aufsätze vom Freiherrn Hans Karl v. Sw in Wachen dorf Erwähnung, nämlich über Erdwohnungen und Grabhügel, über die Hannikel⸗Räuberbande in der Freiherrschaft Ow und das Richt— schwert von 1511 sowie über schwäbisch'alemannische Grenzen, Wande— rungen, Schlachten bei Sülchen (368, 496) und Lindwurmsagen. Der elegant ausgestattete Band schließt init der Chronik und dem Nekrolog des Jahres 1881. Ein sorgfältiger alphabetischer Inder orientirt über den Inhalt aufs Schnellfte.

Von dem Haus- und Familienbuch ‚Der Wunderborn, eine Sammlung der schönsten Märchen und Sagen aus deutschen Gauen“, herausgegeben von Karl Seifart, slluftrirt von Eugen

. Die öffentliche Diskussion beschäftigt sich lebhaft mit dem kürzlich ö. besprochenen Projekt der mikro- telephonischen Uebermittelung der 22171234. 7584 499098, italien ischen Spernvorstellungen vom Centraf-Skating— II S6 T75,Id da Rink nach den zu errichtenden Telephonstationen. Die Direktion des

genannten Etablissements hat in Anbetracht des Umstandes, daß der öffentliche Telephondienst bis 9 Uhr Abends währt, der Ober⸗Post⸗ direktion gegenüber ihre Bereitwilligkeit erklärt, auf eigene Kosten Spezialdrähte von der Bühne des Skating-Rink nach den einzelnen Stationen legen zu lassen. Der endgültige und die Detailfragen regelnde behördliche Bescheid wird erst durch die Reichs⸗-Postbebörde erfolgen können; prinzipiell ablehnend hat sich die Ober ⸗Post⸗

6 699 295,190 . 51977 180,39 . 2598 590,29 . 2598 590, 19 ,

Neureuther (Stuttgart, Gebrüder Kröner) (50 ) mit folgenden Märchen erschienen: Horne; von dem

ist die 4. Lieferung e Die Prinzessin mit dem Fischer un syner Fru (mit einem Vollbild

vom

tapfern Schneiderlein mit Initiale und Schlußvignette); die Lippolds⸗ höhe (mit Textillustration; Hütchen auf der Winzerburg (mit Text⸗

illustration).

In Schwerin starb am 20. d. M. der Dr. th. et phil SH. Karsten, von 1850 —1876 dortiger Superintendent, auch als theologischer Schriftsteller bekannt, im 81. Lebensjahre.

Nach

Rostock ist zu Ostern aus Straßburg der Dr. med.

Alexander Goette, bisher außerordentsscher Professor der Zoologie

und vergleichenden Anatomie, narius für die genannten Fächer.

berufen worden, und zwar als Ordi⸗

Die Zahl der Abiturienten, welche auf den 6 mecklen— burgischen Gym nasien das Reifezeugniß zu Ostern erhalten

haben, beträgt 38 (6 Theologen, logen, die Uebrigen für verschiedene Berufsfächer)

Die Frühjahrs⸗-⸗Prüfungen für den willigen Militärdienst haben in

je 7 Juristen, Mediziner und Philo⸗

einjährig⸗frei⸗

Schwerin diesmal das un—

günstige Ergebniß geliefert, daß von A Examinanden nur 8 das

Examen bestanden. NewYork, 24. März.

r (W. T. B.) fellow ist gestorben.

Der Dichter Long⸗

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Stettin, 17. März. Die „Osts. Ztg.“ außergewöhnlich milden Winter scheint es,

schreibt: Nach einem als ob jetzt der Frühling

seine Einkehr halten will; wenigstens haben wir so warme Tage, wie

selten um diese

Zeit nicht häufig vorgekommen. Die W

Jahreszeit, und selbst Nachtfröste sind in der letzten intersaaten, welche, als

der erste zeitige Frost im n eintrat, noch sehr schwach waren, sind fast

den ganzen frostfreien

inter hindurch gewachfen, haben sich gut bestockt

und der Noggen ist auf manchen Feldern jetzt schon so groß, wie er es oft

Ende April noch nicht ist.

Man hört denn auch von allen Seiten,

daß die Aussichten für die nächste Winterkornernte jetzt die besten

sind, wenn auch hier und da über Mäufefraß geklagt wird.

Wetter ist auch der Frühjahrsbestellung günstig.

mit Ausnahme weniger Stellen, so trocken, daß ma

Ackerei hat beginnen können. weizen sind schon vielfach gesäet. plug alt zn g en aft sind schon in Thätigkeit

Das Die Felder sind, n überall mit der

Sommerroggen, Erbsen, Sommer⸗ Auch die Dampfpflüge der Dampf⸗ getreten und grubbern

n der Nachbarschaft die für den Rübenbau bestimmten Flächen. Bei, dem milden Winterwetter ist viel Futter gefpart und übrig geblieben, und da Aussicht vorhanden ist, daß das Vich zeitig ausge⸗

trieben werden kann beginnen auch die

denn wie die Bäume schon Blatter treiben, Weidenschläge zu grünen so sind die Preise für

Rauhfutter, namenttich für Heu, fer heruntergegangen. Da im Herbst viel Vieh des Futtermangels wegen abgeschafft ift und außerdem noch

viele Schafe, Sommer gelitten haben, zu Grunde gegangen riß für mageres Vieh und Milchkühe e ho ind theuer.

die auf den nassen Weiden im vorigen Herbst und

so sind die

k und auch Pferde

Dem Gewinnantheil der Antheilseigner on ; tritt hinzu der ultimo 1880 unvertheilt gebliebene Rest von . .

2598 590, 19

2589,88.

. sind überhaupt . Auf jeden Antheilsschein der Reichsbank sind hier⸗ nach als Rest⸗Dividende 65 S, auf sammtliche 1 ohh nt,

266000000 u.

2 601 180,07

zu zahlen. Die übrigen 1 4 bleiben der späteren Berechnung vorbehalten.

theil von 3000 M im Ganzen einen Ertrag von 63 Nach amtlichen Nachrichten ist

daß Einfuhrzölle nur noch auf Waffen,

beschlossen. Cottbus, 25. März. (W. T. 33 versammlung der Niederlausitzer

Revisoren

wiedergewählt. zahlbar.

batte die Vertheilung einer Dividende von London, 24 Märj. (W. T. B.) auktion waren Preise unverändert.

Verkehrs⸗Anstalten.

St. Petersburg, 24. März. bei Eig. ] ;

9oso.

elburg von ihrem Ausfluß ab 5

mit gebrochenem Eise angefüllt. mit Ende des Monats zu erwarten.

Die Antheilseigner erhalten demgemäß pro 1881 für jeden An—

. . der Zolltarif für Britisch-Ostindien neuerdings in der Weise abgeändert worden, Munition, Weine, Bier und sonstige Spirituosen sowie auf Salz und Opium 'erhoben' werden.

In der Generalversammlung der Württembergischen Notenbank wurde der Rechenschaftsbericht für das Jahr 1881 ent⸗ gegengenommen. Die Bilanz wurde genehmigt, hiernach der Verwal— tung einstimmig Decharge ertheilt und die Auszahlung einer Dividende von 5e 33 46 per Aktie nach dem Antrage des Aufsichtsraths

In der heutigen General⸗ ank waren 15 Aktionäre, welche 139 Stimmen vertraten, anwesend. Die Bilanz und Ver⸗ theilung von 45'½ Dividende wurde genehmigt, Decharge ertheilt und die gusscheidenden Mitglieder des Aufsichtsraths fowie die Die Dividende ist vom 3. April an

Leipzig, 25. Märs (W. T. B.) Die Generalversammlung der Allgemeinen Deutschen Kreditanstalt genehmigte ohne De⸗

In der gestrigen Woll⸗

(W. T. B.) Die Newa ist .: Werst weit eisfrei ge⸗ worden. Die Rheden von Kronstadt sind theilweise eis frei, theilweise

Die Eröffnung der Schiffahrt ist

118007 4

Proz.

bisherigen

Berlin, 25. März 1882.

herzogin von Sachsen. Die indische

Se. Kaiserliche Hoheit der Kronprinz besuchte am Freitag Vormittag das Kunstgewerbe⸗Museum in Begleitung Königlichen Hoheiten des Großherzogs und der Groß— usftellung, die Schlie⸗

hrer

direktion dem Projekt gegenüber keineswegs ausgesprochen. Fine andere Neuerung der diesjährigen Stagione, die Einrichtung von Abonnements darf ebenfalls auf Zustimmung im Publikum rechnen. Dem berechtigten Wunsche der Abonnenten, die Auswahl unter den Vorstellungen nach ihrem Belieben treffen resp. zu einer Vorstellung mehrere Billets verwenden zu können, hat die Direktion dadurch Rech= nung getragen, daß sie dem Inhaber von 50 Abonnementsbillets je 5 und dem Besitzer von 25 solcher Billets je 3 derselben zu jeder be⸗ liebigen Vorstellung umzutauschen gestattet, sofern derselbe ein kleines Aufgeld von 50 3 erlegt und die Anmeldung einen Tag vor der betr. Vorstellung ergehen läßt. Die Abonnementsannahme, die im Dircktionsbureau und in der Musikalienhandlung von Bote und Bock, Leipzigerstraße und Unter den Linden, erfolgt, muß, der sich daraus ergebenden Dispositionen balber, am 3. April geschlossen werden.

Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.

Neue deutsche Jagd-Zeitung. Offizielles Organ des deutschen Jagdklub in Berlin. II. Revier Jagen 28. In— halt: Kongreß deutscher Kynologen. Die Bäume Deutschlands in Brauch und Glauben des Volkes ( ortsetzung). Fischen und Angeln. Die Forelle (Fortsetzung). Vom großen Hahn. Vom rothen Räuber. Aus den Revieren Ostpreußens. Spirituẽ⸗ fabrikation aus Holz. Arsenikfreie Präparirsalbe. Verwundung eines Försters durch Wilddiebshand. Mode und Vogelvernichtung. Bestrafter Vorwitz (mit Illustratlon). Der Jagdhund. Offizielles des Deutschen Jagd⸗Klub. Reglement für die Prüfungen der Dachshunde. Offizielles des Vereins Nimrod⸗Schlesien. Jagdtasche. Zwinger⸗Nachrichten. Hundemarkt. Anzeigen. Friedreichs Blätter für gerichtliche Medizin und Sanitätspolizei. 32. Jahrgang. 2. Heft: März und April. Nürnberg, Verlag der Fr. Nornschen Buchhandlung, 1887. In— halt: Die Assanirung der Stadt Stettin, ein weilerer Beitrag zur Städtereinigungsfrage, nach amtlichen Quellen. Von Vr. bert Weiß, Königl. Regierungs⸗ und Medizinal⸗Rath. Gutachten von Dr. Güntz in Thonberg. Tödtliche Vergiftung mit Kleesalj. Aus der Praxis des Königl. Kreisphysikus Dr. Schmiedel zu Milit ch, Re⸗ gierungsbezirk Breslau. Ueber Kropf, Gretinis muß und Biotis= mus, mit besonderer Berücksichtigung der pfäl zischen Rhelnebene. II. Theil (nebst 2 Tabellen). Miigetheilt von Dr. Herrmann, prakt. Arzt in Hagenbach.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck! W. El gner. Sechs Beilagen

Berlin:

(einschließlich Bör sen⸗ Beilage).

: nd Windthorst wollten die Verantwortung dem Mi—⸗ di fert icke n. ein Abgeordneter dürfe seine Verant⸗ wortlichkeit nicht hinter konstitutionellem Formalismus ver⸗ schanzen. Der Abg. Richter bewillige mit einer gewissen Bosheit den Erlaß, um dem Minister dadurch künf⸗ tige Verlegenheiten zu bereiten. Es erinnere das an das Wort: diesem Ministerium keinen Groschen, und sei ein Anklang an vergangene Zeiten der Fort⸗ schrittspartei. In dem Verwendungsgesetz werde ein Er⸗ laß an direkten Steuern in dem Maße versprochen, als die indirekten zunäühmen. Das Haus sei an dieses Versprechen ebenso gebunden, wie die Regierung, und habe es einzulösen, wenn es nur irgend möglich sei. Diese Möglichkeit knüpfe sich an die Beantwortung der Fragen, ob durch den Erlaß die steuerlichen Verhältnisse verbessert würden und ob die Mittel einen solchen gestatteten. Der durch das Verwen⸗ dungsgesetz vorgeschriebene Modus führe eine Besse⸗ rung nicht herbei. In den Motiven zu dem neuen Ver⸗ wendungsgesetz sei klar dargelegt, daß dieser Modus un⸗ genügend sei. Dieser Modus sei für ihn schon deshalb un⸗— ö weil der Abstand zwischen der fünften und sechsten Stufe ein so unverhältnißmäßig großer sei. Während gewisse höhere Einkommen einen erheblichen Erlaß erhielten, bekämen die unteren nur einen minimalen. Er habe nun nach einem besseren Modus gesucht, da es ihm aber nicht ge⸗ lungen sei, einen günstigeren als den vom Abg. Hammierstein vorgeschlagenen zu finden, habe er sich dem An⸗ trag des Letzteren angeschloßsen, wiewohl er nicht glaube, daß durch denselben etwas Vollkommenes geschaffen werde. Dieses Ziel könne nur durch eine organische Reform erreicht werden. Seine Partei sei sich vollkommen bewußt, daß jener Antrag nur provisorisch einen besseren Zustand, herstellen werde, auch seine Partei wünsche nicht, daß derselbe auf die Dauer beibehalten werden solle. Aber eine Besserung werde doch eintreten, weil derselbe eine gewisse Erleichterung ge⸗ währe. Windthorsts Einwand, daß durch die Weglassung der untersten Stufe auch das. Wahlrecht der Betreffenden beeinträchtigt würde, sei nicht durchschlagend. Wenn man einmal die Steuersätze herabsetze, so werde dadurch das Wahl⸗ recht im Allgemeinen mehr tangirt, als wenn man die unterste Stufe beseitige. Auch die Bemerkung, daß dadurch das In⸗ teresse der niederen Klassen am Staate schwinden würde, halte er nicht für richtig, denn er glaube nicht, daß durch das Steuerzahlen die Liebe zum Vaterlande genährt werde. Wenn nun gesagt sei, es sei nicht mehr möglich, den Antrag Ham⸗

olitische, taktische Gründe möchten für einen Steuererlaß ,. aber . fest halte an den soliden Grundsätzen einer Finanzverwaltung, die Preußens Stolz ausmache, der könne einer Vorlage nicht zustimmen, die in weiterer Konsequenz Preußen dem uferlosen Meer der Finanzpolitik, die das Reich eingeschlagen, und Gefahren zutreiben müsse, die den sittlichen Gehalt des Volkes bedrohten. Wenn das Haus dem Antrage der Budgetkommission zuzustimmen nicht im Stande sei, so verhülle dieselbe schweigend ihr Antlitz in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft, aber der Beschluß des Hauses würde dann einen Bruch mit den besten Ueberlieferungen der preu⸗ ßischen Finanzpolitik bedeuten.

Der Präsident machte seine Vorschläge über den Modus der Abstinimung und stellte auch den Antrag des Abg. von Hammerstein, so weit derselbe eine ziffermäßige Ermäßigung der Einnahmen aus der Klassensteuer herbeiführen wolle, zur Abstimmung. :

Es nnn sich eine längere Debatte, ob es überhaupt zulässig sei, über den Antrag Hammerstein schon jetzt ab⸗ zustimmen. Derselbe beruhe auf einem Gesetze, welches vom Hause noch nicht berathen, viel weniger beschlossen sei.

Die Abgg. von Bennigsen, Frhr. von Zedlitz und Neu⸗ lirch, Rickert und Richter führten aus, daß die Einstellung des Antrages Hammerstein in den Etat die Aenderung eines Ge⸗ setzes, nämlich des Verwendungsgesetzes vom 16. Juli 1880, bedeuten würde. Ein solches Verfahren sei unzulässig, weil dadurch das Recht des Herrenhauses, bei der Aenderung dieses Gesetzes mitzuwirken, paralysirt würde. Eigentlich hätte der Antrag gar nicht zur Debatte zugelassen werden dürfen.

Die Abgg. Frhr. von Hammerstein, von Rauchhaupt und Dr. Windthorst waren dagegen der Ansicht, daß es vollkommen zulässig sei, über den Antrag schon et abzustimmen, weil ja der Beschluß über das Gesetz, auf welchem der Antrag beruhe, noch erfolgen könne, ehe das Herrenhaus den Etat . Abg. von Bennigsen provozirte direkt das Urtheil der anwesenden Minister Bitter und von Puttkamer, ob sie einen solchen Eingriff in das Mitwirkungsrecht des Herren⸗ hauses für zulässig hielten. Redner hob ausdrücklich hervor, daß die Konsequenz des heutigen Vorgehens sein würde, daß z. B. das Abgeordnetenhaus unliebsame Steuern einfach da⸗ durch aus der Welt schaffen könnte, daß es einen Minderbetrag bei den Einnahmen einstellte, wodurch sowohl die Regierung wie das Abgeordnetenhaus vinkulirt würde.

Der Finanz⸗Minister Bitter erklärte, daß er seinerseits auch

r ihm durch Artikel 62 der Verfassung zugesicherten 1 ! ö a; . der beiden Gesetzentwürfe einzu⸗ treten. 2) durch diesen Beschluß den Antrag des Abgeordneten Dr. Virchow für erledigt zu erklären. Die Abgg. Dr. Oetker , beantragten den ersten atz dieses Antrages zu streichen. ö . Dan g nr, ge ha Franke setzte auseinander, daß die Kommission trotz sorgfältiger Berathung zu einer Definition des Begriffes Dinah gef nicht gelangt sei, sich aber dahin entschieden habe, daß die beiden vorliegenden Gesetze als Finanzgesetze im Sinne der Verfassung nicht zu betrachten selen. Die oh n n, deshalb, ö Antrag Virchow urch Uebergang zur Tagesordnung zu erledigen. ? . ö . erklärte, im Gegensatz zu der Kommission müsse er beide Gesetze als Finanzgesetze im Sinne des 8. 62 der Verfassung ansehen, denn dieselben hätten eine erhebliche dauernde Einwirkung auf den Etat, da sie ihn dauernd nach der Berechnung des Finanz⸗Ministers mit 9 bis 19 Millionen belasteten. Auch seien sie gewissermaßen als Steuergesetze aufzufassen, a sie den Beamten bestimmte Beiträge auferlegten und der Staatskasse Einnahmen zuführten. Er zweifele nicht, daß die Regierung bona fide ge⸗ handelt habe, als sie die Gesetze zuerst dem Herrenhause vor⸗ gelegt habe, halte es aber doch für nöthig, das verfassungs⸗ mäßige Recht des . . zu wahren und bitte aher seinen Antrag anzunehmen. . ; berg. Abg. er gte hielt auch die beiden Gesetze für Finanz⸗ gesetze, wenn er auch die Pensionskostenbeiträge nicht als Steuern auffassen könne, er schließe sich daher dem Antrage Klotz an. . Hierauf nahm der Finanz⸗Minister Bitter, wie folgt, ort: 3 i Herren! Ich kann mich mit dem Hrn. Vorredner im letzten Theile seiner Rede ganz einverstanden erklären, wonach er den unsch ausspricht, daß wir in der verfassungsmäßigen Entwicklung unferer Zustände uns auf den Boden unserer Verfassung , . Vaterlandes stellen. Wenn ich das thue, so komme ich doch ju einer etwas anderen Schlußfolgerung, als er gekommen ist. ch bin der Meinung, daß es sich bie Da ere handelt, sondern setz mein politischen Inhalts. 36. . ö 3 333 w . welche daz hohe Haus beschäftigen, haben ja bereits ihre Geschichte. Zunächst sind diese beiden Gesetze in Bezug auf die Vertheilung zwischen dem Herrenhaus und dem Abgeordneten haus keineswegs, wie der Herr Vorredner angenommen bat, durch einen Lapsus des e ef nr mi geschehen vertheilt worden, ondern die Frage ist ganz sorg gi erwogen worden. Das Staate⸗ ld ff blen hat sich feinerseits dafür entschieden, daß beide Gesetze

n ĩ m Gesetz zu machen, ohne den Abschluß der Etats 1 2 so bemerke er, daß eine Verzögerung

die Abstimmung über den Antrag Hammerstein für unzulässig

nicht als Finanzgesetze in dem Sinne unserer Verfassung zu betrachten