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· . m m r, oem.
Kreisordnung und der zu erlassenden ähnlichen Gesetze ist ein Zuschuß
aus dem Ordinarium von 284 076 M ausgesetzt A
n den Aufforstungs⸗ fonds sind zu zablen 87 000 161 gegen 77 950 46; für das Landarmen⸗ und Korrigendenwesen werden erfordert: 528 328 0 gegen 461 780 4; ur Unterhaltung des Ständehauses und zur Bestreitung der auf dem⸗
elben ruhenden öffentlichen Lasten 000 6 gegen 1900 im Jahre 1851.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Von dem Eisenbahn-⸗Postgesetz, Gesetz vom 20. Dezember 1875, betreffend die Abänderung des 8. 4 des Gesetzes über das Postwefen des Deutschen Reiches vom 28. Oktober 1871, nebst den Vollzugs bestimmungen und den Bestimmungen über die Verpflichtungen der Eisenbahnen untergeordneter Bedeutung zu Leistungen für die Zwecke des Postdienstes, ist soeben eine neue korrekte eig r. in R. von . 5 (Marquardt u. Schenck hierselbst erschienen. (Preis
25
— Die in Leipzig am 22. April erscheinende Nr. 2025 der Illustrirten en. enthält folgende Abbildungen: Erb⸗ Prinz Georg von Schaumburg-Lippe und seine Gemahlin, Prinzessin Maria Anna von Sachsen- Altenburg. — Geh. Rath Prof. Dr. Beneke, der Förderer der Kinderheilstätten an den deutschen Seeküsten. — Die gegenwärtig im Bau begriffene Kinderheilstätte zu Wyk auf der Insel Föhr. Originalzeichnung von G. Theuerkauf. — Auf der Hofjagd in der Göhrde: Das Abschießen der Sauen auf dem . Ori⸗ e n von Ludwig Beckmann. — Von der St. Gotthard⸗
isenbahn. 3 Abbildungen: 1) die Partie bei Dazio Grande und Y die Entwickelung der Bahnlinie bei Polmengo. Nach Zeichnungen von J. Nieriker auf Holz gezeichnet von Ernst Heyn; 3) Entwickelung der Bahnlinie im Monte⸗Piottinoö. — Wiener Bilder: Das neue Palmenhaus im Schloßgarten zu Schönbrunn. DOriginalzeichnung von W. Gause. — Friedrich Drake, F am 6. April. — Friedrich Kücken, R am 3. April, — Die Hinrichtung des Nihilisten Suchanoff in Kronstadt. Nach einer Skizze von St. Schamota. — Steinmetz eichen. 19 Figuren. — Kuriositäten aus den Gebieten der Heraldik,
umismatik und Sphragistik. Das Cantoreisiegel von Leisnig. — Moden. Moderne Damenhüte für das Frühjahr. 6 Abbildungen. — Himmelserscheinungen. Lauf des neuen Kometen vom 18. März
bis 1. Juli. Gewerbe und Fandel.
Die „New⸗Jorker Hdls.⸗Itg.“ äußert sich in ihrem vom 7n. d. M. datirten Wochenbericht folgendermaßen: Ueber das Ge⸗ schäft am Wagren⸗ und Produktenmarkt ist nicht viel Neues von speziellem Interesse zu berichten. Die Hausse in Brodstoffen dauerte fort und für Export ist daher, trotz der festeren europäischen Berichte, wieder verhältnißmäßig wenig gethan worden. Für Getreide⸗ Fahrzeuge zeigte sich deshalb wenig Frage und ist für volle Ladung nur eine Befrachtung berichtet worden. e , , ,. sind neuerdings matter. Baumwolle in disponibler Waare sowie in Terminen hatte ruhiges Geschäft. Rohzucker hat, trotz augenblicklich kleiner Frage im Werthe angezogen und schließt sehr fest. Brasil-Kaffees haben vorwöchentliche Schluß notirungen nicht behaupten können, westindische und central⸗ameri⸗ kanische Sorten hatten schleppenden Abzug und ostindische Sorten verkehrten in flauer Haltung. Für Terpentinöl ist bei aufgeregtem Markt ein weiterer Avanz etablirt worden, während Harz guten Exportbegehr hatte und ebenfalls etwas höher ist. Für Schmalz sowie Schweinefleisch gab sich mehr Frage Seitens Verschiffer kund, Talg hat im Preise angezogen und Rindfleisch und Speck sind ruhig. Ueber fremde Manufakturwaaren ist nichts Neues zu berichten; einheimische Fabrikate waren stiller. Der Import fremder Web⸗ stoffe beträgt für die heute beendete Woche 2 822 544 Doll. gegen 190590 in der Parellelwoche des Vorjahres.
Wien, 19. April. (W. T. B.) Auf Beschluß der Börsen⸗ kammer findet die Sonntagsbörse am 7 ai, die letzte Abendbörse dieser Saison am 13. Mai statt.
Antwerpen, 19. April. (W. T. B.) Wollguktion. Angeboten 6335 Ballen australische Wolle, verkauft 5228 Ballen. Die Preise der letzten Londoner Auktion blieben voll behauptet.
onstantinopel, 19. April. (W. T. B.) Der Verwaltungs⸗ rath der Bondholders beschloß, die am 1. Februar und 1. April 1882 mit und ohne Treffer gezogenen türkischen Loose mit dem vierten Theil ihres Nominalwerthes einzulösen und überdies am Jahresschlusse einen weiteren, von den eventuellen Einnahmen ab⸗ hängigen Betrag zu zahlen. Dieser Beschluß gilt auch für die Folge. Der Fihlur nr nn wird später bekannt gegeben worden.
Verkebrs⸗Anstalten.
Triest, 20. April. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Apolla“ ist heute Vormittag, 109 Uhr, aus Konstantinopel hier eingetroffen.
Southampton, 19. April. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Neckar“ ist hier eingetroffen.
New⸗JYork, 19. April. (W. T. B.). Der Hamburger Postdampfer Gellert ist hier eingetroffen.
Berlin, 20. April 1882.
Ein wichtiges Ereigniß wird sich in den nächsten Tagen auf dem Gebiete des Verkehrslebens vollziehen. Nach einer Bekanntmachung des Staatssekretärs des Reichs⸗Postamts wird am 23. d. die erste direkte Telegraphenverbin⸗ dung zwischen Deutschland und Amerika dem Be⸗ triebe übergeben werden.
Die Beförderung der telegraphischen Correspondenz zwischen den genannten Ländern geschah bisher auf dem unterfeeischen Wege von Emden nach Lovegtoft an der Ostküste Englands, von dort auf der oberirdischen Linie durch England, sodann unter⸗ ken durch den St. Georgskanal und demnächst wieder oberirdisch
urch Irland bis Valentia, dem Anschlußpunkte der trans— allaytishen Kabel. Fortan wird dieselbe lediglich unterseeisch, von Emden bis Valentia und von dort bis Amerika erfolgen. Auf Grund eines Vertrages zwischen dem Reichs Postamt und der Vereinigten Deutschen Telegraphen⸗Gesellschaft ist von der Letzteren zwischen Greetsiel bei Emden und Valentia an der irischen Küste ein 88609 Seemeilen langes direktes Kabel gelegt worden. Hierdurch, sowie durch Anmiethung eines der von Valentia ausgehenden transatlantischen Kabel bis zum hre 1900 ist eine unmittelbare telegraphische e hen ng Deutschlands mit Amerika hergestellt. Dieses Ziel ist seit ungefähr 7 Jahren erstrebt worden. m Jahre 1875 wurde von dem Reichs⸗Postamt ansänglich die egung eines eigenen Kabels zwischen der deutschen und der amerikanischen Küste, entweder durch den Kanal la Manche, oder oberhalb der Nordküste Schottlands geylant. Die Kosten eines solchen Kabels würden etwa 25 Millionen Mark betragen haben. Damals wurden nur ca. 30 909 De⸗ peschen gewächselt, eine Zahl, die sich inzwischen allerdings versünffacht hat. Immerhin erschienen jene Anlagekosten diesem Ver kehr 6. zu erheblich. Es wurde deshalb die Legung eines Kabels bis Valentia und die Anpachtung eines der vorhandenen Cceanischen Kabel vorgezogen und von dem Reichs⸗Postamt ein bezüglicher Vertrag mit der ver⸗ einigten deutschen Telegraphen⸗Gesellschaft im vergan⸗ enen Sommer abgeschlossen. Den umsichtigen und rast⸗ sen Bemühungen des Direktors derselben, Dr. Lasard, ist es gelungen, in der vorgeschriebenen kurzen feel die Dderstellung und Legung des Kabels sowie den Anschluß in Valentia zu vollenden. Durch die neue direkte Linie wird für den Telegraphenverkehr Deutschlands mit Amerila eine schnellere
und zuverlässigere Verbindung geschaffen, weil dieselbe von dem Verkehr anderer Länder nicht abhängig und den durch Stürme und atmosphärische Elektrizität auf oberirdischen Linien verursachten Störungen nicht ausgesetzt ist. Ein weiteres wichtiges Ergebniß dieser Linie besteht darin, daß nach ihrer Eröffnung die Gebühren für Telegramme von Deutschland nach Amerika wesentlich ermäßigt und denjenigen gleichgestellt werden, welche in den un mittelbar am Ocean belegenen Ländern, England und Frankreich zur Erhebung kommen.
Berlin, im April 1882. In den Tagen vom 4. —6. April ist die jährliche Plenarversammlung der Centraldirektion der Monumenta Germaniae hier abgehalten. An derselben betheiligten sich Prof. Dimmler aus Halle, Geh. Rath Prof. von Giesebrecht aus München, Prof Hegel aus Erlangen, ö Prof. Maaßen und Hofrath Prof. Sickel aus Wien, von hiesigen Mit- gliedern Geh. Qber⸗Regierungs: Rath Direktor der preußischen Staats⸗ archive von Sybel. Prof. Wattenbach und der Vorsitzende Geh. Regierungs- Rath Waitz. Durch Unwohlsein verhindert war Juftiz= Rath Dr. Euler in Frankfurt a. M., durch eine wissenschaftliche Reife nach Italien Prof. Mommsen.
Die Centraldirektion hat din diesem Jahr den Tod ihres Mit⸗ gliedes, des Prof. Stumpf⸗Brentano in Innsbruck schmerzlichst zu be⸗ klagen, der sich wie an der neuen Organisation derselben so an den jährlichen Versammlungen stets mit dem regsten Eifer betheiligt hat, und dessen Andenken Allen, die ihn kannten, ein besonders werthes bleiben wird. An seine Stelle hat die Akademie der Wiffenschaften zu Wien, die er vertrat, den oben genannten Hofrath Prof. Maaßen gewählt. Eine, besondere ö erregte es, Hofrath Sickel, den längeres Kranksein zwei Jahre lang von den Versammlungen fern⸗ gehalten hatte, diesmal wieder hier begrüßen zu können.
Veröffentlicht wurden in dem verflossenen Jahr
von der Abtheilung Auctores antiquissimi:
1) Tomi V. P. 1. Jordanis Romana et Getica. Recensuit
Theodorus Mommsen; von der Abtheilung Seriptores:
2) Tomus XIII.;
3) Widukindi rerum gestarum Saxonicarum libri 3. Denuo recensuit Georgius Waitz;
von der Abtheilung Leges:
4) Sectio II. Capitularia regum Francorum denuo edidit Alfre-
dus Boretius. Tomi J. pars prior; von der Abtheilung Diplomata:
5) Die Urkunden der Deutschen Könige, und Kaiser. Ersten Bandes zweites Heft. Die Urkunden des Königs Otto J. (bearbeitet von Theodor Sickel);
von der Abtheilung Antiquitates:
6) Posetae Latini aevi Carolini. Recensuit Ernestus Dümmler. Tomi J. pars posterior;
von dem Neuen Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche
Geschichtskunde:
D. Band. II. in 3 Heften.
Die Zahl der so gelieferten Bände ist größer als in irgend einem der früheren Jahre, wie denn von den gleichzeitig in Angriff genom menen Arbeiten nun immer mehr sich dem Abschluß nähern. Auch die folgende Uehersicht über die Thätigkeit in den einzelnen Abthei⸗ lungen giebt dafür weiteren Beleg.
In der Abtheilung Antiquitates unter Leitung des Prof. Mommsen, dessen Ausgabe vom Jordanis schon erwähnt ward, ist außerdem der Druck des Avitus, bearbeitet von Dr. Peiper in Breslau, bis auf die Indices und Vorrede vollendet, weit vorgeschritten der des Ausonius von Prof. Schenkl in Wien, des Symmachus von Prof. Seeck in Greifswald. . beginnt der der prosaischen Schriften des Fortunat von Dr. Jacobi und des Sidonius von Dr. Lütjohann. Für Ennodius hat Dr. Vogel die Handschriften in Brüssel und London benutzt, zugleich hier und in Cheltenhain einige andere Arbeiten ausgeführt. Die Bearbeitung des Claudian hat Pr. Birt in Marburg übernommen und angefangen, sich über das sehr reiche handschriftliche Material genauere Auskunft zu verschaffen
Die von dem Vorsitzenden der Centraldirektion geleitete Abthei⸗ lung der Seriptores hat in dem vollendeten 13. Band nur einen Theil der Nachträge an Annalen und größeren Chroniken geben können, die für die Karolingische, sächsische und fränkische Periode vorlagen; auch das Chronicon Altinate, dessen neue Ausgabe Dr. Simonsfeid in München besorgte, hat hier nicht mehr Platz gefunden und eröffnet jetzt den 14. Band, dessen Druck erheblich vorgeschritten ist. Noch weiter aber ist der 26. gelangt, der für die Sammlung der Geschichts—⸗ schreiber des 12. und 13. Jahrhunderts alles das zusammenfaßt, was bei französischen Autoren an Nachrichten für die Reichsgeschichte sich findet. Die in Betracht kommenden Stücke der Philipis von Wil- helmus Brite find hier von Dr. Pannenborg in Göttingen bearbeitet, zahlreiche Collationen von A. Molinier in Paris belgesteuert, die französischen und provenzalischen Texte, die Aufnahme forderten, von . Tobler revidirt, der zugleich die sprachliche Bearbeitung der Reimchronik des Flandrer Philippes Mousket übernommen und die einzige vorhandene Handschrift in Paris verglichen hat. Außerdem ist Pr. Holder ⸗Egger vorjugsweise bei diesem Bande thätig gewesen. Derselbe hat sich außerdem mit der Bearbeitung des Sicarduß und. Salimbene für den späteren Band italie⸗ nischer Autoren beschäftigt, während Dr. Simonsfeld in Faenza und Bologna das handschriftliche Material, für die Annales Faventini des Tholosanus ausbeutete und so glücklich war, einen älteren, längere Zeit verschollenen Kodex im Te des Grafen Ferniani zu finden, der die Benutzung in liberaler Weise gestattete. Noch vorher aber werden die englischen Autoren, mit denen sich fortwährend Prof. eg in Göttingen und Dr. Liebermann eifrig beschäftigen, zum
ruck gelangen, Für die Vitae der staufischen Jen ist Prof. Ranke in Marburg thätig gewesen, indem er die bekannten e r gen der V. Engelberti und einige der wichtigsten von den Büchern über das Leben der h. Elisabeth verglich. — Da sowohl Prof. Thaner in Innsbruck wie Dr. Bernheim in Göttingen durch andere Arbeiten an rascherer Förderung der von ihnen übernommenen Ausgabe der Streit⸗ schriften des 11. und 12. Jahrhunderts behindert sind, hat die Central⸗ direktion beschlossen, die seit längerer Zeit vollendete Be⸗ arbeitung des gewöhnlich dem Waltram zugeschriebenen Buchs De nnitate ecelesiae von Dr. Schwenkenbecher in Glogau zunächst in einer Oktavausgabe besonders erscheinen zu lassen. — In der neuen (dritten) Oktavausgabe des Widukind konnten zwei längere Zeit verlorene Blätter der Dresdener Handschrift benutzt werden; an zweifelhaften Stellen war der Codex in Monte Cassino neu verglichen. — Von den Seriptores rerum Mero vingicarum hat der Druck des ersten Bandes mit der lange erwarteten Ger n n,, der Historia Francorum des Gregor von Tours von Prof. Arndt in Leipzig begonnen. Daran wird sich die große Kompilation des soge⸗ nannten gr gar mit ihren org ern anschließen, über welche der Herausgeber Dr. S im 7. Bande des Neuen Archios ausführlich gehandelt hat. Da sich manche Abweichungen zwischen den Kollationen des vorzugsweise in Betracht kommenden egdex Claromontanns in Parig und dem Abdruck, den Monod veranstaltet hat, fanden, hat der Direktor der Pariser Nationalbibliothek, Leopold Velleie, der bei . Gelegenheit die Arbeiten der Monumenta freundlich unterstützt, ie große Gefälligkeit gehabt, über alle zweifelhafte Stellen die genaueste Auskunft zu geben. Auch die Bearbeitung der Gesta regnm Francorum ist so gut wie fertig, eine wichtige Handschrift in London von Dr. Vogel und Dr., Peters verglichen. Dr. Krusch wird demnächst die kleineren Schriften Gregors in Angriff nehmen. —
ür die Sammlung der deutschen Chroniken hofft Dr. Schröder die Kaiserchronik im Lauf des nächsten Jahres zum Abschluß zu bringen; Dr,. Lichtenstein hat das handschriftliche Material für Ottokars steirische Reimchronik, zuletzt bei einem längeren Aufenthalt in Wien, vollständig gesammelt; Archiv⸗Rath Wyß in Darmstadt die Bear⸗
beitung der Limburger Chronik vollendet, so daß dieselbe demnächst
in den Druck gegeben werden kann. — Als Mitarbeiter tritt bei dieser Abtheilung Pr. Francke aus Kiel ein, der sich durch Beschäfti= ng, t der lateinischen Poesie des Mittelalters bekannt ge⸗ ma ł Die Abtheilun es erfreut fich der Vollendung eines ersten Theils der neuen . der Gapitularien von Prof. Boretius in Halle, der bis zum Ende der Regierung Karls des Großen geht. Der Druck der zweiten Hälfte des Bandes wird im Laufe des Jahres wieder aufgenommen werden. Auch die Formeln in der Bearbeitung des Dr. Zenumer sind, soweit sie der Meroxingischen Periode und der eit Karls des Großen angehören, gedruckt; mit den sogenannten arpentierschen ern ch. die mit Hülfe des Direktors Schmitz in wesentlich verbesserter Gestalt erscheinen — derfel be veranstaltet gleich zeitig mit Unterstützung der hiesigen Akademie der Wiffenschaften eine phototypische Ausgabe des großentheils in Tironischen Noten ge⸗ schriebenen Codex — wird ein erster Theil abgeschlossen und demnächst zur Ausgabe gelangen.
In der Abtheilung Diplomata unter Leitung des Hofraths Prof. Sickel erschienen die Urkunden Otto J. bis zur Kaiserkrönung. Hof— rath. Sickel selbst erlangte Zutritt zu dem lange verschloffenen Vatikanischen Archiv und überzeugte sich hier auch seinerseits von der Echtheit der berühmten Urkunde Otto J. für Papst Johann XIf., über die er in einer besonderen Abhandlung ausführlich handeln wird. Außerdem beutete er die Chartulare von Farfa und Subiaco aus und gewann manche Ergänzung früherer Forschung. Später hat Prof. Kaltenbrunner, der sich für andere Zwecke in Rom aufhielt, im Kapitelarchiv von St. Peter mehrere bisher unbekannte Kaiser⸗ urkunden gefunden. Von den bisherigen ständigen Mitarbeitern scheidet jetzt Dr. von Ottenthal aus; die Bearbeitung der Ottonischen Urkunden wird aber nach Kräften weiter gefördert werden.
Die Abtheilung Epistolae unter Prof. Wattenbachs Leitung be⸗
ginnt soeben den Druck des Registrum Papst Gregor d. Gr., mit dem
sich Dr. Ewald seit einer Reihe von Jahren beschäftigt hat, während er gleichzeitig für die neue Ausgabe von Jaffés Papstregesten die Urkunden und Briefe dieses und der folgenden Päpste bearbeitete. Die Briefe Johann VIII. im Vatikanischen Archiv hat Dr. Mau ver⸗ glichen. Pr. Rodenbergs Ausgabe der von Pertz gemachten Abschriften aus den Regesten späterer Päpste nähert sich dem Ende der Regie⸗ rung Gregor 18., womit der erste Band abgeschlossen wird,
Prof. Dümmler hat in der von ihm geleiteten Abtheilung Antiquitates die Sammlung der Poetae Latini aevi Carolini mit der zweiten Hälfte, des ersten Bandes bis zur Zeit Ludwig des Frommen hinabgeführt. Es sind außer kleineren und namenlos überlieferten Gedichten die Werke des Paulus und Petrus diaconus, des Paulinus von Aguileja, des Alcuin, Angilbert, Naso, Theodulf, Aedilvulf und Smaragdus, die hier vereinigt, aus zahlreichen Handschriften kritisch gereinigt und erläutert worden sind. Ein zweiter Band, der im Lauf des Jahres zum Druck gelangt, wird bis gegen 860 reichen, so daß, wie sich jetzt heraus—⸗ stellt, noch ein dritter erforderlich ist, um das reiche Mafterial, das großentheils bereits gesammelt ist, vollständig zu geben. — In der selben Abtheilung werden die Verbrüderungsbücher von Sangallen, Pfävers und Reichenau, von Dr. Piper in Altona bearbeitet, dem⸗ nächst zum Druck gelangen, während gleichzeitig für die Nekrologien der Alamannischen Bisthümer Dr. Baumann in Donaueschingen die begonnenen Arbeiten fortsetzt.
Der J. Band des Neuen Archivs unter Prof. Wattenbachs Redaktion enthält theils vorbereitende Untersuchungen über einzelne Quellen, wie die schon erwähnten von Krusch über Fredegar, von Waitz über Anselms Geste episcoporum Leodiensium, von Watten⸗ bach über österreichische Annalen; außerdem Abhandlungen von Nürnherger, über verlorene Handschriften der Briefe des Bonifaz, von Manitius über karolingische Annalen, Mittheilungen Über Papst— urkunden von Löwenfeld und von Il l ß hartug, kleinere Auf⸗ sätze verschiedenen Inhalts von ümmler, Cwald, Francke, , dem inzwischen verstorbenen D. König, W. Meyer,
imonsfeld, Widmann, Will, Wyß und anderen.
Größere Reisen sind in dem verflossenen Jahr außer den schon erwähnten nicht erforderlich gewesen. Einzelne Mittheilungen aus spanischen Handschriften konnte Dr. Ewald auf einer zunächst für andere Zwecke unternommenen Reise für mehrere Abtheilungen machen. In Rom gewährte jetzt wie früher Dr. Mau wiederholt eine sehr dankenswerthe Beihülfe.
Handschriften auswärtiger Bibliotheken und Archive konnten durch Gefälligkeit der Vorsteher und, wo es nöthig war, gewogentliche Ver⸗ mittelung des Auswärtigen Amts hier benutzt werden aus Breslau, Freiburg, Karlsruhe. Cöln, Maihingen, München, Nürnberg, Stutt— gart, Wernigerode, Wolfenbüttel, Wien, Sangallen, Deventer, Haag, Leiden, Paris. Andere wurden den Mitarbeitern an ihrem Wohnort zugänglich gemacht und so das große nationale Werk in mannigfacher Weise von Einheimischen und Fremden gleichmäßig gefördert.
Am Mittwoch Vormittag besichtigten Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kron— prinzessin im Atelier des Landschaftsmalers Chr. Wilberg die beiden Dioramenbilder für die Hygienische Ausstellung, das Innere der Cargcalla⸗ Thermen und das Caldarium darstellend.
In der nächsten Woche kommt der Docent Dr. Aladaz von Pest hierher, um als Vertreter Ungarns die ungarische Abtheilung der Hygiene⸗Ausstellung zu ordnen und die Interessen der ungarischen Aussteller wahrzunehmen. Zusammen mit Dr. Aladaz trifft ein von der Stadt Pest deputirter Ingenieur hier ein, da die ungarische Ab⸗ theilung besonders reichhaltig und vielseitig sein wird. Interessant ist ein Staaisbahnwaggon mit Rettungswerkzeugen, der nach den Angaben des Sanitäts⸗Raths von Csatarg zum Transport von Kranken und Verwundeten gebaut worden ist. Im Innern des Wagens befinden sich 6 Eckermannsche Ruhebetten, welche zugleich als Tragbetten dienen. 2 Räumlichkeiten dienen für den Arzt und den Krankenwärter. Der Waggon ist mit einem Eisbebälter, einem Bretgskaschen Ofen, chirurgischen Instrumenten und Medikamenten versehen. Die Stadt Pest schickt die Pläne ihrer Spitäler, Schulen und des neuen Rathhauseg, die ungarischen Ministerien bringen ihre sämmtlichen hygienischen Neuheiten.
Wiesbaden, 18. April. (W. T. B.) Zu dem ersten Kon en ft innere Medizin, welcher heute unter dem Vorsitz des Professors Frerichs von Berlin hier zusammentritt, ist bereits eine große Zahl wissenschaftlicher Autoritäten aus Deuischland und dem Auslande eingetroffen.
London, 19. April. (W. T. B.) In der Zeche West⸗ Stanley bei Darlington find beute früh durch Explosion schlagender Wetter 20 Bergarbeiter getödtet worden.
Im Vitoria Theater wird Fr. Niemann⸗Raabe auf viel ; fachen Wunsch an 3 Abenden gastiren, und zwar beginnt die Künstlerin ihr a . am Sonntag, den 23. April, als Fanchon in „Die Grille. Außerdem wird Fr. Niemann⸗Raabe eine ihrer Glanzrollen hier in Berlin zum ersten Male spielen, nämlich die ‚Yelva.“
Der Komponist von Baumbachs „Ilatorog‘, Hr. Dr. Thier⸗ felder, hat desselben Dichters „Frau Holder in Musik gesetzt und wird dieses, sein neuestes Chorwerk am Sonnabend, den 22. April in der Sln g- Akadem ie zur Aufführung bringen.
Redacteur: Riedel.
Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. El gner.
Vier Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage).
Berlin:
M 9.
8 —
Er ste Beilage zum Dentschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Ber lin, Donnerstag, den 20. April
Deutsches Reich.
- N der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reiche
— — 5
Einnahme im Monate
Ober⸗Post⸗Direktions⸗Bezirke. 56
Hierzu Einnahme in den Vormonaten.
M. M.
a chGweisung ö für die Zeit vom 4. April 1881 bis zum Schlusse des Monats März 1882.
6. In 1882 4 mehr
weniger Mf.
3. 1. ; . Einnahme in dem⸗ selben Zeitraume des Vorjahres (Spalte h. t0. 3
Zusammen.
* 4.
I. Im Reichs / Postgebiete.
neee, 14611 J 3297 1 12 620 J . 62 809 Gd 5 iꝗ 3196 J 7440
1 4 629 1 3318 J 14571 1 7488 k 6 868 JJ 14712
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wd ii.. 3 966 J, 29 451 1 JJ 6819 J 3305 ö 38 294 1 2227 R 1 6 d 38 924 e 17439 k 6813 Darmstadt H JJ 1 266 , 2266 a nb, 3988 k , 5129 I 15 912 ö 71 805 39) Straßburg i / .... 19325 1 4569
144 101 32 040 35 337 131 975 683 697 33 168 69 059 d 7846 83 127 J 2 084 19006 49 07 34 162 158770 79 287 66 019 182 876 J 6915 72 381 9 107 596 66 777 63 482 19 663 21 609 21 324 h 394 61 315 16346 165 484 39 145 287 613 14 890 159 440 * 78 895 85 705 89 308 32 887 36193 37010 382 436 22 838 132903 387 616 177 247 59 489 66 303 64 230 114024 22769 41983 55 481 60 610 58 343 191 607 750 217 189 777 43 557
26 680 867 18 336 97091 540 3928 4618 268 1095 3242 2822 1278 6172 13 436 6597 5293 6777 381 285 1545 8648 2400 34238 2055 3 602 817 918 239
11 594 47291 14016 2072 4547 1462 415 2267 6635 44 868 14 512 1227
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419 812 24 824 133 0932 379 249 180 670
420730
26 064 144 626 426 541 194 686
126291 121 744 25 036 23 573 45 972 45 557
2075189 214 154
822 023 777 154
200 10 194 590 48127 46 899
2 k, 41 III. Württemberg.. ; 19551
Summe J..
5 493 008 439 448 199 543
d o ss V7 u 55 4151 075 468 765 12515 45 219 695 216 165 — 2989 60
241 314
* * *tHRttRtrtt!!I*INTIETSIItIIttt!tittttt
Ueberhaupt. 589 039 15
il 1882. Berlin, im Apri daunt · Hucbhelt g i
6 131 999 ö
6 721039 16 6 464 419 60 w 256 619 50
des Reichsschatz⸗Amts. e st er.
Aichtamtliches.
Preußen. Berlin, 20. April. Im weiteren Ver⸗ laufe der gestrigen (18.) Sitzung setzte das Haus der Abgeordneten die Verathung von muͤndlichen Kommissions—⸗ berichten über Petitionen fort.
Die Scharfrichtereibesitzer Diener und Genossen zu Anger⸗ münde petitlonirten um schleunigste Ablösung der Abdeckerei⸗ Zwangs⸗ und Bannberechtigungen. Die Agrarkommission, Referent Abg. Graf Schack, empfahl Uebergang zur Tagetz⸗ ordnung, welchem Antrage das Haus entsprach. —
Der Abg. Wettich berichtete Namens der Unterrichtskom⸗ mission über eine Anzahl von Petitionen hannoverischer und westfälischer Lehrer um Verbesserung des Einkommens der älteren ländlichen Lehrer und befürwortete den Kommissions⸗ antrag, die Petitionen durch den in der Sitzung vom 8. März 1882 gefaßten Beschluß:
unter Hinweis auf die früher bereits gepflogenen Verhandlungen und gestellten Anträge die Königliche Regierung aufzufordern, nun⸗ mehr baldigst ein Lehrerdotationsgesetz für die Volksschulen dem
Landtage vorzulegen, oder falls dieses sich nicht in kürzerer Frist er⸗
möglichen laffen sollte, eine gesetzliche Regelung und Erhöhung . kanne 94 Miri an df. 96 Elementarlehrer herbeizu⸗ führen.“
sür erledigt zu erklären.
Ohne Debatte beschloß das Haus demgemäß.
Die Bezirkekommission des Negierungsbezirks Aachen hatte in ihren Sitzungen den Satz aufgestellt, daß zu denjenigen „auf dem Grundbesitze ruhenden Lasten und Steuern“, welche nach dem Schlußsatze des 5. 28 des Gesetzes vom 1. Mai 1851 bei Berechnung eines steuerpflichtigen Einkommens in Abzug zu bringen sind, auch die zur Bestreitung von Kom⸗ munal⸗, Kreis- und Provinzialbedürfnissen zu erhebenden, den Grundbesitzer treffenden Abgaben zu rechnen seien. Der Finanz⸗Minister hatte daraus Veranlassung genommen, in einem Reskripte d. d. 25. Januar 1880 auszuführen, daß das Wort „Steuern“ nach dem gesetzlichen Sprachgebrauche nur Abgaben bezeichnen könne, welche zur BVestreitung der Staats⸗ bedürfnisse vermöge des Besteuerunggrechtes als eines Hoheits⸗ rechtes des Staates erhoben wurden. ꝛ
Die Petenten, Landrath Janssen, i. von Geyr und die übrigen Mitglieder der genannten ezirkskommission, mit Ausnahme des Vorsitzenden derselben, sowie mehrere Mit⸗ glieder der übrigen rheinischen Bezirkskommissionen und des rheinischen le , hatten nun die Entscheidung der Landesvertretung angerusen und beantragt:
Dag Haus der Abgeordneten wolle im Interesse sowohl der klassen⸗· wie der einkommensteuerpflichtigen Land und Hausbesitzer, ihre Interpretation des enn . des 5§. 28 des Gesetzes vom j. Mai 1451 zutheißen, und die Petition der Königlichen Staate= regierung zur . überweisen, damit für die l e neben der Staatsteuer auch alle den Grundbesitz treffenden 8⸗ und 9 bei 1. m. eines steuerpflichtigen Einkommens n Abzug gebracht würden.
Henn gien Kentragte, diese Petition der Staats—
regierung zur Berüchsichtigung zu überweisen.
Der Abg. von Rauchhaupt bat, die Petition der König⸗ lichen Staatsregierung nur zur Erwägung zu überweisen, da er der Ansicht sei, uu nur auf dem Wege des Gesetzes die beregten Uebelstände beseitigt werden könnten.
Der Regierungskommissar Landrath Dr. von Bonin schloß sich diesem Antrage an. Die Regierung könne dem Antrage der Petenten zur Zeit nicht zustimmen. Seitens der Finanz⸗ verwaltung sei in Uebereinstimmung mit sämmtlichen Be⸗ hörden, die mit der Steuerveranlagung zu thun gehabt hätten, seit nunmehr 30 Jahren streng daran festgehalten, daß unter der Bezeichnung „Steuern“ im 5. 28 des Gesetzes vom 1. Mai 1851, betreffend bie Einführung einer Klassen⸗ und klassifizirten Einkommensteuer, nur „Staatssteuern“, d. h. solche Abgaben zu verstehen seien, die lediglich zur Bestreitung von Staats⸗ bedürfnissen vermöge des Besteuerungsrechtes als eines Hoheitsrechtes des Staates erhoben würden. Auf die von den Petenten jetzt gewünschte Aenderung ohne Weiteres einzugehen, müsse die Finanzverwaltung um so bedenklicher erachten, als es ja leider als richtig anzuerkennen sei, daß die Kommunal⸗, Kreis⸗ und Provinzialabgaben in dem letzten Jahrzehnt in so hohem Maße gewachsen seien, und demgemäß sich auch die Kommunalzuschläge zur Grund⸗ steuer vielfach erhöht hätten. Die finanzielle Tragweite dieser grundsätzlichen Aenderung in der Steuerveranlagung sei des⸗ halb zur Zeit nicht annähernd zu übersehen, es würden sehr eingehende Erhebungen Seitens der Provinzial⸗ und Lokal⸗ behörden nothwendig werden, um klarzustellen, in welchem Umfang auf die Wünsche der Petenten eingegangen werden 26 Er bitte deshalb den Antrag von Rauchhaupt anzu⸗ nehmen.
Der Abg. Janssen, Mitglied der Bezirkskommission des Regierungsbezirks Aachen, 1 aus, daß ein einfaches Ministerialrestript genügen würde, eine Lösung der Frage in dem von den Petenten gewünschten Sinne herbeizuführen, und empfahl deshalb die Annahme des Kommissionsbeschlusses.
Gegen die Ausführung des Abg. von Rauchhaupt und des Kommissars plaidirten noch die Abgg. Lauenstein und Dr. Roecke⸗ rath, während Abg. Grumbrecht den konservativen Antrag für den sachgemäßeren erklärte. ;
Der Kommissionsantrag wurde darauf mit großer Ma⸗ jorität angenommen.
Eine Petition des Kirchenraths und der Gemeinde zu Waldenburg in Schlesien, welche sich darüber beschwerte, daß die Geisilichen und anderen Kirchenbeamten der Gemeinde seit der Fixirung ihres Gehalts keine Entschädigung für den Ausfall der Stolgebühren erhalten hätten, wurde auf Antrag der Kommission der Regierung zur Berücksichtigung über⸗ wiesen; hierbei sagte auf eine Anregung des Abg. Dr. von Bitter der Regierungskommissar Geh. DOber⸗ Reg. Rath Bahl mann zu, daß
die Vorlegung eines Gesetzes 3 1 betreffenden Ent⸗ schädigunge frage mit allen Kräften gefördert werden solle. An der tte über diesen Gegenstand betheiligten noch wiederholt die Abgg. Dr. Hammacher und Dr. Windthorst, von
1882.
denen Letzterer das über dieser ganzen Angelegenheit schwebenbe Dunkel beklagte. . Die Petition der Grundbesitzer Schmidt und Genossen in Süderbarup um Abänderung der schleswigschen Wasserlösungs⸗ ordnung überwies das Haus gemäß dem Antrage des Refe⸗ renten Abg. Jensen der Staatsregierung . Erwägung. Ueber die Petition des I Stein in Cöln, betreffend unentgeltliche Abtretung eines Theils seines Grundstücks zu Straßenanlagen, ging das Haus zur Tagesordnung über. Einwohner der Stadt Mörke petitionirten, dem Lehrer Geertig daselbst zu befehlen, er solle die polnischen Kinder polnisch lesen und schreiben lehren, sie auch in der Religion in der Muttersprache unterrichten. Das Haus beschloß gemäß dem Antrage des Kommissionsreferenten, Abg. Platen, die Petition der Königlichen Staatsregierung zur Erwägung dahin zu überweisen, ob nicht die von den Petenten beklagten Miß⸗ stände durch Anstellung einer zweiten Lehrkraft beseitigt wer⸗ den könnten. . Die Schulsozietät zu Wattenscheid petitionirte bezüglich eines Bauplatzes für ein zweites Schulgebäude und der katho⸗ lische Schulvorstand zu Höntrop, Amt Wattenscheid, bezüglich einer anderweitigen Vertheilung der Schullasten und der Eigenthumsrechte der katholischen Gemeinde. ⸗ Das Haus ging über diese Petitionen zur Tagesordnung über.
Eine Petition des Chaussee⸗Aufsehers Wagetzmann um Nachzahlung von Pensionsbeträgen wurde der Regierung zur Erwägung Üüberwiesen, ebenso eine solche des Gemeindevorstan⸗ des in Rodtstock bei Gossen um pachtweise Ueberlassung fiska⸗ lischer Ackerflächen.
Mehrere Petitionen von lediglich lokalem Interesse wurden auf Antrag der Unterrichts⸗ resp. Petitionskommission durch Uebergang zur Tagesordnung erledigt.
Die Petitignen der Hauswirthe Hiestermann in Hiester und Penzhorn in Misselhorn (Hannover) wegen anderweitiger Vertheilung der Schullasten und der Kuratoren der Ele⸗ mentarlehrer⸗Wittwen⸗ und Waisenkasse für die Provinz Han⸗ nover wegen Zahlung der einmaligen Beiträge bei Gehalts⸗ aufbesserungen der Kassenmitglieder wurden durch Uebergang zur Tagesordnung erledigt. . ; ;
In ihrem siebenten schriftlichen Berichte referirte die Petitionskommission über die Bitte des Kirchenvorstandes von St. Gangolph in Trier um Erstattung von Exekutivstraf⸗ geldern, welche der staatliche Verwalter des bischöflichen Ver⸗ mögens, Regierungs⸗Rath Böttcher, wegen verweigerter Ein⸗ reichung des Kirchenetats für 1878 von den Mitgliedern des Vorstandes eingezogen habe. Die Kommission beantragte, die Petition aus Billigkeitsgründen der Königlichen Staatsregie⸗ rung zur Berücksichtigung zu überweisen.
Der Kommissionsanirag wurde trotz des Widerspruchs des Regierungskommissars Geh. Ober⸗Reg.⸗Raths Dr. Bartsch auf Befürwortung der Abgg. Müller (Frankfurt) und Pr. Mosler vom Hause genehmigt, womit die Tagesordnung er⸗ ledigt war. .
Hierauf vertagte sich das Haus um 31/9 Uhr auf Don⸗ nerstag 11 Uhr.
Verkehrs⸗Anstalten.
Der Verwaltungsbericht der Königlich württembergischen Verkehrsanstalten für das e n , 1880 / 8l, herausgegeben von dem Königlich württembergischen Ministerium der Auswärtigen Angelegenheiten, Abtheilung für die Verkehrsanstalten, ist in der W. Kohlhammerschen Verlagsbuchhandlung zu Stuttgart erschienen. Wir entnehmen dem zweiten Theile dieses Berichtes, welcher Details über die ECisenbahnverwaltung enthält, folgende Einzelnheiten: Am 31. März 1881 betrug die Länge der von Württemberg gebauten und in württembergischem Staatseigenthum befindlichen Eisenbahnen 1535,52 km, davon 169,59 km doppelgeleisig. Es liegen 1,44 auf badischem, Os auf bayerischem, 59 61 auf Preußischem, 1396.39 km auf württembergischem Staatsgebiete. Die Länge der von Württemberg betriebenen Bahnen beträgt am Jahres schluß 1528,04 Rm. Die durchschnittliche Betriebs länge des Jahres beträgt 1516.0 km. Im Sekundärbetrieb stand nur die Bahnstrecke feng, Be Die Gesammtzahl der Stationen beträgt zusammen 302. Die Kosten der Unterhaltung der Bahnanlagen waren 2122 375 4 Darunter für die Anlage auf freier Strecke 1 610 310, Babnhofsanlagen 484 062 ½ Der Materialaufwand zur Erneuerung des Oberbaues beträgt 2172 668 , somit auf 1 Em Geleis 977 Æ Es betragen hiernach die Kosten der Unterhaltung und Erneuerung der Bahnanlagen h lie des Oberbaues im Ganzen 4295 943 4, und kommen auf 1 Em Länge der unterhaltenen Strecken 2849 , auf 1 Em Geleislänge 19833 C — Der Ertrag aus land ⸗ und sorstwirthschaftlich benütztem Bahneigenthum war 150 0 M Der Kulturaufwand auf dasselbe hat 61 578 * betragen, worunter mehr als ein Dritttheil zugleich als Auf- wand auf die Bahnunterhaltung anzusehen ist. — Die Zahl der . belief sich auf zusammen S126. — D Zahl der Lokomotiven beträgt 331, der Personenwagen ö2, der Last - wagen 564 mit einer Tragkraft von 49 097 t. Die Anschaffungẽ⸗ kosten dieseg rollenden Materials waren 39 945 256 M, eg kostete durchschnittlich eine Lokomotive 48 196. 46, 1 7212 1, ein Gepäck und Güterwagen 3379 6 — e Kosten der für die Leistungen der Betriebsmittel verwendeten Materialien haben zu ⸗ ee 1684 295 M betragen. Die Gesammtausgabe für die lau-
ende Unterhaltung und dle Erneuerung der Betrlebsmlttel in den Werkstãtten bel fig auf 1 580 723 9 — Wat den Personen verkehr betrifft, so sind auf den Württembergischen Bahnen im Ganjen 10 594 486 Personen gefahren. ach Klassen wurden gefahren: I. a. J. Klasse III. Glasse Militär
7223 1418 8 997 1066348
Das nm,, ne der i flenfreaus it hiernach folgendes: 1
0968 . 84, 93 Daz Prozentverhãltniß 151 16
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