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in Uebereinstimmung mit den andere u ergreifenden Maßregeln zu erwägen ame Aufgabe Englands und
ursache keinen Verzug, weil vom Orte der 3
vom Sultan zu ergreifenden Maßregeln ausgehen müßten. Der Hauptzweck der nach Egypten gesandten Krie zschiffe sei der Schutz von Personen und Eigenthum; es h
Truppen gelandet und auch deren Landung wenn nicht eine unmittelbare Gefahr vorhanden sei. Eine Landung könnte die politische Situation verwickeln wenn dieselbe aber zum Schutze von Personen nothwendig, werde dieselbe erfolgen. In Betreff der Stellung des Khedive besage ein Telegramm, daß Arabi Bey die Maske gänzlich abgeworfen
habe, und von der vorgeblichen Absetzung gehend, wahrscheinlich Halim Pascha als miren werde. Aber die
verpflichtet, den jetzigen
um sie von einer türkischen zu würde, heiße es, den Fanatismus des
dieselbe sei daher nur nach reiflicher Erwägung thunlich. Er
glaube, die Person des Khedive sei nicht in eine Anfrage Labouchère's antwortete Dilke:
einer direkten oder indirekten Unterstützung Arabi's durch die Pforte sei in den Konsularberichten Erwähnung geschehen; daraus aber sei nicht zu schließen, daß diese Gerüchte korrekt seien. — Das Haus setzte hierauf die Einzelberathung der
irischen Zwangsbill Fort. In der Oberhaussitzung antwort
ville auf eine Anfrage Salisburys bezüglich Egyptens: der Zustand daselbst sei ein sehr bedenklicher, ungeachtet der Ent— schlossenheit und des Müthes des Khedipe.
sei de facto Herrscher. Die Mächte hätte
den Rath gegeben, den Khedive zu unterstützen und die
denselben zurückzuweisen sowie die drei an der Spitze der militärischen Bewegung
Anklagen der Minister gegen
stehenden Offiziere nach Konstantingpel zu Rath sei nicht nur von Frankreich, sondern
von allen anderen Mächten unterstützt worden. Der Marquis von Salisbury kritisirte diese Erklärung und bemerkte: was auch immer die Entscheidung der Konferenz bringen
werde, die Ehre der Regierung sei darauf Arabi Bey aus Egypten entfernt und seine Innere des Landes verbannt würden.
Frankreich. Paris, 1. Juni. (W.
heutigen Sitzung der Kammer der Deputirten sagte in
Beantwortung der Interpellation Delafosse d
sident, Minister des Aeußern de Freycin et: Die Regierung stütze sich, entsprechend ihren früheren Erklärungen, auf die englische Allianz, im Uebrigen auf das europäisehe Konzert, um die Unabhängigkeit Egyptens sicher zu stellen. Die Kritiken des Interpellanten Delafosse gegen die lebhaft zurückweisend, erklärte Hr. de Freycinet: Es ist un⸗—
klug, einen Allürten so anzugreifen; ich
dauernder Eindruck davon nach Äußen hin zurückbleiben wird. Die Unordnung im Orient zwingt Europa zu interveniren; die Tradition der europäischen Diplomatie gestattet nicht, die
egyptische Frage zu einer franzöfischen Frage europäische Konzert ist die einzige Garantie
Lösung. Jede andere Politik würde zu Abenteuern führen (Bei⸗
fall) Die Regierung werde sich nicht fortreißen auch thue, um sie vorwärts zu treiben. (Zwis
Rechten, Baudry d'Asson wird zur Ordnung gerufen.) Die Re⸗ gierung sei völlig einig darin, jede abenteuerliche Politik zurück⸗ zuweisen. Die Türkei würde zu der curopäischen Berathung zu⸗
30 Der Minister erklärte das Projekt einer militärischen Intervention Frankreichs in Egypten für absolut ausgeschlossen von den Absichten der Regierung (Beifall.) Gegenüber einer Anfrage Gambetta's in Betreff der Kon⸗ ferenz bemerkte der Minister: Wenn Jemand glaube, daß Frankreich eine militärische Expedition nach Egypten vorneh⸗ Kammer zwischen
Regierung ver⸗ Entscheidung treffen Gambetta unterbrach den Minister und sagte: Er könne nicht sagen hören, ohne zu protestiren, daß Frankreich niemals
gezogen werden.
men müsse, so möge doch die dieser Politik und der von der folgten Politik ihre
interveniren werde. Der Conseils⸗ Präsiden erläuternd: Er habe nicht sagen wollen, daß
Frankreich militärisch interveniren werde, aber Frankreich werde sich niemals dazu verstehen, isolirt und mit Gewalt die egyptische Frage zu entscheiden. Indem sie in das euro— päische Konzert eintreie, nehme die Regierung die aus den Ent— scheidungen der Konferenz sich ergebenden Verpflichtungen an
(Beifall) Gam betta replizirte und sagte:
1
Voraus erklärt, daß man die Lösung der Konferenz annimmt,
liefert man Europa das Geheimniß seiner Ribot erklärte: es sei nothwendig, die
Egyptens zu schützen. Der Minister erwiderte Frank⸗ reich gehe auf die Konferenz auf der Basis der In⸗ tegrität Egyptens und der Türkei; der Zweck der Kon—
serenz sei, Vorsichtsmaßregeln zu ergreifen, sicherzustellen, im Falle die Ereignisse
der Firmans alteriren sollten. Selbst“ in! dem Falle einer Intervention der Türkei werde die Unabhängigkeit Egyptens gewahrt werden. — Bei der hierauf folgenden Abstimmung verwarf die Kammer die von Clemenceau vorgeschlagene ein⸗ sache Tagesordnung mit 323 gegen 176 Stimmen und nahm sodann mit 298 gegen 70 Stimmen die von Carot vorge⸗ schlagene Tagesordnung an, welche das Vertrauen der Kam⸗ mer in die Erklärungen der Regierung ausspricht.
Türkei. Konstantinopel, 31. Mai. (Meldung des „Reuterschen Bureaus“) In
mittheilung vom 29. d. M. an vie Pf die Botschafter Lord Duffersn und Marquis de Noailles die Bitte aus, der Sultan möge eine Erklärung abgeben:
1) zu Gunsten des Khedive, 3) um zu k
in der Entlassung der Minister und in Befolgung der von den englischen und französischen Agenten ihm en gh
Politik der Khedive nicht gegen die Wünsch
gehandelt ae 3) der Sultan möge Arabi Bey und die kämmen berufen, da⸗
Übrigen militärischen Chefs nach Kon
mit dieselben ihr Verhalten rechtfertigen. Die
Mächte riethen dem Sultan heute, den Anträgen der genannten
Botschafter Helge zu geben. — 1. Juni. (K. T. B.) Man nennt
Abgesandten für Egypten den Adjutanten Nugret Pascha. ;
Frankreichs sei die i ür die Vorschläge auf der Konferenz. Jetzt ei eine Mittheilung derselben unthunlich. Die Konferenz ver⸗
Regierung erachte sich für Khedive zu Die europäische Einmischung — er sage europäische,
si unterscheiden —
n Mächten die Die gemein⸗
usammenkunft die
eien keine unwahrscheinlich,
des Khedive aus⸗ Khedive prokla⸗
unterstützen.
Volkes anfachen,
Gefahr. — Auf der Gerüchte von
ete Lord Gran⸗
Arabi Bey n dem Sultan
berufen. Dieser ausdrücklich auch
verpfändet, daß Kollegen in das
T. B.) In der
er Conseils⸗Prä⸗
englische Allianz hoffe, daß kein
zu machen. Das einer friedlichen
lassen, was man chenrufe auf der
(GBeifall.)
t erklärte darauf in keinem Falle
Indem man im
Schwäche aus“. Unabhängigkeit
um Egypten die Gültigkeit
(W. T. B.) der Verbal⸗ orte sprechen onstatiren, daß
lenen e des Sultans
Vertreter aller
als diesseitigen des Sultans,
Numänien. „Romanul“ meldet aus der Dona
der europäischen Kommiffion in Galatz Nußlaund und Polen.
Vorschlag von den Mächten angenomme
gebracht werden muß. Der „Regierungs-Anzeiger“
geordnet wird. Moskau, 1. Juni.
fürsten Wladimir hielt.
gebracht wurde. Afrika. Eg ypten. Kairo, 1.
eine Depesche seines diplomatischen Agen
St. Petersburg, (W. T. B) Das „Journal de St. Péters schreibt: Telegraphische Nachrichten besagen, daß die französische Regierung die Initiative zu dem Vorschlage einer Botfchaf⸗ ter-Kon ferenz in Konstantinopel we tischen Angelegenheiten ergriffen hat.
(Telegramm des „Reuterschen Bureaus⸗.
erhalten, in welchem ihm dieser anzeigt, des türkischen Kommissärs, ohne daß die Konferenz der Botschafter abgewartet werde, morgen Mittag erfolgen solle.
Bukarest, 2. Juni. (W. T. B.) Der d ukommission, der rumänische Delegirte habe das Recht jedes Uferstaat tionäre zu ernennen, betont und verlangt, daß zur Ueber⸗ wachung der Ausführung des Reglements ein Inspektor von
ernannt werde.
. publizirt einen Kaiser— lichen Ulas, durch welchen das westsibirische General⸗ Gouvernement aufgehoben und die Bildung eines Steppen⸗Gouvernements, welches die Gebiete von Akmolinsk, Ssemipalatinsk und Ssemiretschinsk umfaßt, an—
(W. T. B.)
es, Funk⸗
2. Juni.
bourg“
gen der egyp⸗ Wenn dieser n wird, so wird der⸗ selbe gewiß keinen Widerstand Seitens Rußlands begegnen. Der Vorschlag enkspricht den Ansichten des Kaiserlichen Ka⸗ binets und seinem historischen Programm, da die Konferenz die Befestigung des europäischen Konzerts
2 : in sich schließt, welches bei jeder den Orient berührenden Frag
e in Anwendung
Heute Nachmittag 112 Uhr hat die Eröffnung der Ausstellung stati⸗
gefunden. Derselben wohnten der Großfürst Wladimir, der Herzog von Leuchtenberg, der Kriegs⸗Minister und der Minister des Innern bei. Der Metropolit Makary hielt die Liturgie ab, worauf der General-Gouverneur die Eröffnungs- und Begrüßungsansprache an den Groß⸗
en ᷣ t. Das Orchester unter der Leitung Ru binsteins spielte eine eigens hierzu komponirte Festouvertüre. Der darauf folgenden Besichtigung der Ausstellung schloß sich ein Dejeuner an, bei welchem ein Toast auf den Kaiser aus—
Fürst Dolgorukoff
Juni. (W. T. B.) ) Der Khedive hat ten in Konstantinopel daß die Abreise
Seit angsstimmen.
daran, daß gelegentlich daß Seitens der gegnerischen Parteien
die Regierung habe in den Jahren 1878
soliden Finanzsystems im Reiche sowie angestreht und als dringend wünschens
last durch die Steuerreform hingewiesen. dann fort:
Ist es nun, so haben wir uns zu fragen, möglich gewesen, gründlich und systematisch Frage heranzutreten, oder haben die 1875 bewi
Finanzsystems zu bewirken? An der
erlangen, das Reich selbständig zu machen und hülse zu gewähren, ihrerseits eine Erleichterung theilung der harten Steuerlast eintreten lassen der Gründung des Deutschen Reiches sofor getreten. Allerdings machte sie sich nicht tend. Vielmehr
gebenden Faktoren zuerst andere, ebenso wicht zu nehmen und diese Reformfrage auf spätere Denn anfänglich sah es ja bei uns sehr rosig
nahm auch, dieser Ueberschuß reißend 1875 schloß noch in Folge von aus dem Vorjahre erhalten hatte, mit ven 58 Millionen ab, 1876 besaß nur noch
sich. Das Etatsjahr 1578- 79 schloß schon 42 Millionen, das sich im folgenden Jahre steigerte.
bezahlt hatten, wieder kontrahiren zu müssen, den beiden letzten Jahren, um die De Anleihe von 115 Misstonen aufgenommen wer vorher 300— 400 Millionen Staatsanleihen
Camphausenschen Aera. 35 auf 48, also um 30 Millionen,
war, hatten wir eg zu verdanken, daß das
ständen nur zum Theil abgehoffen. Das Reich jährliche Cinnahme von 196 209 000 4, für Pr den oben angeführten Jahlen gegenüber,
et jwischen Ginnahme und Aus tellen, geschweige denn eine sosche bedeutende 1
in hervorragendem Maße ein Beweis dafür,
wieder gegen die Regierung der Vorwurf habe die im Jahre 1879 bewilligten Mehre Sinne des Reichstags verwendet, ihre Versprechungen nicht erfüllt, sie habe also den Volksvertretern wie auch dem Steuer⸗ zahler gegenüber nicht loyal gehandelt, es werhe mithin in der Folge mit weiteren achbewilligungen ebenso gehen. Diese Klage sei vollkommen bere tigt gewesen.
n zielm erlaubten es die aus der Kriegsentschädigung reichlich fließenden Mittel unsern gesetz⸗
Die „Neue Westfälische Volkszeitung“ erinnert r der ersten Berathung der vorlage sich der Staatssekretär Scholz darüber bekl
und 1879 als erstes
Ziel der zu beginnenden Steuerreform die Herbeiführung eines
in den Einzelstaaten werthe Folge erst in
zweiter Linie auf eine anzustrebende Erleichterung der Steuer⸗
Das Blatt fährt
der Regierung bislang an die Lösung letzterer lligten Mittel nur hin⸗
gereicht, um das erste Ziel, die , eines geordneten
; s E Hand offizieller Ziffern kann sich ein unbefangener Beobachter nur für das letztere entscheiden.
Die Nothwendigkeit, durch eine Steuerreform die Mittel zu
den Einzelstaaten Bei⸗ und gleichmäßige Ver⸗ zu können, war mit t an dasselbe heran— gleich unbedingt gel⸗ französischen
ige Fragen in Angriff Zeiten zu verschieben aus. Wir hatten in
Preußen im Jahre 1872 einen Ueberschuß von 83, im Jahre 1873 von 64 Millionen Mark. Aber mit dem Verbrauch der Milliarden
ab. Das Jahr
Zuschüssen, die es
einem Ueberschusse einen solchen von 32
Millionen und im Etatsjahre 1877 = 18755 war er schon auf Null reduzirt. Doch war damit der Schwindsucht noch nicht Halt geboten, im Gegentheil, sie griff in unserem Finanzwesen immer schärfer um mit einem Defizit von
sogar auf 73 5000090
Und dabei war noch gar nicht abzusehen, ob dieses Defizit sich nicht wiederholen würde, im Gegentheil, wir liefen Gefahr, die An⸗ leihen, die wir mit der französischen Kriegsentschädigung zurlck=
hatte doch allein in äts zu decken, eine den müssen, während zurückbezahlt waren.
Wie sollte eg auch möglich fein, in gewöhnlichen Zeiten, wo die Staatskasse keine außerordentlichen Zuschüsse bekam, bei der damaligen Sachlage ohne benanntes Defizit zu wirthschaften! Der Staat hatte in der Zeit des Ueberflusses, während der illionen an Steuern erlassen; von 18 ; . . war seit 1870 der Kustusetat ge⸗ stiegen, von 53 auf 78, also um 25 Millionen der Justizetat. Schon allein hierdurch, durch diese Zahlen war also zwischen Ausgabe und Einnahme eine Differenz von 50M Millionen herbeigeführt, und nur dem Umstande, daß die direkte Steuer in ihren Erträgnissen gestiegen
Defizit nicht noch ein
größeres war,. So stand es gegen Ende des Jahres 1878. Durch die Zollgesetzgebung im Sommer 13579 wurde diesen Uebel⸗
schuf sich neue, resp.
erweiterte seine bisherigen Finnahmequellen und erzielte dadurch eine
eußen also, das davon
erhielt, ca. 70 Millionen, eine Summe, mit der sich,
kaum das Gleich⸗ abe definitiv her eform wie die Steuer⸗
reform, beginnen ließ. Wenn nun aber unsere Regierung trotzdem einen Steuererlaß von 20 Millionen hat eintreten lassen, so ist das
daß sie, man könnte
Monopol⸗ agt habe, immer und immer erhoben werde, sie innahmen nicht im
Denn
Prop inzia l- Landtag eg sind im Druck erschienen. 4. Plenarsitzung, am 10. März, wurde der Hauptetat der Verwaltung des Provinstalverbandes pro J. April 1882 83 vorgelegt. Aus dem Vortrage des Referenten geht hervor, daß der Etat in Einnahme und Ausgabe mit 427550) abschließt.
zur isposition des ganze Extraordinarium im
die
die Dinge ernsthaft genommen werden, wie ma dann handelt es sich um 200 Millionen Mehrbelastung, und ö.
Rede sein. “
bedeutend, trotzdem ihre Ziele noch lange nicht erreicht sind.
standekommen des Tabackmonopols aus. Am Schlusse seiner Ausführungen bemerkt er:
Auch wir leben der festen Ueberzeugung, daß das Monopol kommen wird und muß, weil das Reich der Vermehrung der Ein— nahmen dringend bedarf, diefe aber am vortheilhaftesten aus dem Taback gewonnen werden kann, eine Fabrikatsteuer jedoch einer großen Zahl von Tabackhandlungen den Todes stoß versetzen und nur dem in der Tabackfabrikation thätigen Großkapital Nutzen bringen würde. Die Zeit wird lehren, daß diese Voraussicht zutrifft; sie stützt sich auf zahlreiche Mittheilungen von Inhabern kleinerer Taback- und Cigarrengeschäfte, die mit großer Sorge einer Fabrikatsteuer entgegenblicken, und weit lieber schon jetzt das Staats monopol eingeführt sehen möchten, weil die Schaffung eines Fabrikantenmonopols das Aufhören ihres Nahrungszweiges ohne jegliche Entschädigung besiegeln würde.
n Glückauf, Berg⸗ und Hüttemännische Zeitung // bringt statistische Mittheilungen ü ber „Oberschlesiens Steinkohlenberg⸗ bau im Jahre iss1.“ In dem Artikel heißt es:
Nach der offiziellen Statistik des Kohlenbergbaues in Oberschlesien für das Jahr 1881 hat die Kohlenproduktion wiederum wesentliche Fortschritte gemacht. Die Förderung betrug in den letzten sieben
Jahren rund 1875 . . . 165,9 Millionen Centner 1876 169,3
1 J , . ; , . ö ( Die Zunahme ist also seit 1877 eine konstante gewesen, und namentlich ist die Steigerung von 1878 zu 1875 und wiederum von 1879 zu 1880 eine bedeutende gewesen; die letztjährige Produktion ist die höchste, welche bisher je erreicht worden ist. Verkauft wurden oberschlesische Kohlen in den Jahren 1875 152,0 Millionen Centner, 1876 152,6 1877 147,2 1878 147,9 1879 160,0 1880 178,4 1881 188.4 Der Absatz ist hiernach, nachden eingetreten war, von 1878 ab w betrug von 1878 zu 1879 rund 12 Jahre weitere 18 wiederum 10 Mi
Rückgang Steigerung
im folgenden tverflossenen Jahre 8 Line Steigerung
e 1
1876 „ 32 662 1877 30778 1878 30006 1879 30 573 1880 32 290
155. 55 459 . Die Zahl der Arbeiter ist also seit 1878 dauernd gewachsen; im verflossenen Jahre hat sie um 1119 Köpfe gegen das Vorsahr zugenommen. Der Jahresbetrag sämmtlicher Arbeits löhne pro 1881 betrug 19910 919 1, d. i. pro Kopf 592,62 Mι, die Arbeitslöhne repräsentirten 53,4 0½ des Gesammtwerths er Produktion.
— Im Maiheft der „Verhandlungen des Vereins
zur Beförderung des Gewerbfleißes“ schildert Hr. Carl Hofmann in Berlin die Papierindustrie in neuester Zeit. Der Schluß des Ausfsatzes lautet: Aus Vorstehendem erhellt, daß das Papierfach zu denjenigen Industriezweigen gehört, welche durch ihre Uebererjeugung auf Absatz nach anderen Ländern angewiesen und durch ihre Ausbildung dazü befähigt sind. . . .
Die Voraussagung, daß die 16. der Fabrikate um den Betrag der Zollerhöhung steigen würden, hat sich im Papierfach nicht erfüllt; die Preise sind sogar durchschnittlich nicht unerheblich gesunken. Die innere Wettbewerbung, und die Nothwendigkeit, einen Theil der Fabrikate auf den Weltmarkt zu werfen, sorgen dafür, daß die Preise stets in mäßigen Grenzen bleiben, zuweilen sogar derart fallen, daß die Fabrikanten für aufgewendete Mühe und Kapitalien nicht mehr die nöthige und berechtigte Entschädigung erhalten.
Was die Papierindustrie am meisten fördern würde, das wäre Ausdehnung ihres Absatzgebiets. Die Bemühungen der Reichsregie⸗ rung in dieser Richtung werden deshalb in Fachkreisen aufmerkfam verfolgt und finden freudigste Anerkennung.
— In der „Wiesbadener Zig.“ lesen wir:
Der Werth der Waarenausfuhr aus dem die bergisch⸗märkischen Kreise umfassenden Konsulatsbezirk nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika betrug im letzten Quartal 1881: 3 303 062 ½ gegen 2788703 M0 im letzten Quartal 1880; im ersten Quartal 1882: 3 827 589 ½. Die Ausfuhr ist also erheblich gestiegen. Von zu⸗ nehmender Wichtigkeit ist für Barmen der Export nach Spanien und Portugal.
Amtsblatt des Reichs -Postamtęt. Nr. 36. — Inhalt: Verfügungen: vom 26. Mai 1882. Mangelhafte Bezeichnung der Soldaten sendungen. — Postrerbindung mit Helgoland.
Marin eversrdnungzbiatt. Rr. IJ. — Juhalt: Kommo— dore. — Gesuchslisten. — Badekuren, — Marschkommandos. — Beldbeschaffung. — Verpflegungt rapport. — Gnade nquartal. — Schul verzeichnisse. — Aerztliche Berichterstattung. — Bekleidungs⸗ wesen. — Krankenproviant. — Personalveränderungen. — Benach⸗ richtigungen.
Statistische Nachrichten.
Die Protokolle über die achte vom 5. bis einschließlich 15. März d. J. reichende Sitzungsperiode des Brandenburgischen
In der
f Darin befinden ich: eine Summe von 2069) zur Digposition des
rovinialausschusses, ferner eine Summe von 225090 A rovinzialausschusseg, und ist das etrage von 259 099 4 befriedigt. Der
Referent bemerkt, daß also nicht allein das Ordinarlum, sondern auch das Extraordinarium aus den laufenden Einnahmen der Provin;)
fast sagen zu ängstlich, immer darauf bedacht gewesen ist, von ihren Versprechungen soviel sie nur konnte, zu halten. Und fie bat damit mehr geleistet, als selbst ihre Gegner fur möglich hielten. Hatte doch der i,, im Jahre 1878 selbst gefagt: Sie mögen
echnung so schwach stellen, wie Sie wollen, 299 Millionen gehen jedenfalls darauf, um das zu erfüllen, ehe überhaupt von einer Steuerreform die Rede sein kann. Also, wenn überhaupt
n doch annehmen muß,
wenn darüber hinaus bewilligt wird, kann von einer Entlastung die Nun, unsere Regierung hat durch ihre Sparsamkeit gezeigt, di
sie schon bei 100 Millionen Mehrbewilligung im Stande gewesen ist zu entlasten, und zwar, der bewilligten Summen gegenüber, nicht un-
— Der „Fränkische Bote“ spricht sich für das Zu⸗
e und außerdem ein Ueberschuß verbleibe. Aus dem Ver⸗ af fa; ar sich ein in Aussicht zu nehmender Ueberschuß aus . saufenden Verwaltung von 110000 4, der sich wahrscheinlich, * dies auch im vorigen Jahre eingetreten sei, noch höher stellen 2 — Gleichzeitig mit dem Etat wurde auch der Verwal- nere bericht der Provinz o laue schuffes pre 1h so? zus Bqẽtathung ue ln Bei der hierüber eröffneten Generaldiskussion entwarf der Landes⸗ ken lter von Levetzow einen Rückblick auf die sechs Jahre, welche seit e hrung der Prorinzialordnung vergangen sind. Man habe damals mit sehr kleinen und wenigen Dingen beginnen und das Feld der Thätigkeit der Pravinziglbehörden allmählich erst aufklären und er⸗ werben müssen. Die Kämpfe, welche sich hieran geknüpft, seien schließlich in einer Weise durchgefochten. daß Niemand in seinem Rechte verletzt worden sei. Die finanziellen Resultate seien im All emeinen nicht ungünstig, man habe einen erheblichen allgemeinen Re⸗ er ondz ansammeln können, für dessen Wichtigkeit vor Kurzem in ber Provinz Schlesien ein Beweis geliefert worden sei. Außerdem fei Bedacht genöommen worden, für bestimmte Zwecke Fonds anzu⸗ sammeln, so j B. für Meliorationen und Eisenbahnbauten — Auch auf dem Gebiete der Wegebauverwaltung sei allen billigen Ansprüchen bisher genügt worden. Die Preopinzialstraßen befänden sich im All⸗ gemeinen in ziemlich gutem Zustande; — In Bezug auf Jie . waltung des Landgrmenwesens sei ein erheblicher Fortschrit zu verzeichnen. Die. Provinz habe Anstalten vorgefunden die nicht 1300 Korrigenden aufnehmen, kannten und jetzt sei man im Stande, 2500 aufzunehmen. . Für Irrenanstalten sei inso⸗ fern gesorgt, als die Belegungsfähigkeit der Anstalt in Eberswalde von 660 auf. 800, der Anstalt in Sorau von. 370 auf h erhöht sei, außerdem sei Vorsorge getroffen, in der Wittstocker Anstalt Geistes⸗ kranke bis zu, 175 unterzubringen. Freilich unterliege es keinem Zweifel, daß diese Anstalten für die Dauer noch nicht ausreichen, und s werde Bedacht genommen werden, eine neue Anstalt für unheil— bare Irre in Angriff zu nehmen, um die vorhandenen Anstalten zu erleichtern. Dadurch werde auch eine Ersparniß eintreten inso⸗ sern, als die Verwaltung von Anstalten für unheilbare Irre billiger sei, als die Verwaltung von, Irrenheilanstalten. Für die neue Anstalt werde eine neue Belegungsfähigkeit bis zu 69h angemessen sein; sie werde dienen zur Aufnahme von unheilbaren Irren und solchen Epi⸗ septischen, welche in der Gemeinde nur mit großer Erschwerniß und Gefahr untergebracht werden könnten. — Bezüglich der Korrektions— anstalten sei eine Reform beabsichtigt, die von großem Nutzen sein werde, nämlich die Trennung, der jugendlichen Korrigenden ven den alteren. Wenn die jungen Leute, die das militärpflichtige Alter noch nicht erreicht haben, abge sondert von den älteren untergebracht würden, und vielleicht unmittelbar nach der Entlassung in, die Armee eintreten müßten, so sei die Hoffnung vorhanden, daß sie wirklich noch gebessert würden. — Die Erziehung der verwahrlosten Kinder habe der Provinz sehr große Mühewaltungen auferlegt. Durch den Neubau der Anstalt in Straußberg werde dem vorhandenen Bedürfniß weiter Rechnung ge⸗ tragen. — Für das Taubstummenwesen habe sich die Fürsorge wesentlich erhöhen können. Es lasse sich jedoch ersehen, daß in nicht langer Frist zur Errichtung einer zweiten Taustummen⸗ anstalt werde geschritten werden müssen. — Auch für die Blinden sei besser als bisher gesorgt worden. Ebenso habe die Provinz, sich der idioten Kinder möglichst, ange⸗ nommen, wenngleich die Erfolge ja immer nur sehr mäßige seien. — Diesen Aufwendungen gegenüber hob der Landes⸗-Direktor hervor, daß die Provinzialsteuern für das Landarmenwesen, und was damit ver— wandt ist, geringer geworden seien als sie gewesen; nur in der Neu— mark seien sie etwas erhöht worden, weil dort früher Zustände ge— herrscht, die auf die Dauer nicht erhalten werden könnten. Für das Landarmenwesen und die verwandten Materien würden ea.) bis 100̃0 der aufkommenden Staatssteuern verbraucht; der Rest nach Abzug der 60, die thatsächlich durch Provinzialsteuern aufgebracht worden, sei aus allgemeinen Provinzialfonds gedeckt worden. .
In der 6. Plenarsitzung des brandenburgischen. Provinzial Land tages am 13. März stand auf der Tagesordnung die Berathung des Berichts der Kommission zur Begutachtung der von dem Minister des Innern über die Vereinfachung der Perngltungs organi tion Hor, gelegten Fragen. Frage A. lautet: Ist das Bedürfniß. zu Fingr Ver⸗ einfachung der durch das Gesetz vom 26. Juli . Verbindung
3. FJult 1875
mit dem Verwaltungsgerichtsgesetze vom 2. Angust 1889 und dem Zuständigkeitsgesetze gestalteten Organisation der allgemeinen dandes⸗ verwaltung und demnach zu einer erneuten Revision dieser, Gesetz⸗ gebung anzuerkennen? Diese Frage wurde von dem Landtage mit „sehr großer Majorität“ bejaht. Die Fragen ad B. 1 und 2 lauten: Würde es sich zur Vereinfachung der Verwaltungsorganisation empfehlen: 1) die Unterscheidung zwischen Verwaltungẽstreitsachen und „Beschlußsachen im Sinne des zur Zeit geltenden Systems auf⸗ zugeben? 2) ein förmliches Verfahren unter Zuziehung der Bethei⸗ ligten mit voller auf den Eid ausgedehnter Beweis erhebung und mündlicher. Verhandlung der Regel nach für alle Fälle zu⸗ zulassen, in welchen zwischen mehreren Betheiligten Streit entsteht oder sich Jemand durch die Verfügung einer Verwal⸗ tungsbehörde für erschwert erachtet? Der Beschluß des Landtages über diese Fragen geht dahin: die Unterscheidung zwischen Verwaltungsstreitsachen und Beschlußsachen im Sinne des zur Zeit geltenden Systems ist zwar gufzugeben, jedoch ist ein förmliches Ver⸗ fahren unter Zuziehung der Betheiligten mit voller auf den Eid Au gedehnter Beweisführung und mündlicher Verhandlung für alle Fälle zuzulassen, in welchen zwischen mehreren Betheiligten Streit entsteht oder Jemand sich durch die Verfügung einer Verwaltungsbehörde für beschwert erachtet, sofern einer der Betheiligten resp. der Beschwerde führer es verlangt oder die entscheidende Instanzʒ es für angemessen erachtet. — Die Frage al B 3, dabin gehend: Würde es sich zur Vereinfachung der Verwaltungtorganisation empfehlen: an Stelle der Kreis- und Bezirks verwaltungsgerichte die Entscheidung in erster und eventuell zweiter Instanz den beschließenden Organen der Selbstverwaltung mit der Maßgabe zu übertragen, daß gegen die in letzter Verwaltungsinstanz ergehenden Entscheidungen die Anrufung des Ober ⸗Verwaltungsgerichts offen bleibt? wurde von dem Landtag einfach bejaht. — Eine weitere Frage lautet: Empfiehlt es sich, mag die Jetzige Organisation beibehalten oder geändert werden: den in erster Instanz ergehenden Beschlüssen und Entscheidungen der Selbstverwaltungekollegien in weiterem Umfange. wie bis- ber G. B. bei Armenbeschwerden) Entgiltigkeit beizulegen oder den Instanzenzug (J. B. bei Schankkonzessionssachen) a zukürzen, eventuell in welchen Materien? — Auf den Antrag seiner Kommission beantwortet der Landtag diese Frage wie folgt: Es empfiehlt sich, den in erster Instanz ergehenden Beschlüssen und Ent · scheidungen der Selbstverwal tungs kollegien im weiteren Umfange wie bisher G. B. bei Armenbeschwerden) Endgiltigkeit beizulegen oder den Instanzenzug (J. B. bei Schankkonzessionssachen) abzukürjen. — Die Frage: Empfiehlt es sich, mag die jetzige Organisation beibehalten oder geändert werden: insbesondere die = ulässigkeit der Berufung oder der Revision von einem gewissen Werihsminimum des Streitgegen .˖ standes abhängig zu machen, eventuell von welchem? wurde ein⸗ stimmig verneint.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Erklãrun der Abkürzungen auf Münzen der neueren n Mittelalters und des Alterthumg, sowie auf Denkmünzen und münzartigen Zeichen. Von L. W. A. Schlickeyfe n. Zweite, durchweg verbesserte und sehr vermehrte Auflage von Dr. Reinheld Pallmann und Dr. H. Dravsen. Mit 2 Kupfertafeln. Berlin, 1882. F. u. P. Lehmann. — Schlick. evsens numigmatisches Werk, das im Jahre 1855 erschienen, aber be— reits seit Dezennien vergriffen ist, liegt jetzt in einer weiten und jwar sehr verbesserten und vermehrten Auflage vor. Dieselbe ist von zwei tüchtigen Kennern der Numismatik mit großem Fleiße bearbeitet. Die erste und zwar bedeutend größere Abtheilung des Werkes, die Abkürzungen auf Münzen des Mittelalters und der neueren Zeit, sowie
auf Noth und Denkmünzen und münzartigen Zeichen umfassend, ist ö Dr. Pallmann, die weite kleinere Abtheilung, die antiken Münzen betreffend, von Dr. H. Droysen redigirt. Pallmann hat die schwierige Aufgabe, die von Schlickersen zu seinem Werke hinterlassenen zahl⸗ reichen Zusätze mit der früheren Arbeit desselben zu verschmeljen und zugleich feine eigenen vielen Notizen zu verwerthen, mit großem Ge— schick gelöst und Schlickeysens ganzes Münzwerk von Grund aus noch einmal durchgearbeitet. Er hat hierbei zunächst die mit Zeichen und Zahlen anfangenden Abkürzungen — ca. 70 — herausgenommen und an die Spitze gestellt, und auf diese sodann die übrigen Abkürzungen, welche mit Buchstaben anfangen, folgen lassen. Die letzteren — ca. 7309 — bezeichnen theils Personen, theils Länder und Städte, theils die Münzstätte, theilz die Stempelschneider, Münzmeister und Wardeine. Den Schluß seiner Arbeit bilden die auf 60 russischen Münzen und Denkmünzen vorkommenden Abkürzungen, Pallmann hat bei seiner Revision des Schlickeysenschen Werkes sich bemüht, in das Latein der Münzumschriften möglichste Gleichmäßigkeit zu bringen, und sämmtliche chronologische Angaben revidirt, aber, dem Prinzip Schlick⸗ eysens getreu, nur Umschriften aufgenommen. welche mit Abkürzungen beginnen, — Gleich lobenswerth ist die Bearbeitung dyr 2. die antiken (griechischen und römischen) Münzen betreffenden Abtheilung, deren Redaktion, wie schon erwähnt, Dr. Droysen übernommen, Es umfaßt dieselbe ca. 80) griechische und ca. 859 römische Münzen. Während bei den Abschnitten des Schlickeysen'schen Werkes über die Abkürzungen auf den römischen Münzen geringe Aenderungen durch Droysen ausreichten, mußte dagegen der Theil über die Abkürzungen auf den griechischen Münzen von Droysen fast gänzlich umgearbeitet werden. „ So ist denn durch Pallmanns und Droysens Arbeit ein Werk entstanden, das für jeden Münzfreund von vielem Interesse und hohem Werthe ist, wenngleich allerdings durch dasselbe, so ver⸗ dienstlich es auch ist, die früheren Schriften über die Münzen des Alterthums und des Mittetalters nicht überflüssig geworden sind. — Die grundbesitzgleichen Gerechtigkeiten, ins besondere die Gemeindegerechtigkeiten und ihre Behand⸗ lung, zum Grundbuch von C. F. Münchmeyer, Amtsrichter in Reinhausen. — Hannover 1882. Helwingsche Verlagsbuchhand⸗ lung. (Th, Mierzinsky, Königlicher Hofbuchhändler) — Preis 1 (. — Im ersten Geltungsgebiete der Grundbuchgesetzgebung (nämlich in den Landestheilen, in welchen das Allgemeine Landrecht und die Hypothekenordnung vom 20. Dezember 1783 gelten, mit Ausnahme solcher Gebietstheile in der Provinz Hannover) bestand die Zurück führung des dort bisher gefuhrten Realfolien⸗Hypothekenbuchs auf das Grundbuch im Wesentlichen darin, daß die Grundstücke nach der neuen Grundsteuerveranlagung umzuschreiben waren. Das Uebrige ergab schon das Hrypothekenbuch, weil das bisherige dort geltende geschriebene Immobiligr⸗Sachenrecht und Hypotheken⸗ recht fast ganz dem Grundbuchrechte entsprochen und die Rechtsver⸗ hältnisse sich im engsten Anschluß daran entwickelt hatten. Schwie⸗ riger liegt die Sache in den Plovinzen, in welche die G. G. erst später eingeführt sind. Neben völliger Neuerrichtung und stellenweise umfangreicher Berichtigung der zur Hauptunterlage des Grundbuchs dienenden Eigenthümer⸗ und Grundstügksverzeichnisse in den Grund⸗ steuerbüchern müssen hier zuvor viele Rechtsverhältnisse durch Akte freiwilliger Gerichtsbarkeit für das Grundbuch klar- und zurechtgelegt und das anzuwendende, zumal oft lokale und nicht geschriebene Recht erst gefunden werden. Es gilt dies besonders für die grundbesitzgleich zu behandelnden Gexechtigkeiten. Rücksichtlich dieser sind die Grund— buchvorschriften selbst dürftig und zweifelhaft, auch berüchsich tigen sie unmittelbar nur die altländischen Rechte und Verhältnisse. Sodann ist die Ausfuchung und Beurtheilung der für das Grundbuch wichtigen Gerechtigkeiten in den einzelnen Rechts— gebieten und Orten eine sehr mühsame. Der Verfasser der vor⸗ liegenden Schrift, welche einen Scparatabdruck aus Band JI. Heft 1 des „Magazin für das deutsche Recht der Gegenwart. bildet, legt darin die Resultate seiner Forschungen während seiner Thätigkeit als Grundbuchrichter für seine Kollegen nieder. Diese Ausführungen über die Bestimmung und Behandlung der Gerechtigkeiten zum Grundbuche dürften daher für alle preußischen Juristen von Interesse sein, manchem Richter bei der Grundhucheinrichtung Hülfe gewähren und einen schätzbaren Beitrag zur Klarstellung der betreffenden Rechts ragen liefern. . ö. — Von „Unser Jahrhundert, ein Gesammtbild der wich⸗ tigsten Erscheinungen auf dem Gebiete der Geschichte, Kunst, Wissen schaft und Industrie der Neuzeit,“ von Otto v. Leixner Verlag von J. Engelhorn in Stuttgart) sind die Lieferungen 44 und to (à 50 ) erschienen, in denen die Geschichte der Jahre 1849 – 1859 behandest wird. Unter den zahlreichen Illustrationen — meist Portraits die in diesen Lieferungen enthalten sind, wird besonders das Faesimile eines Briefs des Prinzen Wilhelm von Preußen (etzt Se. Majestät der Kaiser) an den Ober-Schulrath Dr. Zeller, vom 28. Dezember 1808, allgemeines Interesse finden. .
— Am 31. Mai fand in Hagenow die diesjährige Generalversamm⸗ lung des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg statt. Derselbe zählt zur Zeit 329 ordentliche Mit⸗ glieder. Die letzte Jahres einnahme beziffert sich auf 1004,41 (, die Ausgabe auf 825,19 M Als Ort der nächsten Versammlung ward Schwerin bestimmt. Der Prof. Dr. Nathorst ˖ Kopenhagen und Prof. Dr. Reichenbach, Direkter des botanischen Gartens in Damburg, wurden zu korrespondirenden Mitgliedern des Vereins ernannt. Vor einigen Tagen ist der 33. Jahrgang (1881) des „Archivs“ des Vereins herausgegeben von dem Oberlehrer C. Arndt · Bützow, herausgekommen Neubrandenburg, Brünslow, 197. S. 8. Das Jahrbuch hat einen sehr reichhaltigen Inhalt. Prof. Pr. Geinitz⸗Rostock giebt zwei ge⸗ diegene Beiträge zur Geologie Mecklenburgs (. die Basaltgeschiebe im mecklenburgischen Diluvium * und die Geschiehe krystall inis cher Massen. gesteine im meclenburgischen Diluvium“. erner liefert H. Brock⸗ müller ⸗Schwerin schätzbare Beiträge zur hanerogamenflora von Schwerin. Vom Dr. med. Ernst H. L. Krause Berlin ver⸗ faßt ist ein guter Beitrag „zur mekckllenburgischen Pilz und Alpenflora“. Der Herausgeber C. Arndt 2 Bützow referirt klar und präzis über die „Flora von Feldberg“, einer kleinen Stadt im Großherzogthum Mecklenburg. Strelitz, ferner über „Höhe der Feldberger Seen und über n bei Sea ˖ biosa eolumbarig L.. Vortrefflich sind auch die Arbeiten des Gym— nasiallehrers C. Strick Waren über unsere Lacertiden ?, eine singende Maus, und „starke Epheustämme.. Weiter liest man interessante vornithologische Mittheilungen! von Franz Schmidt Wie mar. Werthvell sind nicht minder die Artikel des Gymnasialdirektors Dr. K. E. H. Krause⸗Rostock: ‚Ein Schollen ⸗Bastard: Flates-a vulgaris — Rhom-. bus maximus, „zum Polymorphismus von Frinula“ und Veronica Chamaedrys L. Waldform.. Manches Gute bieten weiter bota⸗ nische Miscellen vom. Pastor Konow⸗Fürstenberg. Endlich ist noch zu erwähnen cine Arbeit des inzwischen verstorbenen Schweriner Geh. Sanitäts⸗Rathes Dr. Ad. Brückner über Riesenexemplare von Pteris aquiliva“ und ein überaus lesenswerther Nekrolog des letztgenannten bewährten Arztes, der besonders als Elektrotherapeutiker in seiner langsährigen ärztlichen Praxis große Ersolge erzielte, macht den Beschluß der 7 Aufsätze des Bandes. Der Nachruf ist aus der Feder des ber⸗Stabsarztet Dr. Vlancke Schwerin ge⸗ hel des Verfassers des verdienstlichen Werkes Die mecklenkburgischen
erjte! und ergänzt aufs Beste einen früheren Nekrolog Brückners, der von dem Geh. Medizinal⸗Rath Dr. Mettenheimer herrührt.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Die „Brauer u. Hopf. Ztg.“ veröffentlicht folgenden opfenbericht des Deutschen Hopfenbauvereins; In er sind die noch im letzten Monate berichteten Vorräthe der Produzenten in den letzten Wochen stark zusammengeschmoljen. Nur in und um Altdorf, Hersbruck. Neustadt an der Aisch, Heideck, Eschenau, Wolnzach iegenburg und Bezirk Rottenburg scheinen nech nen nend wert he Mengen 188 er und ältere Vorräthe bei ein ⸗˖ zelnen Produzenten zu finden zu sein. Die Händler baben noch in Neustadt an der Aisch, Siegenburg und außer
dem wohl an allen größeren Plätzen größere oder geringere
Vorräthe an 1881er. In jüngster Zeit wurde von Exporteuren auffälliger Weise stark nach älteren Hopfen gefragt. In und um Abensberg, Langenjenn, Wolnzach und im Aischgrund scheinen noch beträchtlichere Posten 1877er 1 zu lagern; außerdem in ver⸗ schiedenen Ortschaften geringe Reste von Hopfen verschiedener Jahr⸗ gänge. Die Nachfrage hat sich in Folge eingetroffener Aufträge für Export wieder etwas belebt. Geklagt wird viel über Frostschäden, unter denen die Frühbhopfen und frühaufgedeckten Gärten am meisten gelitten haben. Auch das Ungeziefer hat bereits stark gehaust, und gefährden die Erdflöhe namentlich die Späthorxfen. Man befürchtet überhaupt ein an Ungeziefer reiches Jahr. und sei daher heute schon auf die geeignetsten in England üblichen Bekämpfungsmittel — das Schwefeln und Waschen der befallenen Pflanzen — aufmerksam gemacht. Warme Witterung und einige ausgiebige Regen wären sehr erwünscht, da sonst eine sehr gute Ernte jetzt schon in Frage gestellt ist. In verschiedenen Gegen⸗ den wurden neue Gärten angelegt. Die Stangen werden zur Ver⸗ tilgung des in ihnen nistenden Ungeziefers erfreulicher Weise mehr und mehr gebrannt. Man benützt hierzu Strohfeuer oder eigene Oefen. Die letzteren sind vorzuziehen. Noch besser wäre es aber, den Stangenbau ordentlich einzuschränken und dafür mehr Draht⸗ gärten anzulegen, von welcher Maßregel erst in wenigen Gegenden und nur von einzelnen intelligenten Produzenten Gebrauch gemacht wird. . . ⸗ Württemberg verfügt nur über geringe Vorräthe, größtentheils 1881er Waare, namentlich in Tübingen und Fhingen. Auch hier wird viel über die kalte Witterung und Insektenschäden geklagt, welche die Entwicklung der Pflanze sehr zurückhalten. Viele neue Gärten wurden angelegt, darunter viele Drahtgärten; die hierdurch vermehrte Ueberproduktion wird beklagt. .
Den auch diesmal nur spärlich eingetroffenen Nachrichten aus Baden ist, wie schon aus dem Aprilberichte zu entnehmen, daß alle Vorräthe bei Produzenten geräumt sind. Auch die badischen Hopfengärten haben in Folge der Nachtfröste im Mai Schaden genommen. ö . . .
Elsaß⸗Lothringen ist noch immer ziemlich weit davon entfernt, geräumte Lager zu haben, obgleich in letzter Zeit stark verkauft wurde. Die kalte Witterung hat in den Reichslanden wenig ge⸗ schadet, von Insektenschäden wird nichts gemeldet. Die Pflanzen stehen befriedigend. Neuanlagen von Bedeutung sind nicht bekannt
eworden. ö ; Auch in Posen sind nur wenig beträchtliche Vorräthe vorhanden, trotzdem es nicht an Nachfrage zu fehlen scheint und die vorhandenen Sorten von guter, wenn auch nicht Primaqualitãät sind. Nach einem Berichte zu urtheilen, wurden in letzterer ö. auch ältere Hoyfen verkauft, von, denen jedoch keinesfalls viel übrig geblieben ist. Die gemachten Zahlenangaben stimmen diesmal besser als in den April⸗ berichten überein. . .
In der Altmark, im Braunschweigischen, in Ost- und West⸗ preußen ist nichts vorräthig, Die Pflanzungen hahen zum Theil stark von der schlechten Witterung gelitten, können sich aber jeden⸗ fall noch vollständig erholen, da sie in der Entwickelung wenig vor⸗ geschritten sind. Aus Hannover wird ebenfalls über die Nachtfröste geklagt. ö . 9 . sind noch zu erwähnen. Der
anzenstand hier ist ein befriedigender. . ö. In chr haben sich seit unserem ersten Berichte und mit⸗ veranlaßt durch diesen, die Vorräthe stark gelichtet. Im Auschaer und Saazer Gebiet liegen noch immer bedeutende, geringere Vor⸗ räthe aber im Daubaer Bezirk. An älterer Waagre sollen nach einem Berichte allein im Auschaer Bezirk viele Tausend Centner restiren. Es haben sich offenbar auch die älteren Vorräthe gemindert, wohingegen ganz alte Waare, so z. B.. 70er Hopfen, in Dauba selbst um 2—3 Fl. 5. W. unverkäuflich bleibt. Es ist auch kaum anzunehmen, daß so alter Hopfen überhaupt noch an den Mann zu bringen ist, was sich die Produzenten zur Lehre dienen lassen mögen. Die Pflanzungen haben in Böhmen von der ungünstigen Witterung offenbar weniger gelitten und scheinen Hagel⸗ schläge und Insektenschäden nur vereinzelt aufgetreten zu sein. Die in den letzten Tagen eingetretene wärmere Witterung hat, wie überall, auch in Böhmen gut angeschlagen. .
Die steierischen Produzenten sind ausverkauft. Die Pflanzungen in Südsteiermark scheinen am schönsten zu stehen, während in anderen Theilen der Steiermark auch über Kälte und Erdflöhe geklagt wird.
In Oberösterreich, wo noch immer relativ ansehnliche Vorräthe lagern, haben Reif und Kälte den Pflanzungen auch hart zugesetzt; über Erdflöhe wird nur in einem Berichte geklagt. — .
In Galizien herrschte wie in den meisten Produktionsdistrikten Kälte und Nässe, welche die Vegetation zurückhielt. Vorhandene Vor⸗ räthe ohne Bedeutung. Aus den übrigen öosterreichischen Produktions⸗ bezirken lauten die Nachrichten über den Stand der Pflanzungen nicht entschieden ungünstig. In Siebenbürgen (Schäßburg) lagern noch gegen 20 Ctr. 1881er Hopfen. . . .
Frankreich ist in unserem heutigen Berichte wieder nur schwach vertreten. Die vorhandenen Vorräthe bei den Produzenten sind stark zusammengeschmoljen und auch die Händler haben stark geräumt. Die Pflanzungen in Nordfrankreich stehen sehr gut. . . ⸗
In Belgien scheinen seit unserem ersten Berichte die Vorräthe beträchtlich reduzirt worden zu sein. Die Pflanzungen stehen gut, werden aber durch Ungeziefer gefährdet. Ebenso günstige Nachrichten liegen aus Holland vor, wo alle Lager geräumt sein sollen. Aus Rußland wird geschrieben, daß die dortigen Hopfenpflanzungen gute Entwickelung aufzuweisen haben. . .
In England verfügt der Handel nicht über so große Vorrãthe wie in anderen Jahren. Die Pflanzungen haben auch auf die sem Insellande durch Kälie gelitten und leiden unter Insektenfraß. Man benöthigt dringend Regen. . .
Den amerikanischen Berichten ist zu entnehmen, daß auch dort die Vorräthe stark gelichtet sind. Die junge Pflanze hat nach dem rauhen Winter, der dort herrschte, weniger gut überwintert als in den letzten Jahren. I ⸗ ;
Nach wie vor lagern natürlich die bedeutendsten Vorräthe auf dem Nürnberger Platze, und werden dieselben auf etwa 1200 Ballen ge⸗ schätzt. Auf dem Nürnberger Markte waren die Umsätze im verflossenen Monat sehr bedeutend, indem nicht nur für Brauerkundschaft slets bessere Qualitäten gesucht waren, sondern namentlich für Export die billigsten Sorten zu 65 — 15 lebhaft gekauft wurden, die denn auch trotz der raschen Steigerung um 5 —8 6 bald vergriffen. waren, so daß Ex porteure nun höhere Preise für bessere Qualitäten anlegen müssen. Es ist zweifellos, daß diese Käufe größtentheils auf feste Aufträge basiren, und daß auf hiesigem Platze noch nichts auf Spekulation gekauft ist. — In England sowohl als in Amerika sind die Vorräthe bedeutend kleiner als im vorigen Jahr, und scheint besonders England noch für die nächste Zeit Käufer zu bleiben. — ᷣ
— In Ro stock hielt kürzlich der dortige Seidenbauverein seine dier jährige Generalversammlung ab. Es ist im verflossenen Jahre für Verbreitung der Anlage ron Maulbeerplantagen in Medclenburg nach Kräften gewirkt worden. Auch die Rauperei ward fleißig betrieben, so daß im Ganzen aus Mecklenburg im vorigen Jahre ü kg 150 gr Goceng geliefert wurden. Der Lehrer Barteld zu Dabelow erzielte allein etwa 50 kg. Die Ginnahme des Vereing betrug 113,06 4, die Ausgabe 50,10 Æ Mitglieder waren 36 vorhanden.
Braubach, 30. Mai. (Wiesb. Itg.) Wie das bei der günstigen Witterung nicht anders zu erwarten war, haben sich alle Gewächse ganz vorzüglich entwickelt, was noch 6 besonders von Korn und Weizen gesaßt werden kann. In einer solchen Uephigkeit und Fülle, wie diese eiden Getreidearten gegenwärtig steben, dürften
ie von den besten Jahren kaum übertroffen worden sein. Heute 2 * ein hiesiger Důrger als Rarität einen Kornbalm aug dem Felde mit nach Hause, der eine Länge von 2335 m hatte. Auch der Wein stock hat sich bei der günstigen Witterung durchgehends schon entwickelt und es zeigt sich jur größten Freude der Winjer, daß der ⸗ 6 von den Aprilfrösten und den kalten Mainächten nicht gelitten
at; blühende Gescheine gehören schon nicht mehr zu den Selten ˖ beiten und wenn die 6 noch einige Tage günstig bleibt,
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