solcher Mitglieder, hat das Erlös Folge.
Scheidet aus dieser Veranlassung oder durch Tod oder
vor Ablauf der Periode, für welche dasselbe gewählt oder berufen ist, aus, so
Periode ein neues Mitglied zu wählen
Verzicht ein Mitglied
berufen.
8. 23. Dieses Gesetz tritt am 1. Januar 1883 in Krast.
Höchsteigen händigen Unterschrift und heigedrucktem Königlichen Insiegel.
Urkundlich unter Unserer
Gegeben Berlin, den 1. J (. 8.) von Bismarck.
uni
von Puttk
Maybach. Lucius. Friedberg.
Ministerium der
Dem Oberlehrer Dr. Püschel zu Berlin ist das Prädikat Profess
Ministerium für Handel und Gewerbe.
Erlaß
betreffend die Errichtung einer Handelskammer in Oppeln.
Auf Grund des §. 2 des Gesetzes über die Handelskam— mern vom 24. Februar 1870 (G. S. S. die Errichtung einer Handelskammer für Oppeln genehmigt. Fuͤr dieselbe gelten folgende
I) Die Handelskammer hat i Oppeln.
2) Die Zahl der Mitglieder beträgt 39.
3) Das Recht zur Theilnahme
glieder ist durch die Veranlagung zu einem Satze von min⸗ destens 30 S6 der Gewerbesteuer vom Handel betingt. Handelskammer den Bergbau tereibenden Allein⸗Eigenthümer oder Pächter eines Bergwerks, Gewerkschaften und in anderer Form organisirten Gefell schaften (8. 4 des Gesetzes vom 24. Februar 1870) sind zur Theilnahme an der Wahl der Mitglieder berechtigt,
4) Die in dem Bezirke der
die Jahresproduktion den
Wahl der Mitglieder in 17 engere theilt, daß die Wahlberechtigten:
a. des Kreises Beuthen 7 Mitglieder, b. des Kreises Creuzburg 1 Mitglied, . der Kreise Falkenberg und Grottkau zusammen 1 Mit—⸗
glied,
d. des Kreises Gleiwitz 3 Mitglieder,
. des Kreises Groß⸗-Strehlitz 1
f. der Kreise Lublinitz glied,
8. des Kreises Kattowitz 6 Mitg
h. des Kreises Cosel 1
i. des Kreises Leobschütz 2
n. des Kreises Pleß 1 Mitglied,
o. des Kreises Ratibor 3 Mitglieder, b. des Kreises Rybnick 1 Mitglied, d. des Kreises Tarnowitz 1 Mitglied, e 2 Mitglieder,
r. des Kreises Zabr an den gleichnamigen Lublinitz — wählen.
Berlin, den 8. Juni 1882.
Der Minister für Handel
rten — zu
von Bismarck.
M inisterium für Landwirthschaft, Do mänen und Forsten.
Der Kaiserliche Oberförster Winter zu Bitsch in Elsaß⸗ Lothringen ist in den preußischen Staatsdienst übernommen, und es ist ihm die durch Pensionirung des SOberförsters Metz
erledigte Oberförsterstelle Niederlahnstein im worden.
Der Oberförster Logefeil zu Versetzung des Obersoörsters Billich
Braubach Regierungsbezirk
zu Kehrberg im Regierungsbezirk Stettin versetzt worden. Dreger ist zum Oberförster Oberförsterstelle zu Zerrin im
Der Obersörster⸗Kandidat ernannt, und es ist ihm die Regierungsbezirk Cöslin übertragen 1
Ministerium der öffentlichen Arbeiten. Naumann in Darkehmen ist in
Der Kreis⸗Bauinspektor
gleicher Amteeigenschast nach Cöslin
Die Königliche Eisenbahndirektior Anfertigung genereller Vorarbe bahn von dem Personenbahnhof Deutz zum Anschluß an die Gremberger Walde bezw. an die in der Nähe von Kalk beauftragt
Die Nummer 23
Nr, S874 das Gesetz, betreffend
zirks⸗Eisenbahnräthen und eines Landes⸗-Eisenbahnrathes für die
Staatgeisenbahn verwaltung. Vom 1. Nr. S875 die Verfügung des Ju die Anlegung des Grundbuchs für des Amtsgerichts Osterode a. H. Vor Berlin, den 17. Juni 1883.
Königliches Gesetz⸗Sammlungs⸗ Amt.
Didden.
Wilhelm.
geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗Angelegenheiten.
Werth von 40 009 M erreicht. 5) Der Bezirk der Handelskammer wird zum Zwecke der
und Rosenberg, zusammen 1 Mit—
Mitglied, itglieder, k. des Kreises Neisse 3 Mitglieder,
J. des Kreises Neustadt 2 Mitglieder, m. des Kreises Oppeln 3 Mitglieder,
* X.
rechtsrheinische Bahn am Deutz⸗Gießener Bahn worden.
der Gesetz Sammlung, welche von heute ab zur Ausgabe gelangt, enthält unter
chen der Mitgliedschaft zur
ist für den Rest der beziehungsweise zu
1882.
a mer. von Kameke.
von Goßler.
am Friedrichs Gymnasium or beigelegt worden.
1
134) wird hierdurch den Regierungsbezirk Bestimmungen:
hren Sitz in der Stadt
an der Wahl der Mit—
insoweit
Bezirke in der Art ge—
Mitglied,
lieder,
c. in Grottkau, zu f. in
und Gewerbe.
mit dem Amtesitze zu Wiesbaden übertragen
Zerrin ist auf die durch
erledigte Oberförsterstelle
vorden.
versetzt worden.
zu Elberfeld ist mit der iten für eine Eisen⸗ an der Schiffbrücke in
die Einsetzung von Be⸗
Juni 1882; und unter stiz⸗Ministers, betreffend einen Theil des Bezirks n 2. Juni 1882.
Bekanntmachung.
Auf Anordnung des Herrn Finan Ausführung des Gesetzes vom Fürsorge n die Wittwen
20. Mai d. J, betreffend die und Waisen der unmittelbaren
s-Ministers wird behuss
Köpke,
Kartograph. Abtheii. Abschiedsgesuches, als Gen. Major mit Pens. zur Disp. gestellt.
Staatsbeamten (Ges. Samml. S. 298), für die Interessenten der Königlichen Hof⸗ und Civildiener⸗Wittwenkasse hierselbst, Folgendes bekannt gemacht: I) Mitglieder der Hof⸗ und Cinildiener⸗Wittwenkasse, welche auf Grund des obigen Gesetzes, Wittwen⸗ und Waisen⸗ geld an die Staatekasse leisten, sind berechtigt, nach ihrer Wahl aus unserm Institute auszuscheiden oder in demselben zu verbleiben. Dieselben können aber auch erklären, für die Folge nach einer geringern, als ihrer seitherigen Dienst⸗ einnahme⸗Summe zu unserer Kaffe beitragen, bezw. die An⸗ . weiterer Einnahme ⸗Verbesserungen ausschließen zu wollen. Anträge auf Ausscheiden aus unserm Institute oder auf Herabsetzung des Beitrages sind an eine bestimmte Frist nicht gebunden. Erfolgen dieselben nach dem Inkrafttreten des obigen Gesetzes, so hört die Beitragspflicht init dem Tage des Eingangs des bezüglichen Antrages auf. Anträge auf Aus⸗ scheiden aus unserm Institute sind an die unterzeichnete Di⸗ rektion zu richten und mit einem begleitenden Schreiben der— jenigen Behörde (in der Regel der vorgesetzten Provinzial⸗ behörde) einzureichen, welcher von dem Departementschef die Ausführung des Gesetzes übertragen ist. Wartegeldsempfänger und Pensionäre können solche An— träge auch der die Bezüge zahlenden Kasse zur sofortigen Weiterbeförderung an die unterzeichnete Direktion übergeben. 2 Die ursprünglich festgesetzten Beiträge müssen, wenn Ausscheidungsanträge vor dem?]. Juli d. J. eingehen, bis Ende Juni d. J., bei später erfolgenden Anträgen bis zu dem Eingange desselben berichtigt werden. Dagegen bleiben den ausscheidenden Mitgliedern gegenüber auch die Verpflich⸗ tungen unseres Instituts bis zu diesem Zeitpunkte in Kraft. 3) Eine Zurückvergütung von Beiträgen wegen des er— solgten Austrits ist nach §. 20 des hannbverischen Wittwen— kassegesetzes vom 8. Mai 1838 in keinem Falle statthaft. 4) Beim Austritt aus unserm Institute wird nach Er— füllung der unter 1. und 2. gedachten Bedingungen, der An— tragsteller in der Liste der Inkeressenten unseres Instituts ge⸗ , und wird derselbe davon besonders in Kenntniß gesetzt. 5) Bei einer Ermäßigung des Beitrages (efr. Nr. I) tritt selbstverständlich eine verhältnißmäßige Ermäßigung der Wittwen⸗ bezw. Waisenpenfion ein. Hannover, den 15. Juni 1882. Königliche Direktion der 8 k Civil⸗Diener⸗Wittwenkasse. Wolff.
Zz'soiges Anlehen der vormals Frankfurt 4. M. von 2 500 000 Fl. vom 30. November 1848.
Bei der am 6. d. Mts. stattgefundenen 26. Verloosung des Anlehens der vormals Freien Stadt Frankfurt a. M von 25060 000 Fl. — vom 36. November 1848 wurden nachverzeichnete Nummern der Obligationen Fätt. G. zur Rückzahlung auf den
l. Oktober 1882 gezogen:
26 Obligationen a 1000 Fl. — 1714 66 29 3. Nr. 148 35 397 489 5627 568 664 698 a 799 S833 880 926 1016 1050 1182 1196 1243 1261 1330 1333 1465 1523 1567 1589 1593 — 26 000 Fl. oder 44 571 M0 54 5 17 Obligati onen d 506 Il. — 857 M 14 Fp. Nr. 1701 1780 1789 1955 2012 2073 2101 2331 2338 2362 2455 2479 2495 2561 2577 2625 2714 — 8560 Fl. oder 14 571 S 38 5.
7 Obligationen à 300 Fl. — 514 11 29 5. Nr. 2812 2826 2973 3093 3074 3239 3288 — 2100 Fl. oder 3600 MÆ6 65 3.
25 Obligationen à 100 Fl. — 171 MÆ 45 3. Nr. 3359 3384 3528 3542 3590 3666 3765 3896 4156 4169 4190 4218 4296 4316 4449 4478 4519 4596 4597 4599 4645 4646 4774 4779 4795 — 2500 Fl. oder 4285 ½υ 75 3.
Zusammen 75 Obligationen Über 39 100 Fl. oder 67 028 M 70 5. Die Inhaber dieser Obligationen werden hiervon mit dem Be⸗ merken in Kenntniß gesetzt, daß sie die Kapitalbeträge, deren Verzinsung nur bis zum Rückzahlungstermin erfolgt, bei der Königkichen Kreiskasse in Frankfurt a. / M., bei Staats schul den Tilgungskaffe in Berlin, bei jeder Königlichen Regierungs⸗Hauptkaffe, sowie bei den König⸗ lichen Be irks⸗Hauptkasfen in Hannover, Lüneburg und Osnabrück gegen Rückgabe der Obligationen und der dazu gehörigen, nicht verfallenen Zinsscheine Reihe J. Nr. 7 und 8 nebst Zinsschein⸗ Anweisungen erheben können.
Der Geldbetrag der etwa fehlenden, unentgeltlich zurückzugebenden Zinsscheine wird von dem zu zahlenden Nominalbetrage der Obliga⸗ tionen zurückbehalten. .. Soll die Einlösung von dergleichen Obligationen nicht bei der Königlich en Regierungshauptkasfe hier oder bei der König lichen Kreiskasse in Frankfurt a. M. sondern bei einer der anderen Kassen bewirkt werden, so sind die betreffenden Obligationen nebst Zinsscheinen und Zinsscheinanweisungen durch diese Kasse vor der Auszahlung zur Prüfung an den Unterzeichneten einzusenden, wes⸗ halb diese Obligationen einige Zeit vor dem Rückzahlungstermine eingereicht werden können.
Rückständig sind noch:
Freien Stadt
der Königlichen
Rückzahlbar am 1. Oktober 1877: 6. 609 1478 4073 1545, am 1. Oktober 1878: G. 4306 1759, am 1. Oktober 1879: G. 3828 3835 3838, am 1. Oktober 1880: 6. 1787 1909 3258 3630 3830 4067 4119 4239 4664, am 1. Oltober 1881: 8. 1144 1915 1987 2084 2458 2540 2871 3651 3749 4083 4277 4607. Die Inhaber dieser Obligationen werden hierdurch wiederholt zu .
2718
deren Einlöͤsung aufgefordert. Wiesbaden, den 7. Juni 1882. Der Regierungs⸗Präsident. von Wurmb.
Personalreränderungen. Königlich Prenßische Armer.
Ernennungen, Beförderungen und Im aktiven Heere. Berlin, 10. Juni. Frhr. v. Steinaecker, Gen. Lt, und Gen. Adjut. Sr. Majessat des Kaisers und Königs, unter Belassung in diesem Verhältniß, zum Präses der General Ordenskommission ernannt. — 63 Mützschefahl, Major vom Generalstabe der 15. Div., zum Großen Generalstabe, Major vom Großen Generalstabe, zum Generasstabe der 15. Div. versetzt. Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Berlin, 13. Juni. Geerz, Oberst ) ja anite der Armee und Chef der der Landesaufnahme, in Genehmigung seines
Versetzungen.
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Zoll⸗
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1879, Fälle werde
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1. Ok 1881
Fälle
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lichen 1. Ap
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zwölf 1
lassen.
Kaiser und König hörten
gebäude und sprachen nach Kabinets, General⸗-Adjutanten von Albedyll sowie den Ge— neral⸗Quartiermeister Grafen von Waldersee.
Boetticher Vorsitze des Gesandten Grafen von
den am 15. und 16. d. M. Plenarsitzungen des Bunde s— raths abgehalten.
Gesetzentwurfe, betreffend gesetzes vom 15. Juli
die Zustimmung
dieser veränderten stimmung des Reichstags. ) rundung des Gewichts der Eisenbahngüter behufs Berechnung
— Die vereinigten Ausschüsse
Ausschuß für Zoll- und Steuerwesen Handel und Verkehr hielten heute Sitzungen.
— Der des Reichstags befindet sich in der Ersten Beilage. — Die Angaben des Reichskanzlers in 12. Juni über d Erhebung der Klassensteuer nothwendig werden, haben
Reichskanzler hervorhob, bereits in den 14. März wendungsgesetzes enthalten ist.
die Bedeutung jener Zahlen zu den Eindruck f Beurtheilung
Seit dem 1. Oktober 1879 hat zu vereinfachen
von körperlichen Sachen aufgenommen,
dessen zeigen die Zunahme,
Es betrug nun die
eingeschätzt zur ersten
Proz der Gesammtzahl; zur dritten Stufe 360 657 oder 7, der Gesammtzahl; zu den Stufen vier bis zwölf 19,4 Proz. der Gesammtzahl. Einschluß der
bliebenen Pfändungen mit der
sammtzahl; der Gesamintzahl; auf die dritte Stufe 35 419 oder 6,3 Proz. der Gesammtzahl; 1,5 Proz. der Gesammtzahl. Die Zahl der vollendeten und fruchtlosen zusammen 1180 565; davon fielen auf 55,7 Proz. der Gesammtzahl; auf die zweite Stufe 314904 * 1623 Proz. der Gesammtzahl; oder 7.0
Die Summe von 1 180565 wird sich in ihrer Bedeutung durch keinen Versuch abschwächen
Aichtamtliches.
Deutsches Reich.
Berlin, 17. Juni. Se. Majestät der
h gestern Nachmittag den Vortrag Reichskanzlers Fürsten Bismarck.
Heute empfingen Se. Majestät Se. Hoheit den Erbprinzen Sachsen⸗-Meiningen, besichtigten darauf eingehend die Ent⸗ fe zum Reichstagsbau im provisorischen Kunstausstellungs⸗ der Rückkehr den Chef des Militär
Preußen.
— Unter dem Vorsitze des Staats-Ministers von und demnächst in dessen Behinderung unter dem Lerchenfeld⸗Köfering wur—
Die Versammlung trug Bedenken, dem die Abänderung des Zolltarif⸗ ; 1879, in der von dem Neichs⸗ in der Sitzung vom g. Juni beschlossenen Fassung
zu ertheilen, und beschloß, den gedachten tzentwurf in veränderter Fassung dem Reichstage zur rweitigen Beschlußfassung wieder zugehen zu lassen. J Fassung fand der Gesetzentwurf die Zu⸗ Die Anträge, betreffend die Äb—
Frachtgebühren und
betreffend die Rechnung der Kasse des
Dechargirung Rechnungshofes
für 1880,81,
sowie mehrere Privateingaben wurden den zuständigen Aus⸗ schüssen zur Vorberathung überwiesen. schritt sodann zur Neuwahl der vom Bundesrath zu er⸗ nennenden Mitglieder des Kuratoriunis der Reichsbank und genehmigte ferner schußantrag, die wechselseitige Mittheilung: der Strafurtheile. antrage, Urmgterials der Berufsstatistik ein „Systematisches Verzeichniß ber Gewerbe“ eventuell der Be—
arbeitung der Gewerbestatistik zu Grunde gelegt werden, trat die Versammlung bei.
treffend Zollerlaß sür für die Berathungen
Die Versammlung
mit unerheblichen Abänderungen den Aus— betreffend die Einrichtung von Strafregistern und Dem Ausschuß⸗ der vorbehaltenen Verwendung des in Vorlage gebrachtes
es möge bei
Nachdem einer Pripateingabe, be⸗ verbrannten Reis, Folge gegeben und im Reichstage ein Kommissar gewählt en war, wurde schließlich gemäß den Anträgen des Aus⸗
schusses die Wahl eines Mitgliedes des Rechnungshofes des
schen Reichs vollzogen.
r des Bundesraths für und Steuerwesen und für Rechnungswesen, sowie der
und der Ausschuß für Schlußbericht über die gestrige Sitzung
der Rede vom die Menge der Exekutionen, welche für die
starken Eindruck gemacht, obwohl das Material, wie der Motiven des am dem preußischen Abgeordnetenhaus vorgelegten Ver⸗ Es fehlt nicht an Versuchen, verringern und überhaupt der Ausführung abzuschwächen. Zur sicheren der Thatsachen erscheint es zweckmäßig, jene
arischen Angaben etwas spezialisirter zu wiederholen.
Angaben über die Exekutionsfälle bei der Klassensteuer, welche auf zuverlässigen zunächst vor für die Zeit
Ermittelungen beruhen, liegen vom 1. April 1878 bis 1. April sodann vom 1. April 1879 bis 1. Oktober 18759. Die theilen sich in solche, bei denen die Pfändung vollendet n konnte, und in solche, bei denen die Pfändung
fruchtlos blieb. Die Angaben umfassen sowohl die Pfändung
körperlichen Sachen (Mobilien), als auch die Beschlag⸗
nahmen von Forderungen, welche dem Gepfändeten gehörten, also von Lohn u. s. w.
Es liegen weitere Angaben über die wie der fruchtlosen Pfändungen vor
Zahl der vollendeten für die Zeit vom 1. April 1880 bis 1. Oktober 1881. man, um die Ermittelung und noch zuverlässiger zu machen, nur die der vollendeten wie der fruchtlos gebliebenen Pfändung dagegen die Fälle der agnahme von Lohn u. dgl. ausgeschlossen. In Folge die Zahlen der Exekutionsfälle nicht diejenige die sie zeigen würden, wenn auch ferner die Be— lahmen von Lohn u. s. w. eingeschlossen werden würden
tober 1879 bis 1.
April 1880, vom und vom 1.
April 1881 his
ᷓ ; Zahl der zur Klassensteuer in sämmt⸗ zwölf Stufen eingeschätzten Personen für die Zeit vom ril 1878 bis 1. April 1879: 5116 555. Davon waren zu (untersten) Stufe: 2662151 oder 52,0 der Gesammtzahl; zur zweiten Stufe 1098771 oder 21,5 Proz. 995 023 oder ) Die vollendeten Pfändungen, mit Beschlagnahmen von Forderungen betrugen in lichen Stufen der Klassensteuer 621 924; davon sielen e erste (unterste) Stuse 302 789 oder 48,ů7 Proz. der Ge⸗ zahl; auf die zweite Stufe 171 707 oder 27,6 Proz. der
Hesammte zahl; auf die dritte Stufe 48 611 der „Proz. der Gesammtzahl; auf die Stufen vier bis zwölf 9g 417
oder 16,0 Hierzu treten nun die fruchtlos ge⸗ Pfãa ĩ Gesammtzahl 558 641; davon auf die erste Stuse 354 40 oder 63,4 Proz. der Ge⸗
auf die zweite Stuse 143 197 oder 25,7 Proz.
der Gesammtzahl.
auf die Stufen vier bis zwölf 25 624 oder
. Pfändungen betrug auf die Zeit vom 1. April 1878 bis 1879
die unterste Stufe 657 1990 oder
auf die dritte Stufe 83 430 Proz. der Gesammtzahl; auf die Stufen vier bis 25 941 oder 106 Proz. der Gesammtzahl.
Pfändungen in Einem Jahre
In der Zeit vom 1. April bis 1. Okto er 1879 betrug die Zahl der in allen zwölf Stufen eingeschätzten Personen 5 199105; davon fielen auf die unterste Stufe 2 697 365 oder 52,8 Proz. der Gesammtzahl. Man sieht, daß die Zahl der zur untersten Stufe Eingeschätzten mehr als die Hälste der sämmt⸗ lichen Klassensteuerpflichtigen beträgt und, wie auch die folgen⸗ den Angaben zeigen werden, im Verhältniß zur Gesammtzahl im Steigen begriffen ist. . . ; .
Unter den im genannten Halbjahr eingeschätzten Personen wurden 312 984 Pfändungen vollendet und 254 009 Pfän⸗ dungen fruchtlos versucht; im Ganzen fanden in diesem Halb⸗ jahr 566 993 Pfändungen statt; davon fielen auf die unterste Stufe 328 933 oder 57,9 Proz. der Gesammtzahl; auf die zweite Stufe fielen 146 343 oder 25,8 Proz. der Gefammtzahl. Die Prozente, welche für die Stufen von der dritten auf— wärts übrig bleiben, sind, wie man sieht, gering.
Zieht man das Resultat für die drei Semester zusammen, so kommt eine Gesammtzahl von 1747 558 Pfändungen her⸗ aus, wovon auf i unterste Stufe 85 223 oder 56,4 Proz. der Gesammtzahl fallen.
Es ist ! zunächst das Semester vom 1. Oktober 1879 bis 1. April 1880 in Betracht zu ziehen, für welches die Lohnbeschlagnahmen u. dergl. in die Zahl der ermittelten Pfändungen nicht mehr eingeschlossen sind. Die Gesammt— zahl der Eingeschätzten und die Vertheilung auf die einzelnen Stufen bleibt dieselbe wie im vorangehenden Semester; die Zahl der vollendeten Pfändungen sinkt von 312 984 im voran⸗ gehenden Semester auf 251 245; in der untersten Stufe sinkt die Zahl der vollendeten Pfändungen von 161 318 auf 143 9509. Gleichwohl hebt sich das prozentuale Verhältniß in der untersten Stufe von 51,5 auf 57,3 Proz. .
Die Zahl der fruchtlofen Pfändungen beträgt 321 284; hat sich also gesteigert gegen die Zahl des vorangegangenen Semesters, welche 254 069 betrug. In der untersten Stufe hat sich die Zahl der fruchtlosen Pfändungen von 166 715 auf 218 513 und das prozentuale Verhältniß zur Gesammt— zahl von 55,6 auf 68,1 Proz. erhöht.
Es ist nunmehr das Jahr vom 1. April 1880 bis L April 1881 in Betracht zu ziehen. Die Gesammtzahl der Eingeschätzten beträgt 5 965 834. Die Steuerpflichtigen der untersten Stufe sind 2 704 132 oder 53,4 Proz. der Gesammtzahl. Vollendete Pfändungen haben stattgefunden 431 678; davon kommen auf die unterste Stufe 247 173 oder 57,3 Proz. der Gesammtzahl. Fruchtlose Pfändungen haben stattgefunden 552 399; davon fallen auf die unterste Stufe 384 798 oder 69,7 Proz. der Gesammtzahl. Pfändungen im Ganzen haben stattgzefunden 983 978; davon fallen auf die unterste Stufe 631 971 oder 24,2 Proz. der Gesammtzahl. Zieht man die drei Semester vom 1. Oktober 1879 bis 1. Apriè 1881 zusammen, so haben stattgefunden 682 g23 vollendete Pfändungen; davon fallen auf die unterste Stufe 391 123 oder 57,3 Proz. der Ge⸗ sammtzahl. Fruchtlofe Pfändungen haben stattgefunden 873 584; davon kommen auf die unterste Stufe 603 311 oder S9, Proz. der Gesammtzahl. Im Ganzen haben stattgefunden 1 556 507 Pfändungen; davon kommen auf die unterste Stufe 994 434 oder 63,9 Proz. der Gesammtzahl. . ;
Zieht man die drei Jahre vom 1. April 1879 bis 1. April 1881 zusammen, so haben stattgefunden 16617 831 vollendete Pfändungen, davon in der untersten Stufe 55 230 oder 52,9 Proz. der Gesammtzahl. Es haben stattgefunden fruchtlose Pfän⸗ dungen 1 686 234, davon 1 124 427 oder 56, Proz. der Gesammt⸗ zahl in der untersten Stufe. Im Ganzen haben in drei Jahren stattgefunden 3 304065 Pfändungen, davon in der untersten Stufe 1979 657 oder 59,9 Proz. der Gesammtzahl.
— Vor den Königlichen technischen Prüfungs⸗Komissionen in Berlin, Hannover und Aachen haben im Laufe des ver— flossenen Etatsjahres pro 1. April 1881/82 im Ganzen 329 Kandidaten (im Vorjahre 374) die erste Staatsprüfung als Regierung s-Bauführer abgelegt und zwar in Berlin 265, in Hannover 44 und in Aachen 20.
Von diesen Kandidaten haben 208 die Prüfung bestanden und sind in Folge dessen zu Regierungs-Bauführern resp. Regierungs⸗Maschinenbauführern ernannt worden!
Nach den älteren Vorschriften vom 3. September 1868 sind 16 Kandidaten, nach den Vorschriften vom 27. Juni 18576 313 Kandidaten, und zwar 167 für das Hochbaufach, l50 sür das Bau⸗Ingenieurfach und 56 für das Maschinenfach geprüft worden. ;
Von den 266 Kandidaten, welche in Berlin der Prüfung sich unterzogen haben, haben 4 mit A uszeichn ung bestan⸗ den, in Hannover und Aachen hat je 1 Kandidat dies Ge— sammtprädikat erhalten.
Der Minister der öffentlichen Arbeiten hat sich bis auf Weiteres damit einverstanden erklärt, daß 1) bei Retour⸗ billets, welche zu den um 12 Uhr Nachts abgehenden Zügen ausgegeben werden, die Gültigkeitsdauer erst vom beginnen⸗ den Tage an zu rechnen ist, und 2) Retourbillets für die Rückreise auch zu denjenigen Zügen noch gültig sind, welche um 12 Uhr Nachts — des letzten Tages der Geltungsdauer — abgehen.
— Nach der im Reichs⸗Eisenbahn-Amt aufgestellten, in der Zweiten Beilage veröffentlichten Nachweifung der auf deutschen Eisenbahnen — ausschlũießlich Bayerns — im Mongt April d. J. beim Eisenbahn betriebe (mit Aus⸗ schluß der Werlstätten) vorgekommenen Unfälle. waren im Ganzen zu verzeichnen: 7 Entgleisungen und 3 Zusammen⸗ stöße auf freler Bahn, 22 Entgleifungen und 21 Zusammensiöße in Stationen und 117 sonstige Unfälle (Ueberfahren von Fuhrwerken, Feuer im Zuge, Kessel⸗Exrplosionen und andere BVetriebs⸗-Ereignisse, wobei Personen getödtet oder verletzt worden sind). J —
Bei diesen Unfällen sind im Ganzen, und zwar größten⸗ theils durch eigenes Verschulden, 139 Personen verunglückt, sowie 44 Eisenbahnfahrzeuge erheblich und 111 unerheblich beschädigt. Es wurden von den 17434 219 überhaupt beför— derten Reisenden 1 getödtet, 5 verletzt. (Davon entfallen L Tödtung auf die Bahnstrecken im Verwaltungsbezirke der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion Magdeburg, 2 Verletzungen auf die Bahnstrecken im Verwaltungsbezirke der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion Frankfurt a. M. und 3 Verletzungen auf die Bahnstrecken im Verwaltungsbezirke der Königlichen Eisenbahn⸗ Direktion Köln (linksrheinische); von Bahnbeamten und Arbeitern im Dienst beim eigenilichen Eisenbahnbetriebe 16 getödtet und 55 verletzt und bei Nebenbeschäftigungen 1 ge⸗ ködtet, 22 verletzt; von Steuer⸗ ꝛc. Beamten 2 verletzt; von fremden Personen leinschließlich der nicht im Dienst befind⸗ lichen Bahnbeamten und Arbeiter) 14 getödtei und 8 ver—
leßt, sowie bei Selbstmordversuchen 8 Personen getoödtet.
Von den sämmtlichen Verunglückungen — mit Ausschluß der Selbstmorde — entfallen auf:
A. Staatsbahnen und unter Staatsverwal— tung stehende Bahnen (bei zusammen 22 128,13 km Be⸗ triebslänge und 518 783 009 geförderten Achs kilometern) 110 Fälle, darunter die größte Anzahl auf die Bahnstrecken im Verwaltungsbezirke der Königlichen Eisenbahn“⸗ Direktion Köln (linksrheinische) (16), Berlin (12) und Köln rechtsrhei⸗ nische) (12); verhältnißmäßig, d. h. unter Berück⸗ sichtigung der geförderten Achskilometer und der im Be⸗ triebe gewesenen Längen, sind jedoch auf den Bahnstrecken im Verwaltungsbezirke der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion Köln (linksrheinische), Frankfurt 4. M. und den Badischen Staats⸗Eisenbahnen die meisten Verunglückungen vorge— kommen.
ß, Größere Privatbahnen — mit je über 150 km Betriebslänge — (bei zusammen 5882,77 km Betriebslänge und 90 941 716 geförderten Achskilometern) 10 Fälle, darunter die größte Anzahl auf die Rechte Oder⸗Ufer⸗Bahn (683), die Hessische Ludwigsbahn (2) und die Altona⸗Kieler Eisen⸗ bahn (2) verhältnißmäßig sind jedoch auf der Rechte Oder⸗Ufer⸗Bahn, der Altona⸗-Kieler und der Mecklenburgischen Friedrich-⸗Franz⸗Eisenbahn die meisten Verunglückungen vorge— kommen.
C. Kleinere Privatbahnen mit je unter 150 km Betriebs länge — (bei zusammen 1137,64 km Betriebs— länge und 7971165 geförderten Achskilometern) 2 Fälle und zwar auf der Lübeck-Büchener Eisenbahn und der Marienhurg⸗Mlawkaer Eisenbahn (je 1 Fall).
Der General⸗Lieutenant von Gottberg, Gouverneur von Straßburg i. Els., welcher zu den Tauffeierlichkeiten hier eingetroffen war, ist wieder abgereist.
— Das „Marine⸗Ver.Bl.“ veröffentlicht solgende Nach— richten über Schiffsbewe gungen (das Datum vor dem Orte bedeutet Ankunft daselbst, nach dem Orte Abgang von dort.) S. M. Knbt. „Albatroß“ 3. 5. Plymouth 3. /6. (Poststation: Montevideo Üruguaysj. S. M. S. „Carola“ 2. /3. Sidney 23.5. — nach Apia. (Poststation: Sidney ([Australien). S. M. Knbt. „Cyclop“ Wilhelmshaven 8/6, — nach Yar⸗ mouth. (Poststation: Wilhelmshaven). S. M. Knbt. „Drache! Wilhelmshaven 22/5. — 30. 5. Aberdeen 7. 6. (Poststation: Bergen Norwegen)). S. P. S. „Elisabeth“ 10.5. Yolo⸗ hama. (Poststation: Hongkong.) S. M. Knbt. „Habicht“ 7. / 6. Port Sad 8.6. — I4.6. Malta. (Poststation? bis 22.6. Gibraltar, vom 23.6. ab Plymouth). S. M. S. „Hertha“ 2/5. Singapore S8. / 5. — g. s6. Zanzibar 16/6. (Poststation: bis 2176. Capstadt, vom 23.6. ab St. Vincem Cap Ver⸗ dische Inseln )). S. M. Knbt. „Hummel“ Wilhelmshaven 30.5. —=— 36. Kiel. S. M. Knbt. „Hhäne“ 15. s5. Funchal (Madeira) 125. Poststation: Sidney [Australien s S. M. Knbt' „Iltis“ 12.4. Hongkong 25.4. — über Swatow, Amoy, Tamsin, Kelung, Formosa nach Shanghai. (Poststation: Hongkong).
M. Av. „Loreley / 22/18. 81. Konstantinopel. — Letzte Nachricht von dort 106.6. (Poststation: Konstantinopel.) S. M. S. „Luise“ 28. 4. Norfolk. 15.5. — 21 (5. Grassy Bay (St. George⸗Island) Bermudas. (Poststation: Halifax Neu⸗ schottland!). S. M. Knbt. „Moewe“ 1/2. Auckland 19 4. = 5/6. Sidney. (Poststation: Aden.) S. M. S. „Moltke“ 1II.3. Cogquimbo. — Letzte Nachricht von dort 20. /. (Post⸗ station: bis 17.6. Montevideo Uruguay], vom 18.6. ab Pa— nama). S M. S. „Niobe“ Kiel 1.6. — 556. Arendal 8. /6. — nach Cork. (Poststation: bis 28. 6. Cork-⸗Queenstown Ir⸗ land], vom 29. 6. ab Dartmouth England)). S. M. S. „Nymphe“ 2. 6. Karlskrona 5.6. — 9. /6. Neufahrwasser 12. 6. — nach Swinemündel Poststation: bis 18.6. Swinemünde vom 19.6. bis 25.6. Saßnitz, vom 26. 6. ab Travemünde). S. M. S. „Stosch“ 14.5. Hongkong 15.4. — Letzte Nachricht von Shanghai 28. 4. (Poststation: Hongkong). S. M. Knbt. „Wolf“ 21. / 3. Tientsin. (Poststation;: Hongkong.) Uebungs— geschwader 9/6. Kiel 12. 6. — nach Neustädter Bucht (Post⸗ station: Neufahrwasser).
Desterreich⸗ Ungarn. Wien, 16. Juni. . Der Fürst von Bulgarien stattete gestern dem Minister des Aeußern, Grafen Kalnoky, und heute dem deutschen Botschafter, Prinzen Reuß, einen Besuch ab und empfing am Nachmittage deren Gegenbesuch. Am Sonntag wird der Fürst die Weiterreise nach Sofia antreten.
Niederlande. Haag, 16. Juni. (W. T. B.) Das KriegsschiffMarniyx“ vom niederländischen Mittelmeer⸗ geschwader hat Ordre erhalten, unmittelbar nach seiner An⸗ kunft in Malta zum Schutze der niederländischen Staate⸗ angehörigen nach Alexandrien abzugehen.
Großbritannien und Irland. London, 15. Juni. (Allg. Corr.) Das britische Geschwader auf der Höhe von Alexandrien besteht aus 12 Schiffen, nämlich: „Invin⸗ eible“ (Flaggenschiff des Höchhtkommandirenden, Abhmirals Sir Beauchamp Seymour), „Alexandra“, „Superb“, „Temeraire“, „Monarch“, „Inflexible“, „Vittern“, „Condor“, „Helicon“, „Cygnet“, „Decoy“ und „Coquette“, mit einer Gesammtbe— satzung von 3346 Mann. Die Armatur der erstgenannten 6. Schiffe erster Klasse umsaßt im Ganzen 55 Kanonen schweren Kalibers, darunter vier 80 Tonnen, zehn 25 Tonnen, dreißig 18 Tonnen, zehn 12 Tonnen und zwei 61 Tonnen wiegend.
— 16. Juni. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Unterhauses theilte der Unter⸗Staateselretär Dilke mit: die aus Alexandrien eingegangenen Nachrichten lauteten beruhigend; neue Unruhen seien nicht ausgebrochen und würden auch nicht mehr befürchtet. Gladstone erklärte: er wisse nichts davon, daß türkische Truppen nach Egypten unterwegs wären. .
Frankreich. Paris, 15. Juni. Köln. Zig.) Das neueste Hest des Gelbbuchs wird die diplomatischen Aktenstücke bis zum 15. Februar bringen und am nächsten Donnerstag an die Parlamentsmitglieder ver⸗ theilt werden; ein anderes Heft, das die Ereignisse bis zum 16. Mai weiter führt, soll alsbald folgen. Das nächste Hest des Gelbbuchs wird sämmtliche Depeschen und Noten 1 welche zwischen dem damaligen Conseils⸗ Präsidenten Gampetta und dem damaligen Botschafter in London, Challemel⸗Lacour, gewechselt wurden. Hr. de Frey⸗ cinet will damit den beständigen Vorwürfen, daß er in Egypten nichts ausgerichtet habe, begegnen. In einer vom 19. Januar 1882 datirten Depesche schreibt Gambetta seinem Botschaster in London, „die Haltung Englands sühre zum Scheitern aller
(W. T. B.)
der Pläne, die er in betreffs Egyptens entworfen habe“. Broglie hat seine Interpellation im Senat über Egypten bis nach Veröffentlichung der diplomatischen Aktenstücke vertagt. — Die Kammern werden, wie es jetzt heißt, nicht vor den ersten Tagen des August vertagt werden. Das gesammte Budget soll, mit Ausnahme des Kriegsbudgets, bis zum 28. Juni den Kammern vorgelegt werden, so daß die Bewilli⸗ gungen noch vor Schluß der jetzigen Session erfolgen können. — Heute wurde wieder ein außerordentlicher Minister⸗ rath im Elysee über Egypten gehalten. Hr. de Freycinet legte die neuesten Depeschen der Konsuln vor, welche melden, daß in Alexandrien und. Kairo die Sicherheit der Europäer gewahrt, daß jedoch die Besorgniß unter den Europäern keineswegs gehoben sei und dieselben aus Furcht vor Gefährdung an Leben und Eigenthum das Einschreiten des Auslandes verlangen. Die Vorverhandlungen über die Konferenz sind noch nicht geschlossen. Hr. de Frey⸗ cinet theilte seinen Kollegen die in Gemeinschaft mit England zu erlassende Antwort auf die Note mit, in welcher die Psorte bie Vorbedingungen des Zusammentritts der Konferenz in betreff der Fragen, welche die Konferenz zu lösen berufen sein solle, aufstellt. England habe der türkischen Note noch nicht beigestimmt, er hoffe indeß, daß die Verhandlungen wegen der Konferenz unverzüglich zum Zwecke führen würden, so daß dieselbe bereits in drei bis vier Tagen zusammentreten könnte. Ueber die neue Interpellation in der Deputirten kammer ist noch kein Beschluß gefaßt. Der republikanische Verein des Senats wird heute enischeiden, ob die republikanische Mehrheit des Senats eine Interpellation stellen soll oder nicht.
Türkei. Konstantinopel, 17. Juni. (W. T. B.) Der französische Botschafter, Marquis de Noailles, theilte gestern eine Depesche des Hrn. de Freycinet mit, in welcher auf die nach der Ankunst Derwisch Paschas, der die Verantwortung für die Ereignisse übernommen habe, eingetretene Verschlimmerung der Lage in Egypten hin— gewiesen und die Pforte aufgefordert wird, einen Ent⸗ schluß zu fassen. Der Botschafter, welcher gestern eingeladen war, der Selamlik-Feier beizuwohnen, hatte nach dem Gebete in der Moschee eine lange Unterredung mit dem Sultan, welcher günstige Dispositionen für die Lösung der egyptischen Frage bekundete. Ghazi Mukthar Pascha soll anstatt Derwisch Paschas nach Egypten gehen. Der Avisodampfer Ferraja“ sollte bereits gestern Abend, angeblich mit Mukthar Pascha an Bord, nach Alexandrien abgehen. (
Eine offizielle Depesche meldet: Nachdem Arabi Pascha sich sür die Aufrechterhaltung der Ordnung in Alexandrien verbürgt hat, wird' der Khedive wahrschein⸗ lich alsbald nach der Ankunft des Avisodampsers „Ferraja“ nach Kairo zurückkehren.
— (W. T. B.) Der „Times“ wird aus Konstan⸗ tinopel vom 16. Juni gemeldet: die Pforte beabsichtige nicht, Truppen nach Egypten zu entsenden; sie werde einen neuen Kommissar, wahrscheinlich Mukhtar Pascha, nach Egypten schicken.
Serbien. Belgrad, 17. Juni. (W. T. B.). Der gestrige, unter dem Vorsitz des Königs abgehaltene Minister⸗ rath beschloß, energische Maßregeln gegen die Intriguen und Wühlereien der Radikalen zu ergreifen und einer etwaigen Ruhestörung
mit aller Macht vorzubeugen.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 16. Juni. (W. T. B) Auch das heute ausgegebene Bulletin konstatirt,
daß das Befinden der Kaiserin und der neugeborenen Großfürstin ein durchaus normales und befriedigendes ist.
— 17. Juni. (W. T. B.) Das „Journal de St. Pétersbourg“ veröffentlicht einen Kaiserlichen Ukas, durch welchen der Generalmajor Vlan gali unter Verleihung des Ranges eines Geheimen Rathes zum Gehülfen des Ministers des Innern ernannt wird.
Im „Regierungs-⸗Anzeiger“ wird die Meldung der „Neuen Zeit“, daß beabsichtigt sei, südslavischen Emi⸗ granten, die sich durch besondere Verdienste oder durch Er⸗ gebenheit für Rußland ausgezeichnet, Kronsländereien auf der Halbinsel Krim unentgeltlich zu überlassen, für u nbegründet
erklärt.
— 17. Juni. (W. T. B.) Das „Journal de St. Pétersbourg“ schreibt anläßlich der Entsendung der Schiffe fremder Mächte nach Alexandrien: Rußland habe analoge Dispositionen wie die übrigen Mächte zum Schutze der Konsuln und Staatsangehörigen durch die Ent⸗ sendung von Kriegsschiffen in die egyptischen Gewässer getroffen. Sollte die Landung türkischer Truppen erforderlich sein, fo würde sie unter der Kontrole der Mächte und für eine bestimmte Dauer statifinden. Die Konferenz sei unvermeidlich, aber sie müsse sich ausschließlich mit den egyptischen Angelegenheiten beschäf⸗ tigen. — Dasselbe Blatt reproduzirt einen Artikel der Mas⸗ kauer Zeitung“, welcher sich in höchst schmeichel hafter Weise über den Minister des Innern, Grafen Tolstoi, ausspricht. — Der „Negierungs⸗A Anzei⸗ ger“ veröffentlicht ein Dekret welches die Expro⸗ priation von Petroleumländereien für eine Baku und Vatum mittelst der Kaukasusbahn verbindende Eisen bahn⸗ linie anordnet, s die Reglements über die
sowie ferner über Reorganisation der Kronsbauern von Ostsibirien. — Die Suspendirung der Zeitung „Minuta“ erfolgte wegen eines Ausfalles gegen Trepow, welcher von den Zeitun—⸗ gen als designirter Chef für das in Aussicht genommene Reichs⸗Polizeidepartement genannt wird.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 17 Juni. (W. T. B.) Der Kriegs⸗Minister Oberst Taube hat auf sein Ansuchen den Abschied erhalten. Der Generalstabs⸗Chef General Major Ryding ist zum Kriegs-⸗Minister ernannt worden.
Amerika. New⸗York, 16. Juni. (W. T. B.) Der „Panama⸗Star“ veröffentlicht ein Telegramm aus Val⸗ paraiso, wonach die chilenische Regierung dem Parla⸗ ment einen Gesetzentwurf vorlegen werde, worin erklärt wird, daß, da die Distrikte von Tarapacg und Tacn«a mit der Stadt Aricg einen Theil des chilenischen Gebiets ausmachten, die chilenischen Truppen demnächst die nördliche Küste räumen und um Lima konzentrirt werden sollen.
Afrika. Eg ypten. Alexandrien, 16. Juni. (W. T. B.) Die Situation ist hier ünverändert. Zwei franzoͤsisch. Transportdampfer und zwei Messageriedampfer sind nach
Alexandrien unterwegs, um die französischen Auswanderer aufzunehmen.