1882 / 142 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 20 Jun 1882 18:00:01 GMT) scan diff

sich die Händler vielfach überkauft haben, so ist es doch evident, daß noch sehr 12 Bedarf offen steht und diese Perspektive die augen blicklich jekt erahgeminderten Erwartungen beleben dürfte. Daß Forst in diesem Jahre sich auffallender Weise von größeren Abschlüssen fern 6 ist dem Umstande zuzuschreiben, daß in diesem Fabrikationsdistrikt ereits seit Monaten und meist direkt von den . gekaufte ungewaschene Wollen verarbeitet worden sind. besagte Wollen ich immer mehr bei den Fabrikanten einführen, ergiebt die That⸗ ache, daß in Forst allein im vorigen Jahre 30 000 Ctr. für Fabri⸗ kationszwecke verwendet worden sind. Feine Kammwollen verkehrten, wie gesagt, in verhältnißmäßig fester Tendenz und erzielten von 57 bis 64 Thlr., in Ausnahmefällen noch mehr, Stoffwollen von 56 bis 59 Thlr., Schmutzwollen, deren Qualität selbstredend sehr ausein⸗ andergeht, 63 bis 72 4M, einzelne recht lange Wollen hiervon etwas darüber. Erwähnen wollen wir noch, daß das eigentliche Woll⸗ markts quantum sich auf 21 151 Ctr. erhöht hat, von dem bei Schluß unseres Berichts ziemlich 4 verkauft war.

20. Juni. Wollmarkt (V.). Nach den nunmehr zusam⸗ mengestellten amtlichen Ermittelungen haben sich die Stadtläger durch in den letzten Tagen noch herangekommenen Zufuhren auf 61 849 Ctr. erhöht, während auf dem Wollmarkte ein Quantum von 21 158 Ctr. lagerte, so daß die gesammten Bestände zur Zeit des Wollmarktes 83 007 Ctr. gegen 61 067 Ctr. im Vorjahre betrugen, mithin diesmal mehr 21 940 Ctr. Die Voraussicht einzelner Händler, daß das Geschäft sich heute auf dem eigent- lichen Wollmarkte lebhafter entwickeln werde, ist nicht in Erfüllung begangen, denn Vormittags dürften kaum 1000 Ctr. diverser Gattungen ihren Besitzer! gewechselt haben. Händler bestehen fest auf Forderungen, während andererseits Reflektanten nicht geneigt sind, dieselben zu bewilligen, so daß der Handel fast vollständig zum Stillstand gelangt ist. Einzelne Posten sind bereits vollständig zu⸗ rückgezogen und es steht zu erwarten, daß das Gros der Wollen Nachmittag auf Stadtlager gehen wird. Die bei Beginn des Marktes erzielten Preise waren in keinem Falle zu erreichen, sixirten sich vielmehr nur J bis 1 Thlr. über letztjährigen Stand, für geringere Gattungen und schlechte Wäschen sogar vereinzelt unter demselben. Das Stadtgeschäft bewahrte seinen schwerfälligen Charakter. Bevorzugte Beachtung hatten gute hinter und vorpfommersche Wollen. Betreffs der erzielten Preise ist zu vermerken, daß diejenigen Wollen, welche im letzten Jahrgang schlecht ausgefallen waren, auf Grund ihrer diesmaligen besseren Behandlung einen kleinen Aufschlag erzielfen, gleichartige Wäschen wie im Vorjahre ungefähr letztjährige Wollenmarktpreise bedingten. Die Kammgarnspinner, sind in der Lage, gegenüber den festen Londoner Auktionäpreisen und Angesichts ihrer Voll⸗ beschäftigung bis zum Jahresschluß, höhere Preise als Fabri— kanten zu bewilligen, die, zwar gleichfalls in der Mehrzahl flott zu thun haben, aber ihre Fabrikate nicht so günstig wie die Kammgarnspinner zu placiren im Stande sind. Wenn auch die Kon⸗ kurrenz der überseeischen Wollen sich gelegentlich des diesmaligen Wollmarktes fühlbar machte, so ist doch augenscheinlich guter Bedarf für das deutsche Produkt vorhanden, das zur Erzielung eines kräftigen Fabrikats zur Verarbeitung mit den Kolonialwollen nicht entbehrt werden kann.

Posen, 209. Juni. (W. T. B.) Die heutige Generalver⸗ sammlung der Po sen-⸗Creuzburger Eisenbahn genehmigte die Vertheilung von 30so Dividende für die Stammprioritäten.

Lübeck, 20. Juni. (W. T. B.) Wollmarkt. Die Zufuhr betrug 3599 Ctr., mithin 80 Ctr. mehr als im vergangenen Jahre. Das Geschäft verlief sehr lebhaft, so daß bereits Mittags fast alles verkauft war. Die Wäschen waren gut. Kluft⸗ und Mittelwollen stellten sich H 10 4A, feinere 3—- ) 46 höher als im Vorjahre. Kluft⸗ wollen wurden mit 135—155 4, Mittelwollen 156—170 „, feine 168—183 M bezahlt. Käufer waren Hamburger Händler und Neu— münsterer und Nordische Fabrikanten.

Nürnberg, 17. Juni. (Allg. Brauer u. Hopf -Itg.) Der un= freundliche Charakter der Witterung hat sich 6 verändert; zwar treten die Niederschläge nicht mehr so zahlreich auf, allein die Tem⸗ peratur ist noch immer eine für diese Jahreszeit ungewöhnlich nie⸗ drige und nur selten durchdringen die erwärmenden Sonnenstrahlen den bedeckten Himmel. Zudem brachten die letzten Tage überaus windiges, fast stürmisches Wetter, und daß besonders das letztere der Entwicklung der Hopfenpflanze mehr nachtheilig als förderlich ist, steht außer allem Zweisel. Auf die Saaten übten diese anormalen Witterungsverhältnisse bis jetzt nur insofern einen ungünstigen Einfluß aus, als sich hie und da die Roggen—⸗ felder lagerten. Daß diese kühle Temperatur auch dem Bierkonsum gerade nicht förderlich ist, brauchen wir wohl nur anzudeuten. Unser Markt verkehrt in unverändert fester Haltung, und trotzdern die Umsätze gegen die erste Wochenhälfte nachließen, haben die Preise doch wiederholt um eine Kleinigkeit angezogen. Exportwaare, welche verhältnißmäßig am meisten von den jüngsten Courssteigerungen pro—

tirte, ist sogar unter 80 M kaum mehr erhältlich und wird zumeist n dem Rahmen von 80 - 90 M gehandelt. Qualitäten für Kund— schaft erzielen in den vorhandenen Mittelsorten meistens von 90 bis 105 MS, in Ausstich⸗ und Siegelwagre bis 125 M Die Abzüge, vorwiegend für Export, betrugen am Donnerstage markte 160 Ballen, während Ei gestern kaum 100 Ballen den Eigner wechselten.

Amster dam, 19. Juni. (W. T. B.). Die Nieder⸗ ländische Bank hat den Diskont von 4 auf o herabgesetzt.

Bradford, 19. Juni. (W. T. B. Wolle ruhig, Preise unverändert, Garne matt, Preigangebote unbefriedigend, Stoffe matt.

Paris 18. Juni. (Fr. C) Im „Journal des Dabats“ klagt a Leroy Beaulieu, der sonst so optimistisch ist, über den unauf⸗

altsamen Rückgang verschiedener Pariser Luxus in dustrien.

Die Wagenmaler, sagt er, haben neulich gestrikt; betrachten wir also einmal Ein- und Ausfuhr der Wagenindustrie! In den ersten vier Monaten des Jahres 1874 a sich der Import von 1 nach Frankreich auf 98600) Fr. Das war wenig und ig zum Jahre 1879 trat keine größere Aenderung ein. In den ersten vier Monaten von 1880 hebt sich aber der Import . 1231009 Fr., in den nämlichen Monaten von 1881 auf 1997) 999 Fr. und in den ersten vier Monaten diesez Jahres endlich auf die ver he m ibe ig ungeheure ßife von 5480000 Fr.; wir kaufen also im Auelande fünfmal mehr Wagen als vor acht Jabren. Ist unser Export in demselben Ver—⸗ hältnisse gestiegen? Keinckwegs, er bat sogar eine rückgängige Ten denz. In den ersten vier Monaten von 1871 betrug er 2 5M G Fr.: dann sng er bis 1880 allmählich big auf 643 009 Fr. zurück, seitdem t er sich wieder ein wenig gehoben und in den ersten vier Monaten dieses Jahres 2909 909 Fr. erreicht, was aber doch immer nur beinabe dieselbe Ziffer ist, wie im Jabte 1874. Wir kaufen also im Auslande fünfmal mehr Wagen als vor acht Jahren, und verkaufen nicht mehr, sondern eber weniger; das ist der Augenblick, in welchem mehrere mit dem Wagenbau verwandte Gewerbe eg geistreich fanden, zu striken! Steht nicht, wenn das so fortgebt, 1 befürchten, daß der Wagenbau aufhört, eine französische Industrie zu sein, zumal von zehn renommirten Wagenbauern oder Sattlern, wie sich Jeder überjengen kann, neun deutsche Namen tragen?] Itt der Wagenbau etwa eine Ausnabme? Nein, alle Pariser Industrsen sind in großer Gefahr. Man nebme die Kunstschreinere l, die Spiel und Tur zwaarenfabrikation, welche in den Zolltabellen unter einer Rubrlk vereinigt 16 Unsere Augfuhr in diesen Artikeln belief sich in den ersten ver Monaten don 1874 auf 48 338 000 und in der nämlichen Periode von 1875 sogar auf 49 Millionen; aber seitdem welcher Verfall! 38 Millionen in den eisten I Monaten von 1878, 35 Millionen in derselben Zelt von 1879 und endlich 21 Millionen in den ersten vier Mo— naten don 1887. Seit acht 2 ist also unser Cryort in 838 Artikeln um mehr als die Pälfte zurũdgegangen. Vergangenes ** batten wir einen Sitife unser Ken Älarierarbeitern. Ri man

en, waß Aus unserem Gro ren Musskinsttumenten ge⸗ worden ist? In den ersten ier Monaten ber Jahre 1874. 1875 und

1876 betrug er belnabe obne Verinderung circa vier Mislionen Fr.;

1

in den ersten vier Monaten von 1882 ist er auf 2738 000 Fr., also um ein Drittel . Von zehn Pariser Industrien sind neun in demselben Falle: das Glas, die Krystalle, die Spiegel, die Kunstgegenstände. Man bat ernstlich Grund, sich wegen der furchtbaren Gefahren zu beunruhigen, welche unseren Pariser Indu⸗

strien drohen. Verkehrs⸗Anstalten.

Plymouth, 19. Juni. (W. T. B.) Die Ham burger Post⸗ dampfer . Sile sia und Gellert“ sind hier eingetroffen.

New⸗JYork, 19. Juni. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd ‚Elben und der Dampfer der Na⸗ tional⸗Dampfschiffs⸗Compagnie (C. Messingsche Linie) „Spain“ sind hier eingetroffen.

Berlin, 20. Juni 1882.

um 50jährigen Jubiläum des Kunstvereins und

des städtischen Museums in Königsberg (Fortsetzung). Vom Jahre 1849 bis 1856 scheint eine vorübergehende Stagna⸗ tion eingetreten zu sein. 1846 hatte die Zahl der Mitglieder bereits 1455 betragen; im Jahre 1855 sank sie auf 1325, erhob sich aber seitdem mit geringen Schwankungen bis auf 2380 im Jahre 1881, so daß sie sich inzwischen fast verdoppelt hat und seit 1863 auf eine jährliche sichere Einnahme durch die Aktien von mindestens 4000 Thalern gerechnet werden konnte, wozu dann noch der Ueberschuß der Ausstellungsjahre hinzukam. Und wie

sich durch die Zunahme der Mitglieder das steigende Inter⸗

esse an dem Verein manifestirte, so gewannen auch die Ausstellungen eine größere Anziehungskraft. Der Besuch derselben steigerte sich der⸗ gestalt, daß die Einnahmen im Vergleich zu den früheren Jahren sich mehr als verdoppelten und seit 1875 konstant in ziemlich gleicher Höhe von 400 4800 Thlrn, erhielten, so daß der Vereinskasse da⸗ von nach Bestreitung aller Kosten noch stets ein erhebliches Saldo etwa in Höhe von 1500 Thlrn. und mehr zu Gute gekommen ist. Während im Jahre 1855 die Ausstellung nur eine Einnahme von 1860 Thlrn. gewährt hatte, betrug dieselbe 1857 3444 Thlr., 1877 4820 Thlr., 1879 4924 Thlr., 1881 4778 Thlr. Als Hauptbedingung für diese günstigen finanziellen Erfolge stellt der Bericht unter dankbarster Anerkennung die Allerhöchste Bewilligung des Moscowitersaales hin. ‚Nachdem es gelungen und gestattet war, denselben mit den nöthigen Heizapparaten zu versehen, heißt es in dem Bericht, wird es nicht leicht ein Lokal geben, welches so geeignet ist, eine Zahl von 5 600 Bildern in so würdiger Weise zur Kunst—⸗ schau zu bringen und zu gleicher Zeit ein so zahlreiches Publikum darin zu versammeln, wie unser Moscowitersaal. Mag auch das Auf und Abwogen der Menge in dem großen Raume der ernsten Kunstbetrachtung bisweilen hinderlich sein, wir werden diesen eigen⸗ thümlichen Typus unserer Königsberger Kunstausstellungen gewiß nicht entbehren wollen. Aber noch ein Moment ist zum Gelingen besonders wichtig, welches diejenigen, denen die Vorbereitungen zu den Ausstellungen anvertraut ist, stets mit großer Sorge zu erfüllen pflegt. Es kommt zu⸗ vörderst auf die richtige Abwägung des von allen Seiten zusammenströmenden für den Cyklus zuzulassenden Materials der Zahl und Würdigkeit nach, vor Allem aber auf Gewinnung einzelner be⸗ sonders hervorragender, interessanter, das gesammte Publikum fesselnder, möglichst die Kraft von Zugstücken ausübender Kunst—⸗ schöpfungen an. Und hier haben wir vorzugsweise mit innigstem Dank der Munifizenz des hochseligen Königs Majestät, nicht minder unseres allergnädigsten Kaisers und Königs und seit Eröffnung der Nationalgalerie der hochwichtigen mit Allerhöchster Genehmigung ge⸗ schehenen , , . des Herrn Kultus⸗Ministers aus derselben zu ge⸗ denken.“ Als den edelsten und bleibendsten Theil seiner Aufgabe betrachtet es denn der Verein auch dieses Museum durch ausgezeichnete Werke leben⸗ der Meister zu bereichern.

Von der finanziellen Basis von 95060 Thalern für ein Biennium (8000 Thaler Beitrag von mindestens 2000 Mit gliedern und 1500 Thaler Residuum von der Ausstellung) aus hat der Umfang der Erwerbungen und Bestellungen für das Museum und der Ver⸗ wendungen zum Zweck der Ausloosungen gegen früher in bedeut- samer Weise sich steigern können. So konnten seit 1857 auf Grund vorgängiger Bestellung folgende Gemälde angekauft werden: (1857) Rosenfelder, Die Besitznahme der Marxienburg für 320) Thlr., (1859) Graf Kalckreuth, Lac de Gaube für S50 Thlr. (1861) G. J. Lessing, Ein betender Mönch am Sarge Kaiser Hein⸗ ichs JV. für 1500 Thlr., A. Achenbach, Der Strand bei Schercvin⸗ gen für 1500 Thlr., (1863) Camphausen, Die Begrüßung Blüchers und Wellingtons an Abend der Schlacht bei Belle = Alliance für 1566 Thlr., A. Tiedemand. Austtheilung des Abendmahls in einer norwegischen Bauernhütte für 1566 Thlr., (1865) L. Knaus, Zigeunerrast für 30700 Thlr., (1866) B. Vautier, Sonntag Nachmittag in einem schwäbischen Dorfe für 1510 Thlr., (1868) C. Pilgty, linde n des Klosters Frauen⸗Chiemsee im IMjährigen Kriege für 3000 Thlr., J. Pauwels, e g der . in den Niederlanden für 3005 Thlr., (1869) C. Becker,

eburtstagsfeier eineg Nürnberger Ratheherrn für? MM Thlr., (1871) M. Schmidt, Waldeinsamkeit für 1000 Thlr., (18735) W. Linden“ schmit, Walter Raleigh als Gefangener im Tower von seiner Familie besucht für 180) Thlr. Nach 1873 sind Bestellungen nicht mehr gemacht worden, denn theils boten jetzt die Kunstausstellungen genü⸗ gendes Material und Auswahl, tbeils concentrirte sich der Kunst⸗ handel immer mehr in den Händen hervorragender Kunsthand⸗ lungen in den großen Städten e , und wurden in Folge dessen diese für die Museumsankäufe in An pruch genommen. Unter den leLzteren verdienen besondere Hervorhebung folgende Bil⸗ der: (1813) Neide Psyche von Charon über den Acheron geführt, für 1200 Thlr., L. Braun, Marktylatz in Atigny während des deutsch ˖ französischen Krieges für 10900 Thlr., ö Grofts, Rückzug der

rangosen bei Gravelotte sür 1990 Thlr., 84 J. Defregger, Ver ·

otene Jagd, und J. Brandt. Ukrainische Kosaken im I7. ahrdun.;

dert, die Ster mit ibrem Krieg fang, begrũßend, zu⸗ sammen für Thlr., (1878) I. midt, Aufkom⸗ mendes Wetter an der Bernsteinküste von DOstyreußen für 1166 Thlr., und namentlich (189) Franz Defregger, Andrea Hofers letzter 2. welchem der Künstler als freie Gabe 1880 noch den schönen mãnn ch. Studienkopf binzufgte, für 12 6662/3 Thlr. Bei diesem letzteren Ankauf ist der Verein zum ersten Male von dem anf stetis nur mit den vorhandenen Mitteln zu rech nen, abgewichen, und bat zu dem disponiblen Bestande von nur 12099 4 die große Summe von 26 000. * als Anlehen im Interesse der Kunst aufgenommen. Jedoch entschuldigt der Bericht 2 Maßnghme mit dem Hinweis darauf, vj noch nie der Wunsch und Wille fi die Erwerbung eines Bildes so lebendig und einmüthig gewesen sei als in diesem Falle. Auch dürfte kaum ein anderer Kunstverein ö Größeres unternommen kaben, insbesondere bei so geringem Jahresbeitrage seiner Mitglieder. Im Anfang. 44 8 wird übrigens die letzte Darlehenzrate zurũckgejablt und rein dann wieder in der Lage sein, neue Er—⸗ werbungen ins Werk zu 16. ;

In dieser Periode eb te es übrigens auch nicht an Bereicherungen durch Gewinne und Geschenke. An der Spie der letzteren muß das Porträt deg Kanzlers von Goßler, von Neide, genannt werden, welches von elnem 89 Kreise von Mitgliedern bei Gelegenheit des 50 jährigen Amtgsubiläumg und jum Andenken an die fast 2öjãbr. Wirksamkeit desselben als Borsitzender des Vereint gestiftet worden ist (und seiner Zeit auf der hiesigen Kunstaugstellung ju sehen war). Unter den nnen war besonderz wertbooll ein Gemälde von G. Spangenberg: Lutherg Einzug in Worms, welches von der Ver bindung für histerische aun ar 40 0 Thaler erworben und dann verloost wurde und dem Museum zufiel.

n Vereinablättern sind in den lepßten 25 Jahren vertbeilt wor den: Die Harzer , m n nach Meyerbeim, gestochen von Trossin in Königsberg (1856), Die Toter Japhtas nach Schrader,

von Trossin (1858), Viehheerde an der Benediktiner Wand nach J. Voltz, von Trossin (1860), Norwegische Landschaft von Leu, Oel⸗ druck von Storch und Cramer (1862), Das Zigeunermädchen mit ihrem Hunde nach W. Sohn, gestochen von Eilers (1864). Betender Mönch am Sarge Kaiser Heinrich IV. nach Lessing, gestochen von Trossin (1866), Dilettante iquartett nach Hiddemann, gestochen von Trossin (1868), Sonntag Nachmittag in einem schwäbischen Dorfe nach Vautier, gestochen von Trossin (1870), Morgengruß nach Carl Becker, gestochen von Trossin (1872) Lustige Fahrt nach Matter, ge⸗ stochen von Bankel (1874), Kaiser Karl V. bei Fugger von C. Becker, gestochen von Zimmermann, und Shakespeare vor dem Friedensrichter von J. Schrader, gestochen von Habelmann (18765, Ukrainische Kosacken von J. Brandt, gestochen von Rohr (1878), Italienischer Hirtenknabe von Cxetius, gestochen von Mauer (18805, und für 1882 ist der Stich nach F. Defreggers Andreas Hofer dem Kupferstecher ohr übertragen und in der Vollendung begriffen.

In wieweit die Ausstellungen des Königsberger Vereins die Kunst finanziell gefördert haben, geht aus folgenden Angaben hervor. Im Verlauf der letzten 25 Jahre hat sich im Vergleich zu der früheren n Periode die Summe der Prioatankäufe auf den Kunstaus—⸗ tellungen des Vereins fast um das Fünffache vermehrt. In der it von 1832 bis einschließlich 1856 sind nämlich nur für 13 003 dhaler, in den 25 Jahren von 1857 bis einschließlich 1881 dagegen für 58 0é9 Thlr. von Privatpersonen Bilder gekauft worden. Gewiß haben dabei mannigfache äußere Umstände mitgewirkt, aber es liegt darin doch auch der befriedigende Beweis, daß die Neigung und die Mittel zum Erwerh und Besitz von Oelgemälden als eines Schmuhkes der häuslichen CFxistenz in der Provinz einen immer weiteren Boden und die Ausstellungen eine erhöhte Reichhaltigkeit und Anziehungs—⸗ kraft gewonnen haben. Die günstigsten Jahre in dieser Beziehung waren: 1861, wo die Summe der Privatankäufe 5770 Thlr., 1873, wo sie 7428 Thlr, 1875, wo sie 6003 Thlr., und 1879, wo sie 6033 Thlr. betrug, während 1836 nur für 365 Thlr. gekauft worden waren. In gleicher Weise haben sich mit der Erhöhung der Einnahmen des Vereins und der Mitgliederzahl die für die Ver loosungsbilder verwendeten Summen fast auf das Dreifache gesteigert. Im Jahre 1832 wurde damit ein sehr bescheidener Anfang in Höhe von 137 Thlrn. gemacht, 1853 wurden 1310 Thlr., 1855 1136 Thlr. dafür verwendet, dagegen von 1857 ab schon das Doppelte: 2192 Thlr., 1867 3131 Thlr., und seit 1875 ist die zum Ankauf von Bildern zur Verloosung zu verwendende Summe ein für allemal auf 3000 Thlr. fixirt und Jestgehalten werden. In den 265 Jahren von 1832 1866 sind auf diese Weise 19427 Thlr., in den letzten 25 Jahren 35 924 Thlr., zusammen 46 351 Thlr. aus den Mitteln des Kunstvereins den Künstlern zugeführt und an Gewinnen den durch das Loos bevorzugten Mit— gliedern zugewendet worden.

.Der Gesammteyklus der verbundenen östlichen Kunstvereine hat sich in unverändertem harmonischen Zusammenwirken erhalten und Resultate erzielt, wie sie kaum ein anderer ähnlicher Verband aufzu—⸗ weisen haben dürfte. Der Gesammterlös der in demselben verkauften

Bilder betrug nämlich 1857 bereits 29 118 Thlr. und stieg in wach⸗

sender Progression auf 49 8385 Thlr. im Jahre 1881. Die Reihen⸗ folge der Ausstellungen ist seit langer Zeit dieselbe geblieben, nämlich Danzig, Königsberg, Stettin und gleichzeitig Elbing, Breslau, Görlitz. Seit 1861 erhält Danzig dafür, daß es in der ungünstigsten Jahreszeit (Dezember) beginnt und die Mühen der ersten Arbeit und Ordnung hat, von Königsberg und Breslau ein Präcipuum von 200 Thlrn.; der Kunstverein in Elbing zahlt zu den Generalkosten ein Aversionalquantum von 500 Thlrn,, erhält aber auch nur die Hälfte der im Cyklus ausgestellten Bilder, während gleichzeitig die andere Hälfte nach Stettin geht und die zweite Hälfte später dort zur Ausstellung gelangt. Görlitz zahlt eine Rate zu der Feuerver— sicherungsprämie und trägt die Rücktransportkosten für die daselbst ausgestellten Bilder. In die Generalkosten im Uebrigen theilen sich die vier Hauptvereine, und zwar wird dies für jeden Cyklus durch eine General⸗Ausgleichungsrechnung festgestellt. Die Verhandlungen der Deputirten der Vereine haben regelmäßig alle zwei Jahre unter dem Präsidium des Vorsitzenden des Königsberger Vereins als Haupt- geschäftsführers in Berlin während der hiesigen großen Kun staus— stellungen stattgefunden.

Krolls Theater. Das Gastspiel der Königlich württember⸗ sisben Kammersängerin Fr. Marie Schroeder⸗Hanfstaengl ist kontrakt⸗ ich auf 10 Rollen stipulirt, bringt also nur noch 4 Darstellungen der Künstlerin Am Freitag wird dieselbe zum letzten Male die Norma“ und am künftigen Sonntag die, Margarethe“ wiederholen. Morgen (Mittwoch) kommt nochmals Lortzingsb anmuthige Oper „Undine“ mit Frl. Koner in der Titelrolle zur Aufführung.

Bäder ⸗Statistik. Personen Aachen bis zum 10. Juni (Fremde und Kurgäste) ... 2185 Baden⸗Baden bitz zum 16. Fund .. 14285 Badenweiler bis zum 13. Mai (Fremde)PMJ . . 6896 Burtscheid bis zum 19. Juni (Fremde und Kurgäste): .. 114 Glmen bis zum 12. Jun (354 Nrn.)... . 698979 J e 19m Griesbach bis zum 14. Juni (nebst 84 Durchreisenden) Badegãste . w 5 (Nrn.) 1762 .

Homburg v. d. Höhe bis zum 15. Juni.. Könige dorff ⸗Jastrzemb bis zum 9. Juni (76 Nrn.). Kösen bis zum 13. Juni (132 Nrn.). ö w 93 Liegau (bei Radeberg i. S.) bis zum 15. Juni (80 Parteien Lippspringe bis zum 14. Juni (Kurgästeꝰ)! 6 (bei Kamenz i. S.) bis zum 15. Juni (62 Par- J Münster am Stein bis zum 12. Juni (Kurfremde) (Nrn.) k . J Deynhausen bis zum 16. Juni (nebst 235 , rn. etersthal bis zum 12. Juni (Badegäste und Durchrei sende vrmont bis 11. Juni (Kurgäste und Durchreisende). 1 e Reinerz bis * 12. Juni (nebst 408 Durchreisenden) (50 Nrn.) 749 Salzdetfurth bis zum 8. Jun (Kurgäste)! . . 31 Saljhemmendorf bis zum 8. Juni (Kurgäste?!! ... 35 Schandau bis zum 11. Juni (132 Parteien)... . 295 J Stuer (in Mecklenburg) bis Ende Mai 48

e,. (bei Wolkenstein i. S.) bis zum 15. Juni (84 Par- 18 Weißer Licsa mit Qberloschwitz (klimatischer Kurort) bis

ö Wildungen bis zum 17. Juni (644 Nrn.)... 698 Wittekind (bei Giebichenstein und Halle) bis zum 17. Juni

1

Bad Wildbad im Königreich Württemberg. Während noch in den 50er Jahren der em, ,, daselbst 3255 betrug. tieg er in den 6her Jahren auf 5058 und in den 79er auf 6121. n den letzten 2 Jahren waren jzusammen 1237 wirkliche Kurgäste in Wildbad. ö

Golberg ist der einzige Kurort, der gleichzeitig See⸗ und Sool⸗ bäder bietet. Die Badefrequenz betrug 1881: 5921 Gäste.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Erpedition (Kessel). Druck: W. El gner.

Fünf Beilagen (einschlleßlich Börsen · Beilage).

Berlin:

SErste Beilage zum Deusschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗-Anzeiger.

m 1H42. Berlin, Dienstag, den 20. Juni

——

Die Steuereinziehung in Berlin von 1862 bezw. 1866 bis isst.

I) Die Zwangsvollstreckungen nach den Steuerposten ).

Steuerart?)

Ges .

Davon zur Zwangs voll streckung verwiesen

Von den Zwangsvollstreckungssachen sind erledigt

durch Zahlung

einzuziehenden Steuerposten

Anzahl der

Posten

ohne Mahnung

bei bezw. in Folge der Mahnung

nach erfolgter Siegelung

Abpfändung

durch Rückgabe

mit Cxekutionsbericht

auf Reklamation

der Posten

4.

Anzahl der Posten

8.

Anzahl der Posten

der Posten

der Posten Cen

15.

* 57 Anzahl in ο. Anzahl der Posten 3

16. 17.

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Anzahl der Posten

18.

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61 317 63 454 71902 86 M6 122290 127189 141 722

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10,66 14.3 10386

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durch Verzug oder Abgabe an andere Reviere

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durch Zahlung bei und nach der Mahnung bez. Ii 30 70G M I

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323 zi8

* 326 576,

Dr TI 123 967 26, 12 164 539 21.510

da 3838

Für die Jahre 1878 und 1879 sind die Zwangsvollstreckungen nicht nacgewlesen. Die Gesammtzahl der einzuziehenden Steuerposten betrug bei HN. u. M. 1878: 951 878, 1879: 990 020, be E. u. K. 1878: 1507 50, 1879: 1524 04.

Anzabl der aug⸗ geschriebenen Mahnzettel

durch fruchtlosen Verlauf der Zwangs⸗

vollstreckung?)

durch weitere Ver⸗ folgung bei der Abtheilung für

Verzogene

Unerledigt ge⸗

blieben und

weiter zu ver⸗

folgen

D 3566 G09 2616 S564 L 695 25.66

AM E R

Anmerkungen:

) Die Zahl der Steuerposten ist quartali sie bei jeder einzelnen gesondert erhobenen S groß wie die Zahl der Steuerpflichtigen ist. ) Es bezeichnet: 1* —— mit Einschluß des Nachtwachtgeldes und der Sublevationesteuer, : Miethsteuer, : Gemeinde⸗Ginkommensteuer, : Staats ⸗Klassensteuer.

. z5j ößỹ vd jr gi gsi ] 257

ter gerechnet, so daß teuer etwa 4 mal so

Mit Aueschlu

) Für E. und fruchtlos vollstreckt

) Einschl

1

inde · Ein kommensteuer eing dle e ren Jahre nur für die beiden letzten Quartale

16386 23 134 . &i, Glen feuer blieb für die Monate Inli, August und Seytember 1881 unerboben. ) Mit .

er Staats-⸗Klassensteuer wurde vom 1. Januar

der durch Freigabe erledigten Exekutionen. lautet diese Ueberschrift: Die Exekution ist

leslich bei der Abtheilung für Verzogene.

im Jahre 1869

DF Tm 176 898 45.63

21 968 373317

die Abpfändungen barem ,. tände vollstreckungsve

in Steuersachen

TX 2041 13, 15

Vi T 837 3565

8 897 1.37

Es betrugen: die für das Zwangt⸗

18GSz.

der Posten

Unerledigt 141357 1408

eingetr. 160