1882 / 143 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 21 Jun 1882 18:00:01 GMT) scan diff

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geschriebenen Tert fübren dem Leser die bemerkenswerthesten Stätten vor Augen, wie den Markt und den Dom, das Lutherdenkmal und den Judenkirchhof von Worms, den Dom. den Kreuzgang der Stepbanskirche, den Hof des römisch germanischen Museums in Mainz und die Stadt selbst von der Mainseite; auch den pracht⸗ vollen kirchlichen Baudenkmälern in Oppenheim statten wir einen Be— such ab. Unter den großen pvlographischen Kunstblättern, welche diese Nummer schmücken, verdient ganz besondere Hervorhebung die vollendet faesimilirte Reproduktion der köstlichin, gemüth⸗ und humorvollen. Weinprobe von B. Vautier, dann aber auch die male⸗ rische Ansicht von Oberstein an der Nahe, von R. Püttner.

Die neueren preußischen Gesetze auf dem Ge⸗ biete des bäuerlichen Rechts. Berlin 1882. R. v. Deckers Verlag. Marquardt u. Schenck, br. 8. 24 S. Preis O 25 M= Diese Sammlung enthält die für die Provinz Hannover (Höferechts—⸗ gesetz vom 2. Juni 1874 und vom 24. Februar 1880), das Herzog⸗ ihum Lauenburg (Höferechtsgesetz vom 5 Februar 1881) und für die Provinz Westfalen mit den Kressen Rees, Essen (Land und Stadt), Duisburg und Mühlheim an der Ruhr (Landgüterordnung vom 30. April 1882) jetzt bestehende höferechtliche Gesetz gebung.

Von „Unser Jahrhundert, ein Gesammtbild der wichtig⸗ sten Erscheinungen auf dem Gebier der Geschichte, Kunst und Wissen—⸗ schaft und Industrie der Neuzeit“, von Stto von Leixner (Verlag von J. Engelhorn in Stuttgart) sind die Lieferungen 45 und 47 er— schienen. In denselben wird die politische Geschichte bis zum Anfang der sechziger Jahre fortgeführt und dann ein Ueberblick über die geistige Bewegung in den Jahren 1848 64 (QNationalismus, Kosmo⸗ politismus, Pessimismus, Proletariat und Kapital, Verfall des sitt⸗ lichen Gedankens, Materialismus, Nihilismus, Psychologie, Aesthetik u. . w.) gegeben, wobei der Verfasser sehr geschickt die Ursachen nach⸗ weist, deren Wirkungen die Gegenwart bedrücken.

Gewerbe und Sandel.

Mit Rücksicht auf die in der rumänischen Gemeinde Piquet, im Bezirke Doljin, ausgebrochene Rinderpest hat die ungarische Regierung eine strenge Grenzsperre gegen Rumänien an— geordnet.

Nach Mittheilungen aus Italien sollen von der Artillerie— Direktion der Waffenfabrik zu Turin am 7. Juli d. Is., Vor⸗ mittags 10 Uhr, folgende Lieferungen im Submissionswege vergeben werden:

31 09600 Stück Stahlbarren zu Gewehrläufen im Werthe von 65 100 Lire,

25 000 Lederstöck' in Trapezform zu Säbelbajonettfutter im Werthe von 30000 Lire.

Näheres über die speziellen Bedingungen ist an Ort und Stelle zu erfahren.

Berliner Wollmarkt, 20. Juni. (Schlußbericht) Der Wollmarkt ist fast beendigt. Die Erwartungen, welche man auf den⸗ selben setzen zu dürfen glaubte, haben sich nicht verwirklicht. Ein wesentlicher Moment zur Tendenzverschlechterung war das den Woll— marktsverkehr einleitende sehr starke Regenwetter, welches die Wollen klamm machte und viele Fabrikanten veranlaßte, Abschlüsse hinaus⸗ zuschieben. Berücksichtigt man die diesjährigen vorwiegend guten Wäschen, zieht also die dies malige bessere Wollqualität gegen⸗ über den vielfach mangelhaften Wäschen des Vorjahres in Betracht, so ist selbst der für gute pommersche Wollen, die Seitens der zahlreich vertretenen Kämmer am belangreichsten gekauft wurden, erzielte Preisaufschlag von 6 imaginär und ungefähre Parität mit 1881 zu konstatiren. Charakteristisch für den Wollmarkf waren die verschwindend kleinen Produzentenzufuhren, die minimalen Einkäufe der Forster Fabrikanten, die fast gänzliche Abwesenheit ausländischer Käufer und die unverkennbaren Anftrebungen der Händler, die schließ⸗ lich sehr gedrückten Preise für ihre Kaufszwecke auszunutzen. Schon in der ersten Hälfte des Nachmirtags hat die Mehrzahl der Fabrikanten unseren Platz verlassen, doch ist gegründete Hoffnung vorhanden, daß solche, nacht em die Trocknung der Wollen sich vollzogen hat, bei ihrem noch offenen Bedarf sich den hiesigen Lagern wieder zuwenden werden. Die geld⸗ benöthigten Wollbesitzer schlugen ihre Restposten, die allerdings nur aus wenig gattlichen Qualitäten bestanden, am späten Nachmittag zu, Preisen los, die den vorjährigen nicht unwesentlich nachstanden. Dieser Umstand macht es erklärlich, daß schließlich nur noch 1500 Ctr. auf dem eigentlichen Wollmarktsgebiek lagerten, die zum Theil noch heute resp. morgen früh den Stadtlägern zugeführt werden, zum Theil noch bis morgen Vormittag in . verbleiben, indem man für verschiedene behandelte Wollen Käufer erwartet. Da, wie bereits be⸗ richtet, die Wollmarktszufuhren die vorjährigen bei Weitem an Um— fang überstiegen, so sind, trotzdem die besten Sortimente herausgesucht sind, unsere Läger noch allen Anforderungen entsprechend.

Dem Geschäftsbericht der Direktion der Berlin-Ham— burger Eisenbahn-Gesellschaft für das Jahr 1881 entnehmen wir folgende Daten: Im Jahre 1881 sind zusammen 2237 296 Personen befördert und dafür incl. des Personengepäcks 4278 398 vereinnahmt Es wurden in 1881 1227186 t (auf einen Kilometer reduzirte 167 628 514 Tonnen Kilometer) befördert und dafür ol 817 eingenommen; hierzu kamen: die Einnahme von Poft— gütern, Militärgut auf Requisiten, Leichen und fracht⸗ pflichtigem Dienstgut 208 244 S, RNebenerträge waren 386092 S, so daß die Einnahme des Gesammt⸗Güter⸗ und Viehverkehrs pro 1881 11 134 417 betrug. Die Gesammteinnahme betrug: 1) aus dem Personen⸗ und Gepäckverkehr 4278 398 6; 2) aus dem Güterverkehr 11 134417 3) Vergütung für Ueber lassung von Bahnanlagen 289 752 ; 4) Vergütung für Ueber⸗ lassung von Betriebsmitteln 438 576 S6; 5 Erträge aus Veräuße⸗ rungen 286 577 M; 6) verschiedene sonstige Einnahmen 498 363 6, in Summa 16926583 M, gegen eine Gesammteinnahme in 1886 von 17591 768 4

Die Betriebsausgaben betrugen: 1) Die allgemeine Verwaltung inkl. 95 967 „M Zuschuß zur Pensionskasse mit 7 76 SS, 2) die Bahnverwaltung mit 35 217 680 M, die Tran portverwaltung mit 6272373 6, Zinsen der Prioritäts-Obligafionen mit 2155 47) 66, Amortisation der Prioritäts⸗Obligationen mit 336 642 M, zusammen 12 933 875 M; sammtliche Ausgaben für die allgemeine Verwaltung, Bahnverwaltung und Transportverwaltung betrugen 10 437 754 4, oder 1 6 87 3 für jeden Lokomotiv⸗Kilometer und 64,32 0/9 der Gesammteinnahme.

Die Gesammteinnahme betrug in 1881 16948 902 4M (abzũg⸗ lich des aus dem Betriebe der Hamburg-Altonger Verbindungsbahn erhaltenen Erlöses für verkaufte Utenfilien mit 147 39 1606), 16601911 ; die Ausgabe betrug: Betriebsausgabe 10 437 754 4, Zuschuß zum Reservefonds 464011 S6, die Gesammtausgabe 10 201765 6, daher reinen Ueberschuß 5899 245 MSS, gegen 5123991 4 in 1880 und 4 842 825 M in 1879. Der Ueberschuß wurde verwendet: für die Eisenbahnsteuer 478 125 , für Dividende der Stammaktien 2 625 0090 M (17,50 υίσ ) zur Verzinsung und Amortisation der Prioritäts⸗Obligationen 2 496 121

Der Reservefonds enthielt am Jahresschluß einen Bestand von 7130 562 M 61 . baar und in lescht zu verwerthenden zink ˖ tragenden Papieren. Hierzu trat der Werth der dem Reservefonds Rehörigen, im Haupidepöt. befindlichen Oberbaumaierialien an Schienen, Schwellen, Kleineisenzeug c. und der noch zu verwerthenden alten Materialien im en,. von 667 618 Æ 28 . Unter Zurechnung dieses Betrages und nach Abrechnung der gezahlten, aber noch nicht abgewickelten Vorschüsse im Betrage von 7100 M stellte sich der Bestand des Reservefonds nach Abschluß der Jahres rechnung 1881 auf 7791 9890 ½ 89 J. Der Vaarbestand des Reserve⸗ sonds aus welchem die demselben zur Last fallenden Ausgaben zu bestreiten sind, betrug unter Hinzurechnung der aus den Erträg⸗ nissen des Jahres 1881 zugewiesenen Quote 7 135 56) G 61 3. Wird hiervon die Summe von 2653 96 , über welche bereits zu Gunsten in der Ausführung begriffener refp. beschlosfener Bauten ꝛc. disponirt ist, abgezogen, so blieb die Summe von S rh 662 M 6 . von welcher noch die für den Reservefonds vorschußweise gezahlten

Beträge von 7190 4 in Abzug zu bringen sind, so daß als Reserve für 8 5069 562 61 * verbleiben. .

Das finanzielle Crgebniß des Jahres 1881 hat sich, wie der Bericht konstatirt, für die Aktionäre sehr günstig gestaltet, indem eine um 347 höhere Dividende als im Jahre 18580 zur Vertheilung hat gelangen können. Die Höhe der Dirldende ist indeß nicht einer Steigerung der Einnahmen diese sind um 665 86 M hinter den⸗ jenigen des Vorjahres zurückgeblieben, während die Ausgaben nur um 266 434 6 eingeschränkt werden konnten fondern dem Umstande zuzuschreiben, daß dem Reservefonds in Folge der reichlichen Dotirung in früheren Jahren jetzt nur der Bekrag von 464 011 * gegen 1556568 M im Vorjahr zuzuweisen war.

Von dem erzielten Ueberschusse hat der Ausschuß zunächst 300 090 416 der. Beamten⸗Pensions und Unterstützunge kaffe als außerordentlichen Beitrag überweisen zu sollen geglaubt. Es hatte sich nämlich heraus⸗ gestellt, daß die 2 Cinnahmen den Pensionskasse nicht aus- reichen, um die durch das Reglement in Ausficht genommenen Lei⸗ stungen dauernd erfüllen zu können. Der vorgedachte außerordentliche Beitrag genügt zwar nicht, um die Leistungsfähigkeit der Kasse dauernd zu sichern, aber derselbe beseitigt für eine Reihe von Jahren die e,. 4 Gefahr, daß das Kapital der Kasse angegriffen werden muß.

Der Personenverkehr war recht lebhaft und brachte namentlich auch in Folge der anhaltend starken Auswanderung erhebliche Mehr⸗ einnahmen. Der Viehverkehr hielt sich in ungefähr gleicher Höhe wie im Vorjahre. Im Eilgutverkehr wurde eine mäßige Mehr⸗ einnahme erzielt. tg verkehr hinter denjenigen des Vorjahres um nahezu eine Million Mark zurückgeblieben. An dieser beträchtlichen Mindereinnahme ist der Lokalverkehr Leinschließlich dessenigen mit den anschließenden Se⸗ kundärbahnen) nicht betheiligt; derselbe hat vielmehr ein geringes Plus aufzuweisen. Die Einbußen entfielen lediglich auf die direkten Ver— kehre mit anderen Bahnen, und zwar in erster Reihe auf die pom⸗ merschen, schlesischen und preußischen Verkehre (über 660 660 s6ã, sodann auf den Verkehr mit der Berlin-⸗Anhalter Bahn und mit Sachsen (ca. 260 000 Æ), demnächst auf den Verkehr mit Ungarn ga, 47 000 46) und auf einige andere Verkehre. Dlese Einnahme⸗ Ausfälle sind zu einem erheblichen Betrage auf den Umstand zurück zuführen, daß Kartoffeltransporte im vergangenen Jahre fast gänzlich ausblieben. ;

Dortmund, 19. Juni. (Essener Ztg.) Wie im niederrheinisch⸗ westfälischen Industriebezirke, so hat sich auch im Saar- und Mosel⸗ distrikte der Verkehr in Walzeisen erheblich vergrößert, und ist daher hier wie dort eine größere Festigkeit und Erhöhung der Preise für verschiedene Walzeisensorten, namentlich aber für Stab⸗ und Fazoneisen zu konstatiren. In Grobblechen und Walzdraht ift der Bedarf ebenfalls steigend, insbesondere ist Stahldraht fehr begehrt und deshalb im Preise steigend. In Stahlschienen und sonstigem festen Eisen⸗ bahnmaterial aus Stahl haben sich die Aufträge in der letzten Zeit auch wieder vermehrt, und sind die Preise daher auch wieder um einige Mark pro Tonne gestiegen. Die meisten Stahlwerke haben übrigens noch bedeutende ältere Ordres in Stahlschienen, Querschwellen und Langschwellen, Laschen, Bandagen, Satzachsen ꝛc, zu effektuiren und sind daher andauernd in lebhafter Thätigkeit, dementsprechend auch die Kleineisenzeugfabriken, die Waggonfabriken und die Etablissements für Waggonbeschläge sind noch immer voll besetzt und die Lokomotivfabriken befriedigt be— schäftigt. Unter den MWaaschinenfabriken sind besonders die Werkzeug⸗Maschinenbau⸗Anstalten stark engagirt. In den Gießereien und. Konstruktions⸗Werkstätten würden indessen neue Aufträge sehr willkommen sein, während in den Kesselschmieden eine lebhafte Beschäftigung andauert. In der Hochofeninduftrie haben sich die Preise befestigt, im Siegenschen werden die Notirungen für Puddeleisen bereits etwas höher gehalten. Für Gießerei⸗ und Bes⸗ semerxeisen hat sich die Tendenz entsprechend der größeren Festigkeit auf dem englisch⸗schottischen Roheisenmarkte eine Kleinigkeit gebessert. Im Kohlengeschäft ist eine für die gegenwärtige Jahreszeit un⸗ gewöhnlich rege Nachfrage zu konstatiren, weshalb auch die Preise ö insbesondere für Flammkohlen, wie auch für Koks stei⸗ gend sind.

Den Ausweisen des britischen Handelsamts zufolge beträgt der Ausfuhrwerth im Monat Mai 260017666 K, oder 59 418 4 mehr als in demselben Zeitraum von 1881 und 2760 1930 6 mehr als im Mai 1680. Der Gesammtwerth der Aus— fuhr für die abgelaufenen 5 Monate beziffert sich auf 8 160 286 , was einem Ueberschuß von 7656 802 E gegen 1881 und von 8 989428 4 gegen 18860 gleichkommt. Der Einfuhrwerth während des abgelaufenen Monats betrug 35 935 g54 oder 3452 15 * mehr als im Mai 1851 und 5 482 840 mehr als im Mai 1586. Die Einfuhr für die 5 Monate stieg auf 175 546 193 E, das ist eine Zunahme von 7089439 4 im Vergleich mit 1851 und von 1723133 4 gegen 1880. An Edelmetallen wurden im Mai 2977 699 K eingeführt und 2339 363 ausgeführt.

Glasgow, 20. Juni. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Reheisen während der letzten Woche betrugen 15 308 gegen 13537 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

New⸗JYork, 19. Juni. (W. T. B). Weizenverschif⸗ fungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Ver—⸗— einigten Staaten nach Großbritannien 44 609, do. nach Frank⸗ reich 30 900, do. nach anderen Häfen des Kontinents 160 O00, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 50 000, do. nach Frank⸗ reich do. nach anderen Häfen des Kontinent Qrtts.

Verkehrs⸗2Anstalten.

Southampton, 20. Juni. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Mofel“ ist hier eingetroffen.

Berlin, 21. Juni 1882.

Dem Jahresbericht des baverischen Gewerbemuseums zu Nürnberg für das Jahr 1881 entnehmen wir Folgendes: Die Lage des bayerischen Gewerbemuseums hat sich, in Wetreff der demselben für die Erfüllung seiner zahlreichen und wichtigen Aufgaben zu Gebote stehenden Mittel, auch im Jahre 1881) nicht gebessert. Es war deshalb auch im Jahre 1881, wie der Bericht ausführt, bei den äußerst geringen Positionen, welche für Anschaffungen in den Etat eingesetzt werden konnten, unmöglich, denselben einzuhalten, und müssen deshalb in Folge einzelner unum“ gänglich nothwendiger Ankäufe verschiedene Posten auf die neue Rech⸗ nung übernommen werden. Auch die Hindernisse, welche sich durch einen überall fühlbaren Mangel an Raum bisher einer völlig freien und den herantretenden Aufgaben entsprechenden Entwicklung der Anstalt entgegenstellten, blieben in dem Jahre 1581 nicht alleln be— stehen, sondern machten sich in noch viel böberem Grade fühlbar in Folge der zahlreichen, mit jedem Tage mehr sich häufenden Arbeiten, welche in den Räumen des Museums für die Baverische Landes -Industrie⸗, Gewerbe⸗ und Kunstausstellung zur Ausführung gelangen mußten. Obschon, wie in den früheren Berichten wiederholt hervorgehoben wurde, die Sammlungen in Folge des Mangels der hierfür erforderlichen Mittel, noch r, die in ihren Abtbeilungen wünschenswerthe Vollständigkeit zeigten und deshalb eine spstematisch durchgeführte Katalogi⸗ sirung in einzelnen, noch lückenhaften Gruppen geradezu un⸗ möglich gemacht ist, war doch die Benußung derselben eine sebr lebhafte. Besonders wurden die Vorthelle derselben von den Vereinen, welche dem Verbande baverischer Gewerbvereine angehörten, immer mehr gewürdigt, und erstreckte sich dadurch ihr Nutzen auf einen großen ** der Industriellen und Gewerbtreibenden nicht nur der Stadt Nürnberg, sondern ganz Baverns. Dieser Nutzen muß selbstverständlich noch an Bedeutung gewinnen, sobald der nöthige Raum für die spstematische Aufstellung und die Möglichkeit für die Katalogisirung gegeben sein wird.

Dagegen sind die Einnahmen aus dem Frachtgut⸗ sich

Die Mustersammlung des baverischen Gewerbemuseums wurde im Jahre 1881 um 169 Inventarnummern vermehrt, wovon 48 Ge⸗ schenke waren. Die technologische Abtheilung erbielt' einen Zuwachs don ? Nummern, nämlich eine dynamo-elektrische Maschine und 3 elektrische Theilungs lampen, System Pietter Krizik. Unter den Ankäͤufen ist besonders hervorzuheben eine Anzahl von chinesischen Stoffen, die in Musterung und Farbe als ganz vorzügliche Beispiele einer hochentwickelten Kunstthätigkeit gelten müssen. Die Thon⸗ abtheilung erhielt eine Reihe von deutschen Fayencen, einige interessante Muster von altem Wiener und Mei⸗ ßener Porzellan und drei moderne Majolika ⸗⸗ Arbeiten aus Italien, Nürnberg und Schramberg. Ganz besonders sind aber hier chinesische Porzellangefäße zu erwähnen, die, einer früheren Zeit angehörig, in der Farbe und Glasur ganz vorzüglich sind und für unsere moderne Gefäßbildnerei eine Reihe der fruchtbarsten Anregun⸗ gen bieten. In der Metallabtheilung sind zunächst die galvano⸗ plastischen Reproduktionen zu erwähnen, welche vom Sonth-⸗Ken— singten Museum in London gegen solche Reprodukionen des bayerischen Gewerbemuseums erworben wurden und einen Werth von 1441 S6 repräsentiren. Es befinden sich unter denselben 2 hoch⸗ interessante italienische Feuerböcke aus Italien, Zinnteller und Silberplatten, ein großer, schön gearbeiteter Thürklopfer u. a.

Durch Geschenke wurde besonders zunächst die Glassamm⸗ lung bereichert durch die Ueberlassung von 34 ganz vorzüglichen Prunk- und Trunkgefäßen, welche die Rheinische Glashütten⸗Äktien⸗ gesellschaft Ehrenfeld bei Köln dem Museum überließ. Es befinden ich darunter gelungene und freientwickeslte Nachbildungen antiker und alter Veneczianergläser, dann mehr moderne, aber durchweg in künst⸗ lerischem Geiste ausgeführte Arbeiten. ;

Der Werth der angekauften Gegenstände belief sich auf 9320 A 50. , der Werth der im Tauschwege durch galvanoplastische Repro⸗ duktionen erworbenen Gegenstände auf 15654 „Mü, der Werth der Geschenke auf 320 S. 25 53.

Wanderausstellungen konnten in dem Jahre 1881 wegen der voll⸗ ständigen Inanspruchnahme aller Kräfte des Museums für die Landes⸗ ausstellung in größerer Zahl nicht veranstaftet werden. Dagegen wurden Gegenstaͤnde aus den Sammlungen wiederholt an einzelne Vereine und Gewerbetreibende verschickt.

Die permanente Ausstellung wurde im Jahre 1881 in Folge der von den Gewerbetreibenden für die bayerische Landesausstellung unternommenen zahlreichen Arbeiten in nicht so umfänglicher Weise beschickt, als früher. In der Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 1881 wurde sie von 65 Ausstellern mit 557 Gegenständen im Ver⸗ sicherungswerthe von 18 693 S6 beschickt. Die Aussteller vertheilten sich auf Bayern 54, Preußen 7, Sachfen 2, Württemberg 2.

Die König Ludwigs⸗Preisstiftung hatte auch in der verflossenen Periode 1880/81 eine größere Anzahk von Ausstellern veranlaßt, sich um die Preise der Stiftung zu bewerben. Um die Redaillen be— warhen sich 15 Aussteller mit 231 Arbeiten, um die Geldpreise 10 Aussteller mit 19 Arbeiten. Wie in der Stiftungsurkunde bestimmt ist, kamen am 25. August, dem Geburts- und Namenstag des Hohen Stifters Sr. Majestät des Königs Ludwig 1k, die Preise zum sechsten Male, zur Vertheilung. Die golden? Medaille erhielten: die Rheinische Glashütten-Aktiengesellschaft Ehrenfeld bei Köln für Glasgefäße, mustergültig im Entwurf wie in der Aus— führung; die silberne Medaille: Fräulein Florentine Sturm in Nürnherg für weibliche Handarbeiten, mustergültig in Ausführung wie Geschmack. H. J. C. Baldauf in Nürnberg für einen Schrank in guter technischer Ausführung mit Benutzung guter alter Vorbilder.

Bittner in Nürnberg für gut ausgeführte Blechblas— instrumente, Die Bihliothek mit Lesezimmer' erfreute fich auch im Jahre 1881 einer fleißigen Benützung Seitens des Publikums; sie ist im Ganzen von 2162 Perfonen besucht worden, und war namentlich der Besuch in den Abendstunden von 7—9 ÜUhr und an den Sonntagen ein lebhafter. Entleihungen geschahen in 74 Fällen; von den Gewerbevereinen des Verbandes waren dabei 9 ve rtreten' Der Stand der Bibliothek betrug nach dem Inventar 1881 an fort⸗ laufenden Nummern 3668, darunter 3666 gebundene Bücher.

Der Zeichensaal bot im Jahre 1881 Gelegenheit für eine dop⸗ pelte und angestrengte Thätigkeit. Derselbe diente nicht nur, wie ge⸗ wöhnlich, zum steten Gebrauch von Künstlern und Gewerbetreibende aller Fächer, die sich besonders an Sonntagen und auch an den Winterabenden zum Studium dort einfanden, , wurde auch als Zeichenbureau von der bayerischen Landesausstellung benutzt.

Der gewerbliche Unterricht erfuhr eine Förderung zunächst durch die im Museum selbst entfaltete Lehrthätigkeit, dann aber auch haupt- sächlich durch die vorzüglichen Lehrmittel, welche das Museum anderen Instituten zur Benützung darbot. Die Gründung technischer Fach⸗ schulen mußte auch im Jahre 1881 aus den in früheren Jahres⸗ berichten wiederholt entwickelten Gründen unterbleiben. Indessen hat das Museum gleichwie früher, auf die bereits bestehenden Schulen seinen Einfluß mit bestem Erfolg geltend gemacht.

Die Werkstätten mit Fachkursen erwiesen sich auch im Jahre 1881 als leistungsfähige, stark in Anspruch genommene Einrichtungen, welche dortige und auswärtige Künstler und Metallgewerbtreibende mit Rath und That unterstützten und theilweise sehr komplizirte Arbeiten sür dieselben anfertigten.

Die während der Wintermonate an den Montagen, Abends 8 bis 9 Uhr im Hörsaale gehaltenen öffentlichen Vorträge, welche je nach ihrem Inhalte mit kleineren, im Borsaale veranstalteten Aus—= stellungen oder mit der Vorführung von Experimenten verbunden sind, hatten sich auch im Jahre 1881 eines fehr zahlreichen Besuches Seitens Gewerbetreibender und eines größeren Publikums zu erfreuen.

Das Auskunftsbureau wurde im Jahre 1868 ganz besonders stark in Anspruch genommen, indem außer den vermehrten sonstigen An⸗ fragen, noch eine bedeutende Anzahl Anfragen betreffs der 1882 statt · findenden bayerischen Landesausstellung an' dasselbe gestellt wurden; auch das chemische Laboratorium wurde in 1881 stark in Anspruch genommen. ö

Mit dem Beginne des Jahrgangs 1881 erfuhr die Zeitschrift Kunst und Gewerbe“ mit dem Beiblatt Mittheilungen des Baverischen Gewerbemuseums“ infofern eine vortheilhafte Umgestal⸗ . als erstere anstatt in Wochennummern nunmehr in reich illustrirten Monatsheften mit je drei Kunstbeilagen erschien und letztere alle 14 Tage in einem ganzen, anstatt in einem halben Druck⸗ bogen ausgegeben wurden.

Die Hauptthätigkeit des baverischen Gewerbemuseums hatte sich im Jahre 1881 vor Allem auf die Ausführung der in diesem Jahre eröffneten bayerischen Landesausstellung konzentrirt.

Zu der von dem deutschen Buchbinderverband geplanten Aus stellung, die Mitte August hierselbst im Anschluß an den Kongreß des Verbandes stattfinden wird, haben außer Fachgenossen aus allen Theilen Deutschlands auch solche aus England, Itallen und Schweden ihre Betheiligung angemeldet. Als Ausstellungslokal ist das Buggenhagensche Etablissement auserwählt. In den Parterre⸗ räumen werden die durch einen von Möller u. Blum ausgestellten Gasmotor betriebenen Maschinen aller Ärt Aufstellung finden, und in den oberen Sälen fertige Arbeiten zur Schau gestellt werden, Die Firma F. W. Hoppenworth wird ebendort eine Werkstatt fur Atrappenfabrikation errichten. .

Let 20. Juni. (W. T. B.) Die Ungarische Post⸗ meldet aus Kronstadt den Zusammenstoß zweier Eifenbahnzüge, durch welchen 7 Waggons zertrümmert und 15 Perfonen schwer ver— letzt worden sind.

Redacteur: Riedel. Verlag der Exppedition (Kefsel). Druck W. Glener. Drei Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage)

Berlin:

zum Deutschen Reich

M 143.

.

SErste Beilage

Berlin, Mittwoch, den 21. Juni

s⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

1882.

Preußischen Staats- Anzeigers: Berlin 8W., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

. erate für den Deutschen Reichs und Tania *]

Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central · Sandels⸗

register nimmt an: die Königliche Expedition des Aentschen Reichs- Anzeigers und Königlich

1. Steckbriefe und Untersnechungs-Sachen. 2. Sunhastationen, Autgebote, Vorladungen u. dergl.

4. Verloosung, Amortisation, ZiLuszahlung

X u. s. w. von öffentlichen Papieren.

Steckbriefe und Untersuchun gs. Sachen.

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Reisenden Emil Krüger, am 8. September 1852 zu Gontzlen, Kreis Margrabowa geboren, welcher flüchtig ist, ist die Unterfuchungshaft wegen wieder⸗ holten Betruges in den Akten J. JI. B. 472. 87. verhängt. Es wird ersucht, denfelben zu verhaften undlin das Untersuchungs⸗Gefängniß zu Berlin, Alt⸗ Moabit 11/12, abzuliefern. Berlin, den 16. Juni 1882. Königliche Staatsanwaltschaft bei dem Land—⸗ gericht J. Beschreibung: Alter 35 Jahre, Größe 165 m, Statur kräftig, Haare hellblond, Stirn schmal, hoch, Bart Vollbart, Augenbrauen blond, Augen blau, Nase kurz, Mund klein, Zähne voll— ständig, Kinn bewachsen, Gesicht oval, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsch, Kleidung brauner Ueberzieher, schwarzer Tuchrock, graue Hose und kleiner runder Hut, Besondere Kennzeichen im Gesicht Sommer— n. auf der linken Wange 2 kleine Leber— flecken. ;

(27949 Steckbrief.

Gegen den Glasmachergehülfen Wilhelm Witt aus Neukrug bei Stargard, zuletzt in Lieberose, welcher sich verborgen hätt, soll eine durch Urtheil des Herjoglichen Schöffengerichts zu Altenburg vom 15. Mat i882 erkannte Gefängnißstrafe von“ einer Woche vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften, die Strafe an ihm zu vollstrecken und Nachricht darüber anher gelangen zu laffen.

Altenburg, den 17. Juni 1882.

Herzogliches Amtsgericht. Abtheilung III. Reichardt.

Bubhastatinnen, Aufgebute, Vor⸗ ladungen u. dergl.

keöbsn] Oeffentliche Zustellung.

Die verehelichte Handelsmann Viebig, Ida, geb. Zimmermann, zu Meyenburg, vertreten Durch den Justizrath Willert zu Neu⸗Ruppin, klagt gegen ihren Ehemann, den Handelsmann Adolph Viebig, früher zu Meyenburg, jetzt unbekannten Aufenthalts, aus böslicher Verlassung, mit dem Antrage auf Ehe⸗ scheidung, das zwischen ihnen bestehende Band der Ehe zu trennen und den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die zweite Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Nen⸗Ruppin

auf den 21. November 1882, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird

dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Krämer, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

tes! Oeffentliche Justellung.

Die verehelichte Tischler Dölbitz, Auguste, geb. Köllner zu Rheinsberg, vertreten durch den Rechts— anwalt Lämmel zu Neu⸗Ruppin, klagt gegen ihren Ehemann, den Tischler Wilhelm Dölbitz, unbekann⸗ ten Aufenthalts, aus böslicher Verlassung mit dem Antrage auf Ehescheidung, das zwischen' ihnen be— stehende Band der Ehe zu trennen, den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären und dem⸗ selben die Prozeßkosten aufzuerlegen, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ streits vor die zweite Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Reu⸗RRnppin auf den 21. November 1882, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Krämer, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

keoro] Oeffentliche Zustellung.

Der Kaufmann Benjamin Weil in Schweinfurt, als Rechtsnachfolger des Simon Vorchbeimer von Thüngen hat gegen den Bauern Michael Hotz in Heßlar, nun unbekannten Aufenthalts, eine Klage eingereicht, dahin gehend:

1) den Letzteren zu verurtheilen, 83 M 94 3 a Zinsen aus 552 0 97 5 Ackerkauf⸗ schillingsrest pro 25. Juni 1878 bis dahin 1851 zu bejablen und alle Kosten zu tragen,

) dieses Urtheil für vorläufig vollstreckbWar zu erklären.

Das K. Amtsgericht Karlstadt hat zur mündlichen Verhandlung über diese Klage Termin anberaumt auf Donnerstag, den 19. Ottober 1882,

Vormittags 9 Uhr, 3 der Beklagte Michael Hotz hiermit geladen ird.

Karlstadt a. M., den 17. Juni 1882.

Gerichteschreiberei des Königlichen Amtsgerichts.

Walther.

lass Oeffentliche In felun

Die Ehefrau des Tagelöhners Peter Pfannekuch, Benriette, geb. Heffe, zu Vochum, vertrelen durch ben Justihrath von Bruchhaufen hier, klagt gegen hren genannten seinem gegenwärtigen Aufenthalte nach unbekannten, Ehemann wegen böelicher Ver⸗ lassung mit dem Antrage auf Trennung der Che und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗

ö

lung des Rechtsstreits vor die dritte Ciwilkammer

des Königlichen Landgerichts zu Essen auf den 22. September 1882, Vormittags 190 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge— richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Essen, den 17. Juni 1882.

Gerichts schreiberei , den Landgerichts.

r J.

las] Aufgebot.

Der Kaufmann Eduard Mager zu Königstein i. Taunus hat das Aufgebot eines Wechsels über 2b dM (Zweihnndert Mark) fällig am 1. Dezember 1380. welcher von Schlesinger & Go. zu Berlin am 28. August 1880 o Eigene auf das Handlungshaus H, 8. Behnck zu d ostock gezogen, von diesem accep⸗ tirt, durch Giro an die Firma G. C. Hofmann zu Offenbach a. Main gekommen und von letzterer an den Antragsteller gerirt ist beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, späteftens in dem auf

den 17. Jannar 1883, Vormittags 11 Uhr,

por dem unterzeichneten Gerichte, Abtheisung' B. für Civilsachen, Zimmer Nr. 11, anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur— kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Rostock, den 6. Juni 1882.

Großherzogl. Mecklenburg · Schwerinsches

Amtsgericht. Urkundlich ausgefertigt: (L. S) Otto Bobzien, Akt.⸗-Geh.

lesc'o Subhastationspatent und öffentliches Aufgebot.

In Zwangsvollstreckungssachen

1) der Fheleute Berend Berends zu Boen,

2) des Holzhändiers Egbert Kramer zu Weener,

3) des Auktionators Schäffer zu Weener,

Gläubiger, wider die Eheleute Geerd P. Bleeker und Albertje Schmidt, zu Weener, Schuldner,

ist den Schuldnern das zu Weener an der Bahnhofs⸗ straße sub Nr. 490 belegene, einstöckige, massiv ge⸗ baute Wohnhaus mit Scheune nebst einem 5 Är sl Ou.-Meter großen Hofraume, welcher Grund⸗ besitz identisch ist mit den im Grundbuche Fleckens Weener Vol. XI. Nr. 26 registrirten Immobilien, abgepfändet.

Zum öffentlichen Verkaufe dieses Grundstücks wird Termin auf

Donnerstag, den 10. 9 . v. J. Vormittags 11 Uhr, im hiesigen Amtsgerichte mit dem Bemerken anbe— raumt, daß die im Subhastationstermin bekannt zu machenden Verkaufsbedingungen auf biesiger Gerichts- schreiberei eingesehen werden können.

Zugleich werden alle Diejenigen, welche an dem vorbezeichneten Immobile Eigenthums« Näher⸗ lehnrechtliche, fideikommissarische, Pfand⸗ und andere dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und Realberechtigungen zu haben vermeinen, aufgefordert, solche Rechte spätestens in dem zur Subhastation anstehenden Termine anzumelden, widrigenfalls für den sich nicht Meldenden im Verhältnisse zum neuen Erwerber das Recht verloren gehen soll.

Der demnächst zu erlassende Ausschlußbescheid wird nur durch Anschlag an hiesiger Gerichtstafel bekannt gemacht werden.

Weener, den 14. Juni 1882.

Königliches Amtsgericht. II. Grüueklee.

Verkaufs⸗Anzeige nebst Edictalladung.

In Sachen des Vorschuß und Sparvereing für Hermannsburg und Umgegend, eingetragene Genossenschaft, Gläu—⸗ bigers, wider den Abbauer H. D. Prigge in Wietzendorf, Schuldner,

28023

wegen Forderung, soll die dem Schuldner gehörige Abbauerstelle Daus Nr. 94 zu Wietzendorf nebst Zubehör zwangs— weise in dem dazu auf Donnerstag, den 10. August d. J., Vormittags 10 Uhr, z

allhier anberaumten Termine öffentlich versteigert werden.

Kaufliebhaber werden damit geladen.

Alle, welche daran Eigenthums,, Näher lehn rechtliche, n n. Pfand und sonstige dingliche Rechte, insbesondere Servituten und Real⸗ berechtigungen zu haben vermeinen, werden aufge⸗ fordert, selbige im obigen Termine anzumelden und die darüber lautenden Urkunden vorzulegen, unter dem Verwarnen, daß im Nichtanmeldungsfalle daz Recht im Verhältniß zum neuen Erwerber det Grundstücks verloren geht.

Die Verkaufsbedingungen können in der Gerichte⸗ schreiberei eingeseben werden.

Soltau, den 10. Juni 1682.

Königliches Amtsgericht. J. ö en.

Beschreibung der Abbauerstelle Haus Nr. 94

in Wietzendorf:

Deffentlicher Anzeiger

Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des Invalidendank !, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte,

Büttner C Winter, sowie alle übrigen grö eren 3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen et. gen grof

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen. J. Literarische Anzeigen. 8. Theater- Anzeigen. In der Börsen-

4

Annoncen · Sureaux.

Familien- Nachrichten. beilage. K

Die Stelle besteht aus einem von Fachwerk er⸗ bauten und mit Dachziegeln gedeckten Wohnhause, enthaltend 3 Stuben, 3 Kammern, Hausdiele mit Kochheerd, Dreschdiele, Stallung und Bodenraum, einschließlich des Hofraums Kthl. 2 Parz. 203/11 12 a O6 4m groß.

[27569] Münsingen.

Aufgebot.

Der am 25. Januar 1544 von dem verstorbenen Johann Georg Leyh, Schullehrer von Steingebronn, dem Schreiner Johannes Kempel von Urach für eine Forderung von 400 Fl. autgestellte Pfandschein ist verloren gegangen. Nachdem? der Nachweis der Befriedigung des Gläubigers erbracht ist, wird auf Antrag der jetzigen Besitzer der Unterpfänder der Inhaber der Urkunde aufgefordert, spätestens in

dem auf Samstag, 30. Dezbr. d. J., Vormittags 8 Uhr, vor dem hiesigen Amtsgerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur— kunde vorzulegen, widrigenfalls dieselbe für kraftlos erklärt wird. Den 1. Juni 1882. ö. (gez.) Ober ⸗Amtsrichter Dorsch. Zur Beglaubigung: Amtsgerichtsschreiberei. Knobel.

ö Aufgebot.

Am 17. September 18751 verstarb zu Wladislawo ohne letztwillige Verfügung die damals an den Käthner Josef Jasinski kinderlos verehelicht ge⸗ wesene, später verwittwete Dorctheag Jasinska, geb. Siedlecka, und hinterließ als Erben: .

I) die, leiblichen Kinder nach ihrer Schwester, Wittwe Therese Nowasielska, geb. Siedlecka, welche nach dem Jahre 18635 zu Lobsens ver— storben ist, nämlich:

a. den Mirthschaftsinspektor Roch Nowasielski, angeblich in russisch Polen, b. die unverehelichte Michalina Nowasielska,

2) die drei Kinder der Josephine Menner, geb. Siedlecka, aus ihrer Ehe mit dem in Brom— berg am 20. Juli 1866 verstorbenen Tischler— meisters Friedrich Gottlieb Menner, nämlich: a. den Eduard Menner, U b. die Friedericke Menner, verehelichte Kürschner

Rudolph Utecht zu New⸗Nork, und C. den Tapezierer Wilhelm Menner.

Der Aufenthalt der Erben ist unbekannt. Auf den Antrag des denselben bestellten Kurators, Rechte anwalts v. Werthern hierselbst, werden die aufge⸗ führten Erben aufgefordert, binnen 3 Monaten zu den Apollonia Jasinska'schen Nachlaßakten J. 10/79 hiesigen Königlichen Amtsgerichts ihren Aufenthalts- ort anzumelden und ihre Gerechtsame wahrzu⸗ nehmen.

Schubin, den 14. Juni 18382.

Königliches Amtsgericht.

aol Aufgebot.

Auf Antrag des Justizraths Schramm zu Strehlen Als Nachlaßpflegers werden die Nachlaßgläubiger und Vermächtnißnehmer des am 258. August 1881 zu Birkkretscham verstorbenen Tischlermeisters Fried— rich Karl Rother aufgefordert, spätestens im Aufge— botstermine den 25. September er., Vormittags 11] Uhr, ihre Ansprüche und Rechte auf den Nachlaß desselben bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 4, an⸗ zumelden, widrigenfalls sie gegen den Pfleger des Nachlasses ihre Ansprüche nur noch insoweit geltend machen können, als der Nachlaß mit Ausschluß aller seit dem Tode des Erblassers aufgekommenen Nutzungen durch Befriedigung der angemeldeten An sprüche nicht erschöpft wird.

Strehlen, den 11. Juni 1882.

Königliches Amtsgericht. Martini.

9 . ut Bekanntmachung.

Das Kgl. Landgericht München J. hat unterm 10. ds. Mtg. die öffentl. Zustellung der Klage der Köchin Retzenz Vogel von Waal, Kgl. Amteger. Buchlohe, vertreten vom K. Adv. und Rechtsanw. Dr. Pemsel, gegen den Schlossermeister Peter Vogel, früher bier, nun unbekannten Aufenthaltes, wegen Forderung bewilligt und wurde zur Verhandlung über diese Klage die öffentliche Sißung der J. Ciwil— kammer vom

Mittwoch, den 15. November 1882, früh 9 Uhr, bestimmt.

Beklagter wird bier ju mit der Aufforderung ge⸗ laden, behufs seiner Vertretung rechtzeitig einen bei be de Gerichte zugelassenen Rechtsanwalt zu estellen.

Klägerin verlangt vom Beklagten Bezahlung von 2105 1 14 3 sammt 5 o½e Jinsen von Klagejustel˖ lung an mit der Behauptung, sie babe dieses Geld nach und nach dem Peter Vogel zum Aufheben ge⸗ geben, und Letzterer habe versprochen, eg Anfangs des laufenden Jahres zurückzuerstatten, habe aber sein Versprechen nicht gehalten.

München, am 17. Juni 18532.

Der Kgl. Obersekretär: Nodler.

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EPs los)

Special⸗Konkurs⸗Proclam. Nachdem über das der Wittwe Auguste Christiane Friederike Mösel, geb. Eybäcker, gehörige, in Altona an der Adlerstraße Nr. 35, 37, 35 belegene und im Altongischen Stadtbuche Band H. VIII. FI. 241, 22, 243 beschriebene Erbe auf Grund ' des Voll streckungsbefehls vom 123. Mat 1882 und auf An⸗ trag des klaͤgerischen Sachwalters, Rechtsanwalts Max Schmidt hierselbst, die Zwangs vollstreckung im Wege des Spezial⸗-Konkurses erkannt worden ist, so werden Alle und Jede, welche an dieses Erke aus irgend einem rechtlichen Grunde An⸗ sprüche und Forderungen zu haben vermeinen, mit alleiniger Ausnahme der protokollirten Gläu⸗ biger, hierdurch bei Vermeidung der Ausschlie- ßung Fog dieser Masse aufgefordert, solche binnen 6 Wochen nach der letzten Bekanntmachung dieses Proelams und spätestens am 21. August 1882 Mittags 12 Uhr, als dem peremtorischen Angabetermine, im unter⸗ zeichneten Amtsgerichte, Auswärtige unter gbr ger Profuraturbestellung, anzumelden und eine Abschrift der Anmeldung beizufügen. Zum öffentlichen Verkaufe des beregten Erbes ist Termin

auf den 28. August 1882 anberaumt worden, an welchem Tage, Vormittags 11 Uhr, die Kaufliebhaber sich im hiesigen Amts⸗ gerichte, Zimmer Nr. 24, einfinden wollen.

Die Verkaufsbedingungen können 14 Tage vor dem Termine in der Gerichtsschreiberei des unter zeichneten Amtsgerichts, Zimmer Rr. 35, eingesehen werden.

Altona, den 15. Juni 1882.

Königliches Amtsgericht, Abtheilung V.

28160 Auszug.

Durch xechtskräftiges Urtheik vom 18. Mai 1882 hat das Königliche Landgericht zu Cöln, JJ. Civil⸗ kammer, die zwischen der in Eöln wohnenden ge— schäftslosen Christine Franziska, geb. Erpeldinger. Ehefrau des daselbst wohnenden Kaufmannz Adolf Müller, und ihrem genannten Ehemanne bestandene eheliche Errungenschaftsgemeinschaft für aufgelöst er= klärt, an deren Stelle völlige Gütertrennung mit allen gesetzlichen Folgen ausgesprochen und die Par⸗ teien behufs Liquidation und Auseinandersetzung vor den Königlichen Notar Cramer in Cöln verwiesen.

Cöln, den 19. Juni 1882.

Kissem,

Rechtsanwalt.

Vorstehender Urtheilsauszug wird hiermit ver-

öffentlicht.

1 **)

. Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

28129 , Seitens des Landwirths Theodor Humpert auf Gut Blumensaat zu Vinnum, Kirchspiels Olfen, und der Rosalie Humpert daselbst, ist auf Todes⸗ erklärung ihres am 9. April 1825 geborenen Bru⸗ ders, des Ackerers Augustin Humpert, angetragen. Der Letztere, welcher angeblich im Jahre 1852 nach Nordamerika ausgewandert und seit 1853 verschollen ist, sowie dessen etwaige unbekannte Erben werden daher aufgefordert, sich vor oder in dem auf

den 25. April 1883, Vormittags 10 Uhr, an biesiger Gerichtsstelle anberaumten Termine bei uns zu melden, widrigenfalls derselbe für todt er— flärt und sein Vermögen den sich legitimirenden Erben ausgeantwortet wird.

Lüdinghausen, den 9. Juni 1882.

Königliches Amtsgericht.

28130

. 3 Urtheil der 2. Civilkammer des K. Land⸗ gerichts zu Düsseldorf vom 256. Mai 1882 ist zwischen den Eheleuten Carl Hollmann, Kaufmann, und Catharina, geb. Lennartz, ohne Geschäft, Beide zu Grevenbroich, die Gütertrennung mit Wirkung vom 8. März 1882 an ausgesprochen und der mit⸗ beklagten Konkursmasse die Kosten zur Last gelegt worden. 1

Düsseldorf, den 21. Juni 1882.

olz Gerichtsschreiber des R. Landgerichts.

28131

t ah Urtheil der 2. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Düsseldorf vom 26. Mal 1852 ist jwischen den Eheleuten Wilhelm Joserh Esser, Bäcker, und Anna Sibilla, geb. Stappmanns, ohne Geschäft, Beide u M. Gladbach, die Güter⸗ trennung mit Wirkung vom 15. März 1882 an aug. gesprochen worden. . .

Düsseldorf, den 21. Juni 1882.

Solz, Gerichtsschreiber des Kal. Landgerichts.

28161

̃ In Jwangsvollstreckungtsachen wider den Anbauer Gord Hinrich Dittmer zu Bartelsdorf findet der durch sfüqung vom 13. Mai d. J. angekũndigte Verkauf nicht mehr statt.

Rotenburg in Ddannerer. 20. Juni 1832. niglicheg Amtggericht. J. Nudorff.

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