1882 / 184 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 08 Aug 1882 18:00:01 GMT) scan diff

li Maßregeln anzukündigen. In Bezug auf die innere en ch wird das neue . ären, daß es die Beschlüsse der Kammer als die Grundlagen der von ihm zu befolgenden Politik betrachte.

Türkei. Konstantinopel, 7. August. (W. T. B.)

* der heutigen Sitzung der Konferenz sagte Said Pascha ord Dufferin gegenüber den Erlaß der Proklamation ß en Arabi r . zu. Auch erklärten die türkischen legirten nochmals, daß sie die von den Mächten in der

Note vom 15. Juli aufgestellten Bedingungen zur Inter⸗ vention acceptirten.

Ein Kaiserlicher r ermächtigt die türkischen Konfe⸗ renzdelegirten, Said Pascha und Assim Pascha, der Herstel⸗ lung eines internationalen Ueber wachungsdienstes auf dem Suezkanal zuzustimmen und die Politik des Sultans in Egypten durch eine Proklamation kund zu thun. Vom Ministerrathe wurden für Server Pascha, als den für

. bestimmten türkischen Kommissar, Instruktionen er⸗ assen.

Derwisch Pascha, Kommandant der egyptischen Ex⸗ Peditionstruppen, und sein Generalstab, sowie Server Pascha, erster, und Lebib Effendi, zweiter außerordentlicher Kommissar für Egypten, sollen heute Abend mit der Yacht „Stambul“ nach Alexandrien abgehen. Die Hacht „Izeddin“ begleitet dieselben. ;

Die „Köln. 3.“ erhält aus Paris, 4. August, den Wortlaut des neuesten türkischen Rundschreibens, welches am 3. d. M. in Paris dem französischen Minister des Auswärtigen überreicht worden sei. Dasselbe lautet in der Uebertragung der „K. Z.“:

Konstantinopel, 2. August. In Beantwortung der Mittheilungen, welche Lord Dufferin mir soeben gemacht hat, haben wir, Afsim Pascha und ich (Said Pascha) an die Botschafter der Großmächte als Mitglieder der Konferenz folgende Note gerichtet:

„Die unterzeichneten Bevollmächtigten der hohen Pforte haben von den durch Se. Excellenz Lord Dufferin an jedes der Mitglieder der Konferenz sowie an sie selbst gerich teten Mittheilungen Kenntniß genommen. Diese Mittheilungen lassen sich in folgende vier Punkte zusammenfassen:

A. Die Regierung Ihrer britischen Majestät sieht sich gezwungen, ihre Truppen nicht zurückzuberufen und ihre Vorbereitungen fortzu⸗ setzen, eine Zwangslage, die ihr durch die andauernde Unthätigkeit der Regierung Sr. Majestät des Sultans gegenüber der gegenwärtigen Lage in Egypten auferlegt worden ist.

B. Die englische Regierung verlangt, daß die Sendung türkischer Truppen nach Eghypten in befriedigender Weise erklärt und daß jede Zweideutigkeit durch eine vorhergehende Erklärung der tuͤrkischen Re⸗ gierung ausgeschlossen werde. Unter diesen Umständen wird sie das Eintreffen dieser in Egypten und ihre Mithülfe annehmen.

O. Das Kabinet von St. James wünscht der Konferenz kund zu thun, daß es, sobald der in Rede stehende militärische Zweck erreicht sein wird, die Hülfe der Großmächte anrufen wird, um Maßregeln für die Zukunft und die gute Regierung Cgyptens zu ergresfen.

D. In der Konferenzsitzung vom 26. Juli haben sich alle fremden Konferenzbevollmächtigten auf Antrag des englischen Bevollmächtigten für den sofortigen Erlaß einer Bekanntmachung der hohen Pforte ausgesprochen, in welcher der Khedive gestützt und Arabi Pascha, der Gunstbezeigungen und eine hohe Ordensdeköration von Sr. Majestät dem Sultan empfangen hatte, zum Deserteur erklärt werden sollte. Weiterhin fragt Lord Dufferin an, an welchem Zeitpunkte diese Be— kanntmachung erlassen werden soll.

Was den ersten Punkt (à.) anbelangt, so glauben die türkischen Bevollmächtigten af zu müssen, daß ohne irgendwie über die Handlungen ahurtheilen zu wollen, welche die englische Regierung im eigenen Interesse als ,, , und unabhängiger Staat und seiner Erklärung nach ganz besonders auch im allgemeinen Interesse zu unter⸗ nehmen für nützlich erachtet hat —, daß die direkte Aktion des territorialen Souveräns in Egypten, dessen Rechte wiederholt und feierlich durch England und die anderen Mächte anerkannt worden sind; vielleicht einen praktischern und wirksamern Erfolg haben würde, als wenn sie von zwei Seiten gleichzeitig ausgeübt würde. Was die Behauptung der angeblichen Unthätigkeit der Pforte anbelangt, so weisen sie die türkischen Bevollmächtigten nachdrücklichst zurück und sind bereit, das Gegentheil zu beweisen. Sobald die zur Konferenz vereinigten Mächte durch die identische Note ihrer Vertreter vom 15. Juli die Kaiserliche Regierung um die Entsendung türkischer Truppen nach Egypten gebeten haben, hat sich die hohe Pforte, welche ihre guten Gründe haben konnte, anfänglich ihre Betheiligung an dieser Konferenz abzulehnen, nicht nur beeilt, dem Wunsche der Kabinette nachzukommen, um eine schnelle Wieder⸗ berstellung der Ruhe in Egypten zu erreichen und die hierzu nöthigen Maßregeln anzuordnen; sie ist noch weiter gegangen und hat gleich in der ersten 9 erklärt, daß sie auch die ihr behufs Sendung von Truppen gestellte Bitte annähme.

Ganz ähnlich verhält es sich, die Bevollmächtigten der hohen Pforte erlauben sich das vorauszuschicken, mit der vorherigen Erklä⸗ rung, welche von der Kaiserlichen Regierung verlangt wird und den Gegenstand des zweiten Punktes (B) bildet. Es ist den Herren Be— vollmächtigten der Großmächte nicht unbekannt, daß die Kaiserliche Regierung, indem sie sich bereit erklärte, Truppen nach Egypten zu ie, diesen Entschluß auf Grund des Wortlauts der in Frage lehenden identischen Note gefaßt hat, welche in klarer Weise die edi ss e gh, feststellte, unter denen die Sendung und die Äktion der türkischen Truphen vor sich gehen sollte. Ebenfo stellte die se Note das Ziel t welches die türkischen Truppen

) ; s verfolgen sollten in Bezug auf die Wiederherstellung der Ordnung,

den regel⸗

mäßigen Gang der Verwaltung und die , ,. des status ürkis

quo, Alles in Gemäßheit eines später zwischen dem türkischen Kaiser⸗ reiche und den Mächten zu treffenden Abkommens. Es sst wohl am Orte, hier darauf hinzuweisen, daß die obenerwähnte Zustimmung der hohen Pforte bei den Mächten allgemeine Befriedigung hervorgerufen hat, was wie die Sache heute liegt, gar nicht mit der Bedingung im zweiten Abschnitt übereinzustimmen scheint, welche die da n der türkischen Truppensendung und ihre Mithülfe von der Abgabe der er⸗ wähnten vorherigen Erklärung abhängig machen will. Was den dritten Punkt (0) betrifft, hat die türkische Re⸗ ierung, was sie anbelangt, niemals die Absicht gehabt, die Hälfe der achte abzulehnen, die 6 im Gegentheil dringend anruft, um den status quo in Egvpten zu sichern. Ihre Zustimmung zu den Dis— positionen der identischen Note vom 15. Juli, die sich gleichfalls mit Bedingungen beschäftigt, unter denen die Zukunft dieses Landes ge— sichert werden soll, beweist die Richtigkeit dessen, was die türkischen Bevollmächtigten soeben zu erklären die Ehre hatten. Die Bevoll⸗ mächtigten verlassen sich also mit Vertrauen auf die hohe Weisheit der Konferenz und hoffen, daß die Erwägungen, die sie foeben vor—⸗ getragen haben, aufgeklärter Würdigung begegnen werden.

Was den vierten Punkt (D.) anbelangt, so geben sich die türki⸗– schen Bevollmächtigten die Ehre, darauf hinzuwelsen, daß, wenn ihr Gedächtniß sie nicht täuscht, die Frage der nach Egvpten zu erlassen— den Bekanntmachung, die im übrigen dem Programm ihrer Regie⸗ rung entspricht, allerdings im Schoße der Konferenz angeregt, aber nicht zum Beschlusse gebracht worden ist. E ist klar, da die mili- tärische Aktion, zu der die hohe Pforte auf Bitte der Mächte vor⸗ gehen wird, eine Bekanntmachung nöthig macht, um die egyp— fische Bevölkerung über den Zweck dieser Aktion genau auf⸗— uklären. Die Kaiserliche Regierung ist aber der Ansicht und . hofft darin die Billigung der ehrenwerthen Mitglieder der Kon— erenz zu erlangen —, daß der Erlaß dieser Bekanntmachung, wenn sie einen sichern und wirksamen Erfolg haben soll, mit der An⸗

die gleichzeitig die Sachlage erläutern und einen Unterthon Sr. Majestät des Sultans in dem Augenblicke anklagen soll, wo er sein Treue gegen seinen Souverän betbeuert und gleich andern egrp—⸗ tischen Beamten . einer Ordenauszeichnung geworden ist, ihre Macht in der unmittelbaren Mitwirkung der materiellen Macht schöpfen muß. deren Abwesenheit im Augenblicke der Veröffent⸗ lichung die Anordnungen der Bekanntmachung fruchtlos machen und vielleicht sogar dazu beitragen könnte, die ohnehin schon so kompromittirte Lage des Landes zu verschlimmern. Die türkischen Bevollmãchtigten en die Hoffnung, daß Ihre Excellenzen, die 1 . Mitglieder der Konferenz, in diesen useinandersetzungen der türkischen Regierung nur den auf—⸗ richtigen Wunsch erkennen werden, zur Wiederherstellung der Ruhe zu gelangen. Sie haben offen ihre Ansichten auseinander- gesetzt, um Maßregeln zu verhüten, welche den Gang der . aufhalten könnten, wobei es ihnen am Herzen lag, * in Ausübung der Souveränetätsrechte in Egypten auf ein loyales und frucht— bringendes Einvernehmen zu stützen, welches zwischen der türkischen Regierung und den Mächten zu erreichen sein wird. gez. Said. gez. Assim. Wollen Sie das vorstehende Aktenstück dem Minister der aus— wärtigen Angelegenheiten mittheilen und gleichzeitig Sr. Exeellenz die Hoffnung aussprechen, daß er mit uns die dargelegten Anschauungen theilen möge. gez. Said.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 8. August. (W. T. B.) Durch Kaiserlichen Tagesbefehl von gestern ist der hiesige Ober-Polizeimeister Kosloff in gleicher Eigenschaft nach Moskau versetzt worden. An seine Stelle tritt der Gouverneur von Charkow, General⸗Major Gresser.

Amerika. Washington, 4. August. (Allg. Corr.) Präsident Arthur hat den Gesetzentwurf unterzeichnet, welcher die Dampfergesellschaften zur Zahlung eines Kopfgeldes für jeden Auswanderer an Bord ihrer Schiffe verpflichtet Mr. Aster aus New⸗Hork ist zum Gesandten der Vereinigten Staaten in Rom ernannt worden.

Der Kongreß hat die Gssetzvorlage genehmigt, welche diplomatische Beziehungen mit Persien herstellt.

Afrika. Egypten. Alexandrien, 7. August. (W. T. B.) Die Truppen Arabi Paschas sind mit der Errichtung von Verschanzungen zwischen Ab ukir und Ram⸗ leh und an dem westlichen Ufer des Kanals beschäftigt. Heute näherte sich ein mit Truppen Arabi Paschas und Fellahs besetzter Eisenbahnzug der Station Millaha in der offenbaren Absicht, die Eisenbahnlinie dort zu zerstören, die englischen Geschütze nöthigten die Egypter, diese Absicht auf⸗ zugeben und sich zurückzuziehen.

Der Khedive hat ein Schreiben an Raghel Pascha ge⸗ richtet, in welchem das egyptische Ministerium aufgefordert wird, sich unter seiner Zeit näher festzustellenden Bedingungen, in gerechter Weise, und unter Rücksicht auf die Hülfsquellen des Landes bereit zu erklären zur Entschädigung Aller, die durch die Massakres und durch die Einäscherung von Alexandrien zu Schaden gekommen sind. Raghel Pascha wird aufgefordert, dem Khedive die diesbezüglich vor⸗ zuschlagenden Maßregeln mitzutheilen und die Absichten des Khedive zur öffentlichen Kenntniß zu bringen.

Ein Europäer, welcher nach dem Bombardement wieder nach Alexandria zurückgekehrt ist, schreibt der „Pol. Corr.“ aus dieser Stadt vom 27. Juli:

Es ist eine schwierige Aufgabe, alle Gräuel der Verwüstung in Alexandria wieder wegzumischen, doch hat die Stadt heute schon ein viel besseres Aussehen. Die Schiffsgesellschaften, die Konsuln, Post ämter und Banken fungiren wieder theils in gemietheten, theils in den alten, rasch rekonstruirten Lokalitäten. Die österreichische Post speziell hat ihr früheres Gebäude bezogen, an welchem nur geringfügige Ausbesserungen vorzunehmen waren, auch das österreichisch-ungarische Konsulat hat seine bisherigen Bureaux im Hause Carlo Cesare inne. Die Straßen wimmeln wieder von Arabern, jedes Schiff bringt einige zurück= kehrende Europäer. Die sich begegnenden Bekannten drücken sich die Hände, erkundigen sich um Den und Jenen, und nicht selten sieht man dabei Thränen der Rührung fließen. Mit dem Eintritte der Nacht jedoch erhält die Stadt wieder ein unheimliches Gepräge Die Gasgesellschaft hat noch eine gewaltige Arbeit vor sich, ehe sie im Stande sein wird, ihre Werke wieder in Betrieb zu setzen. Eine vom Khedive eingesetzte Spezial⸗Kommission für Assanirung hat bisher, was die Entfernung der zahlreichen Menschen⸗ und Thierleichen, Vernichtung vieler Hunderter herrenloser und aus— gehungerter Hunde, Ueberwachung der Beerdigung der in den Spitälern verstorbenen Personen, Bespritzung der Straßen mit Meerwasser und sonstige Desinfektion Maßregeln betrifft, wirk— lich Außerordentliches geleistet. Der Platz der Konsuln, welcher acht Tage lang den Richtplatz und die Beerdigungsstätte für die eingebrachten Plünderer und Brandstifter abgab, hat heute wieder ein respektables Aussehen. Die offenen Gräber mitten am Platze wurden zugeschüttet und so weit als möglich desinfizirt. Eine Baukommission befaßt sich mit dem Wegräumen des Schuttes und der Wiederherstellung der Passage in allen Gassen. Im Regierungs—⸗ gebäude ist eine Unzahl von gefundenen Gegenständen aufgehäuft, welche ihrer Cigenthüͤmer harren. Auch die unter dem energischen Mare reorganisirte und aus ehemaligen europäischen Garden, vielen Türken und einer Anzahl verläßlicher Mustaphazins bestehende . ist ihrer mühseligen r. gewachsen. Leider sind auch

usschreitungen betrunkener Rothjacken und verkommener Griechen

zu verzeichnen. Mit erhebendem Bewußtsein läßt sich konstatiren, daß die aller- ärgsten Tage, als die blutrünstige Masse sich durch die Straßen wälzte, auch glänzende 5 wahrer Humanität zu verzeichnen hatten. Die Barmherzigen Schwestern im europäischen Spitale, die Vater des heiligen Landes, die griechische, koptische und israelitische Kultus— gemeinde wetteiferten in Rettung und Bergung unschuldig Verfolgter. Im arabischen Viertel nahm ein Türke eine große christ⸗ liche Familie in sein Haus auf und verpflegte dieselbe durch einige Tage. Der dänische General⸗Konsul Dum⸗ reicher rettete mit Aufopferung 150 Personen. Der Richter Oman Bey Orphi trat den Meuterern, welche gegen 109 Juden verfolgten, mit seiner Autorität entgegen und es gelang ihm, die Verfolgten in die Synagoge zu bringen, wo er auf eigene Kosten Lebensmittel unter sie vertheilte. Ein junger Grieche brachte, als Araber verkleidet, seine Mutter mit fünf Geschwistern in die sicheren Mauern eines Klosters. Ein alter arabischer Boab (Hausbeforger) auf dem Kirchenplatze sperrte das Thor und als die Menge heran- drängte, schwur er bei Allem, was ihm heilig ist, daß kein Nusserani im Hause sei. Der tobende Volkshaufe zog ab und die christlichen Insassen des Hauses waren gerettet.“

Das 944 che Corps, das bis 9. August England ver: lassen haben soll, besteht, der „Allg. C. zufolge, aus folgen? den Truppen; Ober Kommando: General Sir Garnet Josef Wolseley. Chef des Generalstabes: General Lieutenant Sit John Adyl. General Adjutant: Oberst Dormer. J. Di⸗ Lision: General - Lieutenant Willis. 1. Brigade. 3 Bataillone Infanterie der Garde: 1 Bataillon der Grenadier⸗Garden, 1 Bataillon der FGoldstream Garden, 1 Bataillon der schottischen Garden. 2. Brigade. 5 Bataillone: 1 Bataillon West⸗ Stent Regiment, 2 Bataillone des königlichen irischen Regiments, 2 Bafasllone des Jork⸗ und Lancaster · Regiments. Ferner: 2 Bataillone des Herzog von Corn⸗ wall Regiments, eine Escadron des 159. Husaren. Regiments. Di— visions Artillerie: Die Batterien A. und D. der Brigade der reiten⸗

wesenheit der Kaiserlichen Truppen an Ort und Stelle zusammen— fallen muß. Man muß also glauben, daß eine Bekanntmachung,

den Artillerie. II. Division: General ⸗Lieutenant Hamlev. 3. Bri⸗

Hochländer Light⸗Infanterie Regiment, 1 Bataillon Gordon Hoch⸗ länder. Regiment,. 1 Bataillon Cameron⸗Hochländer⸗Regiment. 1. Brigade 4 Bataillene: 1 Bataillon des Sussey Regiments. 1 Ba⸗ taillon des Sropshire⸗ Regiments. 1 Bataillon des Ber shire⸗ Regiment. Ferner: 3 Bataillone Kings ⸗Roval-Rifle. Reaiment, eine Cskradron des 19. Husaren⸗Regiments. Divisions⸗Artillerie: Die Batterien N und N. der jweiten Brigade der reitenden Artillerie. Kavallerie Brigade: General- Major Drary⸗Lowl. Ein Regiment, formirt aus drei Escadronen; je eine von den Garde Regimentern, die 4. und 7. der Garde⸗Dragoner. Die Batterie N. der Brigade A. der reitenden Artillerie. Dem Corps sind außerdem zugetheilt: 2 Escadronen des 19. Husaren⸗ Regiments, 3 Batterien reitender Artillerie, Batterien Festungz Artillerie, 6 Cempagnien Genie truppen mit sechs Abtheilun gen (Geniepark und Feldtelegraph), Train⸗ und Sanitãtstruppen Intendantur.

Indische Truppen werden eireg 10 0060 Mann unter Kommando des Generals Macpherson nach Egypten befördert, und zwar von englischen Truppen; 2 Bataillone Infanterie und 3 Batterien Festungsartillerie. Von Eingeborenen-Truppen: 9 Bataistone In⸗ fanterie. 1 Regiment Lanciers, 4 Compagnien Sappeurs⸗Mineurz. Diese Truppen werden aus drei Provinzen entnommen, konzentriren sich in Bombay und werden daselbst eingeschifft.

Ein Bataillon Infanterie ist 740 bis 809 Mann stark, eine Compagnie Genie oder Mineurs 99 Mann. Nach Gibraltar und Malta sind bereits 8 Bataillone Infanterie, 1 Compagnie Genie⸗ ta . ein Belagerungspark und 1000 Mann Marinetruppen ein⸗ geschifft.

Außerdem ist der Befehl ertheilt, in Woolwich einen schweren und einen leichten Belagerungspark zu mohilisiren; beide bestehen aus je 386 Geschützen verschiedenen Kalibers, ersterer hat einen Train von 96, letzterer von 83 verschiedenen Fahrzeugen. Für jedes Geschütz sind 480, 490 bis 5g) Schuß bestimmt. Die Batterie ist stark: Offi⸗ ziere und 138 Mann, welche mit Martinigewehren und 20 Stück Patronen per Mann ausgerüstet sind.

Seitungsstimmen.

Das Wiesbadener Sonntagsblatt“ enthält folgenden „die Getreidezölle“ überschriebenen Artikel:

Mit der Zollreform hat Deutschland die Absicht verfolgt, dem nationalen Gewerbe, auf welchem hohe Abgaben im Innern liegen, Schutz angedeihen zu lassen gegen die Uebermacht ausländischer Pro⸗ dukte, welche, ohne von irgend welchen Abgaben belastet zu sein, auf dem deutschen Markt den Erzeugnissen unserer Gewerbe schwere Kon— kurrenz machen, Das war auch der Zweck der Getreidezölle—

Die, freihändlerische Partei sieht nun in der Belastung der debensmittel. eine Schädigung namentlich der arbeitenden Klassen und sucht die Wirkung dieses Zolles ins Ungemessene zu übertreiben. Der Getreidezoll hat aber auf den Getreidepreis fo wenig Einfluß, daß dieser Preis im Zollgusland, z. B. in Hamburg, ebenfo hoch oder höher ist wie in Nürnberg. Ferner unterliegt schon an sich der Getreidepreis den erheblichsten Schwankungen anf dem Weltmarkt, so 3. der 0h, dabei wenig in Betracht kommt. Der Brodpreis aber schwankt viel weniger als der Getreidepreis; mit einer Ermaͤßi—= gung des Getreidepreises ist keineswegs in demselben Maße ein i des Brodpreises verbunden, und so verhält es sich auch um— gekehrt.

Im Ganzen nimmt Deutschland jährlich 14 Millionen Mark an Kornzoll ein. Es kommt also 1 Zoll auf 3 Einwohner, auf einen Einwohner durchschnittlich 20 3 jährlich. So hoch würde die Mehrbelastung sein, wenn Deutschland allein von dem ausländischen Getreide lebte und an der eingeführten Menge von etwa 20 —– 30 Millionen Centner genug hätte. Es produzitt und verbraucht, außerdem aber noch wir wollen einfache Durchschnittspreise nehmen etwa 200 Millionen Centner Ge— treide. Diese sind keineswegs abgabenfrei und sehr würde man sich irren, wenn man glaubte, daß man, indem man Brod ißt, hiermit keinerlei direkte Abgaben entrichtet. Die Landwirthfchaft ist etwa mit V0 Mill. Mark direkter Abgaben belastet; diefelbe kann diefe Summe nur bezahlen, wenn sie beim Verkauf ihrer Produkte den Preis um die nöthige Summe, aufschlägt, sie wird also ungefähr mit 1 6 den Centner Getreide belasten müssen, um die 200 Millionen Mark Steuern aufbringen zu können. Von den 200 Millionen Centner inländischen Getreides, welche jährlich in Deutschland ver— zehrt werden, kommen auf den Kopf mehr als 4 Centner, mithin mehr als 4 der direkten Steuern, welche der Landmann zu be— zahlen hat, während man nur 30 3 für den Konsum des ausländi— schen Getreides an jährlichen Abgaben bezahlt.

Es ist hierbei stillschweigend zugegeben oder vorausgesetzt worden, daß das Inland den Zoll trägt und nicht das Ausland. Aber auch wenn dies wirklich so wäre, spricht die verschiedenartige Belastung des in- und ausländischen Getreides dafür, daß die direkten Steuern. die auf der Landwirthschaft lasten, eher erniedrigt werden müffen, als daß der kaum in Betracht kommende Getreidezoll abgeschafft wird.

Der arme Mann, welcher durch den Zoll in seiner Gxistenz be— droht sein soll, wird vermuthlich nicht allein von dem ausländifchen Getreide leben und so den ganzen Zoll tragen. Viel richtiger ist es anzunehmen, daß er, indem er sein Brod verzehrt, hiermit jährlich 4 der einheimischen Landwirthschaft zur Bezahlung der direkten dn, . Diese allein 3 dem armen Manne as Brod.

Einem Artikel der „Norddeutschen Allgemei—

nen Zeitung“ entnehmen wir folgende Ausführung:

Die Hauptergebnisse der Waarenverkehrs - Statistik des deutschen Zollgebiets im Jahre 1881 sind vom Kaiserlichen statistischen Amte nunmehr nach Mengen und. Werthen systematisch zusammengestellt und veröffentlicht worden (in der Statistik des Deutschen Reichs, Juniheft der Monatshefte und Band 1V.) nachdem schon früher (Märzheft der Monatshefte) eine Uebersicht der ein. und ausgeführ— ten Mengen für die einzelnen Nummern des statistischen Waaren— verzeichnisses gegeben worden war.

Hiernach ergeben sich im Vergleich mit dem Vorjahre für die Ein fuhr in den freien Verkehr und die Ausfuhr aus demselben, d. i. den Waarenverkehr ohne Einrechnung der unmittelbaren, zollamtlich kontrolirten Durchfuhr und der Waarenmengen, welche deutsche Zoll⸗ niederlagen berührten, ohne in den innern Verkehr zu treten, sowie ohne Berücksichtigung des Veredelungsverkehrs, folgende Zahlen:

Einfuhr in das deutsche Zollgebiet: Tonnen zu 10090 kg Werthe in 1000

im Jahre 1880: 14171035 2 859 928

im Jaßre 1881: 14 815 255 3 95625, mithin eine Steigerung der Gesammteinfuhr gegen das Vorjahr um 707 255 t und um 130 323 009 M Werth.

Ausfuhr aus dem deutschen Zollgebiet:

Tonnen zu 1000 kg Werthe in 1000 4 im Ihr 1880: 16401211 2946180 in Jahre 1881: 16672249 3010196. mithin eine Steigerung der Gesammtausfuhr gegen das Vorjahr um 271038 t und 94 016 0909 4 Werth.

Im Jahre 1880 hatte ge nach Menge wie nach Werth ein Ueberschuß unserer Ausfuhr über die Einfuhr ergeben, und dies ist im Jahre 1881 wiederum der Fall gewesen, und zwar betrug der

Ausfuhr ˖ Ueberschuß Tonnen Werthe zu 100 Rg in 1000 im Jahre 1880: 2230176 S6 252 im Jahre 1881: 1823 959 49945

Die gegen das Vorjahr bedeutend erhöhten Ziffern der Einfuhr und 6 sind ein unzweideutiges Zeichen der gesteigerten Erwerbs. und Verkehrethätigkeit und eine unanfechtbare Widerlegung jener

gade. 4 Bataillone: 1 Königliches Hochländer⸗ Regiment, 2 Bataillon

freihändlerischen Propheten, welche mit einer Hartnäckigkeit, die einer besseren Sache würdig wäre, von der Jollreform

Bankhause,

en unausbleiblichen Niedergang von Handel und Verkehr ableiten. Rir sind neugierig, was diese Schwarzseher jetzt erfinden werden, um die Bedeutung der Ergebnisse der Handelsstatistit abzuschwãchen und zu verdunkeln. Wir führten schon neulich aus, daß sie durch eine Reform der Werthermittelungen geringere Ausfuhrwerthe und eine Unterbilanz des Ausfuhrwerths zu erzielen hoffen; aber werden sie auch die r, nr über die Mengen in das ihnen günstige Licht zu wissen

scdeng j der Ueberschuß der Ausfuhr über die Einfuhr im letzten Jahre sich geringer stellte als im Vorjahre, kann Niemanden Wunder nehmen oder überraschen. Das Jahr 1889 mußte in den Artikeln, welche von den 1879 bejchlossenen Zollerhöhungen betroffen wurden, eine besonders geringe Einfuhr haben, weil vor der Zollerhöhung felbstverständlich besonders starke Waarenbezüge gemacht worden waren, und dadurch mußte die Ausfuhr 1889 vergleichsweise stark hervor⸗ hehe, Ein und Ausfuhrwerthe sind mit Hülfe der Hamburger und Bremer Handelsstatistik und der Gutachten zahlreicher Handels kammern von einer Sachverständigenkommissign festgestellt, deren Zu⸗ fammensetzung jeden Verdacht tendenziöser Aufstellungen ausschließt, und wir haben bei der Sorgfalt, mit der unsere Waaren ⸗Verkehrsstatistit egenwärtig behandelt wird, keinerlei Grund anzunehmen, daß dieselbe an Güte hinter derjenigen irgend eines anderen Landes zurückstehe, vielmehr verdient dieselbe durchaus das Vertrauen, des. sie ein zuverlässiges Bild der thatsächlichen Verhältnisse giebt. Wir dürfen demnach die vorgelegten Hauptzahlen als erfreuliches Symptom einer kräftigeren Entwickelung der deutschen Erwerbsthätigkeit begrüßen. .

Das „El sässer Journal“ beginnt mit der Veröffentlichung des Resultats der von ihm angekündigten Untersuchungen über die Lage der Straßburger Manufaktur. Das Blatt legt die Gründe des Näheren dar, welche es zu diesen Publikationen veranlaßten und führt zur Sache Fol⸗ gendes aus,s:; . .

Der schwerwiegendste dieser Angriffe ist wohl der, daß die Ma⸗ nufaktur über 2760 0090 M Schulden hat, Schulden, für welche. es keine andere Deckung gebe, als ga. 6) Millionen, bezw. 60 000 Mille Cigarren, die sich in den Magazinen der Manufaktur angehäuft haben. Selbstverständlich fragt man sich beim Vernehmen einer folchen Botschaft, bei wem diese Schuld wohl kontrahirt wurde. Ist vielleicht die Manufaktur den Rohtabackhändlern irgend welche Tumme schuldig geblieben? Oder hat sie sich bei einem etwa. beim Boden⸗ und Kommunalkredit oder bei der Reichsbank einen Kredit eröffnen lassen? Oder hat ihr die Landeshauptkasse, trotzdem dieselbe über keinen überflüssigen Be— triebsfonds verfügt, Vorschüsse gemacht? Oder hat die Landesverwal⸗ tung aus den Mitteln des Budgets Uebertragungen aus Krediten, die zu anderen Zwecken bestimmt sind, gestattet, um der Manufaktur aus einer momentanen Verlegenheit zu helfen. Sobald es nur darauf ankam, der Manufaktur Schulden anzudichten, so war jede dieser Modalitäten denkbar, wenn auch gleich die zwei letztgenannten von vorn herein aus jeder Hypothese auszuschließen waren, weil sie mit einem geregelten Gang der allgemeinen Staatsverwaltung unverein⸗ bar sind.

i. von uns eingezogenen Erkundigungen haben auch dargethan, daß solche Manipulationen schon aus dem ganz einfachen Grunde nicht stattgefunden haben, weil sie ganz . und zwecklos gewesen wären, indem die Manufaktur den, ihr im Etat zugewiesenen diek⸗ jährigen Ausgabekredit noch lange nicht erschöpft hat.“)

Ebenso verhält es sich mit den zwei ersten Hypothesen. Die Manufaktur schuldet keinem Bankhause auch nur einen Pfennig; sie hat sich überhaupt nirgends einen Contocorrent oder einen Kredit eröffnen lassen, und was die Rohtabackankäufe anbetrifft, so geschehen dieselben jeweilen au camptant, d. h. gegen Baarzahlung, wodurch die Manufaktur bei ihren Ankäufen von augländischem Taback einen Ge— winn von 30 /o erzielt, indem die Handelsusanz auf. 6 Monate Termin mit einer monatlichen Remise von Fo bei antizipirter Bezahlung lautet .

Davon also, daß die Manufaktur Schulden hat, ist kein Wort wahr. Nicht nur schuldet sie keine 2 700 000 , sondern sie schuldet überhaupt Nichts.

) (Anm. des Els. Journ. Jndessen wollen wir nicht verhehlen denn es ist uns um volle Objektivität zu thun daß im Jahre 1878/79 die Manufaktur gejwungen war, einen Theil ihrer Ausgaben vorschußweise decken zu lassen. Damals hat, nämlich die Verlegung des Etatsjahres stattgefunden, Das Etatsjahr sollte nunmehr mit dem 1. April beginnen. Es wurde zwar ein besonderer Nachtragsetat für das erste Quartal des Jahres 1879 aufgestellt, doch gewährte derselbe der Manufaktur für ihre Ausgaben nur eine der Zeit nach arithmetisch entsprechende Rate, d. h. den vierten Theil einer Jahresrate ohne Rücksicht darauf, daß die Roh⸗ tabackankäufe jeweilen in den ersten Monaten des Jahres gemacht wer—⸗ den, und so war eigentlich die Manufaktur in der schlimmen Lage, aus den Mitteln eines einzigen Etatsjahres den Ankauf einer doppelten Tabackernte zu bewerkstelligen, während doch dieselben blos für den Ankauf einer einzigen Ernte bemessen waren. Dadurch wurde die Manufaktur gezwungen, gewisse Ausgaben zu antizipiren. Der Rückschlag auf die folgenden Jahrgänge war unvermeidlich, doch ist jetzt die Antizipirung die der Manufaltur durch Verhältnisse, die außerhalb ihrer Willenssphäre lagen und die quasi als höhere Macht zu betrachten sind, aufgedrungen wurde eingeholt, und es ist die gegenwärtige Lage der Manufaktur derart und ihre Verpro⸗ viantirung mit Rohmaterial eine so reichliche, daß von Antizipirung nicht mehr die Rede sein kann.

Centralblatt für das Deutsche Reich. Nr. 31. Inhalt: Konsulatwesen: Exequatur ⸗Ertheilung. Zoll⸗ und Steuer · wesen: Veränderungen in dem Bestande und den Befugnissen der Zollstellen; Verjeichniß der in Bayern zur Erhebung von Ueber Jangsabgaben, sowie zur Ausfertigung und Erledigung von Ueber Jangescheinen ermächtigten Zoll⸗ und Steuerstellen. Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete.

Amtsblatt des Reichs⸗Postamtts. Nr. 59. Inhalt: Verfügungen: Vom 2. August 1882. Eröffnung der Eisenbahn Lübeck Travemünde. Vom 4. August 1882. Fortfall der Uebergangs⸗ scheine zu den im Durchgange durch Bayern beförderten Parfümerien

Statistische Nachrichten.

Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesund⸗ heit s am t sind in der 30. Jahres woche von je 1000 Bewohnern auf den Jahresdurchschnitt berechnet als gestorben gemeldet: in Berlin 38,7, in Breslau 43,2, in Königsberg 495, in Köln 3633. in Frankfurt a. NU. 18,9, in Hannover ,, in Cassel 16,3, in Magdeburg 25,2, in Stettin 40,1, in Altona 4,9, in Straßburg 23,3, in Metz 22,7, in München 2338, in Nürnberg 31,1, in Augsburg 26,6, in Dres den 29 8, in Leipzig 21.7, in Stuttgart 217, in Braunschweig 38,8, in Karlsruhe 17,5, in Hamburg 26,4, in Wien 25,0, in Budapest —, in Prag 28,58, in Triest 3Mß, in Krakau 21,4, in Basel 21,2, in Brüssel 25,9, in Paris 21,8, in Amsterdam 220, in Kopen—⸗ hagen 26.3, in Stockholm 2633, in Chrsstiania 23 0, in St. Peiert— burg 5737, in Warschau zö,ß, in Sbessa 475, in Bufaress Ih f ö, in Rom 25,3, in Turin 23,7, in Madrid 45,4, in London 17,7, in Glag⸗ 7 22,3, in Liverpool 22,7, in Dublin 21,9, in Edinburg 17,2, in

lexandrien garten —. . Ferner aus früheren 6 in Nem.⸗ Jork 29,2, in Philadelphia 167, in Chicago 22,5, in St. Louis in Cincinnati 25 „in San Franzisko 23,3, in Kalkulta N., in Bombay 2j, 5. in Madraz . x Während der Berichtswoche herrschten an den östlichen deutschen Beobachtunggorten nördliche, um die Mitte der Woche bis nach Nordost laufende Windrichtungen. An den übrigen Stationen waren

*

südwestliche, in Berlin und Köln auch südliche und südöstliche, in München östliche Luftströmungen an den ersten Tagen der Woche überwiegend, die gegen Ende der Woche in München, Heiligenstadt und Bremen nach Nord, an den anderen Stationen nach Nordost umgingen. Die Temperatur der Luft nahm im Laufe der Woche ab und entsprach nur in Heiligenstadt dem viel jährigen Monatsmittel. In den Oststationen und in Berlin überstieg die Luftwärme die normale, während sie an den übrigen Stationen unter derselben lag. Viederschläge waren häufig. Der Druck der Luft war an den meisten Stationen ein niedriger, in Berlin, Bremen, Köln ein mäßig hoher. Am 27. und 28. Juli stieg er allgemein, nahm aber am Schluß der Woche an allen Stationen erheblich ab.

Die Sterblichkeit war in den meisten Großstädten Europas, namentlich in Berlin, eine etwas geringere. Die allgemeine Sterb—= lichkeitsverhältnißzahl für die deutschen Städte sank auf 29,8 von 311 der Vorwoche (pro Mille und Jahr). Die Theilnahme des Säuglingsalters an der Sterblichkeit war eine etwas geringere. Von 10 600 Lebenden starben, aufs Jahr berechnet, 153 Kinder unter 1 Jahr, gegen 156 der vorhergegangenen Woche (in Berlin 230 65 251). Die Sterblichkeit in der höheren Altersklasse (über O0 Jahre) war sehr erheblich vermindert.

Unter den Todesursachen erfuhren Darmkatarrhe und Brechd urch fälle der Kinder eine noch weitere Steigerung der Todesfälle auf 1192 und blieb auch diefe Zahl weit hinter derjenigen der ent⸗ sprechenden Woche des Vorjahres (1314) zurück. Besonders sind es die größeren Städte Berlin, München, Danzig. Straßburg, Prag, London, Paris u. a., in denen die Zahl der Todesfälle eine wesent⸗ lich geringere als in dem Vorjahre ist. Auch mehrfache Fälle von Cholerine wurden aus Hamburg und Witten gemeldet. Ansehnlich gesteigert waren Todesfälle an Ruhr, besonders in Berlin, doch ohne als Epidemie größere Ausdehnung zu gewinnen. Die Infektienskrankheiten zeigten meist Nachläfse, nur Diphtherie eine größere Steigerung der Todesfälle. Masern herrschten in Elber⸗ feld, Worms, Paris und London. Todesfälle an Scharlachfieber haben in Landsberg 4. W., Dresden, Leipzig. Zwickau, Merseburg, Trier, Wien zun, in Berlin und Posen abgenommen. Diphtherie for⸗ derte in Schwerin i. M., Dresden, Hannover, Barmen, Düsseldorf, Elberfeld mehr, in Berlin, Elbing, Königsberg weniger Opfer. Sterbefälle an Keuchhusten kamen nur in Ratibor, Breslau, Braunschweig, an Unterleibstyphus in Posen und Braunschweig mehrfach zur Meldung. An Flecktyphus wurde aus deutschen Städten nur 1 (aus Posen) berichtet. Außer in den größeren spanischen Städten zeigten sich Fleckthphen selten und vereinzelt in Triest, Krakau, St. Petersburg. Todesfälle an Pocken kamen aus deutschen Städten 3 (aus Königshütte 1, aus Köln 2) zur Anzeige. Auch aus Wien, Brüssel, Paris, London werden weniger, aus St. Petersburg und War⸗ schau mehr Sterbefälle an Pocken gemeldet. Einzelne Pockentodesfälle kamen aus Manchester und Stockholm, mehrfache aus Rotterdam und Granada zur Berichterstattung. . .

Nach der bereits erwähnten Statistik der Seeschiffahrt gelangten zur amtlichen Kenntniß im Jahre 1881 die Verun⸗ glückungen (Totalverluste) von 246 registrirten deutschen See⸗ schiffen mit 51 918 Registertons. Davon entfallen auf frühere Jahrgänge 21 mit 351. Registertons, so daß die Zahl der zur Anzeige gelangten, im Jahre 1881 verunglückten deutschen Seeschiffe 25 mit einem Nettoraumgehalt von 48 502 Registertons betrug. Von den 246 zur Anzeige gelangten Schiffen waren 11 aus Ostpreußen, 6 aus Westpreußen, 59 aus Pommern, 35 aus Schleswig⸗Holstein, 66 aus Hannover, 24 aus Mecklenburg, 17 aus Oldenburg, 1 aus Lübeck, 12 aus Bremen und 17 aus Ham⸗ burg. Nach einer vergleichenden Zusammenstellung des Bestandes der Seeschiffe in den letzten Jahren betrug die Zahl der Seeschiffe, welche die Provinz Ostpreußen besaß, den 1. Januar 1873: 125, den 1. Januar 1881: 101, den 1. Januar 1882: 90; die Zahl der See—⸗ schiffe, welche die Provinz Westpreußen besaß, je 134, 115 und 114, die Zahl der Seeschiffe, welche die ern Pommern besaß, je 1051, 242 und 0; die Zahl der Seeschiffe, welche Mecklenburg⸗Schwerin besaß, je 455, 381 und 353, die Zahl der Seeschiffe, welche Lübeck besaß, je 48,42 und 43; die Zahl der Seeschiffe, welche die Provinz Schleswig⸗ 86 (Ostseegebiet) besaß, je 346, 330 und 323, zusammen im

stseegebiet je 2109, 1911 und. 1823; die Zahl der Seeschiffe, welche Schleswig⸗Holstein (Nordseegebiet) besaß, je 45ę9, 461 und 441; die Zahl der Seeschiffe, welche Hamburg besaß, je 399, 488 und 486; die Zahl der Seeschiffe, welche die Provinz Hannover (Elb-⸗ und Wesergebiet) besaß, je 207, 474 und 463; die Zahl der Seeschiffe, welche Bremen besaß, je 252, 325 und 327; die Zahl der Seeschiffe, welche Oldenburg besaß, je 439, 345 und 345; die Zahl der See⸗ schiffe, welche die Provinz Hannover (Emsgebiet mit Ostfriesland und preußischem Jadegebiet) besaß, je 662. 656 und 624, zu— sammen im Nordseegebiet je 2418, 2749 und 2686. Zur richtigen Schätzung des Verhältnisses ist aber nicht die Zahl der Schiffe, son— dern die der Registertons maßgebend. Diese betrug im Ostseegebiet 1873 454 916, 1874 464478, 1875 470 914, 1876 470 868, 1877 470 507, 1878 458 397, 1879 456 058, 1880 447 556, 1881 443 265, 1882 427496, im Nordseegebiet 1873 544 242, 1874 569 247, 1875 597 469, 1876 614014, 1877 633 143, 1878 659 538, 1879 673071, 1880 723 730, 1881 738260, 1882 766911. Die Zahl der Re⸗ gistertons ist also seit 1573 im Ostseegebiet heruntergegangen von 454 916 auf 427 496, ebenso die Zahl der regelmäßigen Besatzung von 18 504 Mann auf 15 621 Mann, im Nordseegebiet dagegen hin⸗ aufgegangen die Zahl der Registertons von 544 242 auf 766 911, die Zahl der regelmäßigen Besatzung von 21 735 auf 23488 Mann. Der Niedergang der Schiffszahl im Ostseegebiet betrifft jedoch nur die Segelschiffe, während die Zahl. der Dampfschiffe auch dort auf mehr als das Doppelte sich erhöht hat. Die Zahl der Segelschiffe im Ostseegebiet betrug 1873 2007 1882 1599, die Zahl der Dampf⸗ schiffe 1373 192, 1882 224; im Nordseegebiet die Zahl der Segel- schiffe 1373 2304, 1882 2452, die Zahl der Dampfschiffe 1873 114, 1882 234. ; 2 ;

Einer statistischen Uebersicht über die englischen Grün Lungen in den letzten zwanzig Jahren entnimmt die W. „Pr.“ folgende Daten: Bis zum 31. Dezember 1880 wurden in den vereinigten Königreichen von Großbritannien auf Grund der Com⸗ panies⸗Akte vom Jahre 1862 (Gesetz für Aktiengesellschaften) 182901 Altiengesellschaften mit einem Nominalkapitale von 2149 29 Millionen Pfund Sterling registrirt. Die größte An⸗ zahl von Gründungen fielen in dem Zeitraume von einem Jahre in die Jahre 1881 und 1861 und zwar wurden im Jahre 1881 1581 Aktiengesellschaften mit einem Nominalkapitale von 210,71 Millionen Pfd. Strl. registrirt, während die Zahl der re · gistrirten Aktiengesellschaften im Jahre 1861 997, mit einem Nominal⸗ kapitale von 23723 Millionen Pfd. Strl. war. Zur Charakteristik der englischen Gründungen wird unter Anderm erwähnt, daß im Jahre 1869 eine Company mit, dem kolossalen Nominalkapitale von 100 Millionen Pfd. Strl. gegründet wurde, das eingezahlte Kapital betrug jedoch nur 200 Pfd. Strl.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Esaigs Tegnérs Werke. Auswahl in 7 Bänden, über setzt und herausgegeben von Gottfried von Leinburg. Leipzig, Verlag von Ogsfar Leiner. Am 15. November d. J. begeht das schwed r Volk und mit ihm die Weltliteratur das 100 jährige Ge—⸗ burtsfest Esaias Tegners, des Sängers der Früthiofs. sage“, eines literarischen Denkmals, welches dem ehemaligen Bischof von Weriö einen würdigen Platz unter den größten Dichtern der Neuzeit anweist, Nachdem schon früher und in mehr- achen Auflagen die git iofssage wie auch die kleineren epischen

ichtungen Tegners im Verlage der Leinerschen Buchhandlung in Leipzig erschienen sind, gedenkt dieselbe als literarische Festgabe und gleichsam als Huldigung, welche auch Deutschland bei diesem Anlasse dem ibm stamm und geistes verwandten 1 durch Uebersetzungen wenigstens seines Hauptwerks längst eingebürgerten Genius darbringt, demnächst zum ersten Male eine. Ausgabe von Tegners

oetischen und prosaischen Werken in deutscher Sprache und n einer sorgsam getroffenen Auswahl zu veranstalten.

Diese Ausgabe, deren deutscher Bearbeiter sich für seine poetische Uebertragung der Frithiofssage vieler Anerkennung und Auszeichnung von Seiten der schwedischen Kritik zu erfreuen hatte, wird außser jenem 6a folgende Dichtungen Tegners enthalten: I. Band. Die

rithiofs Sage. Dreizehnte Auflage. II. Band. Die kleineren epischen Gedichte: Arel, Abendmablskinder, Gerda, Kronbraut. Henri IV. Zweite, mit zwei Dedikationsgedichten Tegnsrs vermehrte Auflage. III. Band. Lyrische Gedichte. Erster Theil. Jugend⸗ gedichte, historisch⸗politische Gedichte, religiöse Gedichte ꝛ. (Der 3. Band bringt außer dem Portrait in Stahlstisch auch eine bio⸗ graphische Silhouette und eine literarische Charakteristik E. Tegners). IV. Band. Lyrische Gedichte. Zweiter Theil. Natur, Welt und Leben, Kunst und Wissenschakt. V. Band. Schriften in Prosa. Erster Theil: Akademische Reden, Schulreden, kirchliche Reden. VI. Band. Schriften in Prosa. Zweiter Theil: Universitätsvorlesungen, wissenschaftliche und literarische Aufsätze ꝛc. VII. Band Schriften in Prosa. Dritter Theil: Briefe aus dem Nachlaß des Dichters, Maximen und Reflexionen ꝛc. ꝛc. Die Aus⸗ gabe soll mit den lyrischen Gedichten beginnen, in ca. 36 Lieferungen von 4. bezw. 3 Bogen in Oktavformat und elegantester Ausstattung zum Preise von 50 3 für die Lieferungen erfolgen und binnen Jahres—⸗ frist das Werk vollständig in den Händen der Subfkribenten sein. Alle Buchhandlungen nehmen Bestellungen entgegen und sind im Stande, das erste Heft zur Ansicht vorzulegen.

Am 4. August waren es 19 Jahre, daß eine den Berlinern zugehörende und Allen sich für Militärmusik Interessicenden wohl bekannte Persönlichkeit, Wilhelm Wieprecht, sein thatenreiches Leben geschlossen hat. Nicht nur in der Geschichte der Militärmusik leuchtet sein Name hell, sondern jeder Berliner erinnert sich auch gern des alten Meisters. Deshalb sei noch einmal auf das bereits früher erwähnte, im Verlage von Emil Pragers Buchhandlung erschienene Werk. Wilhelm Wieprecht, sein Leben und Wirken von A. Kalkbrenner, mit Bildniß W. und Facsimile von Liszt, Meyer⸗ beer, Spontini, Ole-Bull“ aufmerksam gemacht, welches durch jede Buchhandlung und die Expedition der ‚Deutschen Militär-⸗Mustker⸗ Zeitung“ (Berlin 8W., Friedrichstraße A6) gegen Einsendung von Lẽ Siu beziehen ist.

Dessau, 4. August. Mit der Herausgabe seiner gelegentlich des 8. Verbandsfestes der provinzial⸗sächsischen Kriegerkameradschaft gehaltenen FelLdpredigt hat, wie sich jetzt ergiebt, Hr. Archidia⸗ konus Hesse den Wünschen weiter Kreise entsprochen, Die erste Auflage von 10090 Exemplaren war in kurzer Zeit vergriffen, so daß sich eine zweite Auflage nunmehr nöthig machte. Auch der Erlös aus dieser zweiten Auflage (Pr. 20 ), welche in gleicher Stärke er⸗ scheint, soll demselben guten Zweck dienen wie die erste. In Berlin ist die ‚Feldpredigt! zu haben in der Nicolai'schen Buchhandlung, Brüderstraße 13, und im Buchladen Oranienstraße 105. Auch kann dieselbe direkt vom Verfasser bezogen werden.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Ueber den Einfluß der gegenwärtigen Witterungsverhältnisse auf die Ernte in Ost⸗ und Westpreußen äußert sich das Organ des Centralvereins westpreußischer Landwirthe, die . Westpr. Landw. Mitth.“ wie folgt: Das seit einiger Zeit eingetretene Regenwetter hat die Erntearbeiten nicht allein gestört, sondern auch die ernstesten Besorgnisse für die Ernte selbst hervorgerufen. In den Weichsel⸗ kreisen ist der Roggen größtentheils geborgen, doch steht dort der noch mehr empfindliche Weizen in Hocken, während in den hochgelegenen und kälteren Kreisen noch der meiste Roggen auf dem Felde ist. Dabei ist sämmtliches Getreide sehr rasch gereift und harrt der Sense. Bis jetzt hört man auch in den Gegenden unserer Provinz, in denen besonders starke Regengüsse niedergegangen sind, wenig Klagen über Auswuchs im Getreide, doch könnten jetzt 6 Tage mit starkem Regen leicht die Hoffnungen unserer Landwirthe auf eine gute Ernte wiederum zerstören. Schon die eingetretene Ver⸗ zögerung in den Erntearbeiten trifft in diesem Jahre unsere Land⸗ wirthe um so empfindlicher, als große Massen zu bewältigen sind und das Mähen des stark gelagerten Getreides ohnehin längere Zeit bean⸗ sprucht. Die Kartoffeln haben schon jetzt durchweg sehr stark durch die feuchte Witterung gelitten; selten noch sieht man vollständig ge⸗ sundes Kraut, und auch an den Knollen, deren Ansatz ohnehin ein weit , . als im vorigen Jahre ist, zeigt sich schon jetzt vielfach Krankheit.

Aus Mecklenburg, 30. Juli, melden die „Mecklenburg. Anzeigen“, daß sich der Saatenstand bezw. das Ernteergebniß in verschie⸗ denen Theilen des Landes (wenn man 100 als Durchschnittsertrag einer Mittelernte annimmt) wie folgt angeben lasse: In der Gegend nordöstlich von Schwerin: Weizen Stroh 90, Korn 110, Roggen Stroh 120, Korn 110, Gerste Stroh 100, Korn 100, Hafer Stroh 80, Korn 109). Sommerweizen Stroh 110, Korn 119. Erbsen Stroh 90, Korn 60. Futtergewächse: Runkelrüben sehr üppig. Obst: Ertrag sehr gering. In der Gegend von Malchin: Roggen Stroh 110, Korn ungewiß, Weizen Stroh 100,6, Korn un⸗ gewiß. Rübsen Stroh 100, Korn 1060. Gerste 110. Korn ungewiß. Hafer Stroh 105, Korn ungewiß. Kartoffeln 1606. Klee 80, Heu 10. uckerrüben bisher normal. Obst: Birnen und Aepfel giebt es fast gar nicht, Steinobst wenig. In der Gegend von Dargun: Roggen 125 an Stroh wie an Korn. Weizen reichlich 125 an Stroh wie an Korn. Sommerroggen 100. Gerste, früh gesäete nach Hackfrüchten 125; später gesäete nach Winterkorn 100. Hafer 100. Erbsen 110. Wicken 49. Kartoffeln versprechen eine starke Ernte. Futterrunkeln und Zuckerrüben sehr gut. Klee und Wiesenhen gut 125. Obst: kein Extrag. Die ganze Ernte darf in hiesiger Gegend als eine große und reiche betrachtet werden. In der Gegend südlich von Parchim; Roggen sehr gut in Löhnung und Stroh. Weijen steht üppig. Erbsen gut, zum Theil von Blattläusen befallen. Mengekorn gut, aber Hafer vorherrschend. Bohnen gut. Wicken haben durch Läuse gelitten. Hafer ut. Kartoffeln gut. Klee, Qualität gut, Quantität geringe. Heu, Vormath, reichlich und gut geworden. Kernobst giebt es f nicht, Kirschen einigermaßen. In der Gegend von Dobbertin: Rübsen mittelmäßig. Roggen etwas schartig doch anscheinend gut lohnend. Weizen sehr schön, auf leichterem Boden Windhalm. Hafer ausgezeichnet. Erbsen mittelmäßig. Mengkorn gut. Wicken sehr schlecht. Kartoffeln gut. Runkeln sehr schön. Lupinen sehr schön. Buchweizen gut. Klee schlecht. Wiesen gut. Gärten: Aepfel sehr wenig. Birnen 6er nicht. Pflaumen gering. Kirschen nicht. Stachel⸗ und Johannisbeeren sehr viel. Erdbeeren gut. Gartenerbsen und Bohnen gut, ebenso alle Kohlarten,

Aus der Pfalz, 1. August. (Karlsr. 3 Die Frühlinge⸗ Heuernte, die ziemlich reichlich ausgefallen ist und die begründete Aussicht auf, eine reiche Spätjahré Heuernte ermuthigen den Land- wirth, sich wieder einen ordentlichen Viebstand aufzuziehen, was als Zeichen zunehmenden Wohlstandes erkannt wird, worin aber auch die zu Tage tretende Eten m der Fleischpreise ihre tin findet. Die Fruchternte, wie Korn, Gerste und Spelj, ist so reich⸗ lich ausgefallen, daß sich ältere Landleute kaum einer solchen entsinnen können. ie Körner sind voll und großkörnig. das Stroh ist lang und stark. Der Hafer, als letztes Dalmgewächs, steht noch auf dem Felde, verspricht aber ebenfalls einen reich- lichen Ertrag. Die Kartoffeln baben meistens verblüht und stellen, oweit sich etzt schon überschauen läßt, ein reiches Ergebniß in Aug.

cht. Die Dickrüben stehen, wie sich bei der feuchten Witterung nicht anders erwarten läßt, sehr üppig. Der Taback, der nur in wenig Strichen durch he elwetter Schaden erlitten hat, entwickelt sich, wenn auch etwas ungleich, doch recht gut. Die allgemeinen Klagen über den Stand der Hoxfen sind nur zu sehr berechtigt. Die Pflanzen sind durch⸗ nittlich rostig, von Regen und Wind zerzaust und mit Ungeziefer bedeckt. En sich noch ein Nachwuchs einstellen werde, ist kaum zu erwarten. In Folge dessen sehen die Pflanzer kaum einer Drittels oder gar Vier. felserntegentgegen. Die Kirschenbäume haben dieses Jahr, da Frost in die ö fiel, nicht viel getragen; dagegen laßt das übrige Steinobst, namentlich Zwetschgen, einen reichen Ertrag erwarten. Das Kernobst, Aepfel wie lrnb ume, verspricht eine überaus reiche

Ernte. Die meisten Bäume bedürfen einer Stütze, damit dieselbea