1882 / 207 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 04 Sep 1882 18:00:01 GMT) scan diff

Fl. 1714 0 29 3. ( 14 729 916 972 1077 16555 193 1225 1279 1314 13561 1460 isz5 iss *

857 Æ 14 3. Nr. 6857 4 12 3. 300 Fl. 514 M 29 3. Rr. 7145 2444 3600 Æ 63 J. d. 3 Obligationen à 105 Fl. 171 M 45 3. Nr. 2579 2NI4 27 514 4 29 3. Pn 43 Stück 53 828 M 69 3. Inhaber dieser Obligationen werden hiervon mit dem Be⸗ merken in Kenntniß ir, daß die Kapitalbeträge, deren Verzinsung nur bis zum Rückjahlun termin erfolgt, bei folgenden Stellen erhoben werden können: ei der Königlichen Keeiskasse in ran kfurt a. M, bei der Königlichen Staatsschulden⸗ ilgungskasse in Berlin, so wie bei jeder Königlichen Regier ungs⸗ und edis e, 0 an rasfe Die Auszahlung erfolgt gegen Rückgabe der Obligationen nebst Zinsscheinen Reihe JI. Nr. 228 und Zinsschein⸗Anweifung. Der Geldbetrag der eiwa fehlenden, unentgeltlich abzuliefernden Zinsscheine wird an dem Kapitalbetrag der Obligation abgehalten. Soll die Einlösung von dergleichen Obligationen weder) bei der Königlichen Kreis kaffe in Frankfurt 4. M., noch bei der Königlichen Regierun shauptkafse in Wiesbaden, son⸗ dern, bei einer der anderen Kassen erfolgen, so sind die betreffenden Obligationen nebst . und Zinsscheinanweisung durch diese Kasse vor der Ausza lung an den Unkerzeichneten zur Prüfung einzu⸗ enden, weshalb diese Schuldverschreibungen einige Zeit vor dem ückzahlungstermine eingereicht werden können. Rückständig sind noch: Aus der Verloosung: pro 1. Dezember 1875: Litt. J. Nr. 1408. pro 1. Dezember 1876: Litt. J. Nr. 1222 pro 1. Dezember 1877: Litt. J. Rr. 1215. pro 1. Dezember 1880: Litt. J. Nr 658. pro 1. Dezember 1881: Litt. J. Nr. 1401 und 2147. Die Inhaber dieser Obligationen werden zu deren Einlösung wiederholt aufgefordert. Wiesbaden, den g. August 1882. Der Regierungs⸗Präsident. von Wurmb.

4soiges vormals Nassauisches Staatsanlehen von 1200000 Fl. d. d. 36. Oktober 1853.

Bei der am 5. d. Mts. stattgefundenen 29. Verloosung der Parti . O li gte e en des unter Vermittelung des Bankhauses von Rothschild K Söhne in Frankfurt a. M. negociirten

8 vormaligen Herzogthums Na sau von

6. Oktober 1853 sind zur Rückzahlung

1. Dezember 1882 nachverzeichnete Nummern gezogen

. Nr. 18 96 116 131 192

3. Nr. 1 119 145 179 3 369 381 3873 478 505 558 584 629 5333 2 751 759 S800 ga7 579 984 = 36 Stück übe

265 714 M 20 3.

Litt. G. à 200 Fl. 342 4 86 . Nr. 24 46 68 92 106 187 197 219 294 3260 353 3558 414 435 47 471 512 533 562 669 945 990 994 g99 35 Stück über

629 651 759 867 907 954 ö S 80 . z itt. D. à 1 J. 171 ½ 43 3. Nr. 20 64 68 84 g96 119 132 133 202 268 273 3580 298 307 353 376 426 485 509 602 652 682 687 693 719 726 7356 737 = 28 Stück über 4800 M O4 3. Summa; 100 Stück über 61 371 ½ 52 3.

Die In haber dieser Obligationen werden hiervon mit dem BVemerken in Kenntniß gesetzt, daß die Kapitalbeträge, deren Verzinsung nur bis zum Ruͤckzahlungstermine erfolgt, bei folgenden 2 . 5

Bei dem Bankhause der erren M. A. von Roth— schild & öhne zu Frankfurt A M., bei 6 Königlich en Regierungs und Bezirks Haupt⸗ kasse, bei der Königlichen Staats schulden⸗Tikgungzs⸗ kasse in Berlin und' bei der Königlichen Kreiskasse in ren,, 65 t

die Auszahlung erfolgt gegen Rückgabe der Obligationen nebst den r . Reihe III. Rr. 3— 8 nebst Zinsscheinanweisung. ͤ

. er Geldbetrag der etwa fehlenden unentgeltlich abzuliefernden n, wird an dem Kapitalbetrag der Obligationen ab⸗ gehalten.

Soll die Einlösung von dergleichen Obligationen weder bei dem vor⸗ n,, . Bankhause, noch bei der Königlichen Regierungs⸗Haupt⸗ asse hier oder der Königlichen Kreiskasse in Frankfurt a M., . bei einer der anderen Kassen bewirkt werden, so sind die etreffenden Obligationen nebst. Zinsscheinen durch diese Kasse vor der Ausjahlung an den Unterzeichneten zur Prüfung wes halb diese Schuldverschreibungen einige Zeit vor zahlungstermin eingereicht werden können.

Rückständig sind noch: Aus der Verloosung: 981

pro 1. Dezember 1857: A. 124,

pro 1. Dejember 1873: P. 135,

bro 1. Dezember 1881: B. 434.

Wiesbaden, den g. August 1883.

Der egierungs Prãsident von Wurmb.

einzusenden, dem Rück⸗

D. 253, 615.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 4. September. Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten die Kronprinzlichen ni, nn. besuchten am gestrigen Sonntage mit den

rinzessinnen⸗Töchtern den Gottesdienst in Eiche bei Potsdam und statteten Mittags Ihren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin in Babelsberg einen Vesuch ab.

Nachmittags 3 Uhr fand im Neuen Palais Fa milien⸗ ne,, sselic

e. Kaiserliche Hoheit der Kronprinz wohnte heute Morgen dem Exerzieren der Gar de⸗ Kavallerie Division .

begab Sich demnächst zum B . . ð esuch Ihrer Majestäten nach

Zu dem Bericht über die Feier des Tages von Sedan ist noch Folgendes nachzutragen: ?

Die liturgische Andacht, die am Abend des Festtages im Dome abgehalten wurde, gestaltete sich zu einem weihevollen Dankgottes dienst. Die Kirche war bis auf den letzten Platz mit einer an dächtigen Gemeinde besetzt. Nachdem der Domchor den Psalm „Singet dem Herrn ein neues Lied vorgetragen, fiel die Gemeinde mit dem Choral „Lobe den

die

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en“ ein. Dann nahm die eigentliche Litur ie, welche Sosprediger Baur abhielt, ihren Anfang. )

vorig berges an.

Morgen durch Weckrufe prächtigen Flaggenschmuck angelegt hatte, eingeleitet wurde. Im Laufe des Vormittags wurde eine patriotische

der Friedenseiche abgehalten, welcher Festakte in den g Festgottes dienst ö önte

Festzug,

Der Köni Hofe, Wirkliche 8

vom Urlaube nach

prediger Schrader legte sodann welches Se. Majestät nach der Schlacht an Ihre Majestät richteten: biblischen enthält; „Das ist vor unseren Au Bild der Geschi die hehre Gestalt unseres Kaisers. Gebet und Segen schloß

Andacht. Im Saale

Offizlercorps des Reserve Landwehr⸗Regiments Berlin, Nr. 35) zu einem Festmahl,

bands Berlin

Lokale der Stad

Am Abend

Breslau,

Sedan ist die Sta

Te t beflaggt. athhausthurme getragen; in alle

Abend fin

Kon

che n, 2. September. ne Morgenmusik vom Balkon des leitet. Alle städtischen sowie viele Privathäuser haben geflaggt. it ist die

Leipzig, nächtigen

die

sind Festzug

Festzug mit Tausenden von Theilnehmern durch die mit Fahnen reich geschmückte Stadt ins Freie, Wettsviele und andere Volksbelustigungen veranstaltet wurden. Das Wetter ist prächtig.

der dortigen

Der General⸗Lieutenant Bronsart von Schellen— dorff, Commandeur

sich gestern mit dem Divisionestabe n! bas ͤ Hof⸗ ag sionest n Manbverterrain

lzig begeben.

ümschreibung wie sie der 23. Vers des 118. Psalm

en Jahre ein Freuden feuer auf der Höhe des Kreuz Gegen 8 Uhr setzte sich ein Zug von 2000 Turnern, leitet von etwa 100 straße aus dorthin in Bewegung, marschirte bei dem National- denkmal vorbei bis zum Aufstellung. wurde sodann der Flammen weit in die Nacht hinaus leuchteten. die Turner wieder Festeommers zu vereinen.

Von auswärts liegen heute noch folgende Festberichte vor:

Unter patriotischen Liedern und

Stadt reich geflaggt. wurde eine Schulfeier und Seitens der Kriegervereine eine Kirchenparade abgehalten.

in der Rosenauanlage statt. Augsburg, 2. September.

wurde in festlicher Weise begangen 2. September. Abend am Napoleonstein eine eines Sekretär P Tausenden zählende Lieder gesungen wurden, stattgefunden hatte, begann heute eigentliche

r. Gensel

Festmusik vom Balkon des Theaters und der Terrasse des Museums. städtischen Bureaux, lokalitäten nach dem träge stattfanden, an Ober⸗Bürgermeisters Pr. Dr. F. Hofmann gedichteten Festliedes zog der imposante in welchem sich 11 Neuen Schützenhause, woselbst das große Volksfest abgehalten wurde, an dem sich eine gewaltige Menschenmasfe betheiligte. In den Theatern Wirthschaften lichen Plätze w Schwerin i ö wurde hier bei herrlichstem Wetter durch Veranstaltung eines Festzuges gefeiert, an welchem werke und höheren Schulen betheiligten. eine Feier am Kriegerdenkmal herzoglichen Schloßgarten. Braunschweig, 2. September. hier ur

patriotische Kundgebungen erden festlich beleuchtet.

iter allgemeiner, lebhafter Theilnahme gefeiert. dem gessern in allen Sch

halten worden, fand heute Vormittag in' sämmtlichen Kirchen Gottesdienst statt. ö h

liche Gesandte am Großherzoglich badischen

dung durch Gottes Fügung!“ in der vom Herrn geschehen und ist ein Wunder

en“, als Text zu Grunde und entrollte ein te jener Tage mit besonderem Hinblick auf

des Zoologischen Gartens vereinigte sich das

während die 48 Vereine des Krieger⸗

und Umgegend den Tag in zweien der größten. t, der Neuen

Welt und Tivoli, feierten.

zündete die Berliner Turnerschaft wie im

ackelträgern, von der Hagelsberger⸗ Holzstoß und nahm um diesen herum Ansprachen Holzstoß in Brand gesetzt, dessen mãchtige Darauf zogen

in die Stadt hinab, um sich zu einem

Feier des Tages von

sten Straßen auf das

1 Uhr wurden vom atriotische Lieder vor⸗

akte statt.

Der Sedantag ist auch iern und sehr zahlreichen aufs Glänzendste gefeiert tablissement brachte nach ohe, dauernde Bedeutung Mosler aus Greifswald genommenes dreimaliges Hoch den Siegreichen, aus. Am meine Volksbelustigung vor rderney hat festlich geflaggt. Der Sedantag wurde durch Rathhauses herab einge⸗

2. September. In

Zur Feier des Sedantages dem großen Rathhaussaal

Am Nachmittag fand ein Volksfest Die Feier des Sedanfestes

Nachdem bereits gestern Vorfeier durch Abbrennen Holzstoßes, wobei vom Handelskammer⸗ eine Ansprache an dse nach vielen Volksmenge gehalten und patriotische

Feier des Sedanfestes,

welche in den Straßen der Stabt, die

einen

Feier an Schulen eterskirche folgten. Mittags er⸗ Rathhauses, des neuen Die Börse, die sowie fast sämmtliche Geschäfts⸗ geschlossen. Nachmittags bewegte sich

Markte, woselbst Musikvor⸗ welche sich eine Ansprache des Georgi anschloß. Nach Absingen des

in der P

Musikchöre befanden, nach dem

sinden Festvorstellungen, in den öffentlichen statt. Die öffent⸗

Meckl. Die Sedanfeier

2. September. sich die Kriegervereine, die Ge— n. Daran schlossen sich und ein Volksfest im Groß—

Das Sedanfest wurde Nach⸗

ulen abge⸗

eine bezügliche Vorfeier Am Nachmittag bewegte sich ein ansehn⸗

wo turnerische

isenbahnamte zuge⸗ st gestern ein a

obei Reisende in grö⸗

(S. unter Baden.)

der Anzeige, soviel

werden können, ein äußerst heftiges

wolkenbruchartigem Regen, wodurch hrbar geworden, angegeben.

hat alsbald einen Kommissar

eheime Rath Graf von Flemming, ist Karlsruhe zurückgekehrt ünd hat die Ge⸗ Gesandtschast wieder übernommen.

der 2. Garde⸗ Infanterie. Division, hat

seiner Ansprache das Wort,

Flachs in Kyritz, Triebenstein mann in Schapen, nen, Dr. Brockes in

im und Dr. Senzig in Saarbrücken.

Cassel, 3. September.

Hoheit der Prinz Friedrich Carl in Wilhelmshöhe ein und

in Schoenewalde, Dr.

Baden. Karlsruhe, Der Erbgroßherzog hat verlassen, um sich zum Besu Ausstellung nach Nurnberg z gedenkt nach kurz er Abwesen aber alsbald langeren Auf

nehmen. (W. T. B.) Nach hierher gelangten

2. September. gestern Na

4. September. Nachrichten ist gestern Colmar auf der Rückfahrt bei Hugstetten entgleist. Nähere und authentische Nachrichten liegen noch nicht vor. (Hug⸗ stetten ist die erste Station der Badischen Staatseisen hahn von Freiburg nach Breisach.)

Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 3. September. (W. T. B.) . von Montenegro ist nach St. Petersburg ab⸗ gereist. . tzten Zeit haben die Truppen in d ens und der Herzegowina, wel atz des jüngst niedergeworfenen Auf ste wiederholt erfolgreich an⸗

So hat ein von Bijelemic aus—

1. Infanterie⸗Regiments am

Bande zersprengi. Dasselbe

s gust Nachts oberhalb Luka

gs auf eine großere Bande. Nach kurzem Kampfe ließen die Räuber drei Todte sammt Waffen in den Händen der Truppen und schleppten etwa zehn Verwundete mit sich fort. Am 28. und 239. setzte das Streifkommando die Ver folgung fort, traf am 28. auf einzelne Räuber, am 29. orgens auf eine etwa 25 Mann starke Bande, welche zer⸗ sprengt wurde und mehre Verwundete verlor. wei Trag⸗ thiere mit Proviant wurden erbeutet. Ein von r njive ausgegangenes Streifkommando zersprengte nordöstlich von Haivazi auf der Bjelasnica⸗Planina eine Räuberbande, welche zwei Todte und Verwundete verlor. Waffen und Proviant wurden weggenommen. Die Rückkehr weiterer zahlreicher Flüchtlinge des Focaner Bezirks aus dem Sandschak und aus Montenegro dauert fort, und sind erst am 24. August 400 Einwohner des Sutjeska⸗ Thales aus Montenegro eingetroffen.

Großbritannien und Irland. London 1. September. (Allg. Corr.) Die Kön ig in verließ gestern Abend in Be— gleitung der Prinzessin Beatrice und der Herzogin von Connaught Osborne, um sich nach Balmoral in den schotti⸗ schen Hochlanden zu begeben. Die Krankheit des Herzogs von Albany (dessen Zustand, wie das Hofjournal bemerkt, niemals ernste Besorgnisse verursacht hat) nimmt eine günstige Wendung. Der Prinz wird bis zu seiner Wiederherstellung in Osborne bleiben. Cetewayo begiebt sich heute mit seinem Gefolge nach Southampton, woselbst er an Bord des Postdampfers „Nubia“ die Rückreise nach dem Cap der guten Hoffnung an⸗ treten wird.

Dublin, 3. September, früh. (W. T. B) Der größte Theil der strikenden Polizisten hat gestern Abend seine Tunktionen wieder aufgenommen, nachdem bie Polizisten ein Schreiben an den Vizekönig gerichtet hatten, in welchem sie ihre frühere Haltung lebhaft bedauern und ihn in den respektvollsten Worten ersuchen, ihre Beschwerden in Er⸗ wägung zu ziehen. Eine gewisse Anzahl Polizisten beharrt je⸗ doch in der widerspenstigen Haltung. Der Vize⸗ könig besichtigte Abends die 706 Spezialpoli⸗ zisten, welche sich gestern und heute hatten ein⸗ schreiben lassen, und hielt hierbei eine Ansprache an dieselben, in welcher er ihnen im Namen der Königin für ihre Loyalität und ihre durch Uebernahme des Polizeidienstes für das öffentliche Wohl bewiesenen Gesinnung dankte. Das Centrum der Stadt ist noch immer von Militärabthei⸗ lungen besetzt, da die Polizisten, welche ihre Funktionen wieder aufgenommen haben, in die Vorstädte von Dublin ge⸗ sandt wurden. Um Mitternacht fanden in den Hauptstraßen größere Ruhestörungen statt; die Menge griff das Militär mit Steinwürfen an, worauf dieses mehrere Male Feuer gab und die Menge dadurch zerstreute. Mehrere Personen wurden ver⸗ wundet und einige Verhaftungen vorgenommen.

3. September, Abends. (W. T. B.) Bei den in der vergangenen Nacht stattgehabten Unru hen wurden gegen ein Dutzend Personen durch Bajonettstöße verwundet, die Ver⸗ wundungen sind aber durchweg nur leichte. Heute Abend er⸗ neuerten sich die Unruhen. Ein Offizier von dem Spezial⸗ Polizeicorps, der von seinem Revolver Gebrauch gemacht und eine Person verwundet hatte, wurde von den Ruhestörern angegriffen und tödilich verletzt. 4. Seytember, Morgens. (W. T. B.) Säämmtliche entlassenen hiesigen Polizist en haben nunmehr dem Vize⸗ könig eine Petition übersandt, in welcher sie ihr Dis⸗ ziplinarvergehen einräumen und um Wiederanstellung bitten. Die Unruhen, welche, wie bereits gemeldet, sich gestern Abend erneuerten, wurden gegen Mitternacht von dem Militär

durch Bajonnettangriffe, wobei jedoch keine erheblichen Ver— letzun gen vorkamen, unterdrückt.

Frankreich. Paris, 3. September. (W. T. B.) Die Regierung hat in Algier und Tunis Vorsichts⸗ maßregeln angeordnet bezüglich derjenigen Schiffe, weiche aus den von der Cholera heimgesuchten Theilen Asieng kommen.

Ferdingnd von Lesseps ist hier angekommen und von seinen Freunten empfangen worden. In einer An⸗ sprache an dieselben bemerkie er: er lönne Denjenigen, welche die Absicht gehabt hatten, ihn zu Ehren ein Banket zu veranstalten, nur seinen Dank dafür aus— sprechen; aber das Vanket habe er nicht acceptiren können, da dieser Art von Kundgebung die Einmthigkeit der Zustimmung gefehlt haben würde und politische Er⸗ wägungen sich in verhaängnißvoller Weise tten ein⸗ mischen können. P 49. mich überdies, seitdem ich

ien

den diplomatischen verlassen und meine Siellun als Vertreter Frankreichs in Rom aufgegeben habe, 6

Als Aerzte haben sich niedergelassen die Herren:

ilde⸗ Dr. Dierkes als Knappschaftsarzt in 6 Zeltingen, Dr. Kratz in Hilles⸗

(W. T. B.) Se. Königliche traf gestern Abend ¶Wilhel . stattete heute Vormittag Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Carl einen Befsuch ab.

ein Extrazug von Freiburg nach

mehr mit Politik befaßt. Man hat mich für einen Freund Englands und einen Feind Arabi Paschas ausgegeben; ich habe aber nur als Freund und Vertheidiger des Suezkanals, jenes Werkes von universeller civilisatorischer Bedeutung, ge⸗ andelt. Was Arabi Pascha betrifft, welchen man als einen Barbaren bezeichnet hat, so muß ich dem gegenüber hervor⸗ heben, daß er allein die Neutralität des Kanals respektirt hat, und daß, wenn der Kanal sich noch in intaktem Zustande be⸗ findet und der Marine aller Nationen offen erhalten geblieben ist, man dies ihm verdankt.

4. September. (W. T. B.) In der Gegend von Montlugon und Commentrn ist es zu ähnlichen Ruhe⸗ störungen gekommen, wie solche am 16. August in Monceau les Mines stattfanden; nach den Schuldigen wird recherchirt.

Spanien. Madrid, 2. September. (W. T. B.) Die Nachricht von dem Auftreten der Cholera in Tanger wird für un begründet erklärt, dagegen herrscht in Ilo⸗Ilo, auf den Philippinen, seit vierzehn Tagen eine starke Cholera— epidemie.

Türkei. Konstantinopel, 2. September. (W. T. B.) In Folge des Meinungsaustausches zwischen Athen und Kon⸗ stantinopel ist an der griechischen Grenze der status duo ante wieder hergestellt; die Feindseligkeiten haben aufgehört; die streitigen Punkte sollen durch eine Besprechung Said Paschas mit Conduriotis geregelt werden; eine solche hat heute bereits stattgefunden. Bezüglich der Frage der Militärkonvention glaubt man, daß dieselbe schließlich im Einverständniß mit Lord Dufferin vertagt wurde und daß man eine andere Lösung an Stelle der Konvention suchen werde. Der Pforte zugegangene Nachrichten melden, daß eine starke Abtheilung Reiter aus dem In⸗ nern von Tripolis sich auf dem Marsche nach Egypten befinde. Es sind Maßregeln getroffen worden, um den Uebergang über die Grenze zu verhindern. In Folge der Flucht des Kurdenchefs Sbeidullgh schlug der per⸗ sische Gesandte der Pforte den Abschluß einer Militärkonven⸗ tion vor, durch welche die türkischen und persischen Truppen ermächtigt werden sollen, wechselseitig die Grenzen zu über⸗ schreiten, um die Banden Obeidullahs zu verfolgen. Die Pforte lehnte dies ab, versicherte aber formell, daß Matz⸗ regeln zur Ergreifung Obeidullahs getroffen worden seien. In Koniah hat ein Orkan mit Regen und Hagel großen . angerichtet. .

3. September. (W. T. B.) Lord Dufferin hatte heute eine Audienz beim Sultan und ebenfalls eine Besprechung mit Said Pascha, welcher eine Landung. der türkischen Truppen in Port Said anstatt in Abukir vorschlug. Lord Dufferin erbat sich telegraphisch weitere Instruktionen von Lord Granville. Der persische Gesandte überreichte der Pforte eine Note seiner Regierung, in welcher eine kombinirte militärische Aktion gegen den kurdischen Scheik Obeidullah vorgeschlagen wird. Said Pascha erwiderte auf die Note, die vorgeschlagenen Maßregeln erschienen der Pforte unzuträglich, die Pforte werde Alles, was in ihren Kräften stehe, thun, um sich Obeidullahs zu bemächtigen.

4. September. (W. T. B.) Die tür kische und die griechische Regierung haben ihren Truppenbefehls⸗ habern Befehl wegen Wiederherstellung des status quo ante zugehen lassen; die türkischen und die griechischen Truppen sollen die vor dem Zusammenstoße innegehabten Stellungen wieder einnehmen. Zur Lösung des Grenzstreits wird von der Pforte die Rückabtretung von Nezeros gegen Ueber— gabe der anderen streitigen Grenzpunkte beantragt. Wegen der von Griechenland vorgenommenen militärischen Vor⸗ bereitungen wurden von der Pforte mündliche Vorstellungen bei der griechischen Regierung erhoben.

Beirut, 4. September. (W. T. B.) gangenen Nachrichten aus Damaskus hat Abd⸗el⸗-Kader Angesichts der beunruhigenden Lage der Dinge in Syrien die von ihm beabsichtigte Pilgerfahrt nach Mekka verschoben.

Nußland und Polen.

Nach hier einge⸗

St. Petersburg, 4. Sep⸗ tember. (W. T. B.) Der Kaiser und die Kaiserin begaben sich gestern mit dem Großfürsten“ Thron⸗ solger, sowie den Großfürsten Georg, Alexei, Sergei und Paul auf der Yacht Alexandria“ nach Kronstadt und von dort auf der Jacht „Derschawa“ nach Tranfund, wo eine Flottenrevue stattfindet.

Amerika. New⸗York, 2. September. (W. T. B.) Der Präsident Arthur, welcher sich gegenwärtig auf einer Reise an der Küste von New⸗England befindet, soll, wie ver⸗ lautet, am Malariafieber erkrankt sein.

Afrika. Egypten. Alexandrien, 2. September, (W. T. B.) Die Verfügung des inter nationalen Gesundheitsrathes schreibt für die Provenienzen aus Bombay und Aden die Anwendung der gewöhnlichen Vor— schristen bezüglich der Cholera vor. Der Khe dive beab— sichtigt die hiesige Polizei zu reorganisiren.

3. September. (W. T. B.) In Folge eines Miß⸗ verständnisses zeigte der mit dem Signaldienst betraute Offizier gestern an, daß die Egypter im Vormarsche auf Mex langs des Mariutsees begriffen seien. Der General Drury Lowe traf alsbald entsprechende Vorkehrungsmaßregeln, der Feind zeigte sich aber nicht. Es herrscht hier große Be⸗

orgniß wegen des Süßwaffers, da dasselbe heute früh ausgeblieben ist.

Die Beduinen fahren sort, bei Abukir auf der nach Alexandrien zu gelegenen Seite und ganz in der Nähe der englichen Vorpostensiellungen Vers chanzungen auf⸗ zuwerfen. Der Plan, die Dam me bei Mex zu durch⸗ stechen und den trocken liegenden Theil des Mariutsees unter Wasser zu setzen, um dadurch einen Vormarsch der Eagypter unmöglich zu machen, soll nunmehr schleunigst zur Ausführung gebracht werden, der Khe⸗ dive hat jetzt seine Genehmigung dazu ertheilt, die zu Rathe gezogenen Sachverständigen haben erklart, daß die Aussührung des Planes die landwirthschaftliche Kultur der betreffenden Landestheile nicht verhindern werbe. Nach⸗ richten aus Kairo, die dem Khedive zugegangen sind, lassen

weifelhaft erscheinen, ob der Polizeipräsekli trotz aller seiner . die Nuhe werde aufrecht erhalten lönnen, da die Haltung der Bevölkerung eine drohendere geworden sei.

Daß das Süßwasser heute ausgeblieben ist, soll, wie es heißt, nur die Folge eines bei der Wasserleitung ein⸗ . und vorübergehenden Zufalls sein. Q

ichtung von Renner wurde heute eine weitere Be⸗ wegung der 3 ptischen Truppen nicht wahrgenommen, die außergewöhn 1 große Thätigkeit derselben in den letzten

Tagen soll der Errichtung von Verschanzungen gegolten haben, um die Stellungen auch durch eine geringere Truppenzahl vertheidigungsfähig zu machen. é

Is mailia, 3. September. (W. T. B.) Aus Kassassin wird die Ankunft einer Gebirgsbatterie mit Sieben vfündern, welche einen Theil des indischen Kontingents bildet, gemeldet. Die Provigntvorräthe für die Truppen langten nunmehr mit großer Beschleunigung an, die Ingenieure sollen Erd⸗ werke um das Lager daselbst herstellen. Der Vorm arsch sei täglich zu erwarten, der Gesundheitszustand der Truppen

sei fortdauernd ein guter. Suez, 1 September. (W. T. B.) Der Kan al ist von bewaffneten Bobten wohl bewacht; die wichtigsten Punkte

zwischen Ismailia und Suez sind von indischen Truppen

besetzt.

Aus London, 2. September, meldet W. T. B.“

Wie der „Times“ aus Alexandrien von heule telegraphirt wird, nimmt man daselbst an, daß General Wolseley, durch die schattische Brigade verstärkt, morgen oder Montag einen allgemeinen Angriff machen wird. General Wolseley meldet in einer Depesche vom 2., daß er von der Front nach Ismailia zurückgekehrt sei und daß die Truppen reichlich mit Proviant versehen seien. . .

Lon don, 4. September. W. T. B.) Die Regierung beschloß, sofort 3 weitere Bataillone Infanterie und Ersatz⸗ mannschaften, im Ganzen 5900 Mann, nach Alexan⸗ drien zu senden, um die Brigade des Generals Wood in den Stand zu setzen, zu General Wolseley zu stoßen.

Aus Paris, 3. September, meldet dasselbe Bureau;

Der „Temps“ sucht den Nachweis zu liefern, daß die englische Expedition in Egypten für Frankreich von einem größeren Nutzen sein werde, als für Eugland selbst. Das Blatt glauht, England erstrebe kein Protektorat über Egypten, aber selbst wenn England sich in Egypten festsetzen sollte, wie Frankreich in Tunis, würde Frankreich dabei eben— soviel gewinnen wie England.

Dem „Reuterschen Bureau“ aus Port Said gemeldet:

Herr von Lesseps äußerte heute im Laufe einer Unterhaltung, er fühle sich glücklich, zu denken, daß er einen großen Antheil daran hatte, Frankreich daran zu verhindern, an einem Abenteuer sich zu betheiligen, welches, wie er glaube, unglücklichere Folgen haben werde, Als das von Mexiko. Herr von Lessepz drückte die Änficht aus, daß der Feldzug lange dauern und daß die Engländer auf entschlossenen Widerstand stoßen würden, ehe sie Kairo erreichten, und sicherlich ehe es ihnen gelingen würde, ganz Egypten zu okkupiren.

Aus Port Said vom 30. August berichten englische Blätter:

Das Truppenschiff „Cuphrates“ ist mit Invaliden und ver— wundeten Mannschaften an Bord von Jsmailia nach dem hiesigen Hafen abgesegelt. Die Kranken werden In der holländischen Faktorei untergebracht werden, die von den britischen Behörden ange— kauft und zweckentsprechend hergerichtet worden ist. Ein französischer Musiklehrer, Namens Demarans, wurde am 25. d. von seinen Dienern ermordet. Die Beerdigung fand am nächstfolgenden Tage unter polizeilichem Schutz statt. Einige Euro⸗ päer, die unter Eskorte über Damiette hier angekommen sind, bringen aus Kairo die Nachricht, daß dort Ruhe herrsche, und daß in Folge der von dem Polizeipräfekten entfalteten Energie die Europäer unbe⸗ helligt bleiben. Die Araber fahren fort, die Vertheidigungswerke des Forts Ghemileh (westwärts von Port Said) zu verstärken.

Die „Allg. Corr.“ meldet: ;

General Wol seley hat, da es zu einem ernsten Belagerung kampf kommen kann, an das Arsenal von Woolwich die nöthigen Befehle gerichtet. Es handelt sich um die sofortige Entsendung eines Leichten Belagerungsparkes nach Egypten, für dessen Beförderung eines der größten Dampfschiffe, welche existiren, erforderlich sein wird, da er mit den dazu gehörigen Kanonen, Laffetten, Waggons, Munition ꝛc. ein Gesammtgewicht von 2066 Tonnen repräsentiren wird. Die Bedienungsmannschaft des Parkes wird einschließ⸗ lich der Offiziere 1136 Mann stark sein. Der Park wird aus 10 40pfündigen Belagerungsgeschützen, 16 2öpfündigen, 6 spfündigen Kanonen und 10 Haubitzen, im Ganzen aus 36 Geschützen bestehen. Die Handwaffen⸗-Equipirung des Parkes besteht aus 1688 Artilleriekarabinern, 11904 Säbelbajonetten und. 21760 Patronen. Eine Novität, die fogenannte, Sterngranate“, wird mit den Haubitzen ausgesandt werden. Diese Granate, die dazu bestimmt ist, in die Luft gefeuert zu werden, enthält eine Anzahl von Magnesiumkugeln, welche sich entzünden, wenn die Granate platzt, und ein brillantes Licht ausstrahlen, welches die umliegende Gegend in betrãchtlicher Ausdehnung erhellt und für Rekognoszirungs zwecke sehr geeignet ist. Dem Belagerungsparke werden etwa 109 dieser Sterngranaten bei⸗ gegeben werden. ͤ ;

Der „Times“ wird von ihrem Correspondenten aus Alexandrien geschrieben: z

Ich bedauere, melden zu müssen, daß unter unseren Truppen Dlarrhoe und Dysenterie in hohem Grade Frassiren. Im Hinblick darauf, daß der Sommer ausnahmsweise kühl ist, daß die Mehrzahl der Truppen in Ramleh, dem gesundesten Theile Egyptens, stationirt ist und daß die Flotte merkwürdigerweise frei von Krankheiten ist, bedarf die Thatsache einiger Aufklärung. Ez ist, wie ich glaube, nicht schwierig, dieselbe zu finden. Die Matrosen an Bord der Schiffe sind einer strengen Disziplin unterworfen, Den Seldaten dagegen folgen Massen von Marketendern, denen allerdings nicht erlaubt ist, berauschende Getränke zu verkaufen, aber welche mit dieser Ausnahme augenscheinlich ohne Beschränkung sind. Obst in allen Stadien der Reife, eiskalte Limonade aus irgend welchem Wasser hergestellt und unverdauliche Eswaaren aller Arten sind zu ihrer Verfügung. Die Sonnenglut, welcher die Mannschaften fort- gesetzt ausgesetzt sind, thut dann das Uebrige.

wird unterm 26. August

Zeitungsstimmen.

Die „Berliner Börsen⸗Zeitung“ schreiht;

So viele Handelgkammern auch, bisher die neue Wirthschafts⸗· politif zur großen Freude der Freihandels vresse geringschätzig be⸗ handelt und vereinzelte Mängel derselben über die Gebühr auf— gebauscht haben, es giebt eine kaum geringere Anzahl! von anderen, welche, weil sie sich in den unerquicklichen Parteitreiben noch eine gewisse Unbefangenbeit des Urtheils bewahrt haben, wenigstens das an Der nenn Wirthschaftepolitit anerkennen, was eben ein ver— nünftiger Mensch ableugnen kann, daß dieselbe nämlich auf den Unternehmungsgeist im Land äußerst anregend gewirkt und vielen großen die in den Jahren des Krachs völlig zu Boden gedrückt waren, direkt oder indirelt wieder zu einer gesteiger⸗ ten Lebenthätigkeit verholfen hat. Uns liegen einige Berichte von Dandelskammern vor, welche der Schutzzollvolltik durchaus eiwa nicht sanatische Loblieder singen, aber im objektiven und darum über Fugenden Tone ihre Meinung dahin augsprechen, daß die neue

Dlitik in der That Manches zur Besserung unferer Geschäftzlage beigetragen hat. So bemerkt der Bericht des Siegener Berlrks, daß nach Ablauf eines weiteren unter der Herrschaft des neuen 4 gestandenen Jahres die Vehauptung, daß dieser Zelltarif auf Handel und Gewerbe einen günstigen Finfluß ausgeübt hat, lediglich auf · recht erbalten werden müsse. Wenn von der Freihandelspartei immer

darauf hingewiesen werde. daß der im Herbst 1873 rng der Eisenindustrie allein auf die amerikani-

schen Käufe zurückzuführen sei, so könne beute nicht mehr geleugnet werden, daß das Eisengeschaft sich im verflossenen Jahre unabhängig vom Auslande im Ganzen in steter ruhiger Entwickelung befunden hat. Auch die Essener Handelskammer ist der Ansicht, daß eine weitere Besserung der Geschäfte bei der vollstãndigen Durchführung der Wirth⸗ schaftspolitik des Reichskanzlers eintreten wird, insbesondere wenn auch die angestrebten Verkehrsverbesserungen mit dem Ausbau der projektirten Wasserstraßen und der billigeren Tarifirung der Eisenbahntransporte durch⸗ geführt sein werden. Der Bericht der Handels kammer zu M.⸗Gladbach. deren Präsident ein Freihändler und deren Mitglieder der Mehrzahl nach wenigstens keine Schutzzöllner sind, erkennt in dankenswerther Objektivität an, daß eine wesentliche Besserung der Geschäftslage in der Textilindustrie eingetreten ist, daß Spinnereien vollauf bes , sind und Webereien in allen Branchen in , Umfange und, wo nicht starke binnenländische Konkurrenzver ältnisse dies verhin dern, auch mit Nutzen arbeiten. Von großem Interesse ist eine Mitthei⸗ lung des Berichtes, wonach die besonders niedrige Preislage des englischen Gespinnstes Nr. 20 Water mit Anfang Juli 183 ihr Ende erreicht hat Der große Preisdruck dieser Marke, welcher lediglich den Zweck hatte, die den Absatz in Deutschland erschwerende Zollerhöhung auszugleichen, ist gewichen; es scheint sonach, daß die englischen Spinner anderweit Ersatz für den Absatz in Deutschland gefunden oder ihre Produktion von Nr. 20 Water entsprechend eingeschränkt haben. Jedenfalls geht aus dieser Manipulation unzweideutig hervor, daß die Engländer eine Zeit lang die Kosten der Zollerhöhung auf sich genommen. also den höheren Zoll aus ihrer Tasche bezahlt haben und jetzt, wo ihnen dieses Opfer doch zu lästig geworden, für einen Theil ihrer Produktion auf den deutschen Markt ver⸗ zichtet haben, Aehnliche Erfolge konstatirt der Bericht für die Wollspinnerei. Die, wenn auch nur schwach erhöhten Zölle auf aus⸗ ländische, namentlich melirte und gezwirnte Streichgarne haben ihre günstige Wirkung auf die inländischen Spinnereien nicht verfehlt. Auch, die Zollerhöhung auf ausländische Fabrikate, insbesondere auf die bisher massenhaft von England na Deutschland eingeführten Konfektionsstoffe, hat auf die Thätigkeit der Spinnereien günstig ge wirkt, und es kamen im Bezirk bedeutende Quantitäten ordinãrer Streichgarne für solches Fabrikat ausschließlich aus inländischen Spinnereien zur Verwendung. . . .

Das „Deutsche Tageblatt“ bringt wiederum eine vergleichende Uebersicht über die Ein⸗ und Ausfuhr der wichtigsten Waarenartikel, und zwar für die Zeit vom 1. Ja⸗ nuar bis ultimo Juli 1882 resp. 1881, an Deren Resultate das Blatt folgende Schlußbetrachtung knüpft: .

Auch der Abschluß für den Juli braucht den Vergleich mit dem Vorjahre in keiner Weise zu scheuen; die Zahlen in unserer Ueber⸗ sicht zeigen es deutlich genug, so deutlich, daß es eines besonderen Hinweises auf die einzelnen Positionen kaum bedarf. Eisen⸗, Baumwollen ,, Wollen⸗, Seiden, Leinen⸗, Leder⸗ Holzwaagren, alle ohne Ausnahme weisen eine zunehmende Ausfuhr auf, einzelne in so hervorragender Weise, daß man sich eine bessere Illustration zu den ewig wiedertehrenden manchesterlichen Klagen über die verderbliche Einwirkung der neuen Zollpolitit auf die Export- und Konkurrenzfähigkeit unserer Industrie gar nicht wünschen kann; der neue Zolltarif mag noch mancher Verbesserungen in Bezug auf diese oder jene Rohprodukte oder Halbfabrikate bedürf⸗ tig sein, die bereits eingetretene Wendung zum Besseren den ziffer⸗ mäßigen Beweisen gegenüber aber nicht erkennen zu wollen, heißt absichtlich die Augen verschließen.

In der, Norddeutschen lesen wir: . .

Der Jahresbericht der Handelskammer in Essen 1881 spricht sich über die Arbeiterverhältnisse im dortigen Industriebezirk wie folgt aus: „Zu unserer Genugthunng können wir berichten, daß mit Auß⸗ nahme einiger fast resultatlofer Verfuche, unsere Arbeiter in das po⸗ litische und soziale Parteigetriebe hineinzuzichen, Unruhen oder un⸗ friedliche Auftritte in unserem Bezirk nicht vorgekommen sind; wir erwähnen vielmehr anerkennend, daß unsere Arbeiter in der hoffent⸗ lich nun bald überwundenen Krisis bestrebt gewesen, durch erhöhte Leistungen mit Fleiß und Ausdauer zu ersetzen, was die traurige Geschäftslage der Industrie ihnen nicht bieten konnte. Da sie bis⸗ her die Lage durchschnittlich richtig erkannt haben, steht. zu er⸗ warten, daß sie auch in Zukunft den Hetzereien und Agitationen widerstehen. Im Vergleich zu der nur sehr geringen Steigerung der Lohlenpreise sind die Löhne verhältnißmäßig nicht zurückgeblieben. Die Werkbesitzer haben ihrerseits lange Jahre hindurch Dpfer zu Gunsten der Arbeiter gebracht, und bei den Verlusten, welche sie ge tragen, und den fortwährend ungünstigen Monatsabschlüssen der Bergwerke kann ihnen eine Neigung zur Zahlung un cerhältnißmãßig hoher Arbeitelöhne nicht, zugemuthet werden. Das Verstãndniß hierfür Seitens der Arbeiter ist ein gutes Zeichen für die ruhige Weiterentwickelung der Industrie, da es das Wohlwollen der Arben— geber befördert und gegen Stockungen des Betriebes das sicherste Mittel bildet).

Allgemeinen Zeitung“

Centralblatt für das Deutsche Reich. Nr. 365. Inhalt: Zoll- und Steuerwesen: Befugniß einer Steuerstelle. Konsulatwesen: Exequaturertheilung. Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete.

Amtsblatt des Reichs-Postamts. Nr. 56. Inhalt: Verfügung vom 28. August iss: Eröffnung der Eisenbahn Verfügung vom 39. August

Cüstrin Stargard (Pommern). 1882: Eröffnung der Eisenbabhnstrecke Menden ⸗Hemer; Eröffnung der Eisenbahnstrecke Gevelsberg⸗Haufe⸗Altenvörde.

Nr. 57. Inhalt: Verfügung vom . September 1882: Austausch von Postpacketen im Verkehr mit Portugal.

Archiv für Post und Telegraphie. Rr. 16. 2 Aktenstücke und Aufsäͤtze: Die Vertrauensärzte der Reichs⸗Post⸗ und Telegraphenverwaltung. Ueber die Entwickelung des Pestwesens in Preußen zur Zeit des deutschen Ordens und der volnischen Oberhoheit. Verkehrswege, Post« und Telegraphenwesen in Guatemala. Die Balfan⸗Halbinsel und ihre Verkehrswege. Kleine Mitthei⸗ lungen: Die Packe tpost in England. Versuche mit der elektrischen Beleuchtung ron Eisenbahnwagen. Schutz gegen Anbohrung der , , durch Thiere. Ein Geiser in Frankreich.

eitschriften · Neberschau. ö Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 35. Inbalt: Amtliches: Bekanntmachung vom J. September 1652 Personal- nachrichten. Nichtamtliches. Ueber die in Berlin gebräuchlich natürlichen Bausteine. Fünfte Generalversammlung des . bandes deutscher Architekten und Ingenieurvereine in Hannover vom 2. bis 24. August 1832. (Schluß. Stromkorrektlson im Fluß- gebiete, namentlich Entwurf der Unterweser Korrektion. (Fortseßung. = Temperatur, Zustand, Bewegung der Luft im Gottbarbtunnz (Schluß) Vermischtes: Zur Regulirung deg Wienfluffeg Ge- setzentwurf für die Verbesserung der Hafen und Flußanlagen in den Vereinigten Staaten.

Statistische dt achrichten.

Nach dem neuesten für den Monat Juli d. J. nr mm Heft der Statistif des Deut schen Reichs bat die Folfpf w lig Wagreneinfubr in der Zeit vom J. Januar big Ende Jul d. im Vergleich zu demselben Zeitraum des Vorsaßreg bei ber Mehrjal der Waarenartikel cine erbebliche Junabmme er- fabren. Von den wichtigeren Waarenartikein baben die nach- benannten größere Einfuhren aufzuweifen: Ba (Alles in Doppel entnern) 4 11795; robes Seinengarn z Wollengarn 4 1837; robe Leinwand 4 65g; Acnatron 4 11 41 Jarbholjertrakt 4 5628; Robeisen, Rrucheisen

ie dnn, gets mij . D, e n e. ngots jusammen J schm Eisben, 143 Platten, Bleche, Draht 2c. jusammen 25 335;