Statistische Nachrichten.
Von den 6 mecklenburgischen Realschulen 1. Ordnung baben zu Michaelis nur die vier Anstalten zu Bützow, Ludmigk lust, Resteck und Sckwexin Abiturien ten entlassen und zwar die drei erstgenannten je 3, die letztgenannten 1 Schüler und 1 Extraneus, im Ganzen also 19 Prüflinge. Von denselben wenden sich 4 aka demischen Studien zu (1 neuere Sprachen, 1 Chemie, 1 Naturwissen⸗ schaften und Mathematik, 1 Medizin Inach Absolvirung des Gym—⸗ nasialmaturums] 2 Postfach, je 1 Steuer⸗ bez. Forstfach, Land⸗ wirthschaft und Einer obne hbestimm te Berufswahl). Zu Ostern be— standen 16 Realschüler die Reifeprüfung (Schwerin 5 und 1 Extraneus, Bützow und Malchin je 4, Güstrow 2). Von diesen 26 Abiturienten kamen auf Büßow und Schwerin je 7, Malchin 4, Ludwigs— lust und Rosteck je 3, Güstrowm 2. Dreizehn der Genann— ten widmeten sich akademischen Fächern (Philologie 4, Natur⸗ wissenschaften und Mathemanikk 4, Mathematik 3, Chemie und Medizin je 1. Postdienst 3, Steuerfach 2. Ingenieur- 2, Militär., Baufach und Landwirthschaft je I). Zwei waren noch un— schlüssig!. Im Vorjahre zählten die 6 Realschulen 27 Abiturienten Ludwigelust 19. Bützow, Rostock und Schwerin je 4. Malching 3, Güstrow 2). Die Gesammtzahl der diesjährigen Abiturienten auf den 6 mecklenburgischen Gymnasien, welche, wie schon neulich be⸗ richtet, 9 betrug, erreicht damit die höchste Ziffer, die innerhalb der letzten 6 Jahre vorkam: 1877: 71, 1878: 75, 1879: 76, 1880: ss3 und 1881: 62. Von den 311 Abiturienten der letzten 4 Jahre schlugen 269 die akademische Laufbahn ein, während die übrigen, etwa 1 der Gesammtzahl, andere Berufäkarten wählten. Von den Studirenden entschieden sich für die Jurisprudenz 83. Theologie 68, Medizin 55, Philologie 47, Naturwissenschaften 3, Mathematik 7, beide letzteren Fächer 3 und Geschichte 2. Der Theologie und Juris⸗ prudenz haben sich somit 56 0½ aller Abiturienten aus den letzten 4 Jahren zugewandt.
Kunst, Wissenschaft und Literatur. Leitfaden für das Preußische Jäger- und Förster⸗ Gamen. Ein Lehrbuch für den Unterricht der Forstlehrlinge auf den Revieren, der gelernten Jäger bei den Bataillonen, und zum Selbstunterricht der Forstaufseher, von G. Westermeier, Königl. ö Oberförster zu Falkenwalde bei Stettin. Mit 25 in den ert gedruckten Holzschnitten, einer Spurentafel, 5 Bestimmungs⸗ tabellen und 10 Beilagen. Vierte vermehrte und verbesserte Auflage. Berlin, Verlag von Julius Springer. Preis 5H — Das vor— liegende Buch hat einem in der forstmännischen Praxis empfindlich gewordenen Mangel abgeholfen, denn es fehlte vor dem Erscheinen desselben an einem in knapper Form gehaltenen, nicht zu theuren Leitfaden für die jungen Forstleute der niederen Carrisre, der zugleich allen Examenanforderungen genügte. Das Buch zerfällt in einen vorbereitenden und einen praktischen Theil; der erstere behandelt die wichtigsten Hülfs. (Grund⸗ Wissenschaften und giebt die noth⸗ wendigen allgemeinen Begriffe. Er zerfällt in der vorliegenden Auflage in zwei Haupttheile, die Naturgeschichte und die Mathematik. Von der Naturlehre ist nur das Wesentliche aus der Chemie und Physik herangezogen, soweit es zum Verständniß der Naturgeschichte und der Hauptwissenschaften nöthig ist. Aus der Naturgeschichte ist die Zoologie und Botanik, soweit sie für den Förster von Interesse ist, eingehender und so behandelt, daß das Gegebene ohne weitere Vorkenntnisse verstanden werden kann. Bei der Mathematik hat sich der Verfasser bemüht, in elementarer Weise das Rechnen mit Brüchen, mit Decimalbrüchen, die Regel⸗detri und Prozentrechnung darzustellen. Aus der Meßkunst ist nur so riel behandelt, als dem Förster zur Vermessung von Kulturflächen, zu leichten Graben— und Wegearbeiten. zur Messung und Schätzung von Bäumen nothwendig ist. Der praktische Theil behandelt die Hauptwissen⸗ schaften in vier Haupttheilen: der Standortslehre, dem Waldbau, dem Forstschutz und der Forsibenutzung. Im Wald— kau ist der Verfasser bestrebt gewesen, sich fireng auf dem Standpunkte, des lünftigen Försters zu halten und hat deshalb i Wirthschaftsmaßregeln eitweder gar nicht oder nur ober⸗ ächlich erwähnt. Mit der Bestimmung des Buches für Forstlehr— Ulnge und spätere Förster im Einklange ist den Kulturen und ihrer raktischen Ausführung als der Hauptaufgabe der Förster im Wald— au bei Weitem der größte Raum gegeben. Dem Forstschutz, als einer der wichtigsten, vielseitigsten und schwersten Aufgaben des Försters ist ganz besonders Aufmerksamkeit gewidmet und sind die einzelnen Gefahren und ihre Begegnung speziell behandelt. Den wichtigsten e, . Forstinsekte:; sind besondere Kapitel jugetheilt und wird es mit Hülse der in dem Abschnitte über Forstzoologie gegebenen und der am Schlusse hinzu— efügten Tabelle Jedem möglich sein, sämmtliche für den Wald 6 Insekten zu erkennen und sich über ihre Einwir⸗ kungen auf die Forstwirthschaft zu informiren. Ueber die Forst⸗ polizei kann man sich an der Hand der am Schlusse angehefteten Gesetze genauere Kenntniß verschaffen. Bei der Forstbenutzung hat der Verfasser die technischen Eigenschaften der Hölzer recht eingehend besprochen, weil in ihrer Kenntniß die Grundlage zu einer richtigen Ausnutzung der Hölzer liegt. Auch die Holzfällung, das Sortiren, Aufsetzen und Aufmessen des Holjes und die Abgaben desselben 2c. ist spejlell behandelt. Bei dem Forstschutze und der Forstbenutzung ist bäufig die Dienstinstrülftion für Förster vom 23. Ok tober 1868 angezogen. In einem Anhange ist schließlich die Jagdlehre behandelt und ist namentlich der niederen agd und der Jagd auf Raubwild, die für den Förster besondere Wichtigkeit hat, eingehendere Ausmerksamkeit gewidmet. Jedem Haupt⸗ obschnitte ist ein sog. Fragebogen beigegeben, der dem Lehrer bei dem Unterrichte, dem Lernenden bei dem Studium und bei den Wieder bolungen eine willlommene Hülfe sein wird. Aus dem dem Buche vorangestellten Verzeichnisse der benutzten Werke geht hervor, daß der Verfasser sich keine Mübe hat verdrießen lassen, aus den besten und möalichst vielseitigen Quellen zu schöpfen. Die verliegende vierte Auflage ist sorgfältig durchgesehen und verbessert; die Grundwissen⸗ schaften haben vielfache Aenderungen erfahren, ebenso sind die „Fach- wissenschaften nach den neuesten Erfahrungen berichtigt und bereichert. — Der Wunderborn. Eine Sammlung der schonsten Märchen und Sagen aus deutschen Gauen. „Herausgegeben von Karl Seifart. Illustrirt ron Eugen N. Neureuther. In 12 Lieferungen iu je 50 3. — Mit der soeben ausgegebenen J12. Lieferung liegt das Werk nunmehr vollständig vor. Dlese letzte Lieferung enthält nech die folgenden Märchen: Erwiesene Unschuld, Der Schuster von Lauingen, Dag Rodermweible, Die drei Sünden, List über List, Sechse kommen durch die ganze Welt, Die drei Proben. Anßer vielen Illustrationen im Tert finden wir darin ein großes voetisch erfundenes Blatt ju dem reisenden Märchen von der Gänsemagd. Gin bübsches Titelblatt bringt den stattlichen, mit vielen sinn⸗ und phantasiereichen Holischnitten gezierten Band zum Abschluß Was er entbält, ist dem immer frisch prudelnden Born unserer ewig jungen Vollspoesie entflossen Ibre anmutbhigen Gebilde erweisen die Ginbeit und Zusammengehörigkeit deutschen Geistes und Gemüths in allen Gauen des Vaterlandeg. Vom Belt und den Nordser⸗ marschen bis tief in die schweijer und lüroler Alpen hinein durchweht derselbe Geist die dentsche Sage und den deutjchen Brauch, und diese Erkenntniß der Uebereinstimmung und Gleichartigkeit des Volke bewußtseine gebört zu den erfreulichsten und lobnendsten Resultaten der Forschung, denn sie ist ein neuer, schöner vom Reij der Poesie umbüllter Beweig unserer nationalen Zusammen⸗ gebörigkeit und innigen geistigen Werwandischast. Was in grauester Vornit der tief in sich geehrte, beschauliche innere Sinn unseren Vorfabren unter dem Rauschen beiliger Eichen und Linden am liefen gebeimniswollen See, im wild zerklüfteten Gebirge und am murmelnden, von blumigen Fluren umsäumten Bach erzäblie, eg lebt in den mannigfachsten Blüiben sprießend, olg voetisches Ge⸗ melngut der Nation fort, die in ihrer jetzigen gelstigen Reife und Mannbastigkeit mit der Liebe und dem lindlichen Bebagen darauf Uckbliht wie der erprobte, welterfabrene Mann auf die lichten. ndlichen Grinnerungen seiner naten blütbenfrischen Jugendzeit. Dlese reizenden Märchengebilde in ibrer kindlichen Raieefät zu er⸗
fassen und durch künstlerische Nachschöpfung namentlich unserer Jugend lieb und werth zu machen, bat selten JCäand so verstanden, wie der vor noch nicht gar langer Zeit heimegangene Eugen Neureuther. Der reiche bildliche Schmuck, mit welchem er die Sammlung aus— gestattet hat, erstreckt sich bis auf die Initialen, in deren phantastisch. stimmungs voller Erfindung er besonders glücklich gewesen ist Höchst liebevoll und sorgsam sind auch die großen Vollbilder, welche in reiz voller Komposition den ganzen Verlauf einzelner der schönsten Märchen zur Anschauung bringen. Der reichen inneren Ausstattung des Werks wird aber auch die äußere entsprechen denn die Verlagshandlung hat für einen schön stvlisirten Einband gesorgt, welcher nach einer Zeichnung von Professor 5. Barth in brauner Leinwand mit Schwarz⸗ und Golddrugt hergestellt worden ist und von den Subskribenten zu dem billigen Preise von 2 4 50 von denselben Buchhandlungen wie das Werk selbst bezogen werden kann. In dieser schönen Hülle dürfte das Werk jedem Weihnachts- tisch zur Zierde gereichen.
Gewerbe und Handel.
Der Aufsichtsrath der Schultheiß'schen Brauerei Aktien⸗ Gesellschaft hat nach Vorlegung der Rechnungsabschlüsse für das abgelaufene Geschäftsjahr die Dividende auf 70 festgesetzt, auf den⸗ selben Betrag, welcher für das vorangegangene Jahr vertheilt worden ist. .
— Der Aufsichtsrath der Neuen Gas-Aktien⸗Gesellschaft (Nolte) hat die Dividende pro 188182 auf 5E oo oder 31,50 pro Aktie, gegen 45 0,ę oder 29 S im Vorjahr, festgesetzt. ;
— Dem Verwaltungsrath der Union, Aktiengesellschaft für Bergbau, Eisen- und Stahlindustrie zu Dortmund wurde gestern die Rohbilanz für das abgelaufene Betriebsjahr 1881/82 vorgelegt. Dieselbe ergiebt einen Bruttogewinn aus den Betriebs abrechnungen in Höhe von 4101264 S, was gegen das Vorjahr 1880/‚81 mit einem Betriebsgewinn von 2 884 983 M eine Steigerung von rund 1200 090 „ ergiebt. An Zinsen für die fundirten und schwebenden Schulden, sowie an Provission und Generalunkosten sind abzusetzen 1 628 624 MS, so daß 2 442 639 6 verfügbar bleiben. Die Direktion schlägt vor, rund 1 Million Mark aus dem Betriebs gewinn zu Abschreibungen zu verwenden und den Rest als vierprozentige Diridende auf die Aktien Litt. A. zur Vertheilung zu bringen. Außer dieser Abschreibung von 1 Million Mark aus dem Betriebs⸗ gewinn würde noch ein Buchgewinn von 255 000 „Æ, der durch den nachträglichen Umtausch von Aktien Litt. B. gegen Aktien Litt. A. erzielt ist, zur Abschreibung zur Verfügung stehen. Die Produktion an Fertigfabrikaten betrug 185 335 t, d. i. gegen das Vorjahr eine Zunahme von 33046 t. Hierunter befanden sich 170 526 t Walz—⸗ fabrikate, gegen das Vorjahr eine Zunahme von 30911 t. Der Um— schlag bezifferte sich auf 35 264 111 6, gegen das Vorjahr eine Ver⸗ mehrung um 5 564 634 M Die Aktivpbestände des Betriebs kapital⸗ konto bezifferten sich am 30. Juni d. J. auf rund 15 000000 A, gegen das Vorjahr (rund 13 8060000 SM) eine Zunahme von rund 1200000 0 Lon don, 13. Oktober. (W. T. B Bom Börseneomits ist beschlossen worden, daß vom 27. d. M. ab alle registrirten abge⸗ stempelten türkischen Obligationen de 1858, 1862, 1863/6 , die Obligationen der allgemeinen Staatsschuld de 1865, 1869, 1873 und die Schatzbonds Litt. A, B., C. offiziell cotirt werden
sollen. . Verkehrs⸗Anstalten. Plymouth, 13. Oktober. (W. T. B.) Der Hamburger Postdampfer . Cimbria“ ist hier eingetroffen. New⸗Pork. 13. Oktober. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Llovd „Oder ' ist hier eingetroffen.
Berlin, 14. Oktober 1882.
Dem soeben erschienenen 4. Heft des 3. Bandes der Amtlichen Berichte aus den Königlichen Kunstsammlungen (das Jahrbuch der Königlich preußischen Kunstsammlungen erscheint viertel jährlich zum Preise von 30 S für den Jahrgang in der Weidmann schen Buchhandlung zu Berlin) entnehmen wir Folgendes:
J. Königliche Museen in Berlin.
(Fortsetzung.)
B. Antiquarium.
Die Terrakottensammlung ist in dem oben angegebenen Zeitraum bereichert worden durch ein paar altertbümliche thronende Göttinnen aus Gräbern von Tanagra mit deutlichen Ueberresten der alten Be—⸗ malung und durch die Statuette einer thronenden Athena aus Athen im alten Styl mit einer Dedikationsinschrift des Aigon auf dem Rücken. Aus Kleinasien sind 12 Terrakotten eiworben, Thiersiguren, Klagefrauen, Karrikaturen, kleine Arbeiten, die aber für Styl und Technik kleinasiatischer Kunst charakteristisch sind.
Von Thongefäßen sind zu nennen, zwei Reliefgefäße:
1) eine schwarie Schaale (tazza umbilicata Calena) mit vier Viergespannen und einem ohne Künstlernamen als Fabrikstempel die⸗ nenden Elo Kl, aus Drvieto;
2) eine in Alalante gefundene kleine Schaale aus rothem Thon, welche als Innenbild den Ringkampf zwischen Pan und Eros im Beisein der Aphrodite zeigt; eine sehr anmuthige Darstellung aus dem 1V oder 1II. Jahrhundert v. Chr., die nach Art eines getrie⸗ benen Metallreliefs bearbeitet ist.
Aus Korinth stammt ein wohlerhaltenes Salb⸗
Fläschen in Form eines Stachelschweins.
Unter den Gegenständen aus Bronze zeichnet sich aus: ein Spiegel mit rundem Knochengriff, bei Vulei gefunden, dessen Grafitto einen erwachsenen Herkules an der Brust der Juno zeigt, in Anwesenheit von Jupiter, Minerva und Venus; ferner ein Kandelaberfuß mit Silensmatken aus Kleinasien und ein Bronzeköpfchen mit silbernen Augen aus Griechenland.
An Gemmen erwarb die Sammlung drei alterthümliche aus Kreta (Skorpione, Fische, schreitender Greif), einen Cylinder mit Menschen˖⸗ und Thiersiguren und einen linsenförmigen Stein mit Artemis, griechischen Fundorts, und endlich einen römischen Porträt- kopf auf einer Glas pasle aus Theben.
Gesammtankäuse. Grabfund aus den Pelledradra bei Vulei (tomba a eamera colla volta a botta): cvlindrisches Hohlgefäß aus grüner Thonmasse in vbönikischem Stil, außen mit Relief, jwei Stiere und vier menschliche Figuren, stehende Frauen, symmetrisch um das Gefäß vertheilt Die Köpfe sind frei gearbeitet und schauen nach innen. Drei Amphoren mit geomettischen Ornomenten Eine Büch se mit Palmettenrerzierung korintbischen Stilt in Roth und Weiß. Gin Glaefläschchen mit weißem JZickackornament.
Beckersge Sammlung aus der Krimm: Statuettenvase, Raub einer Frau durch einen geflügelten Boreaden (heraus egeben von Sterhani, Borcag und die Boreaden, Taf. 1); unbedeutende Ge säße aus der Krimm und vom Nordufer des schwarjen Meeres; fleine Goldplätichen, die als Kleiderschmuck dienten, einige Blei⸗ sigürchen u. A)
oder Oel⸗
G. Gurtiuèe.
CG. Münzkabinet.
Dag Gtatssabr wurde mit einem schon im vorigen vorberciteten größeren Ankauf begonnen, welcher freilich mebr alg die Hälfte der Jabrezeinnabme vorwegnahm. Gs wurden nämlich im Anschluß an die im verbergebenden Jahre erworbenen C römüischen Medalllong sernere 11 von vollkommener Erhaltung und großer Seltenheit er⸗ worben.
Ein goldener des Kaisers Gallienuß, deppelt so schwer als die bisber bekannten, ist 1a dez römischen Pfundeg, und ein silberner vom Kalser Priecus Attalug geprägter ist der größte und schwerste aller Silbermedalllong, er bat 6 mmm im Durchmesser und dag Ge—⸗ wicht eines Viertelpfundeg. Nur ein andercg Gremplar desselben im Britischen Museum ist bekannt. Gg ist auffallend, daß in der Cvoche
des tiefsten Verfalls des römischen Reiches, als die wandernden Ger manen Italien durchzogen und beberrschten, der schwächste epbemere Kaiser ein solches Prachtstück geprägt hat. Die historischen Verhält- nisse erklären nicht dies Raätbsel. Alarich hatte bei seinem ersten Er= scheinen vor Rom im Jahre 403 auf die Einnahme der Stadt gegen eine Kriegsentschädigung von 5000 Pfund Gold und 30 000 Pfund Silber ( 7 - 8 Millionen Mark) verzichtet. Im folgenden Jahre war er zurückgekehrt, und hatte, da der Kaiser Honorius nach dem festen Ravenna geflüchtet war und nicht Frieden schließen wollte, den aus Kleinasien gebürtigen Praetectus urbi Priscus Attalus zum Kaiser ernannt, hatte ihn mit sich gegen Ravenna geführt und im folgenden Jahr im Lager bei Ariminum des Purpurs entkleidet. Darauf hatte sich Alarich zum dritten Male gegen Rom gewendet, und nun folgte die bekannte gothische Eroberung der Stadt.
Aus diesen Thatsachen ergiebt sich, daß der Medaillon gleich nachdem Attalus zum Kaiser ernannt war, geprägt worden sein muß, obwohl eben zuvor jene großen Summen von Edelmetall den Gothen ausgeliefert worden waren. Die Kehrseite stellt, wie zum Hohn, die Invicta Roma aeterna dar.
Attalus gelangte nie wieder zur Herrschaft, sondern blieb als ein Spielball der gothischen Könige und Führer bis zum Jahre 416 im gothischen Lager und ward dann, dem Honorius ausgeliefert und ö. . verbannt. Der Medaillon kann also nicht aus späterer
eit sein.
Der zweite Silbermedaillon ist ein noch unbekannter der Julia Paula, Gemahlin des Elagabal. Von den 8 bronzenen ist der größte und werthvollste der des Commodus mit einem breiten Rande, welcher ihn zum Einsetzen in ein Signum geeignet machte.
Alle diese Medaillons sind auf einem der Schautische ausgelegt.
Andere erwähnenswerthe Erwerbungen hat das Münzkabinet in diesem Vierteljahr nicht gemacht; unter einigen Geschenken ist das des Hrn. Donebauer in Prag das dankenswertheste: 7 bisher unbe⸗ kannte Denare böhmischer Könige und Herzoge, namentlich des Pri— mislaw Ottokar J, welche aus einem großen Funde stammen.
Das Inventar der mittelalterlichen und neueren Münzen ist zur Hälfte fertig, und in drei Foliobänden gebunden, der vierte ist auch der Vollendung nahe, so daß zu hoffen ist, diese Arbeit werde noch im laufenden Etatsjahr beendet werden.
Der Katalog zu einer im Oktober abzuhaltenden Doubletten Auktion ist im Druck vollendet.
J. Friedlaender.
D. Kupferstichkabinet.
In der Zeit vom 1. Januar bis 31. März und 1. April bis 30. Juni 1882 wurden u. * . 4 Erwerbungen gemacht:
upfer stiche.
Meister mit dem Zeichen W.: Ein Reliquiarium. Pass. P.⸗Gr. II. P. 282 Nr. 49.
Dürer: Die Wirkung der Ciferstcht? B. 73 (Der große Herkules). Druck vor der Vollendung des unteren Theiles der Platte, ähnlich dem in der Albertina zu Wien befindlichen Abdruck desselben Stiches. Dieses kostbare Blatt hefand sich bisher in einer Sammlung Dürerscher Stiche und Holzschnitte, welche in der Bibliothek des Schlosses Wilhelmshöhe bei Cassel bewahrt wird, und wurde vom Königlichen Hofmarschgllamt leihweise ne ,
Deutscher Kleinmeister, 1520. Maria mit dem Christkinde unter einem Baum sißzend und einen Apfel in der Rechten haltend; ganze Figur nach rechts gewendet. Radirung. 81/56. Unbeschrieben.
Beham, Hans Sebald: Lucretia, B. 79. II. Zustand.
Derselbe: Pferdekopf, B. 218. ;
Derselbe: Vignette, B. 224.
Schule von Fontainebleau: 8 Blatt Radirungen.
Bonasone, Giulio: Midas und Silen, B. 89.
Deutsche Schule, 1698: Bildniß Luthers in weltlicher Tracht.
Radirung. Folio. Franco, Giacomo: Festlichkeit in Venedig, 1697. Radirung. Groß. Querfolio. ; ö. . H. C.: Ansicht von Nördlingen, 1607. Radirung. Groß⸗ Querfolio. Vliet, J. J. van: Das Abendmahl Christi, B. 5. — Die Auf⸗— erstehung, B. 10. Edelinck, Gerard: Nie. de Blampignon. R.-D. 153. J. Zustand. Derselbe: Jean Herauld de Gourville. R. D. 218. Drevet, Pierre: René Frang. de Beauvau. Did 17. Derselbe: Rob. de Cotfe. D. 34. II. Zustand. Derselbe: L. A. de Noailles. D. 101. J. Chereau, Fr.: Bildniß des N. de Largillisre. Schmidt, G. F.: Kopf eines alten Mannes.
Jac. 115. Madonna di S. Sisto. Nach
Müller, Friedr.: Aetzdruck.
302 Blatt Radirungen englischer Meister des XIX. Jahrhunderts. (Alphonse Legros, Arthur Evershed, David Law, J. Lume den Pro⸗ vert, Charles Keene, Heywood Hardy, M. L. Mempes, Ch. West Cope, Rich. Chattock. Edwin Edwards, Colin Hunter, C. P. und Fred. Slocombe, Rob. W. Macbeth, James Tissot, J. P. Heseltine, Hub. Herlomer, Francis Seymour Haden, J. Whistler u. W).
Radirung.
Raphael.
Die nächste Königliche Parforce⸗Jagd findet am Montag, den 16. . Mis., statt. Rendez-vous: Mittags 1 Uhr zu Jagdschloß Stern.
Die französische Akademie der Meteorologischen Aerostatik' hat beschlessen, das Centennarium der Erfin⸗ dung des Luftballons durch Montgolsier, den Aelteren, durch ein öffentliches Bankett im nächsten Monat zu feiern. Aus einem Buche „Die Geschichte der Akademie der Wissenschaften für das Jabr 1783 geht nämlich bervor, daß der erste Versuch dieser Erfindung nicht, wie man bisber glaubte, am 4. Juni 17835 zu Annonay, son⸗ dern im Laufe des November 1782 zu Avignon gemacht worden ist. Der bei dieser Gelegenbeit verwendete Ballon war aus Seide ver⸗ fertigt, batte die Form eines Parallelepipedons und einen Fassunge⸗ raum von 40 Kubikfuß. Er war nur mit Luft gefüllt und erbob sich, indem diese durch Verbrennung von Papierschnitzeln erbitzt und aue⸗ gedehnt wurde.
Belle⸗ Alliance ⸗ Theater. Die morgige Aufführung der Posse „Klaffer“, in welcher namentlich die Herren Wilken und Engels allabendlich die größte Heiterkeit erregen, ist die 30ste und vorläufig wohl noch lange nicht die letzte, da die Zugkraft derselben immer noch im Steigen begriffen ist
— Im Ostend ⸗Theater spielt beute Hr. Emil Thomas in der Posse Hauswiribe freuden! von Gbirot. Eg ist dies dasselbe Stück, welches fürilich in Parig im Palais ⸗Roral⸗ Theater bereitg seine 400 Auffübrung erlebte. Die Posse entibält eine Fülle von a Situationen und giebt besonders Hrn. Thoma wiederum reichste Ge⸗ legenbeit, sein komisches Talent zu entfalten.
Heute Abend 77 Ußr findet im Saale der Singakademie der ersle der Quartett ⸗Abende statt, welche, von den Herren Joachim, de Abna, Wirth und Hauemann veranstaltet, auch in dieser Saison des Interesses aller Freunde klassischer gammermusik gewiß sind.
F
Redacteur: Riedel.
Berlin! — — — — Verlag der Exrvedition (Kesseh. Drack: W. GlIgner Vier Beilagen (ein Hiießlich Gorsen · Bellage).
M 242.
Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Sonnabend, den 14 Oktober
1882.
Nreußischen Staatz · Anzeigern: Berlin 8 w., Wilhelm⸗Straße Rr. 8.
K
R fn era te für den Deutschen Relckg⸗ und Königl. Preuß. Staatz Anzeiger und das Central - Handels ⸗ reglster nimmt an: die Königliche Exveditian
des Arutschen Rricha⸗Auzeigerg und Königlich
1. Steck briete and Untersachangz-Sachen.
2. Zubhagtationen, Anfgekors, Vorlzdangen u. dergl.
3. Verkinfe, 7Terpaohtungen, Suhrmiagionen ete.
4. Verlaonnng, Amortisation, Tinazahlung
KR. n. a. v. Von Sffentlichen Papisren.
8. 8 D effentl ich 2 Anzeiger. ö nehmen ant die Annoacen⸗Cxpehttlonen des In validendank , Rudolf Mosse, Haasenfstein & Bogler, G. L. Danube & Co., G. Schlotte
Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
5. Industrielle REtaplignemestag, Fabriken und Grosahandel.
6. VJersehisdene Bekanntmachnngen.
7. Literarische Anzeigen.
8. Theater- Anneigen. In der Böraen-
9. Familien- Nachrichten. bellags. *
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Annoncen Bure nx.
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Steckbriefe und untersuchungs⸗Sachen.
Steckbrief. Gegen die Auna Dorothea Persch, Chefran des Gastwirths Johannes Schütrumpf aus Rothenditmold, geboren am 27. Februar 1838, welche flüchtig ist, soll eine durch vollstreckbares Urtheil des Königlichen Landgerichts zu Cassel vom 28. April 1832 erkannte Gefängnißstrafe von sechs Monaten vollstreckt werden. Es wird ersucht, die selbe zu verhaften und in die. Königliche Straf⸗ anstalt zu Cassel abzuliefern bei Nachricht hierher zu den Akten M. 43/82. Cassel, den 10. Oktober 1882. Königliche Staatsanwaltschaft. Stintzing.
425831
l Oeffentliche Ladung. 1) Der Gefreite Gärtner Heinrich Adolf Harbrucker, am 17/12 1854 zu Pendrinnen geboren, zuletzt in Boxhagen wohnhaft, I) der Musketier Gaͤrtner Friedrich August Kaminski, am 16/10. 1855 zu Klösterchen geboren, zuletzt in Boxhagen wohnhaft, 3) der Füsilier, Ar⸗ beiter Johann Heinrich Julius Fischer, am 26/12. 1846 in Berlin geboren, zuletzt in Friedrichsberg wobnhaft, 4) der Füsilier, Kutscher Otto Theodor Rudolf Kobin, am 22. 5. 1852 in Berlin geboren, zuletzt in Friedrichsberg wohnhaft, 5) der Dragoner, Kaufmann Max Markgraf, am 30/½. 1850 in Berlin geboren, zuletzt in Friedrichsberg wohnhaft, 6) der Ersatzreservist J. Klasse, Koch Georg Richard Stache, am 17.9. 1858 zu Posen geboren, zuletzt in Rummelsburg wohnhaft, 7 der Kanonier, Zim⸗ mermann Johann Ludwig Albert Mielke, am I2./6. 1847 zu Rederitz geboren, zuletzt in Rummelsburg wohnhaft. 8) der Ersatzreservist J. Klasse, Gold⸗ arbeiter Friedrich Wilhelm Karl Gieseler, am 4/2. 1855 in Berlin geboren, zuletzt in Dahlwitz wohn⸗ haft, 9 der Gemeine, Schuhmacher Karl Friedrich Petzke, am 18/12. 1855 zu Redlin geboren, zuletzt in Teltow wohnhaft, werden beschuldigt, zu Nr. 1 bis 4 und T und 9 als beurlaubte Reservisten, zu Nr. 5 als Wehrmann der Landwehr, zu Nr. 6 und 8 als Ersatzreservisten J. Klasse ausgewandert zu sein, ohne von der bevorstebenden Auswanderung der Militärbehörde Anzeige erstattet zu haben. (Ueber⸗ tretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs). Dieselben werden auf Anordnung des Königlichen Amisgerichts II. hierselbst auf den 5. Dezember er., Vormittags 10 Uhr, vor das Königl. Schöffen gericht hierselbst, Alt ˖ Moabit, Portal 1II., Zimmer 33, zur Hauptverhandlung geladen. Bei unent⸗ schuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von den Königl. Bezirks⸗Kommandos zu Berlin, Bernau und Hamburg ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden. Berlin, den 2. September 1882. Drabner, Gerichtsschreiber des Königlichen Amts gerichts. II.
31283 Oeffentliche Ladung.
Die nachstehend benannten Personen: 1) Der Carl Bernhard Louis Friedrich Lendewig, geboren am 25. Juli 1859 zu Kl. Furra, Kreis Nordhausen, letzter Aufenthaltsort Friedeberg N. M., 2) der Carl Friedrich Wilbelm Göttel, geboren am 1. Oktober 1859 zu Liebenow, Treis Landsberg a. W., 3) der Gustav Ferdinand Brüger, geboren am 25. Dezember 1861 zu Bergeolonie, Kreis Lands⸗ berg a. W., 4) der Jobann Friedrich Kugel, ge⸗ boren am 7. 5 1861 zu Gr. Fahlenwerder, 5) der Knecht Johann Friedrich Wilkelm Thiele, geboren am 29. Januar 1861 zu Gr. Fahlenwerder, 6) der Albert Gustav Becker, geboren am 21. Sep⸗ tember 1861 zu Herrndorf, Gemeindebezirk, 7) der Carl Ludwig Heinrich Fischer, geboren am 2. April 1861 zu Hohengrape, 8) der Carl August stöhler, geboren am 21. November 1861 zu Hohengraxe, 9) der Ferdinand Friedrich Wandrow, geboren am 19. Oktober 1861 zu Hobengrape, 109 der Gustav Wilhelm Robert Noock, geboren am 7. März 1861 zu Mellentin, letzter Aufentbaltsort Grüneberg, TFreis Soldin, 11) der Wilhelm August Herrmann Haase, geboren am 9. April 186 zu Pirerwitz, letzter Aufenthaltsort Craazen, Kreis Soldin, 12) der Dito i r. Wilbelm Göttel, geboren am 14. Juli 1861 ju Schöneberg. 13) der Carl Fried ˖ rich Krause, geboren am 15. Sertember 1861 zu Woltersdorf, 14) der August Ferdinand Heinrich Borck, geboren am 18. ia ven ber 1859 zu Ber- linchen, 15) der Leuig Jacob, geboren am 28. Fe⸗ bruar 1860 zu Landeberg a. W., 16) der August Gustav Weinberg, geboren am . Mai 1859 zu Berlinchen, 17) der Matrtose Johannes Herrmann Ludwig Knape, geboren am S8. Juni 18859 m Carzig, 18) der Hugo Robert August Kühne, ge⸗ boren am 2. Mai 1859 zu Soldin, 19) der Eisen⸗ babn · Maschinist Carl Ferdinand August Sahr, ge boren am 2. Juni 1838 zu Berlinchen, A)) der Ar= beiter Ernst Friedrich Herrmann Felg, geboren am 22. Februar 1860 zu Heberer werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stebenden Heere oder der Flotte ju entzieben, obne Erlaubniß ent⸗ weder das Bundesgebiet verlassen zu baben, oder nach erreichtem milltärvflichtigen Alter sich außer ˖ halb des Bundeggebieteg aufjubalten. Vergeben gegen 5. 140 Nr. 1 St.- G- B. Dieselben werden auf den 1. Dezember 1882, Mittags 12 Uhr, vor die Strafkammer deg Königlichen Landgerichtg ju Lande berg a. W. zur Hauptverbandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach 8. R727 der Strafrroseßordnung den den Königlichen Freig. Ersatzlommisssonen ju Nordhausen, Landekerg a. D. und Soldin üler
die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden. Lands berg ö W., den 7. Juli 1882. Der Erste Staats⸗ anwalt.
Der Arbeiter und Reservist Heinrich Friedrich Wilhelm Mentze aus Stolzenau, Kreis Nienburg, zuletzt aufhaltsam in Geestendorf, wird beschuldigt, als beurlaubter Reservist ohne Erlaubniß aus⸗ gewandert zu sein, Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs. Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 15. Dezember 1882, Vormittags 19 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Geestemünde zur Hauptrerhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach 5. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Be— zirks⸗Kommando zu Bremen ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Geestemünde, den 15. Septem⸗ ber 15882. Böttcher, Gerichtsschreiber⸗Geh. des Königlichen Amtsgerichts.
Subhastatisnen, Aufgebste, Vor⸗ ladungen n. dergl.
43887 Auszug
aus den auf der Gerichteschreiberei, Abtheilung IV., des
Königlichen Amtsgerichts zu Elberfeld beruhenden Urschriften.
Subhastations⸗Patent.
Auf Anstehen des Kaufmanns Jakob Simon zu Cöln, Extrah enten, gegen die Erben und Rechte nachfolger der hierselbst verlebten Eheleute Jo bann Friedrich Kreuz, früher Kaufmann, dann Rent— ner, und der Maria Theresia geborene Theis, ohne besonderes Geschäft, Beide zeitlebens am Schützenhof, Gemeinde Elberfeld, wohnhaft, als:
1) Ben geschäftslosen Friedrich Kreuz, seither am Schützenhof bei Elberfeld, 1 zu Mülheim am Rhein wohnend, und zwar Krahnenstraße Nr. 6 in der Wirthschaft der Wittwe Röntgen;
2) den Musik-⸗Direktor Heinrich Kreuz zu Cöln, Schildergasse, als Vormund des minderjährigen Lehrlings Robert Kreuz in Barmen;
3) den Ackerer und Viehhändler Louis Hussels zu Elberfeld, Böhlerhof Nr. 1, als Gegenvormund des minderjährigen Lehrlings Robert Kreuz in Barmen,
Subhastaten, sollen am
Freitag, den 9. Februar 1883, Nachmittags 4 Uhr,
an ordentlicher Gerichtsstelle in der öffentlichen Sitzung des Königlichen Amtsgerichts zu Elberfeld die nachbeschriebenen, durch Verfügung vom 25. Juli 1882 in gerichtlichen Beschlag genommenen Immo⸗ bilien öffentlich versteigert und dem Meistbietenden zugeschlagen werden, nämlich:
Die ju subhastirenden Immobilien sind belegen am „Schützenhof, Gemeinde Elberfeld, nach dem Rataster Oberste Vogelsang' in der Gemeinde, Oberbürgermeisterei und im Kreise Elberfeld, in der Katastralmutterrolle unter Artikel 481 der Gemeinde Elberfeld auf den Namen Friedrich Kreuz mit einer Gesammtflächengröße von 5 Hektaren 19 Are 79 Meter eingetragen, und bestehen aus einem Wohnbause auf unterliegender Stallung, Scheune, Hofraum, Garten, Ackerland, Weide und sonstigen . und sind im Einzelnen beschaffen wie olgt:
1) Das mit Nummer 1 bezeichnete Wohnhaus, am Schützenbof⸗ genannt, ist von Holz in Fach⸗ werk und 7 Stockwerke boch erbaut, an allen Seiten mit Schiefer bekleidet, mit blauen Pfannen gedeckt und mit vier Schornsteinen versehen. Dasselbe hat an der nördlichen Frontseite die Eingangetbür, im Erdgeschoß 5 und im jweiten Stock 6 Fenster mit grün angestrichenen Schlagladen. An der Ostseite befinden sich 8 Fenster, von denen die des ersten und weiten Stockwerkes mit grün angestrichenen Schlag laden verseben sind; an der westlichen Giebelseite sind 6 gewöhnliche und 1 kleines Giebelsenster vor⸗ banden, an denen 3 grün angestrichene Schlagladen angebracht sind. Die südliche Hinterseite hat im ersten und jweiten Steck je 6 mit grün angestriche nen Schlagladen versebene Fenster. Unter dem Hause nach dem Hofe ju besindet sich der Qub⸗ und Pferdestall mit 3 Thüren versehen. Der Hofplatz vor und binter dem Hause ist theils mit Platten belegt und tbeils mit Steinen geyflastert.
2 Die östlich gelegene Scheune ist von Heli in Fachwerk errichtet und mit schwarg angestrichenen Brettern bekleidet, mit blauen Pfannen gedeckt. nördlich mit zwei großen Thüren und im südlichen Erdgeschoß mit Viebstallung verseben.
Dag Ganze ist unter Flur -⸗Abtbeilung 3. Grund ˖ stückg Nummer 273, geibeilt durch 199 mit einer Flächengröße von 18 Are 63 Meter eingetragen, grenzt nördlich an Ackerland, südlicãh an ide be⸗ Nebhunggwelse Ackerland der Schuldner, wesllich tbeilt an Gigenthum de Wilh. Fernboljs, tbeilg an Gigentbum der Erben Gwald Schreiber und ist ge⸗ genwärlig von dem Ackerer Wilb. Dberstraß ibeil- weise bewohnt. Erstgebot: MM M
3) Lust⸗ und Gemüsegarten, vor dem Hause ge-⸗ legen, ist mit einem Lattenzaune und mit nem Thore verseben und ist enkagommen au dem Udcker⸗ lande iu Dberste Vogelsaag genannt, Flur 3, Grundstück nummer Ne2, geibeilt durch 199. groß WD Are 79 Meter, grenlend nördlich an Weide resr. Ackerland, südlich an Weide resr. Uckerland und Quariitsteinbruch, dem Rechte konsul enten Hugo Nen ·˖ ban in Barmen gebärt und weich an Gigentum don Wilbelm Fernbel Grstgebet: 8M A
4) Weide und Ackerland daselbst ‚Oberste Vog el⸗ sang“ unter Flur 3, Grundstücksnummer 308 getheilt durch 199; Weide, groß 93 Ar 13 Meter und Acker⸗ land, groß 3 Hektare 81᷑ Are 24 Meter, grenzend nördlich an Eigenthum von Friedrich Eindorf, füd⸗ lich, an Eigenthum der Erben Ewald Schreiber, östlich an Eigenthum des Rechtskonsulenten Hugo Neuhaug, westlich theils an Eigenthum der Erben Ew. Schreiber, theils an Eigenthum von Wilhelm Fernholz. Erstgebot: 50 S
Gesammterstgebot: 4000 MÆ Sämmtliche Immobi⸗ lien bilden ein zusammenhängendes Ganze.
Die Grund⸗ und Gebäudesteuer von dem zu sub⸗ hastirenden Immobiliar beträgt pro Etatsjahr 1881/82 im Ganzen 43 , 59 .
Auszüge aus der Mutterrolle sowie die Kauf— hedingungen liegen auf der Gerichtsschreiberei des hiesigen Königlichen Amtsgerichts, Abtheilung IV. zur Einsicht offen.
Gegenwärtiges Patent ist in der gesetzlich vor geschriebenen Weise bekannt zu machen.
Elberfeld, den 29. September 1882.
Königliches Amtsgericht, Abtheilung IV. (gez) Mels heimer. Für gleichlautenden Auszug: Der Gerichtsschreiber; (gez) Brewer. Für die Richtigkeit: Weber, Rechtsanwalt.
les ss] Subhastations⸗Patent und Aufgebot.
In Zwangkvollstreckungssachen des Schneiders Hero Greiber zu Stapelmoor, Gläubigers,
gegen die Wittwe H. G. Schulte, Grietje Evers Sand⸗ mann daselbst, Schuldnerin,
ist die Subhastation des im Grundbuche von Stapelmoor Jol. VII. Band 4 Fol. 2 auf den Namen der Schuldnerin und ihrer fünf Kinder registrirten, in der Stapelmoorer Feldmark zwischen der Holthuser Grenze und dem Torfwege belegenen Ackers, Kartenblatt 2 Parzelle 85 Flurbuchs von Stapel moor, ö. Größe von 20 a 19 am verfügt.
Zum öffentlichen Verkaufe dieses Grundstücks wird Termin auf
Dienstag, den 28. November d. J., Vormittags 11 Uhr, im hiesigen Amtsgerichte mit dem Bemerken anbe⸗ raumt, daß die im Termine bekannt zu machenden Verkaufe bedingungen auf hiesiger Gerichtsschreiberei eingesehen werden können.
Zugleich werden alle Diejenigen, welche an dem vorbezeichneten Grundstücke Eigenthums⸗, Näher⸗, lehnrechtliche, fideik᷑ommissarische, Pfand ⸗ und andere dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und Realberechtigungen zu haben vermeinen, zu deren Anmeldung in dem vorbezeichneten Termine unter Androhung des Rechtsnachtheils aufgefordert, daß für den sich nicht Meldenden im Verhältnisse zum neuen Erwerber das Recht verloren gehen soll.
Der demnächst zu erlassende Ausschlußbescheid wird nur durch Anschlag an hiesiger Gerichtstafel bekannt gemacht werden.
Weener, den 7. Oktober 1882.
Königliches Amtsgericht. II. Grũnecklee.
Verkaufsbekanntmachung und ann. Aufgebot.
In Sachen des Halbböfners Friedrich Bostel⸗ mann, rect. Bosselmann aus Schülernbrockhoff, jetzt in Voigten, Gemeinde Schülern, Gläubigers,
wider
den Maurer und Abbauer Johann Peter Duen aut Schneverdingen, zur Zeit in Hamturg, Brüder⸗ straße 19, jetzt Krainenkamp Nr. 16, Schuldner, wegen Forderung, soll auf Antrag des Gläubigers die dem Schuldner gehörende Abbauerstelle Brand⸗ kassen Nr. 75 und Haus Nr. 89 in Schneverdingen, bestebend aut: .
1 dem von Fachwerk erbauten und mit Stroh gedeckten Wohnbause, enthaltend 2 bekbare Stuben. 2 Kammern, Hautdiele, Boden⸗ raum und Stallung für Vieb, Ii 58 Meter lang und 9, 64 Meter breit, versichert in der Vereinigten landschaftlichen Brandkasse zu Danneorer iu 1200 M.
2) cinem von Fachwerk erbauten und mit Ziegeln edeckten Häuglingsbause, entbaltend 1 Stube,
ammer, Hautdiele, Bodentaum und Stallung für Vieb, 91 Meter lang und 701 Meter breit, versichert in derselben Kasse zu G00 A,
3) den sonstigen unter Artikel 83 der Grund ˖ stenermutterrolle des Gemeindebenrkg Schne⸗ verdingen eingetragenen Grundgütern, als:
Kartenblatt 9, Parzelle 123,
* 29 124,
9. 11. s 14, von musammen C6 a 6 qm Flächeninbalt und ern Thlr. Reinertrag jwangewesse in dem dazu an blesiger Gerichts stelle anberaumten, wenn annehmbar geboten wird, elnzigen Verkaufe termine am Freitag, den 22. Dezember 1882, Moergens 190 Uhr, offentlich meislbletend verkauft werden und werden Kanufliebbaber dam biermit geladen. Die Verkaufe bedingungen und der Autjng auß der Grund steuermuttertolle knnen auf biesiger Gerichte ˖ schtelberel einge seben und abschriftlich er werden.
Zugleich werden alle Diejenigen, welche an den vorbezeichneten Immobilien Eigenthums⸗, Näher⸗ lehnrechtliche, fideikommissarische, Pfand⸗ und sonstige dingliche Rechte, insbesondere auch, Servituten und Realberechtigungen zu haben vermeinen aufgefordert, selbige im obigen Termine anzumelden und die dar⸗ über lautenden Urkunden vorzulegen, unter dem Ver⸗ warnen, daß im Nicht anmeldungsfalle das Recht im . zum neuen Erwerber der Stelle verloren geht.
Soltau, den 4. Oktober 1882.
Königliches Amtsgericht. II. F. Kroseberg.
äsrss Verkaufsanzeige nebst Ediktalladung.
In Sachen J des Behrend Schönebohm zu Groß⸗-Charlotten⸗ grode, Gläubigers,
gegen den Schmied Gerd Albers Deefholt zu Neu⸗ funnixsiel, Schuldner, soll das dem Letzteren gehörige, im Grundbuche von . unter Nr. 694 verzeichnete Grundstück, nach dem Steuerbuch Gemarkung Funnix, bestehend aus: A. An Gebäuden:
1) Ein Wohnhaus mit Scheune, Stall und Hofraum, Kartenbl. 1 Parz. 7, Gebäude⸗ steuerrolle Nr. 186; 3,90 a groß, Nutzungs⸗ werth 90 M0
B. An Grundstücken:
2) Ein Garten, Kärtenbl. 1 Parz. 6, Grund⸗ steuermutterrolle Art. 143; 29,78 a groß, Reinertrag 4,67 Thaler,
zwangsweise in dem dazu auf
den 6. Dezember 1882, Vormittags 10 Uhr, allhier anberaumten Termine öffentlich versteigert werden. J
Kaufliebhaber werden damit geladen.
Alle, welche daran Eigenthums⸗, Näher⸗, lehn⸗ rechtliche, fideikommissarische, Pfand und sonstige dingliche Rechte, insbesondere Serrituten und Real⸗ berechtigungen ju haben vermeinen, werden guf⸗ gefordert, selbige im obigen Termine anzumelden und die darüber lautenden Urkunden vorzulegen, unter dem Verwarnen daß im Nichtanmeldungs⸗ falle das Recht im Verhaͤltniß . neuen Er⸗ werber des Grundstücks verloren gehe.
Wittmund, den 10. Oktober 1832.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung II. J. V.: Heyse.
Gch Aufgebot.
Die Zimmermannsfrau Joachime Volckmann, geb. Harder, in Poppendorf bei Marlow hat das Auf⸗ gebot des Hypothekenscheins vom 1. September 1879 Über die für sie, die damals unverehelichte Joachime Harder in Brünkendorf Fol. 7 des Grund- und Hypothekenbuchs der Büdnerei Nr. 16 zu Brünken⸗ dorf eingetragene Forderung auf ein von der Voll⸗ jährigkeit der Antragstellerin ab mit 4 Prozent ver⸗ zinsliches und bis dahin unkündbares Kapital von 609 4 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spaäͤtestens in dem auf den 21. Dezember 1882, Vormittags 19 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloser⸗ klärung der Urkunde erfolgen wird.
Nibnitz, den 8. April 1882. ⸗ ; Großherzogl. Mecklenburg · Schwerinsches Amtegericht. Zur Beglaubigung:
Der Gerichteschreiber:
A. Beister, Act. Geb.
39386
Der Maler Ferdinand Thomas zu Helmstedt bat das Aufgebot der Herregl. Braunschm. Landes schuld ˖ Verschrelbung vom 1. Januar 1868 Ser. J. Litt. a. Nr. N64 über 100 Thlr. beantragt. Der Inhaber dieser Obligation wird aufgefordert, spätestens in
dem auf den 18. April 1883. Mergens 11 Uhr, 2 vor Henoglichem Amtggerichte, Zimmer 27. ange⸗ setzten Termine seine Rechle anjumelden und die Urkunde vormilegen, widrigenfalls die Kraftloserllä - rung der Urkunde erfolgen wird. . den 11. Sertember 1882. PDerjogliches Amtegericht. IX. L. Rabert.
la 1806 Bekanntmachung.
Gg sind felgende Sparkassenbücher der Nreig- Sxarkasse zu Calm: I) Nr. 2839 für die Clisabeth Bensel schen Erken über 29. M 97 3 dem Ginwoh⸗ ner G. Ladwig zu Steinort, 2) Nr. 3018 für die Albrecht Jom . Minorennen über 109 M 35 3 dem Vormund Schäfer Rugjkeweki iu Plutomo, 3 Ne. No) für die minorenne Caroline Wilbelmine
ork . 6 83 2 Vormund A. Arndt in RWlammer, verloren gegangen. baber dieser Sparkassenbücher werden aufgefordert, srätesteng in dem am 26. Jebrnar 1888. 1 Uhr, im biesigen Keri 6 Iimmer II, anstebenden Termine ibre Rechte anzumelden und die Sxarkassenbũcher vorzulegen, widrigenfalls die lepteren für kraftlos erklärt werden. Culm, den 11. Jull 1882. Nönigliches Amtegericht.