1882 / 250 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 24 Oct 1882 18:00:01 GMT) scan diff

dem Jahre 18666 verstanden, ist allerdings ein Unglück gewesen, aber ein wesentlich von ihm selbst verschuldetes Unglück, das in der Folge längst wettgemacht, überreichlich ausgeglichen worden sein soll Die Ziele des leitenden Staatsmannes waren von liberalen Parteien ja im Voraus bezeichnet und so sorg—⸗ fältig vorbereitet worden, daß das Verdienst ihrer Erreichung und. Verwirklichung für ein zum Mindesten getheiltes an— gesehen werden darf. Die Differenzen, welche übrig blieben, waren im Grunde genommen Differenzen der Methode, und gerade in dieser Rücksicht meint der Liberalismus eine Belehrbarkeit und eine Uneigennützigkeit bewiesen zu haben, welche die höchste Anerkennung verdiene. Der in den Jahren 1867 bis 1877 gemeinsam zurück⸗ elegte Weg werde ja an allen wichtigeren Stationen durch Opfer ezeichnet, welche die damalige parlamentarische Mehrheit dem Be—⸗ gründer der deutschen Reichseinheit brachte und die in der neueren Geschichte ihres Gleichen nicht haben sollen Die Haupt⸗ sache soll aber gewesen sein, daß die liberalen Mitkämpfer des Kanzlers nichts für sich verlangten, daß sie ausnahmlos die Gebenden, niemals die Empfangenden gewesen. Von einer direkten Theilnahme der parlamentarischen Mehrheit an der Regierung (wie sie sich in jedem anderen konstitutionellen Staate von selbst verstanden hätte) ist ja seit dem Jahre 1867 im Ernste nicht mehr die Rede gewesen. So vollständig ließ man sich an dem immerhin bescheidenen Einfluß enügen, welchen die liberale Mehrheit auf den Gang der ECntwicke⸗ a. übte, daß die Frage nach der Zusammensetzung der Regierung ar nicht aufgeworfen, der naheliegende und in der Natur der Sache ö Wunsch nach einer Heranziehung der parlamentarischen Fuhrer zu den Geschäften niemals zur Bedingung fernerer liberaler Unterstützung der Regierungepolitik gemacht die saure Arbeit des Tages vielmehr ohne Aussicht auf entsprechenden Lohn verrichtet Nahezu widerspruchslos durfte der anerkannte Führer der nationalliberalen Partei vor einer Versammlung seiner Gesinnungs⸗ genossen aussprechen, daß seine Partei den Anspruch auf ein parla—⸗ mentarisches Parteiregiment niemals gestellt habe und daß er eine ö welche diesen Anspruch ernstlich erhebe, überhaupt nicht kenne. enig später wurde der nämliche Gedanke, von einem hochgeachteten liberalen Staatsmann des deutschen Südens in einer bemerkens— werthen Flugschrift ausführlich erörtert und eine Schilderung des deutschen Parteiwesens entworfen, welche zu der Schlußfolgerung elangte, daß die Unanwendbarkeitz des parlamentarischen Regierungt⸗ vstems von der Mehrheit Derjenigen, welche in parlamentarischen , K gemacht haben . . . stillschweigend zugegeben worden sei.“ Dem gegenüber wirft der Verfasser die Frage auf: „hat diese angebliche Wandlung und Ausreifung der die große gebildete Mittel⸗ klasse der Nation repräsentirenden Parteien wirklich und in dem be—= haupteten Umfange stattgefunden?. und äußert sich dazu u. A. wie folgt: ‚Länger als ein Jahrzehnt ließ man die eigentlich entscheidende rr. die Frage nach der Grenze der parlamentarischen Macht— häͤre, unberührt, weil dieselbe nicht praktisch wurde Eine Wat ist es mit diesem Verzicht auf eine prinzipielle Auseinander⸗ Wie es den Anschein hat, wird es damit aber Gerade in jüngster Zeit ist zu Zweifeln daran, daß in Erkenntniß und politischer Taktfestigkeit unserer Libe⸗ ralen der gerühmte große Fortschritt wirklich gemacht worden, überreichliche Veranlassung dagewesen. In denselben Tagen, welche Zeugen eines Bankerotts der parlamentarischen Regierungz⸗ weise gewesen sind, wie die Welt ihn kaum jemals erlebt hatz ist die Nothwendigkeit einer Uebernahme der Regierung durch die Führer der liberalen Mehrheit von zweien unserer liberalen Fraktionen direkt verkündet, solche Verkündigung von der dritten, politisch wichtigsten Fraktion dadurch gut geheißen worden, daß dieselbe Namens des „Gemeinsamen“ der liberalen Parteien in Wahlkompromisse gewilligt hat, welche nur wiederholt zu werden brauchen, damit unser Partei⸗ wesen in Zustände zurücksinkt, von denen noch vor Kurzem behauptet wurde, sie seien Dank den „großen! seit dem Jahre 1866 ge— machten Fortschritten für alle Zukunft unmöglich geworden. Aufs Neue so hat es den Anschein sind wir vor Fragen gestellt, von denen es hieß, sie seien gegenstandslos ge⸗ worden, weil sie von Niemand mehr aufgeworfen würden. Der Verzicht auf die Forderungen der. Doktrin und das Be— kenntniß, daß die e, , de, Regierungsweise in Preußen und Deutschland unmöglich sei, haben aufgehört, die Erkennungszeichen derjenigen Clemente zu sein, welche in der Befestigung der Institu⸗ tionen des Reichs ihre Aufgabe sahen. Geht es in der bisherigen Weise weiter, so erscheint eine beständige Verschärfung der Gegensätze unvermeidlich und die Herstellung einer Mittelpartei, welche bisher an praktischen Schwierigkeiten scheiterte, droht zu einer moralischen Unmöglichkeit zu werden. Möglich sind diese Irrungen aber nur dadurch geworden, daß das Verhältniß der libe⸗ ralen Parteien zu der parlamentarischen Doktrin trotz wiederholt dazu genommener Anläufe niemals vollständig ing Klare gesetzt worden ist und daß man auch da, wo der Verzicht auf dieses Hefen aufrichtig gemeint war, nicht den Muth besaß, aus demselben die nöthigen Konsequenzen zu ziehen. Nur die klare . der Gründe, die die Verwirklichung des parlamentarischen Spstems in Deutschland für alle Zeit unmöglich machen, nur der feste Entschluß, diese Erkenntniß in die politische Praxis zu über— sezen und gewisse aus den Tagen der theoretischen Geltung dieses Systemg herübergenommene Fiktionen des Parlamentarismus aufzu⸗ 636 kann der Verwirrung ein Ende machen, welche der Zusammen⸗

setzung gegangen. nicht weiter gehen.

assung der zu einander gehörigen Elemente und einer den realen nteressen entsprechenden Parteibildung hindernd im Wege stehtę.

In den nachfolgenden Kapiteln der Broschüre versucht dann der Verfasser: 1) die äußeren und inneren Gründe, welche die Möglich keit einer varlamentarischen Regierungsweise für Gegenwart und Zu⸗ kunft ausschließen, zusammenzufassen; 2) das Verhältniß der einzelnen Fraktionen zu hieß? Forderung zu bezeichnen und 9) die sich aus dieser Betrachtung ergebenden Konsequenzen zu zieben.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Den letzten amtlichen Berichten über die Ernte und den Stand der Staaten in Desterreich und Ungarn um die Mitte dieses Monats entnehmen wir folgende Angaben: In Oesterreich wurden in manchen Gebirgegegenden noch Reste der Getreideernte eingeführt, in anderen wurde dies durch den Regen verhindert und blieben dieselben dem Verderben preisgegeben. Die Maisernte war bereits allgemein im Zuge, da auf das volle Ausreisen in vielen Fällen nicht mehr gerechnet wurde. Die Qualität der Maiternte wird demnach voraussichtlich in den Alxenländern viel zu wünschen übrig lassen. In Südtirol ist sebr viel Mals ganz zu Grunde gegangen, da derselbe zum großen Theile auf Dem Inundatlsongterrain gebaut war. In den übrigen Alvenländern sowie in den Karst⸗Laändern dürften die quantitativen Ergebnifse Mittelernten entsprechen. Die Ernte der Kartoffeln und Rüben wurde fortgeseßt, aber noch keineswegt beendet, ja es wird in manchen Gegenden besorgt, daß sie wegen der großen Boden⸗ nässe, welche die Abfuhr verbindert, nicht vor Anfang des Winters werde beendet werden können. Die Kartoffelernte dürfie mit Aus- nabme Schlesieng und Ober Desterreichs mit gut mittleren Ernten überall mehr oder weniger weit unter dem Mittel bleiben, meisten theils wegen des großen Antbeiles fauler Anollen, in manchen Fallen aber, wo die nicht der Fall war, wegen der geringen Entwickelung derselben. Die Erate der Zuckerrüben besriedlgt in Bestebung 2. Quantität allgemein sehr, mitunter auch in chung *. Qua-: tät; meistentheil aber wird die Qualität nur ald mittelmäßig“ berechnet. = n sind ebenfalls qut gediehen, beson⸗ derg aber das Kogffraut, dessen Stand, beziehungewese Gerne in Schlesien, Nieder · Desterreich und Vorarlberg außerordentlich gerübmt wird. Die Grum m et ernte (tbeile jmwelte, tbeils dritte Mabd) konnte noch immer nicht beendet werden, und ist davon in der Berichte sebr viel gänmjlich verdorben. Der Herbstklee liesert mei⸗

19 cine gute Mahd, welche aber Hieber in den seltensten

Nen au werden konnte. Wat die Hopfenernte anbe—⸗ angt. 1 ro selbe im Uuschaer Gebiete Böbmeng alt eine Mittel⸗ ernie ichnet. Für dag nächste Jab ist cine Ausdehnung des

Hopfenbaues zu erwarten, weil, die diesjährigen Exportpreise sehr günstig waren. Die Weinlefe war im Allgemeinen im Zuge, wenn nicht, wie in Südtirol und Dalmatien, schon größtentheils be endet; dagegen hatte sie in Mähren sowie auch in Vorarlberg kaum begonnen. Die quantitativen Ergebnisse der Lese befriedigen größten⸗ theils, so daß dieselben in den verschiedenen Ländern als gut mittel“ und „gut! bezeichnet werden können. Die Qualität aber wird voraus⸗ sichtlich viel zu wünschen übrig lassen, da man sich ziemlich allgemein durch das starke Faulen der Trauben genöthigt sah, die Lese vorzu⸗ nehmen, ohne die vollkommen entsprechende Reife abzuwarten. Die blauen Trauben hatten von diesem Uebelstande weniger zu leiden als die weißen, daher für den Rothwein bezüglich der Qualität bessere Aussichten bestehen als für Weißwein. Die Kastanien sind in Süd ⸗Tirol gut gerathen. Die Oliven in Dalmatien hingegen lassen nur eine schlechte Ernte erwarten. Der Anbau der Winter saaten konnte noch immer nicht entsprechend vorschreiten, nur im böhmischen Binnenbecken so wie im Wiener Becken und in den Hügel⸗ ländern Nieder⸗ und Ober⸗DOesterreichs wurde wenigstens die Roggen saat und in der Bukowina auch die Weizensaat größtentheils beendet. Dagegen wurde in Steiermark und in vielen Gegenden Galiziens und in manchen Gegenden Böhmens bisher noch äußerst wenig angebaut, und werden daher vielseitig Besorgnisse gehegt, daß der Herbstanbau nicht in dem normalen Umfange werde durchgeführt werden können.

In Ungarn hat der Herbstanbau wohl in Folge der häu— figen Regen Verspätungen erlitten, doch ist derselbe ungeachtet dessen an vielen Stellen schön aufgegangen. Die Mais- und Kar⸗ toffelernte ist an vielen Orten mit ungleichen Resultaten beendet worden; dieselbe ist zumeist „unter mittel“ bis „schlecht“ ausgefallen. Eine Ausnahme hiervon bildet der südliche Theil Unter⸗Ungarns und mehrere Komitate jenseits des Königssteiges, wo beide Hackfrüchte mittlere, an mehreren Orten gute bis ansgezeichnete, Ergebnisse ge— liefert haben. Die Weinlese hat in Folge Fäulniß der Trauben an manchen Orten früher als gewöhnlich begonnen und hat, in allen diesen Fällen, namentlich hinsichtlich der Qualität, nicht befriedigt. Das Grummet ist an vielen Orten verdorben. Die Rübe hat im Allgemeinen eine befriedigende Ernte ergeben.

Gewerbe und Handel.

In der Generalversammlung der Harpener Bergbau Aktiengesellschaft wurde die Vertheilung einer Dividende von 20so beschlossen. Nach der Bilanz betragen die liquiden Aktivbestände 673 290 u, denen 503 538 1M an Verbindlichkeiten gegenüberstehen. Der Reservefonds beläuft sich nach der diesjährigen Zuschreibung auf 635 657 46 Die Gesammtabschreibungen beziffern sich auf 4 690 156

Der Emdener Heringsfang der Gegenwart ist in vielfacher Hinsicht seit dem Jahre 1872 reformirt worden. Früher bediente man sich dazu der Buisen, großer, langsamer ein⸗ oder zwei⸗ mastiger Fahrzeuge und sogenannter - Jegno“, etwas schneller segelnder Fahrzeuge. Als 1856 eine Anzahl dieser Schiffe verbrannte, ruhte der Heringsfang von Emden, bekanntlich der einzigen Stadt, von welcher durch deutsche Schiffe Heringsfang auf offener See be⸗ trieben wurde, bis 1872, in welchem Jahre Hr. W. von Freeden, damals Reichstags abgeordneter und jetzt Herausgeber der „Hansa“, Zeitschrift für Seewesen, eine Aktiengesellschaft für Heringsfang mit dem neuen Modellschiff, dem Logger, bildete. Während der Fang der Emdener Buisen in den 36 Betriebs jahren von 1821 —1856 durchschnittlich jährlich 176 t an Hering und Taberdan ergab, wurden in dem Zeitraume von 1872 1881, asso in 190 Betriebsjahren, im Durchschnitt pro anno 466 t, d. h. mehr als 23 Mal so viel als durch die alten Buisen, erzielt. Außerdem ist mit einigen Loggern zur Winterzeit dem Frischfischsang obgelegen und sind durchschnittlich in 3 Wintern je 2056 t frischer Fische (Schell⸗ sische, Schollen, Kabeljau, Weißling, Tarbuts u. s. w.) gefangen worden, welche pro Tonne natürlich einen weit höheren Werth reprä—⸗ sentiren als eine Tonne Hering.

Verkehrs⸗Anstalten.

Salzburg, 23. Oktober. (W. T. B.) Oberhalb Bischofs⸗ hofens im Salzthal-⸗Tunnel rissen sich heute Morgen 20 Waggons von einem Eisenbahnzuge los und rollten mit ungeheuerer Geschwindigkeit über die Gefälle durch die Station Bischofshofen gegen St. Johann zurück, woselbst mehrere Waggons in die Salza stürzten; ein den Zug begleitender Beamter wurde ver⸗ wundet. Der Bahnverkehr ist unterbrochen.

Triest, 23. Oktober. (W. T. B.) Der Lloyddampfer Austria“ ist heute Vormittag mit der ostindischen Ueberlandpost aus Alexandrien hier eingetroffen.

Plymouth, 23. Oktober. (W. T. B.) Der Hamburger Postdampfer „Gellert ist hier eingetroffen.

New York, 23. Oltober. (W. T. B.) Der Dampfer der National ⸗Dampfschiffs⸗Compagnie (C. Messingsche Linie) Egypt“, der Dampfer des Norddeutschen Lloyd Donau“ und der Hamburger Postdampfer „Bohemia“ sind hier angekommen.

Berlin, 24. Oktober 1882.

53 ,, ist nunmehr seit heute die usstellung japanischer Malereien aus dem Besitz des Hrn. Prof. Dr. Gierke zu Brerlau eröffnet.

Die Ausstellung des Vereins Berliner Künstler. J. * Ersatz für die in diesem Jahre ausgefallene große Kunstausstellung at, wie schon mitgetheilt, der Verein Berliner Künstler in den Räumen ie. permanenten Ausstellungslokals in der Kommandanten traße (77 79) einen Cyklus von drei monatlichen Expositionen ver⸗ anstaltet, deren erster mit Ende Oktober abgeschlossen wird, um einer neuen Reihe von Gemälden und Bildwerken Platz zu machen. Die erste Serie bietet nicht gerade einzelne besondere Attractiong, oder Sensationestücke dar, enthält aber doch des Bemerkenswerthen genug und zeigt in einzelnen Stücken die moderne Malerei au der ODöbe ihres Könneng. Die große Historienmalerei kommt freilich dermaßen zu kurz, 2 sie auch nicht durch ein einziges Werk vertreten ist; indessen sind wir in dieser Beziehung ja auch durch die großen Ausstellungen am Cantianplatz nicht verwöhnt. Recht bejeichnend für die ausschließlicih malerisch= technische Richtung der modernen Kunst ist es, daß das entschieben bedeutendste Bild der Ausstellung ein Architekturstück darstellt, namlich des Weimaraners Adolf Böhm „Galerie des Apollo im Louvre“: ein Gemälde von ebenso ausgezeichneten malerischen Qualitäten in den Details des reichen mit vergoldetem Stuck überladenen Rococo—= Interieurs, der spiegelnden Marmortische, des Parquetg, der Krystalls¶ Vitrinen mit ihrem funkelnden Inhalt an a eiten wie an ma⸗ thematischer Wahrheit der Perspektive und täuschender Wiedergabe der Wirkungen des auffallenden und reflektirten Lichteg in allen Abtoͤnungen. Gegen diese stupende technische Lelstung tritt alles Andere umsomehr zurück, als dieses Bild von vornherein, seinem Inhalt nach, auf jeden ideellen Gehalt versichtet, von einem solchen aber leider trotz mancher Prätensign auf vielen anderen auch nur wenig zu bemerken ist. Am nächsten stebt ibm noch Adel Schlabitz s. Schwurgericht sjene ', ein Bild von nicht minder erstaunlichen malerischen Gigenschaften, die sich mit ibrem schroffen Naturaliemus allerding ganz im Ginklange mit dem Gegenstande befinden, den sie dem Beschauer vorsübren. In der That vassen diese grellen aufdringlichen Schlaglichter recht charakteri 1 m6 veinlichen Vorgange, den sie mit vbotographisch getreuer rbeit schildern, und man wird dem Künstler, wosern man überhaupt die Wabl des Stoffs für ein Kunstwerk zulässig bält, auch diese Vortragsweise zugesteben müssen, zumal er nur noch elnen Schritt weiter gegangen ist als ein anderer Maler moderner Straßen« und Vol kascenen, den man trotz seiner niedrigen Vorwürfe der böch ten Ghren für würdig gebalten bat. Daß Bilder dieser Art später ein. mal als kultur und leitgeschichtlicihe Schilderungen ibren relativen Werth haben werden, soll dabel durchaus nicht in Abrede geslellt sein. Gegenüber von dem labitzschen Gemälde bängt ein wegen seiner

wirklich künstlerischen Auffassung und poetischen Stimmung ungleich erfreulicheres und dabei malerisch mindestens ebenso tüchtiges Werk: Festvorbereitung' von M. Grönvold, Nonnen darstellend, welche das Innere einer alten düsteren Kapelle mit den frischen, bunten Gaben des Lenzes schmücken. Das Interieur ist eine ebenso achtbare Leistung der Architekturmalerei, wie das Figürliche, die Reihe der trefflich indivi= dualisirten frommen Schwestern. und das Stillleben der Blumen und Geräthe von hervorragendem Können zeigen und der Vielseitigkeit des Künftlers ein glänzendes Zeugniß ausstellen. Dieses Bild leitet uns zum Genre über, welches auch diesmal am zahlreichsten vertreten ist. Im größten Format präsentiren sich Ed. von Gebhardtz »Klosterschüler“, ohne jedoch durch besonders sympathische oder tref—= fende Charakterisirung die Erwartungen, die die große Tafel erregt, recht zu erfüllen; es hat den Anschein, als ob das Werk nur so ge⸗ legentlich, angeregt durch ein paar passende Modelle, entstanden wäre. Das gerade Gegentheil zu der morosen wuchtigen, breiten und räum— lich ausgedebnten Vortragsweise des Vorgenannten bilden die humor vollen kleinen Bildchen von L. Harburger, dem talentvollen Zeichner der „Fliegenden Blätter! und des Schalk: Der Dorfarzt“ und „Stillleben“, die den Beschauer in die behaglichste Stimmung ver setzen. Als vortrefflicher Beobachter des Volkslebens und -Charakterz bekundet sich der in München lebende Schwede Hellquist in seinem sinnigen Gemälde „Bismarck oder Moltke“, und ungemein anheimelnd wirkt auch, nicht weit davon, Lindenschmidts kleines, sich durch distinguirte Farbengebung auszeichnendes Bild „In Gedanken“: eine schöne vornehme Dame in altdeutscher Tracht, mit ihrem Kinde neben sich, in einem prächtigen Re— ngissance⸗Zimmer, sinnend zum Fenster hinaushlickend. Zu Blume' „lustigem Tanz am Bord“ eines Ozean⸗Dampfert bildet die hinter der Wand des kleineren Saales stampfende Maschine (deren Lärm der ruhigen Betrachtung der Kunstwerke nicht immer förderlich ist) eine frappant stimmungtvvolle Begleitung. R. Jordan, der Maler der Leiden und Freuden des Seemanns, hat unter dem Titel „Zuflucht“ ein neues Bild geschaffen, welches alle Vorzüge dieses liebenswürdigen Meisters zeigt und der Sympathie auch Derjenigen sicher ist, welche senti⸗ mentalen Regungen abhold sind. Recht unwahr und süßlich nimmt . dagegen. Stryowskys „Zigeunerin. aus, ein Werk, das den früher 8 hochgeschätzten Idealisten des polnischen Volkslebens auf entschiedenen Abwegen ins Affektirte und Gezierte zeigt. Breitbach endlich bietet mit seiner „Kartenlegerin“ einen beliebten dankbaren Stoff in neuer anmuthender Form. Das Porträt ist durch Gräf, Crola, Stauffer aus Bern und Alma Tadema recht gut ver= treten. Die Bildnisse der beiden Erstgenannten zeigen eine entschieden vornehmere, auch das Seelische der Persönlichkeit erfassende Vor⸗ tragsweise als die beiden Porträts von Stauffer, welche mehr die realistische Wahrheit der äußeren Erscheinung betonen. Von den beiden Bildnissen, welche Alma Tadema hergesandt hat, zeigt das eine den Schauspieler Ludwig Barnay, als Mareus An⸗ tonius zum Volke redend, in der berühmten Scene an der Leiche des Julius Cäsar , in Shakespeagre's gleichnamigem Drama, das andere den Kapellmeister Hans Richter, früher in Wien, gegenwärtig in London, wo er sich um die Popularisirung der deutschen Musik viele Verdienste erworben hat. Das letztere Bild ist außer⸗ ordentlich frisch und lebenstreu und frei von der marmor— glatten Manier des Künstlers, die in dem Barnayschen Kopfe mit seiner wachsartigen Inkarnation störend hervortritt. Nichts weiter als ein, ganz abgesehen von dem bedenklichen Zeichenfehler in der perspektivischen Verkürzung des linken Oberschenkels auch durch unangenehmen grauen Fleischton abstoßender Nakt⸗Akt ist Fedor Enkes sogenannte „Ariadne. Den rechten Gegensatz zu dieser unerfreulichen Schöpfung muß man sich erst in einem der abgelegensten Räume suchen, wo, ganz versteckt, uns aus winzigem Rahmen ein unschuldiges Kinderköpfchen mit so reizenden Aeuglein anlacht, wie sie voll— endeter selten gemalt worden sind. Hiergegen nimmt sich, trotz aller Schönheit, selbst Gustav Richters Studienkopf einer Dame, welche an ein Fenster lehnt, durch das der Mond sein grünliches Licht wirft, etwas theatralisch und um der magischen Farbeneffekte gesucht aus. Sehr groß ist die Zahl der Landschaften. Auf diesem Ge— biet excellirt namentlich der Wiener v. Lichtenfels mit einer großen, dramatisch bewegten Schöpfung, dann aber auch als Hochgebirgsschilderer Carl Ludwig (Schloß Enn im Etschthal), v. Kameke (Gletscherbach und Engelhardt. Ferner sind zu nennem als Maler des Drients Ernst Körner (Nillandschaft), Douzette (diesmal nicht nur mit einer seiner unübertroffenen Mondscheinkandschaften, sondern auch einer trefflichen. Waldlandschafty,. H. Wrage ( Morsumkliff auf Sylt), Lutteroth (mit jwei italienischen Ansichten), Schön⸗ leber (mit einem stimmungsvollen di,, aus Schwaben), Hoffmann von Fallersleben (Winterabend in Thüringen), Frhr. von Gleichen Rußwurm (Abend am Meere), Pflugradt 4 einer Serie vortrefflicher romantisirender Tuschzeichnungen). Auf dem Spangen⸗ bergschen Gemälde des Forums von Pompeji merkt man an der mangelnden Luftperspeltive zu sehr die nachträgliche Aut— führung nach einer Aquarellstudie, eine Eigenschaft, die diesez Bild auch mit der Saltzmann'schen sehr breit und skizzen⸗ bat gehaltenen Ansicht des Hafens von Valparaiso theilt. Als Thiermaler ist endlich noch zu nennen Hallatz (Rüdkehr vom Pferdemarkt) und als Meister des Stilllebens Rens Grönland.

Der Besucher der Ausstellung des Künstlervereins findet sonach, wenn auch nicht des Sensationellen und der großen monumentalen Kunst Angehörenden, so doch des Interessanten und Anregenden genug. Und da der Verein auch seinen im altdeutschen Renaissancestil auf Reichste geschmückten Festsaal eine Sebenswürdigkeit an sich dem Publikum als Restaurationgraum geöffnet hat, so dürfte es den Austellungen um so weniger an Zuspruch fehlen, als schon die nächste, am 1. November beginnende Serie das wa der ersten vielleicht bier und da feblt, durch bedeutende, bereitg eingetroffene Kunstwerke zu ersetzen verspricht.

ar hn 24. Oktober. (W. T. B.) Das Expeditiong⸗ schiff Germania“, welches im Sommer von bier nach Kin⸗— gawa, Kumberlandsund, abging, um daselbst die deutsche Expedition zur Beobachtung des Nordpol zu landen, ist gestern glücklich in der Elbe eingetroffen. Die . Germania“ traf am 10. August in Kingawa ein und trat am 6. Seytember die Rückreise an. Bei Abgang derselben war die Beabachtungsstation vollständig eingerichtet, die Häuser fertig gestellt, und Alles befand sich in der vorjũglichsten Ordnung, so daß die Beobachtungen beginnen konnten.

St. Petersburg, 23. Dktober. (W. T. B.) Die Feuert⸗ runst in den Gromowschen Holsniederlagen brach Morgeng um 3. Uhr aug und war trotz aller Anstrengungen der Löschmannschaften bis Abends 7 Uhr noch nicht gelöscht. Seiteng der Bebörden sind Vorsichtgmaßregeln getroffen, um einer Weiterverbreitung des Brande

vorzubeugen. 24. Oktober. (WB. T. 2

Des Fenertz in den Gromom schen Holmmiederlagen ist man erst in der vergangenen Nacht Sr L Uhr vollständig Hert geworden. Der Schaden wird auf 2 Ml. Rubel Cie ie Gromowschen Hol smiederlagen sind mit einet balben Milllon in der Ersten russischen Feuerversscherungègesellschaft, mit einer Drittelmillien in der Gegenseitigen Feuerversicherungk⸗

ellschaft und auch bei englischen Versicherungègesellschaften ver- ichert.

Concerthaug. In dem morgigen Symphonie CGoneert kommt die . Sympbonte von Beethoven somie u. a. das ParsTfal-˖ Vorspiel von Richard Wagner jur Aufführung.

RNedacteur: Riedel. Verlag der Gryeditien (Cesseh Drack! M. Gloner. Vier Beilagen (eln schlleßlich 2 Bo rsen · Bellagen)

zum Deutschen Reichs⸗

AM 250O.

E r fte Beilage Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Dienstag, den 24 Oktober

1882.

der in der Zeit vom 1. Januar bis 15. oder

.

Deutsches N Nachweisu

Oktober 1882 innerhalb des deutschen Steuervergütung abgefertigten

e i ch. nag

Zuckermengen. )

Menge des abgefertigten Zuckers.

Zollgebiets mit dem Anspruch auf Zoll, I]

——

werkert. 6.

Staaten, bezw. Verwaltungs Bezirke.

(Nr. 470

in der Zeit vom 1. Januar bis 30. Sept.

kg

Kandiszucker und Zucker in weißen, vollen, harten Broden,

Waarenverzeichnisses)

15. Okt.

21

des statistischen

in in der Zeit der 3 vom

1. biz zusammen

kg kg

vom l. Januar bis 30. Sept.

er übrige harte Zucker,

sowie alle weißen, trockenen Zucker in Krystall⸗, Krümel und Mehlform von mindestens

gs o o Polarisation

(Nr. 471 des statistischen Waarenverzeichnisses)

in der Zeit vom 1. bis 15. Okt.

eit

Eg

zusammen

88

in der Zeit vom 1. Januar b

g

Rohzucker von mindestens

(Nr. 472 des statistischen enn ,.

30. Sept.

oo Polarisation

Milch ⸗3

in

der Zeit vom

kenden Milch

15. Ott.

( Preußen. Provinz Ostpreußen .

ö Westpreußen .

. Pommern. .

ö k

. Sachsen einschließlich der Schwarzb. Unterherrschaft Schleswig⸗Holstein. . Hannover. ö Rheinland

5 669 816 161 803

4914804 4184326

11850 6 809576

6103939 101 803

5 159 822 4258 680

11 850 2258 g52

245918 3 754

4490 376

331273 60 147

2451491 72174361 1396983 2636

kg

. 7 124

307 918 Ig S5

z78 39 5 14]

2849 409 231 485 2405 846 1536 840 25636

Sa. Preußen Bayern. Sachsen .. Württemberg . K Mecklenburg. Braunschweig Anhalt . ; Luxemburg.

2611475 77 243

236 3890 2328 3 397 082

l 682 175 1 217 Ti TV]. Rᷓ

101 509 2712979 1667 82 155 com 26 22328 220 109 3 or 15

) 6416891 49997

124 6

607 645 35 733

Ni Js 7773 * 6 447 5907

go z9a

k

12493

668 o) 35 73

56 414

Ueberhauyt im deutschen Zollgebiet ) Die Nachweisung bezieht

28 006 683. 1 568 3573 TF5 Fᷓ

und dadurch dem inländischen Markte entzogen worden sind, nicht also auf die

Die Abweichungen gegen dfe letztveröffentlichte

Becker.

7238 6656 sich auf diejenigen Zuckermengen, welche zum Export oder

ichte Nachweisung beruhen a Kaiserliches Statistisches Amt.

Sy sr Si s

wirklich

ollgre

48000 3 967 098 3 625519

13 398 933 32127 275 33 938 835 2 . 5 57 390 77 bil 39s

56 346 7 116 297

9 1214759 179 006 139776 6 58513 se , . Sl 100 577 157 5 VI 3d sp) hy):

zu einer öffentlichen Niederlage zur Ausfuhr über die 3

uf einer nachträglichen Berichtigung.

kg ellungen. 418099 101439010981 488

29l 36 3 gi6 sis (sũdwestliches

1462 531 14 861 434 Sturz eines 153 5j 36 zi 35 zb 14 41 307 35

290353 4485610 16119 od 12d i 8l6

662 393

gg za 12621

Sprechsaal.

370 000 1283 152 230 288

halt:

abgefertigt Eier, Raupen

nze gelangten Mengen.

Lirterarische Neuigkeiten und Weltpost. Von Graalfs und on Richard Oberländer. und quer ö , . Sechs Tage und fün Von Carl Zill. if deutschen Frau. den Vereinigten Staaten Nordamerikas. lichen Wigconsin (Forif ). nischer Städtegründer. 3 in . 2. Meosel '. . Edam *, Herder“, drei Opfer des Meeres. —= W i Redakt. Correspondenz: Aus 3. re ars allen Welttheilen. Illustration:

der Milch durch Anwaͤrmen mittelst des Heizapparates. Neuen Centralmol kerei is 1. bis Die Entwickelung der

stãndige und zeitweilige Wiesen räthe⸗, Maschinen⸗ und Baukunde. Pferdes sich selbstthätig

lichen Ausspannen de * . ge mi e , wenn u hferde, Kom, Hocke aus. Huseifen mit

Heu⸗ bezw. Getreidetrocknen. Mi Verpackung arten für Postsendungen. Die gefiederte Welt. und Händler. Hergusgegeben von Ornithologische Mittheilungen aus Ostfriesla Naturgeschichte des gemeinen Bussard. Züchtung (Fortsetzung). , , . . den einen; Ausstellungen. Bücher⸗ Isis, Zeitschrift für alle Herausgegeben von Dr. Rarl Ru Zoologie: Schildkröten im

Schmuckmuscheln (Schluß). Zimmer (Schluß). den Naturanstalten: Halle, B

21. Versammlung des Preußischen bötanischen Vereins ** Fischerei. Mancherlei. Eee gs ö

4 . periodische Schriften. e nhalt: Lose Blätter aus Chile. engstenbera. Der Buschmann in 5 Mexikanische Eisenbahnen. = Kreuz

Aus dem Tagebuche eines Hand⸗ fünf Nächte in den Prärien Monkanas. Brasilianische Schattenbilder. Einblicke einer 1. Von J. Engell⸗Günther. Wanderbilder aus kas. 4) Die Urwälder im nörd—

Von Heinrich Lemcke. Ein amerika⸗ Allerlei Aufzeichnungen eines sächsischen Von August Wunderlich.

14.

(Walth. Redslob),. Echo Grogshanty im auftral. Busch. Inhalt: Ueber Konservirung Fesca'schen kontinurlich wir⸗ r Von L. Block, Betriebs- Direktor der in Berlin N., Belforter Straße Rr. 4. landwirthschaftlichen Konfumrereine. Von

eitung. Nr. 42.

General Sekretãr Stoeckel⸗ y ; e, n. Sen re etre r g tocch Insterburg. Verschiedene Mittheilungen.

Oesterreich⸗ Ungarn. , t Deutschland.

Darmstadt. Oesterreich. lkerei⸗ i i i k ch. Molkerei Kollektivausstellung in Triest.

Kontrole über den Milchverkauf in Städten. Wien. Viehmarktordnung. Ansteckende Oesterreich Ungarn. Rinderpest. Aus⸗ Landwirthschaftliche Landesausstellung zu

Die Käse⸗

und Butterfabrikation i rankreich. EF Butterfabrikation im Cantal

rfahrungen in der Praxis. Ueber und Weiden. (Fortsetzung.) 85

1) Deichselbeschlag, welcher beim löst. 2) Vorrichtung zum plötz⸗

teuerungen an Treibseilen mit gewundenem Draht. Victoria⸗Butterfaß. . Künstliche Methoden zum chwirthschaftlicher Verein. Butter⸗

eitschrift für Vogelliebhaber, Züchter Dr. Karl Ruß. Nr. 1 86 9 . Ein , . ; d Beiträge zur Prachtfinken⸗ 2 Zur Züchtung des blaßköpfigen Bunt⸗ Ankauf der Harzer Kanarien. Aus den Ver⸗ und Schriftenschau.

naturwissenschaftlichen Liebhabereien. und ,,, Nr. 453. —2— In⸗ Terrarium (Fortsetzung). —2 l und Puppen der n, m, . . Botanik; Nadelbölzer fürs kältere Kleinere Mittheilungen. Nachrichten aus amberg. Aus den Vereinen: Die

Errußischen Staatz- Anzeigers: Berlin 8w., Wilhelm ⸗Straße Nr. 82.

8 * Inserate für den Deutschen Reichs- und Feonigl⸗ Preuß. Staats- Anzeiger und das Central Handels⸗

register im mt an: die Königliche Erzedition des Neutschen Reich Anzeigers und Königlich

. Steckbriefe und

n. dergl.

vor das Schöffengericht zur Hauptverhandlung ge⸗

teckbriefe und Unter suchungs⸗ Bachen. Stedbrief. Gegen den unten beschriebenen Bäcker Karl Reinhold Soor, am 6. Mai 1845 in Sclawe geboren, welcher sich verborgen hält, ist die Unter⸗ suchungshaft wegen Vornahme unzüchtiger Hand⸗ lungen mit einer Person unter 14 Jahren in actis 84 G. 2738. 82. J. Ve. 683. 82 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Unter suchungagesãngniß zu Berlin. Alt. Moabit 11/12 NW. abzuliefern. Berlin, Alt. Moabst 1Ii2 XM. den 20. Oktober 1882. FRönialiches Amtsgericht * Abtb. 81. Beschreibung; Alter 37 Jahre, Größ; 66 m, Statur klein, Haare blond, Stirn frei, Augenbraucn dunkelblond, Augen braun, Nafe ge— wöhnlich, Mund gewöhnlich, Zäbne gut, Kinn ge⸗ wöhnlich, Gesicht länglich, Gesichtefarbe blaß, Sprache deussch. Kleidung: dun iser Stoffanzug und schwarzer breitkrämpiger Hut. .

lisl20] Steckbrief. . Gegen den unten beschriebenen Schubmacher Hermann Carl Schülert aus Torgau, welcher süchtig ist. ist die Unierfuchungeb aft wegen ürkunden. sälschung und Betrugegz verbängt. Ge wird erfucht, denselben ju verbaften und in daz Gerichts gefãngniß n Altona abzuliefern. Uitona, den II. Sftober 1882. Rönigliche Staattanwastschaft. Beschreĩ⸗· bung. Alter 286 Jahre, Gröh- mittel, Statur schlank, Haare dunkel, Bart dunkler Scnurrbart. Kleidung: grauer Anjug, runder schwarzer Hut.

1l6lzs] Der von ung unterm 10 Januar 1881 den Knecht Herrmann Friedrich Gustas Joe cka aus

Rubnow erlassenẽ Steckbrief wird biermst ernenert. Labeg, den 8. Oktober 1852.

Königliches Amtagericht.

hinter

163122 Ladung. Nr. Sss2, 139, 953. Ife csickend bejeichnete rsonen:

1) Weber Wilbelm Friedrich Pfeiffer, N Jahre Alt. zuleꝗt in Wittenmweser, 2) Taglsbner Frictried Frick 25 Jahre alt, ju letzt in Lahr, ) Landwirtz Valentin Kellmer, 27 Jabre alt, zaletzt in Sul, alle drei ur Zeit in Amerika,

erden beschuldigt, ala Grsatzreserristen J. Klasse

nnewandert ju fein, obne von der bevorste benden r gn . Militarbeborde Anzeige erstattet

9 ebertretung 3 §. 360 StG B.

rselben werden an nordnung des oßb.

Lathaerichte dabier au e M

laden.

Bezirkskommando klärung verurtheilt werden.

Oeffentliche Ladung.

aus Donnersmark, geboren let ebendaselbst wohnhaft, Zarzina aus S58, zuletzt ebendaselbst Stanikowmskn aus Krjrzan; bruar 1858,

Zawadzli

6 aus Sternalitz, 858

xuletzt eben daselbs Bamen

wohnhaft,

aus Grunowiß, geboren d

ebendaselbst wobnbaft. aus Jaschine, geboren den ? ebendaselbst wohnbaft, 15) aus Neu⸗armunkau, gebore

ans Kestellitz, geboren den ebendaselbst wobnbaft, 17

daselbst wohnhaft,

selbsi wohnhaft.

Vie lorz aus Tudoba, muletzt ebendaselbst wohn aus Lands bern, geboren den leßt ebendaselbst wobnbaft. Landsberg, geboren den 1. A daselbst wobnbaft,

Tienstag. den 28. Nevember d. J. bern! 6 ö

aug Land eberg, geboren den letzt ebendaselbst wohnhaft,

Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben

auf Grund der nach §. 472 St. P. O. vom Königl. 42 d t

zu Offenburg ausgestellten Er—⸗

Lahr, den 17. Oktober 1882. Der Gerichtsschreiber: Eggler.

gen 11 Theodor Albert Pietruska alias Gatzma ga Karlowitz, geboren den 19. September

zulert ebendaselbst wohnhaft, 4) Johann

den 30. Mar;

ekoren den 25. August 1559, zuletzt eben 12) Johann Thomas

luletzt ebendaselbst wobnbaft, 13) Jobann Wilezel aus Grungwißz, geboren den 11.

14 Jebannen Maronna

juletzt in Kutzoben wohnbaft, M. Oktober 1859,

Aostelllt. geberen den 27. Mär; 163.

21) Karl

VUVntersnohauga-Sachen.

2. Subhastationen, Autgebote, Vorladungen

3. Ter künfe, Verpachtangen, Submissionen ete. 1. Verlosung, Amortisation, Zius zahlung Uu. 8. w. Von öffentlichen Papieren.

Gegen die Wehrpflichti⸗

den 11. April 1858, zu- 2) Oswald Alexander

wohnbaft, 3) Matbias owitz, geboren den 24. Fe⸗

geboren den 12. Mai t w

17. Januar

7) Felir Bed⸗

den 16. November haft, 8 Peter Masum

März 1859, zu⸗ 10) Franz Wiecoreł 1859, zu⸗ 11) Johann Sala aug

uren en 18. Dezember 1855, Mai 1859, zuletzt

Februar 1859, zuletzt

Deffent licher Anzeiger

*

und

Landẽberg,

Lassowitz,

Radlau, ge

ebendaselbst

ebendaselbst

selbst wobn geboren den

17. Marz 40) Franz

Mai 1859

Vilbelm Jendrischli

n den 19. Januar 1859,

Franz Strzipet eus

.

18) Jehann Kosch aus Rrsnjan= som k, geberen den 24. Mai 1839, zuletzt ebenda.

1) Albert Danlel aus Gudora, eh oren den C6. April 1859. zuleßt ebendascibst wohn- baft, 20) Josef Knla aus Rudoba, geboren den

22 Heinrich Lneag 153. Deember 1859, mu- 23) Istder Lachgz aug vril V9, jule t eben- Tema Pietrugta 16. Deiemker 1859, m ˖ 25) Loni Sisber aus

sicht, si

des

digten Uugb

4 den 3). Jull 18h, der nach aft.

Kommission

1882 ersolgen wird. C.- G. den 8. Ser tember I8s82. Königliche Staatz ˖

anrraltschaft.

Industrielle Etablisgements, Fabriken

ö Jersehiedene Bekanntmachungen. . literarische Anzeigen. Theater- Anneigen.

Familien- Nachrichten.

daselbst wohnhaft, 26) Gottsieb Kaleja aus

ebendaselbst wohnhaft, Groß ⸗Lassowitz, geboren den 2. Jun 1859, zuletzt ebendaselbst wohnhaft, 28) Rochus

daselbst wohnhaft, Radlau, geboren den 11. September i855, ebendgselbst wohnhaft, 30) Johann Josef Karzmarek aus Rosenberg, geboren den ebendaselbst wohnhaft, aus Rosenberg,

aus Seichwitz, juletzt ebendaselbst wohnhaft,

aus Seichwitz, geboren den 21. leßt ebendaselbst wohnhaft, Seichwitz, geboren den 27. daselbst wohnhaft, Tellgrub, geboren den 24. daselbst wobnbaft, Triebitschin, geboren den 22. Dejember 1859, zuletzt

drin, geboren den 28. Januar 1859,

haft, 30) Peter

März 1859, zuletzt ebendaselbst wohnbasft, 41) kann Silora aus Wellentschin, geboren den 16. jember 1859, zule

hann dermasnnif

Beschluß der Strafkammer des gerichts u Oppeln vom 39. August 85s Tag Haupt- verfahren eröffnet worden, well verdächtig erscheinen: als Wehrr filchtige in der Ul. dem Eintritt in den Dienst des sieben⸗ den Heeres oder der Flotte zu entzichen, obne Er- 16] Martin Purkop laubniß entweder das Bundeg gebiet verlaffen oder mileßt nach erceichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb Bundesgebietes aufgebalten zu haben. muletzt eben gegen 8. 140 Absatz 1 StG-B. Termin jut Daupt- rerdandlung ist auf den 11.

Mittanag 12 Königlichen Amtegerichtz ju welchem die

nm ; warnung geladen werden, daß bei ibrem unentschul⸗« uli 1830, zulegt ebendaselbst wobnbast, i Jafeb ö brem unen t schui

Grosshandel.

In der Börsen-

Inserate nehmen an: dle Annoncen Expeditionen des VInvalidendank / Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Danube & Co., E. Büttner & Winter,

X

Schlotte, sowie alle übrigen größeren Annoncen Snreaux.

geboren den 25. Juli 1859, zuletzt eben Groß⸗ 19. Oktober 1859, zuletzt 27) Karl Smolarek aus

geboren den

. ̃ Marzejol aus boren den 16. August 1859, zuletzt eben⸗

29) Josef Wizniowsti aus zuletzt

6. Februar 1859, zuletzt 31) Franz Alexander Krause geboren den 9. Mai 1859, uuletzt wohnhaft, 32) Julius Sobaingii geboren den 8. April 1859,

33) Josef Wiecha Februar 1859, zu⸗ 34 Anten Zwierz au Mai 1839, zuletzt eben⸗ 30) Tajarus Nespondek aus Januar 1859, zulent eben⸗ 36) Johannes Warzecha aug wohnhaft, 37) Jobann Kott aus Wen zuletzt ebenda⸗ baft. 38) Johann Tomosel aus Wendtin, tz. Marz 1859, zuletzt ebendaselbst wobn⸗ Wodniol aus Wendrin, geboren den 1859, zuletzt ebendaselbst wohnhaft, Freier aus Wichrau, geboren den 23! 6 De Jer aut Zembowitz, geboren den 21. zuletzt ebendaselbst wohnbaft, ist durch Königlichen Land⸗

t ebendaselbst wobnbaft, 42

dieselben binreichend

Vergehen

Dezember 1882,

der Straffammer deg ju Kreujburg anberaumt, genannten Personen unter der Ver⸗

Uhr,

dor

leiben ihre Verurtbeilung auf Grund 2 der Strafrrozeßordnung augge⸗

des Rosenberger Kresses vom 3. August

unter Vorlegung dez nchz ge bote termine

[28302

83

Or⸗

. ladungen n. dergl. 43 71 Aufgebot.

Auf Antrag der verwitweten Schlosser Wentzel Karoline, geb. Speck, ju Frankfurt a. D. wird das für dieselbe von der städtischen Sparfasse daselbst unter Nr. 24617 ausgefertigte, über den Betrag von 206, 00 lautende Sxarkassenbuch aufgeboten. Demnach werden Alle, welche Rechte und An' svrüche aus obenbezeichnetem Sparkaffen buche ab— leiten, aufgefordert, die selben spatessens in dem

auf den 22. Mai 1885, Vormittags 11 Unr, vor dem hiesigen Amtsgericht. derstraße 53/54 Zimmer Nr. 16, anstebenden Aufgebot stermine an? zumelden, und das Sxarfassenbuch vorzulegen widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt wird.

Frankfurt a. O., den 12. Oktober 1883.

Königliches Amtegericht. IJ.

[46206] Aufgebot.

Dag Sxarkassenbuch der Stadtsparkasse 1u Brom berg Nr. 1288, ausgefertigt am I. Mai i857 su⸗ den Schulfonds Hamrjysko, Kreis Czarnikau, dessen Tonto nltimg 1881 einen Bestand von 15 2 3 batte ist verloren gegangen, und foll auf den Antraz des Königlichen Landrathg von Boddien in Czarnitau amortisirk werden. .

Der unbekannte Inhaber des vorbejeichneten Syar⸗ kassenbuchs wird degbalb aufgefordert, seine Rechte

srätestens im Auj⸗

den 30. Mai 1883. Bormittags 19 Unze,

bei dem unterzeichneten Gerichte, Landgerichtagebãude, Zimmer Nr. g., anzumelden, widrigen alls die Kraft? loserklärung des Buchs erfolgen wird.

Br gmberg. den JJ. Oftoker 1853. Königliches Amtegericht. Abtheilung VI.

Aufgebot.

Die Ghefrau des Manrers Bock, Sorbie, geb.

Müller, Baringstr. 15 ju Hannorer, bat das Au- gebot

Greve. Ter fbandler, ausgestellten vesslasseschemn Stadtleibfa ne ; n, , 175 wird aufgefordert, spätestens in dem auf Dien den 7. Cfioeber 18381, mn neee, dem unterzeichneten Gerichte a

des auf den Namen der Witwe Serie m Hannorer

Nr. 60 693 über beantragt.

Thlr. Der Jnbaber der Urkunde ttags 12 ir, rer aberaumten Ausfgebote-

termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde cor

stellten 2 X. des Gioilrorsitzenden der EGrsag · in

ulegen, widrigen falls die Araftleserklarung der unde erfolgen wird.

Oannover, den 14 Juni 1882. Ronigliches Amte gericht, Abthl. 14. E Ernsen. ertigt:

le, Gerichte schreiber des Rẽrlasichen Amtt erich ta.