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recht für die ländlichen Kreise und eine neue Eintheilung der
— Die Bodenreform schließt in sich die Auf—
hebung des Primogeniturgesetzes, die Ermunterung des bäuer⸗
I Grundbesitzes u. s. w. Die Verbände der Kohlengruben⸗
er von Northumberkand und Durham haben Fich der
ung angeschlossen, und mehrere Parlamentsmitglieder
und andere hervorragende Politiker und politische Vereine be— thätigen ein eat Interesse für dieselbe. J
Der Afrikareisende Stanley ist von Paris hier an—⸗
gekommen. (W. T. B.) Der diplomatische
drei der Mitschuld an dem Attentate Verdächtige von Semlin, wohin sie geflohen waren, hierher gebracht worden. — Der österreichisch ungarische Gesandte, Graf Khevenhüll er, ist von seinen Urlaub wieder hier eingetroffen.
— Ueber das Aitentat werden der Pol. Corr.“ unter dem 23. d. folgende weitere Details gemeldet:
Nachdem die Attentäterin. Helene Markovic, den ersten febhl— gegangenen Schuß auf Se. Majestät den König aus einem mehrläufi⸗ en Revolver, wie sich seither herausgestellt hat, abgegeben hatte, chickte sie sich an, noch ein zweites Mal zu feuern, woran sie jedoch glücklicher Weise durch den Adjutanten des Königs, Major Fra⸗ nassovie, welcher rasch auf sie — war und ihr die Mord⸗
sei. Aus Furcht hatte der Zeuge mit „Ja; geantwortet. Arabi hatte darguf ausgerufen: „Gott sei gelobt, nun haben
wir den größten Theil der Christen und ihre Hauptgebäude ampferjahl, nur. auf einen recht,. günstigen Aufichwung des vernichtet. Irgend eine andere JZeugenausfage, durch welche n 3 . hel, , Arabi direlt mit der Feuers brunst in Algrandrien in Verbin= Heer seriapĩ nur noch England mit z542 Handelsdampfern und dung gebracht wurde, liegt indeß bis jetzt noch nicht vor. siordamerika mit 317 Dampfern nach, von welcher letzten Zahl Ueber die Zustände im Sudan hat Professor sedech weit über 1060 Dampfer auf die ausschließliche Binnenschiffahrt — 4 der 1 8 Ztg.“ zufolge, folgenden Bericht entfallen. 5 keln dle, k. 9 m na airo gelangen lassen: orwegen 135, weden Rußland un este rrei ö. * 5 1 6000 eapptische — . Hi ef ces. e e n ler mittel und ermüdet waren, von den Anhängern des Mahdi oder — Aus M.⸗Gladbach, 23. Oktober, schreibt der „Nor d⸗ waffe entrissen hatte, gehindert wurde. es Volkes bemächtigte sich — 66 . 8, Harri deutschen Allgemeinen Zeitung“ ein dortiger In⸗ furchtbare Empörung, so daß die Polizei große. Mühe hatte, sie der zweiflung darüber, daß er nicht Verstẽrkungen empfängt. Er dustrieller: . . 5 wüthenden Menge zu entreißen und ihre Person in Sicherheit zu nn um Remingtongewehre und Schießbedarf. Khartum ist Im hiesigen Bezirk sind die Fabriken, hauptsächlich Baumwoll bringen. Bei dem Hierbei entstandenen großen Menfchengedränge befestigt; aber, die Soldaten sind durch wiederholte Rieden! spinnereien und Webereien, voll beschäftigt und arbeiten zum Theil mit wurde eine Frau am Fuße leicht verwundet. 5 lagen demoralisirt. Die Bevölkerung ist im Geheimen de UÜeberstunden. In Folge dessen ist die Nachfrage nach tüchtigen und Mech im Laufe des gestrigen Nachmittags wurde eine Sitzung Mahdi zugethan; 85h Soldaten sind, wie man gan, ordentlichen Arbeitern groß und die Löhne sind, um die genügende des Ministerrathes abgehalten, welcher der König präsidirte. Eine in den Känpfen am 15. September umgekömmen. El Obeig, die ahl von Leuten zu halten oder heranzuniehen, an einigen Stellen Deputation der Belgrader Gemeindevertretung unter Führung des Hauptstadt von Kordofan ift 45 Tage belagert worden. Die 96 erhöht worden. Der Waarenabsatz im Inlande ist nicht so, wie ge⸗ Bürgermeisters Zivko Karabiberovie, erschien, um dem Könige die nahme des Platzes wird erwartet, und ein Angriff auf Fhartum wünscht werden könnte, da vielfach, besonderß in den Weingegenden, Glückwünsche der Bevölkerung zu feiner Rettung und deren Abscheu wird folgen 6. Verbindung niit Darfur hat aufgehört ˖ De über Mißernte geklagt wird. Dagegen ist der Versandt nach dem iter die gucklose That aus usprechen. Der König, dankte in der Schutaurigeftamm allein bleibt treu. Bertin kund Dongola perhantẽr Auslande größer alt je zuvor. Ganz bedeutende Quantitäten bunt- wärmsten Weise, indem er besonders, hervorßob, daß er in die sich ruhig, aber ihre Treue ist ungewiß. Professor Schweinfurth h. gewehter Baumwollenzeuge werden von hier durch Vermittelung Loyalität des serbischen Volkes nach wie vor ein vollkommenes Ver— klärt schließlich daß der Ernst der Lage int Suban Arabis Erhebun Hamburger oder Londoner Kaufleute nach Südamerika befördert. trauen setze. Sodann fuhr Se. Majestät, um dies fofort zu doku— völlig in den Schatten stellt. Wenn es den feindlichen . Bei dem lehhafteren Geschäftsgang ist die Unternehmungslust mentiren, von einem einzigen Adjutanten begleitet, ohne Eskorte im gelingt, Chartum zu nehmen dürfte ganz Dbereghpten die Fahne! 3 erwacht; Neubauten und Vergrößerungen von Fabriken haben in offenen Wagen zur Kirche, um dem Dankes⸗Tedeum, welches daselbst Emphrung auspflanzen . diesem Sommer stattgefunden und stehen für das nächste Jahr in aus lc seiner Errettung zelebrirt wurde, beizuwohnen. Das Volk ⸗ Aussicht. Es ist von Bedeutung, daß in diesem Jahre vielfach und k ĩ h 9 ö ö. ö . n. e dnn, ö nit gutem Erfolg Webftühle hiesiger resp. Dülkener Fabrikation auf— end wurde Belgrad in glänzender Weise beleuchtet. Zugleich ga
somit, allein auf die Segelschifff und kann dieser Umstand
Angehörigen ins Auge, so ergiebt sich, daß unter je 100 Einwohner genüber jener so außerordentlich . Vermehrung der J
Hannover. . W Minister a. D. Windthorst (Centr.) . 42.7 Ernährende — oder bei Ausschluß des häuslichen Gesindes ö K a 40,39 — und 57,23 bez. 59, 1 Ernährte gegenüberstehen, so daß also im ; Reg. ⸗ Bez. Münster. Durchschnitt je einer der ersteren, außer für sich noch für mehr als 3. Wablbez. Eüdinghaujen). Graf von Schmising⸗Kerstenbrock einen Anderen, der nicht selbst am Erwerbsleben betheiligt ist, zu (Centr) Landrath Hagen (Centr) sorgen hat. — Will man die erwerbsthätigen Personen etwas näher ö Reg. Bez. Arneberg. en . 2 = das 8 23 1 6 1. Wahlbez. (Siegen). Ober⸗Präsident Achenbach (kon). zeigt sich ein Vorwiegen des männlichen Geschlechts, = i . ntfallen von den sämmtlichen 136316 erwerbthätigen Personen k , . 2 46 . oder . osr, a das , . 3 i —ͤ * i tschr.). Bevölkerung stellt, nur die Höhe von hl Köpfen oder 23,32 Go 2. Wahlbez. enn, Wißmann (Fortschr.) 5 . . 6 , 6 . den,. i ⸗ Detker (nat. lib.) das häusliche Gesinde mit in Rechnung zieht, da dieses eben 3 . Gr h) Y.. ö dnn) großen e reh, ö. . 6 1 ,. i ö ; er ersonen ü 8. 1 . ö eg fn dem , . und 39 462 oder 7,340/9 dem weiblichen Neg. Bez. Marienwerder, Geschlechte angehören. In nach stärkerem Maße begründet es einen Wahlbez. (Straßburg). Jäckel (freikons.). Unterschied, ab man die eine oder die andere Berechnungsweise an⸗ Reg. Vez. Datsdam. t wendet, sobald Stadt und Land auseinander gehalten werden: dort Wahlbez. (Potsdam) Landtath von Rauchhaupt (kons). ind unter je 109 eigentlichen Erwerbsthätigen 79,51 Manner und , Reg. Bez. Stettin. dor Schmidt (Sezeff) 94 Frauen, hier nur 73 34 der ersteren, 24,96 der letzteren bei Wahlbez. tmn, or Schmidt (Sezess. ). e . 4 8 , 6 n di a ge ö ö . ü im, ĩ i ommen dabei auf, die männli erso6· Wahlbez. Bonn) ö. von Fürth (Centr.). . , , . , ö und in den Landlichen Wohn ; ö. ; lätzen auf jene 73,16, auf diese 26, ; Jö 11 Sautma / karisch Conso. ö r , n, en 5 ö j ; z 7 on Ern erenberg ist eine Samm . pastẽ: ele (r sbbergh Geh. Justi Rath Ottow (Sezess). . ,, ö . ö ; * z. z ; riker bietet uns in dem kleinen Bändchen Stimmungsge wo⸗ 8. Wahlbei. J lfreikons). =. . der Abschnitt „in der Krankheit“ gezählt werden kann), Sprüche
Sc ift nech en chene Hegg ü ristzwechsel in der egyptischen Frage ist heute veröffentlicht worden. Die Depeschen erstrecken sich auf die Zeit vom 23. Juni bis 17. August diefes Jahres und be⸗ treffen hauptsächlich die Verhandlungen über die Konferenz in Konstantinopel und die Aufforderung an die Pforte, Truppen nach Egypten zu senden.
Frankreich. Paris, 24. Oktober. (Fr. Corr.) Das Auftreten der Revolutionärs und Anarchist en in der Provinz wird immer zügelloser. Aus Lyon werden neue Dynamit⸗Attentate gemeldet, darunter eines gegen ein dem Militärfiskus gehöriges Gebäude. Des Weiteren hielt die „revolutionäre Föderation des Südostens“ gestern in Lyon eine öffentliche Versammlung ab, in welcher die bekannten Agitatoren Gautier und Bordat reden sollten, und nun, da dieselben, wie bekannt, an jenem Tage verhaftet waren, zu Ehrenpräsidenten proklamirt wurden. Die gehaltenen Reden spotten jeder Beschreibung. Man brandmarkle nach einander
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unter den wildesten Ausdrücken die Regierung, die Polizei, die Republik und erklärte sich für solidarisch mit den Aufrührern von Montceau⸗ les⸗Mines. Man entwickelte die subversivsten Theorien und erklärte: „daß dem unterdrückten Arbeiter nur der Dolch und das Dynamit übrig bleibe, um die Rechnung mit der Bourgeoisie zu reguliren“. Nachdem somit eine Reihe von Rednern gegen alle staatliche und“ soziale Ordnung die wüthendsten Anathemata geschleudert hatten, erschien schließlich
der Citoyen Joly auf der Tribüne und sprach: „Ich bin ver-
heirathet und Familienvater, aber wenn ihr meines Armes bedürft, so bin ich zu eurer Verfügung, um den Präsidenten der Republik zu tödten und auch den hier anwesenden Polizei⸗ kommissär, wenn es nöthig ist. — Der heutige Ministerrath hat beschlossen, diese Brandredner wegen der von ihnen aus⸗ gestoßenen Drohungen gerichtlich zu belangen. — Uebrigens fangen jetzt auch die republikanischen Journale an, sich über diese Aus⸗ brüche der anarchischen Revolution einigermaßen zu entsetzen und den gefährlichen Charakter jener jüngsten Unruhen zu be⸗ greifen. So schreibt der Temps“: Das sind nicht mehr einfache rednerische Ausschreitungen, wie sie in allen Volksversammlungen vorkommen können, das sind kategorische Drohungen, das sind Aufrufe zur Revolte unt, zum Morde. Wir glauben gern, daß der Bürger Joly Niemanden tödten wird, allein wir kennen auch die Kraft des Nachahmungs— instinkts in den Massen und die ansteckende Gefährlichkeit des bösen Beispiels; wir wissen, welchen Nutzen die Feinde der Republik daraus ziehen könnten , wenn jene Ait von Epidemie sich weiter ausdehnte und zum Aus⸗ bruch gelangte. Der Skepticismus und der Scherz sind nicht mehr am Platze. Kein Blatt uͤnd keine Partei kann und darf solche Gewaltthätigkeiten entschuldigen oder darüber die Augen schließen unter dem Vorwande, daß es nicht der Mühe werth sei, sich darum zu kümmern; die repu⸗ blikanische Partei weniger als alle anderen. Sie ist sich schuldig, jene Individuen zu brandmarken. Die Repression, welche die Regierung anwenden muß und wird, genügt nicht. Um Nachahmer abzuschrecken und die öffentliche Meinung zu befriedigen, ist eine einstimmige Protestation der Republikaner nothwendig. Wir wollten nicht die Letzten sein, eine solche hören zu lassen.“
Dei den am Montag vorgenommenen Verhaftungen von Personen, die an dem Verbrechen von Montceau⸗les⸗Mines mitbetheiligt erscheinen, hat man, wie dem „Temps“ gemeldet wird, das Vorhandensein eines internationalen Verbandes entdeckt, der auf die Zerstörung des Eigenthums
erichtet ist. Die Gesellschaft soll ihren Sitz in Genf haben. n zahlreichen Briesen haben sich bie Beweise gefunden, daß n . den französischen Mitgliedern der Gesellschaft und em dirigirenden Comité in der Schweiz ein lebhafter Ver⸗ kzhr stattgefunden hat, wobei allem Anscheine nach beflimmte Persönlichkeiten der russischen Nihilisten eine Rolle ge— spielt haben. Die Abgesandten, die von Frankreich nach der Schweiz und umgekehrt wandern, sind mit versiegelten und mit besonderen Abzeichen versehenen Vollmachten auesgerüstet. Es be⸗ steht eine Organisation in Seftionen. Diese haben Ab⸗ und Er⸗ — 6 7 Die polizeilichen Nachsorschungen vom vorigen Sonntag sollen die Entdeckung wichtiger Dokumente herbeigesührt haben. Man hat z. B. den Beweis erhalten, daß Bordat, Re⸗ dacteur des Etendard Nevolutionnaire“, die Absendung von mehreren Ballen mit aufrũhrerischen Prollamationen nach Montceau⸗les⸗Mines, die zum Morde von mehreren Kohlen⸗ rubendirektoren auffordern, unterzeichnet hat. Die Mehrzahl Er Prollamationen war schon vertheilt, ais man ihnen auf die Spur kam. In Saint⸗Etienne wurze eine Proklamation rr. in welcher zur Ermordung des General, Advolaten on und des Gerichts⸗Raths Dubost aufgefordert wird. Die beiden Männer hatten an den gerichtlichen Verhandlungen gegen einige sozlalistische Journalisten Theil genommen. n Zeichen der herrschenden Stimmung wird aus Lyon berichtet. In der Kirche Saint Vona venture erschien im Augenblid, wo der Priester die Messe celebrirte, ein Mann von etwa sechzig Jahren, ging mit bedecktem Saupte big zum Altar, rar den Kelch und warf ihn auf die Erde mit den Worten: „Es ist nun genug, die Komödie muß ein Ende haben. Er ließ sich ohne Widersiand verhaften.
— 26. Olto ber. (WB. T. B.) Der Ju st iz ⸗Minister hat bei dem Kassationshofe beantragt, die Untersuchung in der Angelegenheit von Monteeau⸗leg⸗Mineg an einen anderen Gerichtshof zu verweisen. — Dag Journal „Paris“ sagt, die Negierung sei im Besige aller Fäden einer großen revolutionären Drganisation, welche
durch irkaverbande über ganz? rankreich verbreitet sei und deren leiten deg Comite in 2 Sitz habe.
Muwmäanien. Bu karest, 26. Oktober (W. T. B.) Der König wird die außerordentliche Session der Kammern am nachsten Sonntag mit einer Boischast erzffnen.
Ferbten. Selgrad, 25. Ofiober. (. T. G) Der evolver, dessen sich die Wittwe Markovic bei Heck n des Attentats bediente, is von ungewöhnli Kaliber und
Schadens ersaßz⸗ Kommsston unterbreitet,
Vereinigten Staaten und Griechenland sollen je einen Ver⸗
treter senden, wahrend die kleineren Staaten eine Kollellip— vertretung erhielten.
der Kommission. — Die Anzahl der in Kon antinopel zu vernehmenden Entlastungszeugen in dem Prozeß Arabi'g hat sich 9 *
1 von Ulexrandrien daselbst d
Gebaude befehligte, wo sich der Gerichtshof erster Instanz und der Aypellationghof befanden. Ali
am 12. Juli von Sules man Daoud den Beschl erhalten, das Gebaude in Yrand zu stecken, nachdem sich Arabi mit seinen Truppen nach Kafrdowar zursckgejogen hatte
baben.
der König ein Diner, an dem sämmtliche Mitglieder des Kabinets Theil nahmen.
Von Sr. Majestät dem Kaiser Franz Josef und den meisten anderen gekrönten Häuptern Europas sind dem Könige Milan bereits telegraphische · Glückwünsche zugekommen. Ebenso ist eine Unzahl von Glückwunschtelegrammen und Kundgebungen Fes Abscheus über das Attentat aus dem Innern des Landes eingetroffen. Zahlreiche Depu⸗
. aus allen Theilen des Landes haben ihr Eintreffen an⸗ gezeigt.
5 gebung hegte man e G
In Bel
. ie Kommune von mittags au Metropoli
zahlreiche Monarchen
zug statt. „Die Untersuchung des Attentats wird vom Gerichte sehr eneragisch geführt und es wurden mehrere Personen, darunter Professor Wid⸗
kovie und einer der Führer der radikalen Partei. Taufschanovie, welchem die Attentäterin vor drei Tagen ihr ganzes V
chem ĩ zes Vermögen ver⸗ rieb, in Haft genommen. Es herrscht die Änsicht vor, daß dem
ttentate keinerlei politische, sondern lediglich versönliche Rachemotive
iu Grunde liegen. Im ganzen Lande herrscht volle Ruhe und Ordnung.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 26. Okioher. (W. T. B.) Am 1. November tritt im Finanz⸗Ministe⸗ rium unter Hinzuziehung von kaufmännischen Experten eine Spezial konferenz 4 welche über die Aufhebung des bisher ohne Zollbesichtigung gestatteten Tranfits aus“ ländischer Waaren durch den Kaukasus nach Per sien berathen soll. Der „Neuen Zeit“ zufolge soll die Spezialkonferenz unter Anderem sich darüber außern, ob nicht mit der Aufhebung des besagten Transitrechts ausländische Waaren ihren Weg eventuell über Turlisch⸗Kleingsien nehmen und aledann den russischen Waaren eine empfindliche Kon⸗ kurrenz auf den persischen Märften machen dürsten. Die Be— schlüsse der Spezialkonserenz sollen das Material für eine später niederzusetzende Ministerkonserenz abgeben, welche einen darauf bezüglichen Entwurf zur Einbringung in den Reichs⸗ rath vorbereiten soll.
Amerika. Bhiladelphia, 22. Dhiober. (Allg. Corr.) Die Feier des hundertsten Jahrestages der Gründung von Pennsylvanien durch William Penn wurde heute durch einen Gottesdienst in sämmtlichen Kirchen eingeleitet. Die Festlichkeiten werden die ganze Woche hindurch dauern.
Afrika. Egypten. Kairo, 25. Oktober. Dem „Reuterschen Bureau“ wird gemeldet: Die englische Regie⸗ rung hat der egyptischen Regierung einen neuen Vorschlag bezüglich der Zusammensetzung der internationalen
demzufolge Frankreich und England, wie auch die übrigen Großmächte E einen Vertreter zu derselben ernennen sollen. Auch die
Nur Egypten allein solle 2 Vertreter stellen und zwar den Präsidenien und den M e⸗Prasidenten
T. B. t heute Ali Bey
ushdi vernommen, wel
Die e ie,, ü. e
h Zeit des che in dem Nushdi hatte
Der Zeuge
trägt eine Inschrist in kussischer Sprache. Heut? Nacht n
war , gefolgt, ohne den Befehl ausgefüht zu worden, welcher ihn fragte, ob er dem Veschl nachgekommen
srdowar eingetroffen, war er vor Arab geführt
Seitungsstimmen.
Das „Kleine Fournal“ berechnet, daß der Schwer⸗ punkt des heute erwählten Hauses der Abgeordneten nicht nach links, sondern nach rechts hinüberrücken werde. Es heißt dann weiter:
Man kann für diese Erscheinung nicht das Wahlgesetz verant⸗ wortlich machen, denn dasselbe hat schon öfter eine fortschrittliche Majorität hervorgerufen. Die Urfache dieser Erscheinung ist in ganz anderen Gründen zu suchen. Es ist eine alte Spielerregel, daß man seine Karten nicht allzu früh aufdecken darf und dem Gegner nicht vorzeitig einen Einblick in dieselben gewährt
Statt dessen hat die fortschrittlich⸗manchesterliche Opposition, berauscht von dem Erfolge ihres letzten Sieges, überzeugt, daß ihre Chancen auch diesmal günstig ständen, sich verführen lassen, ihre Karten zu früh aufzudecken. Sie will fich nicht damit genügen lassen, der Regierung Opposition zu machen, sondern sie will die Verfassung ändern und den König zwingen, Minister zu wählen, die ihr konve⸗ niren, d. h. aus ihrer Mitte
Dieses Programm hat, wie es die Wahlen beweisen, nur in einzelnen großen Städten, wo nun einmal die unzufriedenen und oppositionellen Elemente zahlreich vertreten sind, und den Kapitalisten die Herrschaft auch in der Regierung sehr verlockend erscheint, Beifall errungen, aber in dem bei weitem größten Theile des Bauern— und Handwerkerstandes entschiedene Abneigung gefunden. Namentlich in den altpreußischen Provinzen, in Ostpreußen, Pommern, Brandenburg und Sachsen ist dieses Programm von der überwiegenden Mehrheit der Be⸗ völkerung abgelehnt, aber auch in den neueren Provinzen hat es nur bei einem Theil Ven fel gefunden. Das preußische Volk will alfo den König nicht zwingen, gen, seine Ueberzeugung Minister zu wählen, sondern es hält an der Verfassung, welche dem Staatsoberhaupt das Recht der Ministerernennung ausdrücklich bestätigt, fest, und will überhaupt keine Veränderung in den staatsrechtlichen Verhältnissen einführen. So und nicht anders muß der Ausfall der Wahlen gedeutet werden.
— Der „Düsseldorfer Anzeiger“ schreibt:
Zu den nachgerade herkömmlich gewordenen Widersprüchen, in denen die Presse der manchesterlichen und fortschrittlichen Oppositionen sich ergeht, gehört die Gewohnheit, Frankreichs finanzielle Entwicke⸗ lungen zu bewundern und gleichzeitig jedem Versuch hindernd in den Weg zu treten, der darauf abzielt, in unserem Vaterlande diejenigen Einrichtun⸗ gen weiter zu entwickeln, denen die französische Finanzverwaltung ihre Haupterrungenschaften zu danken gehabt hat. Diefelben Zeitungen, die unter der Rubrik „Frankreich Hinweife auf die Leichtigkeit ver⸗ öffentlichen, mit welcher unsere westlichen Nachbarn die auf 10 Mil- liarden angeschlagenen Verluste der Kriegsjahre 1870 — 71 getragen und trotz des Verlustes zweier reicher Frovinzen, während der folgen⸗ den Jahre die Mittel zur Bestreitung eines faͤst um die Hälfte er⸗ böhten Staatsbedarfs aufgebracht haben, — diese selben Zeitungen bringen in ihrem räsonnirenden Theile fulminante Artikel gegen die weitere Entwickelung des finanziellen Systems, welches den Haupt- pfeiler des französischen Staatseinkommens bildet Dieses System ist das von dem Reichsfanzler seit Jahren empfohlene System der indirekten Steuern. Die geradezu maßgebende Bedeutung, welche dieselben für das französische Finanzwesen haben, ist in dem neuerdings erschienenen verdienstvollen Werle die Finanzen Frankreichs, von R. von Kaufmann“ (CLeipzig. Bibliographisches In⸗ stitut) mit besonderer Deutlichkeit nachgewiesen worden. An der Hand einer bezüglichen Publikafion dez Königlichen Statistischen Bureaus theilen wir nachstebend einige besonders lehrreiche Ergebnisse der von Kaufmannschen Untersuchungen mit. Frank⸗ reich ist das meist besteuerle Land Europas, nach der Kopfjabl der Berölkerung berechnet, fommt auf jeden Fran⸗ zosen eine Steuerlast von 53 6, wäbrend auf ven Preußen nur 18 M pro Kopf kemmen. Wenn Die französischen Steuern nichts destoweniger ohne Ueberbürdung der Berölkerung aufgebracht werden, während bei ung dag Gegentbeil der Fall sst, so Lat das (neben dem großen natürlichen Reichtihum des Landes und der außer⸗ ordentlichen, mit Sparsamkeit gepaarten Betriebsamkeit sciner Be⸗ wohner) vornehmlich darin seinen Grund, daß 84 ½ aller franzäͤsi⸗ schen Steuern auf indirektem Wege und nur 16 , durch direl te Steuern aufgebracht werden, während in Preußen die indirekten Steuern bloße 64 Mo, die direlten Steuern dagegen volle zz M, der Gesammtsumme ausmachen.
— Der „Magdeburger Zeitung“ wird aus Verlin, 241. Oftober, berichtet:
Das soeben vom Reichsamt des Innern ausgegebene Handbuch sür die deutsche Handelsmarine pro 1883 gewäabrt zunächst cinen scheinbar unbefriedigenden Eindruck, bei einem näberen Gingeben auf den Sachverhalt aber dennoch eine rech günstige Schlußfolgerung, namentlich auf die Steigerung der übersecischen dent schen Handelt bezie bungen. Der Schiffs stand der densschen Sandelemarine schloß am 1. Januar 1881 ab mit 415; Segel schiffen und N74 Dampfern, zusammen also mit 477 Schiffen, dagegen stellte sich dieser Stand am 1. Januar 1887 auf M6 Schiffe, darunter 465 Dampfer. Der ersten oberflãchlicihen Beurtbei · lung nach kat demnach in der Gesammischssännbl cine Verminderung um ein Schiff, dem gegenüber jedoch eine Vermehrung der Dampfer um 91 Schiffe und daneben noch cine Sielgerung der Ladunat fabia · leit der deutschen Handeleflette um mehr alz ody) Reaistertong stattgefunden. Diese letzten belden Umstande siesern aber den Beweg, daß sich die für den Binnen · wie ubersecsschen Dandel und Verkebt so uberaus wichtige Erweiterung der deutschen Dampfer flo ie in iner wabtrbaft rapiden und zugleich auch die Sielgerung der Ladung faͤbialeit der deutschen Handelt schiffe in elner raschen Gntwidtelung begriffrn keflnken. In nur cinem Jahre bal Hamturg ein? Steigerung seinet Damrser von 128 auf 14 ersabren, und die Damp ser von mehr all 0 Registertong Ladun ge sablgicit, ron enen 187 erst M in den verschiedenen deutschen Hie. dor banden waren, erwiesen sich mit
Gnde 1881 bercit auf 48 angemachsen. ici. diefer Schiffe er · reichen sedech oM bie 36 1 Vadungasäklateit, und der ganrn=
i e ben de, , n d, , . dadungesablgleit. Der Nöddang in der E ffejabl, entfällt
gestellt worden sind, während vor Einführung der neuen Zollgesetze fast sämmtliche Webstühle von England bezogen wurden. diese Fabrikation von Web⸗ und Spinnmaschinen sich erfolgreich entwickelt, so wird nicht nur ein bedeutendes Kapital dem Lande er⸗ halten bleiben, sondern es wird auch in einem mächtigen Punkte die
Ueberlegenheit englischer Fabriken
zwei Drittel des Kapitals erfordert, welches hier nöthig ist wegen der großen Nebenkosten für die Maschinenverpackung, Provision des
Zwischenhändlers, Zoll, Fracht.
— Die „Deutsche landwirthschafthiche Presse⸗ entnimmt dem Jahresbericht des westpreußischen landwirth⸗ schaftlichen Hauptvereins Folgendes:
Es ist erfreulich, nach den vorjährigen Resultaten des Handels⸗ verkehrs zu dem Schlusse berechtigt zu sein, daß die Stadt. Danzig — eine der hervorragendsten Repräsentantinnen des Getreide und Holzhandels der östlichen Provinzen — durch die neue Zollgesetz⸗ gebung nicht in dem befürchteten Umfange geschädigt ist. Während im Jahre 1880 in Folge der schlechten Ernten die russische Zufuhr eine ganz geringfügige war, und die einheimische Produktion nur minimale Getreidemengen dem Markte zuführte, hat das Jahr 1881 den Handelsverkehr in einem außerordentlichen und seltenen Umfange
belebt.
Das Entgegenkommen und die Coulanz der Zollhehörden läßt die mit der Zollerhebung ohne Frage verknüpften Verzögerungen und Mißstände, wenn überhaupt, so doch fast nur unbemerkbar, hervor⸗
treten, eine Anerkennung, die den e Handelshäuser nicht versagt wird.
Der Einfluß, den die Marienburg Mlawkaer Bahn auf den Danziger Handel ausübt, zeigt sich jetzt in seiner ganzen Tragweite. Seit dem Spätsommer des vergangenen Jahres kommen mit der— selben fast täglich große Trains mit russischem Getreide hier an, deren schnelle Entladung theils wegen der massenhaften Zufuhr, theils wegen ungenügender Entladungsvorrichtungen häufig auf Schwierig keiten stößt. Wohl selten ist in einem der Vorjahre zeitweise ein so starker Mangel an Seeschiffen hervorgetreten als 1851, der den
Danziger Handel vielleicht geschädi
Winter 18815382 nicht das Befrachten und Auslaufen der Schiffe durch die Zeit hindurch, in welcher der Schiffsoerkehr für gewöhnlich
ju stocken pflegt, gestattet hätte.
Die hierunter angeführten Zablen veranschaulichen nur zu einem Theile — wenigstens, was den Getreideverkehr anlangt — den Dan siger Handel; Sie rexpräsentiren bezüglich des letzteren eigentlich nur die letzten Monate des Jahres, da in den ersten 8 — Monaten in Folge der schlechten Ernte von 1889 keine Zufuhr, also auch keine Ausfuhr stattfand. Ein richtiges Bild des Getreideimportes läßt sich erst dann entzöerfen, wenn die noch täglich stattfindenden riesigen Zu—⸗ fuhren (an einzelnen Tagen sind über 400 Waggons als mit Getreide
eingegangen notirt) beendet und w
in Polen aufgestapelten Getreidemassen per Kahn nach Danzig
gelangt sind.
Im Jahre 1881 wurden an Getreide und Saaten ausgeführt:
an Weizen 115297 t Roggen 18118 t GErbsen 350 t Gerste 9479 t Hafer 542 t Wicen 682 t
Ferner sind an landw. Produkten im Jahre 1881 exrportirt:
1 Gier 28 Kisten ( 24 Schoch 1'' 1 14 t. 12 22 8M t ) Kartoffemehl.. 177 6 Mehl v. Wei u Roggen 3 626 t
Besonderg bemerkenswerth ist der seit dem Emworblüben der eee fabeltes in der Provinz Westpreußen im Wachsen begriffene
wort von Rohzucker, Noch im t ervortirt, 1880 schon 3183 n
liche in Westyreußen gewonnene Robzucker geht zur weiteren Ver ⸗ Abeitung nach westlichen Raffinerien, der Hauptsache nach nach
England.
Wenn
schwinden, deren Anlage oft nur
rsteren von Seiten der interessirten
gt hätte, wenn der beispiellos milde
enn auf der eisfreien Weichsel die
an Bobnen 512 t Rüͤbsaat 3143 t Dotter 52 t Hanfsaat 86 Kleesaat 143 Leinsaat 19
7) Kleie
8) Melasse 9) Robzucker 10) Rüben. 11) Spiritus.
1524 t
9634 10652 t
3857 t
1822 Piepen.
Jabre 1876 wurden biervon nur und 1881 10652 4. Der sämmt⸗
Landtags ⸗ Angelegenheiten.
Im 1. Berliner Wablkreise, der beute im Centralbotel wählte, wurde auf Grund eingegangener Proteste die Wabl deeier kenserrativer Wablmänner für ungültig erklärt. Die übrigen Pro= lefte wurden alg unbegründet urückgewiesen. Am ersten Wablgange betbeillgten sicqh inegesammt 939 Wahlmänner Es erhielten Stim ·
men: Landgerichte · Rath Rlotz 687,
den 250 konservaliverseits aufgeste
schienen, wurden in Folge der mit der Gegenpartei.
Beim 2. Wablgang betbeiligten sib 16 Wablmänner weniger die bel dem vorbergebenden. Der Autfall verlbellte sich auf Partelen siemlich gleichmäßig. Von den 914 abgegebenen Stimmen erbielt Ludwig Löwe G76, Hofprediger Stäcker T7 und Landrath
d. Nauchbaupt 1 Stimme.
Im J. Wahlkresse, dessen Wahlmänner sich im Saale des Dandwerlerrercin jut Vernahme der Wall usammen fanden, wurde a Folge von Protesten die Wahl von J Waßlmännern für ungäitig erflürt. An dem ersten Wahlgang selbst Feibelligten wablberechtigten Wablminnern 1185. Das Wahlresultat, das erss am 2 Uhr verkündel wurde. war dag folgende: Gg erblelten Prof.
Dr. UMirhem Sah, Dr. Irmer 1 und D
W. T. A. meldet fel Nea · Bc 5. Wablben QM ,!
Reg. 4. Wablber (Erfurt) Marni
ofrrediger
melsler Merer 1 Stimme. de desinitire Wablresultater
Landratb von Rauchbaupt 243. Von ten Wablmännern waren 249 er Proteste zurückgewiesen, 3 stimmten
ich von 1722
Stöcker 297, Graf oltfe 11.
binnen. Landtath een Loencker (ens). . Grfart.
7. Wahlbez. (Osnabrück). Dr. Flisse (freikons.) 27. Wahlbez. (Göttingen). Dr. Köhler (nat. lib,). . 34. Wahlbez. (Osterholz). Hofhesitzer Mahlstedt⸗Lesum (nat. lib). Reg.-Bez. Düsseldorf.
10. Wahlbez. (Crefeld). Seyffardt (nat. lib.).
Provinz Schleswig⸗Holstein. . 3. Wahlbez. (Flensburg). ofbesitzer Peter Jensen (freikon). 6. Wahlbez. (Schleswig). Christophersen sfreikons.). 8. Wahlbez. (Mörs). Tandrath a. D. von Hochwächter (freikons.). 12. Wahlbez. (Norder⸗Ditmarschen). Ottens (nat. lib). 15. Wahlbez. (Segeberg). Hänel Fortschr.).
Reg⸗Bez. Coblenz.
1. Wahlbez. (Wetzlar). Prinz Solms⸗Braunfels (kons.).
Statistische Machrichten.
e , . Nachrichten über das Großherzog thum Oldenburg. Herausgegeben von dem Großherzoglichen statistischen Bureau. Neunzehntes Heft. Der Stand der Bevölke⸗ rung nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Oldenburg. Druck und Verlag von Ad. Littmann. Preis 6 6 — Der Vorstand des genannten Bureaus, Regierungs⸗Rath Dr. Paul Kollmann, erklärt in der Einleitung, daß das späte Erscheinen des Werkes seinen Grund nicht allein in mancherlei anderweiten, zuvor zu erledigenden Aufgaben habe, sondern auch darin, daß die Ausmit⸗ telung des jüngsten Zählungsmaterials umfänglicher angelegt gewesen und deshalb längere Zeit erheischt habe. Diese eingehendere Behand⸗ lung des Materials hat sich vorzugsweise auf die Berufs⸗ und Ge⸗ bürtigkeitsverhältnisse erstreckt. Beide Gebiete sind dann auch in der, das Tabellenwerk begleitenden Textbearbeitung Gegenstand aus⸗ führlicherer Bete chtung gewesen. Wir entnehmen der sorgfältigen Arbeit folgende Angaben: Die Gesammtzahl der am 1. Dezember 1856 innerhalb der Grenzen des Großherzogthums anwesenden Per · sonen beläuft sich auf 337 478 Köpfe. Es kamen auf 1 4m 53, auf 1 Qu-Melle 2957 Einwohner. Die landwirthschaftlich benutzte Fläche betrug 335 228 ha, die Einwohnerzahl auf je jJp0 ha (- 14Em)
völkerung wohnt in städtischen Orten, vier Fünftel leben auf dem Lande. Das Flächenverhältniß des Staatsgebietes, welches 1875 zu 6399.60 qkin angegeben wurde, ist neuerlich zu 6I20. 22 also um 2062 qkm mehr ermittelt worden. Dabei handelt es sich jedoch fast allein um genauere Feststellung der Vermessungsresultate, welche aus dem Fürstenthum Lübeck bisher noch ausstanden und nunmehr zum Abschlusse gebracht sind. Die Vergleichung der beiden letzten Zählungsergebnisse läßt nun die Beobachtung machen, daß in allen Theilen des Landes elne Zunahme stattgefunden hat. Für das Groß berzogthum im Ganzen beläuft sich dieselbe auf 18 164 Köpfe oder b, 69 v6. Die mittlere Zunahmerate des Großherzogthums steht mit derjenigen des gesammten Reiches, welche 5.87 0, beträgt, etwa auf gleicher Höhe. — Was das Geschlecht betrifft, so ergiebt sich, daß im Durchschnitt des Großherzogthums das weibliche Geschlecht mit 50,27 g der Gesammtbevölkerung dem männlichen mit 4973 cso numerisch überlegen ist. Ein derartiges Uebergewicht der Frauen laben auch die früheren Volkgzäblungen ergeben. — Die über den Familienstand ermitielten Thatsachen ergeben, daß von den Heeren des Großherzogthums waren: 59,92 ½ Ledige, 3337. 0 Verbeirathet:. G,66 o. Verwittwete und 9.05 So Geschiedene. Gegen 1875 hat die dice mal ermittelte Zusammen setzung der Berölkerung nach dem Familienstande fast gar keine Aenderungen erfahren. Sie stimmt auch ziemlich genau überein mit dem mittleren Verbältniß des ganzen Reiches. — Wag die allgemeine Vertheilung der Einwohner nach dem Bekenntniffstande angeht, so hat sich ergehen, daß unter je 19) derselben sind: N, I7 Goangelische, 2201 Katboliken, g 31 sonstige Christen und 0458 Juden. Dle nicht den anerkannten Religionsgemeinschaften zugebörigen Ghristen, im Ganzen 1153, sind der Mehrzahl nach Bartisten, deren 636 ermittelt wurden. Die Sekte der Methodisten säblt Nö. Bemerkengwerth durch ihre Anzabl sind nur noch die 1965 Freireligiösen, welche fast ausschließlich in der Gemeinde Oberstein wohnen. Alle übrigen Sekten finden sich nur sporadisch vertreten. — Von den am J. De iember 1880 gejählten 337 478 ortaanwesenden Personen sind 294 470 inner- balb deg Großberjogthumg, 43 M8 außerbalb desselben geboren, also S726 zu 12,74 9. Von den Aue wärtigen stammten 41 815 oder M48 aus den übrigen Theilen des Reicheg. — Der Staats angebõrig· leit nach waren gl s1 a der Ginwohner Oldenburger, 7. 95 o andere Deutsche und 024 Reichaaugländer. — Den Beruf anlangend, so ge⸗ bören von den 337 178 Ginwobnern deg Großberjogthume an: der Landwirtbschaft 172 8566 — 51217 pro Mille, dem Bergbau und der Industrie M 82) — 289 96 pro Mille, dem Handel und Verkehr 33 7795 — 100 19 vro Mille, den versönlichen Dlensten und der Lohn⸗ arbeit 5351 — 15.86 prg Mille, der Armer und Kriegeflotte 3393 — 1905 vro Mille, den sogenannten liberalen Berufe arten 13 173 66, den aug eigenen Mitteln Lebenden 9654 — 28.6, den von Unterstüß̃ung Lebenden 2146 — G65, den senstigen Berufgarten 2106 — 6274 pro Mille. Diernach ist der Gharakter, welcher dem Großberjegtbum jukommt, der eines Agrikultur⸗ staates. Mebr als die 3 seiner Berölferung lebt von der Land- wirtbschaft und der in Verbindung mit denselben stehenden Grwerht⸗ arter. Die weite Stelle nimmt die Industrie in ihren enn gen Formen esn, doch sind an dieser wenlg mehr denn Kalb sooiel . onen als an den agrarischen Gewerben betbeiligt. Wiederum erbeb-= lich eingeschränkt ist der Antbell, der auf den Handel und Verkehr entfallt se drei Gruppen umfassen rabe,n neun Jebatel der ge sammten lkerung, so daß alle senstigen Bernsemmelge nur elne kleine Minderbeit auß machen. Am melsten ragen unter den legteren die sogenannten liberalen Beruftarten und blernach die aug en Mitteln lebenden Persenen berdor. Ja jenen zählen alle die, welche in der öffentlichen Verwaltfung, der Kirche, der Grslebang und dem Uanterrichte, der Gesnndbeiter lege, der schafst. Presse, NQunst. Rechtwanwaltschaft 6 d, m diesen die, welche obne anderwele eigentliche icksamkelt ven dem Gene idreg Vermögen sbrer Ultergeersorgung leben, alse die Rentner,
nlug (frellens.)]
dieser Fläche betrug 109 57. Nur reichlich der fünfte Theil der Be“
und Sinn,, vermischte und Zeitgedichte. Aus allen spricht eine ernste, sittliche Lebenganschauung. Während aber die Stimmungsgedichte wehmüthig gefärbt sind, klingt aus den anderen desto freudiger die Begeisterung für Kaiser und Reich heraus. Alle Gedichte sind in der Form technisch vollendet. Die Ausstattung des Buches entspricht seinem Inhalt.
— Unter dem Titel Scharfe und wia, hat Hr. Adalbert Leese⸗Lewe (im Verlage von F. Hoffschläger, Berlin 1882/83) eine neue Sammlung heiterer und ernster Bilder aus Kriegs- und Friedenszeiten herausgegeben, die sich eines ebenso großen Beifalls erfreuen werden wie die früheren Aus der Patrontasche eines Infanteristen'. Es sind Erzählungen meist aus den Kriegen 18705171, die jeden Leser, besonders aber den militärisch geschulten, durch ihre lebensvolle Frische und ihren gesunden Humor fesseln müssen. Der Preis beträgt nur 1è , und wolle man die Bestellungen direkt an den Herausgeber (Berlin W., Steglitzerstraße Nr. 35) richten.
— Das Oktoberheft 16. Jahrgangs der Zeitschrift, Kun st und Gewerbe“, herausgegeben vom Bayerischen Gewerbemuseum zu Nürnberg (redigirt von Dr. Otto von Schorn. Druck und Verlag von G. P. J. Bieling — G. Dietz — in Nürnberg), bringt die Fortsetzung der eingehenden historischen Studie über das Kunst⸗ gewerbe in Spanien von F. Jännicke. Dann werden, nachdem bereits früher über die von dem Chemiker A Keim in München erfundene neue, zukunfts reiche Maltechnik berichtet worden, die verschiedenen Gutachten mitgetheilt, welche darüber von der Königlich bayerischen Akademie der Künste in München abgegeben worden sind. Das speziell künstlerische Urtheil, welches die Professoren W. Lindenschmit, A. Müller und Gabriel Max gefällt haben, gipfelt in dem Satze, daß es Hrn. Keim zweifellos gelungen sei, eine bis ins kleinste Detail wohl durchdachte, wissenschaftlich begründete und, den augenscheinlichea Thatsachen zu= folge, praktisch bewährte, monumentale Malmethode zu bieten, die allen bisherigen Maltechnikern weit vorzuziehen sei, die, einmal in ihrem hohen Werthe erkannt, eine förmliche Umwälzung in un⸗ serer gesammten Monumental ⸗ und Dekoratiensmalerei hervorbringen dürfte und die größte Verbreitung und praktische Ausnutzung verdiene. Auch dürften bezüglich der vom Erfinder beabsichtigten Verwendung dieser Technik für die Staffeleimalerei weitere Bestrebungen zu gün⸗ stigen Resultaten führen. — Ferner bringt das Heft einen 6. Artikel über die Bavperische Landesausstellung in Nürnberg, einen Bericht über die Elektrizitäts- Ausstellung sowie die elektro / technischen Ver suche im Königlichen Glaspalast zu München und Mittheilungen über den mitteldeutschen Kunstgewerbeverein in Frankfurt a. M. und seine Kunstgewerbliche Schule. — Daran reihen sich Rathschläge für die Werkstatt, Mittheilungen aus dem Buchhandel und mannigfaltige kleinere Nachrichten — Dem auch im Text mit vielen Abbildungen Schrank aug dem 17. Jahrhundert, Intarsiafüllung aus der Certosa bei Florenz, Marmorfüllung am Grabmale des Kurfürsten Merit im Dome zu Freiberg, elegante Schmiedearbeiten zc.) ge ierte Heft liegen wieder 3 sorgfältig ausgeführte Kunstblãtter bei. Das erste derselben zeigt ein paar kostbare unte spanische Spitzen das zweite eine graziöse ornamentale Handzeichnung von Pierin del Vaga, das dritte die Kopie eines Glasfensters von Giovanni da Udine aus der Certosa bei Florenz. — Als Beiblatt zu dem Oktober ⸗Heft der Zeitschrift Kunst⸗ und Gewerbe erschienen die Nru. 18 und 19 der Mittbeilungen des Baverischen Gewerbemuseums zu Nürnberg.“
— Die in Leipsig am 28. Oktober d. J erscheinende Nr. 2052 der Illustrirten Zeitung enthält, folgende Abbildungen: Die Statue des Prinz Adalbert. Denkmals in Wilbelmshaven. Ge⸗ zeichnet von J. Ebrentraut. — Graf Paul Datzfeldt, der neuernannte deutsche Staatssekreiũr des Auswärtigen Amt. — Die alte St. Treu kirche zu Lägde bei Psd mont. Nach der Natur gezeichnet von Robert Geißler. — Bilder aus Egypten: Die Erplosion eines Munitiene- zugs im Babnhof zu Kairo am 28. September. Nach ci ier Sküze unseres Spezialjeichners Major Hon. J Colborne. — Neu- Dres den (er neue Stadttbell an der Albertbrücke) nach seiner Vollendung. Nach dem Entwurf der Architekten Hänel und Adam. IZweiseit. ] — Rudolf Falb. Rudolf Falbs vrãhistorische Funde in Sudamerila. 6 Abbildungen. — Aus Thumann Illustrationen ju Robert Hamerlings Amor und Psycher Psyche ju Füßen der Venug. Nach der Thumannschen Driginaljeichnung für die „ Illustrirte Zeitung“ in Holz geschnitten. — dine Zwerggese lschaft auf den Brettern, welche die Welt bedeuten. Driginalseichnung von F. Waibler. — Glektrische Beleuchtunggaxva · rate von der internatlonalen Elektrintätzausstellung zu Nünchen. 14 Figuren: Fig. 1, Diagramm der Differennsiallampe 2, Siemen Lampe. 3. Krijik Lampe. 4. Lokomotivlampe. 5, Jablochkoff· Kerze. G6. Jamin⸗ er e. J, Rernler Lampe. S8, Gdison-Lamre. Y, Swann⸗ Lampe. 10. Brusb ⸗Lamre. 11, Tischlampe. 12, Wandlampe. 13. Weiner Rronleuchter für Glühlicht. 18, Großer Kronleuchter für Gluüblicht. — Toilettengegenstände einer Patriserin im alten Rom.
Land⸗ und rstwirthschaft.
Londen, WM. Okteber. (Aa. Corr. Die landwirtkichaft- lichen statistischen Augweise für 1882 zeigen, daß die Abnabme der Zabl der Schase in Folge von Krankheiten noch immer fortdauert. Die Jabl der Schafe von elnem Jabre und darüber bat sich wieder um fast GM QO Stück vermindert. Dagegen Dat allerdings die * J der Lammer eine Zunabme von 3M 00) erfabren. Der 3 nach der Ausfall durd. Vermehrung der Schweinen ht mehr alg auß.
ealichen, indem über 4000 Schweine mehr gezählt warden alt im Ce abre. Die billigen Kartoffeln, mehr noch wobl die Vorliebe, mit welcher sich der Kensum dem englischen Schwelnesleisch wendet. indem dag amerikanische der Trichinose verdächtig it, erklären diese
Thatsache. Gewerbe und BVandel. Nach Mittheilungen aus Italien sind von italienischen Be- berden folgende Snbmissienen an briehen worden: D ren der Direktien ür i er des jweiten eiarlne Departemente in Nearel für den R. Neem dae Sun bm issien auf die Liefernmng den Segeltuch im en 10 639 8) Lire und 2) 4 ü , n * 6 Turin auf den 14 Nerem * — * im Tarwerth von
Submissien auf die Lieferung ven 419 Lire.
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oder Alten tbeiler, Pensenisten. — 69. man die Gliederung der Gesellscihaft in Erwerbende und in die don ibaen unferbalfenen
Ueber die sreyiellen Bedingungen ist dag Näbere an Ort und Stelle eiajuseben.