1882 / 255 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 30 Oct 1882 18:00:01 GMT) scan diff

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fenden Jahres mit dem Definitivum des Vorjahres

bei 37 mit zusammen 24 703,64 Em höher und bei 16 km geringer, als in dem⸗

und auf das Kilo⸗ Bahnen mit zusammen

im Ganzen (mit 29 43586 Em Betriebslänge) en mit zusammen 4732 selben Zeitraume des Vorjahres, meter Betriebslänge bei 33 22 546,02 Em höher und bei 20 Bahnen mit zusammen 6889,84 km (darunter 7 Bahnen mit vermehrter Betriebslänge) Fringe als in demselben Zeitraume des Vorjahres; b. beim ergleiche der provisorisch ermittelten Ergebnisse mit den im Vorjahre ermittelten provisorischen Angaben; im Ganzen (mit 29 435,868 km Be— triebslänge) bei 43 Bahnen mit zusammen 2A 266,77 km höher und bei 109 Bahnen mit N=. 2169,09 km ge⸗ ringer als in demselben Zeitraume des Vorjahres, und auf das Kilometer Betriebslänge bei 40 Bahnen mit zusam— men 25 636,41 km höher und bei 13 Bahnen mit zusammen 3799,45 km (darunter 4 Bahnen mit vermehrter Betriebs⸗ me geringer, als in demselben Zeitraum des Vorjahres. Bei den unter Staatsverwaltung stehenden Privathahnen, ausschließlich der vom Staate lar eigene Rech⸗ nung verwalteten Bahnen, betrug Ende September d. J. das esammte konzessionirte Anlagekapital 701 428 600 3 407 900 S Stammaktien, 93 645 000 16 Prioritäts-Stamm⸗ aktien und 377 375 700 S6 Prioritäts-Obligationen) und die Länge derjenigen Strecken, für welche das Kapital bestimmt ist, 3208,65 km, so daß auf je 1m is 606 M entfallen. Bei den unter Privatverwaltung stehenden Privatbahnen betrug Ende September d. J. das gesammte konzessionirte Anlagekapital 1 659 396 843 ½6 (d 02 194 850 υ Stammaktien, 152 556 900 S Prioritäts— Stammaktien und 484 645 9093 S Prioritäts-Obligationen) und die Länge derjenigen Strecken, für welche dieses Kapi—

tal bestimmt ist, 5569,76 km, so daß auf je 1 Em 186 616 S606 entfallen.

Trifft die Straßenfluchtlinie einer neu anzulegen— den Straße ein unbebautes, aber zur Bebauung geeignetes Grundstück, welches zur Zeit der Feststellung dieser Fluchtlinie an einer bereits bestehenden und für den öffentlichen Verkehr und den Anbau fertig gestellten anderen Straße belegen ist, und wird demzufolge dem Grundstückseigenthümer die Geneh— migung zur Erbauung eines Hauses unter Ueberschreitung dieser Fluchtlinie nicht ertheilt, so hat der Eigenthümer, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, V. Civilsenats, vom 23. September d. J, auf Grund dieser Verweigerung des Bau— consenses keinen Entschädigungsanspruch. Der Entschädigungs⸗ anspruch tritt nur dann ein, wenn der Bau des Hauͤses in der Fluchtlinie der neuen Straße wirklich erfolgt ist.

Der Gouverneur von Cöln, General-Lieutenant von Ziemietzky, ist zur Abstattung persönlicher Meldungen auf einige Tage hier eingetroffen und im Hotel Royal abgestiegen.

Der heutigen Nummer des „Reichs- und Staats—⸗ Anzeigers“ ist eine „Besondere Beilage“ (Nr. 10, enthaltend Entscheidungen des Reichsgerichts, beigefügt.

Als Aerzte haben sich niedergelassen die Herren Dr. Eckervogel in Darseld, Dr. Schwarz in Drensteinfurt, Dr. Rhein in Daun.

Sachsen. Dresden, 28. Oktober. (Dr. J.) Gestern

erfolgte die Uebersiedelung des erkrankten Prinzen Albert 9 ee r nach Dresden mittelst der Pillnitzer Fähre. ie Fa

hrt ing auf diese Weise verhältnißmäßig gut von statten, obschon der hohe Kranke sehr erschöpst in Dresden anlangte. Der Krankheitszustand Sr. Königlichen Hoheit war in den letzten Wochen ganz unverändert.

Sachsen⸗ Weimar ⸗Eisenach. Weimar, 28. Oktober. (Weim. Zig.) Die Nachrichten aus Heinrichau über das Be⸗ finden der Großherzogin lauten heute sehr befriedigend

Elsaß⸗ Lothringen. Straßburg, 238. Oktober. (W. T. B.) Die „El saß⸗Lothringische Zeitung“ schreibt: Wie wir vor einiger Zeit an dieser Stelle mittheilen konnten, hat die Regierung aus den Gerichtsverhandlungen egen den Rendanten Streckert Anlaß genommen, eine Unter— uchung der gesammten dermaligen Buch- und Kassenführung der Kaiserlichen Tabackmanufaktur unter Leitung des Ministerial⸗Ratheg von Strenge anzuordnen. Außerdem ist eine neue Aufnahme des Inventars der Manufaktur nach dem Stande vom 1. Oktober d. J. verfügt worden. Die Regie⸗ rung hat ferner, um durch eine noch eingehendere und voll—⸗ kommen unparteiische Untersuchung ein ganz sicheres Urtheil Über die Sachlage zu gewinnen, an zen Rechnungshof des Deutschen Reiches, welchem ohnehin die Revision der Rech nungen der Tabackmanufaltur obliegt, das Ersuchen gerichtet, eine Kammission hierher zu senden, welche an Dirt und Stelle nicht allein eine Revision der gesammien Buch⸗ und Kassen sührung der Manusaktur im Jahie 1889 61, sondern auch eine Prüfung der Ergebnisse der von dem Ministerium angeordneten Unter— uchung der dermaligen Buch- und Kassen führung der Manu— altur, sowie der neuesten Bestandsaufnahme vorzun-hmen be. Der Nechnungshof hat diesem Ersuhen bereitwilligst entsprochen, der von ihm abgeordneie Kommissarius, Geheime Qber Rechnunge⸗ Rath Rembe, wird in Begleitung von zwei Revisione beamten deg Nechnungeboseg in den näch⸗ sten Tagen hier eintreffen und alebald an das Werk gehen. Sobald die Arkeiten deg Kommissars deg Nechnungehoseg, welche möglichst beschleunigt werden sollen, abgeschlossen sein werden, wird die für Angelegenhei⸗

pidem Steigen begriffen und der m zwischen Ober⸗ drauburg und Linz wieder eingestellt. Die Ueberschwemmung im Möllthale ist größer als im September. Im Gailthale hat der Postverkehr eingestellt werden müssen; mehrere Brücken sind weggerissen. Die in Kirchbach weilende Scha⸗ denerhebungskommission ist daselbst vom Wasser eingeschlossen.

Innsbruck, 28. Oktober. (W. T. B.) Der Bahn⸗ verkehr auf der Bozen⸗Meraner Bahn ist neuer Ueberschwemmungen wegen eingestellt, ebenso ist auf der Strecke Trient-Lavis der Bahnverkehr unmöglich, zwischen Gries und dem Brenner sind beide Geleise unfahrbar. Auch in dem Bezirke von Brixen sind die Bäche mächtig ange⸗ schwollen und aus Niederdorf und Toblach wird aufs Neue Wassersnoth gemeldet. Alle vorliegenden Nachrichten deuten darauf hin, daß sich die kaum überstandene Katastrophe noch—⸗ mals wiederholen könne, da die vorgenommenen provisorischen Schutzbauten kaum Stand halten dürften und das Erdreich überall gelockert ist.

Die am Nachmittag eingelaufenen Nachrichten bestäti⸗ gen den Einbruch einer noch größeren und furchtbareren Ka— tastrophe über Tirol, als die jüngste war. Von dem Fried⸗ hofe zu Brunneck schwemmte das Wasser die Särge weg. Das Wasser hat überhaupt einen größeren Stand erreicht, als jemals zuvor. Das dortige Spital wurde geräumt. Die Dörfer Sillian und Porzendorf sind bedroht, Toblach befindet sich in größter Wassergefahr; wie es heißt, wären in Dölsach schon viele Menschen verunglückt. Die Bahn und die Straße nach Kärnten sind gesperrt, Brixen und das Dorf Albeins sind aufs Aeußerste gefährdet, der Verkehr von und nach Bozen ist nach allen Richtungen hin unterbrochen. Auch die Reichsstraße über Blumau, Atzwang und Waidbrück ist an vielen Stellen zerstört. Die Drau, Eisack und Talfer sind ausgetreten und gefahr— drohend gestiegen, ebenso die Flüsse Roggia, Fersina und Avisio. Die Höhe der Etsch beträgt 31! Meter über dem normalen Waffer⸗ stand. Der Bahndamm zwischen Lavis und Trient ist abermals durchbrochen und der Verkehr auf der Bahn eingestellt. Auch die Ortschaften Cles und Sulzberg sind stark bedroht. Im Norden Tirols herrscht anhaltendes Sturmwetter und zu bei— den Seiten des Brenner ergießt sich der Regen in unaufhör— lichen Strömen, der Ampaßbach ist ausgetreten, die Schön— berger Straße ist 8 ki weit unfahrbar geworden. In Deutsch— Matrey, wo die Bahn ebenfalls unterspült ist, hat eine Erd— abrutschung stattgefunden. Der Inn steigt, die telegraphische Verbindung ist meistens zerstört.

Pest, 30. Oktober. (W. T. B.) Wie das „Ungarische Correspondenz-⸗Bureau“ meldet, wird vom Finanz-⸗Minister die Konvertirung des Restes der Goldrente be— absichtigt und soll damit zu Anfang k. J. faktisch begonnen werden. Ebenso werde beabsichtigt, die bisherigen Vorschüsse an die Tabakproduzenten einzustellen.

Belgien. Brüssel, 28. Oktober. (W. T. B.) Der japanische Prinz Arisugawa ist heute hier eingetroffen.

Großbritannien und Irland. London, 28. Oktober. (W. T. B.) General Wol seley ist heute gegen Abend hier eingetroffen. Trotz des Regens hatte sich eine große Menschen⸗ menge am Bahnhofe von Charingeroß eingefunden, weiche den General mit Veifallsbezeugungen begrüßte.

Strömender Regen ergießt sich andauernd über ganz

England. Mehrere Ortschaften im Themsethal stehen unter Wasser.

Frankreich. Paris, 27. Oktober. (Fr. Corr.) Die Verhandlungen zwischen den Gesandten von Mada— ga scar und den Delegirten des Auswärtigen Amts dauern fort. Die Madagassen verweigern bis jetzt die von der französischen Regierung verlangten erheblichen Konzessionen.

Die Nachrichten aus Lyon bestätigen nicht, daß man den Verbrechern, welche die Bombenexolosion im Café Belle⸗ (our veranstaltet haben, auf der Spur ist. Ein junger Mensch, Cyrouet, Redacteur am „Etendard Réevolutionnaire“, der im Verdacht der Theilnahme am Verbrechen steht, ist ent⸗ wischt. Die intransigente Presse hilst sich dem allgemeinen Unwillen gegenüber mit der Behauptung, es liege keine Ge— fahr vor.

28. Dltober. (B. T. B.) Das „Journal officiel!“ wird nächstens eine Verordnung veröffent⸗ lichen, in welcher Formalitäten sesigesetzt werden, welche die Polizeibehörde für den Transport des Dynamits aus der Fabrik bis zum Orte seiner Bestimmung anwenden kann. Die Regierung hat beschlossen, eine ständige Gar— nison nach Monteeau-les-Mines zu legen. Der Unterrichte⸗Minister hat ein Cirkular erlassen, in wel⸗ chem dem Ermessen der Präfekten Üüberlassen wird, nach Zeit und Umständen das Gesetz über die Entfernung religiöser Abzeichen aus den Schulen zur Ausführung zu hringen. Religiose Abzeichen sollen indeß in neu zu errichtenden Schulen nicht eingeführt werden.

Marseille, 28. Oltober. (W. T. B) In hiesiger Gegend hat eine große Ueberschwemmung staltgesunden; mehrere Flüsse sind ausgetreten, Ortschasten unter Wasser, das Eisenbahngeleise bei Cannes weggerissen und der Bahn hof überschwemmt. Vor St. Naphael sind 10 Schisse ge— scheitert. Der Schaden ist ein sehr bedeutender. 29. Oltober. (W. T. B) In Cannes haben bei der Ueberschwem mung 7 Personen das Leben eingebüßt. Bei Nimes stürzten in Folge einer durch das Wasser berbei—

ten der Tabackmanusaktur bestehende Veraihunga fon mssion usammenberusen werden, und es sollen mit ihr die Vorlagen! crathen werden, welche dem Staatgrath und dem Landeg⸗ aus schuß zu machen sind, um ein vollkommen klares Bild von! der Geschästesührung und von der sinanzielen Lage der Tabackmanusattur zu gewähren.

COesterreich-ugarn. Wien, 29 Oftober. (W T. B) Der te fand ein Ministerrath stait, in welchem die neursten roßen Wasserschäden in Tirol den Gegenstand einge⸗ Erwägungen bildeten.

30 Dttoder. (M. T. B.) Die letzten aug Tirol und Kärnten eingetroffenen Nachrichten Fesagen, daß dag Wasjer im Sinken begrissen sei, und daß der Regen auf⸗ Cebort habe. Tie angericteten Verwüstungen werden jedoch0 alg auserordentlich große und die Gefahr alg noch nicht be⸗ seitigt berechnet.

Klagenfurt, 238 Oftober. (B. T. ) In Folge nemerlicher, andauernder Regengüsse ist die Drau in ra⸗

lichen Uebernabme der

Vey mitteilt.

Generalstabeg die Geerdigung des verstorbenen Beyg Sidi Sadok slangefunden.

geführten Bodensenkung 8 mit Waaren beladene Eisenbabn— waggong in einen Abgrund, während 2 Bahnbeamte getörtet und ein dritter schwer verletzt wurde. Seit heute macht sich eine Abnahme der Ueberschwemmung bemerkbar.

Tunis, 28. Oltober. (W. T. B.) Bei der feier— Regierungegewalt durch Ali Bey gab der französische Miniter⸗Resieen! Cam bon dem Gefühle seiner Ergebenbeit gegen den Ven Vugdruck und sagte: die gleicher Weise auf die Zuneigung des Bey. Ein solcheg gegenseitigeg Vertrauen werde die Vollendung der nothwendi⸗ gen Reformen beschleunigen. Der franzosische Miniser⸗Rendent richtete an die Vertreter der auswärtigen Mächte rin RNund— schreiben, in welchem er denselben das Ableben des bieberiaen Heyg und die Uedernahme der Regierunge gewalt durch An

9. Oftober. (B. T. G) 8 bat

unter Theil⸗ nabme sammtlicher Konsuln und der Gfstnlere des franz oͤsischen

Der neue Megent All Bey war durch Unwehlseln an der Theilnahme verhindert und ieß fich

auch den Konsuln dankte.

Spanien. Der General⸗Kapitän der Phil ip⸗ pinenin seln hat an die Regierung nach Madrid folgendes Telegramm gesendet:

Manilg, 21. Oktober. Eine neue und schreckliche Katastrophe hat Manila betroffen. Ein fürchterlicher Orkan hat die Stadt fast gänzlich jerstört. In weniger als einer Stunde waren die Häufer der Eingeborenen und auch die Blockhäuser vernichtet; auch solide Steingebäude und selbst solche mit Eisenkonstruktion wurden abgedeckt und unbewohnbar gemacht. Mehr als 60 000 Familien sind obdachlos. Die Baracken, Spitäler, Aemter, Läden und Magazine sind zerstört. Mehrere Schiffe sind zu Grunde innen, Unter den Menschen sind verhältnißmäßig wenig Unglücksfälle vorgekommen. Ich bin ohne Verbindung mit den Provinzen. Malacanan ist vollständig zerstört. heiß In einem spätern Telegramme des General⸗Kapitäns

eißt es:

Die Behörden von Balacan und aus dem Innern der Insel melden eine gleiche Zerstörung, die durch den Orkan herbeigeführt worden ist und wodurch mehr als 150090 Menschen obdachlos ge— worden sind. Seltsamerweise kam einen Tag nach dem Orkan, in Manila wie auf der ganzen Insel, kein Fall der sonst dort herrschen⸗ den Cholera vor. Der Schaden auf den Tabackpflanzungen ist immens. Man glaubt, daß mehr Menschenleben zur See als auf dem Lande durch den Sturm verloren gegangen sind. Die Situation der Schiffe in den Häfen war eine qualvolle. Viele derselben wurden durch den Sturm, bevor sie die hohe See gewinnen konnten, aufeinander ge— schleudert und zerstörten sich so gegenseitig.

Italien. Rom, 28. Oktober. (W. T. B.) Aus QAber⸗Italien wird neuerdings gemeldet, daß die dortigen Wasserläufe bedeutend im Steigen begriffen sind. Verona ist wieder von der Ueberschwemmung bedroht und die Marengo⸗-Ebene bereits überfluthet. Die Flüsse Po, Etsch, Tagliamento, Brenta und Bacchiglione sind in einer gefahr— drohenden Weise angeschwollen. Die Eisenbahnverbindung mit Tirol und mit Ponteba ist unterbrochen.

30. Oktober. (W. T. B.) Von den Deputirten—⸗ wahlen sind bis jetzt folgende bekannt. In Rom sind ge— wählt Minister Baccelli, Pianciani (Progressist), Corazzi (Ge— mäßigter), Coccapieller (radikal, aber monarchisch). Depretis und Baccarini sind zweimal gewählt. Venedig wählte 4 Progres— sisten und zwei Gemäßigte, Turin durchweg Progressisten, Florenz drei Progressisten, 1 Gemäßigten, Palermo durchweg Pro⸗ gressisten, darunter Crispi. Auch in Neapel wurden bis jetzt nur Progressisten, darunter Nicotera, gewählt, in Genua 3 Progressisten, 1 Gemäßigter, in Mailand 4 Radikale und der Progressist Correnti, in Brescia nur Progressisten, dar—

runter Zanardelli. In Treviso sind Luzzatti und Visconti⸗ Venosta gewählt.

Türkei. Konstantinopel, 28. Oktober. (W. T. B. Der Sultan empfing heute den Botschafter Persiens, Mohsin-Khan, und versicherte demselben, daß der Zwischen— fall mit dem Kurdenscheikh Obeidullah beendigt sei. Obei— dullah werde in Mossul internirt, sein Sohn als Geißel nach Konstantinopel kommen.

29. Oktober. (W. T. B.) Der englische Botschafter Lord Dufferin hat heute die Note der Pforte vom 17. d., be⸗ treffend die Räumung Egyptens Seitens der englischen Truppen, beantwortet, die Antwort ist, wie verlautet, aue⸗ weichend ausgefallen.

Numänien. Bukarest, 29. Oktober (W. T. B.) Die Thronrede, mit welcher die außerordentliche Session der Kammern heute vom Könige eröffnet wurde, betont, daß die Beziehungen Rumäniens zu allen Mächten durchaus zu— friedenstellende seien. Es sei dies den beständigen Anstrengungen der Nation zu danken, durch eine friedliche Entwickelung im Innern ein Element der Ordnung und des Fortschrittes der europäischen Civilisation zu werden. Im Uebrigen enthält die Thronrede keinen auf die Politik bezüglichen Passus. Was die frübzeitigere Einberufung der Kammern angehe, so sei dieselbe er⸗ solgt, um das Budget und andere Vorlagen rechtzeitig zu er— ledigen. Die Thronrede weist ferner auf die vorzügliche Ernte dieses Jahres hin, sowie auf den wohlthätigen Einfluß der agrikolen Kreditanstalten und des Rückkaufs der Eisen— bahn. Der Bau der früher votirten Eisenbahnen sei theil⸗ weise vollendet, theilweise in der Ausführung begriffen. Die Armee habe sich in befriedigender Weise entwickelt. Besondere Genugthunng spricht die Thronrede über den Stand der Finanzen aus. Die Budgets der letzten Jahre und besonders des laufenden Jahres hätten einen Ueberschuß ergeben, wah— rend keine neuen Steuern eingeführt und keine anderen An— leihen als zu produltiven Zwecken gemacht worden seien. In Folge dessen komme der Kredit Rumäniens demjenigen der großen und reichen europaischen Staaten gleich.

Amerika. Washington, 26. Dlhiober. Präsident Arthur hat den 30. November sagungstag angesetzt

New⸗Hork, 26. Oltober. Hier eingegangenen Post⸗ berichten zusolge haben die Eingeborenen der Bagket⸗Insel, unweit Punta Arenae, die Mannschaften von drei Booten schiffbrüchiger Fahrzeuge ermordet.

Afrika. Egypten. Kairo, 29. Dltober. (W. T. B) Der Ministerraih hielt heute eine Sitzung ab, in welcher die Lage der Dinge in Sudan den augschließlichen Ve⸗ rathungegegenstand bildete. Jamail Pascha Ejub weigert sich, ohne erhebliche Truppenverstärkungen das Kommando daselbst zu übernehmen, der Ministerrath beschloß, un— ver züglich weitere Truppen nach dem Sudan zu senden. In dem Prozesse gegen Arabi vernahm die Unter⸗ suchungekommission heute einen Kavalleriekapitän, welcher versicherte, nach dem Bombardement Alerandrieng eine Unter redun zwischen Arabi und Mahmud Semi Pascha mit ange⸗ bört ju baden, in welcher Belde darüber einig waren, daß

sür ihre Theilnahme an der Leichenfeier

(Allg. Corr.) als Dank⸗

durch den Bruder des Verstorbenen, Tased Dey, vertreten, der

nunmehr nichts weiter zu thun sei, als die Stadt anzuzünden.

19 Von dem Vertheidiger Arabi'g, Broadley, sind die lan Besite sranzösische Regierung rechne in

Abdullal Paschag besindlich gewesenen Schriststücke, namentlich auch mehrere demselben aug Konstantinopel zugegangene De⸗ veschen, beigeschafft worden.

Das Verhör der Belastunge zeugen in dem Prozeß gegen Arabi durch die Untersuchung skommission ist beendet; das Verhör dieser Jeugen durch die Vertbeidiger soll in einigen Tagen beginnen. Der Prolurator Borchli Bey soll sicͤh dabia geäußert haben, daß die Augsagen der Jeugen die Mit chuld Arabi's an den Nlanderungen und Brandstistungen in Al randrien dbewiesen.

Aug London, W. Oftober, meldet W. T. B.: Die Abendelatter bringen ein Telegramm aug Mlerandrien von gestern, wonach zur Deckung der durch den Brand und die Vliünderung in lerandrien verursachten Verlu ste

Pbligationen der egyptischen unifizirten Schuld im Betrage von 4 Millionen emittirt werden würden.

——

Zeitungsstimmen.

Das „Berliner Tageblatt“ sprechung des Ausfalles der Wahlen: .

Es scheint uns nicht ganz gerechtfertigt, die liberale Niederlage, wie es hier und da geschieht, auf das Wahlsystem und die Beeinflussung von oben zu schieben. Wir müssen vom preußischen. Volke nicht so gering denken, daß es, wenn irgend ein mächtiger Ideenzug, dessen Träger einst die Liberalen ge⸗ wesen, durch das Land ginge, nicht trotz jener Hinder. 1 liberal gewählt hätte; hat es sich ja auch in der Konfliktszeit durch die gleichen Schranken an der Wahl freisinniger Vertreter nicht hindern lassen. Gerechter Weise muß man sogar zugestehen, daß der offiziöse Preßdruck von oben diesmal geringer war als sonst, was sich ja auch in der oben gekennzeichneten Haltung des Berliner Regierungsblattes (Nordd. Allg. Ztg.) sowie darin bekundete, daß diesmal die ganze leidenschaftliche Agitation der Provinzial Gorrespondenz“ fehlte, welche frühere Wahlkämpfe so verbittert hatte.

Die „Post“ rechnet 129 Sitze für die konservative, 55 für die freikonservative Partei, jedenfalls belause sich die Stärke der Parteien der Rechten auf 184 Sitze. Weiter be— merkt das Blatt:

Wenn die Wahlen etwas bedeuten, und daran zu glauben gewöhnen wir uns doch allmählich so bekunden die diesmaligen, gegenüber dem unaufhörlichen Schmerzensgeschrei des Fortschritts und feines Gefolges, vor allem Vertrauen zu der Regierung und Zufrie⸗ denheit mit derselben. Wenn die Regierung zu besorgen gehabt hätte, daß aus den Wahlen eine für sie ungünstige Kombination hervor— gehen könnte, so wäre es die gewesen, daß das Centrum im Verein mit den Sezessionisten und dem Fortschritt über die Majorität des neuen Hauses hätte verfügen können. Nach dem Ausfall der Wah len ist eine solche Kombination jetzt ausgeschlossen.

Die „Schlesische Zeitung“ schreibt in Betreff der Wahlen: ; ;

Seit Jahren hatte man das Gespenst der Reaktion in einer Weise umgehen lassen, daß mancher leichtgläubige Philister wirklich glaubte, die Reaklion, welche sich schon seit dem großen Krach in einen Erwerbverhältnissen fühlbar gemacht, sei das Werk des Fürsten Bismarck und der reaktionären Minister oder allenfalls auch der „Junker und Pfaffen.“ Schon seit jenem epochemachenden Pro⸗ nunciamiento im Zoologischen Garten Berlins hatte man alles auf⸗ geboten, den freudigen Stolz, mit welchem unser Volk auf die eben durchlebte große Epoche, auf die errungene Macht und Größe des Vaterlandes blickte, in Mißmuth und Unzufriedenheit zu ver⸗ kehren; als man aber schließlich doch zu der Erkenntniß gelangte, daß dies nicht gelingen wollte, als der unendliche Jubel, welcher in den Septembertagen Schlesien und Sachsen erfüllte, die Ueberzeugung aufdrängte, daß unser Volk sich nicht gedrückt und geknechtet fühlt, daß es sich vielmehr von Herzen des Vaterlandes freut, da war man rasch und entschlossen bei der Hand, die Taktik zu ändern. Man ver⸗ mochte die glorreichen Erfolge, welche das Vaterland der unvergleich— lichen Staatskunst Bismarcks verdankt, thatsächlich nicht zu leugnen, aber man vindizirte sie der eigenen Partei. Hrn. Laskers beredter Mund erklärte urbi et orbi: .

„Von jeher ist das geschichtliche Erbtheil der Liberalen gewesen, die Einigung Deutschlands vorzubereiten, und wir wollen nicht zu⸗ geben, daß diese sich angeeignet werde von den Konservativen oder von einem konservativen Staatsmanne.“

Neben diesen großen Dingen versäumte man auch die kleinen nicht. Die Fortschrittlichsezessionistische Presse arbeitete mit hoch— gespanntem Dampf in der bekannten ihr eigenen Weise. Sie unter⸗ ließ es nicht, namentlich allerwärts da, wo der Fortschritt seine Hauptstütze in dem reichen jüdischen Element erkannte, die gesammte anti Ul ein inn Parteibewegung als rundweg antisemitisch zu charak⸗ terisiren. . ;

—ᷣ— wir nun, welches war der Erfolg all dieser gewaltigen Anstrengungen? Wie hat das Land auf den Axrpell des Fortschritts und seines Anhanges geantwortet? Welches sind die Eroberungen?

Der Fortschritt ist mit 39, die Sezession mit 20 Häuptern aus dem vorigen Abgeordnetenhause herausgegangen, der Fortschritt zieht mit 39, die Sezession mit 20 Häurxtern in das neue wieder ein. Die nationalliberale Fraktion ist von 87 Mitgliedern auf 70 reduzirt, die linke Seite des Hauses ist also in ihrer Stärke erheblich zurück⸗ gegangen, während die konservative in gleichem Maße gewonnen hat. Thatsache ist demnach, daß das Ergebniß für die Opposition ein noch viel ungünstigeres ist als das der Wahlen von 1879.

Der „Neuen Preußischen Zeitung“ dem Regierungsbezirk Magdeburg berichtet:

Die Lage der Industrie hat in dem bereits im Frübjabr auf manchen Gebieten hervorgetretenen Aufschwunge weitere Fortschritte gemacht und sich auf die meisten Industriezweige von größerer Be deutung ausgedehnt. Unter anderen haben die Tuch und Wollwaaren⸗ fabriken in Galbe a. S. und in Burg, Dank den Schutz zöllen, sich des regsten Betriebes zu erfreuen gehabt. Auch die Müblenindustrie bat in Folge der Erleichterung des Zollverkehrs mit dem Auelande eine sebr günstige Wendung genommen.

sagt in einer Be⸗

wird aus

Centralblatt für das Deutsche Reich. Nr. 43. Inhalt: Handels und Gewerbewesen: Abänderung der Bestimmungen über die Zusammensetzung und den Geschäftebetrieb der literarischen, musikalischen, künstlerijchen, vbotographischen und gewerblichen verstãndigenvereine. Verlängerung des Handelt vertrage mit Sy Erscheinen der amtlichen Minbeilungen aus den Berichten Fabrilinspeftoren für 1881. Maß und Gewichts wesen: Bekan machung. betreffend die in den Apotheken Zoll und Steuerwesen: Befugniß einer Steuerstelle.

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s W 22* zulassizen Waagen.

Aueweisung von Autländern aug dem Reichegebiete.

Amtsblatt des Reichs ⸗Postam tz. Nr. 66. . Verfügungen: vom 25. Dlieber 1882. Angabe der Nummer Ankunstebuchg auf der Vorderseite der Post ⸗Auftraae formulare. 25. Dkiober 1887. Gröffnung der Gssenbabastrecke Culmsee den Vom 25. Oktober 1882. Gröffnung der Gisjen Gũldenboden ·Mobtungen.

Archiv für Post und Telegravpbie. Nr. 19. Aktenstücke und Aufsätze: Die Ergebnisse der Reiche ˖ Pest· un grapben verwaltung während der Jabte 1879 - 1881. 111.) Geschichte der swwedischen Postverwaltung Die Legung de

and während des Jabreg 1880 Die Insel Borkum

Mitteilungen: Ginsübrung besonderer Wertbjeichen bei

2 in Frankreich. Griechische Eisenbahnen. tfebreweseng:

Wuͤrttembera. 8. Auflage. . direktion ⸗Sekretr im ure bürean des Reichs. Pestamtg. 1882. Verlag von Jullug Syringer, Monbijenrlasg 3. 59 . Jeltschriften ˖ Uebers han.

fuquna

Meri te kesten ˖ Einnabmen iln bürgerlichen Rechiestreitiafeiten

Mlgemeine Verfügung vom 21. Dfieber 1882, betreffend die Bildung Grkenntniß

elner Siraffammer bei dem Amttgeticiht in Gtefeld. deg Reichegerichtz vem 2 De sember 18801. Gentral-

waltung in dön Königlich prenußischen Staaten. Nr. M

Konsulal⸗ wesen: Ernennungen. Aufbebung eines Kensulatg. Polijeiwesen:

Gran bab niit de

Inhalt: ad Tele⸗ Zur Tele⸗ rapbenfabelg im St. Gottiardmnnel Das Postwesen in Nieder⸗ Rleine der Pest⸗ Literatur des KBabnpestlarte vom Deutschen Reiche nebst einem Ver zjelchriß der Babnrosten im Reiche ⸗Postgebiete, in Bavern und Bearbeitet von G. Lebmann, Dber⸗Pest- Berlin

Prei 1 M

Ju st ij Min isterlal Blatt. Nr. . Jabalt: Allaemeine com M. Dlteber 1887. betreffend die Ermittelung der

latt der Abgaben⸗Geseßggebnng and Ver⸗

Inhalt: Allgemeine Verwaltungsgegenstände: Ertheilung von Freifabrtsscheinen für Reisen behufs Umladung von unter Zollver⸗ schluß laufenden Eisenbahnwagen. An versetzte Beamte zu zahlende Mieihsentschädigung. Veränderungen in dem Stande und in den Befugnifsen der Zoll.! und Steuerstellen. Indirekte Steuern: Zollsatz für Taschenuhren., welche sich nicht in den dazu gehörigen, in demselben Kollo eingehenden Etuis befinden. Tarifirung von Dari. Tarifirung von Cementplatten. Tarifirung von s. g. Scherffscher Milch. Tarifirung von festem Kokosnußöl. Ver⸗ längerung des Vertrages mit Spanien. Personalnachrichten. Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 43. Inhalt: Amtliches: Personal⸗Nachrichten. Nichamtliches: Die Universitäts⸗ Frauenklinik in Berlin. Die Rathhausbau⸗Konkurrenz und die Theaterneubau⸗Frage in Wiesbaden. Von der internationalen Elektrizitäts. Ausstellung in München 1882. Vermischtes: Verein für Eifenbahnkunde in Berlin. Die Aspiranten des preu ischen Königlichen Forstverwaltungsdienstes. Erweiterung des Zellen⸗ gefängnisses in Hannover. Vom Rathhausbau in Wien. Er⸗ richtung von Fortbildungsschulen für Eisenbahnbeamte in Osterreich. Maßregeln zur Sicherung des Eisenbahnbetriebes in der Schweiz. Forth⸗Brücke. Technische Hochschule in Darmstadt.

Ministerial-Blatt für die gesammte innere Ver⸗ waltung in den Königlich preußischen Staat en. Nr. 9. Inhalt: Erlaß, die faustpfandlichen Rechte des Fiskus an den Al Kaution niedergelegten Werthpapieren betreffend, vom 1. Mai 1882. Vorschriften über die Prüfung der öffentlich anzustellenden Land⸗ messer. Cirkular, die Befreiung der im unmittelbaren Staatsdienste angestellten Frauen von Entrichtung der Wittwen⸗ und Waisengeldbeiträge betreffend, vom 1. September 1882. Erlaß, die Verpflichtung der Polizeibehörden, die an das Gericht abzuliefernden Gefangenen reinigen zu lassen, betreffend, vom 24. Juni 1882. Cirkular, die Unterbringung von Personen, welche auf Grund des §. 56 des Strafgesetzbuchs in eine Besserunge · Anstalt auf⸗ zunehmen sind, in Privatanstalten 26 betreffend, vom 5. Juli 1882. Cirkular, die Berichtigung des Verzeichnisses der zur Ertheilung von Anerkenntnissen über die Staatsangehörigkeit zuständigen Behör— den (efr. deutsch⸗schweizerischer Niederlassungsvertrag vom 27. April 1876) betreffend, vom 11. Juli 1882. Cirkular, die Verwendung des Vermögens der in Zwangserziehung untergebrachten Kinder zu den Kosten der Zwangserziehung betreffend, vom 12. Juli 1882. Aus⸗ zug aus einem Erlasse vom 19. Juli 1882, betreffend die Trennung der Beschwerden über Androhung eines Zwangsmittels, von der Be— schwerde über Festsetzung und Ausführung eines solchen (56. 67. Abf.! resp. Abs. 2 des Organisations⸗Ges. vom 26. Juli 1880). Cirkular, die Einrichtung von Strafregistern betreffend, vom 6. September 1832. Cirkular, das Auswürfeln und Ausspielen von geringfügigen Gegen— ständen bei Volksfesten in Bezug auf. Gewerbebetrieb betreffend, vom 2h. Juni 1882. Cirkular vom 26. Juli 1880, die in Angelegen⸗ heiten des Pfandleihgewerbes zuständigen Behörden betreffend, vom 26. Juni 1882. Cirkular, Anträge auf Erwirkung fiskalischer Vorrechte für Chausseen betreffend, vom 13. Juli 1882.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Ueber das am 22. d. M. in Schwerin eröffnete neue Mu— seum entnehmen wir der von den .‚Mecklenb. Anz. mitgetheilten Ansprache des Direktors Dr. Schlie Folgendes: Daß die Gemälde⸗ sammlung in so augenscheinlicher Weise alle anderen Sammlungen des Museums überragt, das ist das Werk des Herzogs Christian Ludwig, welcher 1756 aus dem Leben schied. Schon als junger Prinz gab er Zeugniß von seiner großen Liebe zur Kunst. Ich erinnere in dieser Hinsicht nur an das Tagebuch seiner italienischen Reise im Jahre 1705. Als er dann später die Regierung übernahm, da stei⸗ gerte sich die Liebe zur Kunst von Jahr zu Jabr, obwohl doch die Verhältnisse, unter denen er zu regieren anfing wie bekannt, äußerst schwierig waren. In der verhältnißmäßig kurzen Zeit von ungefähr 1735 bis 1756 hin gelang es ibm, jene ausgezeichnete Sammlung holländischer Kabinetskunst zu Stande zu bringen, welche noch heute der Gallerie ihr eigentliches Gepräge giebt und welche für die Aufstellung der Gemälde maßgebend gewesen ist. Während näm⸗ lich die übrigen Schulen, di- altdeutsche, altniederländische, vlämische, französische und italienische, die kleinere Hälfte der Gallerie einnehmen, welche nach der Theaterseite hin gelegen ist, entfaltet sich die breitere Masse der holländischen Schule auf der größeren Hälfte des Museums nach der Wasserseite bin. An diese reiht sich im letzten Saal die Sammlung jüngerer Meister, welche erst während der Regierungszeit des jetzigen Großherzogs entstanden ist. und zu deren Vermehrung auch das Kuratorlum der Boldtschen Stiftung durch namhafte Schenkun⸗ gen von Werken mecklenburgischer Meister beigetragen hat. Wenden wir uns zur unteren Etage, so sällt bier besonderg die Sammlung vaterländischer Altertbümer ins Auge. Die Sammlung ist geordnet nach der Stein⸗, Bronze und Eisenzeit. Es schließt sich ihr außer dem eine sogenannte comparatire Sammlung ausländischer analoger

zu Tausenden als

große Heerden selbst über die Grenze in das Königreich Rumänien,

dessen Staatsbürgerrecht er neuerdings vielfach erwirbt. Der Szekler schickt seine jugendkräftigen Söhne und Töchter ebenfalls Dien stboten nach Rumänien (25 0909 Reisexässe werden zu diesem Zweck jährlich verabfolgt), und nur der Sachse ist seßhafter, durchschnittlich wohl habender Ackerbauer und Handwerker. Was über die Entwicklung des Innungswesens und seine Beziehungen zum Unterricht (pie Hälfte des Volkes gehört noch zu den Analphabeten) gesagt ist, macht den Bericht für Deutschland interessant; auch die Daten über kommunale Industrie⸗Unternehmungen, über die Pferde⸗, Schaf⸗ und Rindvieh⸗ (Büffel⸗) Zucht, über Taback. und Weinbau, Mineralquellen ⸗Aus⸗ beutung und Forstwirthschaft sind von Werth. Der Bericht kann von der Kronstädter Handelskammer für 3 Gulden bezogen werden.

Von J. J. Heckenhauer in Tübingen sind kürzlich 2 Lagerkataloge, Nr. TCVII. und CII., veröffentlicht worden. Nr. XCOVII., Historischer Lagerkatalog Abth. II. Deutsche und außerdeutsche Geschichte, Geographie und Reisen, enthält ein Verzeichniß von 4094 (2350 6444) Schriften aus den genannten Wissensgebieten, welche unter folgende 17 Abtheilungen vertheist sind; ) 2. Allgemeine deutsche Geschichte und Geographie (189 Nrn.), b, Nord. und Mitteldeutschland G97 Nrn.), e. Süd⸗ deutschland excl. Württemberg (225 Nrn.), d. Württemberg, Hohen⸗ zollern-⸗Hechingen und Sigmaringen (423 Nrn.), also über Deutsch⸗ lands Geschichte und Geographie im Ganzen 1535 Nrn.; 2) Oester⸗ reich ˖ Ungarn (166 Nrn.), 3) Schweiz (127 Nrn.), 4) England (132 Nrn.), 5) Frankreich (314 Nrn.), 6) Holland und Belgien (im Ganzen 80 Nrn.), 7) Italien (77 Nrn.), 8) Rußland und Polen einschließlich Kaukasus (im Ganzen 142 Nrn.), 9) Schweden Norwegen und Dänemark (im Ganzen 95 Nrn.), 10) Spanien und Portugal (5627 Nrn.), 11) Türkei, Griechenland, Montenegro und Serbien im Ganzen 75 Nrn.), 12) Asien (317 Nrn.), 13) Afrika (135 Nrn.), 14) Amerika, Australien und Grönland (im Ganzen 165 Nrn.; 165) Allgemeine und europäische Geographie, Atlanten, Erdkarten, sowie Reisen durch mehrere Erdtheile (im Ganzen 3365 Nrn.), 17) Allgemeine Biographie (4 Nrn.), 18) Nach⸗ trag (144 Nrn.). In diesem ungemein reichhaltigen historischen Kataloge ist namentlich Deutschland mit seinen verschiedenen Staaten durch eine große Zahl von Schriften vertreten, unter denen sich viele werthvolle und interessante befinden. Die größte Zahl derselben be⸗ trifft Württemberg speziell, außerdem bemerkt man besonders viele Schriften über den preußischen Staat und seine Fürsien, besonders über Friedrich den Großen. Wenngleich allerdings nicht in gleichem Maße, wie über Deutschland, bietet der vorstehende Katalog doch auch über die übrigen Länder Europas eine Menge nicht unwich⸗ tiger Werke. Auch die die übrigen Welttheile umfassenden Rubriken enthalten so manches Interessante. Nr. O II., „Theologischer Lager⸗ katalog‘, bringt ein Verzeichniß von 10 976 Schriften zur Theologie, und zwar zur Dogmatik, Apologetik, Symbolik, Polemik, Moral⸗ theologie, Religionsphilosophie und Werke allgemeinen theologischen Inhalts. Besondere Abtheilungen des Katalogs enthalten Schriften über Christologie, Cölibat, Konzilien, über die verschiedenen Kon- fessionen, Lehrbücher der Symbolik, Schriften über Jesuitismus, israelitische Religion, Koran und türkische Religion, Moraltheologie, Papstthum, Sektenwesen, Selbstmord, Union, Unsterblichkeit. Wegen der ungemeinen Reichhaltigkeit und der vielen wichtigen und werth= vollen Werke, die über die verschiedenen Zweige der Theologie auf⸗ geführt sind, dürfte vorstehbender Katalog dem Theologen eine nicht zu verachtende literarische Hülfsquelle bieten.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Nach den aus dem Regierungsbezirk Minden eingegangenen Nachrichten ist die Ernte in allen Kreisen des Bezirks recht befrie⸗ digend ausgefallen. Roggen. Weizen, Hafer und Gerste haben quan- titativ und qualitativ einen guten Ertrag Kier ert wenngleich die nasse Witterung im August besonders dem Roggen einige Einbuße verursacht und das Einbringen der Ernte sehr erheblich 3 bat. Stroh bei allen Korngattungen und Heu ist durchgängig in ——— Massen vorhanden, letzteres namentlich dort, wo keine Ueberschwem⸗ mungen stattgefunden haben. Dagegen wird die Kartoffelernte, soweit jetzt zu übersehen ist, in Folge der anhaltend nassen Witterung eine geringe sein, besonders in den Niederungen, wo viel Fäulniß berrscht. Die Herbstbestellung nimmt bei günstiger Witterung erwünschten Fortgang.

Gewerbe und Sandel.

Nach Mittheilungen aus Spanien ist von der Hafenbebörde zu Barcelona auf den 16. November d. J., Nachmittags 3 Ubr, eine Submission auf die Herstellung von eisernen Schuppen am Hafenquai zu Barcelona zum Tarwerthe von 342 508,92 Pesetas ausgeschrieben worden.

Ueber die Stelle ein mseben

Nach Mittbellungen auß

speziellen Bedingungen ist das Nähere an Drt und

Italien sind von italienischen

Altertbümer, eine paläontologische Sammlung, eine Münjsammlung an, und zuletzt, im Erdgeschoß untergebracht, vorzũgliche Sammlung kirchlicher Alterthümer welche jetzt schöneres und reicheres Bild gewährt als in den in welchen sie früher untergebracht war. Der Sammlung vater⸗ ländischer Altertbümer reiht sich ein sogenanntes Tunstlabinet an. Gg ist dies ein bübsches Quodlibet aller möglichen Werke der AUleinkunst

eine

lung elfenbeinerner Kunstwerlke An das Kunstkabinet

sogenannte

die neueste Zeit bincin durch die Munistsenz des Greßberog? vermebrt. Wie eg nicht anders sein kann, liegen die Schär Marpen und Schränken verwabrt. Doch ist Sorge dafür getragen, daß dieselben in reriodischen Auestellungen, etwa 14 Tagen mn 14 Tagen, in größerer Menge jur Schaun gestell! werden können. Auch ist die Ordnung der Maxren und Kastenrertefenilles se votaesritien, daß umfangreiche alpbabetische Verzeichnisse ausgelen werden konnten, nach welchen sich der Studirende über den dor

1 ae denen Vorrath orientiren kan

e in

Das südsstliche Siebenbürgen,. lichen Grundkräfte und Lebeastbätigkeit vubliitte Bericht der Kronstädter Hande kammer euf nicht weniger als 421 Seiten Greßeklae rund schildern Durch die erwissenbafse und lIiterarisch⸗ werbrellle Weise, wie dieseg Gesammtbild des wirtschasnichen bürgen 187879 enworsen wird, stellt siwb alg cine VBereicherung der bandel aer gtarbischen betaus Nicht blog die neneste Dandeltbemennag Boden und Aima. Leute und Wiebstand des Sichendirzer sind da äußert ansiebend vor Augen geführt Gigentbamlickelten der diel Velfeämmeę la Siebenbürgen: ner, Steller und Sachsen. werden mit PBoblenangaken nad demerdbe- geschihiichen Daten IJlustrirt. Reine Teilbsteericbaerung iti an- gewandt, um die ungünstigen Partien des Gilde ja rer wieier- Namen-

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nee Wander ilel für nabemittelte Dearsche i Se cht keit übertrisst, Jo bat dech die Guta icklung noch nicht die Stufe erreiciht, aaf der selhe ober bezakit erden können. wie sie der dentsche Fabrikarbeiter beanprenbit. ad reist unser Bericht favelnd auf die Ubaeizneg Nin lt reel der man in Siebenbürgen Fremden beaegee, ebe feradeg Kartal und fremde Kenna dem Land fe nei Hätten um Hide industriele Gafrickelaa] den diaem Uierban- nad Dauttadastrie · Vaad ma ctaerm Vaade da di Meln⸗ jabl seieer Bedarfeartikel felt fabristtt, darchafgkeee Der Pan del and daz Gewerbe (waodeterea Stils) Keane S e, nr, nar cinen getragen GBrnchtbeil der Bernlferang Der ernie m

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ein ganz anderes,. Räumen,

vom 109 big 18. Jahrbundert. Besonders hervorragend ist die Samm- 3

schlleßt sicih die Sammlung plastischer Werke in Giweabgüssen. Im Ende der plastischen Sammlung liegt das Kur ferstichkablnet, bit in tei

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Sieben ˖ 1 dasselbe Literatur

Die wirtb chaten Narmit⸗

ich ist aus dem Bericht jn erseben, daß Fickenbüäragn kein rei. aan der dentsche Arkteiter den siebenküraischen an Uatdanger and aten. der Jadastrie daselk t

melisl Hirte, namenllich it die Schafmandt selee Tae and er rennt!

Behörden folgende Submission en auegeschrieben worden: 1) von der Direktion der Bauten des zweiten Ma⸗ rine departement ihn Neapel für den 4. November d. J, big Mittags 12 Ubr, eine Submission auf die Lieferung von Hol

zum Tarwerthe von 73 *49 Lire,

. 2) von der Direktion der Werkstätte für Militäraus⸗ stung in Irin für den 7. Nevember d. J, biz Nachmittag kon auf die Lieferung von Leder zum Tar⸗ gaia für den 7. November d. J. auf die Lieferung von

itertedirektion der Gießerei in Turin X, biz Nachmittag 3 Ubr, eine Sub⸗ ren 00h kg Kupfer zum Tarwertbe

Banarsenalg in ine Submissie auf die n 47250 Lire.

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chatte bericht der Berliner Weißbier⸗Brauerei⸗ ce) entnebmen ir fel nende Angaben: Die bsag stellten sich im Geschäftejabr 1861 Ra n raebr al im Vorsabre. Der Brnttennhen be- ee Genianeertra 77 213 M 10M M mebr all imm een dem Giga werden sreeifelbafte Ferderungen abae- schrleben and die Geaeralaafesten gedecki, nad eg verbleibt dann, nach e schteiangen auf die Gejellscihaftrebsekie in Höde den 8o5 A. cin Nettederlaa een olg M Pieraag ird eine Dieidende von

21 mar Wernkeilang gelangen Ie der erden lichen Generalrersammlaa der Menen Gaöß⸗ Ukftien - GefellsGaft rem 8. Ofieker 1887 urde auf Untrag der Neriferen der Drrektlen ned dem after De arge er- telacader Statat ana trag gcuchaigt: Der Wirfangzkeelg 1G. 2 de Satan end aud anf alle anderen Me- Velen das aFecierg., iazkefeandete aaf Giatichͤwaag and Be⸗

clektrij cha Gltachtang. anz ac debat

Tan Fireaa Gaar Soalieba, Magdebgrg, stad nater Ne 180 Ri m, weed weitere Kieselgzabde Der-

lafektetea ad Kieselgaße TDerinfeftieansmittel len- Het nerdea Die Rieselaake ird al cler rsentlklhe n der Dee te kriegte crar eblea ad la dea rraraken aub einn ne, dem, Wer der Mee snn selkst aaegefübrt, die den Nrwar'nn der Mere mr kae eee, raren ad Nastalfen aller Uri, aber and et den Pirna Ftagd e Wege- gad Rranfenstaben emrfehblen. Tie Aręyvataz, bene den ag teen Metallirebalter, Rel der eben mit tere He, ee eier der dra bares Deckeleerschliaß der seben lt. Mu , r, nie, ear bite e ,, Wee, der frecher enen ge vt Renre ien

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