1882 / 258 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 02 Nov 1882 18:00:01 GMT) scan diff

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Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Bei dem Ministerium der öffentlichen Arbeiten ist der Kanzlei⸗Diätarius Witt zum Geheimen Kanzlei⸗Sekretar

ern

Ober⸗Rechnungskammer.

Der bisherige Gerichtsschreiber bei dem Amtsgericht J. zu Berlin, Friedrich Wilhelm Albert er, ist 5 Geheimen revidirenden Kalkulator bei der Königlichen

ber⸗Rechnungskammer ernannt worden.

Aichtamtliches.

Deu tsches Reich.

Preußen. Berlin, 2. November. Se. Majestät der Kaiser und König hörten heute die Vorträge des Kriegs⸗ Ministers von Kameke und des General⸗Adjutanten von Albedyll, empfingen den Vize⸗Präsidenten des Staats-Mini—⸗ steriun s, Minister des Innern von Puttkamer und nahmen die Meldung des auf längere Zeit beurlaubten Herzogs Johann Albrecht von Mecklenburg-Schwerin, Hoheit, Rüitt⸗ meisters, aggregirt dem . entgegen.

Später nahmen Se. Majestät aus den Händen des Pre⸗ mier⸗Lieutenants Freiherrn von Münchhausen die Orden des verstorbenen Wirklichen Geheimen Raths und Ober-Präsiden⸗ ten von Pommern, Freiherrn von Münchhausen, entgegen.

Einem heute hier eingegangenen Telegramm zufolge ist Se. Königliche Hoheit der Prinz Heinrich, an

Bord S. M. S. „Königin Olga“, wohlbehalten in Madeira eingetroffen.

Nach Mittheilungen aus den Niederlanden ist das vor der Insel Terschelling ausgelegte Feuerschiff durch Sturm ungesähr eine Meile von seiner bisherigen

Stelle fortgetrieben worden, wird aber, sobald als möglich, wieder an die letztere verlegt werden.

= In der Klage eines Metzgers, dem das Fleisch und die sonstigen Theile eines von ihm geschlachteten Stücks Rind⸗ vieh als der Infektion durch Rinderpest verdächtig kon— fiszirt worden waren, gegen die Deutsche Reichskasse auf Schadenersatz, hat das Reichsgericht, . Hülfssenat, durch Erkenntniß vom 19. September d. J, ausgesprochen, daß ebenso wie für die auf Anordnung der Behörde (zur Ver⸗ hütung der Verbreitung der Rinderpest) geiödteten Thiere, auch für das Fleisch und die sonstigen Theile eines in regel⸗ rechtem Geschã tsgange geschlachteten Thieres, wenn dieselben als mögliche Träger des Giftstoffes der Vernichtung preis—⸗ egeben werden, dem betroffenen Besitzer Ersatz des gemeinen

erths der vernichteten Fleischtheile, gemäß den darüber er—

gangenen Bestimmungen des Rinderpestgesetzes, vom 7. Apri 186g, zu lessten ist. pestgeset April

= Das „Marine⸗Ver.⸗Bl.“ veröffentlicht folgende Na richten über Schiffsbewe gungen e, bedeutet Ankunst daselbst, nach dem Orte Abgang von dort). S. M. Knbt. „Albatroß“ 31. /8. Buenos⸗-Ahres 14.9. 14/9. Colonia. Beabsichtigte am 27.9. nach Montevideo und am 2/19. nach Punta⸗Arenas zu gehen. (Posistation: Montevide—ꝰ [Uruguay .) S. M. S. „Carola“ 5 /g. Pa⸗ Peete (Tahiti). Beabsichtigte am 16.8. nach Samoa in See zu 2 (Poststation: Sidney [Australien) S. M. Knbt. „CEyclop“ 2110. Port Sand 12.10. 14. 16. Alexan⸗ drien. ( Poststation: Alexandrien (Egypten)) S. M. S. Elisabeth“ 10/8. Wladiwostock 14./8.‚ 24568. Chefoo. Beabsichtigte am 2.10. nach Shanghai zu gehen. (Poststation: Hongkong.) S. M. S. Gneisenau“ 21.9. Port Said 12. 10. D 1XII9. Malta. (Poststation: Suda⸗ Bay Insel Candia ) S. M. Knbt. „Habicht“ 21.6. Alexandrien z / g. 6 16 Malta 7. 10. 14/10. Gibraltar 15/10. 21 /10. Ply⸗ meuth 24/19. 2/10. Wilhelmshaven. (Poststation: Wil—⸗ helm shaven.) S. M. S. „Hertha“ 17.8. Lagos 19.83. 20/8. Cotonu 21/8. 21.8. Lagos 24.3. 25/8. Whydah 26.18. 26/8. Gregt⸗Popo 27.83. 27. 8. Little⸗Popo 28. 863. 28/8. Qustta 29. 8. 23. /9.

sorto Grande 26. 9. 21. 10. Plymouth 24/0. 259. 15.

iel. (Poststation: Kiel). S. M. Knbt. „Hyäne“ 24/8. Val— paraiso 26/8. (Poststation: Sidney [Australien])) S. M. Knbt. „Iltig“ S8. /8. Shanghai 21.8. 25.6. Chefoo 28.8. 15.89. Singapore 28.9. nach der Stalion. (Post⸗ station: Hongkong.) S. M. S. „Leipzig“ Riel 19. 15. * 26.10, Yarmouth 28/19. (Poststation: Plymouth.) S. M. Av. Loreley“ 17/9. Buyukders. Letzte Nachricht von dort 15.10, (Poststation; Konstantinopel.) S. M. Knbt. Möwe 18 19. Plymouth 21. 10. 22. 10. Portsmouth 25. 10. (Poststation: Kiel.) S. M. S. „Molten 25. 10. Val⸗ paraiso. (Poststation: Panama.) S. M. S. „Nymphe“ 1715. Suda⸗Vay. ( Koststation: Gibraltar) S. M. S. „Giga= 15110. Plymouth 23 109. rach Madeira. (Poststation: St. Thomas Westindien]) S. M. S. „Stosch“ 27. 8. Chesoo. Veabsichtigte am 9.10. nach NYolohama zu gehen. (Post⸗ station: Hongkong.) S. M. Knbi. Wolf“ 7.8. Shanghai 21. 8. 28. 8. Chejgo. Beabsichtigte am 2589. nach Tientsin zu gehen. (Poststation: Hongkong.) S. M. Ayiso „Dieten· 27 3. Alexandrien 14. 10. 16. j0. Ralia 19. 16. 25. 10. Gibraltar. (Poststation: Plymouth.

Kiel, 1. November. (Kl. Zig) Die gedeckte Korvett Hertha“ erhielt Ordre abzurüsten und —— = ienst zu stellen. Für die Seckadetten der Korveine beginnt

heute die Seeossiziersprüsung. Die Königin von Däne mar traf vo gestern Abend, von Gmunden kommend, nehst Gesolge und Dienerschaft hier ein und reiste um 121 Uhr

mit dem danischen Dam er land“ übe Kopenhagen weiter. pier y r Korsör nach

Danno ver, 31. Oktober. Neue Hannoversche Zeitun In der zweiten Sihung des XVI. 16 vinzial-Landtages wurden die ersten drei Gegen slande der Tagesordnung: Antrag des ständischen Verwaltung aug⸗ ine vom 27. Ottober 1882, die Einnahmen und Auegaben

provinzialstandischen Verbandes von nnover für das

Jahr 1851 betreffend; 2) Antrag des sandischen Verwali ; ausschusseg vom 27. Dtiober 1852, die ——— Tiscen Dauptkaßse und er Provinzial Wittwenkasse für das

Jahr 1891 betreffend 3 Schrelben des standischen Verwaltunga⸗

direktorium revidirten ständischen Jahresrechnungen betreffend, auf Antrag des Schatzraths von Rössing an g. Rechnungs⸗ kommission verwiesen.

Ebenso wurde der Gesetzentwurf wegen Abänderung des hannoverischen Gesetzes vom 30. Juni 1842, das Ver⸗ fahren in Gemeinheitstheilungs- und Verkoppelungssachen be⸗ treffend, an eine Kommission von 9 Mitgliedern Üüberwiesen. Hierauf ging das Haus zur Berathung des Gesetzentwurfs, wegen Einführung der Gesetze vom 3 März 1850 und vom 27. Juni 1860, über den erleichterten Abverkauf und Aus⸗ tausch kleiner Grundstücke in die Provinzen Schleswig-Holstein und Hannover, in den Regierungsbezirk Cassel ausschließlich der vormals Großherzoglich hessischen Gebietstheile und in die hohenzollernschen Lande betreffend, über.

Der Entwurf lautet:

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c. verordnen, mit Zustimmung beider Häuser des Landtages Ünserer Monarchie, hierdurch was folgt:

Einziger Parggraph. Das Gesetz vom 3. März 1850, be⸗ treffend den erleichterten Abverkauf kleiner Grundstücke (Gef. Samml. S. 145) und die 85. 2 bis 6 des Gesetzes vom 77. Juni 1860, betreffend die Abänderung des Gesetzes vom 135. April 184 über den erleichterten Austausch einzelner Parzellen von Grund— stücken ,, S. 384) treten auch in den Provinzen Schleswig Holstein und Hannover, in dem Regierungsbezirk Cassel ausschließlich der vormals Großherzoglich hessischen Gebietstheile und in den hohenzollernschen Landen in Kraft.

Auf Antrag des Abg., von Rössing wurde dieser Entwurf

an die Kommisston verwiesen, welche sich mit dem vorher— gehenden Gegenstande zu beschäftigen haben wird. , le ch; die e ö 39. Finanz⸗Etats der han—⸗

verischen Provinzialstän ir das Jahr vom 1. Januar bi 31. Dezember 1883. dih 3 ö.

Nach dem Referat des Schatzraths Müller wurden die Einnahmen (Pos. 1— 10) und die Ausgaben (Pos. 1—- 14) nach dem Etatsentwurf unverändert genehmigt. Zu Pos. 15, 1, .

eihülfe an milde Stiftungen und Vereine, gemeinnützige und wohlthätige Anstalten, sowie ö ö 705 . t 794 MS. dem landschaftlichen Waiseninstitute hierselbst, vormals zu Moringen, 3420 ις an verschämte Hülfsbedürftige in den . Bremen und Verden und dem Lande Hadeln, dem enriettenstiste zu Hannover 3000 M, dem Unterstützungsverein für nothleidende Wittwen und Waisen von Aerzten in der Provinz Hannover zu Hannover 1200 M.

beantragte der Professor Lohmeyer-Göttingen, indem er die Lage der Wittwen und Waisen von Aerzten als besonders auf dem Lande sehr traurig schilderte, eine Erhöhung der für dieselben ausgeworfenen Summe. Der Landes⸗-Direktor von Bennigsen erklärte hierauf, daß es nicht angemessen sei, der Angelegenheit sofort näher zu treten; er stelle aber dem be⸗ treffenden Verein anheim, sich mit einem detaillirten Gesuch an das Landes-Direktorium zu wenden.

Hierauf vertagte sich das Haus auf Mittwoch 1 Uhr.

Sessen. Darmstadt, 1. November. Der Groß— herzog nebst dem Erbgroßherzog und der Prinzessin

Alix sind gestern Abend in erwünschtem Wohlsein hi zurück gekehrt sch hifein hierher

Sachsen⸗ Weimar Eisenach. Weimar, 1. November. Nach glücklich eingetretenem Abschluß der diphtheritischen Er— krankung erholte sich, wie die „Weim. Itg.“ berichtet, die Großherzogin zusehends. Bei dem gleichen günstigen Fortgange der Rekonvalescenz ist zu hoffen, daß Ihre König—⸗

liche Hoheit im Laufe der nächsten Woche nach Weimar zurück— kehren werde.

QOesterreich⸗angarn. Innebruck, 1. November. (W. T. B.) Der Zugverkehr zwischen Ala und Salurn, sowie zwischen Brixen und Waidbruck ist heute wieder eröffnet worden, ebenso die Fahrpost von Brixen nach Atzwang und von Brunneck nach Innichen. Der Ver⸗ kehr zwischen Sillian und Lienz ist neuerdings wieder gestört, dagegen die Postverbindung zwischen Lonsthal und Valfugang 3 hergestellt. 8.

Lem berg, 29. Oltober. (Pol. Corr.) In Folge zahl⸗ reicher Beschwerden gegen das Ee chern n 6 der Handels⸗Minister bereits vor einigen Monaten in einem an die Landesstellen und die Handels- und Gewerbe⸗ lammer gerichteten Erlasse die Anfrage gestellt, inwie⸗ sern mit Rücksicht auf die gegenwärtigen sozialen, Han⸗ dels⸗ und gewerblichen Verhältnisse eine zeitgemäße Modi⸗ fikation einiger Bestimmungen des Patents vom 4. September 1852 über den Hausirhandel vorzunehmen wäre. Unter den diesbezüglich eingelaufenen Aeußerungen befindet sich der Antrag, daß behufs nöthiger Einschränkung des Hausirhandels die Verordnung des Ministeriunis des Innern vom 8. Marz 1856, respektive die Verordnung des Finanz⸗Ministeriums vom 14. September 1863, auf Grund deren die Hausirer von sämmtlichen Zuschlägen zur Einkommen- und Erwerbsteuer, sowohl Landes⸗ als auch Bezirke⸗, Gemeinde⸗ und Handels⸗ lammerzuschlägen befreit sind, ausgehoben werden. Der Dandels⸗Minister erklärte sich bereit. diesem Wunsche nachzu— kommen, wenn diese Frage mit Ruücksicht auf die Landegver— hältnisse von den autonomen Landesbehörden in Anregung gebracht werde. In Folge dieser Erklärung gelangte die An⸗ gelegenheit auch an den galizischen Landegausschuß, welcher

eine Fachmännerenquete zur Lösung obiger Frage einbe⸗ rufen hat.

Großbritannien und Irland. London, 31. Oktober. (Allg. Corr.) Der Großherzog von Hessen hat in Be— gleitung des Erbgroßherzogs und der Prinzessin Alice von Dessen Buckingham-⸗Palast gestern Abend verlassen und die 1 ** , , angetreten.

ir Garnet Wolseley kam gestern gegen Mittag auf seiner Neise nach Balmoral zur Königin 2 Eren . und wurde dort von der auf dem Babnhose versammelten Menschenmenge in begeisterter Weise empfangen. Der Lorh⸗ Profoß und die Magistratspersonen der Stadt batten sich gleich⸗ salls zum Empfange eingefunden, und der General wurde diesen durch den Earl von Aberdeen vorgestellt. Sein Weg nach dem Palasthotel in dem Wagen des Lordprosossen, der ihm zur Seite saß, unter dem Zujauchzjen der denselben begleiten den Menge, glich einem sörmlichen Triumph 3 Wahrend seines kurzen Ausenthaltz in Aberdeen uhr Sir Garnet. begleltet von dem Lordprosossen durch die Straßen der Staht und besichtigte die bhauvtsachlichsien Sehens⸗ würdigkeiten. Die Menschenmenge auf dem Vahnhofe nahm

augschusses vom 7. Oliober 1882, die Vorlegung der vom Landes⸗

bein Derannahen der Abfahrt des Kriegs helden mmer mehr

nachdem der Zug dessen Gesichtskreis entschwunden war. Lord Aberdeen begleitete Sir Garnet nach Balmoral, wo dieser zwei oder drei Tage verbleiben und dann nach London zurück— kehren wird.

Gestern Morgen ist die Springfluth in der Themse nur zu einer mäßigen Höhe angewachsen und verursachte daher in London keine Ueberschwemm ung. In den von dem oberen Theile des Stromes bespülten Gegenden dagegen ist noch keine Abnahme der Ueberfluthung eingetreten. 9 der Umgegend von Reading ist sehr viel Eigenthum zerstört worden. Auch Canterbury hat durch das Austreten des Flusses Stour bedeutenden Schaden gelitten. Von verschiedenen Theilen der KüZste kommen Be⸗ richte von Schiffbrüchen und Lebensyerlusten. London wurde gestern Abend von einem starken Wolkenbruch, verbunden mit einem Windsturm, heimgejucht. Die Straßen waren von dem 3 . überschwemmt und unpassirbar, und man

efürchtet, daß dadurch sehr viel Schaden angerichtet worden ist.

Frankreich. Paris, 31. Oktober. (Fr. Corr.) Das „Journal officiel!“ machte heute bekannt, daß der Baron des Michels zum Botschafter der französischen Republik bei dem König von Spanien, der Graf Lefebvre de Béhaine, bisher Gesandter im Haag, zum Botschafter beim Vatikan, der bisherige Deputirte Louis Legrand zum Ge— sandten bei dem König der Niederlande und der bisherige Generalkonsul in Neapel, Lavertujon, zum Gesandten bei der Republik Paraguay ernannt nh,. Hr. Des pre der, letzte fran ef Botschafter beim Vatikan, soll nächstens die Leitung der politischen Ab— theilung im Auswärtigen Amte übernehmen. Er bekleidete dieses Amt schon früher einmal, und sein Nachfolger war Baron de Courcel, der jetzige französische Botschafter in Berlin Der Nachfolger des Kardinals Czacki, Msar, Rende, ist heute früh in Paris eingetroffen und im Taufe , ,, von dem Minister des Aeußern empfangen

en.

31. Oktober. (Köln. Ztg.) Im heutigen Minister⸗ rath fand eine längere Berathung Über die Veränderungen statt, welche Minister Tirard an dem Budget Leon Szay's angebracht hat. Diese Veränderungen beschränken sich darauf, daß der mit der Orleans-Eisenbahngesellschaft abgeschlossene Vertrag durch eine Ausgabe von Schatzscheinen ersetzt wird, welche durch die Zurückzahlung der von den Eisenbahnen dem Staate geschuldeten Gelder gedeckt werden sollen. Gegen Ende der Sitzung berichtete der Justiz-Minister über die Angelegen— heiten von Lyon und Montceau⸗-les-Mines. Die gerichtliche Untersuchung nimmt ihren regelmäßigen Verlauf. Die schwarze Bande soll, wie der Justiz-Minister ankündigte, vor das Schwurgericht von Riom gestellt werden. Natürlich muß vorher der Kassationshof beschließen.

31. Oltober. (Köln. Ztg.) Im heutigen Minister⸗ rath im Elysée theilte Hr. Duclere mit: er sei amtlich be— nachrichtigt worden, daß die englischen Vorschläge über Egypten morgen eintreffen werden. In der ministeriellen Erklärung bei Eröffnung der Kammern wird betont werden, daß wegen der Anarchisten eine starke Regierung nothwendig sei. Der neue päpstliche Nuntius traf heute Morgen in Paris ein. HZwischen den Möbelfabrikanten und den Holzschnitzern ist, dem Vernehmen nach, ein Ausgleich dahin

erzielt worden, daß letztere fortan auf Stunden und mi mehr auf Stück arbeiten. f nd nicht

Italien. Rom, 1. November. (W. T. B. Die „Opinione? schreibt: Die Wahlen zeigen, daß das Land ge⸗ willt ist, die Regierung zu unterstützen, durch welche die öffent⸗ liche Ordnung garantirt wird. Das Land wünscht die Einigung der monarchischen liberalen Kräfte, welche auch wir wünschen; die Rechte kehrt in derselben Stärke, wie nach den Wahlen von 1880 in die Lammer zurück. Die „Riforma“ sagt; die Wahlen seien aus dem Wunsche hervorgegangen, die Freiheit mit der Ordnung zu vereinigen. Der „Popolo Romano“ meint: die neue Kammer werde in ihrer Zusam⸗ mensetzung, was die numerische Stärke der Parteien angehe, wenig von der vorigen abweichen, wohl aber werde sie eine verschiedene Physiognomie aufweisen. Die Kammer werde im Stande sein, eine homogene Mehrheit zu bilden, welche eine feste Regierung sichere. Dem „Diritto“ zufolge gewin⸗ nen die Nadikalen nur etwa zehn Sitze in der Kammer. Dieselbe Berechnung macht auch der „Popolo Romano“.

1. November, Abends. (W. T. B.) Von den bisher

die Rechte, 65 auf das Centrum, welche letz ere fammtlich An⸗ hänger des Regierungsprogramms sind. 258 Gewählte ge⸗ 1 der nn, an, von denen aber 6 dem Programm der Regierung nicht zustimmen; 27 Abgeordnete zählen zu den Radilalen, 2 sind Sozialisten. ; .

Türkei. Konstantinopel, 1. November. (W. T. B.) Dem „Standard“ wird von hier gemeldet, daß in Folge der Ent⸗ sendung Lord Dufferins nach Kairo in dem türtischen Mi⸗ nisterium davon die Rede sei, auch einen türkischen Kom⸗ missar nach Kairo zu entsenden.

Awerika. Washington, 1. November. (W. T. B Die Schuld der Vereinigten Staaten hat im . mangenen Monat um 15 630 099 Doll. abgenommen.

Staateschatze befanden sich ult. Oktober 275 350 bo Doll.

Afrika. Egypten. Kairo, 1. November. (W. T. B.) Der Gouverneur von Kavala, Tussun Bey, welcher auf dem Wege nach Kavala in Kandia eingetroffen ist, theilt! dem Khedive heute telegraphisch mit, daß Hassan NRusffa—ei⸗ Talad und Suleiman Abdul, welche die Srandstif— tungen in Alexandrien anordneten, heute in Kandia von den türkischen Behörden verhaftet wurden. Man glaubt, dieselben seien mittelst eines Segelbootes von Damietie nach Kandia 1

Aus London, 2. November, meldet W. T. B“: Die „Times“ will wissen, die egyptische Regierung habe England den Vorschlag gemacht, daß Arabi verbannt werden solle, ohne den Prozeß fortzuführen, die englische Regierung habe diesen Vorschlag aber nicht angenommen.

Im

Seitungsstimmen. Einem Artikel, den wir in der gestrigen Abendnummer

des Berliner Börsen⸗-Courier⸗ solgende Stellen: . finden, entnehmen wir

Wir können eg nur mit Bedauern beobachten, wenn ein so

abtenswerthes Organ, wie die ( Frelbandelg-CForresponden;“ in

zu und das Hurrahrufen des Volkes kein Ende, noch lange

llagenkwertbem Partei Eifer sich zu Aeußerungen hinreißen laßt 1

sie selbst kaum recht verantworten kann. Wenn wir an dieser Stelle

belannten Wahlen fallen, der Stampa“ zusolge, 99 auf 9

über merkantilisch ⸗politische Parteifragen das Wort ergreifen, so thun wir es, weil diese Angelegenheit vom volitischen Gebiet gerade in das kaufmännische hinüberreicht, und weil wir gerade in den Handels kreisen das beste und klarste, von Partei Schlagworten nicht verwirrte Verständniß für die hier in Frage kommenden Verhältnisse zu finden wülssen. In einem Artikel des politischen Theils unseres Blattes war darauf hingewiesen worden, daß der für die liberale Partei so traurige Ausgang der Wahlen wesentlich auf handelspolitische Fehler der liberalen Parteien zurückzuführen sei, daß, wenn die liberalen Frak. tionen rechtzeitig für wirthschaftliche Verhältnisse einen klaren Blick gezeigt hätten, die Bedrängung der liberalen Partei vermieden worden wäre. Wir können an dieser Stelle trotz aller Ausführungen der „Freihandels⸗Correspondenz. dies nur wiederholen und stets von Neuem gerade unserer liberalen Auffassungen halber unser Bedauern über die Unterlaffungssünden der liberalen Partei aussprechen. Hätte man die Bedürfnisse unserer Industrie, die durch die Zeitverhältnisse gebotenen Nothwendigkeiten auf. Seiten der Fortschrittspartei rechtzeitig erkannt, hätte man der Sisenindustrie und der Textilbranche jenen mäßigen Schutzzoll gewährt, auf den in den Jahren 1815 bis 1878 ihr ganzes, damals sehr bescheidenes Ver langen gerichtet war, hätte man nicht dem „Prinzip“ zu Liebe sich starr und ablehnend in harter, trauriger Zeit verhalten, in welcher die Industrie um ihre Existenz zu kämpfen hatte, es wären uns viele unerquickliche, traurige Erscheinungen der Jetztzeit erspart geblieben. . . . . Begangene Fehler lassen sich nur dann gut machen, wenn sie erkannt werden, und darum halten wir ein offenes Wort für besfer und verständiger, als das Cachixen, das Herumreiten auf haltlos gewordenen Prinzipien. Zu jener Zeit war ein mäßiger Schutzgzoll Lebensfrage, unbedingte und zwingende Noth⸗ wendigkeik, wenn nicht der Ruin über wichtige Gebiete der deutschen Industrie hereinbrechen sollte Die . welche in dieser Richtung bie liberalen Parteien begangen haben, lassen sich nicht abstreiten. Unter der Herrschaft des Schutzzolles gelangt unsere Eisenindustrie wieder zu einer, wenn auch bescheidenen Blüthe, die Arbeiter, die vor eini⸗ gen Jahren am Hungertuche nagten, haben ausreichende Beschãfti⸗ gung, kurz, die segensreiche Einwirkung auf einzelnen Gebieten läßt sich nicht bestreiten, und es erscheint uns sehr unrecht von einzelnen Organen, wenn sie bemüht sind, faktisch vorhandenen Verhältnissen gegenüber die Augen zu verschließen und Andere tuäu⸗ schen zu wollen, da ja die Taäuschung sich doch nicht aufrecht erhalten läßt Das wirthschaftliche Leben ist kein Gebiet für Prinzipien, sondern hier will jeder einzelne Theil klar in seinen besonderen Verhältnissen erfaßt werden, und was in dem einen Jahrzehnt rerständig und nothwendig ist, das kann in dem nächsten gegenüber irgend welchen Fortschritten der Technik oder der Verkehrswege oder der ausländischen Konkurrenz falsch und irrthüm— lich werden. In der wirthschaftlichen Politik so gut wie in der aus⸗ wärtigen giebt es keine Prinzipien, sondern nur Interessen für das Prinzip mag man die innere Politik reserviren und gerade auf diesem Gebiet hätten die Liberalen ihren Prinzipien zum Siege verhelfen können, wenn sie im rechten Augenblick klug der Forderung und den Nothwendigkeiten der Zeit in wirthschaftlicher Hinsicht nachgegeben hätten. . ,

Die „Deutsche volkswirthschaftliche Cor⸗ respondenz“ enthält folgende Mittheilung über „Ham⸗ burgs und Bremens Handel im Jahre 1881“:

Unter den Hafenplätzen des Deutschen Reiches nehmen Hamburg und Bremen unstreitig die erste Stelle ein. Sie bilden die Pforten, durch welche der größte Theil des überseeischen Handelsverkehrs für Deutschland vermittelt wird. In welchem Umfange dies im letzten Jahre der 3 war, darüber geben die aus beiden Handelsplätzen fäglich veröffentlichten statistischen Zusammenstellungen schätzenswerthe Auskunft.

Während der Werth der gesammten Einfuhr Hamburgs sich im Jahre 1881 auf 2018 50 009 belief, wird derjenige der ge⸗ fammten Einfuhr Bremens auf 554 562714 46 angegeben. Von der letzteren Summe entfielen auf den Seeverkehr 385 639 856 6 oder 69,5 olg, auf den Land⸗ und Flußverkehr 168 922 858 6 oder 30.5 0so. Bei der Einfuhr Hamburgs entfielen dagegen 905 239000 oder 448 99 auf den Seeverkehr, land⸗ und flußwärts gingen für 1019 970000 4 Waaren ein, der Rest kam aus und über Altona. Im Vorjahr wurde die gesammte Einfuhr Hamburgä. auf 1969,38 Millionen und 1879 auf 1754,98 Millionen Mark geschätzt, das ergiebt eine Zunahme 1879 bis 1880 von 12,2 S0 und 1380—1881 von 25,9. Am stärksten hat in Hamburg die Einfuhr von Rohstoffen und Halbfabrikaten zugenommen. Die zunebmende Rohstoffeinfuhr aber ist ein erfreuliches Zeichen für den Aufschwung unserer Industrie, wie denn dieser Thatsache auch eine gesteigerte Ausfuhr von Industrie Produkten gegenübersteht. . . .

Der „Schwäbische Merkur“ schreibt:

Der Eindruck der Niederlage der Fortschrittspartei bei den preu⸗

ßischen Abgeordnetenwablen am 26. Oktober wird wesentlich verschärft durch die beiden Thatsachen, daß das vielverschriene preußische Wahlgesetz dem Fortschritt im Grunde günstig war, und daß die Regierung der Wahl gegenüber sich sehr zurückhaltend benahm. Beides wird von einem fortschrittlichen Blatt, der Breslauer Zeitung“, offen ein⸗ estanden. Sie sagt: „Da hilft kein Verschweigen und Vertuschen, agen wir es nur offen heraus: die liberalen Parteien, und zwar Fortschrittspartei und Nationalliberale, haben eine entschiedene Niederlage erlitten. Man erinnert an die Landrathe kammer der fünfziger Jahre, aber es ist ein Unterschied. Damals arbeitete die Regierung selbst mit Hochdruck für die Konservativen; ob die Mittel gesetzlich waren oder nicht, darnach wurde nicht ge⸗ fragt; die Liberalen wurden in aller Weise verfolgt, die Konservativen geschützt und befördert. Heute hat man von einer speziellen, so zu sagen versönlichen Einwirkung der Regierung nichts gemerkt; die vaar Artikel der Pro Gorr.“ können einen derartigen Umschwung in der Berölkerung nicht bewirkt baben. Die Blätter der konserrativen Partei haben allerdings auf die Wablen eingewirkt, aber die Blätter der liberalen Partei nicht weniger und vielleicht noch mehr, kurz, der wirklich amtliche Einfluß, der in den 5er Jabren Alles machte, ist heute bis auf ein Minimum verschwunden. Das Volk selbst hat ge⸗ sprochen.

In der, Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ lesen wir:

In ihrem Geschäftebericht für das Betriebsjahr 1851, 82 saat die Verwaltung der Bismarckbütte über die Absatzverbältnisse für Eisen und die Gründe dafür, daß sie im gde sehr gunstige gewesen sind:

Der Eisenkonsum in Deutschland hat sich im abgeschlessenen Ge⸗ schäfte jahre allmäblich derart geboben, daß wir seit 1874 noch niemalß so stark arbeiten zu können in der Lage waren, wie im Jahre 1881/82. Wenngleich auch die vorzügliche Ernte in Südrußland im Vorjabre unsern Crwort nach dort erbeblich erleichterte, so ist die Haurtursache unserer besseren Resultate doch besonders in der gesunden Entwickelung der wirth⸗ schaftlichen Verbältnisse im Inlande zu suchen, denn das Gwort⸗ eschäft nach Rußland hat sich in Folge der vom Oktober 1881 ab

ark gefallenen russischen Valuta erbeblich verschlechtert, dagegen nahm der Absatz in Deutschland stetig zu.

In einem „wie das Wahlergebniß zu erklären ist“ = Aitikel der „Wiesbadener Zeitung“

t es:

Im vorigen Jahre bei den Reichstagtwablen machte das Vor geben des Liberalismug gegen die Regierung noch einen gewissen Ein- druck, man ließ sich durch dag von ibm vorgespiegelte Schreckgespenst der Reaktion“ lrreführen. Es kam binm. daß man durch die leb

fte Agitation des Liberalismus an der Wirtbhschaftevolitik in wel eln begann, well die segenereichen Folgen derselben noch nicht t n u * etreten waren, und daß das Volk noch kein richtiges kändniß für die ibm damalg noch neuen und von ihm als bedenklich betrachteten Ideen der Sozialreform batte. Das Alles brachte dem Liberals mut Gewinn ein.

Seit jener Zeit ist aber ein Jahr vergangen und in dieser Zwischenzeit bat die preußische Bevölkerung Gelegenbeit gehabt, deut- lich zu erkennen, daß die . Reaktion‘, mit der der Liberalismus sie zu sich herüberziehen wollte, ehen nur ein Schreckgespenst und in Wahrheit nicht vorhanden ist. Man hat die reaktionäre Regierung am Ruder gesehen und sich davon überzeugt, daß ihre Handlungen auf dem Boden der gesunden Vernunft und des richtig verstandenen Staatsinteresses stehen. Man bat ferner die Wirthschaftspolitik, deren Segen sich gerade im letzten Jahre immer fühlbarer machte, achten und schätzen lernen, und ebenso hat das Volk mehr und mehr ein gesehen, daß die Ideen der Sozialreform gute sind und ihre Ver⸗ wirklichung für das Wohl des Volkes nothwendig ist; es schreckt nicht mehr vor dem Gedanken eines gesunden Sozialismus zurück und er kennt, daß derselbe allein geeignet ist, die Gefahren, welche der schrankenlose Individualismus mit sich bringt, zu bannen.

Ueberdies hat unzweifelhaft das rücksichtslose Vorgehen des fort— schrittlichen Liberalismus, sein Streben nach Erhöhung der Macht des Parlaments Vielen die Augen geöffnet und dazu beigetragen daß die öffentliche Meinung, welche vor einem Jahre dem Liberalismus mehr zuzuneigen schien, sich wieder von ihm abwandte.

Die Wahlen zum Landtag beweisen, daß seit dem vorigen Jahre ein erfreulicher Umschwung in der politischen Richtung eingetreten ist.

Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 43. Inhalt: Nichtamtliches: Vermischtes: Das Dienstgebäude für die Verwaltung der direkten Steuern in Berlin. Das neu erbaute Lehrerseminar in Warendorf. Neubau des Gymnasiums in Salzwedel. Er⸗ weiterungsbau des British Museum in London. Die Benutzung geologischer Karten im Eisenbahnbau. Landesaufnahme in Frank⸗ reich. Regulirung der Rhone. Seeschiffahrtskanal für Man⸗— chester. Die Londoner Untergrundbahn.

Amtsblatt des Reichs⸗Postamts. Nr. 67. Inhalt: Verfügung vom 28. Oktober 1382: Austausch von Postpacketen im Verkehr mit Portugal.

Marineverordnungsblatt. Nr. 20. Inhalt: Hand⸗ wörterbuch für technische Ausdrücke. Fensterbecher für Kasernen⸗ stuben. Garnisonverwaltungsordnung. Personalveränderungen. Benachrichtigungen.

Statistische Jrachrichten.

(Stat. Corr) Es giebt nur wenige Länder in Europa, welche ein Gisenbahnnetz von ähnlicher Dichtigkeit besitzen wie das Königreich Belgien. Die Grenzen dieses Staats umschließen ein Gebiet von 29 455 hm, und die Schienenwege, welche dasselbe durch⸗ ziehen, hatten am 31. Dezember 1880 eine Ausdehnung von 4111,B,5 km, so daß auf 10 000 qkm durchschnittlich eine Bahnlänge von 1396 km entfiel. ö

Seine Entstehung verdankt das belgische Eisenbahnnetz in erster Linie dem privaten Unternehmungsgeiste, da 3011,8 km von Privat⸗ gesellschaften erbaut worden sind; unter privater Verwaltung befand sich aber Ende 1880 nicht einmal mehr die Hälfte dieser Linien, der andere Theil war in den Besitz oder den Betrieb des Staates über— gegangen, der gegenwärtig den größeren Theil des Netzes in seiner Hand vereinigt. Es standen nämlich am Schlusse des Jahres 1880 in Belgien

eingeleisige zweigeleisige zusammen Eisenbahnen km km km unter Staatsverwaltung. 1534, 1257,4 2791,5 Privatverwaltung. 11385 181,9 13204 im Ganzen. . 2672,6 1439, 3 1111.8.

Der Staat hat hiernach 67,9 der im Betriebe stehenden Linien unter seine Verwaltung genommen Ein noch größerer Theil des Netzes aber muß ihm zugeschrieben werden, wenn man dem Ver⸗ gleiche nicht die Ausdehnung des Bahnkörpers, sondern die Länge der Geleise zu Grunde legt. Diejenigen Bahnen nämlich, auf denen die Stärke des Verkehrs doppelte Schienenanlage erforderte, stehen, wie aus den obigen Zahlen hervorgeht, zum bei Weitem größten Theile unter Staatsverwaltung, und das Netz, auf mwelchem diese berrscht, unterscheidet sich von dem der Privatbahnen sehr wesentlich dadurch, daß dort 45 ,, hier dagegen nur 13,8 *, der Linien doppelgeleisig sind. Im Ganzen waren im Königreiche Belgien von 1099 km Bahn länge 35 km mit doppeltem und 65 km mit einfachem Geleise aus gestattet. Fast das gleiche Verhältniß haben wir in Preußen, wo am Ende des Jahres 1579 die doppelgeleisige Strecke 34,3 / der ge⸗ sammten Bahnlänge ausmachte. ;

Die Entwickelung des belgischen Eisenbahnnetzes seit dem Jahre 1840, sowie das jedesmalige Verhältniß der Staats und Privat bahnen ist aus folgender Tabelle ersichtlich. Es betrug die Länge der Bahnen:

am Schluß der Jahre 1840 1850

1860 1870

Staatsbe trieb Privatbetrieb zusammen

wesentlich mehr doppelgeleisige Stredlen besaßen, als die Privatbahnen, erklärt es sich, wenn die vom Staate verwalteten Linien wesentlich reicher mit Betriebsmaterial ausgestattet erscheinen, als die der Privatgesellschaften; es besaßen nämlich in Belgien am Schlusse des

Kunst, MW und Literatur 2 s

Die „Nordd. Allg. Itg.“ meldet: Von der berühmten, bisher in Hamilton Palace in Schottland aufbewahrten Sam mlungalter Handschriften des Herzogs von Hamilton ist soeben ein wesentlicher Theil in den Besitz des preußsschen Staates übergegangen. Die Sammlung sollte nach den Bestimmungen der ehemaligen Be- sitzer im Laufe dieses Winters in London öffentlich versteigert werden; es ist jedoch gelungen, dieselbe vorher zu erwerben und das für Berlin Wichtigste uns zu sichern. Der vorwiegend historisch und paläographisch wichtige Theil soll der auf den einschlagenden Gebieten noch sehr karg ausgestatteten Königlichen Bibliothek, der vorwiegend durch künstlerische Ausstattung werthvolle Theil dem Königlichen Kupferstichkabinet überwiesen werden.

Der noch lebende Rittergutsbesitzer Freiherr Thomasson Biel auf Kalkhorst bei Dassow im ritterschaftlichen Amte Grevesmühlen hat letztwillig eine Stiftung gegründet, aus welcher alljährlich abwechselnd einer der Kunstakademien zu München, Berlin, Düsseldorf und Dresden, sowie der Kunstschule zu Karlsruhe 3000 M zur Verfügung gestellt werden, um durch einen ihrer Schüler in dem Bereiche ihres Bezirks (Deutschland ist zu diesem Zwecke in 5 Bezirke getheilt) ein Fres ko⸗ gemälde, am liebsten in einem Privathause, event. auch in einem öffentlichen Gebäude ausführen zu lassen. Der Besitzer des Gebäu⸗ des, der Eigenthümer des Bildes wird, hat dabei dem Maler das Material (Farben u. s. w.) zur Verfügung zu stellen und womöglich noch einen pekuniären Zuschuß zu gewähren. Die an der Reihe be⸗ findliche Akademie wählt nach zuvor erlassener öffentlicher Aufforderung unter den Bewerbern den geeignetsten aus. Um nun zu sehen, in wie weit sein Gedanke praktisch ausführbar sei, hat Baron Biel schon seit einigen Jahren die Aus- führung der Bestimmungen seines Vermächtnisses, durch welches er die Kunst im häuslichen Kreise heimisch machen und junge Talente in der Freskomalerei ausbilden will, in die Hand genommen. Zu⸗ nächst kam München, dann Berlin an die Reihe. Im Jahre 1889 wählte dann die Düsseldorfer Akademie unter 14 Bewerbern um ein Gemälde den Fabrikanten Jacob Ruhr in Euskirchen. Derselbe stellte mehrere Vorwürfe zur Auswahl. Alle drei bei den⸗ selben konkurrirende Künstler wählten Dürers Bewirthung durch die Antwerpener Künstler. Das Direktorium entschied sich alsbald zu Gunsten des von Fritz Stummel gemalten Entwurfes. Das Bild ward dann von ihm im Sommer 1881 gemalt. Der Künstler hat nun durch sein Werk der Absicht des Freiherrn von Biel nach dem Urtheile des Dr. Carl Woermann (der kürzlich zum Direktor der Gemälde ⸗Galerie in Dresden ernannt ward) vollständig ent⸗ spro chen. Hoffentlich wird der kunstsinnige mecklenburgische Mäcen unter vermögenden Kunstfrennden Förderer seines verdienstlichen Strebens finden. . ;

Lehr⸗ und Lesebuch für Fortbildungsschulen, herausgegeben von F. Schürmann und F. Win dm öller, Lehrern an der Fortbildungsschule in Essen. Verlag von G. D. Bädeker in Essen. II. Theil. Preis geh. 80 3, dauerhaft geb. mit Goldtitel 1ẽ41620 453. Der vor Jahresfrist erschienene erste Theil (Preis geb. 2 M) des genannten Lehr- und Lesebuches für Fortbildungsschulen enthält einen Reichthum gediegenen Lesematerials aus dem Gebiete der Natur und Kunst, der Volkswirthschafts, und Gesundheitslehre, der deutschen Gesckichte, der Geographie; Geschäftsaufsätze Geschäftsbriefe, Briefe an Behörden, Aufschriften und Titulaturen, Stilübungen ꝛ2c. Der zweite Theil umfaßt in der 1. Abtheilung die Wechsel⸗ lehre, in der 2. Abtheilung Briefe über Wechsel, in der 3. Abtheilung die Buchführung und in der 4. Abtheilung die Gesetzeskunde. Den Verfassern ist es gelungen, in den einzelnen . das für die Fortbildungsschüler als zukünftige Handwerker Gewerbetreibende und Kaufleute Wissenswerthe auszuwählen und zusammenzustellen; sie haben mit dem vorliegenden zweiten Theile ein Buch vollendet, das nicht allein in den Anstalten genannter Kategorie mit vielem Vortheil gebraucht werden, sondern auch später, von dem Schüler mit ins praktische Leben herübergenommen, Nutzen stiften wird, wie es sich denn auch sehr wohl zum Selbstunterrichte eignet. Bei guter Ausstattung ist der Preis so niedrig bemessen, daß die Anschaffung einem Jeden ermöglicht wird.

Die Buch⸗ und Antiquariatshandlung von J. A. Stargardt hierselbst (Markgrafenstr. 48, 1 Tr.) hat ein Verzeichniß einer genealogischen, heraldischen und historischen Biblio⸗ tbek, nebst Manuskripten und Autographen“ ausgegeben. Dasselbe enthält u. A. die Sammlung des Oberst -Lieut. 6 Keck von Schwartzbach und zerfällt in 2 Abtheilungen. Die 1. Abth. um= faßt in 1524 Nrn. die Genealogie, Heraldik und Geschichte betreffen⸗ den Schriften, die 2. Abth. in 55 Nrn. ‚Stammbuchblätter, Wappen und Adelsbriefe, Autographen“. In der 1. Abth. befinden sich viele allgemeine genealogische, die Fürsten und den Adel Europas (gothaischer Hofkalender von 1779 —- 1881, goth. geneal. Taschen⸗ buch, Krebels Europ. genealog. Handbuch ze), sowie spezielle den Adel Deutschlands überhaupt, sowie den Adel anderer Länder Europas und der einzelnen Länder Deutschlands betreffende Schriften, allgemeine und spenelle Wappenbücher (Siebmacher, Tyroff), Schriften über die verschiedenen Ritterorden und Turniere, sowie über Siegel und Münzen; ferner allgemeine Geschichtswerke (Carions Ghronika, Iselins allgemeines historisches Lexikon, allge⸗ meine Welthistorie von Baungarten, Semler, Gatterer u. A. u. s. w.), Schriften zur Geschichte Deutschlands im Allgemeinen und der ein zelnen deutschen Länder insbesondere, des preußischen Staates über⸗ haupt und der einzelnen Provinzen desselben (Mark Brandenburg. Pommern, Preußen, Schlesien, Lausiß, Jülich Cleve Berg, Hannover, Nassau), vieler Städte Deutschlands (Berlin, Breslau. Magdeburg,. Wittenberg. Torgau ze), mr Geschichte ein⸗ zelner Kaiser Deutschlands. mehrerer Herrscher Preußens (Qurfürst Friedrich J. der Große Kurfürst, König Friedrich L, Friedrich ? Gr), außerdem auch Schriften zur Geschichte außer⸗ deutscher Länder (England, Dänemark. Schwedens,. Poleng, Ruß⸗

Jabres 18890 die Bahnen des Staats Lokomoliven. 1267 500 K 832 Dampfwagen . 14 Personenwagen . 3990 Gepãcwagen 529 Gũterwagen 31596 diverse Wagen 1025 38 Hiernach kamen auf 1 Em Babnlänge bei den Staats babnen Pridatbabnen K 945 90.38 Personenwagen .. 107 9563 Geyad - und Gũüterwagen . 12.58 10 16. Ueber die Dienste, welche das vorbandene Betriebsmaterial dem Verkehre geleistet bat, giebt die belgische Cisenbabnstatistik nur wenig Aufschluß, da sie wohl über die Verwaltung der Staatebahnen aug⸗ fübrlichen Bericht erstattet, über die Linlen der Priratgesellschaften dagegen ungleich weniger mittbeilt. Alg einziger Anbalt, um die Leistung aller belgischen Babnen zu beurtheilen, bietet sich bei dieser Lage der Dinge dag sinanzielle Crgebniß libres Betriebes. Dies war folgendes: Gz betrug im Jahre 1850 bei den Staatsbahnen Privat babnen

1. 1131 185285 7 7679012 6 8462 63 641424596

t. 38 685 969 10 981023 14209 21192

die Gesammteinnabme r davon im Personenverkebr 2 Gilqutverlehbdr 1 Frachtgutoerkehr die Betrlebt aue gabe G 836089 21388 296 der Nelnertragg. 459199 189 17297 673. Auf einen KRilemeter Bahnlänge entfällt biernach bei den Staate babnen ein Ertrag von 17005 Fr. bel den Miwatkabnen ven

10 955 Fr.; dem welt größeren Ertrage, welcher sich ür die Staat . babnen ergiebt, n . wie aug den obigen Uagfübrungen berror gebt, aber auch ein well gröͤßereg u verninsenden Anlagefarital.

der Privatgesellschaften zusanmen

lands), Schriften über einzelne Geschlechter, Familien und einzelne bedeutende und hervorragende Personen. Die 2. Abtbeilung bringt u a. Dokumente von 7 Kaisern Deutschlande, Stammbuchblätter, Dokumente bew. cigenbändige Unterschriften von 3 Markgrafen von Brandenburg, 6 Königen des vreußischen Staates, 7 preußischen Prinjen, 3 preußischen Königinnen, 3 preußischen Prinjessinnen u. s. w. außerdem auch von anderen Fürsten Deutschlands, Englande, e. reichs und Schwedeng, von Pärsten, deutschen Heerfübrern u. Der vorstebende Katalog entkält viele wichtige und werthvolle Schrif⸗ ten zur Genealogie und Geschichte, besonderg zur Geschichte des preu⸗ ßischen Staates.

Die in Leipiig am 4. November erscheinende Nr. MJ der Illustrirten Zeitung“ enthält folgende Abbildungen: lerander Galandrelli Relierstandbild König Friedrich Wilbelmg 17. von Preußen für die Freltreyve der Nationalgalerie in Berlin. Karl Humann, der Schaßgräber' von Pergamon. Die nene evan. gelische Kirche in Agram nach ihrer Vollendung Nach dem Entwurf de Baumelsterß. Die Fatbüllung den of · Monument in Budarvest am 15 Oktober. Nach ciner Sine von G. Morelli. Wiener Bilder: Auf dem Pferdemarkt. Driginaljeichnung von B. Katler. Bilder aus Garrten: Die große Trurpenrevue in Ralro am 3 Scytember. Nach ciner Stlge unsere Spenaleihnerg Majer Hon. J CGolborne. Brssseler Velkesricle. 2 Ubbildangen. Nach Zcichnungen den L. von Glliet: 1) dag Froschfabren, 2) Die Sirur chussl. Mickocl Bernavg. Amerifanische Stinen: Ein

Akt der Lpachsustiz in Arkansag.

Nach Mittheilungen aus Italien sind von itallenlschen Bebörden sel gende Sub missionen aukgeschrieben worden:

ren dem RBerwaltungerath de Misttärgeräng⸗ nisseg in Gasta für den 6. November d. R. bis Minage 1 n cin Sabmissien auf die Lieferung ven Ganf⸗ FlIache- und Baum wellgarnen am Tarwerth von 109 ) re sowie von Blechen zum Tarwerih von W oM Lire;

M ren der Dircektien für maritime Bauten de ersten Marine Departement in Spejla far den 8 Ne⸗