1882 / 261 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 06 Nov 1882 18:00:01 GMT) scan diff

ae

aue em. e , .

ee, , dern

Die „Deutsche volkswirthschaftliche Corre⸗ . enthält über die Besteuerung in Frankreich und Deutschland einen Artikel, dem wir Folgendes entnehmen:

Wenn der Staat vor Allem verlangt, daß die Abgaben leicht eingehen, daß sie dabei aber zugleich auch die Fähigkeit eines natür= lichen Wachẽthums haben, während der Steuerzahler danach strebt, die Abgabe so wenig wie möglich zu empfinden und zugleich die Möglichkeit zu haben, bis zu einem gewissen Grade sich der Entrich⸗ tung der Abgaben, ohne straffällig zu werden, entziehen zu können, so besitzen die indirekten Steuern diese Eigenschaften im vollkommensten 3 z ö. würden sie sich auch sonst überall so leicht einge⸗

en

Dacjenige Finanzwesen nun, in welchem diese Grundsätze bei der Besteuerung die vornehmlich maßgebenden gewesen sind, ist Frankreich. ier nehmen die indirekten Steuern bei Weitem die hervorragendste Stelle ein, und daß sich dieses Land nach den Schicksalsschlägen in den Jahren 1870/71 so beispiellos schnell wieder erholt und vier Jahre nach dem Friedensschluß das Gleichgewicht seiner. Finanzen bereits wieder hergestellt hat, ist neben der Opferfreudigkeit der Be⸗ völkerung vornehmlich auf dieses Besteuerungesystem zurückzuführen. Wenn man die nachfolgenden Zahlen betrachtet, welche dem ver= dienstvollen Werke von Kaufmann's über die Finanzen Frankreichs entnommen sind, so ergiebt sich, daß Frankreich das meist besteuerte Land Europas ist, daß aber gleichzeitig in keinem anderen Lande, mit Ausnahme Norwegens, dessen Budget überhaupt keine direkte Steuern aufweist, die indirekten Steuern einen so hervorragenden Antheil an den CFinnahmen haben wie in Frankreich; und mit Recht behauptet von Kaufmann, daß dieses gerade ein Umstand sei, welcher diesem Lande zweifellos das Tragen seiner Steuerlast nicht unwesentlich

erleichtere. Durchschnitt aller Einnahmen Steuern . Einwohner.

Proportion der direkten indirekten

Steuern.

sb⸗. osao oo

Frankreich.. 62 53 16 84

Preußen. 42 18 36 64

DOesterreich.. 36 34 24 76

. 33 22 48 52

Großbritannien

u. Irland. 47 40 13 82

Niederlande. 45 38 26 74

Belgien.. 62 33 30 70

Schweiz.. 16 13 36 64

, 50 36 35 65

Rußland .. 16 12 26 74

Schweden.. 18 11 22 78

Norwegen.. 25 10 100

rankreich ist also mit 53 66 pro Kopf der Bevölkerung das meistbesteuerte Land; am nächsten kommt ihm Großbritannien und Irland mit 40 S, dann Niederland mit 38 M , Italien und Spanien mit 36 M pro Kopf, während in Preußen nur 13 ½ an Steuern auf den Kopf der Bevölkerung entsallen. Die indirekten Steuern machen in Frankreich 8409 aller Steuer Einnahmen aus, in Preußen dagegen nur 64 0,½9; Preußen wird in dieser Beziehung noch weit von Oesterreich, Großbritannien, Niederland, Belgien, Rußland, Italien, Schweden u. a. überragt, und man kann mit Recht behaupten, daß die indirekte Besteuerung in der großen Mehrzabl der größeren Staaten Europas wesentlich stärker entwickelt ist als in Preußen, was diesem aber wenig zum Vortheil gereicht.

Die indirekten Steuern sind in Frankreich bei ihrer großen Aus— dehnung auch sehr mannigfacher Art. Wir theilen dieselben mit R. von Kaufmann folgendermaßen ein: 1) Akten- und Besitzwechselabgaben, 1 3) Zölle, ) Monopole, 5) Gebühren für geleistete

enste.

Zu den Akten⸗ und Besitzwechselabgabken gehören die Ein⸗ registrirung, Steuern auf Werthpapiere, Erbschaftssteuer, Gerichts⸗ sporteln, Hypothekengebühren, Stempelabgaben. .. Hierzu gehört der Quittungsstempel; diesen sind alle möglichen Formen der Schuld⸗ liberirung unterworfen, sobald sie den Betrag von 10 Fres. Über⸗ steigen. Eine wie günstige Einnahmequelle dieser Stempel, dessen Satz immer 10 Cts. beträgt, für Frankreich bildet, ersieht man daraus, daß der Betrag dieser Steuer von 13 240 0090 Fres. im Jahre 1872 auf 18036 709 Fres. im Jahre 1881, also in 9 Jahren um 36, 20/9 gestiegen ist, während anderseits die Anzahl der wegen Zu⸗ widerhandlung gegen dieselbe angestrengten Prozesse von Jahr zu Jahr, und zwar von 4189 im Jahre 1873 auf 976 im Jahre 1881 ge—⸗ sunken ist

Vergleicht man nun mit der Stempelbesteuerung in Frankreich dieselben Verhältnisse in Preußen und Deutschland . .. so muß man nach dem preußischen Etat für 1880,81 folgende drei Posten zu⸗ sammenfassen:

Stempel steuer 19000007 . Erbschaftssteuer 5000000 Gerichts kosten und Strafen. 418 900000 .

usammen 72 900000 4

m Gegensatz dazu sind im Budgetvorschlag Frankreichs für * ahr 1881 die Stempelsteuern allein mit 140 467 000 Fre. an⸗ gesetzt

In der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ lesen wir:

Nach den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Statistischen Amts, welches auf Grund der Ermittelungen der Handelskorporationen der wichtigsten deutschen Plätze monatliche Großhandels Durch⸗ schnittspreise für eine größere Anzahl von Waaren feststellt, waren für die ersten neun Monate die Börsenpreise von 1000 kg Roggen (gut, gesund, jeder Provenienz, durchschnittlich 639 Kg pro

ektoliter wiegend), Weizen (gut, gesund, gelb, jeder Provenienz. 1.3 kg vro Hektoliter), Hafer (ut, gesund, jeder Provenienz, 38.6 Kg ro Hektoliter) in Berlin folgende in Mark: Roggen. Weizen. Hafer. 11 6 176.75 219.00 145.0 11 6 170.50 221.00 140 25 1' 219. 136.50 1 2 15700 228. 75 133, 10 1 22 153,60 217,75 135,40 11 146.50 211,25 135.00 n K 215. 156 75 J 153.50 M6, 75 13609

September 137,00 17275 123.090

3.

und

Im Acchiteklenbause baben am 1. d. M. 120 Maurer und immermeister eine Innung der Maurer⸗ und Iimmermeister zerling auf Grund den neuen Innungegeseßes konststuirt, nachdem

die Statuten die Genebmigung des Polei⸗Präsidiums erhalten en.

Landtage Angelegenbeiten.

Dag Mitglied des Herrenbauseg, Freiberr Senfft von

ils ach, Oberst ⸗Lieutenant a. D., ist im 85. Lebengsahre auf

(nem Gute Sandew gestorben. Der Verewigte war aug besonderem

herbchslen Vertrauen am 23. Jannar 18355 in das Herrenbaus be- mien worden und am 13 Februar 1855 in dasselbe eingetreten.

unst, Missenschaft und Literatur. Kr n n e e , 1 n =. el m er, Professor in ngen. ; Jallug Sryringer. Preis 5 M In ——— 22 der * 77 der Pelltischen Geschicht, der Gegenwart die 7 hichte und Politik des letzten Jabrjebntg, welche er jn zehn den seineg Jabrbucht mr Darstellung brachte, jusammen⸗

2

gfsast. Doch ist diese Europäische Geschichte und Palitik⸗ nicht ein bloßes Excerpt aus jenen Jahrbüchern. Der asser bat die in der Zwischenzeit veröffentlichte, auf den Gegenstand bezügliche Literatur sorgfältig benutzt. Auch ist begreiflickerweise die Retro= spektive auf ein ganzes Jahrzehnt eine sicherere, als auf ein eben ab⸗ gelaufenes Jahr, besonders wo es sich um die Beurtheilung von Personen handelt. Die Geschichte des letzten Jahrzehnts ist nicht chronologisch, sondern nach sachlichen Gesichts⸗ punkten geordnet. In der Darstellung der deutschen Geschichte 3. B findet sich die Entwickelung des Kuliurkampfes, der Sgzial⸗ demokratie u. I w. in einer unterbrochenen Reihe von. That sachen als ein Ganzes beschrieben. Das nämliche Verfahren ist auch in der Geschichte anderer Staaten eingehalten. Bei der Darstellung der egyptischen Frage, welche jetzt die europäische Politik beschäftigt und bisher noch keine vollständige Lösung gefunden hat, hat der Ver⸗ fasser somit nur eine Schilderung ihrer Anfänge geben können, welche sich in der Geschichte der „Drientalischen Krisis? findet. Bei Be⸗ handlung der irischen Geschichte wird dem Leser dadurch ein Dienst erwiesen sein, daß die Frage, woher das Elend Irlands und der un⸗ versöhnliche Haß der Irländer gegen England komme, mit einem bis zum zwölften Jahrhundert zurückreichenden historischen Ueberblick beantwortet worden ist. Ein umfassendes Inhaltsverzeichniß dient zur k Nebersicht und zur Erleichterung des Nachschlagens in em Buche.

Die kriegerischen Ereignisse in Egypten während des Sommers 1887 von Herrmann Vogt, Oberst⸗Lieutenant a. D. Mit einer Spezialkarte von Unter⸗Egypten und dem Suez Kanal. Leipzig. Verlag von Fr. Wilb. Grunow. Preis 3 6 Nachdem die militärische Aktion im Nillande beendet und an die Stelle des Schwertes die Feder getreten, um die Verhältnisse Egyptens auf diplomatischem Wege neu zu regeln, war es ein zeitgemäßes Unternehmen des Perfassers, in dem vorliegenden Buche, ohne Rück sicht auf die volitische Gestaltung der egyptischen Frage“ die kriege⸗ rischen Greignisse, welche sich in den verflossenen Monaten in jenen histo⸗ rischen Gegenden abgespielt haben, zu einem abgerundeten, übersichtlichen Bilde zusammenzufassen. Selbstverständlich kann und wird erst, die Zeit völlige Klarheit über die politischen wie militärischen eigenartigen Verhältnisse dieser kurzen Campagne bringen, doch wird das vorliegende Buch auch jetzt schon dem Militär als Grundlage für eingehendere Studien mannigfache Anregung gewähren, den Lesern aller Stände aber neben dem Interesse, welches die verflossenen Ereignisse bieten mögen, das Verständniß erleichtern für die im Zuge befindlichen pPoli⸗ tischen Verhandlungen. Die beigefügte Karte ist nach egyptischen Originalaufnghmen des Mahmud Bey angefertigt, durch bestes Ma⸗ terial vervollständigt und bis in die neueste Zeit nachgeführt; sie bildet in ihrer Zuzerlässigkeit und Uebersichtlichkeit ein werthvolles Hülfsmittel zum Verfolgen der Zustände und Ereignisse in der dar gestellten Gegend. .

Von den im Verlage von Paul Parey hierselbst erscheinenden Werke „Die Landeskulturgesetzgebung des preußischen Staates für Auseinandersetzungen mit Ausschluß der Provinz Hannover, bearbeitet von Eugen Schneider, Mitglied des Ober-Landeskulturgerichts“ ist der dritte Abschnitt erschienen, in welchem „die preußischen Gesetze, betreffend Gemeinheitstheilung, Servitutablösung und Grundstückszusammenlegung“ in systematischer Anordnung und mit praktischen Erläuterungen versehen, zusammengestellt sind. Ein chronologisches und alphabetisches Register sind dem Buche beigegeben und erleichtern den Gebrauch desselben.

Bonn, 6. November. (W. T. B.) Der Professor der Zoo⸗ logie Franz Hermann Troschel ist hier gestorben.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Nach den aus dem Regierunssbezirk Sigmaringen eingegan— genen Mittheilungen hat die nasse Witterung in den Monaten Juli bis September die Ernte im Allgemeinen nicht unerbeblich be— einträchtigt, so daß nur in einzelnen Bezirken bei Sommer- und Wintergetreide quantitativ eine inehr als gute Mittelernte erzielt worden ist. Das Obst ist in Folge der Maifröste fast gänzlich miß⸗ rathen und dadurch ein in verschiedenen Distrikten bisher umfangreich betriebener Nahrungszweig gefährdet, auch ist die Kartoffelernte eine

sehr schlechte. Gewerbe und HSandel.

In Königsberg hat in Folge der Anregungen und Bemühungen des Fischereivereins zur Hebung der Fischzucht in den ost und west⸗ preußischen Gewässern der Kaufmann B. Liedtke eine Fabrik einge⸗ richtet, in welcher aus den ihm aus der Nähe und Ferne zugesandten Schuppen der Ukeley Perlen gefertigt werden.

Glasgow, 4. November. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 619 0090 Tons gegen 609 700 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betriebe befindlichen Hochöfen 114 gegen 106 im vorigen Jahre.

Konstantinopel, 5. November. (W. T. B.) Die Emis⸗ sion der im Besitze von Bankiers in Galata befindlichen Obli⸗ gationen im Betrage von 8170009 Pfund findet in dieser Woche gleichzeitig in Paris, London und Konstantinopel statt.

Kairo, 5. November. (W. T. B.) Die Verwaltung der Domänen hat dem Finanz⸗Ministerium heute angezeigt, daß nun mehr alle Arrangements zur Bezahlung des Dezembercoupons getroffen seien.

Washington, 3. November. (W. T. B.) Im Monat September d. J hat der Iàmport von Waaren den Enpport um 681961 Doll. und der Import von Gold und Silber den Export um 230 525 Doll. überstiegen.

Verkebrs⸗Anstalten.

St. Petersburg, 6 November. (W. T. B. Die Newa ist voll Eis; der Fisgang aus dem Ladogasee dauert fort, die Schiffahrt ist geschlossen.

New⸗Vork. 4. Norember. (W. T. B.) Der Dampfer „The Queen?“ ren der National ⸗Dampfschiffs⸗Com⸗ pagnie (G. Messing'sche Linie) ist bier eingetroffen.

Berlin, 6. November 1882.

Morgen sindet Königliche Parforce⸗-Jagd siatt Rendezvous: Mittags 1 Uhr zu Jagdschioß Grunewald.

Die Gesellschaft für Erdkunde wäblte in ihrer am Sonnabend abgehaltenen Sitzung ihren Vorstand für das neue Jahr. An Stelle des Professors Dr. Bastian, der auf seinen Wunsch von dem Amte des Vorsitzenden zurücktrat, wurde der Karitän zur See, Freiberr von Schleinsß, berufen; ju Vije⸗Präsidenten wurden Dr. Reiß und der Geheime Legations⸗Rath Hevle gewäblt. Im Uebrigen blieb der Vorstand unverändert. Unter den geschäftlichen Möirthei= lungen war die wichtigste, daß Dr. Flegel nach seinem von Mitte, Mal datirten Briefe Adamaua, dag vergeblich erstrebte Ziel so vieler 1e glücklich erreicht hat. Er ist woblbebalten in RKontscha leben Tagemaärsche füdlich von der Hauptstadt Vola, als erster Euro-= väer eingetroffen; sein Weg fübrte ihn zunächst am Binusstrome, einem Nebenflusse des Niger, entlang und dann nach Wukarl. Diese Reise ist insofern von Werth, alg in Adamaua sich die wichtigsten Fragen konzentriren, welche die Erforschung Afrikas betreffen. Den erslen Vortrag des Abende blelt Dr. Aurel Rrause, der im Auftrage der Bremer Gesellschaft für Erdkunde mit seinem Bruder Dr. Arthur acht sehn Monate lang die Halbinsel der Tschuktschen und Alaska durchforscht hat; Redner sst bereitz über Panama jurückgekebrt, wäbrend Dr. AUrtbur Rrause erst am 2. d. Mig. in Bremen wied er den deutschen Boden betreten bat. Als C Vortrag 1— der

deg Dr. Audebert über die rapbischen bältnisse von Madagag⸗ kar auf der Tagegzordnung. . .

Die beiden Asple des Berliner rippenvereins, dessen weck bekanntlich darin bestebl, kleine (im Alter von 6 Wochen big Jabren slebende) Kinder don würdigen und bedürftigen Gltern,

welche außer dem Hause zu arbeiten gezwungen sind, gegen ein ge⸗ ringes Verpflegungsgeld (20 9) den Tag über in Obhut zu nehmen und zu verpflegen, um sie vor Gesundheits⸗ und Lebensgesährdungen zu schützen, werden von den Arbeiterfamilien der betreffenden Stadt- theile wie sich aus der nachstehenden Uebersicht ergiebt in er⸗ beblichem Umfange in Anspruch genommen: ein Beweis dafür, da durch die Errichtung dieser Anstalten einem offenbaren Bedürfni Rechnung getragen worden ist.

Die Frequenz betrug in dem abgelaufenen Quartal Juli⸗Sep⸗ tember 1882: in Lrippe J. (Anklamerstr. 39) Juli 581, August 700, September 700, Summa 1981 Kinder, in Krippe II. (Fruchtstr. 315 Juli 489, August 525, September 428, Summa 1442 Kinder, in beiden Krippen zusammen also 3423 Kinder, d. i. pro Tag (die Sonntage abgerechnet) 43 Kinder, wovon 25 auf Krippe J., is auf Krippe II. entfallen.

Es wäre im Interesse der guten Sache dringend zu wünschen, daß die Bestrebungen des Berliner Krippenvereins in immer

größeren Kreisen unserer Mitbürger Beachtung und auch möglichst

rege Betheiligung fänden, damit nicht nur das Fortbestehen der be⸗ reits vorhandenen Anstalten gesichert bleibe, sondern der Vereins— vorstand in die Lage versetzt werde, später die Begründung noch wei⸗ terer ähnlicher Asple ins Auge zu fassen

Eine Besichtigung der AÄnstalten wird jedem bei der betreffenden Oberin sich Meldenden bereitwilligst gestattet.

Das Münster in Ulm. Dem Dresdner Journal wird aus Ulm geschrieben: An dem Aufbau des Cölner Domes hat ganz—

Deutschland ohne Unterschied der Konfession mit Freuden sich bethei⸗

ligt, Von allen Seiten flossen die dazu nöthlgen Mittel herbei. Weitaus das meiste brachte die Thalerlotterie ein, welche bisher 18 Mal hat wiederholt werden dürfen. ‚Von Cöln über Ulm nach Straßburg“ rief, seiner Zeit die allgemeine deutsche Architektenver⸗ sammlung einstimmig. Mit einem Aufwande von 170009) 4, welche theils aus öffentlichen, theils aus privaten Mitteln flossen/ wurde unser ruinoses Münster von außen und innen seiner ursprüng⸗ lichen Anlage gemäß würdiger, solider hergestellt. Nachdem die Funda⸗ mente der Wandmauern verstärkt, sämmtliche Strebefeiler und Bogen, die beiden Seitenthürme, der Chorumgang stattlich errichtet, die Nebenschiffe mit Eisen bedacht worden sind und im innern Raum die Verschöne⸗ rung stetigen, opferwilligen Fortgang genommen, auch die Freilegung des. Domes in weitem Umfange stattgefunden hat, werden wir um so— gebieterischer gedrängt, an den Rumpf des Hauptthur mes die Hand zu legen, mit seiner Erhebung das ganze Werk zu vollenden und somit das bedeutendste Denkmal der spätern Gothik, den kühnen Plan unserer Väter, auszuführen. Die Kosten hierfür hat unser Münsterbaumeister, Hr. Prof. Beyer, auf 1 473 600 6 berechnet. Hierbei sind wohl die Koften fur die Fundamentverstärkungen nicht mitbegriffen. In der langsamen all⸗ mählichen Art wie bisher darf hierbei nicht weiter vorgegangen wer⸗ den. So lange es sich um eine stückweise Restauration der einzelnen Theile des Münsters handelte, konnte immer das Einzelne fertig ge⸗ stellt und mit der nächsten Aufgabe gewartet werden. Anders aber ist es, sobald wir zum Ausbau des Hauptthurmes schreiten. Da leidet die Arbeit keine Stockung und Unterbrechung. Vom archäologischen, technisch ästhetischen und kirchlichen Gesichts⸗ punkte angesehen, haben es die gewichtigsten Kundgebungen aus den verschiedensten Lagern als die . nationaler und konfes⸗ sioneller Parität bezeichnet, daß dem Ulmer Münster endlich gleich⸗ falls eine allgemeinere Handreichung im ganzen deutschen Vaterlande zu Theil werde, und, die Fürsten aller deutschen Länder haben in hochherzigem Sinne ihre Zustimmung gegeben, daß eine Thaler⸗ lotterie auch zu Gunsten des Ulmer Münsters eingeführt werde. Wenn das deutsche Volk sich daran so warm betheiligen würde, wie bel der Cölner Dombaulotterie, so brauchte sie nicht 18 Mal wie oiese wiederholt zu werden. Eine dreimalige Wiederholung würde genügen. An der warmen Betheiligung des ganzen deutschen Volkes wird man nicht zweifeln dürfen. Haben alle Protestanten im Wetteifer mit den Katholiken die Betheiligung am Fertigbau des größten katholischen Doms in Deutschland für eine ngtionale Ehrensache gehalten, so werden gewiß alle Konfessionen in Deutschland in rühmlichem Wett eifer auch am Fertigbau des größten protestantischen Doms sich be⸗ theiligen wollen, und das Münster an der Donau wird ebenso sehr wie der Dom am Rhein ein Zeugniß deuschen Kunst⸗- und Gemein— sinns sein für alle kommenden Zeiten.

Wie dem „Boten aus dem Riesengebirge“ mitgetheilt wird, sind die seit einigen Jahren angestellten Bohrungen nach beißen Quellen endlich von Erfolg gekrönt worden. Das Wasser in der neu in Warm brunn erbohrten Quelle hat eine Temperatur von 37 Grad Réaumur, genügt also balneologischen Ansprüchen.

Die „Société philanthropique“ veranstaltete gestern, am ersten Sonntage nach ‚Allerseelen“, an den auf dem Militärkirchhof in der Hasenhaide belegenen Gräbern der im Jahre 187071 hierselbst ver⸗ storbenen französischen Soldaten und Offiziere eine stille, aber erhebende Todtenfeier. 13 Offiziere und einige 60 Soldaten baben hier die lente Ruhestätte gefunden. Die Gräber der Franzosen bilden eine langgestreckte Reihe; in der Mitte derselben erhebt sich vor dem großen Hügel, unter dem ein Theil der Dffiziere ein gemein⸗ sames Grab erhielten, ein reich ornamentirtes Kreuz, das die Socssts philantropique ihren verstorbenen Landsleuten gewidmet hat. Zu Ehren des Tages war zu beiden Seiten des Kreujes ein reiches Arrangement von Blumen aufgestellt.

Am Sonnabend fand im National Theater das erste Gast⸗ spiel der sieben Zwerge statt. Die Bühne ist für diese Vor⸗ stellungen verkleinert worden, um die Illusion vollständig zu machen und den kleinen Darstellern einen passenden Rahmen für ihre Dar⸗ stellungen zu geben. Den Beginn des ersten Abends machte ein recht bübscher seenischer Prolog, in welchem allegorisch die Schauspielkunst auftritt, der sich nach und nach die sieben Zwerge als ihre Verehrer und Jünger vorstellen. Darauf folgten jwei Einakter, dag alt- bekannte Rezept gegen Schwiegermutter und Der bengalische Tiger“, welche Stücke von den kleinen Künstlern recht hübsch gespielt wurden. Im ersten Augenblick übt diese liliputanische Wiedergabe der Wirk⸗ Üichkeit einen wunderlichen Eindruck aus; man glaubt in der That Märchengestalten lebendig vor sich zu sehen. Aber da der Kreis des Dargestellten nichts weniger als märchenhaft, vielmehr ein Abbild der wirklichen, großen Welt darbietet, so schwindet der Zauber bald und macht der Komik lag namentlich wenn die kleinen, kindergleichen Persönchen, die Gefühle und Gedanken der Großen so treffend kopiren. Durch die Kleinheit des Körpers ist aber auch ibrer schauspielerischen Wirkung eine Grenze gestedt, die die fleinen Künstler schwer Üüberschreiten können. Die Feinbeit der Stimmen verlangt von den Zuhörern ein gespanntes Aufborchen und von den kleinen Darstellern eine mehr als gewöhnliche Anstrengung, wenn sie sich überall in dem e Raume deutlich börbar machen wollen. Daber können die „sieben Zwerge“ den ganzen Akend schwer allein ausfüllen Im Uebrigen, in Geslen und 5 versuchen dieselben, ein Spiegelbild der großen Künstler ju liefern. Besonderg erwäbnent werth ist Hr. bie, der seinen Figuren Lebendigkeit und Gbarakteristik verlieh. Auch Frl. Görner und Frl. Mahr spielsten lhre Rollen recht geschickt. Dag Publikum begleitete die Darstellung

mit Interesse und gab seinen Beisall den klelnen Künstlern ost und laut zu erkennen.

Nedacteur: Riedel. Berlin! 2

Verlag der Gryeditlon (E csseh Dran; R Glener, Fünf Beilagen (einschlleßlich Boörsen · Bellage)

296

M 2G.

Erste Beilage

Berlin, Montag, den 6. November

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

IS8SSZ.

Preußischen staats- Anzeigers: Berlin 8W., Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

ö nserate für den Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition des Neutschen Reichs ⸗Anzeigers nnd Königlich

Steckbriefe und Untersuchungs -Sachen. Subhastationen, Aufgebot, Vorladungen u. dergl.

Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

8 u. 8. w. Von öffentlichen Papieren.

Deffentlicher Anzeiger.

1. 2. ö, Verkünfe, Verpachtungen, Submissionen ete.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische Anzeigen.

S. Theater- Anzeigen. In der Börsen-

9. Familien- Nachrichten. beilage. XR

Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Danube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

Annoncen ⸗Bnreaux.

2

Steckbriefe und Untersuchungs⸗ Sachen.

Steckbriefs⸗ Erneuerung. Der gegen den Kauf⸗ mann Otto Dittmann wegen betrüglichen Bank⸗ rutts und wiederholten Betruges unter dem 31. August 1877 in den Akten H. 334. 77. C. II. er- lassene Steckbrief wird hierdurch erneuert. Berlin, Alt⸗Moabit 1112 NW., den 2. November 1882. Königliches Amtsgericht J., Abtbeilung 83.

Steckbriefs Erledigung. Der gegen den Bäcker⸗ meister Hermann Carl Angust Krause wegen Diebstahls und wiederholten Betruges in den Akten L. R. J. 975. 82, unter dem 24. Oktober 1882 er⸗ lassene Steckbrief wird zurückgenommen. Berlin, den 31. Oktober 1882. Königliches Landgericht 1. Der Untersuchungsrichter: Jobl.

Steckbriefs Erledigung. Der gegen den Kaufmann Aron Graetz wegen Betruges unter dem 4. August 1876 in den Akten G. 298 de 1875 Com. 2 jetzt G. 595 de 1876 rep. vom vormaligen hiesigen Königlichen Stadtgericht er— lassene Steckbrief wird zurückgenommen. Berlin, den 21. Oktober 1882. Staatsanwaltschaft bet dem

Königlichen Landgerichte J.

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Maurer Anguft Ebel aus Potsdam, welcher

flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen schweren

Diebstahls verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Gerichtsgefängniß zu Potsdam abzuliefern. Potsdam, den 31. Oktober 1882. Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Land— gerichte. Beschreibung: Kleidung: dunkelblaue Mütze mit hohem Rand, grauer englischlederner Rock und do. Hose.

(46906 Steckbrief.

Gegen den Losmann Rudolf Kuknlies, zuletzt in Gilge, 31 Jahre alt, evangelischer Religion, welcher sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls verhängt. Es wird f g denselben zu verhaften und in das Justiz⸗Gefängniß zu Labiau abzuliefern. Labian, den 17. September 1882. Königliches Amtsgericht.

Ladung. Nachstehende , 1) der Tuch⸗

machersohn Daniel Adolf Proppe, geboren am 2. Mai 1854 in Donajowice, Gouv. Podolien, in Ruß⸗ land, evangelisch, zuletzt in Zilkom, Kreis Letyschew, Gouv. Podolien, aufhaltsam, Herkunftsort Rogasen, 2) Michael Troczynski, geboren am 19. August 1860 in Bomblin 1, katholisch, zuletzt in Bomblin aufhaltsam, 3) der Knecht Johann Buchholz, ge—⸗ boren am 15. Mai 1860 in Gosgciejewo, Gem. Wernershoff, katholisch, zuletzt in Gosciejewo auf haltsam, 4) der Einliegersohn Johann Szymaniak, eboren am 30. Januar 1869 in Hallberg, katho⸗ isch, zuletzt in Hallberg aufhaltsam, 5) der Tage löbhnersohn Anton Pater, richtiger Joseslak, ge⸗ boren am 13. Mai 1869 in Langgoslin, katbolisch, zuletzt in Langgoslin aufhaltsam, 6) der Arbeitersohn aleb Przybylsti, geboren am 1. März 1360 in Lukowo, katholisch, zuletzt in Lukowo aufhalsam, 7) der Waldwärtersohn Josepbh Jankowski, geboren am 22. Dezember 1869 in Lulin, katholisch, zuletzt in Lulin aufhaltsam, 8) der Tagelöbnersobn Thomas Konieczuy, geboren am 18. November 18690 in Nieschawa Riitergut, katholisch, zuletzt in Nieschawa aufbaltsam. 9) der Arbeitersohn Garl Ferdinand Nadke, geboren am 21. April 1860 in Obornik, evangelisch, zuletzt in Samter aufhaltsam, 10) der Tagelöbnersohn Jobann Guza, geboren am 28. Mai 1860 in Ossowo Alt, katholisch, zuletzt in Ossowo Alt aufbaltsam, 11) der Tagelöhnersohn Joseph Urbanial, geboren am 27. Dezember 1869 in Pacho⸗ lewo, katbolisch, zuletzt in Pacholewo aufbaltsam, 12) der Arbeitersobn Joseyb Krzzanlak, geboren am 18. August 1869 in Prieclaw, katholisch, zuletzt in Prjeclaw aufbaltsam, 13) der Magdsobn Carl August Sommer, geboren am 8. April 18690 in Rogasen, katholisch, zuletzt in Rogasen aufbaltsam, 14) der Tagelöhnersohn Stanislaus Sommerfeld, eboren am 25. April 1860 in Wargowo 1., katho⸗ . uleßt in Wargowo aufhaltsam, 15) der VBädersohn Theodor Friedrich Wilbelm Giese, ge⸗ boren am 16. Juni 1861 in Kirchen ⸗Dombrowlka, evangelisch, juleßt in Pudewitz aufbaltsam, 16) der Tagelöhnersobén Josepyh Piasedi, geberen am 1. Dejember 1861 in Kirchen ˖ Dombrowka, katbolisch, zuletzt in Bednary aufbaltsam, 17) der Wirt kssohn GFduard Wilbelm Tonn, geboren am 26. Auqust 1861 in Grützenderf, evangelisch, zuletzt in Grützen ˖ dorf aufbaltsam, 18) der Tagelöbnersohn Martin Nadomgll, geboren am 9. Oktober 1861 in Lopuchowo, katbolisch, zuletzt in Marienrode aufbaltsam, 19) der Schãfersobn eter Markiewiez. geboren am 25. Jun 1861 in Marschewiee, kaibolisch, juletzt in Stenschewko aufbaltsam, 20) der Dekonom sohn Joachim Wysockl, geboren am 19. März 1861 in opom fo, faipeiisq, zuletzt in Posen gusbaltsam, ) der Se fn e. obn Jana nell, geboren am 31. Jul 1881 in Stud iinlec, kattolisch. ae! in Obornik aufbaltsam, 72) der Tagelsbnersehn Anten Mowic, geboren am 21. Dejember 1867 in Grudna, katbolisch, zuletzt in Grudna aufbaltsam, 23) der Tagelöbnersehn Michael Wendlandt, ge⸗ beten am 9. Dftober 1869 in Trenzoli, cvangellsch, zuletzt in KRrenjeli aufbaltsam, 29 ul Leung Mertiale. geboren am 6. Oliorer 1838 u Rinncl- abe dorf, ran 32 zjuleyt in Polasemo auftaltsam, werden E alz Webhryslichtige, in der Absicht.

sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Crlaubniß das Reichsgebiet verlassen, oder nach erreichtem mili⸗ täͤrpflichtigen Alter sich außerhalb des Reichsgebietes aufgehalten zu haben, Vergehen gegen 5§. 140 Abs. 1 Nr. 1 St.⸗G.⸗B. Dieselben werden auf den 22. Dezember 1882, Bormittags 9 Uhr, vor die JI. Strafkammer des Königlichen Land gerichts zu Posen zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden Lieselben auf Grund der nach 5. 472 der Strafprozeßordnung von den Königlichen Landräthen als 9 der Ersatz⸗Kommissionen zu Obornik und zu Fraustadt über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. Durch Beschluß der J. Strafkam⸗ mer des Königlichen Landgerichts hier vom 21. September 1882 ist auf Grund des 5§. 140 des Strafgesetzbuchs und 5§5§. 480, 325, 326 der Straf⸗ prozeß⸗ Ordnung das im Deutschen Reiche besind liche Vermögen der Angeklagten mit Beschlag belegt worden, was hiermit mit dem Bemerken öffentlich bekannt gemacht wird, daß Verfügungen über dasselbe der Staatskasse gegenüber nichtig sind. Posen, den 3. Oktober 1882. Königliche Staats⸗ anwaltschaft.

Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

Oeffentliche Zustellung. (Armensache.)

Der Hausirer Nicolaus Wolf, zu Pommerieux wohnhaft, vertreten durch Rechtsanwalt Burger, klagt gegen seine Ehefrau Marie Grimmont, ohne bekannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort abwesend, wegen schwerer Beleidigung, mit dem Antrage auf Trennung der zwischen Parteien bestehenden Ehe, und ladet die Beklagte zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die J. Civilkammer des Kaiser⸗ Landgerichts zu Metz auf

den 24. n. 1883, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Metz, den 2. November 1882.

Der Landger. Sekretär: Metzger,

Gerichtsschreiber des Kaiserlichen Landgerichts. 46930 Oeffentliche Zustellnng.

Die Putzwaarengroßhandlung Gerson Krotowski in Berlin, vertreten durch den Kgl. Advokaten und Rechtsanwalt Herrn Unskeber hier, klagt bei dem Kgl. Landgerichte Würzburg, Kammer für Handels⸗ sachen, gegen den Putzwaarenhändler Franz Hagel, früher bier, nun unbekannten Aufenthalts, wegen Waarenkaufsschillingeferderung und beantragt die Verurtheilung des Beklagten in Zahlung von 1596 4M 25 , m. W. fünfzehnhundert sechs und neunzig Mark auch fünf und zwanzig Pfennige, nebst sechs Prozent Zinsen hieraus vom Tage der Klags⸗ zustellung an und in Tragung und Vergütung der Kosten des Hauptprozesses und des Arrestverfabrens, sowie unter Erbieten zur Sicherheitsleistung, das Urtbeil für vorläufig vollstreckbar zu erklären. Zu⸗ gleich ladet erwähnter Anwalt den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits in die Sitzung des Prozeßgerichts vom

Dana, den 28. Dezember 1882, ormittags 9 Uhr.

und fordert denselben auf, einen bei diesem Gerichte zugelassenen Anwalt für sich zu bestellen.

Behufs öffentlicher Zustellung wird dieser Auszug der Klage hiermit bekannt gemacht.

Würzburg, am 2. November 1882.

Gerichtsschreiberei des K. Landgerichts daselbst. Der K. Dbersekretär:

Zink.

16959 Aufgebot verfahren.

Auf Antrag des Schiffers Deinrich Maaß in Wustrew, ales Nutzeigentbümerg der Büdnerei Nr. 167 daselbst, bat das Großherzogliche Amte⸗ gericht hierselbst durch Ausschlußurtbeil vom gestrigen Tage die in das Grund und Hypetbelenbuch ob. gedachter Büdnereli Fol. 1 für den Schiffer Daniel Deintich Niöemann in Wustrew eingetragene 2 tung von 300 Æ zu 5 aß, Zinsen für erloschen und den über dies Intabulat auggefertigten Hypo tbekenschein für kraftlos erklärt.

Mibnltz, den 1. November 1882.

A. Beister, Akt. ⸗Geb., Gerichteschreiber des Großberzoglich Mecklenburg ˖ Schwerinschen Amtegerichte.

465889 Aufgebot.

Die Hyvotbekendekumente Über nachstehende durch Zablung getilgte Posten:

a. Aber die auf Altstadt Nr. 14 (neuerer Zäblung Nr. 18) Abtheilung 111. Nr. J für den Rechte⸗ anwalt Werner, früber in Mohrungen, jetzt in Stettin, eingetragenen 4 Thlr. 18 Sgr. nebst Sol Jinsen von 2 Thlr. 4 Sar. seit B. Mär; 1831, bestebend aus beglaubigter Abschrift der notariellen Urkunde eom 16. 1 1867, dem Oryetbekenbucheaue mg von Altstadt Nr. j und den Gintragunge vermerken vom 10 Jell 1867 und 23. Januar 1872.

über die auf Liehwalde Nr. 21, Abtheilung II.

Nr. 2 für den Gutebesiper Sill in tten eingetragenen und von da auf Lieb walde Nr. 77 abertragenen 8 Thaler, bestehend aug der Ur

46936

kunde vom 28. Juni 1841, dem Hypotheken⸗ buchsauszug von Liebwalde Nr. 24 und dem Eintragungsvermerk vom 24. März 1843, sind verloren gegangen. Auf Antrag der Grundstücksbesitzer, Besitzer Wil⸗ helm Gurski in Altstadt und Besitzer Speckmann in Liebwalde, werden die unbekannten Inhaber der er⸗ wähnten Dokumente, deren Erben, Cessionarien oder sonstige Rechtsnachfolger aufgefordert, ihre etwaigen Ansprüche an dieselben spätestens in dem auf den 8. Februar 1883, Vormittags 19 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle im Instruktionszimmer Nr. 1 anberaumten Termin anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen ausgeschlofssen und die Urkunde behufs Löschung der K im Grundbuch werden für kraftlos erklärt werden.

Saalfeld, den 26. Oktober 1882.

Königliches Amtsgericht.

len n Aufgebot.

In den Hypothekenbüchern des Kgl. bayr. Amts-

gerichts Neustadt a. Aisch sind

1) für die Apothekerswittwe Karoline Albertine Gaupp von Nürnberg 1725 Fl. Kaufschillings⸗ rest und 84 Fl. Leihkauf seit 24. April 1851 auf dem Grundbesitz der Erben des Johann Stark von Traishöchstädt, für den abwesenden Johann Jakob Schuh 54 Fl. 1859 Kr. Vermögen seit 10. Dezember 1826 auf dem Grundvermögen des Gütlers Thomas Ackermann in Uehlseld Hs. Nr. 4b., für Johann Georg Engel von Traishöchstädt 13 Fl. 20 Kr. praëcipaum maternum seit 12. März 1828 auf einem Grundstück des Webers Peter Egermeier in Arnshöchstädt, für die Brüder Johann Adam und Friedrich Heinickel von der Nonnenmüble 42 Fl. Kapital und 20 Fl. Kostenkaution seit 29. Mai 1832 auf dem Grundbesitz des Gütlers Johann Se⸗ bastian Heinickel von der Nonnenmuͤhle, endlich 5) für den abwesenden Johann Fischer von Tragel⸗ höchstädt 19 Fl. 3 Kr. seit 24. August 1826 auf, dem Grundbesitz des Bauern Johann Georg Stirnweiß in Demantsfürth eingetragen Üuf Antrag der genannten Besitzer der Hypo- tbekenobjekte ergeht vom Kgl. bayr. Amtsgerichte Neustadt a. Aisch an alle Diejenigen, welche ein Recht auf diese Forderungen zu haben glauben, die Aufforderung, ihre Rechte innerhalb sechs Monaten, spätestens aber in dem auf Samstag, den 19. Mai 1883, Vormittags 9 Uhr, im Zimmer Nr. 1 anberaumten Aufgebots⸗ term ine anzumelden, widrigenfalls diese Forderungen für erloschen erklärt und im Hypothekenbuche gelöscht würden Neustadt a. Aisch. am 28. Oktober 1882. Die Gerichtsschreiberei: Rupprecht, R. Sekretär.

4e925 Prochamn.

Der Rentier Michael Krupp ist am 10. Oktober 1881 in Poberow verstorben. Da mit Ausnahme der Geschwister Emilie und Ernestine Bluck zu Mickrow, welche sich jedoch als Erben nicht legiti= mirt baben, sonslige Erben des Krupp unbekannt sind, hat der Nachlaßrfleger Herr Justi⸗ Rath Puchta zu Bütow, gemäß 8. 477 ff. J. 9 Allgemei⸗ nen Landrechts und 5§. 823 ff. Civil ˖ Prozeß Ordnung, das Aufgebot der unbekannten Erben beantragt. Demgemäß werden die unbekannten Erben des zu Poberew am 10. Oktober 1881 verstorbenen Rentierg Michael Krurp aufgefordert, ihre Ansprüche oder Rechte srätestens in dem am 18. September 18883, Vormittags um 19 Uhr, bei dem diesseitigen Amtsgericht vor dem Amtsrichter Hildebrand anbe⸗ raumten Termine anzumelden, midrigenfalls der Nachlaß des ꝛc. Krupp etwaigen Erben ausgeant- wortet, resp. als berrenloses Gut an den Fiskug sällt, dessen Handlungen und Digpositionen der sich nach dem Erlaß deg Auecschlußurtbeils meldende Erbe anerkennen und sich lediglich mit dem noch Vorhandenen begnügen muß.

Bütomw, den 11. Oktober 1882

Königliches Amtegericht.

46960 Belanntmachung.

Giv. Nr. 21,240). In dem Aufgebolsversfabren deg Kaufmanng Louis Henke von ,. uber den Verlust des badischen Z5⸗Gulden Loeses Serie 38 Nr. 1865 ist der auf 26. April 1883, Vormittags 10 Ubr, bestimmte Termin aufgehoben und ander weiter Termin auf 25. Oftober 1883, Vormit- tags 10 Uhr, angeordnet werden.

H den, 16. Oftober 1882.

Gerichte schreiberei Großberroglichen Amtsgerichte.

(Unterschrift.)

i690 Belanntmachung.

In der Tryosich ' schen 6 ist durch Er · kenntuls deg untermelchneten Gericht vom 26. Dl. tober sz der über die Post Abtbeilung III. Nr. 2 auf Nalom Nr. 27 gebildete Prpotbefenbrisf, lau- end über 160 Tbaler nekst 5e Zinsen für den Lesa zu Kempen für kraftlos erllärt

den 26. Oktober 1882.

Rönigliches Amtsgericht.

46939 Gütertrennungsklage.

Franziska, geborene Wißler, Ehefrau des Fuhr⸗ unternehmers Eduard Müller, mit welchem sie zu Thann wohnt, hat am Kaiserlichen Landgericht Mülhausen i. E. durch Herrn Rechtsanwalt Dr. Reinach eine Gütertrennungsklage gegen ihren Ehe⸗ mann, den genannten Eduard Müller, eingereicht.

Termin zur mündlichen Verhandlung ist auf n,, den 19. Dezember 1382, Vormit⸗ tags 9 Uhr, im Civilsitzungssaale des genannten Gerichts anberaumt.

Mülhausen i. E., den 30. Oktober 1882.

Der Landgerichts⸗Sekretär: Stahl.

46891

Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt ge⸗ machtem Proclam finden zur Zwangsversteigerung der dem Maurergesellen August Peters zu Neukloster gehörigen Büdnerei ir. 76 zu Neukloster mit Zu⸗ behör Termine

1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Reguli⸗ rung der Verkaufsbedingungen am

Sonnabend, den 15. Januar 1883, Vormittags 10 Uhr, 2) zum Ueberbot am Sonnabend, den 3. Febrnar 1883, Vormittags 10 Uhr,

3) zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grundstück und an die zur Immobiliarmasse desselben gehörenden Gegenstände am

Sonnabend, den 13. Jannar 1883, Vormittags 16 Uhr, im hiesigen Amtsgerichtsgebäude statt.

Auslage der Verkaufsbedingungen vom 30. Dezem⸗ ber d. J. an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Sequester bestellten Malermeister J. G. Schmidt zu Nenukloster, welcher Kaufliebhabern nach vorgängiger Anmeldung die Besichtigung des Grund⸗ stücks mit Zubehör gestatten wird.

Warin, den 31. Oktober 1882.

Großherzoglich Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht. Zur Beglaubigung: Der Gerichtsschreiber: E. Guth, Gerichtsdiãtar.

45152

Es sind durch Ausschluß⸗Urtheil vom 20. Sep⸗ tember 1882 nachstehende Hypotheken ⸗Dokumente für kraftlos erklärt:

I) das über die auf Gilgenburg Nr. 224, 294, 193, 198, 202 und 109 Abthl. III. zu Nr. 6, 5, 5, 5, 5 und 6 für Kaufmann Goldstandt in Loebau eingetragene Forderung von 2000 Thlr. nebst Sin en das über die auf Froegenau Nr. 8 Abth. III. zu Nr. 1 für die Geschwister Jobann, Caroline, Michael und Friedrich Wrzeszinski eingetragene Forderung von je 11 Thlr. 15 Sgr.,

3) das über die auf Ostrowitt Nr. 13 Abthl. II. zu Nr. 2 für Adam Mallek eingetragene For⸗ derung von 100 Thlr. 20 Sgr. 5 Pf

Gilgenburg, den 11. Oktober 1882.

Rönigliches Amtsgericht.

läsocs]! Bekanntmachung.

In Sachen, betreffend das auf Antrag des Koth⸗ sassen Heinrich Bartels in KI. Himstedt eingeleitete Aufgebotg verfahren F. 1/82 ist die auf den Namen des ꝛc. Bartels lautende Stammaltie Nr. 5 der Lafferder Actien Zugkerfabrik über 400 Thlr. de date Gr. Lafferde 30. Juni 1869 durch Ausschluß⸗ Urtheil von beuie säc kraftlos erklärt worden.

Peine, den 28. Oktober 1882.

Königliches Amtsgericht. II. Ben fev.

46940

Die Ebefrau des Wirthes Johann Jacob Krader. Auguste, geb. Busch, obne Gewerbe zu Crefeld, bat gegen ibren genannten daselbst wohnenden Ghe⸗ mann bei der 2. Givilkammer des Röniglichen Land en zu Düsseldorf Klage auf Gütertrennung er-⸗ oben; hierin ist Verbandlungetermin am 80. De- zember 1882, Morgens 8 Uhr.

Düsseldorf, den 31. Oktober 1882.

Sol, Gerichte schreiber des R. Landgericht.

aso is

In ter von Marlé'schen Aufeebotgsache F. 3. 82 ist vom Königlichen Amtegericͤht Wesel am

25. Oktober für Recht erkannt:

1 Die Hyrotbekenurkunde über 129090 Æ Rest⸗ kaufpreis, gebildet aus dem Vertrage vom g. September 1818 und n vom 13. ber 1849 und ür die che Waisenbarnstiftung Wesel Bl. 31 Grundb eldmark Nr. 1 auf den ulein ö .

Th, m, d d, R bin md nm, , m, n.

Gemeinde Wescl wird Wesel eingetragen.

r ,,. de