1882 / 263 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 08 Nov 1882 18:00:01 GMT) scan diff

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 8. November. Se. Majestät der Kaiser und König trafen, wie ‚W. T. B.“ meldet, gestern früh 10 Uhr, begleitet von dem Grafen zu Stolberg⸗Wernige⸗ rode, auf dem Jagdterrain bei Altenrode ein. Doriselbst wur⸗ den in zwei Treiben etwa 400 Hasen auf die Strecke gebracht. 6. 9 welcher Anfangs bewölkt war, klärte sich gegen

ag auf.

Um 12 Uhr erfolgte die Rückkehr nach dem Schlosse , woselbst um 2 Uhr ein déjeuner dinatoire

attfand.

Nachmittags 4 Uhr traten Se. Majestät der Kaiser die Rückreise an und wurden von der gräflichen Familie nach dem Bahnhofe geleitet, wo der Landrath mit den Behörden, die Geistlichkeit, die Hüttenbeamten und Arbeiter, der Turner⸗ und . und die Feuerwehr Aufstellung genommen

en.

Auf der Fahrt durch die festlich geschmückte Stadt wurden Se. Majestät von der Bevölkerung enthusiastisch begrüßt.

Gestern Abend gegen 8 Uhr sind Se. Majestät der Kaiser wohlbehalten in Berlin eingetroffen.

Heute Vormittag nahmen Se. Majestät die Vorträge des Civil⸗ und des Militär-Cabinets entgegen.

Nachmittags um 3 Uhr empfingen Se. Majestät den Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Grafen von Hatzfeldt und um 4 Uhr den Finanz⸗Minister Scholz zum Vortrage.

Der Bundesrath trat heute zu einer Sitzung zu⸗ sammen. U

Bezüglich der Ursprungszeugnisse für die Einfuhr nach Spanien ist unter dem 28. Oktober d. J. eine neue spanische Verfügung ergangen, in welcher im Wesentlichen die bisherigen Erfordernisse der Ursprungs⸗ zeugnisse zusammengefaßt und die Zollbehörden angewiesen werden, bei Prüfung der Zeugnisse etwaige zufällige Form⸗ fehler nicht in Betracht zu ziehen.

Die Verordnung hat folgenden Wortlaut:

1) Gemäß der Bestimmung Nummer 12 des in Krast bestehenden Zolltarifs müssen die Ursprungszeugnisse, um gültig zu sein, folgenden Erfordernissen genügen:

i mussen vom Ortsvorsteher (alcalcle), der Handelskam— mer oder der Polizeibehörde des Erzeugungs⸗ oder Lagerungs— platzes der Wagren ausgefertigt sein, sie müsfen die amtliche Erklärung des roduzenten oder ö brikanten, oder einer durch dieselben ermächtigten Person darüber enthalten, daß die Waaren, die den Gegenstand des Zeugnisses bilden, von seiner Fabrikation oder Erzeugniß seines Gewerbebetriebs sind. Außerdem muß das Zeugniß die Anzahl, Zeichen, Numerirung und das Bruttogewicht der Frachtstücke, sowie bezüglich der darin enthaltenen Waaren, deren Stoff und Klasse angeben, und wenn es sich um Garne und Gewebe handelt, eine bestimmte Erklärung darüber ent— halten, ob dieselben aus Baumwolle, Hanf oder Flachs, Wolle oder Seide, oder aus einer an n. dieser Stoffe bestehen. Endlich müssen die Unterschriften der vorbezeichneten Behörden, welche das Zeugniß aussertigen, von dem betreffen⸗ den spanischen Konsul legalisirt fein. Das Zeugniß selbst kann in spanischer oder fran . Sprache abgefaßt sein; bezieht es sich auf Produkte Chinas und Japans, welche peziell für Spanien bestimmt sind, so muß dasfelbe in panischer Sprache, in den spanischen Konfultaten jener Reiche mit dem Visa des Konsuls en , sein.

2) Die Zollämter haben bei der bfertigung der Waaren alle die vorbezeichneten Bedingungen erfüllende Ursprungs— zeugnisse zuzulassen, und zwar ohne Berücksichtigung etwaiger ufalliger Formsehler, die sich in der Abfassung der Zeugnisse H enn, sollten.

3] Sind einmal diese Dokumente von den Zollämtern zugelassen worden, so sind die Kaufleute oder Kommissionäre, welche dieselben eingereicht haben, von jeder Verantwortlichkeit für dieselben befreit und wird letztere ausschließlich und emeinschastlich auf den Vorsteher, den Controleur, den In⸗ ektor und den revidirenden Beamten zurückfallen, so oft ein

eugniß zugelassen wurde, welches den vorbezeichneten Ersor⸗ dernissen nicht entspricht.

4) Falls ein bereüs zugelassenes Zeugniß sich als gesälscht erweisen sollte, so ist dasselbe den Gerichten zu übergeben, welche sodann das weiter Erforderliche veranlassen werden.

Nach der im n, , aujgestellten, in der Ersten Beilage veröffentlichten Nachweisung über die im Monat September 1882 auf deutschen Bahnen (aue— Hließtigh der bayerischen) beförderten Züge und deren erspätungen wurden auf 45 größeren Bahnen beziehungs⸗ weise Bahnkomplexen mit einer Gesammtbetriebelänge von 29 613,30 km befördert an fahrplanmäßigen Zügen: 18 288 Courier⸗ und Schnellzüge, 105 133 Personenzüge, 55 743 gemischte züge und S5 959 Güterzüge; an außerfahrplanmäßigen Zügen: 19 Courier⸗, Schnell Personen⸗ und gemischie Züge und 36776 Güter⸗, Materialien⸗ und Arbeitszüge. Im Ganzen wurden 724 200 083 Achelilometer bewegt, von denen 26 960 250 Achelilometer auf die fahrplanmäßigen Züge mit Personenbesör derung entfallen. Es verspäteien von den 172 164 sahrplanmaßigen Courier⸗, Schnelle, Personen⸗ und gemischten Zügen im Ganzen 2961 oder 1471 pCt., (gegen 199 pCt. in demselben Monat des Vorjahres, und 1,18 pCt. im Vormonat). Von diesen Verspatungen wurden jedoch 1451 durch das Abwarten verspateter Anschlußzüge hervorgerusen, so daß den aufgesührten Bahnen nur 1470 Verspätungen („865 pCt.) zur Lan sallen (gegen C,. 66 pCt. im Vormonat). 5 demselben Monat des Vorjahres verspateten auf den eigenen Strecken der in Vergleich zu ziehenden Bahnen von 161 066 beförderten fahrplanmäßigen Zügen mit Personen⸗ beförderung 1368, oder 90 pCt., mithin Gos pCt. mehr. In Fir der e pätungen wurden 627 Anschlüsse versaumt (gegen in demselken Mona! des Vorjahregß und 4535 un Vormonat. Wird eine Gruppirung der Verwaltungen nach dem Verhältniß der auf je eine Unschlußversaumniß ent sallenden Zugverspatungen vorgenommen, so kommen in erster Reihe die Westholsteinische, Breelau⸗Warschauer und Eutin Lübecker Eisenbabn 9 1Anschluß⸗Versumniß auf 1 Ver⸗ pätung) mit 1,90, die Königliche Eisenbahn⸗Direktion Brom⸗ 9 (866 Anschluß . Ve aumnisse auf 91 patungen) mit 106, während die Königliche Eisenbahn⸗Direktion Ersurt (8 Anschluß Versaumnisse auf 101 Verspätungen) mit 33,67,

die Elsaß⸗Lothringischen Eisenbahnen Anschluß⸗Versäumnisse auf 245 Vers ngen) mit 35,900, die Württembergischen Staats⸗Eisenbahnen (2 Anschluß⸗Versaumnisse auf 181 Ver⸗ spätungen) mit 90 50 die letzten Stellen einnehmen und bei 8 Verwaltungen, welche im Ganzen 26 Zugverspätungen be⸗ richtet haben, Anschluß⸗Versäumnisse nicht vorgekommen sind.

Die auf Ersuchen eines Gerichts bewirkte eidliche Vernehmung eines im Auslande wohnenden Zeugen durch den vom Reichskanzler zur Abhörung von Zeugen und Abnahme von Eiden ermächtigten deutschen Kon sul oder ihm unterstellten qualifizirten Vizekonsul ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, Feriensenats, vom 29. August d. J, einer Vernehmung durch ein inlandisches Gericht gleich. Zur Aufnahme des Protokolls bedarf es weder der ung eines Protokolführers, noch ist es nothwendig, daß in

deutscher Sprache verhandelt und das Protokoll deutsch abge⸗ faßt wird.

Der mit der Vertretung des beurlaubten Kaiserlichen Minister⸗Residenten in Belgrad, Grafen von Bray, beauf— tragte Legations⸗-Sekretär in Wien, Graf von Pourtalss, ist in Belgrad eingetroffen und hat die Führung der Geschäfte übernommen.

Hanno ver, 6. November. (Neue Hannoversche Zeitung.) Die heutige Sitzung des hannoverschen Proyinzial—⸗ Landtags wurde um 1 Uhr vom Landtagsmarschall Grafen zu Münster mit der Mittheilung eröffnet, daß die Versamm⸗ lung einen herben Verlust erlitten habe. Der Schatzrath Hugenherg sei diesen Morgen gestorben. Der Vorsitzen de er— suchte hierauf die Anwesenden, ihrer Theilnahme an diesem tief schmerzlichen Ereigniß durch Erheben von den Plätzen Ausdruck zu geben., (Das Haus kam der Aufforderung nach.)

Der Schatzrath von Rössing glaubte im Sinne aller Mit⸗ glieder des Landtages zu sprechen, wenn er Angesichts des eingetretenen Trauerfalls den Antrag stelle, die heutige Sitzung ausfallen zu lassen. Dieser Antrag begegnete keinem Wider⸗ spruch. Hierauf vertagte sich das Haus auf Dienstag, 11 Uhr.

Baden. Karlsruhe, 7. November. (W. T. B.) Der Großherzog empfing heute den Erzbischof von Freiburg, Orbin, in feierlicher Audienz. i Ehren desselben findet Abends im Großherzoglichen Schlosse Galatafel statt.

Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 6. November. Der Kaiser ist gestern Abend nach Pest abgereist.

8. November, (W. T. B.) Gestern Abend fanden aus Anlaß der Auflösung der Schuhmachergewerkschaft abermals Volksdemonstrationen in der Kaiserstraße (im Bezirke Neubau) statt. Da das Einschreiten der Polizei fruchtlos blieb und die von Agitatoren bearbeitete Menge die verhafteten Rädelsführer gewaltsam befreien wollte, wurden die Straßen durch das Militär gesäubert.

Pest, 7. November. (W. T. B.) Der Viereraus—⸗ schuß der unggrischen Delegation berieth heute den Kostenvoranschlag für die Okkupationstruppen. Der Minister von Kallay erörterte dabei, in Beantwortung der von dem Berichternatter Baroß gestellten Anfragen, die Ur— sachen des letzten Aufstandes und erblickte dieselben nicht in der Okkupation, sondern in der Antipathie jener Völker⸗ schasten gegen alles Fremde, sowie in dem Einflusse der monte⸗ grinischen Bevölkerung und mehreren anderen Umständen. Als solche bezeichnete der Minisler das vielleicht zu große, wenn auch berechtigte Vertrauen der Verwaltung in die Befestigung der Verhältnisse, die im Interesse der Kosten— ersparnisse von den gesetzgebenden Körpekschaften gewünschten Truppenreduktionen und das ohne nachweisbaren Grund vor— handene lokale Mißbehagen, das durch Agitationen von Außen und durch Mangel an gehöriger Energie bei Beginn des Auf⸗— standes ermuthigt worden sei. Auch die Rekrutirung sei nur ein Agitationsmittel, nicht aber die Ursache des Aufstandes gewesen. Das an sich tapfere Volk sei irregeführt und terrorisirt worden, die meisten Insurgenten hätten an der Insurrektion nicht freiwillig, sondern gezwungen theilgenommen, wie ein Insurgentenchef selbst bestätigt habe. Zahlreiche Gefangene hatten betont, daß sie von Außen kommenden Ein— schüchterungen nachgegeben hätten, dies aber bereuten, nach⸗ dem sie die Macht der Monarchie gesehen, gegen welche sie sich niemals wieder erheben würden. In der Genesis und in dem Verlaufe der Insurrektion, sowie in dem Mangel an be— stimmten Bestrebungen und Tendenzen liege die Hoffnung einer Garantie für die Zukunft, daß bei dem Eintritt gewisser Umstände dort eine solche Bewegung nicht mehr vorkommen, ebentuell aber auf ein kleines Terrain beschränkt bleiben werde. Dazu sei aber nothwendig, daß eine gewisse Zeit hindurch genügend zahlreiche Okkupationstruppen dort be— lassen würden. Bezüglich der Administration fuhr der Minister fort habe er darauf gehalten, eine vollkommen einheitliche Administration mit dem Centrum in Serajewo zu begründen und unter Beibehaltung der bisherigen Hierarchie namentlich die Sphäre des Kreishauptmanng stark zu be⸗ sestigen. Allen Beamten sei zur Pflicht gemacht worden, mit dem Volke lebhasten und unmittelbaren Verkehr nicht nur in amtlicher, sondern auch in privater Hinsicht zu unterhalten, um das Vertrauen des Volks zu gewinnen. Die Hauptaufgabe bilde die Konsolidirung der Administration und die Verhinde⸗ rung fremden Einflusses. In letzterer Beziehung würden in nächster Zeit gewisse Vorsichtsmaßregeln zu tressen sein, welche hoffentlich diesen Einfluß würden beseitigen können, wenn er nochmals versucht werden sollte. Uebrigens sei nach den Berichten an den Minister des Auswärtigen in der letzten Zeit in dieser Beziehung in Montenegro ein gewisser Umschwung eingetreien, viel⸗ leicht in Folge der loyalen Mitwirkung des Fürsten. Der Minister betonte serner die Wichtigkeit der Hebung des Volkewohlstandeg aus dem politischen Gesichtepunkte. Im Rahmen des gegenwärtigen Budgets könne zur Hebung des Wohlstandes dieser Lander mit Ausnahme der Förderung der natürlichen Entwickelung Seitens der Regierung nichte ge⸗ schehen. Die vom Kriegs Minister geforderte Truppenzabl halte er noch eine Zeit lang für absolut nothwendig, er glaube aber, daß lei mr. der erwahnten Be⸗ dingungen eine Redultion moglich sein werde. Zur Vesiegung des Räuberunweseng in einigen Grenz⸗ distrikten sei eine in Augficht genommene fliegende Kolonne von 309 Freiwilligen jedenjalls der geeignetste Modug. In Beantwortung weiterer Anfragen erklärte der Minister, dag bognische Budget pro 18363 berube auf vollständig realen Grundlagen, wag der Minister

aus den Voranschlägen der hervorragendsten direkten Steuern iffermäßig nachweist. Was die Höhe der Ausgaben anlange, e müsse berücksichtigt werden, daß zur Einbürgerung des Mo⸗ nopols eine längere Zeit und Investitionen nöthig feien. Die größeren Ausgaben der Finanzverwaltung entfielen wesentlich auf das Tabackmonopol und hätten bereits günstige Resultate ehabt. Der Minister erkannte die Wichtigkeit der Agrar⸗

agen an, hält aber eine solche Lösung derselben kaum für möglich, welche die Opferwilliakeit beider Reichshälften zu sehr beanspruchen würde. Man musse für dieselbe einen den spe⸗ iellen Lokalverhältnissen und Interessen entsprechende Lösung 1 Erfreulicherweise besitz' diese Frage dort, wo geschickte Beamte ein leidliches Verhältniß zwischen Beg und Knez zu Stande brachten, keinen akuten Charakter mehr. Der Minister erklärte es für unwahr, daß die Einführung des Tabackmonopols Erbitterung hervorgerufen habe. Die pro⸗ duzirte Quantität habe bedeutend zugenommen. Das bos—⸗ nische Bureau des gemeinsamen Ministeriums werde aus bos⸗ nischen Einkünften bezahlt. In allen Kreisen der Herzegowina herrsche die Civilregierung, einzelne als Beamte fungirende Offiziere gehörten ebenfalls dem Rahmen derselben an, der an der Spitze der Herzegowina stehende Major sei als Kreisvor⸗ stand der Civilregierung untergeordnet. Die Rekrutirung werde im Jahre 1883 wie in diesem Jahr durchgeführt werden. Der Kriegs-Minister konstatirt, daß bei den in Bosnien und der Herzegowina rekrutirten Truppen Desertionen in größerer Anzahl nicht vorgekommen seien. Der Reichs⸗Finanz-Minister von Kallay erklärte, daß die bereits fertig gebauten Straßen sämmt⸗ lich unter der Verwaltung der Landesregierung stehen. Nach⸗ dem der Minister sodann noch mehrere Anfragen beantwortet hatte, wurde die Debatte geschlossen, worauf die einzelnen Posten des Extraordinariums für die in den okkupirten Län— dern dislozirten Kommandos, Truppen und Anstalten ange⸗ nommen wurden. Hinsichtlich der Entlassung der Reservisten und der Reduktion des Truppenbestandes überhaupt gab der Kriegs-Minister eine detaillirte Erklärung ab und sagte, es würde, insofern eventuell auch eine Inanspruchnahme der Ersatzreserve in Aussicht gestellt wurde, der Beschluß der Le⸗ gislativen einzuholen sein.

. 8. November. (W. T. B.) Die nächste Plenar⸗ sitzung der österreichischen Delegation ist für nächsten Freitag in Aussicht genommen, in derselben gelangt das Or— dinarium des Heereserfordernisses zur Berathung. Der Bud⸗ getausschuß wird morgen über die Budgets des Ministeriums des Auswärtigen, des Finanz⸗Ministeriums und des obersten Rechnungshofes berathen.

Großbritannien und Irland. London, 6. Novem⸗ ber. (Allg. Corr.) Die Königin beabsichtigt gleich nach ihrer Zurückkunst von Schottland Parkhurst auf der Insel Wight zu besuchen, um Über die von Egypten heimgekehr— ten Seaforth⸗Hochländer Revue abzunehmen und gleichzeitig auch in dem Haslarhospital die Kranken und Verwundeten des egyptischen Marine⸗Detachements zu besuchen.

Der Prinz von Wales hat mit dem Herzog von Edinburg, und anderen Mitgliedern der Königlichen Familie seine Absicht zu erkennen gegeben, das von dem United Ser— vice Club veranstaltete Bankett zu Ehren des Admirals Sir Beauchamp Seymour und des General-Lieutenants Sir Garnet Wolseley durch seine Anwesenheit zu ehren. Die Zahl der Gäste ist auf 120 beschränkt.

Am Sonnabend Morgen sind die sämmtlichen in Shorn⸗ eliffe einquartierten Truppen, welche kürzlich von Egypten zurückgekommen sind und noch dieselbe Bekleidung trugen, in der dieselben zurückkehrten, von dem Herzog von Cambridge inspizirt worden.

Der englischen Kanaltunnelgesellschaft ist die Fortführung ihrer Arbeiten einstweilen untersagt. Der Agi⸗ tation gegen den Kanaltunnel, welche durch das Gutachten der militärischen Kommission eine mächtige Verstärkung erhalten hat, ist es bekanntlich gelungen, die Sistirung der Arbeiten einst⸗ weilen durchzusetzen. Inzwischen ruht jedoch die Unternehmungs— lust nicht. Trotz der Ungunst, welcher die Tunnelprojekte augenblicklich begegnen, sind mehrere Gesellschaften in der Bil⸗ dung begriffen, welche in der nächsten Parlamentssession die Konzession für den Bau eines Kanaltunnels beantragen wer— den. Mittlerweile hat die französische Tunnelgesellschaft ihre Bohrungen ununterbrochen fortgesetzt. Dieselben sind 116 m von dem eingesenkten Schaft horizontal fortgeführt und haben einen Punkt erreicht, der bereits unter der See bei Hochwasser liegt. Die Schicht, in welcher gearbeitet wird, ist

volllommen trocken. T. November. (W. T. V.) In der heutigen theilte

Sitzung des Unterhauses Lawson mit: er werde zu dem gestern von Northeote angekündigten An⸗ trage betreffs der Verwendung der englischen Truppen in Egypten ein Amendement einbringen, dahin gehend, das Haus möge erklären, daß es die Nothwen digkeit, genauer über die Verwendung der englischen Truppen insormirt zu werden, anerkenne, glei zeitig aber der Ansicht sei, es sollten keine militarischen Operationen in Eaypten genehmigt werden, welche geeignet wären, die egyptische Nation an der Lontrole über ihre eigenen Instituisonen zu verhindern. Der, Unter⸗Stagtssekretür Dil ke erwiderte auf elne ÄAn— frage Wolffs: es sänden vertrauliche Mittheilungen zwischen der englischen und französischen Regierung bezůglich Egyptens statt; die von dem Premier Gigdstone am ersten Abend des Wiederzusammentritts des Hauses abgegebene Erkiarung müsse ihn jedoch verhindern, über den Charakter jener teilungen irgend welche Auskunst zu geben. Der Staata—⸗ sekretar des Krieges, Ch il derg, antwortete Herbert: es sei nicht wahr, daß englischen Offizieren und Soldaten gestattet worden sei, als Freiwillige im Sudan Dienste zu nehmen. Hierauf wurde die Verathung der Geschäftz⸗ ordnung sortgesetzt.

Frankreich. Parig, 7. November. (B. T. B.) Die Budgettommissign nahm die in der gestrigen Sitzung von dem Finanz⸗WMinister Tirard gemachten Vorschläge zur Herstellung des Gleichgewichts des Budgets pro 1669 an.

Türkei. Kon stantingpel, 7J. November. (WB. T. B.) Die Pforte bat dem franzöͤsischen Botschafter, Noallles, wegen Tunis auss Neue Vorstellungen gemacht.

Mußland und Holen. St Petersburg, 8. November. 6 T. B.) Anläßlich der Meldung der „Neuen freien resse? von ciner slattgehabten Unterredung zwischen dem oͤsterreichischen Minister des Auswartigen, Grafen Kalnoky, und dem russis Minister des Auswärtigen, von Gier z, bemerkt das aurnal de St. Pétergbourg“: von Giertz habe St. Petersburg nicht verlassen; man möge

doch jetzt bis auf Weiteres verschoben.

es daher aufgeben, Kommentare über die angebliche Unter—⸗ redung anzustellen. Wie die „Neue Zeit“ meldet, hat vor⸗ estern im Finanz⸗Minister tum die erste Sitzung der . stattgefunden, welche über die Aus⸗ hebung des bisher ohne Zollbesichtigung gestatteten Transits ausländischer Waaren durch den Kaukasus nach Persien berathen soll. In der Sitzung wurde betont, daß ein größeres statistisches Material 1 Erledigung dieser Frage beigebracht werden müsse. Das Zolldepartement macht be⸗ kannt, daß nur diejenigen im Auslande gedruckten Bücher dem Zoll unterliegen, welche vollständig in russischer oder slavischer Sprache abgefaßt sind.

Amerika. New⸗York, 5. November. (Allg. Corr.) Mit großer Spannung werden die Wahlen am Dienstag erwartet. Ein Umschwung erscheint sicher in New⸗York, wo die Demokraten obsiegen werden, während in Pennsylvanien der Sieg der Republikaner zweifelhaft ist.

7. November. (W. T. B.) Heute hat in 33 Staaten die Wahl der Kongreßmitglieder und der Beamten und Legislaturen der Einzelstaaten stattgefunden. Die bis jetzt eingegangenen Berichte konstatiren große Gewinne der Demokraten. Gewiß scheint, daß die Demokraten in der Stadt und im Staate New⸗York gesiegt haben; in Konnekti⸗ kut, New⸗Jersey und Pennsylvanien schreiben sich dieselben ebenfalls den Sieg zu. .

8. November, früh. (W. T. B.) Die bis jetzt vor⸗ liegenden Wahlberichte ergeben wesentliche Gewinne für die De nokraten; nach dem augenblicklichen Stand des Wahl— ergebnisses würden die Demokraten in der neuen Repräsentanten⸗ kammer über die Majorität verfügen.

Süd⸗ Amerika. Buenos-Ayres, 8. Oktober. (Allg. Corr.). Hier eingegangenen Nachrichten zufolge hatte der Gesandte der Vereinigten Staaten sich bestrebt, die Unter⸗ handlungen für den Friedensschluß zwischen Chile und Peru wieder aufzunehmen, die Angelegenheit war je⸗ Es wird hinzugefügt, daß Präsident Calderon sich weigere, mehr abzutreten als die Provinz Tarapaca, und daß er als Gefangener nach Angol (9, wo bereits andere peruanische Notabeln internirt sind, abge⸗ führt werden würde. Der bolivianische Senat hat die Regie⸗ rung ermächtigt, mit Chile Frieden zu schließen und Peru einzuladen, sich einer friedlichen Regelung anzuschließen.

Asien. Japan. JYJokohama, 6. Oktober. (Allg. Corr.) Dairvon Kun, der Führer der Koreanischen Insur— rektion, ist von der chinesischen Regierung zu lebenslänglicher Verbannung nach der Provinz Chih⸗li verurtheilt worden. Ein koreanischer Gesandter ist in Tokio angekommen, um wegen des Angriffs auf die japanische Legation in Korea um Entschuldigung zu bitten. Die japanische Regierung beabsichtigt zwei Panzerschiffe in England zu bestellen.

Afrika. Egypten. Kairo, 7. November. (W. T. D) Der Khedive hat nunmehr ein Drekret erlassen, durch welches den internationalen Gerichtshöfen die Kompetenz zur Regelung der Schadenersatzansprüche aus Anlaß der stattge⸗ habten Unruhen entzogen und die Einsetzung einer Spezialkommission ad hoe angeordnet wird. Lord Dufferin ist hier angekommen.

Seitungsstimmen.

Im „Kleinen Journal“ lesen wir:

Noch immer steht der Ausfall der Wahlen und die daraus fol genden Konsequenzen im Vordergrunde der politischen Betrachtung. Für uns liegt die Sache sehr klar; die beiden oppositionellen Frak— tionen, Secessionisten und Fortschrittler, hatten in ihren Wahl reden und Wahlprogrammen den Kampf bis aufs Messer angekündigt. Der Gegensatz zwischen ihnen und dem Reichskanzler besteht aber augen— scheinlich darin, daß sie die Theorien des Freihandels oder Manchester= thums für identisch mit dem Liberalismus erklärten und den Sturm— lauf gegen die vom Reichskanzler eröffnete soziale und wirthschaftliche Reform unternahmen.

Schon bei den Reichstagswahlen und jetzt wieder bei den Land— tagswahlen drehte sich das ganze Interesse um diese Fragen. Die manchesterliche Presse behandelte das Thema von den nachtheiligen Folgen der Wirthschaftgreform Tag für Tag und entblödeie sich nicht, die ungeheuerlichsten Uebertreibungen und offenbare Unwahrheiten ihren Lesern aufzutischen.

Durch die Zölle sollten alle Lebensmittel, namentlich das Brod,

sodann auch das Petroleum bedeutend vertheuert und in Folge dessen der Standard of life der arbeitenden KRlassen verschlechtert sein. Bei der Reichstagswahl haben diese Behauptungen noch cinen Cindruck gemacht, jeßt aber hat sich dieses ganze Ralsonnement alt falsch entvuppt. ; Die Reden der Manchestermänner haben keinen Eindruck mehr gemacht. Die Thatsachen baben sie ad absurdum geführt. Bauern und Handwerker rechnen denn doch zu gut und wissen, daß weder das Brod noch das Petroleum tbeuerer geworden sind, daß also der del auch nickt den geringsten Ginfluß auf die Höhe der Preife geübt Pas, sondern daß diese durch den Weltmarkt, alfo durch ganz andere Faß— taren bestimmt werden. Das Petroleum ist sogar jetzt nach Ein— rn des Zelles billiger als vorher. Die neuen Probbeien haben f also als falsche Wahrsager gezeigt und daher alles Vertrauen ver⸗ oren.

Dazu kommt, daß die wirtbschaftlichen Verhältnisse sich unter dem Einfluß des Schug olle gebessert haben, daß der Landmann, der

andwerler, der Fabrikarbeiter und der Fabrikant wicder aufathmen nnen, daß die wilde zägellose Konkurken des Auslandes, welche 66 reelle Geschäft ruinirte und dem Schwindel Thür und Thor ff nete, jeßt eingedämmt ist nnd nicht mebr so dominirt, wie vor der Ginfübrung des Schutz oll.

Der glänzende Erfolg bat nicht wenig dazu beigetragen, das Ver⸗ tgau n, in der Menge des Volkeg ju der wirtbschaftlichen bolitit dez Reichs kan lers ju steigern. Auch der Vorwurf des Manchesterthuma,

ürst Bismarck wolle nur die Abgaben erböben, denfe aber nicht an ne Herabminderung, ist gleichfallz durch die Thatfache dez Steuer ; erlasses widerlegt. Dieser bat unzwelfelhaft einen tlesen Eindruck auf ie Bevölferung gemacht, und er wird sich sicherlich noch bedeutend steigern, wenn dle Absicht des Reichskanzlers, die vier untersten Rlassensteuetstufen g auflubeben und die anderen Stufen zur Hälste berab umäßigen, zur Ausführung kommt. adurch ist das Vertrauen zur finanziellen Politik des Reichz= lamilerg gestärkt und bat alle Angriffe des Manchestertkumz siegreich überwunden.

Auch die Ausfübrung der sozialen Reform sindet letzt in den Ar⸗ beiterkreisen gläubige Anhänger... . Die Gegner der wirt chaftlichen Reform, die Manchestermänner, sind vollständig geschlagen; a ln den be ralen und fortschrittlichen Kreisen erbeben sich Stimmen, welche die MWentiftiitung des Liberallsmue mit dem Manchesterthüm Alg eine Durchaus verkehrte Politik erflären. Sie welsen auf Frankreich und Nordamerika bin, wo die fortgeschrtttensten Revublitanét Schutz joll ner sind und in erster Line für rbest und Industrse sorgen,. Sie machen geltend, daß die = Fra nicht vrin sipiell gelöst wer⸗ den dur fen, sondern nach Bedürfniß, und daß sie durchaug nicht

833 und Konsequenz irgend einer politischen Theorie sein ürfen

„Steins Deutsche Correspondenz“ schreibt:

Wenn man jetzt so vielfach hervorhebt, dieser Erlaß (der Königliche Erlaß vom 4. Januar d. J.) habe die Beamten ein⸗ geschüchtert und darum hätten sie durch die Bank für die Regierung gestimmt, so ist das einmal überhaupt nicht richtig, denn die Zahl der liberalen Beamten, welche zum vreußischen Landtage mitgewählt und gegen die Regierung gestimmt haben, ist noch immer sehr groß, zum andern aber mag zugegeben werden, daß mehr Beamte für die Regierung stimmen als früher. Dies zeigt aber nur, daß die Regierungs⸗ politik im Kreise der Beamten mehr Anhänger gewonnen hat als früher, gerade so, wie sie im Volke immer mehr Anhang gewinnt, ie klarer die Ziele der Regierung hervortreten. Es kann und wird Nie⸗ mand leugnen, selbst Fürst Bismarck nicht, daß das soziale Reform⸗ programm anfänglich zu umfassend, zu weitsichtig war, weil es eben nicht ein Prinzip, sondern ziemlich alle alten Grundsätze einer Politik des laisser faire, laisser aller über den Haufen warf. Es ist fo viel und so großartig gearbeitet worden, um die neuen . festzu⸗ stellen und sie in Gesetzesform zu kleiden, daß dies die Bewunde—⸗ rung des Auslandes erhält; es ist die Situation jetzt fo weit geklärt, daß die Kodifikation der neuen Gedanken Bismarcks möglich, wenn auch noch schwierig ist. Diese Gesetz⸗ gebung auf sozialem Gebiete muß nun nicht nur erst stattfinden, sondern sie muß auch eine Zeit dauern; sie muß ihre ehrliche Probe“ gewährt erhalten, ehe man sie zu verdammen berechtigt fist. Aber dies will man fortschrittlicherseits ebenso wenig als man einst den Zolltarif wollte, und das ist Unrecht, denn in sozialen Angelegenheiten ist keine Partei allein klug und weise; etwas „Sozialistisches⸗ liegt in allen neuen Gesetzen, und es darf des Namens wegen nicht verdammt werden. Man muß die Sozialdemokratie im eigenen Lager aufsuchen, wenn man die soziale Revolution bannen will. Ob die Fort schrittler mitmachen‘ oder nicht, das Volk das zeigen die Wahlen begreift allmälig, daß Fürst Bismarck kein Dilettant, fondern ein praktischer Reformer ist, dem Probiren über Studiren geht. . . .

. . Lage der Industrie“ wird der Neuen Preu⸗

ßischen Zeitung“ aus Brandenburg a. d. H., 5. November, geschrieben:

Zu den Klageliedern, welche von den Gegnern der von der Reichs— regierung mit lebhafter Zustimmung der Konfervativen und Klerikalen eingeschlagenen Zollpolitik erhoben werden, bilden glücklicherweise die Thatsachen doch einen entschiedenen Gegensatz. In unferer Stadt war die Industrie durch den Rückgang der Tuchfabrikation in den letzten zehn Jahren schwer betroffen. Die Zahl der Webergesellen sank von etwa 1000 auf 250 und in ähnlichem Verhältniß reduzirte sich der Bestand der kleineren Webereien, welche bisher für bescheidene Verhältnisse ein gutes Brot geboten hatten, jetzt aber der entwickelten Großindustrie nicht gewachsen waren. Dank dem regen gewerblichen Sinne unserer Stadt fanden sich Bahnen, auf denen das industrielle Leben neu erblühte. Jetzt besitzt Branden burg eine so mannigfach verzweigte gewerbliche Thätigkeit, wie sie eine Stadt ähnlicher Größe außer ihr kaum bietet. Wir haben be— deutende Fabriken für Tuch, Lederwaaren, gilt Korbwaaren, Wollen⸗ garne, Ruüböl. Taback, Blechwaaren, Stärke, Eisenguß, Goldleisten, Mahl und Sägemühlen, von denen mehrere auf ihren Gebieten zu den ersten Etablissements Deutschlands zu zählen sind. Seit Jahr und Tag ist in den meisten dieser Fabriken ein leb⸗ hafter Aufschwung zu bemerken, welcher sich nach außen hin durch Vermehrung der Ärbeitskräfte und bauliche Vergrößerungen bemerkbar macht. Mehrere Etablissements haben Neubauten ausgeführt, andere sind damit beschäftigt. Solchen Thatsachen kann die dreisteste Ab⸗ leugnung der . nicht widerstehen, sie sind lebendige Zeugnisse für die gesunde Grundlage, welche unsere Wirthschaftspolitik nach langem Schwanken wiedergefunden hat. Möchte es keiner grauen Professorentheorie, keinem selbstsüchtigen Parteifanatismus gelingen, die Reichsregierung von der betretenen Bahn ab, auf ege zu drängen, deren Verderblichkeit wir bis zur drohenden Verarmung des deutschen Volkes hier erfahren haben.

Deutsches Handels ⸗Archiv. Jahrzang 1882, November DVeft. Inhalt: Erster Theil. Gesetzgebung: Deutsches Reich und Spanien: Verlängerung des Vertrages zwischen beiden Ländern. Deutsches Reich, Oesterreich Ungarn, Frankreich, Portugal, Schweiz, Belgien und Luxemburg: Bekanntmachung, betreffend den Beitritt Luxemburgs zu der unterm 3. November 1881 abgeschlossenen inter⸗ nationalen Reblauskonvention. Desterreich Ungarn: Verordnung über den Vorgang, betreffend die Bewilligung der Ginfuhr von Maschinen zum halben Zolle. Verordnung der Ministerien der Finanzen und des Handels, womit die Forderung von Ursprungs⸗ zeugnissen bei der Verzollung von Rels und Baumwoll samenol fallen gelassen wird. Uferordnung für die Stadt Tetschen und die Ge—⸗ meinden Bodenbach und Weiher. Desterreich⸗Ungarn und Frank⸗ Lich: Additionalkonvention zu der am J7. November 1851 zwischen Desterreich · Ungarn und Frankreich vereinbarten provisorischen Handelk⸗ fonvention. Spanien: Neuer Zolltarif für Puerto Rico. Ge⸗ stattung der Einfuhr von Kartoffeln in Gijon. Anerkennung der von deutschen Handelskammern auggestellten Ursprunge zeugnisse. Zollvergünstigung für vor dem 1. August d. J. verschiffte Einfuhr⸗ waaren. Ermächtigung des Zollamis zu Sanlucar de Guadiana zur Abfertigung von Bleierjen ꝛc. Berichtigung zum neuen Zolltarif. Rußland; Ausfuhrzollfreiheit von Knochenmehl und Knochenkohle. Klassifizirung von Baumwollengarn Fei der Ver⸗ zollung. Großbritannien und Montenegro: Freundschafts⸗ Handels und Schiffahrte vertrag zwischen Großbritannien und Montenegro. Griechenland und Serbien: Handelt vertrag zwischen belden Staaten. Serbien; Gesetz vom 17. Juni 18582, kee m die Kontrole des Dandels mit Gold und Silber und den Fabritaten daraug. Centralamerila; Guatemala: Erhöhung des Cinfubrzoss. Zuschlags. Costa Rica: Einfahrverbot der Spirituosen. Berichse: Deuisches Reich: Berlin (Der Weinhandel und das Nab 6 Chemnitz. Dortmund. Kiel. Fleneburg. Bielefeld. Göln. Essen. Aachen Metz. Mülbausen i. G. Magde burg. Osnabrück. Braunschweig. Dre den. Gera. Lübeck. Mainz. München. Nürnberg. Augeburg. Stuttgart. Mannheim. Rarlsrube Minden. Gibing. Tilsit. Bromberg. Japan und Korea: Summarische Ueber sicht des Handels jwischen beiden Ländern. Großbritannien: Glasgow (Eisenindustrie seit Juli) Verkehr deutscher Schiffe in kritischen Häfen während des Jahres 1851. Handelsbewegung der Kar folonie im Jahre 1881. Sydney (Ausfuhr im ersten Semester). Mineralproduktien von Neusüdwalegß im Jahre 18581. Wirth⸗ schaftliche Lage der Kolonie Querneland im Jahre 1851. Venezuela: Puerto Cabello (Dandelsbewegung im Jabre 1881). Zweiter Thel Vonsulatgberichte: Ostasien. Manila: Bericht über den Handel und Die. Schiffahrt der Philippinen, unter besenderer Berüchsthiiqung der Jahre 1880 und 1881. Westasten. Smyrna: Handel bericht für die Jabre 1889 und 1881. Osteuropa. Wiberg: Dandelebericht für dag Jahr 1881. Abo: Handelsbericht far 1381. St. Peter-. urg: Der Handel Rußlands über die curopässche Grenze im Jahre 1851, verglichen mit 188 und den Vorsabren. Berdjangf und Marsurol * Jabr ee bericht far J Ss und is ki. = Tikan; Vandeleteri für 1881.— Südeuropa. Alicante: Jabreekericht far 881. Ltrorno; Jahresbericht für 188. La Valetie (Mala: Jahrcebericht für 1831. Floreng: Bericht über Industrie und Handel Jtalieng im Jabre 1851. Jante: Jahres berscht für 1381. Spra: Jabreg. kericht für 1881. Havre! Jahresbericht für js. Bordenur: Jahresbericht für 1851. Westenropa. Hartlevoel: Jabrez⸗ bericht für 18531. Antwerpen: Handelag und Schiffahrtabericht är 1881. Rotterdam: Jabrebericht für 188. Broningen:

abres bericht für 1881. Neweastle on Tyne: Jabreskericht far 1831. Nerdeureva. Wien: Bericht ker die Hardelg . und In⸗ dustrie · Verbaltnisse im Jahre 1851, und Uebersschlen der Verkeßrz=

werthe des Jahres 1880. Christiania: Schiffahrt, Holzhande Fischerei, Landwirthschaft, Ein und Ausfuhr Norwegens und Ver⸗ kehrsbewegung von Christiania im Besonderen während des Jahres 1381. Nordamerika. Toronto: Jahresbericht für 1880/81. Guadalajara: Jahresbericht für 188. Westindien und Mittel⸗ amerika. Port de Paix: Jahresbericht fär 1881. Coban (Gua—- temala): Jahresbericht für 18811. Südamerika Pernambuco: Jahresbericht für 1881. Afrika. Durban . Natal): Jahres⸗ bericht für 1881. Bloemfontein: Jahresbericht für i881. Australien und Polynesien. Honolulu: Jahresbericht für 1881.

Statistische v achrichten.

Der Außenhandel der Vereinigten Staaten von Amerika im Jahre 1881 / Sa. (Stat. Corr. Die starke Zunahme der europäischen Einfuhr in die Vereinigten Staaten von Amerika während des Fiskaljahres 1881/82 stellte zwar eine starke Unterbilanz im auswär⸗ tigen Handel Nordamerikas in Aussicht, wurde indessen durch die spätere Erhöhung der Ausfuhr mehr als ausgeglichen, so daß sich schließlich der Ueberschuß der Ausfuhr aus den Ver⸗ einigten Staaten auf 25 992 683 Dollars stellte. Diese Summe kann allerdings den Ergebnissen der Vorjahre gegenüber nur als gering bezeichnet werden und läßt einerseits die Fol⸗ erung zu, daß der europäische Markt weniger aufnahmefähig ür amerikanische Rohstoffe, Nahrungs- und Genußmittel, welche den Haupttheil des amerikanischen Exports bilden geworden fein mag, während anderseits die Vermuthung nahe liegt, daß die Kon⸗ furrenzfähigkeit der europäischen Manufakte auf den Märkten der Union gestiegen ist. In der That stellte sich im Juli 1882 der Werth des Imports auf 44 Millionen Dollars, d. B. auf rund 8 Millionen Dollars mehr als im Vorjahre.

Es bezifferte sich 1881/82:

die Produkten und Waarenausfuhr auf 750 542 257 Doll., ö ‚. Waareneinfuhr auf 724 659 574. Gehen wir bis zum Fiscaljahre 1859 / 69 zurück, so überwog in Tausenden von Dollars während der am 30. Juni beendeten Jahre: 1860 der Import mit 20040 1872 der Import mit 182 417 1861 . 69759 1873 1862 Export 1344 1874

1863 Import 39371 1875 1864 157 609 1876

. Si Duos

13865 , 12716 1877 1866 86 953 1878 1867 191 255 1879 1868 484 1880

1869 131 3589 188 255 713 1875 13 187 1382 25 oz. 1871 .

Wenngleich nicht mit auch nur annähernder Sicherheit bestimmt zu werden vermag, welcher Art die Rimessen gewefen sind, welche Amerika für den Ueberschuß seiner Mehrausfuhr als Gegenwerth aus Europa bezogen hat, so unterliegt es doch keinem Zweßfel, daß ein sehr großer Theil desselben (nach Beendigung verschiedener flnan⸗ zielle Transaktionen und Manipulationen) schließlich durch Edel⸗ metalle gedeckt worden ist. Auf die Höhe des Zuflusses oder Abflusses der letzteren ist das Ergebniß der jährlichen Handels⸗ bilanz daher ohne Zweifel von Einfluß, wenn auch die Beträge der hinüber und herüber fließenden Metalle nicht in der gleichen Handelsperiode dem Umfange jenes Soll oder Haben zu entsprechen brauchen. Daß in der dem nordamerikanischen Außenhandel günstigen Periode eine starke Einfuhr von Edelmetallen in die Vereinigten Staaten stattgefunden hat, ist somit verständlich. Die Mebreinfuhr von Edelmetallen bezifferte sich 1880/81 auf 91 168 656 Doll. und im Jahre 1879189 auf 75 891 391 Doll. 1881/82 bingegen die Mehrausfuhr auf 6945089 Doll. In wie weit die Ergebniffe der durch die obigen Ziffern dargestellten Bilanz durch die Bewegung von Effekten u. s. w. beeinflußt wurde, entzieht sich jeder genaueren Be⸗ obachtung. Jedenfalls dürfte aber aus den obigen Ziffern her⸗ vorgehen, daß die gußerordentlich günstige Handele bilanz, welche durch die Zunahme des Verhraubs amerikanischer Produkte in Europa ber— vorgerufen wurde, an Bedrohlichkeit für uns viel verloren hat. In wie weit die Ursache hiervon in den gesetzgeberischen Maßregeln meh⸗ rerer europäischer Staaten oder in den Fortschritten europäischer Technik zu suchen ist, darüber zu entschelden, muß eingehenderen Spezialuntersuchungen auf den einzelnen Produktionsgebieten vorbe⸗ halten bleiben.

119 656 18877 19563 79 643

151 152

Export ö 257 513

Import Export

264 662 167 684

RKunst, Wissenschaft und Literatur.

Ueber die Vorlesungen aus dem Gebiete des Gisenbabnwesens, welche von dem Minister der öffentlichen Arbeiten ins Leben gerufen worden sind, theilt das Gentraibi. der Bauverw. folgendes Nãhere mit: In Berlin werden die Vorlesungen am Donnerstag, den 9. November d. Ri beginnen, und jwar werden dortragen: 1) Negierungs-⸗Rath Reitzenstein über die National Dekonomie der Eisenbahnen, insbesondere das Tarifwesen Montag. Donnerstag und Freitag 5— 6 Uhr Abende); 2) Geb. ber · Regierunge⸗ Rath Gleim über das preußische Eisenbaßnrecht (Montag. Mittwoch und Freitag 6—– 7 Uhr); 3) Reglerungs. Rath Dr. Dücters über die Verwaltung der vreußischen Staatsbahnen (Montag, Mittwoch und Freitag 7— 5 Uhr), und 4) Geb. Dber-Baurath Bberbeck ber den Betrieb der Eisenbahnen (Dlenstag und Donnerstag 6 77 Uöt). Anmeldungen werden vom Kanzleirath Skopaik in der Univerfität entgegengenommen. In Breslau finden dieselben Verlefungen fheils in der Universität. theils in dem Empfangègebäude der Oberschlesischen Eisenbabn statt, und zwar lesen dort: ere , einsius über Nationalökonomie und Tarifwesen, Regierungs- Assefsor Br. Eger über Cisenbahnrecht, Regierungs- Rath Krönig über die Verwaltung der Staatsbahnen, und Eisenbahn⸗Bau und Betriebs, Inspektor Jor⸗ dan über den Betrich der Eisenbahnen. An der Universität in Bonn baben die Vorträge bereits mit dem Anfang des gegenwärtigen aka⸗ demischen Halbijabrg unter sehr reger Betbeiligung begonnen, ind dort indessen vorläusig auf zwei Gegenstände beschränkt: Gisenbabn - Dircktor Ulrich liest über Nationalökonomie der Eisenbabnen und Tarifwesen, und Prosessor Dr. Endemann über preußisches Gisenbabnrecht.

In Carl Deymanne Perlag bierselbst ist erschienen: Dag Allgemeine Landrecht für die preußischen Staaten in

ir 6.

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Vand⸗ und Forstwirtbschaft. Nach den aus dem Reaierungebentk Aachen eingegangenen Mit.

theilungen ist die Getreideern fe, inepesondere und Wehnen, bejnglich deg Körnerertrageg im Ganzen . des