1882 / 268 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 14 Nov 1882 18:00:01 GMT) scan diff

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Wartburgkrieg. Wein, Wodan, Zahlen, Zimmerausstattung, Zunft⸗ und Gildewesen, Zwerge und Riesen, welche, der Wichtigkeit der in ibnen behandelten Gegenstände entsprechend, eine besonders ausfübr⸗ liche und eingehende Behandlung erfahren baben. Ein am Schlusse egister über alle in dem Werke entbaltenen Artikel ver rollständigt dasselbe nunmehr zu einem willkommenen Rathgeber für 9 und Liebhaber des deutschen Alterthums, welche schnell und ündig über einen einschlägigen Gegenstand orientirt zu sein wünschen. Bei der in immer weiteren Kreisen sich ausbreitenden liebevollen 2 der deutschen Vergangenheit und ihrer reichen Vermächtnisse an en der Literatur, der Kunst, des Gewerbes, bei dem regen Interesse an Allem, was die Sinnes⸗ und Lebensweise unserer Altvordern angeht, und dem noch immer zunehmenden Sammeleifer für deutsche Alterthümer, Dürfte diese kleine Encyklopädie vielseitigen Beifalls gewiß sein. Die Verlagsbuchhandlung hat auch für eine würdige äußere Aus⸗ attung durch Herstellung einer eleganten soliden Einbanddecke ge— orgt, welche den Abonnenten zum Preise von 1 46 (Ganzleinen mit ücken⸗ und Titelvergoldung) bezw. 1 M 25 3 (Halbfranz mit Rückenvergoldung) abgegeben wird. Das ganze Werk (51 Bogen „So) kann nunmehr auch in elegant gebundenen Exemplaren zum Frelse von 20 ƽ bezogen werden. .

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Im Regierungsbezirk Coblenz hat sich die Ernte in Folge des unbeständigen Wetters sehr in die Länge gezogen und konnten die ge⸗ wonnenen Früchte nur mit vieler Mühe trocken eingebracht werden. Trotzdem darf aber die Ernte in einzelnen Kreisen im Durchschnitt als eine gute, resp. sehr gute Mittelernte bezeichnet werden. Im All⸗ gemeinen haben die Cerealien bezüglich des Strohes einen befriedigen⸗ den Ertrag geliefert, dagegen sind die Körner weniger gut gerathen und enthalten geringere Mehlbestandtheile als sonst. Auf Wiesen und Kleefeldern ist ein reicher Ertrag gewachsen, aber Heu sowohl als Grummet haben in Folge der Nässe vielfach stark an Nährwerth verloren. Gemüse und Futterknollen hatten sich vortrefflich ent— wickelt, die Hülsenfrüchte sind weniger gut, gediehen. Am unbefriedigensten ist die Kartoffelernte ausgefallen. Die Frühkartoffeln waren durch die anhaltende Feuchtigkeit fast überall stark in Fäulniß gerathen, auch haben die Sxätkartoffeln durch die Nässe erheblich gelitten. Die Obsternte ist eine sehr geringe.

Die Autsichten auf eine auch nur einigermaßen zufriedenstellende Weinernte wurde durch das andauernde Regenwetter fast vollständig vernichtet. Ein großer Theil der Trauben ist gar nicht zur Reife Cergt, in den geringeren Lagen waren dieselben hart und kaum der

ese werth. Dagegen herrschte in den besseren Lagen, wo die Trauben am Reifen waren, Rohfäule, wodurch das ohnehin schon geringe Er— gebniß sehr erheblich reduzirt worden ist.

Aus dem Markgräfler Lande meldet die „Karlsr. Ztg.“: Unser weltberühmter Wein ist selbst dieses Jahr besser geworden, als man nach dem Regensommer hätte erwarten sollen. Das Ge— wicht beträgt nach der Oechsle'schen Waage 60– 70 und in besten Lagen selbst 72 Grad. Leider finden sich noch nicht viele Käufer ein.

Gewerbe nnd Handel.

Das kürzlich ausgegebene 9. Heft XVI. Jahrgangs 1882 von „»Kunst und Gewerbe, Zeitschrift zur Förderung deutscher Kunstindustrie, herausgegeben vom Bayerifchen Gewerbe⸗— museum zu Nürnberg (redigirt von Dr. Otto von Schorn, Druck und Verlag von G. P. J. Bieling (G. Dietz) in Nürnberg) bringt den Schluß der historischen Studie von F. Jännicke über das Kunst⸗ gewerbe in Spanien und sodann den Beginn einer Beschreibung der altdeutschen Gläser in der Mustersammlung des Bayerischen Gewerbe— museums, von Carl Friedrich. Dieser erste Abschnitt behandelt nur die reiche Sammlung von Römern“ und ist mit einer Reihe von Ab⸗ bildungen besonders charakteristischer und schöner Exemplare ausgestattet. Wenn man den Römer heutzutage besonders als Rheinweinglas an— sieht, so weist der Verfasser darauf hin, daß die Wiege des Römers keineswegs in den Rheinlanden gestanden hat, sondern in den sogenannten deutschen Waldgegenden, im Bayerischen und im Böhmer Walde zu suchen sei. Die grüne Farbe aber wählte man, weil in grünen Gläsern ein rebenrechter blanker Wein“ sich sehr schön und üieblich ausnimmt und eine „lustige Farben erhält. Der Name wird auf mittellateinisches romarius“, römisches Glas, zurückgeführt. Es ist bekannt, daß man das ganze Mittelalter hindurch alte römische Glas— scherben suchte, aufkaufte und mit zur Schmelze verwandte. Die aus diesen Scherben gewonnene Glasmasse nun führte schon zur Zeit des sog. Heraclius, also im 10. Jahrhundert, den Ramen „romisches Glas“ syitrum Romanum), wurde aber damals zumeist nur zu Perlen gebraucht. Aus diesen alten Glasbrocken, denen sich vielleicht manche venetianische beigesellt haben mögen, machte man, nach Ma hesius, noch im 16. Jahrhundert das schönste Glas, und diese speziel in den Waldgegenden gefertigten Gläser gingen daher unter der Bezeichnung „römisches Glas“ in den Handel. Den wei⸗ teren Inhalt des Heftes bilden nachträgliche Mittheilungen über die bayerische Landesausstellung in Nürnberg, über die inter nationale Elektrizitätsaustellung in München, über die Schüler— arbeiten der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums in Berlin, eine Spitzenouestellung in Parie, das Preieausschreiben des Runst⸗ gewerbevercins in Halle a. /S. und das orientalische Museum auf der Ausstellung in Tꝛiest; ferner Raibschläge für die Werkstatt, Mittheilungen aus dem Buchhandel und kleinere Nachrichten. Die Kunstbeilagen dieses Heftes sind: ein fein ausgefübrtes Farbendruck— blatt, Ofenkaceln schweizerischen und deutschen Ursprungs, genau nach den Originalen des baperischen Nationalmuseums in allen Farbennüancen reproduzirend; dann ein weiteres Blatt aus den kühn erfundenen ernamentalen Figurenmotiven des Pierin del Vaga, und end⸗ lich die Aufnabme eines geschnitzten Holzrahmens florentiner Herkunft aus der Mustersammlung des baverischen Gewerbemusenms.

Die Aktien ˖ Brauerei⸗-Gesellsch« ft Moabit er⸗ kielte in dem am 30. September er., beendigten Gesckäftssabr einen Gewinn an Bier in Fässern 610 2890 M, an Flaschenbier 57 821 M, an Nebenprodulten 014 4, zusammen, inkl. 1545 Vortrag aus dem Vorjahr, 673 661 ½ Davon waren zu bestreiten: Srprotbefen- sinsen 46 8241 , Unkosten der Ausschanklokale 4507 A. Abfcrei⸗ ungen 114 201 , Materiallenverbrauch und Unkosten 3569 558 4, jwelselbafte Forderungen 7320 M, und es verblieb sodann ein Rein“

inn von 110748 , welcher wie folgt vertheilt wird: Reserve= ond 5416 A, Aufsichterath 5469 M, Direktion und Beamte S736 , zie Dividende 89 250 M, und es verbleiben 1811. aufs neue Jahr zu übertragen.

Antwerpen, J35. Norember. (B. T. B) Wollauktion. Angeboten 2022 B. Buenog⸗Ayreg⸗ Wollen, davon 1157 B. verkauft. Aut wahl mittelmäßig. Pelle underãndert.

Paris, 14. November. (W. T. B.) Die Angelegenbeit der Unton g6éngrale' wird am 5. Dejember vor der 8. Strafkammer bierselbst zur Verhandlung kommen.

Verkebra⸗AMnstalten.

Portsmouth, 13. Nocember. (W. T. B.) Der Hamburger 6 Westphalia“ ist mit einem großen Loche im Bug r eingetroffen; derselbe war bel der Insel Wight mit (inem unbe⸗

lannten Dam fer jzusammengestoßen. 14. Norember. (W. T. 76 Der Kapitãan des Postdampfer Westryhglla“ berichtet über den reits gemeldeten Zu sammenstoß: Die Kollision fand beute früb LI Ubr statt. In der Dunkelbeit kennte man von dem anderen Dampfer wenig seben, doch war derselbe ein großer. Der Kapitän in Soet mit einem Offer und sichs Mann ausscgen, um Augkanft üßer die Lage und den Namen des Dampfer ju erlangen. Dieses Beot wurde nicht wiedergeseben. Die Westrballa⸗ Fat ein

großes Leck und wird morgen ind Dock gebracht werden.

New York, 13. November. (GB. T. B) Der Dampfer Spaln“ von der National Dam vfsiffe⸗Gompagnie a esstnasche Linie). der QOa m burger Post dam pfer Lessing“ nad die Dampfer des Norddeuntschen Llovd Sermann“

nnd Rhein“ sind bier eingetroffen.

Berlin, 14. November 1882.

Verviers, 14. November. (Tel.) Die englische Post vom 13. d. Mts. Abends, planmäßig in Verviers um 8 Uhr 39 Minuten Vormittags, ist ausgeblieben. Grund: Unwetter im Kanal.

Am 11. d. M. Abends gegen 9 Uhr entgleiste der Personen⸗ zug Nr. 47 auf der a hnstrecke Strasburg U/M.— PDasewalk, etwa 1 Rm vor dem letzteren Bahnhof, dadurch, daß sich , von dem linken Vorderrade der Lokomotive ab⸗ ge atte.

Obwohl der Post⸗ und ein Personenwagen in i. dessen sich zur Seite legten, während die Übrigen ö tehen blieben, ist glücklicherweise kein Verlust an Menschenleben zu beklagen.

Schwerere Verletzungen dagegen haben ein Schaffner und zwei Passagiere erlitten durch Armbruch resp. Quetschungen, während zwei Poft', ein Bahnbeamter und ein Passagier leichte Beschädigungen erhielten, die sie ihre Reise fortzusetzen nicht verhinderten.

Die Bahnstrecke ist einstweilen gesperrt, sodaß die Passagiere an dieser Stelle heute aus einem in den anderen Zug umsteigen mußten.

Voraussichtlich wird morgen der regelmäßige durchgehende Ver⸗ kehr wieder stattfinden.

Verein für Geschichte der Mark Brandenburg. Sitzung vom 8. November 1882. Hr. Gymnasiallehrer Dr, Bolte las über die Geschichte des Schauspiels in der Mark Brandenburg während des 16. Jahrhunderts. Untersuchungen über dies lange ungebührlich vernachlässigte Gebiet sind nur von zwei Männern an— gestellt worden, von Plümicke in seiner Theatergeschichte von Berlin und von Gottl. Friedlaender in den Einleitungen zu den 1839 und 1862 von ihm herausgegebenen Weihnachtsspielen des Georg Pondo und des Heinrich Chrustinus. Um so lehrreicher waren die Mitthei—⸗ lungen, welche der Vortragende aus den Ergebnissen seiner Forschun2 gen machte. Der große Aufschwung, den das deutsche Drama seit dem Auftreten der Kirchenreformation nahm und der in Norddeutsch⸗ land sich zuerst in Sachsen geltend machte, erstreckte sich auch auf die Mark. Der ö der Berliner Geistlichkeit vom 30. Mai 1598 weist wohl auf eine schon seit lange geübte Sitte hin, das Leiden Christi an den Ostertagen in der Kirche mimisch dar⸗ zustellen; aber erst seit 1540 wird uns von einzelnen Aufführungen berichtet. In der Regel wurden dieselben von Schülern bewerkstelligt; die Darstellungen der lateinischen Komödien des Terenz, wie sie z. B. in Gardelegen und später in Joachimsthal bezeugt sind, bildeten eine nützliche Uebung für die Jugend, die auch Luther anempfahl, und zu— gleich eine Einnahme für die Schulmeister. Bald schritt man auch zu deutschen Spielen vor. Von den Märkern, welche sich als Schau— spieldichter auszeichneten, brachten mehrere den größeren Theil ihres Lebens in der Fremde zu, so besonders Christoph Stymmel, der Ver— fasser einer naturwahren lateinischen Studentenkomödie, Georg Rollenhagen, dessen Abraham erst 1569 erschien, Daniel Cramer, welcher den sächsischen Prinzenraub in lateinischer Sprache behandelte; vielleicht gehört zu ihnen auch Luthers mehrjähriger Haus—⸗ genosse Paul Rebhun. Dagegen waren in Berlin selbst ihätig der Hamburger Heinrich Knaust, zwischen 1540 und 1544 Rektor des Kölnischen Gymnasiums, die EiZlebener Georg Pondo in Berlin nachweisbar 1574 1610, und Philipp Agricola, der Sohn des Hof⸗— predigers Diese drei wurden von dem Vortragenden durch Proben aus ihren Werken charakterisirt, ebenso der Ostpreuße Gregorius Wagner und der Cottbuser Petrus Praetorius, während auf einige Andere noch einzugehen der vorgerückten Zeit wegen unmöglich wurde. Hr. Professor Holtze machte auf das jüngst von B. Hofmann in Ansbach veröffentlichte Lebensbild der Markgräfin Bar⸗— bara von Hohenzollern aufmerksam. Barbara, eine Tochter Johanns des Alchymisten, geboren 1423, verlebte ihre Kinder— jahre in der Mark. Zehnjährig ward sie nach Mantua zur Heirath mit dem Erbprinzen Ludwig von Gonzaga abgeholt. Nach der Hoch= zeit entwickelte sie dort in der Schule des berühmten Humanisten Vittorino da 3 die glänzenden Geistesgaben, durch welche sie den feingebildeten Hof von Mantua schmückte und ihre Zeitgenossen zur Bewunderung hinriß. Regierende Markgräfin von 1444 bis zum Tode ihres Gemabls 1478, bewies sie ihren überlegenen Geist auch in den politischen Geschäften. Ihrer deutschen Heimath bewahrte sie stets treue Anhänglichkeit, namentlich ihrem Vater und ihrem Oheim Albrecht Achilles, die dafür auch ihrerseits die Hohenzollerntochter in Mantua wiederholentlich aufsuchten. Sie starb 1481.

Der unter dem Protektorat des Großherzogs von Hessen stehende Historische Verein für das Großherzogthum Hefen zählte nach seinen im September d. J. ausgegebenen . Quartalblättern“ für 1881 und das erste Halbjahr 1882 425 ordentliche und 16 korre— spondirende Mitglieder Ferner gehören demselben als Ehrenmitglie⸗ der an! der Großherzog von Sachsen⸗Weimar und die Prinzen Alexander, Heinrich und Wilhelm von Hessen. Präsident des Ver⸗ eins für die Periode 1881 —834 ist Dr. Max Rieger, Vie Präsident: Mitprediger Friedrich Ritsert, Sekretär: der Großherzogliche Haus— und Staats ⸗Archivar Dr. Freiherr Gustav Schenk zu Schweine berg. Der Verein hält seine monatlichen Versammlungen in Darmstadt und unternahm Ausflüge nach der Burg Auerberg und Zwingenberg, sewie nach Dieburg. Von den gehaltenen Vorträgen ist der des Präsidenten Max Rieger über die Ribelungensage in ihren Bestehnn⸗ gen jum Nbeinland besonders interessant und in erweiterter und über⸗ arbeiteter Gestalt in den Quartalblättern abgedruckt. Ferner sinden wir darin u. J. noch folgende historische und arckäologisce Mittbeilungen: von Dr. Asähler: Die Definitorial Ordnung des Landgrasen Georg 1I.; von Dr. Schenk zu Schweinsberg: Beitrag zur Geschichte des beimi= schen Weinbaues; Dent burg, der alte Name des Diensberges bei Gießen; Die alte und die neue Burg zu Gießen; Beckende Bäume und Kreuze; Erzbischof Adolf von Mainz erneunt seinen Pfeifer und Diener Bracht zum König der fahrenden Leute in seinem Er biethum und Lande; Eine Burg Friedberger Juden ⸗Aufnahme ze; von Decker: Namen von Fluren, Gwannen und sonstigen Der tlichkeiten im suͤd. östlichen Odenwalde; von Gieß: Ausgrabung an der sogenannten feuchten Mauer im Wörther Stadiwalde; Untersuchung eines Vüngelgrabeg bei Hering i. W; Ausgrabungen auf der Hasselburg bei 1 u s. w. Die Sammlungen des Verein sind durch

eichenke und Zuwendungen von Funden in stetem Wache lbhum be— griffen. Unter den mancherlel dem Verein geschenkten Miersbümern sind besonders merkwürdig: ein zwischen Auerbach, Hähnlein und Schwanbeim gefundenes römischeg Jeschlagstück von Bronze mit der Rellesdarstellung eineg Wagenlenkerg im Gircug und Stücke eineg mehrfarbig gemalten Estrichfußbodenz ven dem Nömerkastell Hasselburg bei Hummettoth. Ferner ist die Eröffnung des durch den Rittmeister A ja anits M. Deil bergestellten hum? in der Pauluskirche zu Worm zu er⸗ wähnen. DOberst von Gobausen hat den Pfablgraben in seinem Laufe swischen Kinzig und Wetter neun begangen und darüber vorläufsgen Bericht erstattet. Gymnasiallehrer Dr. Wolf in Hanau bat die Meste des Roömerkastells zu Groß ⸗Crotzenburg, Hr. G. Dieffenbach die Reste des Mitbraeumè in Friedberg untersucht. Dem Uugschuß⸗ mitalied Prof. Dr. Julius Grimm zu Wiegbaden wurden 1575 * jur Fortsetzung der seitber aug eigenen Mitteln bestrittenen Unter= suchungen über die Topographie des römischen und mittelalfersid en Rastellz bewilligt und dem Ausschußmitglich Hrn. Gustad Diefenbach ein 2 Kredit zur Fortsetzung der Untersuchung deg Westerauer Pfablgrabens eröffnet.

Von dem Archiv für bessische Geschichte und Alter⸗ thum g kunden, herauegegeben von Dr. Gustar Frhrn. Schenk ju Schweine berg., der elt gem Vercinesekretär ist daz 2. Het NV. Banden autgegeben worden (Darmstadt 13581. Im Selbstrerlage des Hist. Vereins f. d. e Hessen. In Kommission der Dofbuch⸗ kandlung von A. Klingelböffer) Aug dem mannigfaltigen intercfanten Jabalt des stattlichen Hefteg sind jun gchst zu erwähnen cige Rebe don Urkunden aug dem 14. und 153. Jahrhundert, welche Prof. Br. Dugoe Lörsch in Bonn aug Ingelbeimer Urtbeilebüchern mittbeilt,

und welche viele für die Lokalgeschichte der mittelrheinischen Terri⸗ torien nicht unwichtige Einzelbeiten enthalten. Ferner bringt dieses gn den Schluß der Geschichte der Klöster der Bäßerinnen bei

eisenau und der Tertiarierinnen zu Klein Winternheim, von P. Bru-⸗ der, Kaplan zu Bingen, der Geschichte des Dorfes Planig, von Ernst Wörner, sowie der Mittheilungen aus der älteren Ge⸗ schichte der hessischen Artillerie von Dauptmann C. Leydhecker. Der Herausgeber beginnt eine Untersuchung über Johann Gutenbergs Grabstätte und Namen, in der er sich zunächst gegen die Ansicht Bockenheimers wendet, welcher zu beweisen suchte, daß der Erfinder der Buchdruckerkunst nicht in der Franziskaner“, sondern in der Do⸗ minikanerkirche zu Mainz beigesetzt worden sei. Sittengeschichtlich und sprachlich Interessantes aus Hessen hat Pręf. Dr. Anton Bir- linger in Bonn beigesteuert. Graf Friedrich zu Solms-Laubach theilt die Resultate seiner in den Archiven von Lich und Laubach über das Amt Laubach in seinem früheren und späteren Bestande angestellten

Studien mit, welche durch eine Karte der Wüstungen des Amts illu⸗

strirt werden. Interessante Aufschlüfse bietet auch der Aufsatz von Albert Dunker über den von dem Landgrafen Friedrich von Hessen über die Barbaresken bei Goletta im Jahre 1640 erfochtenen Seesieg. Dieser tapfere Prinz, der 1682 als Fürstbischof von Breslau starb, war damals General der Galeeren des Malteser-⸗Ordens und ist, wie der Verf. nachweist, sehr wahrscheinlich das mit dichterischer Freiheit benutzte Vorbild zu Schillers Geisterseher gewesen. Denn wenn . auch manche historische Daten bei Schiller nicht mit sei⸗ ner Person geschichtlich vereinigen lassen, so stimmen doch andere Angaben, wie sein Uebertritt zur katholischen Kirche, die Uebernahme seiner pekuniären Verpflichtungen durch dieselbe, be⸗ sonders aber die Erwähnung des Umstandes, daß er als dritter Prin

seines Hauses keine wahrscheinliche Auesicht zur Regierung habe, sehr auf⸗ fällig. Nach Dunkers Ansicht hat dieser Prinz sonach mehr Anspruch Als Herzog Karl Alexander von Württemberg ( 1737) oder Herzog Johann Friedrich von Braunschweig ⸗Lüneburg (5 1679), auf welche nur die Thatsache der Conversion paßt, zumal sich auch die beiden Gefährten des Geistersehers in den historischen Persönlichkeiten der Reisebegleiter des 3 wieder erkennen lassen. Endlich ist noch zu erwähnen eine Arbeit über die Münzen der Stadt Mainz, vom Lehrer Paul Jofeph in Frankfurt a. M. Unter den kleineren K findet sich Urkundliches über Schloß Kalsmunt (nebst

rundriß). .

Dres den, 13. November. (W. T. B.) Von den durch die Explosion in Oberrittersgrün betroffenen Bergleuten sind sehr schwer verletzt und die übrigen für längere Zeit arbeitsunfähig geworden. Die Verletzungen bestehen zumeist in Brandwunden. Ein Todesfall war bis heute früh nicht eingetreten. Die beiden explo⸗ dirten Patronenkisten enthielten 12 kg Pulver.

Die gestern bereits erwähnte Novität des Wallner-Theaters Ebbe und Fluth“ erfreute sich auch an den folgenden Abenden der freundlichsten Aufnahme Seitens des Publikums. In der That bietet die Posse aber auch für ein gut gelauntes Publikum soviel Ergötzliches, daß der Erfolg nicht verwundern kann. Der Versasser derselben, Ed. Jacobson, hat in seiner freien Bearbeitung der „Niniche“ die wesentlichsten Stücke seines Vorbildes sehr geschickt benutzt, und indem er die Handlung auf deutschen Boden verpflanzte und den Schauplatz einiger besonders wirkungsvollen Scenen nach Berlin verlegte den einzig möglichen Weg betreten, die ätzende Frivolität des Hennequinschen Stückes abstumpfen zu können, ohne die Wirkung der gut erfundenen Fabel zu gefährden. In dieser Umgestaltung liegt der Schwerpunkt der Bearbei⸗ tung und wenn man einige launige Couplets hinzu⸗ rechnet, so hat man über das Verdienst des Verfassers an dem Er—⸗ folge erschöpfend berichtet. Der wesentlichste Theil des Erfolges ist diesmal wie so häufig auf der Wallner⸗Bühne der Darstellung zu verdanken. Die komischen Situationen und drolligen Verweche⸗ lungen, die Wortspiele und humorvollen Couplets bedurften, um zu ihrer vollen Wirkung zu kommen, der ausgezeichneten darstellerischen Kräfte des Wallner-Theaters. In eister Linie gebührt Frl. Ernestine Wegner (Caprice, Gräfin Kornie ki) vollste Anerkennung; ihre in Ton und Geberde meisterhafte Interpretation der Tänzerin und Gräfin und ihre zündenden Couplets waren von immer sich erneuendem und steigerndem Beifall begleitet. Von dem mitwirkenden männ— lichen Personal erwarben die Herren Gutbery (Graf Korniski, Blencke (Graf Wendelin), Engels (Fritz Blume) für ihr charakte⸗ ristisches und individualisirtes Spiel wohlverdienten Beifall. Die übrigen Darsteller reihten sich dem Ensemble vortrefflich ein.

Im Wilhelm -⸗Theater folgte am Sonnabend der oft wiederholten vergnügten Welt! ein neues Stück „Die Theater⸗ prinzessin', eine Posse mit Gesang und Tanz in 3 Akten von F. Molle, welche, wenn man nach dem Erfolge des ersten Abends urtheilt, wiederum eine lange Reihe von Wiederholungen erleben wird. Als Novität allerdings darf man die ‚Theaterprinzessin“‘ nicht ansehen, da. soviel wir uns erinnern, dieselbe Posse schon vor einigen Jahren über diese Bühne gegangen ist. Die Theaterprinzessin“ ist halb im Charakter der alten Berliner Posse, balb im Stile des Vollsstücks gehalten und inhaltlich nicht ohne Interesse. Eine Schausrielerln mit strenger Moral, die alle Verehrer auffordert, ihr den Ghering zu reichen oder aus ihrer Nähe zu verschwinden, liebt heimlich einen Jugendgefährten, den sie nur dann beirathen will, wenn er auch ein Künstler geworden ist und seine Kunst dadurch be⸗ währt hat, daß er seiner Geliebten in drei verschiedenen Rollen be⸗ gegnet, ohne von derselben erkannt zu werden. Dieser überaus wunder⸗ liche Einfall findet wirklich seine Erfüllung, so daß die Liebenden ein Paar werden können. Die Darstellung, an welche die Kritik nicht einen hohen Maßstab anlegen darf, fand bei dem Publikum so greßen und von Grund des Heriens lommenden Bei⸗ fall, wie ibn große Darsteller bei weniger genügsamen Zuschauern selten erreichen. Das Publikum des Wilhelm -⸗Theaterg will sich ergötzen, obne viel zu kritisiren. Die keliebteste Persönlichkeit scheint Or Ascher zu sein, der als Faktotum Knürken fast permanent auf der Bühne war und seine Verehrer durch Coupleit und Witze unterhielt. Frl. Weidemann stellte die Treaterprinzessin recht anerkennenswerth dar. Die Rolle des in steter Verwandlung befind⸗ lichen Liebbabers wurde von Hrn. Thomas (Eduard Berger) sehr gewandt durchgeführt; derselbe erntete für seine Leistung reichen Beifall, mit welchem auch den übrigen Darstellern gegenüber nicht gekargt wurde.

Im Ostend-Tbhbeater gelangt am Donnerstag Dumas“ Gameliendame“ mit Fr. von Moser⸗Sperner in der Hauptrolle jur Aufführung. Die Direktion des Ostend Theaters bat, mebrfachen Wünschen entsprechend, sich bereit erklärt, wöchentlich einmal so⸗ genannte Volksvorstellungen zu halben Kassenpreisen zu geben, um auf diese Art auch den wensger Bemittelten den Besuch zu ermög⸗ lichen. Die Reibe dieser Auffübrungen wird morgen Die Grille“ von Gharlotte Birch ⸗Pfeiffer eröffnen.

Der nächste Quartettabend der Herren Joachim, de Abna. Wirth und Hausmann findet nicht am Sonnabend, den 18. d. M., sondern am Dienstag, den 21. d. M., Abendg 8 Ubr, im Saale der Sing Akademie statt. Auf dem Programm stehen: das Quintett in Es dur von Beethoven, das Sertett in B-dur von Brabmz und ein Quartett von n gin Billetz sind bei dem Hauewart der Sing Akademie zu haben.

Konzert bang. Auf dem Programm des morgigen Sympbonte⸗ konzerts stehen u. A. die 7. Symphonie in A-dur von Becthoven und das Parsisal n · Vorsplel von Richard Wagner.

Nedacteur: Riedel. Verlag der Gweditien (Kesseh. Druck: W. Genen Vier Beilagen (elnschlleßlich Bzrsen · Bellage)

M 26G.

Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Dienstag,

des Deutschen Reichs Anzeigers und Königlich Preußischen Staals- Anzeigers: Berlin 8W., Wilhelm ⸗Straße Nr. 32.

X

R 2 Inserate für den Deutschen Reichs und Königl. Preuß. Staats⸗Anzeiger und das Central ⸗Handels⸗ register nimmt an: die Königliche Expedition

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

R n. 8. w. von öffentlichen Papieren.

Deffentlicher Anzeiger.

Inserate nehmen an: die Annoncen⸗Expeditionen des „Invalidendank , Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

den 14. November

1882.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.

6. Jerschiedene Bekanntmachungen.

T. Literarische Anzeigen.

8. Theater- Anzeigen.

9. Familien-Nachrichten.

In der Börs en- beilage. XR

Annoncen · Bureaux.

XR

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Steckbriefs ˖⸗ Erneuerung. Der gegen den Agenten (Arzt) Samuel Resenthal wegen wiederholten Betruges und wiederholter Unterschlagung in den Akten R. 167 de 1877 jetzt R. 204 de 1877 rep. vom vormaligen hlesigen Königlichen Stadt⸗ gericht unter dem 12. Mai 1877 und 1 unter dem 2. Dezember 1881 erlassene Steckbrief wird erneuert. Berlin, den 31. Oktober 1882. Staatsanwaltschaft bei dim Königlichen Land gerichte J. Beschreibung: Alter 32 oder 30 Jahre, geboren 2. Januar 1856 oder 1852, Geburtsort Schoenlanke, Größe 5 Fuß 4 Zoll, Haare schwarz, Augen braun, Augenbrauen schwarz, Nase und Mund gewöhnlich, Gesichtsfarbe gesund, Gestalt schlank.

1181931. Steckbriefs Erledigung.

Das hinter den Arbeiter Gustav Kühl aus Lotzen 9 Vergehens gegen die 55. 223, 223 a. R. St. G. B. unterm 26. Oktober 1882 (Nr. 45,929 dieses Blattes) erlassene Strafvollstrecknngs⸗ ersuchen ist durch Ergreifung erledigt. Berlinchen, den 9. November 1882. Königliches Amtsgericht.

418267

Unsere gegen die Grubenarbeiter Andreas Jankomskn und Martin Koneczkn erlassenen Steckbriefe vom 26. Oktober dieses Jahres sind erledigt. Bitterfeld, den 10. November 1882. Königliches Amtsgericht, J. Abtheilung. gez. Rittler.

Subhastatio nen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

lasse] Oeffentliche Zustellung mit Ladung.

Die Gemeinde Euerdorf, vertreten durch ihren bevollmächtigten Gemeindekassier Anton Seufert, anwaltschaftlich vertreten durch den K. Rechtsanwalt Breitung hier, klagt

gegen Anna Helmstadt, Putzmacherin, früher in Euer dorf, nun ohne bekannten Aufenthaltsort, wegen Forderung mit dem Antrage:

„Kgl. Landgericht Schweinfurt wolle erkennen: Beklagte sei schuldig, an die Klägerin 1390 MS 28 Hauptsache, dann 139 3insen hieraus vom 14. August 1880 an bis dahin 1882 sowie die von da ab weiter laufenden 5ocigen Zinsen zu bezahlen und die Prozeßkosten zu tragen bezw. der Klägerin zu erstatten;“ und ladet die Beklagte in die öffentliche Sitzung des Königl. Landgerichts Schweinfurt II. Civil⸗ kammer auf an,, den 30. Januar 1883, ormittags 9 Uhr, unter der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassen Anwalt zu bestellen.

In Gemäßheit des §. 187 R. CG. P. O. wird Vorstehendes zum Zwecke der öffentlichen Zustellung bekannt gegeben.

Schweinfurt, den 11. November 1882.

Gerichtsschreiberei des K. Landgerichts. Voigt.

1418242 Oeffentliche Zustellung.

In der Prozeßsache des Brauermeisters Anton Kokegs, früher in Ratibor⸗Oammer wohnhaft, Klägers,

wider

I) den Fischhändler Johann Wiehle in Ratibor,

2) die Anna, geborene Wieble, verebelicht ge⸗ wesene Kokeg, wider verebelichte Maschinenschlosser Ptok daselbst, Beklagte, wegen Herausgabe von Gegenständen, ist zur Abnahme deg durch die Ur⸗ tbeile vom 15. Oktober 13578 und 21. Oktober 1879 dem Nläger auferlegten Eides und jur Abfassung der Purisikatoira ein Termin auf den 11. Januar 1883, Vormittag 10 Uhr, vor der II. Cipilkammer des Königlichen Landgerichte zu Ratibor, Saal Nr. 15, anberaumt.

gien wird der seinem gegenwärtigen Au fentbalte nach unbekannte läger öffentlich geladen.

Matibor, den 28. Oktober 1882.

Gladisch. Gerichttschreiber deg Königlichen Landgerichtg.

118223] Oeffentliche Zustellung. Der Kaufmann Heinrich Schäfer ju Garlehbafen, vertreten durch den Rechtganwalt Wunderlich, klagt egen die Wittwe Minna Hertel, geb. Fübrer, ju 1 jetziger Aufenthaltsort unbekannt, wegen elner Forderung von 1193 * 275 3, mit dem An. trage, die Bellagte jur Jablung von 1395 Æ 27 3 nebst 6 o/, Jinsen selt dem 18. Auqust 1882 kosten⸗ ichiig zu verurtbeilen, das Uribell auch gegen icherbeiteleistung für vorlzustg vollstreckbar iu er⸗ Hären, und ladet die Beklagte jur mündlichen Verhandlung de Rechtestreiig vor die 1IJ. Ciril-– kammer deg Königlichen Landgericht n. Göt⸗ tingen auf den Y. sFsebrnar 18893, Bormittags 10 Uhr mit der Uufforderung, einen bei dem gedachten Ge. richte jugelassenen Anwalt u bestellen.

48237 Oeffentliche Zustellung. Der Kaufmann R. Willems zu Norden, vertreten durch den Schreiber Harms daselbst, klagt keen den Tobe Kleen aus Südcoldinne, zeitiger

ufenthaltsort unbekannt, wegen Forderungen zu 17 4K 55 3 und 12 Æ 5 3 für gelieferten Hafer und Kosten, mit dem Antrage auf Verurtheilung obiger Beträge nebst Zinsen und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Norden auf

den 7. März 1883, Vormittags 10 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Norden, den 9. November 1882.

J. Claassen, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

(48215 Oeffentliche Zustellung. Der Franz Joseph Palm, Gastwirth in Eupen, vertreten durch Rechtsanwalt Springsfeld, klagt gegen Peter Josef Jacob Fober, Seemann, zur Zeit ohne bekannten Wohn und Aufenthalts⸗ ort, als nunmehr einziger Erbe des zu Eupen ver⸗ storbenen gewerblosen Franz Jacob Fober, mit dem Antrage auf Zahlung von 3445,95 M mit Zinsen vom Tage der Klagebehändigung, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Aachen auf den 23. Febrnar 1883, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Aachen, den 9. November 1882.

Bewer, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

48214 Oeffentliche , Der Gerbereibesitzer J. E. Martin Brühl zu Herdorf klagt gegen den Schneidermeister Peter Hammer zu Herdorf, wohnhaft dermalen in Nord- amerika, unbekannt wohnhaft, aus Restforderung aus Waarenlieferung mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 8 n 60 nebst 5 og Zinsen seit dem 1. Januar 1881 und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ streits vor das Königliche Amtsgericht zu Daaden auf den 13. März 1883, Vormittags 10 Uhr. um Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Daaden, den 9. November 1882.

Koch, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

48224 Oeffentliche Zustellung. ö Civ. Nr. 24015. Schneidermeister Karl Schäfer von Karlsruhe, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Wörter von da, klagt gegen den Dreher Karl Julius Schmiers aus Frankenheim, z. Zt. an unbekanntem Orte, aus Kleiderkauf, mit dem Antrage auf vor⸗ läufig vollstreckbare Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von 86 Æ sechs und achtzig Mark nebst 5 0,0 Zins vom Klagzustellungstag unter Kostenfolge, und ladet den Beklagten zur münd⸗ lichen Verhandlung des Rechtestreitßz vor das Großherzogliche Amtsgericht zu Karlsruhe auf Freitag, den 29. Dezember 1882. Vormittags 9 Uhr, . Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auazug der Klage bekannt gemacht. Karlsruhe, den 9. November 1882. W. Frank, Gerichteschreiber des Großherzoglichen Amtagerichte.

148272 Oeffentliche Zustellnng.

Der Kaufmann Fr. W. Müller m Halberstadt, Breiteweg 38, vertreten durch den Justijrath Löbnitz in Nordhausen, klagt gegen den Handelgmann W. Wiethan zu Benneclenstein; J. It. in unbekannter Abwesenbeit aus Kaufgeschäften, mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Jablung ren 11677 Æ nebst 62M Verjngezinsen seit dem 8. Dk⸗ tober 1878, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung deg Rechtestreits vor das Königliche Amtegericht. II. Abtheilung, ju Gllrich auf den 28. Januar 18883, Bormittags 10 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Aut rg der Klage bekannt gemacht.

Glrich, am 4. Nodember 1882.

Rübenbagen, Gerichte schreiber des Königlichen Amtegerichts.

148269, Oeffentliche Justellun Der David Bonillnng in MNem Orleang, mm wohnend, vertresen durch Rechtganwalt arl, klagt gegen den Peter Vonillung, Schubmacher, 8 bekannten Wohn und Aufenthaltsort, mit dem ntrage: a an. Kaiserlicheg Landgericht die Thellung des Nachlasseß deg zu Lambach bebeimatbeten, 64 in New · Drleang sich auflaltenden und daselbst verstorbenen Bernbard Bonillung in der Weise verordnen, daß die eine Hälfte dem Davld Boulllung, die andere dem Peter Bouillung zufalle.

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Kläger ladel den Bella mr mündlichen Ver 6. ꝛ; ö e,, . die * daeri Saa nd, unter Ml⸗

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Gerichte schteiber des RKonlalichen Landgerichts.

mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge⸗ richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

ö. Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Saargemünd, den 9. November 1882.

Der Obersekretär: Erren.

(48251

Oeffentliche Zustellung und Ladung.

Die Schneidersehefrau Margaretha . in

Bamberg, vertreten durch den Kgl. Rechtsanwalt

Meisner dahier, stellt Klage gegen ihren Ehemann,

den Schneider Ambros Heusinger, zuletzt in Bam

berg, nun unbekannten Aufenthalts, wegen Alimen⸗ tation nachdem sie gegen den Beklagten zur

Sicherheit ihrer Alimente beim Kgl. Landgerichte

Bamberg den dinglichen Arrest in eine Legatsforde—⸗

. desselben bereits erwirkt hat, mit dem An⸗

rage:

Kgl. Landgericht wolle aussprechen:

J. der Beklagte ist schuldig, zur Alimentation der Klägerin an diese für die Dauer deren Lebens vom 22. September 1882 an täglich Eine Mark zu zahlen und die Kosten des Prozesses ein— schlüssig der auf den Arrestbefehl vom 12. Ok⸗ tober 1882 erwachsenen Kosten zu zahlen.

II. Dieses Urtheil wird gemäß S§. 648 Ziff. 6 der P. O. für vorläufig vollstreckbar erklärt und ladet den e zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor die J. Civilkammer des Königlichen Landgerichts Bamberg auf

,. den 29. Januar 1883, ormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem genannten Gerichte zugelassenen Rechtsanwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird

dieser Auszug der Klage hiermit bekannt gemacht.

Bamberg, den 10. November 1882.

Gerichtsschreiberei

des Königlichen Landgerichts Bamberg: Schwemmer, Ober ⸗Sekretãr.

Verkaufs⸗Anzeige nebst Edictalladung.

In Sachen der Direktion der Sparkasse zu Lilien⸗ thal, Gläubigerin,

gegen den Brinkköthner Diedrich Barnstorff in Ober⸗ endermoor, Schuldner,

soll die dem Schuldner gebörige, unter Nr. 26 in Oberendermoor belegene Brinkköthnerstelle, bestehend aus:

1) einem Wohnhause,

2) einem Backofen,

einem Manntstande in der Kirche zu St. Jürgen ( ; ie Begräbnißplatze auf dem Kirchhofe da⸗ elbst. 1ẽHekt. 73 Ar 66 Qu.-M. Ländereien in der eldmark Oberende und ; 2 Hekt. 59 Ar 5 Qu. M. Ländereien in der Feldmark Warxy heim, zwangsweise in dem dazu auf Mittwoch. 27. Dezember d. J., Morgens 10 Uhr, allbier anberaumten Termine öffentlich versteigert werden.

Kaufliebbaber werden damit geladen.

Die Kaußsbedingungen können auf der Gerichtz⸗ schreiberei eingeseben werden.

Alle, welche daran Gigenthumg-⸗, Näher, lebn⸗ rechtliche, fideikommissarische, 6 und sonstige dingliche Rechte, insbesondere Servituten und Real- berechtigungen ju baben vermeinen, werden aufgefor⸗ dert, selbige im obigen Termin anzumelden und die daruber lautenden Urkunden vorzulegen, unter dem Ver warnen, daß im Nichtanmeldungsfalle das Recht im Verhältniß zum neuen Erwerber des Grundstüdg verloren gebe. .

Der Ausschlußbescheid wird demnächst nur durch Anschlag an die Gerichtsztafel veröffentlicht.

Lilienthal, den 8. November 1882.

Königliches r rr Abtheilung II. ever.

as2zi

Aufgebot behufgz Tode erklärung. Auf Antrag der Witte Anna Margaretha

lis a10]

Mohr, geb. Monratug, in am J. Nevember 1812 in Flensburg geborne Oans ter Monratus, ebel Sobn det er oren Monratug und der Margaretha Lucia, geb. Vitaling, in Fleng burg, reelcher * wenigsten 0 Jabren verschollen ist, er at. seint unbekannten Grben, biedurch aufgeserder sich, beijlebung'weise libre Erbanspruche, bis spätefleng iu dem biedurch auf Mittwoch, den März 18838. BVeormitta⸗ e 19 1

angesetzten Ausgebeteter nin biese ei aummelden, wid fallg der Verschollene wird für todt erklärt. und Jein bieber bier verwaltete Vermögen der Antragstellerin, al feiner einigen bier bekannten

Fleugburg wird der

48219)

Zum öffentlich meistbietenden Verkaufe des zum

Zwecke der Zwangs versteigerung beschlagnahmten,

dem Kaufmann ,,. Tredt hierselbst gehörigen,

in der kleinen ollweberstraße sub Nr. 393 bele⸗

genen Hauses nebst der Birkenbuschwiese Nr. 17

steht ein Verkauftermin auf

Mittwoch, den 17. Jannar 1883,

und der Ueberbotstermin auf

Sonnabend, den 19. Febrnar 1883,

jedesmal Vormittags 11 Uhr, vor Gericht hier an.

Zur endlichen Regulirung der Verkaufsbedingungen,

sowie zur Anmeldung aller dinglichen Anspruͤche an

das bezeichnete Grundstück und an die zur Immo⸗

biliarmasse desselben gehörigen Gegenstände ist ein

Termin auf

Mittwoch, den 17. Januar 1883, Vormittags 16 Uhr,

angesetzt.

Neubrandenburg, den 3. November 1882. Großherzogliches Amtsgericht. W. Saur.

148241) Im Namen des Königs! Auf den Antrag des Gutsbesitzers Oscar Donner in Abbau Culmsee, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. von n zu Thorn, erkennt das Königliche Amtsgericht zu Culmsee durch den Amtsrichter Pe tersen für Recht: Das über die im Grundbuche von Culmsee Blatt Nr. 190 Abtheilung III. Nr. 1 eingetra⸗ gene Darlehnspost von noch 133 Thlr. 10 Sgr. nebst Zinsen gebildete Hypothekendokument vom 19. Juni 1847 wird für kraftlos erklärt. Die Kosten des Verfahrens werden dem An⸗ tragsteller auferlegt. Culmsee, den 28. Oktober 1882. Königliches Amtsgericht.

48256 Gütertrennung.

Durch rechtskräftiges Urtheil der II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Bonn vom 18. Ok- tober 1882 ist die zwischen den Eheleuten Rudolf Meyer, Kaufmann, und Amalia, geb. Abraham, Beide zu Roisdorf wohnend, bestandene eheliche Gütergemeinschaft für aufgeloft erklärt.

Bonn, den 11. November 1882.

Donner, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

(48276 Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt gemachtem Proclam finden zur Zwangsversteigerung der Hundt schen Häuslerei Nr. 21 in Zarrentin mit Zubehör Termine: 1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Re- gulirung der Verkaufsbedingungen am en, den 20. Dezember 1882, ormittags 12 Uhr, Y) jzum Ueberbot am a,,, den 17. Jannar 1888, ormittags 12 Uhr, 3) zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grund- stück und an die zur I‚mmobiliarmasse desselben gebörenden Gegenstaͤnde am Mittwoch, den 20. D ormittags

des statt. Auslage der Verkaufsbedingungen vom 4. De- zember d. J. an f der Gerichts schariberei und bei dem zum Sequester bestellten Herrn Rentier Diedrichs in . welcher Raufliebhabera nach vorgängiger nreldnng die Besichtigung des Grundstỹ mit Zubebör gestatten wird. Wittenburg, den 9. November 1882. Großherzoglich Mecklenbung · Schweriasches Amtsgericht. Zur Bealaubigung: Der Gerichts schreiber: Schumpelick.

48268 BSelanntmachung. Durch Veschluß der Straflammer dez erl. Landgerichts Zabern, vom 6. November J. Irg. . wurde auf Grund des §8. 140 Str. G. B. und des 328 Str. P. D. dag. wa Den Neiche be ndliche BSermögen nachfolgender Webrrflichti gen: 1) We R * , 1859 in d. von p. 7) 2 8 62 25. 18 ö in

elburg, Sobn von er, mit Beschla n= wag mit dem Bemerkem biermit 2 annt gemacht wird, daß Ver-

ungen derselben über das Wrmögen der Stacha⸗—

e gegenüber nichtig sind.

é J. den J9. November 1852.

alserl. Staatg anwaltschaft.

106250 gersqhon leben, m g g 1, beute beschlossen:

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146 283 53 Nraninoden vom 25. v. Mig Ne. 11829 des Frijenrt

Tan oarina Lohrer und s von Ferchbeim ln den

Grbin und S west aut gelte fert werden. dey 7 Norember 1852. Rzalgsichea Ante nerlcht. II. Abtbeilua.

Beinkmann.

Leg Vermögend den Uenen Nor eingewiesen und daß Ver fabrengz auferlenn werden.

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