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Ueberhaupt würde eine Bestrafung des Kontravenienten nur dann erfolgen können, wenn landesgesetzlich auf die Ueber⸗ tretung des 5. 19 des Erlasses eine Polizeistrafe angedroht ist.
— Nach einem Erkenntniß des Reichs gerichts, vom WN. Januar d. J., kann, wenn bei einer Mehrzahl von Steuervergehen die Strafe für jedes einzelne Vergehen 500 M event. 6 Wochen Haft nicht übersteigt, die ge⸗ sammte zu substituirende Freiheitsstrafe nur in Haft von höchstens dreimonatlicher Dauer bestehen. Ferner ist in Steuerstrafsachen die Konfis kation der gemißbrauchten Ge⸗ fäße mit Wirksamkeit gegen den Eigenthümer dieser Gefäße nur ausgesprochen, wenn derselbe zu dem Verfahren zugezogen ist.
— Der Königlich rumänische Gesandte Herr Lite ano ist vom Urlaube nach Berlin zurückgekehrt und hat die Ge— schäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.
— Der General-Lieutenant von Witze ndorff, bisher beauftragt mit der Führung des VII. Armee⸗Corys, ist anläßlich seiner Ernennung zum kommandirenden General dieses Armee⸗Corps zur Abstattung persönlicher Meldungen aus Münster hier eingetroffen.
Sachsen Altenburg. Altenburg, 26. November. (Epz. Ztg.) Die Landschaft des Herzogthums ist zur Fortsetzung ihrer Berathungen auf den 36. d. M. einberufen
worden. Dem Vernehmen nach wird die diesmalige Diät nur kurz sein.
Oesterreich⸗ ungarn. Wien, 25. November. Die Cen⸗ tralkommission für die Grundsteuerregulirung hat ihre Arbeiten beendet. Nach den gefaßten Beschlüssen stellt sich der gesammte Reinertrag auf 164 955 513 Fl., und es beträgt bei dem Umlageprozente von 22, die Gesammt⸗ summe der Grundsteuer 37 445 314 Fl.
— Im Schoße der Regierung wird, wie hiesige Blätter berichten, an dem Entwurfe eines Heim stätten gefetz es eifrig gearbeitet. Das Ministerium des Innern und des Ackerbaues trachtet im Einvernehmen mit den Landesstellen ein Gesetz zu Stande zu bringen, welches ein vor jeder Exekution gesichertes Existenzminim um genau bestimmen würde, das theils in Hausthieren und Geräthen zu bestehen hätte und das in ein— elnen Kronländern verschieden würde bemessen werden. Die
orlage soll zunächst in den Reichsrath und dann bezüglich 26 Durchführungs⸗Modalitäten an die einzelnen Landtage gelangen. .
Prag, 27. November. (W. T. B.) Bei den Gemeinde— wahlen in der Josefstadt sind an Stelle der wegen der be— kannten Rede des Bürgermeisters ausgetretenen vier deutschen Stadtverordneten sämmtliche von dem böhmischen Wahlcomitsè aufgestellten Kandidaten gewählt worden.
Pest, 27. November. (W. T. B.) Das Unterhaus billigte mit 55 Stimmen Majorität das Vorgehen des Minister⸗Präsidenten betreffs der Konfiskation antisemitischer Pamphlete. Der Justiz⸗Minister rechtfertigte in Beantwortung der Interpellation Mezen's bezüglich der Tisza⸗Eszlarer Affaire die Beauftragung des Vizenotars Bary mit der Untersuchung durch die damaligen Personalverhältnisse des Nyiregyhazaer r ht e n, indem er hervorhob, daß Bary bereits fruher als sel Untersuchungsrichter fungirt habe. Die Verhaftung Moritz Scharfs sei wegen Verdachtes der Mitschuld erfolgt. Später, als dessen Eltern inhaftirt wurden, sei Moritz Scharf um seiner persönlichen Sicherheit willen bis * Ausfindigmachung einer geeigneten Unterkunft, also nicht als Häftling, im Gefängnißgebäude verpflegt worden. Ueber den Gang der Untersuchung sei Seitens des Unter⸗ suchungsrichters keinerlei Mittheilung gemacht worden. Es sei aber bekannt, daß Zeitungs berichterstatier die Zeugen ihrerseits nochmals befragten. Der Minister bedauerte jedwede Veein⸗ flussung des Untersuchungsverfahrens und erklärte, er habe auf Ersuchen Bary's die Einleitung des Preßprozesses gegen das Wochenblatt veranlaßt, welches über die amtliche Wirksamkeit BVary's kompromittirende Mittheilungen enthalten habe. Die Delegirung eines neuen Gerichtéhofes wurde den allgemeinen Nechtagrundsätzen zuwiderlaufen, und wäre im vorliegenden Falle unzweckmäßig. Er, der Minister, habe nicht verabsäumt, Kmerhallb der ee lichen Schranken sein oberstes Aufsichtsrecht
u üben, er habe sich aber gehütet, in die gesetzlich gewähr⸗
eistete Rechtssphäre der Justiz einzugreifen. Er sei uber⸗ eugt, die ungarische Justiz werde in dieser Angelegen⸗ 3. eine unüberschreltbare Scheidewand gegen TLeiden⸗ chast, Voreingenommenheit und andere ungesetzliche Einflüsse bilden. Mezey erllärte sich durch die Antwort des Minssterg nicht befriedigt und kritisirte einzelne Punkte der Ausführun— * desselben. Der Minister erwiderte, wenn der gesunde
inn der Bevölkerung geändert werden sollte, werde es Sorge des Ministeriums sein, die volle Freiheit und Unabhängigkeit des weiteren Gerichts verfahrens vor allen Einflüssen von außen her zu sichern. Die Antwort des Justiz Ministerg wurde ein⸗ stimmig zur Kenntniß genommen.
weiz. Bern, 24 November. (N. Zurch. 3tg.) Der Gesandte Dr. Kern in Paris hat um seine Enilassung auf den 1. März 1883 nachgesucht.
Großbritannien und land. London, 27. No⸗ vember. (W. T. B.) nterhause erwiderte heute der Unter⸗Stagtssekretär Dilke auf eine Anfrage Bartlettg: nach der der Regierung zugegangenen Information sei der von den Russen besetzte entsernteste Punkt Geverg oder Gaurog auf der Route — * Asterab ad und Babadeurma, doch schienen kleinere Abthellungen russischer Kavallerie Atai Derigej Übe en zu haben. Auf weitere A nfragen erklärte Dille: die Regierung ziehe jetzt den Vorschlag der egyp⸗ tischen Regierung en der Fortdauer der inter⸗ nationalen Gericht eh se in gung. Daß der Khedive, welchem die Bai von Tajurg unter der Souveränetat des Sultan gehört, diese an nkreich abgetreten babe, sei ihm nicht bekannt. Der englische Botschaster in Konstantinopel sei im August des letzten Jahres dahin instruirt worden, mit den Unt ern des Berliner Vertrages Über den Jahrestribut und den 1dantheil Sulgarieng zu berathen. Die Be⸗ rathungen en indessen zu keinem praltischen Resultate ge—⸗
hrt; später sei eine Fortsetzung derselben durch bie Unter—
et l aber di Kriegeto d = — e ö egelostenentschadigung ver
ung der euro⸗
al ben Grenzkommission noch nicht völlig ausge
Was das bezügliche Gesuch Serbiens an⸗ gehe, so werde der englische Vertreter in Konstantinopel angewiesen werden, sich bezüglich des Schuldenantheils Serbiens den Ansichten der Vertreter der übrigen Mächte anzuschließen. Der Staats sekretär für Irland erklärte Gibfon: er könne den bereits bekannten Details über die Dubliner Mordthat vom Sonnabend nichts hinzufügen. — Der Premier Gladstone verschob seine Mittheilungen über die egyptis chen Kriegs kosten bis morgen, weil Stanley seine bezügliche Inter⸗ pellation auf morgen vertagte. — Das Haus setzte sodann die Be⸗ rathung der Geschäfts ordnung fort und nahm ohne AÄb⸗ stimmung die 13. Resolution an, nach welcher die bisher an— genommenen Resolutionen das permanente Reglement bilden sollen. Ein Antrag Stanley's, die Cloture nur bis Ende nächster Session geltend zu machen, wurde nach kurzer Debatte mit 137 gegen 90 Stimmen abgelehnt. — Das Haus be⸗ gann hierauf die Berathung des Antrags auf Einsetzung permanenter Ausschüsse für die Bills, betreffend die Rechtspflege, den Handel, die Schiffahrt und die Fabriken.
Dublin, 27. November, Nachts. (W. T. B.) Heute Abend wurde hier ein gewisser Fiel d, welcher in dem Pro⸗ zesse des kürzlich zum Tode verurtheilten Hynes als Ge— schworener fungirt hatte, auf der Straße von einem Mann, der von einem vorüberfahrenden Wagen heruntersprang, mit einem Dolche angefallen und tödilich verwundet. Der Mörder ist entkommen.
— 28. November. (W. T. B.) Gestern Abend wurde der Gerichtsvollzieher Mullins von drei Männern
überfallen und mit Dolchmessern verwundet, die Thäter sind verhaftet.
Frankreich. Paris, 27. November. (W. T. B.) Die Deputirtenkammer votirte das Budget des Kriegs⸗ Ministe rium z. Der Kriegs-Minister bekämpfte in einer sehr beisällig aufgenommenen Kede den Antrag auf Aufhebung des Invalidenhauses, welcher schließlich zurückgezogen wurde. Der Antrag der Budgetkommiffion auf Reduktton der für das Invalidenhaus ausgeworfenen Summe wurde ,, und die vom Minister beantragte höhere Summe
ewilligt.
Da es in Folge der übertriebenen Forderungen der Re— gierung von Madagaskar für jetzt unmöglich scheint, ein Einvernehmen zwischen dieser und der französischen Regierung zu erzielen, so sind die madagassischen Gesandien heute Vor⸗ mittag nach London abgereist.
Drei des in der Kathedrale von St. Denis be— age en Diebstahls verdächtige Personen sind verhaftet worden.
— 27. November, Abends. (W. T. B.) Gambetta hat sich heute Morgen bei der Uebung mit einem Revolver an der Hand verletzt. Die Kugel hat jedoch nur eine Fleisch⸗ wunde gemacht und die Verwundung ist ohne Bedeutung.
Türkei. Konstantinopel, 27. November. (W. T. B.) Der Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg beab⸗ sichtigt, morgen von hier wieder abzureisen. Der Sultan verlieh dem Herzog den Osmanie Orden J. Klasse. — Tahir Effendi ist zum interimistischen Minister der Evkass ernannt worden. Wie gerüchtweise verlautet, wären noch weitere Ver⸗
n mn in der Besetzung der Minister⸗ und Staatssekretär⸗ osten zu erwarten.
Numänien. Bu karest, 27. November. (W. T. B.) Wie dem „Romanul“ gemeldet wird, wurde der ehemalige bulgarische Minister des Auswärtigen, zankoff, gestern Abend bei seiner Rückkehr aus dem Auslande in Rustschuk bei dem Betreten des bulgarischen Gebietes von Gensd'armen ver— haftet, den Händen derselben aber von der Volksmenge, welche ihn am Landungsplatze erwartet hatte, wieder entrüssen und im Triumphe nach seiner Wohnung gebracht.
Nußland und Polen. St. Petersburg, 28. Novem— ber. (W. T. B) Anläßlich des Geburtstagsfestes der Kaiserin fand am Sonntag im Palais in Gatschina großer Empfang und Morgens Festgottes dienst in der Palais lirche statt. Der Zu zu letzterer ging aus den Gemächern Ihrer Majestäten durch die chinesische und griechische Galerie, den kleinen Thronsagl, den weißen Saal ünd die Tschesmensche Galerie. Den Majestäten folgten sämmtliche Mitglieder des Kaiserlichen Hauses und der Minister des Kaiserlichen Hauses. Im kleinen Thronsaale hatten die Damen des Gesolges der Kaiserin und der Großfürstinnen Aufstellung genommen, im Weißen Saale die Minister, die Mitglieder des Neichs raths und das militärische Gefolge des Kaisers, in der Tschesmenschen Galerie die Offiziere der Lelb⸗Regimenter. Bei der Rückkehr aus der Kirche nahmen die Majestäten die Glückwünscheentgegen; unter den . Personen befanden sich auch der dänische Ge— andte, von Wind, der deutsche Militärbevollmächtig: e, General von Werder, der Generalgouverneur von Moskau, Fürst Dolgoruli, sowie die Abelsmarschalle von St. Pẽeierg—⸗ burg und Moglau. Gegen 1 Uhr fand ein Früh⸗ stück statt, an welchem 250 Personen Theil nahmen. Abends 7 Uhr war Familiendiner und um 9M, Uhr Ball im Arsenalsaale, zu welchem 150 Personen geladen waren, darunter auch der dänische Gesandte und General von Werder. Die Kaiserin betheiligte sich an den Tanzen, welche nach dem Souper big A/, Uhr früh dauerten.
In Vezug auf die vom Bergbaukongreß in Charkow be— antragte Erhöhung des Zolls auf Steintoble und
en n ist bia jetzt von Seiten der Regierung keine Entschließung gesaßt worden.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 27. No⸗ vember. (K. T. B.) Der Wartlaut des Toa stes, welchen der König bei dem Galadiner auf den Großberzog und a Ar op dert ogin von Baden auagbrachte, ist der olgende:
Gr. Rönlgliche Hebelt, Lieber Bruder und Vetter! Die Gr= rianis̃⸗ dieser Tage dürften gan besonderg dam eignet sein, manche erbebende Gedanken jn erwecken. Vor urzem durch Gotteg Gnade von todesgesthrllcher Krankheit gererfet und. lur Freude cineg treuen Vollen, dollstůndig wiederber⸗ gestellt stand Gw. Rönigllche BSebelt, um der nsnazßm ber er ten Gnkelt in den bellslgen Taustund belnmohnen, nun ju diesem fernen nordischen Lande gekommen, die sem sesten Lande, welcheg das Vaterland Ihrer erbabenen Muster eme deren Bor- vater war und die 4 der geliebten Techter geworden, und Sie steben letzt janer kalt der Mauern diesen Schiosfeg. Eo seneti Ihre deren igte Fran Mutter Alg deren cken geberener Urenkel daf digt der Welt am ersten Mal geldaut! Wer mag nit Fiersa cin nene
wmgniß erkennen, wie die Fägungen Dette der Menschen Fahner 38 Macht dei Vel
. dag schöaste Vermächtels der e ist.
Königliche Hoheit! Liebe Schwester und Cousine! Eg ist der Königin und Mir ein Bedürfniß Unserer Herzen, aus zusprechen, wie eh Ihr Aufenthalt in unserem Lande und in unferem Familien
eise uns hoch beglückt hat.
Aufrichtig dankbar blicken Wir zurück auf die eben erlebte bedeu—⸗ tungsvolle Zeit mit ihren Sorgen und Freuden, durch welche, wie Wir zu hoffen wagen, das Band treuer verwandtschaftlicher Liebe, das uns bereits vorher verbunden, noch enger befestigt worden ist!
Auf das Wohl Ihrer Königlichen Hobeiten des Großherzogs und der Großherzogin von Baden!“
Amerika. Washington, 27. November. (W. T. B. Die Nachricht des New-⸗Yorker Journals „World“ von der angeblichen Demission des Schaͤtzsekretärs Folger ent⸗ behrt der Begründung.
Afrika. Egypten. Kairo, 27. November. (W. T. B.) Dem Vernehmen nach würden morgen gegen 65 Unter suchungsgefangene zweiter Kategorie gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt werden. — Auf der Eisenbahnroute von Kafrdowar fand ein Eisenbahnunfall statt, bei welchem glücklicher Weise nur wenig Personen verletzt wur⸗ den. Unter den Getödteten befindet sich kein Europäer;
ö vermuthet, daß der Unfall durch Bosheit herbeigeführt wurde.
Seitungsstimmen.
von denen jede
grenzt wird. Die Ab⸗ welche ein Einkommen zu leicht auf
Grenze liegen.
k Familien o wird man
noch ernster erscheinen. schlag, die vier
ommen⸗ aß in Preußen solche Steuer
— Einem Artikel der in München erscheinenden „All— gemeinen Zeitung“ über die Einwirkung der preußischen Landtagswahlen auf die Haltung des Reichstags entnehmen wir folgende Sätze:
Wenn auch die Parteiverhältnisse im Reichstage dieselben ge⸗ blieben sind, die — der Parteien ist eine ganz andere ge⸗ worden. Die Liberalen haben in Preußen eine Niederlage erlitten, die Könservativen einen Sieg erfochten, und das wird, wenn nicht den Muth der Einen schwächen, so doch den Muth der Anderen, die sich durch den Ausfall der Reichstagswahlen batten einschüchtern lassen, stärken. Als der Reichstag auseinanderging, batte er das Mo⸗ nopol mit erdrückender, die Zollerboöhungen der Novelle mit ge— ringer Mehrbeit abgelebnt; jetzt, wo er wieder in Thätigkeit tritt, steht er vor der Forderung neuer Verbrauchzabgaben und ganz un⸗ mittelbar vor einer Erböhung der Holzzölle. Und die Kenner der parlamentarischen Arena schütteln bedenklich den Kopf, wenn Jemand der Erwartung Ausdruck giebt, der Reichstag, der den er e ab⸗ Relebnt babe, werde mit den böberen Holzjöllen nicht be ser verfahren. Die agrarische Bewegung ist den Konservativen bei den Wablen zu Hülfe gekommen; der konservative Ausfall der Wablen wird dazu bei⸗
tragen, der agrarischen Bewegung einen neuen Anstoß und einen mäch⸗ tigen Ginfluß zu geben.
— Die „Görlitzer Nachrichten“ schreiben zur Innungefrage:
Bedauerlicher Weise lassen es konservatire und liberale Blätter an der richtigen Unterstützung der Innungebestrebungen gleich hãufig feblen: die ersteren, indem sie die Gewerbtreibenden in der irrigen Meinung bestärken, dem Handwerk könne in der gebörigen Weise nur durch Zwangeinnungen und weltgebende Bevorrechtungen geholfen werden, — die letzteren, indem sie dag gesammte Innungg⸗ wesen als alten Junftsopf abfällig behandeln und die Freunde desselben auf solche Welse entmutigen und verbitiern. — Wẽäre das Verhältniß der Presse * den Innungsbestrebungen das richtige, so erschiene geradejn unbegrelflich, warum von der JZabl, der Thãtig⸗ keit und den Erfolgen der auf Grund des Geseßes vom 18. Juni 1881 gebildeten Junungen biber so außerordentsich wenig ju Kren gewesen ist. Ueber dergleichen Dinge deg prakisschen Lebend mitju⸗ reden, ist freilich schwieriger und anscheinend undankbarer, alg ing laue binein über die wahren Aufgaben preussscher und deutscher Politik in raisonniten oder Urtbeile iber dag Ver bältniß England und Frankreich zur egrptischen oder einer anderen beliebigen 66
in die Welt zu senden, wie wir sie alltäglich in großen und Heinen Preßorganen lesen.
— Zur Holzfrage wird der Wiegbadener Zeitung“ vom bayerischen Untermain aus dem Spessart, 25. November, geschrieben:
Seit der Aufbkebung der Holnölle im Jahre 1865 sind die Ge⸗ träge der Staatasorsten wegen dez Sinken der Holiwrelse bestandig — mit Augnabme der Gründer selt — ruckwärtg gegangen, wodurch bie Staatz fasen sehr empfindliche Verluste erlitten. Gbenso er- litten die Gemeinden durch die eien Kr träge ibrer Waldungen are ße Verluste. Ge sind Fälle vorgekommen, wo Gemeinden
auß dem Verlauf libres Holser die Ausgaben — die Waldungen (Forsttechnller. Maldaufscher, Rultur, R ne, elgerun ne-
loten. Sener X laum decken fonnien. Dire obnebin schon durch KRreik⸗, Distrikt ⸗ und Jemmnnalumlagen berlasseten Hemesnden müssen jar Deckung deg Nu falle der sbrlichen Grträze ihrer Wal dungen abermalg ur Grböhung der Rommnnalumlagen grelfen.
Det halb sst daz Terlangen der Ferstwirike nach verssärktem
Sas n 6 — w
Provinzen Hannover, Hessen⸗Nassau, Schleswig ⸗Holstein und der
796 500 „6, bestehend in der zweiten Rate des Kaufgeldes von des neuen Reichẽtagsgebäudes erworbenen, dem preußischen Fiskus gehörig — Grundstücke Nr. 1 und 3 am Königeplatze zu Berlin zu zahlen auf 3196 500 66 oder abgerundet auf obige 3 200 00 S zu ver⸗
Domänenrenten betragen im Jahre vom 1. April 1879/80 254461468 4 4! , im Jahre vom 1. April, 188981 2662131 46 62 3 und im Jahre rom 1. April
Grundstücke sich ganz erheblich vermindert habe. Es hätte diese Ein⸗
wirthschaften 11 594 S) eingetreten, die dadurch veranlaßt sind, daß
löst ist und die betreffenden Domänengrundstücke der Domänenver⸗
Landtags⸗Angelegenheiten. Der Erlös aus den in der Monarchie, ausschließlich der
Pohenzollernschen Lande, vorkommenden Ablöfungen von Do- mänengefällen und gus dem Verkaufe von Domänen und Forstgrundstücken ist mit 2 400 000 M in Ansatz gebracht. Da außerdem pro 1. April 1883/84 eine außergewöhnliche Einnahme von
1435 000 M, welches das Deutsche Reich für die behufs Erbauung
at, dem Domänenveräußerungsgelder Fonds zufließen wird, so ist der Gesammterlös aus Ablösungen und Verkäufen pro 1 April 1883/84
anschlagen. Nach der dem Etat beigefügten Uebersicht hat diefe Ein · nahme exkl. der Tilgungsquoten von den zur Amortisation regulirten
1881182 1 642 629 S 38 , zusammen alsfo 6 838 905 ½ 47 4. Das ergiebt jäbrlich durchschnittlich in vollen Mark 2279635. Werden hierzu an Tilgungsquoten von Domänen⸗Amortisationsrenten gerechnet rot. 890 G00. AM, so ergiebt sich eine Summe von 309 635 . Die Erläuterung bemerkt nun hierzu, daß auf eine so hohe Einnahme pro 1. April 1883/ñ84 aus den gewöhnlichen Ab— lösungen und Veräußerungen nicht gerechnet werden könne wegen des immer noch andauernden Mangels an Kauflust, und weil die Zahl der in den alten Landestheilen überhaupt zur Veräußerung geeigneten
nahme vielmehr mit höchstens 2 400 000 AM in Ansatz gebracht werden können.
— Der Etat der Gestüt verwaltung weist (Kap. 33 und 332.) 1841520 Æ Einnahmen (— 5820 νο) auf. Einigermaßen erheb⸗ liche Aenderungen sind nur in den Tit. 7 (Landgestüte, Sprung⸗ und Füllengeld 1139 855 6 und 8. (Ertrag von Grundstücken und Guts⸗
das mit dem Posenschen Landgestüt Zirke verbundene kleine Zucht gestüt für kaltblütige Schläge, welches sich nicht bewährt hat, aufge—
waltung zurückgewährt sind. Daß hannoversche Landgestüt ist mit 10 Beschälern weniger (215), das rheinische mit 20 mehr (20) bedacht worden. Hierdurch ermäßigen sich die Einnahmen der Landgestüte im Ganzen um 13 367 66. Den Einnahmen sind noch die Wittwen— und Waisengeldbeiträge hinzugetreten, so daß in der Gesammteinnahme eine Ermäßigung von rund 6820 „ eintritt.
Die dauernden Ausgaben (Kap. 108) stellen, sich auf 3 849 060 „, gegen den laufenden Etat — 26016 6 Die Erspar⸗ niß liegt hauptsächlich in dem Abschnitt ‚Landgestüte“, insonderheit in dem Titel „Fourage“. ;
Zu außerordentlichen und einmaligen Ausgaben sind (Kap. 13) 771 590 41 (4 642 680 4) aus geworfen, und zwar 6000 M zum Ankauf des ehemaligen Chausseehauses bei Gudwallen; 36 4580 4 zum Neubau eines abgebrannten Stalls zu Jonasthal; 45 680 M zur Drainirung von Jodezlauken u. s. w., letzte Rate; 18700 4 zum Bau eines Wohnhauses zu Graditz; 43 0690 4 zum Bau eines Stalls bei dem Oberschlesischen Landgestüt, 71 670 6 desgl. bei dem Pommerschen; 125 000 M zum Neubau des Westfä⸗ lischen Landgestüts zu Warendorf, erste Rate; 202 900 A6 zur Er⸗ richtung eines zweiten Landgestüts in der Provinz Posen (in Gnesen), erste Rate und 223 000 M zum Ankauf von Ischledimmen, einer Enklave von Trakehnen. .
— In dem Etat des Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats-⸗Anzeigers erböht sich die Einnahme (Kap. 25 h.: 522 350 M) um 18850 M, und zwar 18009 M Insertion gebühren und S50 „6 Wittwen⸗ und Waisengeldbeiträge mehr. In den Ausgaben (Rap. 53: 442 350 C) sind 14730 6 hin⸗ zugetreten, und zwar 70 6 Wittwen⸗ und Waisengelder, 12 690 mehr für Satz, Druck und Papier und 2060 M mehr Antheil des Reichs an dem Betriebsüberschuß. Der Letztere beträgt für Preußen S0 000 4A, für das Reich 40 000
— Der Etat des Ministeriums der auswärtigen Ange⸗ legenheiten erhöht sich in den Einnahmen (Kap. 26: So70 M) um 35790 „ Wittwen⸗ und Waisengeldbeiträge. Den Ausgaben (Kap. 55 und 56: 502 100 M) sind 1530 6 hinzugetreten, und zwar 1230 M zur Verstärkung des Fonds für Porto und Telegramme (bigber vur 170 M) und 300 4 Wittwen ⸗ und Waisengelder. .
— In den Etat des Kriegs-Ministeriums sind in den Ein⸗ nahmen (Kap. 35: 1755 ) ebenfalls die Wittwen⸗ und Waisengeld⸗ beiträge neu eingestellt worden. Auch die Ausgaben (Kav. 127: 1097572 A) erhöhen sich nur um die Wittwen⸗ und Waisengelder (100 406).
— Der Etat der Lotterie verwaltung sür das Jabr vom 1. April 1883/84 weist eine Einnabme von 4034300 aug, wie im vorigen Etat. Abweichungen vom vorigen Etat zeigen sich in den Titeln: Aus dem Lotteriespiel und zwar aus dem Absatz der Loose ꝛc.' mit 14658 60 88 weniger, „Gesetzliche Wittwen⸗ und Waisengelder mit 1512 M 69 3 mehr und in dem Titel „ Sonstige Einnahmen (für Drucksachen 3c.) mit 61 Æ 81 3 weniger.
Die Summe der Ausgabe beträgt 809 TM M — 100 A). In Titel Besoldungen“ findet sich ein Mehr von 1009 und in Titel Wohnungogeldzuschuß für die Beamten“ von 210 4, welche zur Besoldung bejw. als Wohnungsz;uschuß für einen neu auzustellenden Wächter in Ansatz gebracht sind. Die Anstellung eines Wächters zur sicheren nächtlichen Bewachung der Nasse und der Lokalien der General -Lotteriedirestion bat sich als dringendes Be⸗ dürfniß herausgestellt. Titel Büreaubedürfnisse“ zeigt ein Weniger von 1270 4. Neu eingestellt in den Etat ist der Titel Gesetzliche⸗ Witwen ⸗ und Waisengelder mit 130 4
Der Ueberschuß der Ginnahme über die Autgabe beträgt 3 953 6009 M ( 109 4.
— Der Etat des See handlung ⸗ Institute benffert die Ein⸗ nabme: A. Für die allgemeinen Staatefonds mit 3 9605 (wie im vorigen Etat). Für das Jahr vom 1. April 1883 34 it neben einem, dem Reinertrage des Jabreg 1851182 entsprecheaden Jabreg⸗
ewinn von rund 2730 90. eine Rapitalablieferung von 70 Jö). A, m Ganjen also obige Ginnabme von 30005 M alt Beitrag ju den allgemeinen Staatgauggaben in Ansagz gebracht. B. Für Nech⸗ nung des Jastituts: 46090 Æ (4 46900 AÆ) in den Titeln Gesetz liche Wittwen ⸗ und Waßsengeld. Beiträgen mit 4577 Æ auf Grund de Gesetzeß vom 20. Mal 1887 und sonstige Cinnabmen' (ZJablung eineg Unterbeamten für Feuerungematerial) mit 3 M Die Ginnabme unter Abschnitt A. wird den allgemeinen Staatefonde, die Ginnabmen unter Abschnislt B im Gesammtbetrage von 460 10 werden dagegen den Erträgntissen des Seehandlungs Institutg zugeführt.
Die Auggabe beträgt 266 451 ( 19435 ). Dieses Mehr resultirt aug den Titeln: RVemuneritung von Hüͤlfearbeitern und Häüälfedienern“ mit 2009. M in Folge der stetig june hmenden Ge⸗ chäfte der Seebandlung, „Pensionen 2c. mit id M (Der Mehr= etrag besteht in der Pensson eines 1. J. 1882 33 in den Nubestand getretenen Seebandlungebeamten), und in dem Titel Burtaukedams⸗ nisser mit 0M Æ Die Vewaltungekosten im rage von 268 461 4 werden aug den Ertrzanissen des Institutg besfrinten.
— Im Gtat der Münjverwaltung beirigt die Ginnabme 5 80 e ( 11180 ) Hiervon entfallen auf die Mane in Berlin 21 J60 Æ — 1200 4). Hier eigen ein Wenlger die Aitel: „Ertrag der Augpräqung ven Münzen und Medalllen mil 2D R nnd senstige vermischte Einnabmen (für Probemefalle, Prebie - und Schmelsgcbübren e) mit 11 889 A Nen eingestellt in den Gtat ist Titel Gesetzliche Witwen ⸗ und Malsengeld belt se ⸗ mit 2120 AÆ, auf Grund deß Gesegzeg vem 20. Mai 182. Die Probir⸗ anflast in Frankfurt a M. at ciee Glaaabme ron 355 AM (4 880 M. Gin Mehr von 8e M steckt bier in dem Titel Gin. nabmen der Probiranflalt! mit 8M M und mit 8 AÆ in dem Titel
QDeseßliche Wittwen · und Waisengeldbeitrsge ).
Die Ausgabe benffert sich auf 222 730 ½ (— 9840 4). Hier⸗ von kommen auf die Münze in Berlin 217039 * (— 10109 4). Von diesem Weniger werden erspart: in Titel Vesoldungen · 4350 160 Mit Rücksicht auf den gegenwärtigen Betrieb der Münze sind die Stellen a. eines Betriebs-Sekretärs mit einer Besoldung von 1800 40 und b. eines Zäblkomtoir,Vorstehers mit einer Besoldung von 2650 A6, zusammen obige 4350 M entbehrlich geworden. Aus dem⸗ selben Grunde sind in dem Titel „Wohnungsgeldzuschüsse für die Beamten 10950 6 weniger eingestellt. Der frühere Titel 3. Zur Heran⸗ ziehung und Ausbildung von Cleven' mit 1900 M ist als entbehrlich in Abgang gestellt worden. Ebenso sind nach Maßgabe der wirklichen AuE⸗ gaben in den letzten Jahren in dem Titel Zur Remunerirung von Komtoirgehülfen und Dienern“ 1009 „6 erspart und 300 M in dem Titel „Außerordentliche Remunerationen und Unterstützungen⸗ mit Rücksicht auf die Absetzung der obenbezeichneten 2 Beamtenstellen. Ein Weniger von 3000 C findet sich in dem Titel Zur Beschaffung und Unterhaltung der Maschinen, Betriebsmaterialien und Inven⸗ larienstücke, Werkzeuge 2c. und ein Weniger von 340 4M in dem Titel ‚Unvorhergesehene und vermischte Ausgaben“. Dem gegenüber steht ein Mehr von 790 HS in dem Titel „Zur Unterhaltung der Gebäude, sowie zur Bestreitung der Abgahen und Lasten derselben‘. Neu eingestellt ist Titel „Gesetzliche Wittwen. und Waisengelder“ mit 180 M. Die Probiranstalt in Frankfurt a. M. beziffert ihre Einnahme guf 570h Æ ( 260 4); das Mehr von 260 M hat Titel Zur Remunerirung eines Probirgehülfen'. Bei dem Anwachfen der Geschäfte der Probiranstalt scheint eine Lohnerhöhung erforderlich. 6 Ueberschuß der Einnahme über die Ausgabe beträgt 2910 4 — 1340 M). .
— Der Etat der Bureagus des Staats⸗Ministeriume pro 1383 — 84, welcher in Einnahme (Kp. 25a.) 3400 „K und in Ausgabe (p. 44) 298 880 M aufweist, weicht von dem laufenden Etat im Wesentlichen nur durch Einstellung der Wittowen- und Waisengelder und Beiträge ab. .
— Der Etat der Staatsarchive zeigt jetzt ebenfalls eine be⸗ sondere Einnahme (Kp. 25 b. 9370 „ ), die sich aus 5680 M6 Wittwen⸗ und Waisengelderbeiträgen bildet, ferner aus 3170.6 Erlösen aus archivali⸗ s J und Zuschüssen zu den Autorhonoraren, die auf Grund des Beschlusses des Hauses der Abgeordneten etatisirt, und aus 520 4. verschiedenen Einnahmen, die von dem Finanz Ministerium über⸗ nommen sind. Die dauernden Ausgaben (Kap. 45 316 84 A6) stellen sich um 13 470 R höher als pro 1882 — 83. Davon ent- fallen 4620 Æ mehr auf Beamtenbesoldungen ꝛ6., 40090 é, mehr auf die Gewinnung von Hülfsarbeitskräften, 480 M auf Wittwen⸗ und Waisengelder und 3170 , mit den entsprechenden Einnahme⸗ posten balanzirend, mehr zur Erwerbung von Archivalien und Büchern. Als einmalige und außerordentliche Ausgabe sind (Kap. 1) 7205 0 zur Einwölbung der Räume des Staatsarchivs zu Osnabrück ausgeworfen.
— Der Etat der General⸗Ordenskommission erhöht sich in den Einnahmen (Kap. 250. 12 950 M). Der Erlös für zu rüͤck= gekommene alte Ordensinsignien ist um 1140 M geringer angesetzt, dagegen sind die Wittwen⸗ und , . mit 1339 Æ und die kleinen, vom Finanz-Ministerium übernommenen Einnahmen mit 30 M6 hinzugetreten. Unter den Ausgaben (Kap. 46 208 120 M) fanden sich 58 000 mehr für Anschaffung und Unterhaltung der Ordensinsignien (jetzt 130 900 M4 und 4000 6 weniger für Ehren—⸗ sold an die Inhaber des Eisernen Kreuzes II. Klasse. .
—= In dem Etat des Geheimen Civilkabinets äst ein Ein- nahmekapitel (25 d.) mit 8900 A eingestellt worden. Dasselbe setzt sich jusammen aus 6360 6 Beitrag des Deutschen Reichs zu den Verwaltungskosten und 60 Æ kleinen Einnahmen, welche beiden Posten bisher bei dem Finanz ⸗Ministerium verrechnet wurden, und 2540 ½ Wittwen ⸗ und Waisengeldbeiträge. Die Ausgaben (Ray. 47 122 680 M) erhöhen sich um Si)o0 Æ, wovon 7890 ½ auf Erhöhung der Gehälter und neu zu detirende Stellen fallen. 210 4A betragen die gesetzlichen Wittwen⸗ und Waisengelder. .
— Auch der Etat der Ober ⸗Rechnungskammer entkält einen neuen, mit 18 300 (66 abschließenden Einnahmetitel (Kap. 25 e.), in welchen 18000 Wittwen⸗ und Waisengeldbeiträge und 300 M von dem Finanz Minister übernommene kleine Einnahmen eingestellt sind. Die Ausgaben (Kap. 48) stellen sich auf 729 828 A, 54 910 4 böher als im laufenden Etat. Es entfallen davon 87090 M mehr auf einen vortragenden Rath und 42 900 Æ auf 11 andere neu anzustellende Beamte, außerdem 75090 Æ Wohnungẽegeldzuschuß für dieselben. Da- gegen werden an den Remunerationen für Hülfearbeiter 11 400 6 erspart; zu außerordentlichen Remunerationen sind 750. 1 mehr aus⸗ geworfen, Außerdem treten noch 1569 * Wittwen ⸗ und Waisen geldbeiträge binzu. Ja den sächlichen Ausgaben sind diejenigen für Geschäftebedürfnisse um 900 , für Tagegelder ꝛc. um 600 At, für Unterhaltung der Dienstgebäude ꝛc, um 1009 erhöht worden. (Außerdem sind noch 531 473 im Reichs haut halts · Etat ausgesetzt.)
— Der Etatder Prüfungskommission für böhere Ver⸗ waltungsbeamte bat sich in der Einnahme (Kap. 25 6. 540000) um 5l 9 M erböht. Nachdem das Gesetz über die Befähigung für den höheren Verwaltungs dienst vom 11. März 1879 nunmebr seit länger als ? Jahren in Kraft getreten ist, kat sich die Zahl der im Vorbereitungsdienste bei den Verwaltungsbehörden beschäftigten Re⸗ serendare sebr erheblich vermebrt; dieselbe betrug am JI. Januar 1882 188 und hat seit dieser Zeit noch zugenemmen. Es werden deshalb voraussichtlich im Laufe der nächsten Jabre mit Einschluß der auf Grund des 5. 14 Nr. 2 a. a. O, zur Ablegung der großen Staats · Prüfung jugelassenen Personen mindesteng Kandidaten lährlich der Prüfungekommission jur Prüfung üterwiesen werden. In Folge dessen wird sich die Einnabme an Prüfungtgebübren (6 Æ von sedem Kandidaten) gegen den bieberigen Betrag von 300 Æ um dio) M — auf 540 4 erböͤben. .
Demgemäß sind auch für die Ausgaben (Kap. 49: 6300 A) 3390 4 mebr etatisirt worden.
— Der Etat für den Disjiplinarbof (Ausgabe Kay. 50: 10 79 A), diejenige für den Gerichts bof zur Entscheidung der Kempetentonflitte (Ausgabe Kay, 5: 310 ) und die lenige für die Gesetz-⸗ Sammlung (Ginnabme Kap. 25 . 172 830 Æ; Ausgabe Kap. 52: 172 600 AÆ; Ucherschuß 230 *) sind unverãndert geblieben ᷣ :
— Im Etat des Ministerium g des Innern betragen die Cinnabmen (Kap. 31) 4320 861 6 ( 72s 458 Æ. Ju der Mehreinnahme baben die neu eingestellten Wittwen⸗ und Waisengeld beiträge 670 987 M beigetragen. Der Titel Mietben 3c. ermäßigt sicqh durch jablreiche kleine Aenderungen in den einzelnen Positionen um 4805 4, dagegen treten nach dem wmelsährigen Durchschnitt bei den Gebühren für Ausfertigung ven Reiselegltimationen und Paß- karten 3896 „, bei den Ginngbmen der Lolalpolijeinerwaltung gas , (darunter TMM M Metße der Stadt Berlin für die u ortevollieilichen Zwecken benußzten Räume des fle kallschen Giundstückz Molkenmarlt 3). bei der Landgengd armerie 637 und bel den
Strafansltalten 40018 AM binzu, bei lepteren durch Eröffnung der
neuen Anstalten in Oerford, Wehlbelden und Jlegenbain, Die Insertlene gebühren / Einnabmen der Amteblätter sind un 79091 A SGber arngesetzt werden. ö ö 4 Ausgaben (Car. 83 bie 98) belausen sich auf 41233921 (833 831 AÆ mehr alg im laufenden Etat). Ray. 83. Ministerium G0 951. A, ist unverändert geblieben. Tar. Si, 26 Bureau 281 710. Æ, crmäßtnt (in Folge der 1 der Mrektorlalkbesoltung von 192M auf 7M ., durch Hianntritt der Newauneration für einen rierten fländigen Burcan ⸗Hülfgarbeiter mit 1800 . der Grbökang deg Remnneratlengsondg um 0M) MM kad des Fend für temwerkre Hälfzarkelter um IMM. A. senie Ber. stärkung deg Fond für Burcanbedürteisse um 2693 A um 6873. Far 85. Metesroleaischeg Jastitus * 7a , bicibt unveraderᷓ. Rar. 86. Ober ⸗Verwaltungegeriht e. 426 35 A siad wos Æ in- en in hel der in Groraberg agu tenden Derutation t das Heimat. en. Die Standeg dmter, Rar. S7, M 681. AM. weisen eine — Dari den da, m eu, d, weren, Ummreblänher Kar. sö. 7 A vermehrte sächllche Resten im Betrage den dor A
80. dodresteien SI US A, stellen die Dilten und Re. 6 die uhgaben für Burcanbedürfalsse um
S567 Æ höber. Das Kap. 90, Landräthliche Behörden und Aemter 7175 181 6, ändert sich nur um 3821 6, die weniger gebraucht werden. Die Polizeiverwaltung von Berlin (Kap. II: 6 644 811 A erfordert 26 045 1 mehr; der par h asg besteht in 262590 4, die für 14 neue Bureau ⸗Afsisten tenstellen bei dem Einwohner. Melde⸗ amt in Ansatz gekommen sind. Die Kosten der Polizeiverwaltung in den Provinzen (Kap. 92: 2923 877 M6) erhöhen sich um 48 840 Den Distriktskommissarien in der Provinz Posen sind die Bureau—= und Pferdegelderaverfe, um je 360 MÆ (auf 12309 66) erhöht worden, wodurch Kap. 33 (543 945 A6) um 41409 j erhöht worden ist. In Kap. 84 (Landgensd'armerie 9 188 761 46) sind 219262 6½ Mehrausgaben ausgeworfen; dieselben sind zum Theil durch die Neuanstellung von berittenen und 260 Fußgensd' armen ver⸗ anlaßt worden, ganz besonders aber durch 135 065 6, die in Folge der Erhöhung der Pensionsfätze, für Pensionen mehr aufgewendet werden müssen. In Kap. 95, Allgemeine Ausgaben im Interesse der Polizei 1424 333 M (4 S9 817 6), sind zu außerordentlichen Remunerationen Königlicher Polizeibeamten 16060 S und für Zuschüsse an Kommunen zur Unterbringung verwahrloster Kinder 100 ho „ mehr eingestellt worden. Die Strafanstaltsverwal⸗ tung (Kap. 9g6: 9 341 858 46) erfordert 358 707 6 mehr, hauptfächL lich in Folge des Hinzutritts der neuen Strafanftalten. Für Wohl⸗ thätigkeitszwecke (Kap. 97: 1151 457 S6, — 730 MS) werden I hb00 M bei dem Unterstützungsfonds für ehemalige Krieger aus den Jahren 1806 —15 erspart, dagegen treten 67 800 MM Wittwen und Waisengelder hinzu. Kap. 98, Allgemeine Ausgaben 145 2744, diffe rirt um — 730 1 gegen den laufenden Etat.
Zu einmaligen und auß erordentlichen Ausgaben sind Kap. 9) 818 470 46 CR 78I 399 A6) ausgeworfen, davon 11 50 für Reparatur des Ministerialdienstgebäudes, 259 660 s für die Polizei⸗ verwaltung (darunter 200 990 „6s J. Nate zum Neubau der Morgue in Berlin), 15 990 16 J. Rate zur Beschaffung von Revolvern für die berittenen Mannschaften der Landgendarmerie und 532 970 0 für die Strafanstalten.
Stati stischꝛ St achrich tert.
Gemäß ben Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesund⸗ heit s amts jsind in der 46. Jahres woche von je 1000 Bewohnern guf den Jahresdurchschnitt berechnet als gestorben gemeldet: in Berlin 2235, in Breslau 22,?“, in Königsberg 2433, in Cöln 28,7, in Frankfurt a. M. 1LI. in Hannover i9,2, in Cassel 23, l, in Magdeburg 22.65. in Stettin 20.6, in Altona 21,0, in Straßburg 205, in Metz 18,9, in München 25,3, in Nürnberg 265, l, in Augsburg 22,3, in Dres den 27,0, in Leipzig 16,0, in Stuttgart 19,2, in Braunschweig 185, in Karlsruhe 19,9, in Hamburg 20,8, in Wien 23,4, in Budapest 23, 1, in Prag 25,9, in Triest 26,1, in Krakau 21.4, in Bafel 16,3, in Brüssel 16,3, in Paris 25,3, in Amsterdam 209, in Kopen hagen 225, in Stockholm 19,9, in Christiania 19.5, ia St. Peters-= burg 302, in Warschau 30, j, in Odessa 3057, in Bukarest 26,3, in Rom 20,2, in Turin 1859, in Madrid 37,7, in London 21,1, in Glatz gow 290, in Liverpool 28.4), in Dublin 26,1, in Cdinburg 21.0, in Alexandrien (Egypten) 45,0. — Aus der Zeit vom 22. — 28. Oktober in New-York 249, in Philadelphia 17,8, in Chicago 19,1, in Cin- einnati 2 6, in St. Lonis — in San Franzisko 195, in Kalkutta 24,5, in Bombay 24,0, in Madras 34.4.
Beim Beginn der Berichtswoche herrschten an den meisten deut⸗ schen Beobachtungestationen nördliche und nordwestliche, in Karlsruhe südweslliche Luftströmungen, die aber bald ziemlich allgemein (in Konitz eist um die Mitte der Woche) nach Ost und Nordost, in Cöln, Berlin und Breslau bis nach Südost umgingen. Um die Mitte der Woche gewannen an den meisten Stationen südliche (9südöstliche und südwestlicke) mit östlichen Winden wechselnde Windrichtungen die Ober- hand; doch gingen sie am Schluß der Woche wieder an den meisten Stationen nach Nord und Nordwest, in Berlin und Cöln nach Nordost, in Bretlau nach West. Die Temperatur der Luft war in den ersten Tagen der Woche noch eine höhere, nahm aber mit dem Umgange des Windes nach Nord allgemein ab, so daß das Ther- mometer an den meisten Stationen fast täglich (in Karlsruhe erst am Schluß der Woche) unter den Gefrierpunkt sank (in Konitz und Bremen bis unter — 7 5 Grad C., Niederschläge, meist Schnee, fielen fast täglich und besonders in Süddeutschland in reichem Maße. Der beim Wochenbeginn hobe Luftdruck nahm in den ersten Tagen der Woche zu, sank vom 14. ab rasch und tief, stieg aber in den letzten Tagen allgemein wieder und zeigte nur an den Oststationen am Schluß der Woche ein abermaliges Sinken. 6
De Sterblichkeitsverbältnisse der meisten Großstädte Europas blieben auch in dieser Berichtswoche günstige. Die allgemeine Sterb⸗ lichkeitsverhältnißlabl für die deutschen Städte betrug 2.8 Gegen 22,5 der Vorwoche, vro Mille und Jahr berechnet). Die Theil nahme des Säuglingsalters an der Sterblichkeit war gegen die Vor⸗ woche ziemlich allgemein vermindert. Von 10009 Lebenden starben
pro Jahr 68 Säuglinge gegen 73 der Vorwoche. In Berlin 68, in
München 86. . ̃ Unter den Toderursachen zeigten von den Infektionskrankheiten nur Masern, Diphtberie und Croup, besonders in deutschen Städten, eine Zunahme der Sterbefälle. Maserntodesfälle waren ansebnlich vermehrt; Masern berrschten in Königsberg, Graudenz, Nürnberg, Erfurt, Dresden, Plauen, Halberstadt, Damburg, Hannover, London. Auch in den Regierungsbezirken Erfurt, Aachen und Stettin sind Masern sebr verbreitet. — Dirxhtberie forderte gleichfalls zahlreiche Opfer, besonderg in Königsberg. Danzig, Beezlau, Königsbütte. München, Nürnberg, Dresden, Chemnißk, Berlin, Halle, Leipzig. Braunschweig. Magdeburg. Hamburg, Hannover, Prag, Triest, Am- sterdam, St. Petersburg, Paris, Madrid, wenn auch in einzelnen Orten die Zabl der Todesälle gegen die Vorwobe etwas abgenom- men hat. Ja Elbing hat die dort bislang heftig berzschende Epi- demie sebr nachaelassen. Todegfälle an Cron waren in Berlln. Breelau, Ghemnitz häufiger. — Das Scharlachfieber, oft in Verbindung mit Diphtherie auftretend, jeigte zwar im Un- gemeinen eine Abnahme der Todesfälle, doch war deren abl in Lande berg a. W., Passau, Drezgden, Plauen, volda, Frankfurt a. Q, CGottbuß, Berlin, Hannover, Budapest. rag. Wien, Londen und St. Petersburg noch immer eine grö fers. Tyyröse Fieber baben melst abgenommen; in Partg erlagen der Epi- demie 12 Personen, in Verlin noch 4. in Londen und Alerandrien stien die Zabl der Todesfälle daran. — Sterbefälle an Flecktnhun kamen nur vereimelt aus St. Petersburg, Londen. Madrid und den rößeren spanischen Städten zur Anzeige. — Tedeefälle an Keuch-⸗ usten waren in Berlin vermehrt. — Darmkatagrbe und Brechdarch⸗ fälle der Kinder zeigen allgemein Nachlässe; Todesfälle an Rabe kamen nut 2 ur neige. Auch in Alexandrien bat die Jabl der- selben abꝛenormen. — Pecen zeigten sich in Wien, Buadapest, Prag. Pariz. Londen und Warschau seltener. In Rotterdam, St. Peters durg und Madrid nabm die Zahl der Blatterntodckfälle erbeblich mn. Auch in Rio de Janeiro berrshten Poden im Oftober in großer Autdehnung. In lerandrien amen 2 Sterbefälle daran mr Mel. dung. — Die Chelera ia Meltka war den letzten Mintbeiluagen ju-= folge etwas im Ubnebmen.
Gewerbe und Bandel. er Aufsthtgrath des
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dur au? geschlaaen so zeigt sich dennoch bler feste