ufuhr und Preise.
Zunächst hat sich allerdings, nachdem das für Kampfer ebenso wie bei Cassia bestandene Handelsmonopol seit dem Jahre 1869 erfolgreich dekämpst und gebrochen worden ist, die Produktion erheblich gemehrt. Sie wird jetzt hauptsachlich durch die Preise in Hongkong regulirt, da die Kampfer⸗ bereitung wesentlich Ordregeschäft ist, in der Regel also nur bei fester Bestellung gegen Vorschuß geschieht. Die neueren Preise in Formosa (9 bis 10 Dollar, 1878; 11 bis 13, 90 Dollar per Pikul 1879) können gegenüber den gleichzeitig in Honkong herrschenden Raten von 15 bis 20 Dollar unter Berücksich⸗ tigung des auf dem Transporte dorthin durch Verflüchtigung entstehenden Gewichtsverlustes von 10 bis 20 Proz. keinen großen Gewinn gelassen haben. Im vorigen Jahre haben Hong kongpreise übrigens angezogen, sie wurden mit 19,50 bis 22 Dollar per Pikul verpackter Waare notirt. Zur Verringe⸗ rung der Transportkosten sowohl als um die Verdunstung einzuschränken, sür welch letzteren Zweck bisher nur Begießen mu Wasser in Anwendung kam, hat eine ausländische Firma vor einigen Jahren eine hydraulische Presse bei der Kampfer— packung in Anwendung gebracht, die mit gutem Erfolge ar—
deiten soll. Ver fälsch ungen. .
Verfälschungen ') der Waare haben von jeher stattge⸗ sunden; ein dazu besonders geeignetes Ingredienz ist aber erst neuerdings entdeckt und in größerem Umfange zur An⸗ wendung gebracht worden. Es ist eine leimartige Substanz, hergestellt durch Abkochen einer im Innern Formosas üppig vorkommenden Schlingpflanze „Töngtsai“, englisch Rattan Creeper genannt. Diese Substanz hat, wenn sie unter Zu⸗ fügung von Wasser mit Kampfer gemischt wird, allerdings die gute Wirkung, dessen Verflüchtigung einige Monate auf⸗ zuhalten, beeinträchtigt aber natürlich die medizinischen und sonstigen Eigenschaften der Drogue und soll, von chemischer Untersuchung abgesehen, nur durch Verbrennung der gefälschten Waare zu entdecken sein. In manchen Mustern haben sich 30 bis 40 Proz. davon vorgefunden.
Verwendung.
Kampfer wird in China zu denselben Zwecken wie bei uns, außerdem sebr viel zur Bereitung von Feuerwerk, wo— von die Chinesen bekanntlich große Liebhaber sind, benutzt. Mit seiner pharmazeutischen Verwendung konkurrirt und wird merkwürdigerweise sogar vorgezogen: der Barus⸗-Kampfer, das selten und schwer zu gewinnende Produkt des auf Borneo und Sumatra vorkommenden Dryobolanops Camphora. Sbgleich die medizinischen Eigenschaften des letzteren den in Europa vor— genommen Untersuchungen zufolge weit hinter dem chinesischen Kampfer zurückstehen, so sind die Chinesen fast die einzigen Importeure und Konsumenten dieses, wegen seiner Rarheit kostbaren Erzeugnisses.
Verpackung.
Kampfer kommt in Zubernfässern und Kisten, in der Regel einen Pikul enthaltend, zur Versendung. Von den letzteren sollen 9, auf eine Tonne à 40 Kubiksuß gehen. Ungerechnet Kommission, Spesen und Gewichtsverlust aber inklusive Fracht, würde daher bei einem Preise von 20 Dollar per Pikul in Hongkong und einem Wechselcourse von 3 Schilling 10 Pence — 1. Dollar — der Einstand in London 60 Schillinge 7 Pence per Hundredweight betragen; dortige Nonrungen fielen im Laufe des Jahres 1881 von 965 Schilling bis auf 82 Schilling und standen Mitte 1882 auf nur 76— 77 Schilling per Hun⸗ dredweight. Zur Versendung bedient man sich suͤr Kampfer hauptsächlich der Segelschiffe.
Ausfuhr.
Die mittlere Jahresausfuhr von Kampfer aus China während sünfjähriger Perioden innerhalb der letzten 15 Jahre veraleicht sich folgendermaßen:
Werth in ilogr. Haikuantaels 60
606 9290 78 045 168 270 1877 1876 9754 584010 63 621 381726 1877 , 1881 11919 716 940 Sz 134 498801
Die gesammte Ausfuhr ins Ausland siellte sich während des genannten Zeitraums auf 159 129 Pikul oder 5 547 710 kg zum Werthe von 1124001 Haikuantaels gleich 6 7416006 Verschiffungshafen der direkten Ausfuhr ist jetzt allein das im Norden Formosas belegene Tamsui. Erst von Hongkong aus vertheilt sich die Ausfuhr auf die verschiedenen Bestimmungs⸗ länder, die sich von dort ab statistisch nicht weiter verfolgen lassen. Doch ist es bekannt, daß Deutschland für den Be⸗ darf seiner Kampfer⸗Raffinerien daran stark, auch auf dem Wege direkten Bezuges, partizipirt.
Schlußbemerkungen. Ein Blick auf die zu Anfang des Berichts mitgetheilte statistische Uebersicht zeigt, daß die Ausfuhr der wich: igeren Droguen Chinas im Allgemeinen in stetiger Zunahme be⸗ griffen ist, während eine Vergleichung der doriken Ziffern mit den im Tyte des Berichts enthaltenen Daten üder die Ausfuhr von Shanghai ergiebt, daß dieser Hafen für die drei zuerst desprochenen Artikel jetzi der allein maßgebende Ver⸗ schiffunge platz geworden ist. r Zweck un serer Mittheilungen war haupisachlich die deutsche Konsumtion zu einer Ver— mehrung des direkten Bezugs anzuregen. Es liegt kein Grund vor, warum Deutschland nicht einen seinem Verbrauch und seinem Zwischenhandel mit anderen kontinentalen Län- dern entsprechenden eigenen Markt für diese Krodutte errich= ten und dieselben im Ursprungelande selbst einkaufen sollte, statt sich in steter Abhangigkeit von dem englischen Central⸗ warkte zu halten. Wenn die hier gegebenen Notizen über Ursprung und Sorten, Verpackung, Presse zc. auch kein voll⸗ ständiges Material enthalten, so darften sie doch genügen, eine ungefähre Vorstellung darüber, ob und unter welchen Dedingungen für Deutschland ein solcher direlter Bezug aug— sührbkar respektive vortheilhast sein würde, zu ermöglichen. Nährre Details müssen der geschäftlichen Priva korrespon⸗ denz mit den pdiesigen Droguensirmen, die vorwiegend erf Nationalität sind, überlassen bleiben. Dag Daupthinderniß ür die Entwickelung des Exporthandels nach Deutschland kann reilich 11 86 He n hinweggeraumt werden; eg liegt wie schon so hausig — worden ist, in dem Mangel eines unmittelbaren Wechselverkehre und einer regelmäßigen Dampfschiffa verbindung. Denn so lange der dentsche vorteur nur durch die Vermittelung le een. englischer redite auf sich trassiren und die Waaren nur iransita refp. scha
mittlere
Quantität in Jahres ausfuhr
Pikuls 1867 bis 1871 10142
obne Garantie der Ankunst berauefommen lassen
lann, wird er, wenn nicht sein staumsang ein sehr be⸗
1) Jollamtlicher Bericht aug Tamsul vro 1880
deutender sein sollte, es doch vorziehen, seinen Bedarf via England zu decken. Daß ein deutsches Geldinstitut bis jetzt in Ostasien nicht etablirt ist, ist bekannt. Die Dampfschiffe⸗ verbindung angehend, so hat zwar die deutsche Dampfschiffs⸗ rhederei in Hamburg in 3 Jahre durch Einführung fester vierwöchentlicher Daten für den Abgang ihrer Dampser von Hamburg nach Shanghai einen bedeutenden Schritt vor⸗ wärts gethan, sie kann sich aber immer noch nicht entschließen, die gleiche Einrichtung auch für die der Zeit nach stets un⸗ gewisse Rückreise derselben nach Deutschland zu treffen.
Von der deutschen Station zu Bahia Blanca lim
Süden der argentinischen Republik) ist nun auch die Nach⸗ richt eingegangen, daß der Ven usdurchgang in sehr befriedigender Weise beobachtet worden ist. Von der zweiten deutschen Südstation an der Magelhanstraße wird die Nachricht erst in etwa acht Tagen hier sein können.
London, J. Dezember. (W. T. B.) Ueber die Beobachtung des Venusdurchgangs liegen folgende Meldungen vor. Aus Melbourne: Die Beobachtungen waren von Erfolg, das Wetter hell, und es gelang, 23 photographische Aufnghmen zu machen. Aus Harvard: Es sind über 800 heliometrische Messungen vorgenommen worden. Das Spektrofkop zeigte keinerlei bemerkbare Dämpfung des Sonnenlichts durch die Atmosphäre der Venus. Aus Hartford: Die deutschen Beobachter erzielten befriedigende heliometrische Auf⸗ nahmen. Aus Florida: Bie französischen Beobachter melden, ihre photographischen Aufnahmen und ihre Beobachtungen seien erfolgreich gewesen. In St. Antonio, St. Louis, Cincinnati und auf den Beobachtungsstationen in Canada sind die Beobachtungen nicht vollständig gelungen, weil dieselben durch Wolken beeinträchtigt waren.
New - York, J. Dezember. (W. T. B. Die Beobachtungen des Venus-Durchganges sind in Neu Mexiko vollkommen gelungen; es wurden genaueste Messungen* angestellt, Auch in Pa⸗ nama sind die Beobachtungen vorzüglich gelungen.
In der letzten zwanglosen Sitzung des Vereins für Deut— sches Kunstgewerbe sprach der Baumeister Schaefer über alt⸗ deutsches Schreibwesen. Redner schilderte den Ursprung der beiden noch gegenwärtig in Gebrauch befindlichen Schriftgattungen, der latei⸗ nischen und der deutschen oder gothischen, indem er auf die alt⸗ römischen Buchstaben zurückging und deren allmähliche Veränderung nachwies. Dann veranschaulichte derselbe durch Zeichnungen, die im Mittelalter üblichen Schriftzeichen: Majuskeln, Minuskesn, Uncialen u. s. w., beschrieb auch die zu jener Zeit üblichen Materialien, Dinte, Pergament u. s. w. und forderte schließlich die Anwesenden auf, in dem heute entbrannten Kampfe zaischen lateinischer und deutscher Schrift für Erhaltung der letzteren zu wirken. — Von Hrn. H. Vorwald (in Firma Rex'u. Co.) war das Sitzungslokal mit einer prachtvollen Kollektion kostbarer älterer und neuerer japa⸗ nischer und chinesischer Kunsterzeugnisse (zum Theil erst vor wenigen Tagen hier eingetroffen) glänzend dekorirt. Es waren darunter sehr werthvolle ältere chinesische Portieren und Decken, ferner ar tite chinesische Porzellane, japanische neue Porzellan- und Emailarbeiten, als Vasen, Schalen, Tischplatten, Lampenkörper u. s. w. Hr Vor—⸗ wald, und Hr. Dr. Pakst gaben die bezüglichen Erklärungen. — He. A. Bohl (in Firma M. A. Lubarsch u. Co, Kunstverlag) hatte die zwei soeben erschienenen großen Radirungen von Mannfeld, Heidelberg und Cöln, welche sich als wirkungevoller Wandschmuck für Wohnzimmer
eignen, und Hr. Bildhauer Pflenzel eine Schnitzerei in grauem Holz ausgestellt.
Der heute stattfindenden Generalversammlung aller zum Land wirthschaftlichen Centralverein des Regierungsbezirks Potsdam gehörenden Spezialvereine ging gestern Abend im Norddeutschen Hofe eine Delegirtenversammlung voran, in welcher der Generalsekretär Dr. von Canstein zunächst den Geschäftsbericht er— stattete. Derselbe besagt u. A.: Der landwirthschaftliche Centralver⸗ ein für den Regierungsbezirk Potsdam bestand im Jahre 1882 aus 72 Lokalvereinen mit ca. 000 Mitgliedern, zu welchen die 6) zu einer besondern Deputation der Märkischen ökonomischen Gesellschaft zu Potsdam zusammengetretenen unmittelbaren Mitglieder des Central⸗ vereins zuzurechnen sind. Die Anforderungen, welche in dem abge⸗ laufenen Jahre an die Thätigkeit des Centralvereins gestellt worden sind, konnte, derselbe, Dank der dauernd wohlwollenden und that⸗ kräftigen Unterstützung der Königlichen Behörde, insbesondere des Ministeriums für Landwirthschaft 2c, fast ohne Uusnabme erfüllen. Von dem Minister für Landwirthschaft ist uns die Erlaubniß ertbeilt worden, aug den Staatsfonds zur Förderung allgemeiner Zwecke Mittel behufs Einrichtung zur Ausbildung guter Susbeschlagschmiede ꝛc. bereit zu stellen. Auch hat der Minisier am 15. November d. R eine Kommission ernannt, welche solche Hufbeschlagschmiedemeister, die sich zur Errichtung derartiger Lehrschmieden befähigt fühlen, ju prüfen bat. Nach bestandener Prüfung erbalten dieselben den Titel geprüfter Hufbeschlagschmiedemeister . Die Kon serenz der Centralkommission über Pferdeangelegenbeiten bat eine für den Regierungsbezirk Potedam zu' erlassene Kör— ordnung der Hengste berathen. Dieselbe soll nach endgültiger Aus⸗ arbeitung dem Ober- Präsidenten unterbreitet werden. Eine in voriger Sitzung ernannte Koömmission behuss Berathung statisticher Cnqueten ist am 14. November d. J. zusammengetreten und bat eine Anzahl Beschlüsse gefaßt, welche dem Minister für Landwirthschaft zu unter- breiten sind. Besondere Beachtung haben hierbei die Vorschläge des Rittergutgbesitzers Neuhaus (Selchow) gefunden, welcher auf Grund von Gewichtgermittelungen, die bei dem ungedroschenen Getreide vor— zunebmen sind, die Kornernten Erträge zu konstatiren vor⸗ geschlagen bat. Die diesem Verfahren entsprechenden Er⸗ hebungen haben bereitß Seiteng ciner größeren Anzabl von Landwirthen unserer Provinz stattgesunden. Die Erhebungen sind zwar noch nicht zusammengestellt, indessen wird dies demnäcst ge⸗ scheben und das Resultat veröffentlicht werden. Von dem Minister für Landwirthschaft sind auch in diesem Jahre die Mittel zur Hebung der Pferde und Rindvlebjucht durch Prämiirung auf Thier schauen zu Jebdenik, Cremmen, Britzenberg, Buckow, Priß wall, Rossowm, Wittenberg. Straßburg. Neu-⸗Rurrin, Jedsin und — gewãbrt worden. Auf diesen Schauen waren don i855 Autstellern 2238 Tbiere und verschledene Gegenstande der Land und Foꝛrstwirthschaft, des Garten und Obsibaueg ausgestellt und sind in Summa J bSß. n Preise ertteilt worden. Wo der Verein auch sonst im Sande war, den Anträgen der bezünlichen Vereine auf Unterstũtzung. bebufg Hebung der Bienenjucht, des Dibst⸗ und Gartenbaueg, der Vosenkultur, sowie allen sonstigen, die landwirthschaftlichen Interessen fördernden Bestrebungen in gewähren, ist dies steig geschehen. — Die Einnahme pro 183 SJ beirug a. Staaiebeinlsse 18 550 , b. eigene Ginnabme 11 855 Æ 35 , die Gesammtans⸗ gabe 29 669 n Auf das Jahr 1882 83 sind ju sibertragen 35 F5r 8 == — Nach Ertbeilung der Decharge ꝛc. wurde der Wanderlebrer Schneider wiederum auf ein Jabr gewählt. — Gine längere Debatte Feranlaßte alędann ein Antrag deg Verein Pren lau i Der Vor⸗ sland deg landwirtbschaftlichen Centraivereing Pote dam wolle die Nauptdirektien der fur und neumärkischen Ritterschast ersuchen die Einrichtung von Kresedarlchnefasfen mii Antbessscheinen in di Hand a nebmen.. Gg wurde endlich beschlessen: die Angelegenbeit dem Vorstande ju naͤberer Grwägung andesm ju geben.
Nachdem dergeslern im Architektenbause die Weibnachtg⸗ messe mit gebalwollen Vorträgen ven Bauraiß Rriimann uind 2 Lessing eröffnet worden war, nabm dag jabiresh versammel e
ablikum mit großem 1— namentlich die zur Berlossung kom- menden Geaenstände in Mugfrnschein Die erleosung wirb ersi am 88. Deiem ker stati faden, weil Hierdurch Gcicgenbent geboten sst, die Loose ju Weidnachtisgeschenken ju verwenden.
Frankfurt a. M., 7. Dejember. (W. T. B) Gestern Aben hat, wie das „ Frankfurter Journal = meldet, in Verfolg der kon ö tuirenden Versammlung des Ja, n. Kolonialvereins Vorstandssitzung unter dem orsitze des Präsidenten. Fürsten von Hohenlohe Langenburg, am . in welcher der Ober⸗Bür⸗ 6 Dr. Miquel und Dr. A. Brüning zu Vije Präsidenten, der eheime Kommerzien Rath de Neufville zum Schatzmeister gewählt und der Präsident der Mannheimer Dandelskammer, Deffine, der Bank. direktor L. Collin in Stuttgart und Theodor Stern hier als Mit. glieder des Vorstandes kooptirt wurden. Zugleich geschahen einlei—⸗ tende Schritte zur Errichtung eines Vereins büreaus in Frankfurt a. M, so daß schon von heute ab die Zusendungen an das Bureau dei deutschen Kolonialvereins in Frankfurt a. M. zu richten sind.
Cöln, 8. Dezember, Nachmittags 1 Uhr. (W. T. B.) Der Wasserstand ist hier 6 m 70 em, in Bingerbrück 4 n 75) em, in Coblenz 6 m und in Trier 3 m 74 em.
; (Köln. Ztg.) Die Seine, die selt gestern auf gleicher Höhe geblieben, fängt infosge des Steigens der
arne und Jonne wieder an zu steigen und wird den eingeangenen Berichten zufolge noch um 0 56 m steigen. Die Lage wird alsdann besonders schlimm für Berey werden, wo sich das große Wein⸗ Entrepot für Paris befindet; alle Keller sind bereits voll Wasser, ob⸗= gleich die P-mpen in den Kellern Tag und Nacht arbeiten. In den Kellern des Palais Bourbon steht das 6 O, 40 im hoch, und man fürchtet, daß die Heizungsröhren den Dienst versagen werden. Der untere Stock in allen Häusern am Quai Auteuil steht unter Waffer. Der Schaden an den Feslungswerken ist bereits sehr bedeutend. In Alfortville sind acht Straßen vollständig überschwemmt, und 128 Cin wohner fanden sich genöthigt, ihre Häuser zu verlassen. Alfort, das vollständig unter Wasser, verkehrt hur noch durch Dampfschiffe mit der Außenwelt. Ueberall herrscht große Besorgniß. Heute Abend hat es wieder zu regnen angefangen.
Paris, 6. Dezember Die Seine ist jetzt 6,„0 m hoch und seit gestern um O, 30 m, und zwar von 1 Uhr Nachts an jede Stunde um G66 m gestiegen. Den amtlichen Meldungen zufolge wird die Seine noch O60 bis 080 m wachsen und in diesem Falle selbst die Champs Glisses überschwemmen. Auch für die Umgegend, wo der Schaden schon so groß ist, sind neue Gefahren zu befürchten. Viele Landhäuser, Wirthshäuser und alle niedrigeren Partien der Gemeinden ind unter Wasser, die Seine⸗Infeln sämmtlich unter der Flut ver⸗ chwunden. Von Rueil an bildet die Seine einen unabsehbaren See.
Ueber die Folgen der neuen Ueberschwemmung fehlen die Nachrich— ten noch.
Paris, 5. Dezember.
Londen, 8. Dejember. (W. T. B) In England, Schott— land und Wales ist starker Schneefall eingetreten, wodurch eine empfindliche Stockung des Eisenbahnverkehrs und zahlreiche Unfälle entstanden. — In der vergangenen Nacht brach in der Wood st re et 6 eine große Feuersbrunst aus, durch wesche das Magazin Foster, Porter und Comp., Engrosgeschäft sür Strumpf⸗ wagren sowie 7 bis 8 arstoßende Gebäude ganz oder theilweise niederbrannten. Das Feuer war heute früh 77 Uhr noch nicht Clöscht.
w 2
London, 8. Dezember, Vormittags. (W. T. B.) Das in Woodstreet ausgebrochene Feuer ift jetzt zwar von der Feuer⸗ löschmannschaft cernirt, aber noch nicht gelöscht. Die Waaren⸗ magazine von Forster, Poster, Rylands and Eo. und von Selber, Fleming and Co. sind zerstört; die Verluste werden auf mehr als 2 Millionen Pfund Sterling angeschlagen. z
Friedrich⸗Wilbelmstädtisches Theater. Fr. Fritz sche⸗ Wagner, welche seit einigen Tagen durch Heiserkeit behindert war, die von ihr mit vielem Erfolge zur Darstellung gebrachte Titelrolle in der Operette Donna Juanita“ zu spielen, hat seit heute diese Partie wieder übernommen.
— Das National-⸗Theater bringt morgen als dritte Vor—⸗ stellung zum Besten, der Nothleidenden der Rheinlande Webers „Freischütz“ mit neuer dekorativer Ausstattung zur Aufführung.
Ein anziehendes und reiches Programm ist für die am 17. Dezem⸗ ber, Mittags 12 Uhr, im Opernhaufe zum Besten des König⸗ lichen Theaterchorpersonals statifindende Matinée auf⸗ gestellt worden. In derselben werden mimwirken: Fr Lucca, die . Frl. Louise Gaidan und Frl. Ernestine Wegner vom
allner ⸗ Theater, von den Damen und Herren der Königlichen Bühnen: Trl. Beeth, Frl. Lehmann, Frl. Pollack, Hr. Ernst, Hr. Fricke, Hr. Junck. Hr. Orerhauser, Hr. Siegrist und Hr. Vollmer. Die Nönig⸗· liche Kapelle wird Hr. Kapellmeister Kabl leiten. Den Schluß der Matinée wird eine Aufführung von , Das Versprechen hinterm Deerd n, Scene aug den österreichischen Alpen mit Nationalgesängen von Alexander Baumann, bilden.
Die gestrige Gala ⸗Vorstellung im Circus Renz, in welcher die erste diessährige, von Hrn. Mrektor Renz neu arrangirte und inscenirte Ausstattungrpantomime Don Quirote's Abenteuer aufgeführt wurde, batte eine starle Anziebungelraft ausgeübt. Der große Gircug konnte die Menge der hinzugeströmten Schaulustigen faum sassen, und an dem lebhaften, dem Stüge gezollten Beifalle konnte man deutlich erkennen, daß die Zuschauer sich in ibren Erwartungen nicht enttäuscht fühlten. Die Gestalt des. fahrenden Ritters ⸗ bildete den Mittelpunkt, und seine komischen Abenteuer und tollen Streiche den Vorwurf für den Inbalt der lustigen Pantemime, die mit ibrem großen Apparate von etwa 200 auftretenden Personen, den ganz neu bergerichieten reichen und glämenden Kostümen und scenischen Requisiten ein gesialten⸗ und farben reiches Bild bietet. Die eingelegten, geschmackvoll angeordneten Grurpirungen, Tänze und Ballets wurden mit vielem Geschick und großer Gewandtbeit auegesührt und bildeten cine ansprechende Augenweide. Man sah eg dem Ganjen der Darstellung wie sedem einzelnen Theile derselben an, daß Br. Renz keine Unstrengung Sorgfalt und Kosten gespart bat, um emwag Uuggejeschnctes auf diesem Felde, das er jzuerst mit Glück und Erfolg für die Manege erobert hat, ju leisten. Der Mühe Lohn war aber auch nicht um= senst; die so angenehm unterhaltenen Zusckauer gaben ibrem Bessall nicht nur wäbrend der Vorstellung wiederholt Ausdruck, sondern statteten auch nach dem Schluß der Auffübrung Hrn. Direktor Ren noch besonderg ibren Dank durch wiederholten Hervorruf ab. Waäb⸗ rend der kerannabenden fröblichen Weiknachtezeit, der eigentsschen Zeit der Kinderfreude, dürfte die bumoristische Pantomime recht willlemmen sein und vornebmlich in der Welt der Kleinen viel Lusi und Heiterkeit erwecken.
Goncerthaus. Auf dem Programm des morgigen Spmpbonie= Abende stehen die 4. Sympbense (D- moll) von Robert Schumann sewie mei Novitäten, nämlich die für jwel Alarsere kompontrte, ffeltvolle Suite: Bal costume, ron Anton RNubinstein ron Man Grdmanngdörffer für Orchester bearbeitet) und eine Ouverture vo- lennelle 1817 ven Tschaikomefi.
Nedacteur: Riedel. Verlag der Grpeditien (esseh Druck W Glener. Vier Beilagen (ein schlienlich Gs rsen · Beilage)]
Berlin:
Srste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
M 289.
Berlin, Freitag, den 8. Dezember
Zu samm enstellung der am 1. Oktober 1882 durch di
1882.
Königreich Pren ßen. , nm, e
ro vinzial⸗Rentenbanken erzielten Re sultate (exel. Ratzeburg.
Am 1. Oktober 1882 sind an Renten übernommen:
Die Berechtigten haben dafür Abfindungen erhalten:
zu „m! des Betrages der vollen Rente
Bezeichnung
der a. b.
Rentenbank. ö von den
Staats · Kasse Ver · pflichteten
t 3 6.
Summa 41 / a oso zu
.
des Betrages er vollen
Rente t (uin rente rente
in Rentenbriefen
Summa a. b.
, e m, Renten
Staats ⸗ Priyat⸗
b. A.
Die Kapita⸗ lien, welche An von den Renten · ¶ Die ausge ; 6
mit dem Ablöfungs⸗ . 1, tali Oktober trage der Kapitalien , , sind . en, lalligen eingeza e e, der, ,. gekündigt briefe rechtigten die resp. betragen eingezahlt
baar Summa (Kapital⸗ der
spitzen) Abfindungen.
6 3 16 3 60. * 116.
TRönigsberg.
Breslau.
Berlin J
Magdeburg, und zwar:
aus der Provinz Sachsen . SDannover
Münster und zwar:
aus Westfalen und Rhein . p . heff ;
aus der Provinz Hessen—⸗ .
, 33 74770
Stettin, und zwar:
aus der Provinz Pom⸗ k
aus der Provinz Schleswig⸗ d
15 361 20 59 016 56
51 515 90
55 36
107971
g934 87 15 483 60
18 .
S3 371! 24 01
55 302 15361 59 078
51 591 b 04080 6118 16418 779210 8395 33 747 18 911 265 304
55 322 1226175 15 361 339 390 59 093 1298 250
51 673 1131675 8 596 161 220
1220175 339 390 1299750
1133355 186 175 17 253
10902 34183
353 550
220 659] 745 650
373 725
234 000 745 650
20 061 256 853
437 940 552 855
437 940 570 930
ö d df 1970 — 13 394 444 /o
ͤ 14 770 777 o 361 777 o
1229 333 3853/9 341 360
8 I 6 s 2 öl S5 d] Jh Ish 1513 144 44/0 32 25755 362 856
1118125 777,½9 11271814 415095 185 536 777/o 448416 17 850
7821 96
270979 13 ol S8 /
381 5 24029 231 825 236 70979 338
7ö8 664 886 / / 21 374 324 075
5 316 444 / 2366 336
443 2 14788 205 200 573 296 3336 6 843 75 118440
Summa 3572777
Hierzu aus den früheren
Uebernahme Terminen. 129593657
286 656 20 290 228
16 875 391 201817132777
298 301 ð 735 6 461 3555 J JG Gdjd
213 859 509 385 187
28 90 820697 707 060 497 880 1586 593
296 1626750 6 610 97480 294 598 135 2 658 195 71 455 56 12 281 634 36 ab 78 50 von rückgängig gewor⸗
— denen Ablöfungen. 12 281 555 8679 834 28025 918 731650
70 884 80
428 984473
Summa
Außerdem sind an Renten
übernommen und haben die Berechtigten dafür an
Schuld verschreibungen er⸗
halten:
a. von der Paderborner
Tilgungskasse .
b. von der m
Tilgungskasse .
1299 509 34
17 162 0 7 4018461355
T T i sssidb sss TFS 28 5g od GM Is TVVsisd Gr Ṽ
243 154 31 128 97037
6 0g0 00 3437745
T' Tess ir ss Ts bs dr s- , s, ss I-
8 936 04 6 098 g36 04
3437745 —
vos zis ss 6000? — — 336 133 64 gen
Ueberhaupt —
Diss d d qᷓ TDT fis
16665 411 17 aM sr D ii gd sd dd d o d-
Aichtamtliches.
Preußen. Berlin, 8. Dezember. Im weiteren Ver— laufe der gestrigen (24) Sitzung des Reichstags trat das Haus in die erste Berathung des Entwurfs eines Ge— setzes ein, betreffend die Feststellung der Reichehaushalts⸗ Etats für die Etatsjahre 1issz/84 und 1884/85 in Verbindung mit der ersten Berathung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Aufnahme einer Anleihe für Zwecke der Verwaltungen des Neichsheeres, der Marine und der Neichgeisenbahnen. Die Debatte wurde vom Staate sekretãr * Reichs⸗Schatzamts Burchard mit solgenden Worten ein⸗ geleitet:
Meine Herren! Die diesjährige Etatsvorlage unterscheidet sich von ihren Vorgängern in einem Punkte ganz wesentlich, und zwar dadurch, daß sie gleichzeitig für die beiden nächsten Jahre gefonderte Etattanschläge bringt. Die Vorlage auf regelmässiae Einfũbrung zweijähriger Etats perioden und gleichzeitig vierjähriger Legissatur⸗ verioden ist Ihnen ja früber bereite zweimal jugegangen. Es bat über diese Vorlage im Reichstage im vorigen Jahre eine eingehende Derathung stattgefunden, e5 sind dabei von allen Seiten die Gründe für und wider bie Vorlage näber erörtert und ad ewogen worden. Das Haus bat sich ablehnend gegen diese Vorlage verhalten, und zwar sind der 0 r zweierlei Arten von Gründen jzu Grunde 2 Ferden., Die eine Art von Gründen war verwiegend politz—⸗ cher Natur, sie gingen davon aug, daß die Ginfübrung mweljäbri⸗ ger Gtatepericden dajn beitragen müßte, das Anseben, die Macht und Ten Einfluß des Reichetageg wesentiich berabindröcken. Die andere Art von Gründen betraf die eiats-technischen Rücksichten. Ee wurde in dieser Bejlebung Febaupict, daß sich ein Eiat für ein zweiteg Gtatsjahr überbaupt mst ausreichender Sicherbeit der Voranschlãge nicht ausstellden lasse, daß ein solcher Glat einen sich nur ein Schein. iat wäre, daß er keine Garantien biete, wie sie verlangt werden müßten für die Etatgaufstellung.
Meine Herren! Ich will auf diejenigen Gründe, welche in vosi- fiscker Beziebung gelfend gemacht werden sind, nicht näher eingeben, ich will auch nicht näber elngcben darauf, 3. wie damals naäber außeinandergesetzt ist, die Regierung den größten Werth legen muß auf die Ginfübrung welsäbriger Etateverioden; ich möchte nur kon= statiren, daß die . sestbält an der Ueberjeuaung von der Nothwendigkeit der infükrung. jweisabriger Etatsperloden. Sie laubt, daß die bieberigen Mißstände, bie nach allen Richtungen und . e mebr bervortrefen, nolge der allläbrlich sich wieder⸗
lenden Etateberathung im preußischen Landtage und im Reichstage
dringend der Arhülse bedürfen. Daa Nebeneinandertagen belder
Landtage ist eine Calamltät, die auf Tie Dauner kaum ertragen werden kann, und er git nach Auffassung der Regierungen kein andereg wir same⸗ und zulässigeg Mittel als die Ginfübrung sweisähriger Etat eperioden. Ob der Ginführung mweisahriger Giatererleden in Preußen besondere technsfge Bchenken entgegensteken, dermag ich nicht gugreichend ju über seben es wöird üker diesen Punkt wobl noch den sachkundigerer Selle bier cine nabere Uens erung folgen; nach meiner Ueber scugung reichendem Maße nicht rer. ollte aber die Ginführung meel⸗ äbriger Etaicwerioden in Prruffn auch zur 86 nicht möglich sein, o näre ee schen ein areher m für die darlamentarischen 80 , wenn wentgfleng im Reich cine jwel⸗ fabrige Ctatsberiode äibrt warde.
m nun einen Ge der Versländizang und um selbst ein Urtbeil ju gewinnen darkker, e in der Tin einne meis hr ige Ctate⸗·
admlnistratleen und angestellt bat, an der Ucherjeugnng gelangt, da en
6
periode auf dem Gebiete der Etatstechnik wesentlichen Bedenken unter⸗ liege, hat die Regierung in diesem Jahre die Aufstellung eines zwei⸗ jäbrigen Etats angeordnet; die Etats sind dem Bundesrath vorge⸗ legt worden, es hat eine eingehende Prüfung darüber stattgefunden, ab in der That die Grundlage der Veranschlagung für das zweite Etatsjahr wesentlich unsicherer geworden ware. Diese Frage hat mit voller Ueberzeugung sowohl von der Regierung als auch von allen Bundesregierungen verneint werden müssen.
Es ist ja ohne Zweifel richtig. daß sich ein Etat für ein Jahr
mit mebr Sicherheit aufstellen läßt, wie für ein zweites Jahr, aber
das Maß der Unsicherheit in der Etatgveranschlagung für das zweite
Jahr ist ein verhältnißmäßig so unbedeutendes, daß es nicht in E
Betracht kommen kann, gegenüber den Vorzuügen, die für man gleichzeitig zwei Etats ausstellt. ie Regierungen haben sich in der Ueberzeugung geeinigt, daß wesenfliche etatstechnische Be⸗ denken bei Aufstellung zweier Jahresetatg nicht entgegensteben. Sie legen Ihnen diese beiden Etats mit dem Erfuchen vor, diefelben cĩn⸗ — zu prüfen, damit auch Sie ein Urtbeil darüber gewinnen können, ob in der That die Grundlagen einer solchen Etatzaufstellung als ausreichend und zulässig nicht angeseben werden können. Wenn
Sie, wie die Regierung bofft, ju der Ueberzeugung gelangen, daß
diese Frage ju verneinen ist, daß beide Etats festgestellt werden
können, dann werden Sie auch die Hand dazu nicht versagen, die beiden Etatg in gesetzliche Kraft treten zu lassen.
Zunächst bat aber der Bundeg rath erwägen müssen, ob etwa ver · fassungs mäßige Bedenken der gleichteitigen Festfetzung zweier Etats entgegensteben. Ich weiß nicht, ob der Bundegraih, wenn er hierbei u der Anffassung gelangt wäre, 8 in der That solche Bedenken kee den. sich batten abhalten lassen. dicsen Vorschlag cines Versuchs dem Reichstage jugehen ju lassen. Ich weiß auch nicht und will es unent⸗ schieden sein lassen, ob es notbwendig gewesen wäre, daß der Bundes rath alsdann eine andere Form der Vorlage gewäblt baben müßte, daß er zunäckst ein die Ver r, abãnderndes 1a dem Hause hätte vor- legen inũssen. Ich bin . im Zweisel, ob dag noibwendig gewesen wäre, und jwar sübren auch zu diesem Zweifel Vorgänge ganz ver—⸗ wandter Art. Eg kit in Art. 69 11. der Verfassung:
Der Etat witd vor Beginn dez Ktatesahreg nach folgenden Grundsäßen durch ein Gesetz festgestellt. r
Das ist eine unnwnelsclkaste und klare Bestimmung;. Gegen diese Bestimmung ist im Verfassungeleben deß Reicheg mel mal 64 — worden: es ist im 332 1877 und im Jabre 1878 der Etat nicht vor Beginn deg Ctatojabreg festgestellt worden, sondern erst nach Be⸗ ginn des Etatgsabres; es lag 1. bier unzwelfelbaft eine Akweichung don dem auedrücklichen Wortlaute der fassung vor. Man bat aber auch damals es nicht für nothwendig erachtet, ein die Rersassung abänderndes Gesetz voraus znschidken und erst eine Abweichung don der Verfassang eintreten ju lassen, sondern man bat eiafach für den 1— ein vrovisorisches Geseg er⸗ lassen und den Gtat demnächs nach dem Gintritt des 1. il
Wenge des einfachen GYeseßeg festgestelll. Jh mene, diese Vorgänge würpen auch, wenn vorliegenden Falle in hat der sassunge m e Bedenken entgegengestanden
der T hbãtten. 1 der gleichꝛeltigen Fessste lung weer Gtais do auh anz solche Bedenken in aug⸗ 6
—— sein můssen daß man von der Vorlage eineg be-
onderen. die Verfassung abändernden Ges abgesehen batte. Aber
der Banderrath ist bei den Erwägungen, die Sy mn m
n ver ·
fa 2 — Bedenken gegen die glelbieillge Vorlage saeeler Gta zen.
1 83 Art. E69 der Reichererfassang bestlmmt: Alle Ginnabmen und Auzgaben des Reicheg müässen är seden
nicht getroffen hat. Sie hat die Losung dieser Frage Erwä
Seiten des Bundetraths no
auf Grund dieses Gesetzes
ek veranschlagt und auf den Reichshaushalts⸗Etat gebracht werden.
Es heißt also: für jedes Jahr müssen sie veranschlagt werden, oder mit anderen Worten: die Etatsperiode ist einjährlg. Es schlie ht
sich diese Bestimmung an an die folgenden Artikel. wo gesagt wird,
auch die Rechnungsperiode ist einsährig. Das sst die Bedeutung
dieser wer, , der Verfassung. Der Artikel fährt dann ferner fort: Letzterer —
— nämlich der Etat — *
wird vor Beginn des Etatsjahres nach folgenden Grundsätzen durch
ein Gesetz festgestellt. ;
8s ist also bier eine Zeitbestimmung gegeben dahin, bis zu
welchem Zeitpunkt der Etat festgestellt sein muß, es sst aber in der die Erleichterung der Geschäfte dadurch , werden, wenn
Verfassung in keiner Weise auch nur angedeutet, wann nun, abge⸗ sehen von diesem é Zeitpunkt, der Etat festgestellt werden muß, ob er festzustellen ist in den letzten Monaten des vorangegange· nen Jahres, in den ersten Monaten dieses Jahres oder noch früher, — das ist eine Frage, über welche die Verfassung eine Entscheidung gungen der Zweckmäßigkeit überlassen, die jedezmal anzustellen sind von den geseßgebenden Gewalten, und sie bat dag auch diefer Erwäqung über⸗ lassen können, denn es kann ja nicht vorausgesetzt werden, daß von irgend einer Seite etwat r-. es geplant wird, weder von von Seiten des Reichttag3.
Wenn also die Verfassung eine derartige Bestimmung nicht ent— bält, wenn sie es den — * 7 — erläßt, so konnten die verbündeten Regierungen auch nur von diesen rwãgungen ausgehen. Sie haben, wie ich schon vorbin mir erlaubte auseinander- zuseßen, eg für im öchsten Maße . und nothwendig erachtet. wenigsteng 2 einem suche üũberzu⸗ gehen, ob denn in der That die ranschlagung eines Gtatg für Mei Jabte ju Bedenken etatztechnischer Naßur Anlaß geben kann. Wenn eg aber nach der Verfassung zulässig ist, b. ein solcher gleich zeitiger Voranschlag für zwei Jabregetatz 83 werden kann, dann ist es auch durchaus unbedenklich, daß diese beiden Giats mit einem Gesetz vorgelegt werden, denn es entspricht dag ja der Ge deutung der ganzen Sache. Ist die Frage, ob die gleichseitige Vor · lequng zweier Etats thunlich und e e n mlässig ist. n 22 1 so kann es zu keinem Bedenken Anlaß geben, daß man Ne beiden GEtatz in einem Gesetze vorlegt. Ga würde auch meckwidti sein, wenn man gleichseitig wei Gesetze vorlegen wollte, die big au den 8. L in allen übrigen immungen ganz gleich lauten würden.
Meine Herren! * möchte dlese r damit schließen, die Bitte an Sie ju richten, daß Sie die beiden Ihnen vorgelegten Etatg einer cingebenden Prüfung miterwer fen und jwar nicht blos im Allgemeinen, sondern auch bemglich der einzelnen Giatz⸗ anlagen und wenn Sie dann iu der Uckersengung kommen, daß in der That die , auf wei re etatt schen Bedenken nicht b ** kann, wenigsteng nicht solchen Bedenken, die aug ichlag- ** n können, daß Sie dann dem justimmen, daß für die nächsten Jabre diese belden Gtate in Rrast gesetzt werden. bůundeten ** würden es sehr gebotene Hand ju elner eingebenden und sich dadurch aufer die Julässiakelt elnes solch selber zu
lch dann Ubergeben
m einer allgemeinen f nanlage, so möchte ih junchst auf die 1
— — = 1 einen karjen 6 53 Die nen ver. möchte a n
y 5 R. y 1
darauf, daß er mit von
alt Mark abschließt. Von diesem Gusse ist in dem laufenden
8 ö 6 ** 6 / ear, e z