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Aichtamtliches.
Deutsches Reich.
Prenßen. Berlin, 15. Dezember. Se. Majestät der ,. König empfingen heute den Besuch Sr. . Hoheit des 4 lexander, nach Höchst⸗ zi, 6 cklehr von den eisetzungsfeierlichkeiten auf
er. 2 Alsdann nahmen Se. Majestät die Vorträge des Polizei⸗ — von Madai, sowie des Chefs des Militärkabinets, eneral⸗Lieutenants von Albedyll, entgegen und empfingen später den Staatssekretär Grafen von Hatzfeldt.
— Ihre Majestät die Kaiserin und Königin besuchte gestern mit Ihrer Königlichen Hoheit der Groß⸗ herzogin von Baden die Kaiserin⸗Augusta⸗Stiftung in Charlottenburg.
— Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten die Kronprinzlichen Herrschaften begaben Sich gestern Vormittag 11 Uhr nach Potsdam und kehrten Nachmittags um 4 Uhr nach Berlin zurück. .
Um 5 Uhr begab Sich Se. Kaiserliche Hoheit der Kron⸗ prinz zum Familiendiner zu Ihren Majestäten.
— In der unter dem Vorsitze des Stagts⸗Ministers von Boetticher am 14. Dezember abgehaltenen Plenarsitzung des Bunde sraths wurden zunächst den zuständigen Aus⸗ schüssen zur Vorberathung übergeben: die durch die Beschlüsse des Reichstags vom J. Dezember d. J. dem Reichs— kanzler zur Berücksichtigung überwiesenen Petitionen wegen der Zolltarifirung zubereiteter Fische und wegen der Zolltarifirung von Fleischfaser⸗Hundekuchen; der Ankrag Preußens, be⸗ treffend den Entwurf eines Gesetzes wegen Abänderung des Zolltarifs, der Antrag Württembergs wegen Ab⸗ änderung der Vorschriften des Eisenbahn⸗Betriebs—⸗ reglements über die Beförderung von Patronen; der Antrag Oldenburgs, betreffend die Vergütung der . verwaltungs⸗ kosten; die Angelegenheit wegen der Wiederbesetzung einer bei dem Reichs gerichte erledigten Rathsstelle. Von der Vorlage, betreffend den Stand der Bauausführungen ꝛc. bei den Eisen⸗ bahnen in Elsaß⸗-Lothringen, nahm die Versammlung Kennt— niß. Die Beschlußfassung über den Vorschlag wegen der Wiederbesetzung einer bei dem Patentamte erledigten Stelle eines ständigen Mitgliedes dieser Behörde wurde ausgesetzt. Die von den Ausschüssen gestellten Anträge in Betreff der Verzollung von Pappkartons mit Ueberzug von Buch— binderleinen oder Leder und in Betreff der Zolltarifirung mehrdrähtiger Wollengarne wurden genehmigt. Die Auf⸗ nahme der Degrasfabriken in das Verzeichniß der nach 5. 16 der Gewerbeordnung genehmigungspflichtigen Anlagen wurde, vorbehaltlich der Genehmigung des Reichstags, beschlossen. J 8. 11 der Bekanntmachung, betreffend die Prüfung der
pothekergehülfen vom 13. November 1875 (Centralbl. für das Deutsche Reich S. 761), war die Versammlung mit der . . einer n, n, . wegen der Ertheilung von
rädikaten über den Ausfall dieser Prüfun en einverstanden.
ne auf die gesetzliche Neuregelung des Apothekergewerbes bezügliche Eingabe und eine Eingabe wegen Einführung einer dem Dezimalsystem entsprechenden Einheit bei dem Papierhandel wurden dem Reichskanzler überwiesen, ein Gesuch und ein Antrag, betreffend die Revision des Gesetzes über die Be— urkundung des Personenstandes vom 6. Februar 1875, wurden abgelehnt. Nachdem endlich für die Berathungen im Reichs⸗ tage mehrere Kommissarien ernannt worden waren, faßte die Versammlung Beschluß über die geschästliche Behandlung einer Reihe von Privateingaben.
— Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Reichstages befindet sich in der Ersten Beilage.
— In der heutigen (16. Sitzung des Hauses der Ab⸗ geordneten, welcher der Finanz⸗Minister Scholz mit mehreren Kommissarien beiwohnte, verlas zunächst vor Eintritt in die Tagegordnung der Abg. Br. von Cuny im Auftrage des am Erscheinen verhinderten Abg. von Eynern ein von demselben von den Schriftführern Vopelius und Worzeweki eruirtes Zeugniß in Bezug auf die neulich von dem Abg. Dirichlet abgegebene Erllärung, aus welchem hervorging, daß der Abg. Dirichlet auf Grund dreier Mutterstenogramme nicht gesagt hat:; „Sie protestiren, Hr. von Eynern“, sondern: „Sie Protestiren, meine Herren!“ Die Korrektur sei erst später von Hrn. Dirichlet im Stenogramm vollzogen.
Auf den Antrag des Abg. Stengel wurde sodann das bisherige Präsidium durch Akklamation wiedergewählt.
Das Haus trat hierauf in die erste Berathung des Ent⸗ wurfs eines Gesetzes, betreffend den Erlaß der vier untersten Stufen der Klassensteuer und die Be— steuerung des Vertriebes von geistigen Getränken und Tabackfabrikaten, ein.
Zur Begründung des Gesetzentwurfs ergriff zunächst das Wort der Finanz⸗Minister 2 dessen Rede wir morgen im sienographischen Wortlaut bringen werden. Derselbe hob zunächst hervor, daß der erste Theil des Gesetzentwurfe über⸗ all prinzipielle zustimmung und auch Bereitwilligkeit, bei seiner
raktischen Einführung zu helsen, gefunden habe. Die große . der ibn gh fruchtlos verlaufenden ekutionen — in
nem Jahre allein über eine Million, wovon die Hälfte frucht⸗ los — und das dadurch verursachte soziale Elend, das der Finanz⸗Minister durch Verlesung amtlicher Berichte illustrirte — zeige deutlich die dringende Nothwendigleit der durch den Gescgentwurf beabsichtigten Abbüälfe. Zum Ersatz des durch den Steuererlaß verursachten Vakunmg schlage die Regierung die Besteuerung des Vertriebes von geistigen Ge— tränken und Tabadcsabrilaten vor. Nachdem die aus dem Tabackmonopol beschaffbaren Geldmittel durch die ablehnende * deg Reichetage versagt worden seien — von ner Hier ein dnnr rn deg Monopolg sei aber keine Rede — müsse die Regierung auf andere, allerdingt minder gute Ersatz mittel denken. Uebrigens werde sie eine entsprechende VBesteuerung deg Konsumg. geistiger Getränke und des Tabackz im Neiche beantragen. Dag Bedenken daß die Ein⸗ führung einer Konsumsteuer in Preußen ee die 2 versassung verstoß', sei unbegründet; 1selbe n⸗ wand hätte auch gegen die Schanksteuer vom Jahre 18758 er— ben werden müssen. Eg gelte, die Lasten von schwächeren ltern auf die siärkeren zu legen. Schwerwiegender seien
. der direkten Steuer hergenommen würden.
aß des indirekten Steuersystems im Reiche könne
ine Reform der direkten Steuern in
edacht werden, ganz abgesehen davon, daß die
einen solchen Reformplan augenblicklich wohl
finden = . — — auf
dem rogramm vom Ma Zu einer Reform in
6 er erst rathen, wenn durch weitere indirekte
teuern die Ueberweisung erfolgt sein werde, über welche
man sich zu verständigen haben werde. Das sei zwar nicht ideale, aber praktische Politik.
Der Abg. Frhr. von Schorlemer-Alst sprach gegen den Besetzentwurf. Er gab dem Bedenken Ausdruck, daß die neuen Steuern, wenn sie einmal eingeführt seien, auch wenn sie große Erträge abwerfen würden, nicht aufgehoben werden würden. Denn vom Reiche sei nicht viel zu erwarten. Prinzipielle Bedenken habe er auch gegen den von der Re⸗ gierung konstruirten Erlaß. Dienstboten, Arbeiter u. s. w. tönnten die geringe Steuer viel leichter zahlen als die kleinen Handwerker in der V. Steuerklasse, welche gleich mit 18 M6 begännen. Außer dem Bedenken, Betreffs das Wahlrecht, krete auch der Zweifel hinzu, ob der Erlaß finanziell schon jetzt indizirt sei Diese Steuer werde auf die Konsumenten gewälzt werden, dafür würden die Schankwirthe schon sorgen. Ein moralischer Effekt sei von dieser Besteue⸗ rung nicht zu erwarten. Man spreche immer nur von den Exekutionen in den vier untersten Stufen, nicht aber von denen der anderen Stufen. Nothwendig sei eigentlich nur die Entlastung der ersten und zweiten Stufe. Uebrigens sei den Censiten wenig geholfen, denn die Kommunalsteuern seien auch für die unteren Klassen sehr drückend. Man habe im Lande den Eindruck, daß der Regierung viel mehr an der Einführung der Lizenzsteuer, als Etappe zum Tabackmonopol, als an einer Befreiung der unteren Klassen liege. Die Lizenzsteuer treffe auch viel weniger die wohlhabenden Klassen als die vier unteren Stufen, welche nicht in so großen Quanti⸗ täten einkaufen könnten und darum nur so mehr Steuern zahlen müßten. Er und seine Freunde wollten keine neuen Steuern, bevor nicht bessere Objekte, wie die Börse, besteuert wären. Der Redner beantragte zum Schluß die Ueberweisung der Vorlage an eine hesondere Kommission.
; ö Schluß des Blattes erhielt der Abg. von Rauchhaupt as Wort.
— Gestern verschied hierselbst der frühere Ober⸗Bürger⸗ meister von Berlin, Wirkliche Geh. Ober⸗Regierungs⸗-Rath Pr. Krausnick.
— Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Großherzoglich oldenburgische Geheime Staatsrath Selkmann ist von Berlin wieder abgereist.
— Der Kaiserliche Gesandte am Königlich schwedisch—⸗ norwegischen Hofe, von P fuel, hat Stockholm mit Urlaub verlassen. Während seiner Abwesenheit fungirt der Legations— Sekretär Dr. von Kleist als interimistischer Geschäftsträger.
— S . Sto sch“, 16 Geschütze, Kommandant Korvetten hit t von Buchholtz, ist am 27. Oktober d. J. in Yokohama eingetroffen und beabsichtigte am 13 Ro— vember d. J. nach Kobe zu gehen.
Görlitz, 14 Dezember. Am 11.8. Mts. wurde der dies jährige Kommunal-Landtag des Markgrafthums Ober⸗ lausitz Königlich preußischen Äntheils durch den Landes⸗Hauptmann und Landes⸗ALeltesten Grafen von Fürsten⸗ stein im hiesigen Ständehause eröffnet. Nach Verlesung des Jahresberichts und der Mitgliederliste ehrte die Versammlung das Andenken eines verstorbenen Mitgliedes durch Erheben von den Plätzen und wurden neue Mitglieder eingeführt. Dem⸗ nächst theilte der Vorsitzende die Bildung der Ausschüsse und die Vertheilung der ihnen zugewiesenen Berathungsgegenstände mit und brachte zur Kenntniß, daß verschiedene Schriftstücke auf der Geschäststafel zur Einsicht ausgelegt seien. Hierauf wurden einige geschäftliche Angelegenheiten erledigt, verschiedene Be⸗ willigungen für Beamte und Beamtenwittwen ausgesprochen, einige Etatsüberschreitungen nachträglich genehmigt, eben so Stataverstärkungen für das laufende Jahr. Der Landtag bewilligte ferner 300 S zur Heilung armer Augenkranker, 400 4M zur Unterstützung von Volks- und Wanderbibliotheken, B60 M dem landwirthschaftlichen Centralvorstande der Oberlausitz zu landwirthschaf lichen Zwecken, 500 S für die im Jahre 18583 in Reichenbach O.⸗-L. stattsindende Thierschau, 1200 9 zu Armenunterstützungen nach den Grundsätzen der von Lossa'schen Stiftung, und erhöhte die Bewilligungen von je 500 M für 2 Freistellen im hiesigen „Frauenheim“ auf je 609 (66 Auch erklärte der Landtag 3. mit den bezüglich der Feier der silbernen Hochzeit Ihrer Ka serlichen und König— lichen Hoheiten des Kronprinzen und der Kronprinzessin von dem Vorsitzenden gemachten Vorschlägen 1 —
In der Plenarsitzung vom 13. 8. Mts. setzte der Oberlausitzer Kommunal Landtag seine Berathungen sort. Nachdem er Kenntniß von den Seitens der Vertreter der Landstädte und Landgemeinden in Bezug auf den eigenthümlichen Fonds der— selben zu gemeinnützigen Zweden gemachten Bewilligungen genommen batte, wurde über die sür das Jahr 18681 über die ständischen Kassen einschließlich der Bank und der Sparkasse gelegten Rechnungen Decharge ertheilt. Sodann nahm der Landtag die Berichte des Sparkassen⸗Direltoriums, des Bank— Kuratoriums, der Hülfskassen⸗Direklion und der Direktion für das Qber⸗ und Niederlausitzer Kredit⸗Institut entgegen.
Außer geschäftlichen Beschlüssen wurde der Geschäfte— unkostenetat der Bank sür 1883 sestgestellt; bei der Sparkasse wurden die Wahlen mehrerer Kuraioren und zweier Rendanten vollzogen und aus den JingerträgLen der Hülfekasse eine Anzahl von Beihülfen und Unterstützungen für wohl⸗ thätige bezw. gemeinnützige Zwecke bewilligt. Der Provinzial Landiag hat, t Aufbringung der Kosten für Errichtung einer Irrenanstalt in Rybnik, für Erweiterung der Irrenanstalt in Brieg, sür die Errichtung einer Er ziehungganstalt in Sprottau, einer solchen in Lublinitz und eines AÄrbeita— hauses in Tost, sowie für Erweiterung don Rettungganstalten und der Taubstummenanslalt in Ratibor im Gesanmtbetrage von nahezu 41 Millionen Mark, den Betrag von 1 Millon Mark aus den Besländen der Provinzial-Darlehnekasse zu en t⸗ nehmen, beschlossen, unter der Voraussetzung, daß die Döer⸗ lausiß, welche an der Darlehnakasse nicht mehr beiheiligt ist, einen verhaltnißmäßigen Beitrag aug d. eigenen Vermögen
uschießt. Der Kommunal Landtag beschloß in Folge dessen
die Bedenken, welche aus der von den Parteien gewünschten
ern. München, 13. Dezember. (Allg. Itg.) Der 1 von Genua, der erlauchte Bräutigam der Prin⸗ ssin Isabella von Bayern, ist, von Rom kommend, gestern E eingetroffen und wird einige Zeit hier verweilen.
Mecklenburg. Schwerin, 14. Dezember. ¶ Mecll. Anz.) * der gestrigen Landtagssitzung berichtete die betreffende ommitte über die zweite Allerhöchste Landtagsproposition, be— treffend die Bewilligung der außerordentlichen Kontribution zur Deckung der Bedürfnisse der allgemeinen Landesrezeptur⸗ Kasse. Die Committe empfiehlt, die von der Regierung gefor— derten Ü/ io des Edikts pro Etatsjahr 1. Juli 1883.84 zu be— willigen, welchem Vorschlage die Stände beitraten. Sodann erstattete die Committe für staatsrechtliche Angelegenheiten den Bericht über den Verordnungsentwurf, betreffend das Bürger⸗ recht in den Städten. Die Committe hat den von der Land⸗ schaft im Jahre 1880 durchberathenen Gesetzentwurf noch einer redaktionellen Ueberarbeitung unterzogen. Ueber denselben entspann sich eine längere Debatte. Die Abstimmung ward eh wegen vorgerückter Zeit auf die heutige Sitzung ver— oben.
Bamburg, 13. Dezember. (Hamb. Corr.) Zum Zollanschluß. Die gemischte Kommission hat in ihrer gestrigen Sitzung die Vornahme noch einiger weiterer tech⸗ nischen Erhebungen beschlossen und die Fortsetzung ihrer Be⸗ rathungen bis zum Eingang derselben verschoben.
Schweiz. Bern, 14. Dezember. (W. T. B.) Die vereinigte Bunde sversammlung wählte zum Bundes⸗ Präsidenten für das Jahr 1883 Ruchonnet und zum Vize-Präsidenten Welti mit 91 von 177 Stimmen. Zum Präsidenten des Bundesgerichts für die Jahre 1883 und 1884 wurde Roguin und zum Vize⸗Präsidenten Olgiati gewählt.
Großbritannien und Irland. London, 13. De⸗ zember. (Allg. Corr.) Das liberale England feiert heute ein großes politisches Jubiläum. Am 13. Dezember 1832, am Tage der ersten allgemeinen Wahlen nach der großen Reform⸗ akte, wurde William Gladstone als Vertreter des Wahl⸗ kreises Newark, in der Grafschast Nottingham, zum ersten Male in das Unterhaus gewählt. In geziemender Weise hat der Stadtrath des Wahlkreises Newark, welcher in seiner Chronik die Ehre der Vertretung durch den Premier⸗Minister am Beginne seiner politischen Laufbahn zu verzeichnen hat, die lange Reihe von Beglückwünschungsadressen eröffnet, welche heute Hrn. Gladstone zu seinem parlamentarischen Jubiläum aus allen Theilen des Landes, und nicht nur von den liberalen Vereinen allein, überreicht oder zugesandt worden. Diese Adresse, welche als ein Beispiel aller übrigen gelten kann, lautet: „Morgen werden es fünfzig Jahre, daß Sie als einer der Vertreter dieses Stadtkreises gewählt warden, und in⸗ dem die Korporation Sie an diesen geschichtlichen Tag erinnert, ist dieselbe der Thatsache eingedenk, daß seit jener
eit viele wichtige Veränderungen in der politischen
eschichte unseres Landes verzeichnet stehen, an denen Sie einen besonders hervorragenden Antheil gehabt haben. Es geziemt uns nicht, auf Einzelheiten einzugehen: wir überlassen es der Geschichte, diese Thatsachen zu berichten. Es möge genügen, der Ueberzeugung Ausdruck zu geben, daß der Name William Ewart Gladstone so lange in den AÄnna⸗— len der englischen Geschichte leben wird, als es eine englische Geschichte giebt, und daß wir, die Einwohner und Vertreter dieser Stadt, stolz sind und einen gerechten Stolz empfinden, daß die Wähler von Newark die ersten waren, Sie in das politische Leben einzuführen. Wir hoffen aufrichtigst, daß ein so werthvolles Leben noch lange erhalten bleiben wird zum Wohle unserer Königin und unseres Landes“
Nächst dem Juliläum des Hrn. Gladstone bildet der Ein⸗ tritt des Grafen Derby in das Kabinet als Minister für * ein Posten, den er schon einmal während der schweren Zeit 3 Sepoy⸗Aufstandes in Indien bekleidete, das Tages⸗ ereigniß.
Der Gesundheitszustand des Kriegs-Ministers Chil⸗ ders hat sich soweit gebessert, daß seine Freunde alle Hoff— nung hegen, er werde bald im Stande sein, seine neue mini⸗ sterielle Stellung als Schatzkanzler anzutreten. Es wird dann, wie schon gerüchtweise gemeldet wurde, Lord Har⸗ tington an seiner Stelle als Kriegs⸗-Minister treten, ein Amt, welches er bereits vom Januar bis Juli 1866 einmal versehen hat, nachdem er vier Jahre lang vorher, 1863 bis 1866, Unter ⸗Staatgsekretär desselben Ministeriums ge⸗ wesen war.
Die Königin empfing gestern im Schlosse Windsor den italienischen Botschafter, Grasen Menabrea, welcher sein Abberufungeschreiben überreichte. Dann wurde der Monarchin von dem den Minister der augwärtigen Angelegenheiten ver— tretenden Marquis von Hartington der neue russische Bot⸗ schafter, Baron Mohrenheim, vorgestellt, welcher sein Be⸗ glaubigungsschreiben überreichte. Der neue chilenische Gesandte hatte ebensalls eine Audienz behufs Ueberreichung seiner Alkreditive. Hierauf empfing Ihre Majestät die madagassische Gesandtschaft, wel in Begleitung ihrer Sekretare, ihres englischen Dolmetschers und des madagassi⸗ schen Konsuls in London, Mr. S. Proctor, erschien.
Prinz Prisdang, der siamesische Gesandte in London, hat sich in einer besonderen diplomatischen Mission nach Paris begeben, welche den Zweck hat, dort eine siamesische Legation
zu errichten.
— 14. Dezember. (W. T. 2 Die Pall Mall Gazette“ erklärt sich zu der Mittheilung ermächtigt, daß Gladstone nunmehr von dem Posten als Schatzlanzler zurückgetreten und daß an seiner Siali der seitherige Staale⸗ sekretar des Kriegeg, Childerg, zum Schatzkanzler ernannt worden sei. Die in Folge dessen nothwendig gewordenen weiteren Veränderungen im Kabinet würden in Er— waägung gezogen.
Dublin, 14. Dezember. (B. T. B.) Zwei Arbeiter, Nameng Byrne und Hanlon, sind als Mittheilnchmer an der Ermordung von Lord Cavendish und Bourke ver daftet worden. Der eine von ihnen ist durch Personen, welche sich damalg im Phönirpark befanden, ident ifizri worden.
Frankreich. Paris, 13. Dezember. (Köln. Ig.) Wie verlautet, wird die außerordentliche Sessi on schon am 23. 2 geschlossen werden, weil der Senat die Verathung
ie Gewährung eines Beitrages von 55 56h M in zwei Raten aus den Ueberschüssen der Kommunalständischen Bank.
deg au a Budget auf die nächste Session ver⸗ tagen will. Die Regierung will jedoch nicht darauf eingehen und wünscht, daß dag gan je Budget erledigt werde, ehe die
gegen die wegen der
Kammer ihre Neujahrsferien antritt. Das gewöhnliche Budget wird wahrscheinlich an die Kammer zurückgesandt — da der Senat einige Kredite, welche die Kammer gestrichen, wiederherstellen will. — Der Kriegs⸗M inister wird dieser Tage einen Gesetzentwu rf vorlegen, der darauf abzielt, Frei will igencorps aus den jungen Leuten von 17 20. Jahren und aus den Männern von über 16 Jahren, welche ihren Militärdienst beendet haben, zu bilden. Er sprach sich gestern im Senat gegen den Antrag auf Bildung von Compagnien aus jungen Leuten von 17 bis 20 Jahren aus. Den Gedanken selbst verwirft er nicht, verlangt jedoch, daß dieselben direkt unter der Kriegsbehörde stehen und nicht, wie es der Antrag wollte, eine Art von Freicompagnien bilden. — 14. Dezember. (W. T. B.) Bei Fortsetzung der Berathung des außerordentlichen Budgets erklärte in der heutigen Sitzung der Deputirtenkammer der Abgeordnete Germain, Birektor des Eredit Lyonnais, er halte die Finanzlage für eine günstige, und befürwortete die Konvertirung sowie die Fortsetzung der großen Arbeiten. Baron Soubeyran meinte, die Auffassungen Germains seien allzu optimistische; die Uebertreibung in den Auszaben werde zu einer Krisis führen, wenn man nicht an⸗ halte. denn die Kräfte des Landes seien nicht“ uner— schöpflich., Soubeyran äußerte, er halte eine“ Reduk— tion der Ziffer für die öffentlichen Arbeiten sür schlechterdings nothwendig, damit eine Krisis in Bezug auf die Arbeitslöhne und eine Krisis in Bezug auf den Kredit vermieden werde. Soubeyran wies zugleich auf die ungünstigen Ergebnisse der Verwaltung der Staatsbahnen hin, erklärte auch die der⸗ malige Amortisirung für unzureichend und schloß damit, daß eine Anleihe unvermeidlich sei, wenn mit der Ausführung der öffentlichen Arbeiten nicht angehalten werde. Der Finanz⸗ Min ister Tir ard konstatirte, daß die Amortisirung im Jahre 1882 104 Mill. betragen habe und daß dieselbe während der letzten 12 Jahre sich auf mehr als 2 Milliarden belaufe. Nachdem noch Allain Targs (Finanz-Minister in dem Gain— betta schen Ministerium) sich für die Konvertirung ausge⸗ sprochen und mehrfache Angriffe gegen die großen Eisenbahn⸗ e fun gerichtet hatte, wurde die Generaldiskussion ge⸗ ossen. Der Senat wird am nächsten Dienstag mit der Be⸗ rathung des Budgets beginnen. Vor dem Assisenhof von Riom nahm heute der Prozeß ; Vorgänge in Möonteeau-les? mines Verhafteten seinen Anfang; die Verhandlung wird mehrere Tage dauern, da 139 Zeugen zu derselben vorgeladen sind.
Italien. Rom, 14. Dezember. (W. T. W.) Zur Vorberathung der Regierungsvorlage, wonach jeder Deputirte, welcher den Eid verweigert ober innerhalb einer Frist von zwei Monaten, vom Tage der Wahlverifizirung an, den Eid nicht ableistet, seines Mandats verlustig sein soll, ist von den Bureaux der Deputirtenkammer heute eine Kom⸗ mission gewählt worden. Sämmtliche Mitglieder der Kom— mission sind der Regierungsvorlage zugeneigt.
n der Deputirtenkammer überreichte der Minister des Auswärtigen Mancini heute das Grünbuch Über die egyptische Frage.
Bulgarien. Sofia, 14. Dezember. (B. T. B. Dich Dekret des Fürsten von gesiern ist die National versamm⸗ lung für den 20. d. hierher einberufen.
Seitungsstimmen.
Die „Essener Zeitung“ spricht sich über und für zweijährige Etatsperioden aus. In dem Artikel heißt es: Dag ist eben der Fehler und das Unheil vieler liberalen Poli— tiker in Deutschland, welche in Ehren grau geworden sind, daß sie ihre Ideen über staatliche Einrichtungen immer nur nach der Scha⸗ hlone anderer, irrthümlich fär „liberaler“ geltenden Lander bfiben. Als wenn wir Deutschen nicht ein Recht und den Anspruch hätten, uns der Natur und politischen Geschichte unferes eigenen Landez ge⸗ mäß einzurichten. So müssen wir auch die Ermahnung des national⸗ liberalen Führers an die Volksvertrelung, si aufgeben, welches bigher in der Verfassun ein unentbehrliches Attribut erkannt ist“ bezeichnen. Wer denkt denn daran, das unentbehrlichen Attributs
— „Steins deutscher Correspondenz“ entnehmen wir solgenden Artikel:
In Desterreich folzt man der sojialen Reform“ in Deutschland
fast mit mehr Theilnahme als in Deutschland selbst. Nicht nur die Zeitungen, sondern auch die Universitäteprofessoren ventisiren die Urbei terversicherung und Altergversorqung nach allen Dimensionen. bie Literatur schwillt auf diesem Gebiete immer mehr an, und eg laßt sich bereits heute mit ziemlicher Sicherbeit annehmen, daß die Kodistzirung der Veꝛrsicherungẽ gesetze gelingen wird.
In der deutschen einschlägigen iteratur sind den Professoren⸗ Arbei ten (Gneist, Brentano u. A) tlcinere Publikationen von Prak⸗ tikern in Masse gefolgt. Es sind bauptfächlich Fachmänner des Ver⸗ earn gem ns aber auch sebr viele Staatzbeamie, die ihre Vor⸗ läge machen, die juweilen recht vraltisch erscheinen'
Auch alle diese kleineren Arbeiten werden in Wien besprochen and es scheinte alt eb Desterreich direkt die Heerfolge sär die Vie marckschen Neen übernehmen wörde. Kommt die Gesen gebung in Deutschland dicsmal zu praktischen Resultaten, so sst mit Sicher= heit anzunehmen, daß alle Kulturstaaten über ar oder lang nach olgen werden. Jum Bemesse deg großen Interesses welcheg dag dirtb Gaftliche Material in Desterreich erreat. siiten wit bier ein Urthes der Deutschen Zeitung iter cine Schrift bes Königlich vreußischen Realerungu- Raths KRreischmann (die Alters versorgung der Arbester in Dent schland); — dag Blat screibt: Franz Kretschmann ist, wenn auch keineswegs ein hervorragender, so doch ein woßhsthuend nũchter · her. auf vraftischem Boden fußender Beurtbeiler der einschlãqigen Ver bältnisse. Er gebt von den ibntsächiihen Zuständen in Ostpren⸗
aut, wo er viele Jabre alt Beamter ** hatte, und konsta⸗ fir. daß in den — * — dieser Provinz die gewöhnliche Armen ⸗ und Altererersorgung in einer monatlichen Beibeiligung mit AÆ, sage 1 bestebt. * armelige Almosen wäre nicht genügend, um
Empfänger vor dem Dungertede ju retten; und doch reli ea in
kindung mit der Prloaiweobltätiakeit, somie mit der Unterstũtzung. Relche alte Leute immerhin in ören Kindern und Herwanbten b soweit aug, um dag ärgste Glend bintanzußalien. Wenn nun, rechnet Kretschmann,. die Neiche⸗Jndalsdenkafe den alten deuten Ronatsicãh wöl Mark auewersen würde, so wäre daß schon —
die Zabl der
Kretschmann bezeichnet diese 144 Mark jãhr · dension nur als inimum, a welche sich Jeder⸗ mann während der Zeit seiner Arbeitsfähigkeit assekuriren müßte; doch solle es jedem Staatsbürger gestattet fein, sich ber her Reichs Invalidenkasse bis zum Vierfachen jenes Betrages zu versichern. Jenes Minimum einer Pension aber, so berechnet er, würde sich erzielen lassen, wenn jeder Arbeiter von seinem neunzehnten bis zu seinem fünfundfünfrigsten Jahre jährlich blos 3 M. beitragen würde. Die Zahl der beitragenden männlichen Personen beliefe sich in Deutsch⸗ and, auf 6 700 90; ihre jährlichen Veiträge wären sonach auf 26, — 2 * 43 ö 2 6 die Pension von 1 monatlich zu sichern, müßte sich das Reich zu einem jährlichen Zuschuß von 28 974 0600 M entschließen. 2 s J, aber Tie Armenlasten durch eine derartige Reform beträcht. lich sinken müßten, fo wäre der Beitrag der Steuerträger weit niedriger zu veranschlagen. Aber auch in dieser Höhe wäre 'der Betrag des Staats zuschusses keineswegs ein erschreckend hoher. Auch die Einwen⸗ dung, da eine jährliche Pension von 144 ½ gar zu gering sei, erledigt sich durch die treffende Bemerkung, welche Fürst Bismarck einmakf im Reichstage machte. Gs sei, so sagte er, unmöglich, sofort die gänzliche Altertzversorgung der Arbeiter zu erzielen; aber viel sei schon dadurch erreicht, daß die alten Leute von der Schwiegertochter oder dem Schwiegersohne nicht allzu scheel im Hause angesehen würden, sobald sie einen Hundert⸗ oder Zweihundert ⸗Markschein in die Wirth⸗ ,, , 1. i , dem wirklichen Leben abge—⸗ hte. Bemerkung! ahrhaftig, Dickens müßte sich nicht ämen, solch' einen Ausspruch gethan zu haben! K
In der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“
1 U
n erfreuliches Bild der Lage unserer deutschen Eisenindustrie und zugleich einen, sprechenden Beweis für die , le. unserer jetzigen Wirthschaftspolitik bietet der in' der General ver⸗ sammlung des Vereins deutscher Cisen! und Stahl⸗Industrieller , ö . . vom 1. Juli 1881 bis uli ; ir entnehmen dem Berichte nach den B. P. N.“ zunächst folgende Stellen: n ö . Erfreulicher Weise ist für das abgelaufene Vereinsjahr wiederum eine Besserung der Arbeiter⸗ und Lohnverhältnisse zu konstattren, da nicht blos mehr Arbeiter beschäftigt wurden, sondern auch der Ver— dienst des Arbeiters sich in fast allen Bezirken und Werken höher stellt'. Nach, der vom Verein auch in diesem Jahre bra beim Statistik beschäftigten 338 Hüttenwerke und Maschinenbau⸗Anstalten im Jahre 1879 Meglio vor Einführung der Eifenzölle — 153 515 Arbeiter mit 9 358 794 0 Monatslohn, im Januar 1882 dagegen 192296 Arbeiter mit 13 295457 . Monatslohn. Demnach waren die Zahl der Arbeiter um 38 581 (ö „e, die Gesammtlöhne pro Monat um 3 34 665 *. ( 2.0 olũ Y) gestiegen. Im Januar 1879 verdiente durchschnittlich (also mit Einschluß der jüngeren und geringer bezahlten Arbeitskräfte) 1 Arbeiter monatlich 66, A6, im Januar 1882 dagegen 69. 13 HC Für die 12 Monate des Jahres berechnet, würde sich ein Mehr⸗ verdienst des Arbeiters von 98,57 S½ und für die 338 Werke, die nur erst einen, wenn auch sehr ansehnlichen Theil der deutschen Eisenindustrie repräͤsentiren, eine Steigerung an Lohnzahlungen um die bedeutende Summe von 47 215 956 6 annehmen lassen. Da der Geschäftsgang bis mit Dezember gut geblieben ist, wird dieser Be—⸗ trag wahrscheinlich überschritten worden sein.
Was die Rentabilität der Werke betrifft, so lassen vermehrte Produktion und steigende Preise annehmen, 3 die seit Einführung des Schutzes nationaler Arbeit wahrzunehmende Wendung zum Bessern weitere, wenn auch nur mäßige, Fortschritte gezeigt hat, da die gleich⸗ falls steigenden Produktions kosten, namentlich für Rohmaterialien und Löhne die Rentabilität nicht hoch ansteigen lassen. Die geschäftlichen Resultate der im Privatbesitz befindlichen Werke entziehen sich unserer Venntniß, es ist daher nur auf die Statistik des Vereins voin Februar dieses Jahres üter die finanziellen Ergebnisse von 108 Aktiengesell⸗ schaften der Eisenindustrie und des Maschinenbaus zu verweisen. Darnach erzielten diese 10s Aktiengesellschaften laut ihrer veröffent⸗· lichten Bilanzen (und zwar nach erfolgten Abschreibungen) im Ge— schäftsjahr 1879, bezw. 1878/79, mit 398 iii gis S Aktienkapital einen Gesammtüberschuß von 77165 jgs ½ = 1,9 Co. im letzten Geschãfts jahr 1881, bezw. 1880/81 dagegen mit 465 636 gi8 60 dn , e. 1 r ö. 16 . 953 M6 — 4.0 0½ᷣ, demnach är keineswegs ein gutes Gesammtresultat, immerhin jedoch einen Mehrertrag von 2,1 So ihrer Aktienkapitalien. a. sc . Die „Berliner Politischen Nachrichten“
reiben: Um Deutlichsten spricht für die völlige Vereinbarkeit der vorge- schlagenen Vertriebsabgabe mit den Grundsätzen der Reichs verfassung der Vorgang bezüglich des 1879 im Abgeordnetenbause vorgelegten Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Steuer vom Vertriebe geistiger Getränke. Diese Vorlage bezweckte genan wie die jetzige den Vertrieb dieser Getränke besonderg neben der allgemeinen Gewerbestener und 2 . dem Umfang dieses besonderen Zweiges des Gewerbebetriebs zu besteuern. . der Diskussion des gedachten Gesetzentwurfg im Plenum sowohl als in der Kommission sind einerseits alle möglichen Ein⸗ wendungen gegen denselben geltend gemacht worden, aber den Prã · judizialeinwand der Unzulassigkeit nach Reichsrecht ins Feld zu führen, ist Niemanden eingefallen. Andrerseits Fat man sich nicht darauf beschränkt, das von der Regierung vorgeschlagene System der Besteuerung nach Mittelsatzen zu erörtern, sondern alle mög—⸗ lichen Arten der Velasturn des. Vertriebeg und deg KRonsums geistiger Getränke, selbst das norwegische System in den Bereich der Dlgkussion gezogen. Ind besondere bat auch der Abg. Eugen Richter angeregt, ob nicht der Modus der Veranlagung nach einem mäßigen Projentsatz vom Um= Atz im Branntweingeschäft dem Spstem der zeranlagung nach Mittel- ten und Steuerbezir ken vorjuzleben sei. Auch gegen diese Modisi · latin der Vorlage, welche wesentsich auf dicselbe Grundlage binaut⸗ läuft, wie die 6 in Aussicht genommene Vertriebzabaabe, ist weder dem Antragstellet, obwohl er als ein bestiger Genner der Au dieser Steuer fich gerirte, noch sonst Jemanden eingefallen, den Vorwurf unzulässigen Eingreifeng in Pie Reichs kompetenz zu erheben.
Die Verhandlung vom WMabre 1879,80 ergsebt daber ein völlig flares Präjudiz für die Rechtaauffassung der Staatsregierung; das Abgeordnetenbaus von 1882 würde sich in direktem Widerspruch mit D sen von 1879 / 809 besinden, wenn eg derselben sich nicht an-
osse. Man wird daher u dem Urtheile berechtigt sein. daß der Ein- wand der Unsulässigkeit der Veriricbaabgake nach Reichg;recht nicht n der Sache selbst liegt, vielmehr völlig känstifch in dicselben von Außen bineingetragen wird, augenscheinlich um durch diesen Prãjudi · zsialeinwand die Duürftigkeit der fachlichen Gegengrunde ju verdecken.
rt ; eker .
Btatistische d aqh richten.
Das Oltoberbeft zur Statistik den Deutschen Reicheg enthält eine Reibe von Ucbersichten ber die Bierbrauerei und Gier⸗ besteuerung im deu tschen Zollgebiet wäbrend des Gtatzsabren 1881 82 nebsi entsyrechenden Erläuterungen blerjn und einer njabl von Tabellen, in denen die Fesialichen auptergebnisse der letzten 10 Jabre jusammengeste llt sind. Wir entnebmen die sen Nachwelsun en. daß im Reiche steuergebiet (d. F. den lanerbalb der Jelllin ie liegenden deutschen Staa len mit Aunakme von Bayern, Murttem⸗ berg. Waden. 2 und kleinen weimarischen und cobnr —— Landegthellen) wahrend den Gtatejabreg 1851 827 11 265
rauereien im Betriebe gewesen sind. Mö weniger alg im Vorjabre und 1188 weniger al im Durchschniti der 160 Gtatelabre 1877 big
ssl Sa. Dieser Rückgang beslcki ik banptsa solche Brauerelen, . n. o — * — 3 — 3 —
wen igsteng für Verbältnisse auf dem fachen Lande — ein bemerkeng-
vorwiegend untergibri ĩ. stellenden Brauereien 168] / 8 gegen das ö 1683 ——
hat und zurũckbleibt.
d im ganz Reich
deuts. Abs.
ö ö. e n. bis inkl. ö eschließungen, ; 464 Steh fasse dung odtgeborene
. WKRunst, Wissenschaft und Literatur. München, 14. Dezember. (W. T. B.) Der Professor der Hehurtshülfe und Vorstand der Entbindungsanstalt, von Hecker, ist in Folge eines Schlaganfalls gestorben. e fee ,,, ie em n, 5 ens un estfalens, lexikali dargestellt von H. Wilh. H. Mithoff. Zweite umgearbeitete und vermehrte Ausgabe. Hannover, Helwingsche Verlagsbuchhandlung (Th. Mierzinsky, König⸗ licher Hofbuchhändler, 1883. — Das jetzt in zweiter Auflage vor⸗ liegende Verzeichniß hat infolge von weiteren refer. tigungen, welche der. Herausgeber angestellt hat, Cheils auch mit Hülfe anderweiter Ermittelungen mancherlei Berichti⸗= gungen und Ergänzungen erfahren. Namentlich hat das Stadtarchiv zu Braunschweig und andere Quellen über Künstler und Werkmeister in jener Stadt und Wolfenbüttel zur Vermehrung der Daten beige⸗ tragen. Unter den hinzugekommenen Namen finden sich verschiedene Gewerke, welche früher nicht berücksichtigt waren, wie Beckenschläger, Damazeirer, Plattner, Schottilier und Töpfer, so daß auch in Dieser Begiehung eine Erweiterung stattgefunden hat. — Endlich ist der bisherige Inhalt des Anhangs um einige die Künstler⸗ wappen, urkundliche Verhandlungen mit Künstlern und Werkmeistern, ferner die sogenannte Morgensprache und Schu heilige verschiedener Gewerke betreffende Rachrichten sowie eine Erklärung von nieder⸗ deutschen Wörtern aus mittelalterlichen Baurechnungen, Kontrakten und ähnlichen k bereichert worden. — Bas Werk bietet sonach dem Kunsthistoriker und Liebhaber für das in Betracht kommende. Gebiet ein vorzügliche Hülfsmittel. Ursprüngli nur für die hannoverschen Lande bestimmt, berücksichtigt es doch au die Nachbargebiete, also die dem niedersächsischen und westfälischen Kreise angehörenden Länder. Die Grenze des behandelten Gebiets er⸗ streht sich von der Nordfee, die niederländische Grenze verfel end, bis Münster, sodann über Dortmund, Soest, Heillgenstadt, Ciskeben bis Magdeburg. zieht sich am linken Elbufer hin und umfaßt die nie len hurgi schen Lande und die Herzogthümer Schleswig und' Hol— stein, Die in diesem Gebiete heimischen, aber auch die fremden Werkmeister, deren Leistungen innerhalb desselben von ihnen Jeugniß geben, haben in dem Verzeichniß Platz gefunden. Die Angaben sind, dem lexikalischen Zweck gemäß, alphabetisch geord⸗ het und zur Prüfung ihres Werthes mit Quellenangaben ver ehen. Aufgeführt, sind alle erreichbaren Namen von Känstlern und Werk. meistern. die sich in der Baußunst. Bildnerei. Gießiunst, Malerei. den sogenannten Kleinkünsten, einschließlich aller Arbeiten, welche der Aug⸗ slattung der Gottesbäufer und dem Kultus dienten, also auch in Derstellung von Handschriften und Miniaturen, der KRunst des Webeng und Stickens Ton Altarrüchern und Teppichen bethätigt haben. In den letzteren Fächern haben demgemäß auch kunsterfahrene Klosser= bewohnerinnen Berücksichtigung gefunden. In der neuen Aug. gabe sind dazu nun noch in einzelnen Reyrãsentanten die ben erwähnten anderen gewerblichen Thätiakeiten gekommen. Der Zeitraum für die verzeichneten Namen und Paten erstreckt sich vom bis zum Ende des 19. Jahrbunderts, big wohin im nördlichen Deutschland die letzten Ausläufer mittelalterlicher Kunstweise sich ver folgen lassen, jedoch baben infolge dessen auch die Vertreter der er, e eri Verücksichtigung. gefunden. Die Namen der Nerz äsentanten der frübmittelal serlichen Runst. und kunstgewerblichen Thätigkeit bieten übrigens den Beleg dafür, daß die elbe im nieder- sächsischen und westfälischen Kreise bis zum 17. Jahrhundert ber- wiegend von Geistlichen und Mönchen betrieben worden ist, und erst im leßtgengunten Jabthunderf neben den lunsterfahrenen Klerikern Veichriele Namen von Künstlern aus dem Laienstande auftauchen. — In einem Anbange wird lodann zunächst eine nach den verschiedenen Jabibunderten geordnete ian men fielen der Künstler und Werk- meisler vom J. bis lum Ende des 13. em , und eine weitere nack den Linzelnen Städten, Klöstern und größeren Gebieten gegeben, Zurftgeschichtlich intereffant jst die mitgetheilte Rente des Maler und Glaseramts ju Lüneburg vom Jahre 1497. Mancherlei Neueg enthält auch der Ubschaitt ii6er das Tünstlemwappven. Das beutjutage Runstierwar ben nannte, drei lleine Schilde in cinem größeren Schilde enibaitende Warwen lst da nach, soweit eg sich verfolgen läßt, das Siegel der allen Maler zunft. er 9 nach soll ee vom Kalser Sigiemund, nach Anderen schon dom Kaiser Karl IV. (6 1318) den Malern veriieben sein; jedenfall ist eg nicht, wie wobl bebaupiet wird, dem Maler Äibrecht Direr verst verlieben. Ga gebört ju den sogenannten te denden Wayyen. „in alten Jciten die Maler viel mit Bemalung von Scilden sich deschäftigten, so wurden sie Mittelalter Schilder, Scisdener, Scilderer dieser Benennung mag eg kommen, daß die Maler oder Soil derer drei Schilde im ven fübren. Auch die mit ihnen in der Junst der Glagmalcrei jusammentteffenden, in viclen Fällen zu einer Zunft vereinigten Glaser batten ein solbeg Siegel, und 1 warde wobl, wenn ing Trennung von den Malern erfolgie, von beibehalten. Die Farben de Tanstlerwarveng sind mt wen igen. vielleicht neueren Auçnabmen) in Deutschland relb für den rn ng dag amt iu burg im Jabre 23 fübrte. — An ibn reißen sich schichene andere Beiträge, nämlich mehrer urk handlun mit Künstlern und Qbligatignenbuch mn und
schon früb im enannt. Von
ante Mitthellangen Uber die 2 ö 3. der Stad daselbst. jene Fermeln nnd
dent schen Gilden libre wichtig fin Anne