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die an die alterthümlichen deutschen Rechtsgebräuche erinaern; ein 1 — der Sckutzbeiligen von Künstlern und Werkleuten und endlich ein Glossar niederdeutscher Wörter aus mittelalterlichen Bau⸗ rechnungen, Kontrakten und derartigen Aufzeichnungen. — Im Hinblicke auf das nahende Weihnachtsfest machen wir auf das im Verlage der Hof⸗Buch⸗ und Kunsthandlung von S. Soldan in Nürnberg erscheinende, allen Kunstfreunden warm zu empfehlende Unternehmen: Albrecht Dürer's Holzschnitt⸗ Werk in Auswahl mit Tert, herausgegeben von Professor Dr. Carl von Lützow. Nach den Originalien aus der Kunstsammlung Sr Königlichen Hoheit des Fürsten von Hohenzollern in Si maringen durch Lichtdruck als Facsimlle ausgeführt von Arnold u. Zetitl er!, hier · mit nochmals aufmerksam. Heute haben wir über die kürzlich ausgegebene III. Abtheilung des Werkes zu berichten, Dieselbe umfaßt 12B1saͤtter, unter denen wir zunächst zwei von den Holzschnitten finden, in welchen Dürer Momente aus dem Leben der Jungfrau Maria verherrlicht, jene beiden anmuthigen Blätter, welche gleichzeitig mit dem . Marien⸗ leben“ entstanden und ihm in Stil und Stimmung verwandt, aus dem an Holzschnitten besonders ergiebigen Jahre 1511 stammen: nämlich die heilige Familie mit fünf Engeln und die heilige Familie mit den musizirenden Engeln. Aus demselben Jahre rühren auch die beiden Schnitte her „Christophorus durch das Wasser schreitend und „die Messe des heiligen Gregor? Dem Jahre 1565 gehört das Blatt an, welches den heiligen Georg zu Pferde darstellt. Unter den Schnitten der vorliegenden Sammlung, auf welchen weltliche Gegenstände zur Darstellung gebracht sind, nehmen unsere Aufmerksamkeit vornehmlich diejenigen Blätter in Anspruch, welche sich auf den großen Zeit- genossen des Meifters, den Kaiser Maximilian beziehen, und unter diesen vor allen das interessante Bildniß des Kaisers, aus dem Jahre 18619, welches in Auffassung und Ausführung eine meisterhafte Arbeit ist. Ein anderes Blatt aus dem Jahre 1515. gehört der »Ehrenpforte Kaiser Maximilians. an, und zwei Schnitte gehören u dem ‚Triumphwagen Kaiser Maximilians“, einer der am meisten ekannten Holzschnittzeichnungen Dürers, welche für ihn von einem der berühmtesten Tylographen jener Zeit, Hieronymus Andrege, damals kurzweg Jeronymus Formschneider genannt, im Jahre 1522 geschnitten wurde. Zu den früheren Holzschnittarbeiten des Meisters zählt die etwa um 1497 entstandene dramatisch bewegte Zeichnung „die Kämpfenden ( Erkules ). Schließlich erwähnen wir aus der vorliegenden Abtheilung des Dürerschen Holzschnittswerkes noch die beiden kleineren Blätter: das Wappen des Michael Behaim' (um 1509) und „der erste Knoten (um 1507). ö . . . Die treu faesimilirten Tafeln zeigen durchweg eine vorzügliche Ausführung und erschließen das Holzschnittwerk des großen Meisters, dessen kostbare Originale nur in wenigen bevorzugten Sammlungen zugänglich sind, in würdiger künstlerischer Reproduktion auch weiteren Kreisen. Sie bilden so eine ebenso gediegene wie werthvolle Gabe für den Weihnachtstisch.
Berlin, 15. Dezember 1882.
Konsulatsberichte.
Bericht aus Sydney über den Wollexport Australiens. Sydney, den 18. Oktober 1882.
Für die deutsche Wollindustrie, welche das australische Rohmaterial benutzt und in deren Vortheil es liegt, sich direkt mit den australischen Produzenten in Verbindung zu setzen, dürften die nachstehenden Zahlen über den Umfang der in den beiden letzten Saisons an den australischen Verschiffungs— orten siattgefundenen Auktionsverkäufe von Wolle nicht ohne
e meg. Saison 1880,81 Saison 1881582 auon
Et wurden verkauft: 3 Wolle Ballen Wolle
in Melbourne 157 974 Sydney 15000 Adelaide 40 0090
zusammen 197 277 272 974
Die Zunahme in der letzten Saison betrug daher 75 702 Ballen oder 38 Proz. .
Auf dem Londoner Wollmarkte, wo sonst fast die ge⸗ sammte australische Schur zum Verkauf gelangte, verfolgt man diese steigende Bedeutung der hiesigen Märkte für den direkten Einkauf von Wolle mit einer gewissen Eifersucht und hat sich namentlich kontinentalen Käufern gegenüber bemüht, die Sachlage zu verschleiern, und die Versuche einer direkten Wollaussfuhr von hier nach den Vereinigten Staaten, sowie nach französischen, belgischen und deutschen Häfen als verfehlte darzustellen.
Bericht über den Wollexport und die Schafzucht der Kolonie Südaustralien. Adelaide, den 10. Oktober 1882.
Wolle ist dem Werthe nach das wichtigste Exportprodukt dieser Kolonig und die Schaszucht wird hier immer eifriger betrieben. Dieselbe wird sich noch mit jedem Jahre ver⸗ mehren, da ein großer Theil unserer Ländereien, des trockenen AÄlimas wegen, nie zum Aderbau taugen wird, uberall jedoch, wenn nur durch Dämme für Wasser gesorgt ist, Schafe er⸗ nährt werden können.
Dag soeben verflossene Wolljahr — Anfangs Oktober findet gewöhnlich die erste Wolle ihren Weg zum Markte — ist ein ziemlich günstiges für den Squatter (Schafzüchter) ge⸗ wesen. Die Wolle war nicht allein reichlich, sondern auch von
uter Qualität. Big zum letzten Jahre wurde nur sehr wenig . in der Kolonie selbst verkauft, sondern bei Weitem der rößte Theil von den Eigenthümern selbst nach England ge— i Dies hat sich jedoch jett sehr geändert. Mehrere hiesige Firmen haben eg sich zum Geschäst gemacht, Woll märkte zu iabliren, was einen solchen Erfolg gehabt hat, daß sehr viel Wolle am Platze verkauft wird und nur noch die rößeren Squatter ihre Wolle selbst verschiffen. Der Ge⸗ ammtwerth der von hier in der letzten Saison (1. Dłtober 1651 big 30. September 1882) verschifften Wolle belief sich auf 2 313 5090 Pfd. Sterl. Hiervon ging der größte Theil — ber neun Zehntel — nach London und der Rest nach Sam— burg und Antwerpen. Da Lieser Verkehr mit Deutschland und Belgien jetz m seinen Anjang genommen hat, so ist zu ie daß derselbe sich recht bald vergrößern wird, da der
ntinent Eurgpag auf jeden Fall die Wolle billiger direlt 2 dieser Kolonie beziehen kann, anstatt in London zu aufen.
Die vergangene Saison war die erste, in welcher der Wollverkauf hier mit wirklichem Ernste betrieben wurde und recht viel ist in den ersten drei Monaten des Jahres an regel mäßigen wechentlichen Markttagen meistbietend veraußert worden. * den Verschiffer ist ——— Jahr jedoch lein günstiges gewesen.
Preise waren verhäaltnißmäßig zu hoch und der englische Marl dag ganze Jahr hindurch ein sehr gedrückter. Die
Sendungen nach en und Antwerpen sollen auch nicht gul auggefa sein. Die Ursache von legterem micht allein im Preise liegen, sondern auch Darin, da
vielleicht nicht die far den dortigen Markt am besten passenden Sorten gesandt wurden
Es sind jetzt wieder mehrere europäische Käufer hier an⸗ gekommen, um den bevorstehenden Verkäufen beizuwohnen. wei der regelmä Verkäufe (die ersten dieses Jahres) anden le e . att. Es wurde jedoch nur wenig ver⸗ kauft. Käufer wollten nicht wieder die hohen Preise des letzten Jahres zahlen, da sie durch die vorjährigen großen Ver⸗ luste vorsichtiger geworden sind und außerdem bis jetzt nicht 9 . vorhanden ist, daß der europäische Markt sich ern wird. Schiffe sind hier stets zur rechten Zeit leicht zu haben. Ein großer Theil der Wolle geht jetzt jedoch mit den Dampf— schiffen, welche unseren Hafen regelmäßig besuchen. Ueber⸗ haupt senden die, welche ihre Wolle früh im Oktober nach Port Adelaide schaffen können, gewöhnlich per Dampfer nach London, um noch die dortigen Wollverkäufe im November zu benutzen. . Die Frachten nach London betragen hier gewöhnlich einen halben . pro. Pfund Gewicht für die ungewaschene (greasy) Wolle und dreiviertel Penny für die gewaschene und gereinigte Wolle.
nach Deutschland zu heben und zu befördern.
meinen als eine gute bezeichnet. An einigen Stellen werden
Wollexportes ausmachen.
kann auf regelmäßigen Regen gerechnet werden.
den Nachbarkolonien erzielt.
wöhnlich der größte Theil der Wollernte verschifft ist.
pro Pfund bezahlt.
nachdem viel oder wenig Schmutz in demselben ist.
In hiesigen Markt ungesähr mit 6 Pence pro Pfund ein.
Jahres ungesähr 10 Proz. unter denen des letzten Jahres.
heimer Kommerzien⸗ Rath Del
troffen Mastregel in einlgen Bundes staaten Mistrauen berror
2 bat. Meine Herren! Ich sage dag nicht, um u volemisiten; Vie Ne= gierung ist nicht Willeng, der Thätigkeit der Dandelsfammern lraend
welche Schranken
i anderen Selte berührt. * den einer Anzabl Handelskammern die
Die jetzt regelmäßig fahrenden Slomanschen Dampfer werden auf jeden Fall dazu beitragen, die direkte Verschiffung
Die soeben angefangene Wollschur scheint auch eine ziemlich ergiebige zu werden, auch wird die Qualität im Allge⸗
freilich Klagen darüber laut, daß die Wolle etwas schlechter ist, da Mangel an Futter in den ersten Mo⸗ naten dieses Jahres, herbeigeführt durch einen sehr trockenen Sommer, das Wachsthum der Wolle aufhielt. Mit jedem Jahre kommt auch ein größerer Theil der Wolle aus den westlichen Provinzen der Kolonien von Neu-Süd⸗ Wales und Queensland nach Süd⸗Australien, um hier ver— schifft zu werden, da unser Hafen diesen Gegenden, durch die Schiffahrt auf dem Flusse Murray und durch die Eisenbahn, welche kürzlich bis zu zwei Hundert englische Meilen nördlich von Port Augusta (obere Spitze des Spencers Golf) eröffnet wurde, näher liegt, wie die Häfen der genannten Kolonien. Dies wird mit der Zeit einen wesentlichen Theil unseres
Mit jedem Jahre dringen die Schafzüchter tiefer in das Innere unseres Kontinents vor. Schöne wasserreiche Gegenden sind bis zum 25. Grad füdlicher Breite entdeckt worden, und sollen zur Schafzucht benutzt werden, wie man erwartet, mit großem Erfolge. Je näher dem tropischen Klima, desto sicherer
Es wird jetzt auch viel in der Kolonie gethan, um die Qualität der Wolle zu verbessern, indem keine Kosten gescheut werden, die besten Schafe zu züchten. Nicht selten werden 300 bis 500 Pfd. Sterl. für einen einzigen Schafbock bezahlt. Schafe, welche hier gießen wurden, haben hohe Preise in
Wollverkäufe und Verschiffungen sind jetzt in vollem Gange und werden so bis Ende Januar bleiben, wenn ge⸗—
Es ist etwas schwierig, Preise anzugeben, welche sür die Wolle hier erzielt werden, da die Qualität eine so sehr ver⸗ schiedene ist. Die gewaschene, gereinigte Wolle wird zu von 18 bis zu 20 Pence pro Pfund verkauft, während die ge⸗ wöhnliche (greasy) von 8 bis zu gi Pence erzielt. Letztes Jahr wurde für die bestbekannten Sorten sogar 1 Schilling
Die schlechteren Sorten, sowie die Wolle der Lämmer, von den Bauchtheilen der Schafe und Stücke von den Beinen und so weiter erhalten gewöhnlich 4 bis 7 Pence pro Pfund, je nach Qualität, der Abfall (Locks) von bis 3 Pence, je
Es werden auch ziemlich viele Schafvließe von hier nach Europa gesandt und zwar werden dieselben vor der Ver⸗ nne mit einer Gistmischung bestrichen, um Würmer und
ekten abzuhalten. Die besten dieser Vließe stehen auf dem
In der 1. Saison wurden im Ganzen 150 027 Ballen Wolle hier verschifft, wovon im hiesigen Markte circa 40 600 verkauft waren. Da jetzt immer mehr Schafzüchter hier ver— kaufen, so sind zu jeder Zeit alle verschiedenen Sorten kauf— bar — sogar von den Darling⸗ (Fluß) Gegenden in Neu⸗ Süd⸗Wales ist dieses Jahr Wolle hierher zum Verkauf gesandt.
Im Ganzen genommen sind soweit die Preise dieses
Unter sehr zablreicher Betheiligung begannen heute Vormittag im Oberlichtsaale des Ratbbauses die Verhandlungen des deutschen Handelstage s. Der wi des bleibenden Ausschusses, Ge⸗ rück (Berlin) eröffnete die Verhand⸗ lungen gegen 196 Ubr Vormittags, und ertbeilte zunächst das Wort dem Staats ⸗Minister von Boetticher. Derselbe sagte ungefähr: Meine Herren! Es gereicht mir zu ganz besonderer Freude und Ehre, den deutschen Handelstag wiederum begrüfen zu können. Ich babe gleichteitig die Ehre, Ibnen die Grüße des Herrn Reicht kanilers, der ja, wie Ihnen bekannt, einer der eifrigsten und treuesten Förderer der deutschen Verkehrginteressen ist, zu über— bringen. Meine Herren, meine Freude Sie wiederum begrüßen zu dürsen, ist um so größer, als die Jussünde in unserem wirbschast⸗ lichen Leben in den lekten Jabren sich zu allseitiger Befricdigung gebessert und befestigt baben und als die Erwartungen und Hoff nun⸗ gen, die ich vor 2 Jahren in Aussicht slellte und die Erfüllung. die ich bereits vor einem Jahre in bescheidenem Maße bestätigen konnte, beute in erweiterter Form in Erscheinung getreien sind. Meine Her⸗ ren! Ich batte vor Kurzem Gelegenheit, mich mit den re, und Industrieverhältnissen näher ju befassen; zum ersten Male Fatte ic Welcgenbeit, mich von der Leistunge fäbigkctt der deuten Jadustese in wei verschiedenen Gegenden unsereg Vaterlandeg ju uber jeugen. Sowobl die Auestellung in Nürnberg als auch dag Scaffen und Streben in dem rheinisch⸗west faͤlischen Industrie be srk bat mich mit großer Befriedigung erfüllt. Ge ist mir ein Bedürfniß, meiner Freude und meiner Anerkennung für dag kräftige Streben, welches ich mit meinen Augen sowebl im Säden als auch im Weslen kes Reiche wahre nemmen babe,. Ausdruck in geben. Ich babe damit den Dank ju verbinden für die liebenemärdige berclte ufnabme, welche ich deri allseitig gefunden babe. Meine Herren! Ich bin garnich mwelfelbaft, daß wenn, wan a an junebmen iss, in allen fibrigen Theilen Beussa? lande daßelb⸗ treben vorhanden ist und auf diesem Wege fort= er wird, daß Deutschland, wein es ja auch volnisch berechtigt eä. nicht mebr welt davon entfernt ist. der erste Jadustriestaat der Welt ju werden. (Beifall Meine Herren! Ga liegt der eutschen Nelchgreaierung nichte ferner, all diesem Streben irgendwelche Schwierigkeiten In den u legen. Mit einiger Betruh- alß bat eg mich erfüllt, daß eine dem adele · Minister ;
Mit Befriedigang bat eg mich anf der
Maßregel in richtigem Sinne aufgefaßt ist, und daß der Rechtsstreit —ᷣ. mehr in politi chen 80. als in denen von Handel und Industrie geführt ist. (Bravo) Meine Herren! Wenn Sie irgend einen Wunsch haben, so wenden Sie sich nur immer ver- trauensvoll an die Regierung. Sie werden bei dieser immer in offenes Herz für Ihre Bestrebungen finden. Vor einigen Tagen habe ich das vom General⸗Sekretariat des deutschen Handelstages herausgegebene. deutsche Wirthschaftẽ⸗ jahr‘ erhalten. Die sachkundige, gründliche und objeltive Behandlung ieses Werks hat mich aufrichtig gefreut. Wenn in dem Werke ge— sagt ist: Das Vertrauen im deutschen Wirthschaftsleben ist wieder zurückgekehrt, dann wünsche ich, daß das Vertrauen nicht mehr vom deutschen Boden verschwinden möge. (Beifall) Die deutsche Reicht. regierung ist bereit, den Vertretern des deutschen Handels in diesem Bestreben zu helfen. (Bravo.) — Der Vorsitzende⸗ Geh. Kommerzien˖ Rath Delbrück, dankte dem Minister für seine Begrüßung und be⸗ merkte u. A.: Er gebe der Hoffnung Ausdruck, daß die deutsche Reichs.; regierung alles das in geeigneter Weise herücksichtigen werde, was die Vertreter des Handels und der Industrie für wahr halten und wie sie es für wahr halten. Der Geh. Kommerzien Rath Delbrück er · suchte schließlich die Versammlung, sich zum Zeichen des Dankes für den Herrn Minister von den Plätzen zu erheben. (Dies geschah. — Ober⸗Bürgermeister Dr. von Forckenbeck begrüßte hierauf die Ver⸗ sammlung Namens der städtischen Behörden und der Bürgerschaft Berlins und Geh. Kommerzien⸗Rath Franz Mendelssohn (Berlin) Namens der Korporation der Berliner Kaufmannschaft. — Alsdann wurden Geh. Kommerzien Rath Delbrück (Berlin) zum ersten, Kauf⸗ mann Rasarth (Hamburg) zum zweiten und Direktor Frommel (Augsburg) zum dritten Vorsitzenden gewählt.
Der Centralverein für das Wohl der arbeitenden Klassen, der auf eine nunmehr 38jährige Thätigkeit zurückblicken kann, hielt vorgestern Abend unter Vorsitz des Prof. Dr. Gneist im Reichstagsgebäude seine diesjährige Generalversammlung ab. Die Mitgliederzahl hat sich von 743 auf 684 vermindert; es befinden sich darunter 90 Behörden, Körperschaften und Vereine, 6! Aktien⸗ gesellschaften, 6 permanente und 527 persönliche Mitglieder, 108 davon in Berlin. Der Schwerpunkt der Vereinsthätigkeit lag in der Redaktion des „Arbeiterfreundes“, die 4545 S6 an Kosten der⸗ ursachte. Die Soeialcorrespondenz“, die z. 3. von etwa 2090 Zei- tungen und 1009 Privatleuten gehalten wird, wurde mit 3000 M6, die von der Gesellschaft für Volksbildung eingesetzte Kommission für Ausstellung von Lehrlingsarbeiten mit 360 , die Jugendsparkassen mit 150 S subventionirt. Die hygienische Ausstellung wird der Verein mit einer Reihe von Schriften beschicken. Die Einnahmen in Höhe von 11457 6 sind um 1264 S gegen die Ausgaben zurück— geblieben; das Vermögen des Vereins beläuft sich auf 4 663 M
Die Ausstellung japanesischer Malereien im Kunst⸗ gewerbe⸗Museum, welche heute geschlossen werden sollte, wird wegen des vielseitigen Interesses, welches sie erregt, bis Neujahr geöffnet bleiben, so daß auch die Angehörigen unserer Lehr— anstalten die Ferien zum Besuch der Ausstellung benutzen können. Der vom Besitzer der Sammlung Professor Gäerke verfaßte Katalog hat sich als ein unentbehrliches Hülfsmittel für die Kenntniß der japanischen Kunst erwiesen.
In den Räumen des Gräflich Redernschen Palais ist beute der Bazar zum Besten des Dorotheenstädtischen Armenvereins eröffnet worden.
Richmond, 14. Dezember, Vormittags 11 Uhr. (W. T. 2 In dem alten Palast von Hampton Court brach heute frü eine Feuersbrunst aus, die noch immer weitere Fortschritte macht. Der öͤstliche Theil des Palastes ist . vollständig zerstört. Wie es heißt, sind mehrere werthvolle historische Gemälde verbrannt und viele andere Kunstwerke beschädigt. .
— 14. Dezember, Mittags. (W. T. B.) Das in dem Palaste von Hampton Court ausgebrochene Feuer ist bewältigt. Der ange. richtete Schaden ist nicht so bedeutend, als man bisher annahm; es sind nur einige von Hofpensionären bewohnt gewesene Räumlichkelten durch das Feuer zerstört worden.
St. Petersburg, 14. Dezember. (W. T. B) Der Neuen Zeit“‘ zufolge rüstet die dänische Regierung im Vereine mit der russischen eine Erpedition unter der Leitung Normans aus, um das vermißte dänische Schiff Djymphna. zu suchen. Die Expe—⸗ dition, welche 20 Schlitten und 129 Renthiere mit sich fübren soll, wird wahrscheinlich noch in diesem Monat aufbrechen und nach dem Osten und Westen der Petschoramündung geben.
Im Circus Renz haben vorgestern die drei amerikanischen Par- sorcespringer Mssrs. Batchellor, Donavan und Dutton ihr erstes Wettspringen mit den ausgesuchtesten Springern des Renz'schen Gym⸗ nastiker Contingents begonnen und jwar, wie man sich bei dem bier allgemein verbreiteten Interesse für Turnkunst denken kann, unter der lebhaftesten Theilnabme des gesammten Publikums. Die Zaäͤbigkeit des Körperg, vereint mit einer auffallenden Muskelstärke und Glasticität, charakterisirt die drei als echte Vollblut ⸗ Amerikaner, denen keine Anstrengung zu groß ist, ihren Effekt zu erzielen. Trotzdem fanden sie unter den übrigen Springern man⸗ chen ebenbürtigen Gegner; namentlich zeichnete sich Mr. Warne, der sich in der schon häufig dort gesehenen großen Voltige stetßz bervorthat, durch eleganten Absprung und eine mit den Amerikanern vollständig gleichmäßige Inne · haltung der Höhen ⸗ und Längendistanzen aus. Die groß⸗ artigste Leistung dieser schließlich in engere Konkurrenz ge⸗ tretenen Springer waren die Pvramidalsprünge mit doppeltem Salto⸗ mortale über 12 Pferde binweg, deren jedesmaliges glückliches Ge⸗ lingen von dem dröhnenden Applaus des ganzen Audltoriums belohnt wurde. — Neu war ferner in der vorgestrigen Vorstellung die von Hrn. Direktor Renz vollständig umgestaltete e Don Quirote“, welche sich bel ihren ersten Auffübrungen als etwas zu lang erwiesen hatte. Dem geübten Blicke und dem gerade auf diesem Felde stetgz bewährten guten Geschmack deg Hrn. Renz ist etz nun auf dag Vortrefflichste gelungen, alle die Hand⸗ lung unnöthig verlängernden und das Verständniß erschwerenden Scenen zu beseitigen und ein cinbeitlicohes, leicht sbersichtliches Bild ron der in dieser neuen Fassung wirklich drastisch wirkenden ritterlichen Irrfahrt des verlieblen Don Quirole berjustellen. Der Beifall blieb somit auch big zu dem in einem farbenreichen und wobl⸗ organisirten Ballet ⸗Ensemble gipfelnden Schlußtableau in fort ⸗ dauernder Steigerung. — Zum Besten der Weibnachtt⸗ bescheerung armer Kinder des Friedrich Wilbelm⸗ städtischen und Luisenstädtischen e zirke beabsichtigt Hr. Direllor Renz in den nächsten Tagen eine große Gala ⸗Vorstel lung ju geben, auf deren Programm wir noch zurückkommen.
Der Hofkünstler Bellachini eröffnet am 1. Weibnach felertage im detel Le Russie selne kier läng t bekannten intercfsanken Vor stellungen. Der Ruf, welchen sich Hr. Bellachlal erworben bat, wird ibm ** Jmweifel uch diegmal vielen Juspruch verschaffen, zumal er setzt um ersten Mal nach der Krankheit wieder auftritt, die ibn jwang in Pyrmont seine Vorstellungen abzubrechen.
Nedacteur: Riedel.
Verlag der Gre ltlen (a ef se Drug; g. GInet.
Sechs Beilagen (ein schlieklich Bz rsen · Sellaae)
Gerlin:
Erste Beilage S⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
erlin, Freitag, den 15. Dezember
1SSZ. t
Deutsches Reich.
Nachweisung e für die Zeit vom
zum Deutschen Reich
n 295.
der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reich
1. April 1882 bis zum Schlusse des Monats November 1882.
Einnahme in dem⸗
Hierzu Einnahme selben Zeitraume
Ober⸗Post⸗Direktions⸗Bezirke. in. Monate in den Vormonaten.
Zusammen.
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I. Im Reich s⸗Postgebiete.
Königsberg Gumbinnen
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Darmstadt . Schwerin i. / M. .
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N 8120 15
Summe J.
aher. III. Württemberg.
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ueber
383d To p Berlin, im Dezember 1882.
Haupt Buchhalterei des Reichsschatz Amts. Biester.
Schriften, die dort gehaltenen
öffentlichen Sicher In der gestrigen des Begriffes zula vor Eintritt in die srath, König⸗ bevollmächtigte wie solgt, das
Aichtamtlich es
Berlin, 15. Dezember. es Reichstags ergriff Tagesordnung der Bevollmächtigte zum Bunde lich bayerische außerordentliche Gesandte und m fer Graf Lerchen feld⸗-Koefering,
Reden keine Gefährdung der Wollte man diese weite Auslegung 8. 28 von der Regierung ede Kontrole an⸗ — ede des Ministers sei die Stelle gewesen, wo darüber geäußert habe, d Sozialdemokratie in einzel⸗ Der Minister habe Vorgänge, die sich abgespielt hätten, an die erlin, welche ebenfalls die Er sei hier en, sondern Minister auf, doch zuwirken, daß sie nicht
sozialistischer
sozialistischen rkten, augzu⸗ ng jenes Pro⸗ lten wirke die 2 ür e erung Fortbestand und Gesellschaftaordnung. Vor Allem ch hüten, den Liberaligmus stetg und ukunst auch im stände mit den Er entnehme aug den Worten deg Velleitãten, wie das Zusamm ozialdemokraten in Zukun
Preußen.
en, dann könnte E6.) Sitzung d
ganz allgemein nach Belieben und ewendet werden. abe ihn wirklich befriedigt; das der Minister seine Indignation bei den Wahlen die Gegner der nen Fällen mit derselben paktirt hierdei wohl vorzugsweise gedacht an die im Breslauer Neuen Wahlverein“ chhristlich⸗soziale Agitation hier in B sozialdemokratische Kandidatur patr mit dem Minister gehe sogar noch wei auf die Regierungen selbst dahin ein mehr wie bung betrieben, nach strebten, Programmg, welche die während sie nur die demo ramms bekämpften. Regierung viel mehr a die Verbreitun
Nur ein Passus der
Meine Herren! lation in Betreff des BGes Windthorst seinem Bedau die baverische
der gestrigen Debatte über seine Interpel⸗ eßes vom 14. Mai 1874 hat der Hr. Abg. ern oder Befremden Ausdruck Vertretung das Votum Bay sitzung vom 5. Just nicht dem Reichstage mittheilte. Fordnegte bat hieran eine Bemerkung geknüpft, ß zu einer derartigen Mittheilung Zu meinem Bedauern w
gegeben, daß erns in der Bundesrathe— Der Herr Ab⸗ deren Sinn gewesen a in München an Muth zu ar ich verhindert, der gestrigen stags beizuwohnen, sonst hätte ich nich ückzuweisen.
onisirt habe.
nicht nur völlig einverstand ien gan ter und fordere den Sirun des Reich
sich von jeher emer kung sofort
gegenzusetzen. Dieser Versuch ist indeß, wie ich Fiermit konstatire, dem Herrn Abgeordneten damals mißlungen. Gg ergab sich vielmehr bei einer genauen Prüfung deg ordentliche Vollmachten für die Regierung nöthig seien und die über⸗ wiegende Majoritãt der Vertreter der deut schen Nation hat den Standpunkt der Regierung in diefer Benehung adoptirt.
s . t unterlassen, Ich hole dies beute nach.
Muth hat, Gs ist dies und wird dies geschehen, bei welcher sie gierung hat die baverische Recht, nicht aber die Ver⸗ eidung darüber, ob sie im Recht Gebrauch machen will tzieben lassen.
̃ . niemals den Dewels schuldig geblicben, und überall ibre Ansichten zu vertreten.
don ihr auch im
diejenigen Regierungsgewalt sta lratische Nichtu Durch ihr jetziges Verha r als alle Flugblätter und N ing sozialistischer Lehren, erschüttere elbst am meisten das öffentliche Vertrauen in dem der bestehenden Staate⸗
sollte die Regierung si u verdächtigen. chen Staat, Grundsãatzen des Liber Ministers daß derarti anderer Parteien mit wieder vorkommen würden. Er nehme seden der die Wirkungen des Gesetzes welche man für die Versüg bringe, seien so allgemeiner mit e , 1— getroffenen Ma
and einfach ein, — etzes durchaus nicht beabsichtigt; der nur ein temporärer sein und nur für die Verhängun
J Reichstage bei jeder Frage X für angegeigt erachtet. Wie jede Bunde dre Rierung hierzu dag verfassungg mäßige HMlichtung und fie wird sich die freie Gut einlelnen Falle von dem ihr zuftebenden eder nicht, durch keinerlei Provokation en ͤ Hr. Abg. Windtborst scheint von der daß dag Votum Baverng in der n zustimmendes gewesen ist. ng nur ju bemerken, daß die baverische Vertretun Bayern in dieser Frage *
welche der Senialistengesetzes als ewig verbürgt anumebmen sei. Das liegt im Schooße der Jukunft, wir können darüber beute, nach meiner Auf⸗ 7 nicht die kutiren. Ich babe nur zu konstatiren, was ich auch
;
ange insbesonders der 8. 28 die ses Gesetes bestebt, die Regierungen sich niemals der Pflicht werden entzieben Fönnen, im gegebenen Falle zu vrüfen, ob nach der konkreten Lage der Verbältniffe jwingende Ver⸗
Hir g u seiner Anwendung vorlegt; denn darin zebe ich dem
Vorautzsetzung aug⸗ Bundes rathesißzung vom babe auf diese Voraus⸗ g keinen Auftrag oder dessen Be⸗
Es gele keine lien bat, das Votum welche im Widerspru
eründung bier mit jutheilen.
— Im weiteren Verlaufe ung des Reichstags wurde die Beralh en über die Anordnungen, schen, der Königlich sächsische erung auf Grund des 658 (RG. BDI. S. 331
destrebungen 21. Juni, 25. Orto n. Dunger t
. r. Rstere von Puti Soꝛialistengefegzes e Begründung für die standes über Berlin, fragt, wer es w
der gestrigen (26.
mit Mißtrauen auf. Die ung des Belagerungezustandes bei⸗ daß man sie an jedem Ort ng würde anwenden können. n werde der Belagerunge⸗ sei im 5. 238 des Velagerungazustand durfe de Gründe sollten werde dag so lange dauern,
welche von der Königlich und der hamburgischen §. 28 des Gesetzes vom 21. egen die gemein der Sozialdemokrati ber und 25. November 1862 hes getroffen worden sind, anel erklärte, amer sei eine begeisterte
ewesen, enthalie aber schleg terd
gefährlichen
mit Geneh⸗ sortgesetzt. die gestrige Rede dez ertheidigung
Durch die vermanenter und dag
g maßgebend sein.
listengesetz nichl dauern oder solle es viell tzte Sozialdemokrat nach Am BVestehen der sozialdemorratischen ern alg das Gesetz. te doch die
ngg nicht Verhängung des kleinen Belagerung Hamburg und Leipzig. Der Minister ohl wagen würde, er angeführten Thatsachen noch lliche Sicherheit gesabrdel sei Alle die häßlichen Citate, dmołratischen
at gegen di
lratische
bie der le Er
Partei werde länger dau der Fall sei, so muß gehen, auch auf sene Pa sie müßte almablich die scharssten Gerade die Tha sorderung, sol
Wenn dag aber Regierung endlich dazu über⸗ Line Recht anzuwenden, ffen aus der fsachen im Bericht selen gleichsam eine che Uebe rgangebestimmungen anzuba der sozialdemokrati ng seien theils sumpse Wassen, nur die qußeren Symptome, nicht der
nach den von ihm zu bestreiten, daß die Er unternehme dieg Wag⸗ die der Minister Flugschriften, aus dem Jüricher egen die Monarchie angeführt habe, starkten ag wohl in seiner Gegnerschast gegen doch enthielten die im Ausland gedruckten
aus sozial⸗ Sozial Dem 90⸗
en. Man
erschrecke vor der Uerbreitun chen Lehren,
aber die Mittel zur Belamp theilg unberechtigte;
die sozialdemo⸗
Kern der Sozialdemokratie werde getroffen. Das Erregen von Furcht, wodurch man dem Reichstage Konzefsionen ent⸗ locken wolle, sei ihm widerlich, beinahe ebenfo widerlich, wie die Unterscheidung von Blangui'scher sozialdemokratischer
Revolution, wie fie von den hier im Hause anwesenden Sozialdemokraten gemacht werde. 66 .
8 ergriff der Staats-Minister von Puttkamer das 9 . . .
Die eben gehörte Rede bietet eine so große Fülle von für mi interessanten Anknüpfungs punkten, daß ich es mir trotz des . . seins, die Zeit des hohen Hauses vielleicht über die Gebühr in An— spruch nehmen zu müffen, doch nicht verfagen kann, dem Hrn. Abg. Dr. Hänel in seinem Gedankengange einigermaßen zu fo gen. Ich bitte nur um Entschuldigung, wenn diese Erwiderung nicht so wohl gegliedert und so logisch geordnet ausfällt, weil ich mir ja nur die Gesichtspunkte, die hauptsächlich in seiner Rede hervortreten, in der Kürze habe notiren können.
Ich habe zunächst keine Aeußerung des Herrn Abgeordneten ver⸗ nommen, aus welcher mit Bestimmtheit hervorginge, wle er und seine Freunde sich zu dem von Seiten der sozialdemokratischen Abgeordneten gestellten Antrag verhalten werden, welcher dahin geht, daß das hohe Haus ein genügen des Material für die Fortdauer der auf Grund des 5. 28 des Gesetzes verhängten Maßregeln aus den vorgelegten Druckschriften nicht entnehmen könne. Seine Aueßerungen laffen mich allerdings befürchten, daß er und seine Freunde diesem Antrage zustimmen werden (Zuruf pon links: Ja wohl) und aus seiner bejahenden Kopf⸗ bewegung muß ich eine Bestãtigung dieser Besorgniß entnehmen.
Meine Herren! Das erfüllt mich mit sehr großem Bedauern, denn es stellt in meinen Augen einen Fortschritt dar in derjenigen allge⸗ meinen Richtung der Politik, welche der Hr. Abg Hänel und seine Freunde seit Jahren dauernd den Bundesregierungen gegenüber ver⸗ folgen, nämlich der absoluten Ablehnung jeder Maßregel, welche wenigstens nach der Meinung der verbündeten Regierungen dazu . ö. Wohl und die Wohlfahrt des Reiches und seiner Bewohner zu fördern.
De Herr Abgeordnete hat ferner am Schlusse seiner Ausfüh⸗ rung einen kurzen Blict geworfen auf die Natur und die Wirkung des Sozialistengesetzes, dessen begeisterten Anhänger er mich nicht ganz mit Unrecht nannte. Er bezeichnete die Waffen, welche uns durch dieses Gesetz an die Hand gegeben sind, als durch die Erfahrung als stumpf erwiesen und behauptete, es seien durch die Handhabung des Gesetzes nur die äußeren Symptome der sozialistischen Bewegung, keineswegs ihr innerer Kern getroffen. Meine Herren! Ich muß das bis auf einen gewissen Grad als richtig anerkennen. Ünzweifelhaft ist es durch das Gesetz vom Oktober 1878 nicht gelungen, die Sozial⸗ demokratie vom Erdboden verschwinden zu machen, ja auch nur sie in ihrem inneren Kerne zerstörend zu treffen. Nein, meine Herren, von dieser Selbstüberhebung in Bezug auf die Wirkungen ihrer Schöpfung sind die verbündeten Regierungen sehr weit entfernt. Es ist, uns aber gelungen, fie einzudämmen. Der prophylaktische Charakter des Gesetzes, der von vornherein, in meinen Augen wenig⸗ stens, sein Hanptbestandtheil war, hat sich also, wie mir scheint,
durchaus bewährt. Ich erlaube mir, an den Herrn Abgeordneten, der
vor mir sprach, die Frage zu stellen, wie er sich wohl die Entrbicke= lung unserer deutschen Verhaltnisse auf diesem Gebiete denkt, wenn das Gesetz von 1878 mit Beihülfe der Vertreter der Nation nicht ergangen wäre. Meine Herren! Nach meinen Erfahrungen wären wir 2 der schiefen Ebene, auf der uns auch der Hr. Abg. Hänel gewiß aufhalten will, ein sehr erhebliches Stück weiter geglitten, als das .
der Fall war. Wir würden höchst wahrscheinlich, wen gstens deutet der Kreis meiner Erfahrung entschieden darauf hin, eine ganz kolossale Vermehrung dieser Bewegung und namentlich eine Verbreitung der sozlaldemokra⸗ tischen Irrlehren unter der laͤndlichen Bevölkerung in Deutschland
erlebt haben. 8 es dort den von dem Gesetz gebotenen Handhaben gelungen ist, eine
genug anschlagen.
olche bisher zu verhindern, können wir nicht hoch
Der Or,. Abg. Hänel sagt ferner: Wir sind ebenfalls entschiedene
Gegner der Irrlehren der Sozialdemokratie, wir schrecken sogar vor ihnen zurück, aber wir wünschen und erwarten, daß auf dem Boden des gemeinen Rechts und auf dem Boden der Entwicklung der sibe⸗ ralen Anschauungen die Sozialdemokratie schließlich ung unter den Händen verschwinden oder wenigstens alle ihre Gefahren für die bur⸗ gerliche Hesellschaft verlieren werde, Meine Herren! Ich halte das meinerseits für einen verhängnißvollen Irrthum. Der 6 Abgeordnete hat, wenn ich nicht Rre, allerdings e
inerzeit schon einmal den Versuch gemacht, Strafnormen des emeinen Rechts aufzustellen, welche seiner Meinung nach im Stande ein sollten, . Ausschreitungen, deren die Soznaldemorratie
cbuldig gemacht hat, einen wirksamen Damm ent⸗
pro und eontra, daß eben außer⸗
Ich 1— mich in diesem Augenblicke nicht über die Frage, err Abgeordnete auch streifte, ob denn die Dauer deg
ern schon bervorgeboben habe, daß, so lange dieses Gesetz, und so
rn. Abg. Hänel vollkommen Recht, es wäre geradem ein Frevel,
wenn man obne sehr wingde Gründe don diesen Vollmachten Ge= brauch machen wollte. ie Regierungen können und dürfen sich aber der le , nicht verschließen, daß sie sich einer derartigen Lage 6 — befinden.
rr Abgeordnete meinte, wenn man aus so allgemein bin=
8 otiven, wie sie die Den kschtiften enthalten, die 2 ne
nwendung des 8. 28 herleiten, wenn man sich auf so allgem.
Gründe stätzen wolle fo wäre ers riclleichf beser, man dehn e diese Maßregel gleich auf da⸗ ganze Gebict des Deut schen Reiches aun. Nein. meine Herren, dag ist In einfacher Irribum ; e giebt allerdings einige Gentren der deutschen Berölkernng, In welchen die soꝛialistischen und soenlaldemokratischen nach der Seite der Aut schreitungen bin ge⸗ sährlichen Doltrinen und Bewegungen gan besonders Boden den baben., und die auf genaneret Berbachtung Derußenden Gra tungen. welche die Realerung in dieser Benlebun gemacht bat, baben sie m der Erkenntnuiß von der Nolhwendigken 63 ür Rersin. Damburg-
Altena, sewie Leirnig resr. Umgebungen, Nie außerordentlichen Ma regeln ju verbängen
Was nun die Anregung anbetrifft, die der Oerr Abgeordnete an
meine Persen für die verkündeten Negterungen fichtete, ir möchten ech in unserem eigenen Jntereffe für den ja de einmal eintretenden Fall der Aufbebung diesed Geseeg mildere eberaangabestim
Do nnaefäbr, alaube ich, war seln Gedanfe, — der fende tisckLen Nusschreltung geaenüber in Grrwöqung jieben, so warden wir, meine e derselben mit Freuden stattacken, wenn nm die Möglichkeit dam dar day Versasten der Partei