der 5 proz., Silberprioritäten in 4'/io prof, mit 86 rückzahlbare Goldprioritãten speziell dahin angenommen wird, daß den i d, gläubigern sammtlicher Emissionen ein fakultatlves Recht ein⸗ geräumt werde, entweder die Verzinsung der , 5 Rückiahlung gelangenden Dbligationen? in Silber und die Zinsen mit 5c vom Nominalbetrage und die Sbli⸗ gationen selbst im Nominalbetrage oder die Verzinsung und die planmäßige Rückzahlung in Gold zu einem reduzirten Betrage zu verlangen. Die Ziffer der reduzirten n und des in Gold zur Zurůckzahlung gelangenden Betrages soll durch den Kurator im Ver⸗ eine mit Verkrauensmännern festgeffellt und wenn möglich, eine Auf⸗ besserung der von der Westbahn offerirten Verzinsungs⸗ und Rück⸗ zahlung; modalitãten in Gold oder eine Aufbesserung in der Aus⸗ Übung des vorerwähnten fakultativen Rechtes erzielt werden. Der Vergleich soll für die Prioritätenbesitzer im Einzelnen und in ihrer Gesammtheit nur dadurch perfekt werden, daß dessen Inhalt von der oᷣsterreichischen Staats verwaltung genehmigt und auf Grund eines deutschen Reichsgesetzes zur verbindlichen Norm für die deutschen Gerichte erhoben wird.
Glasgow, 17. April. (W. T. B. Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 436 4606 * gegen 44 100 t im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen 115 gegen 87 im vorigen Jahre.
Verkehrs⸗Anstalten.
Am 5. d. M. ist die an die Bahnstrecke Malchin Waren der Mecklenburgischen Friedrich ⸗Franz Essenbahn anschließende, 1,34 km ö Hafenblahn zu Waren dem allgemeinen Verkehr übergeben worden.
— Der Stand der Fahrbetriebsmittel auf den 5ster⸗ reichischen Eifenbahnen belief sich, wie aus einer in der Wien, 3. 4 abgedrugten Zusammenstellung hervorgeht, mit Ende Dezember 1879 auf 2389 Lokomotiven, darunter 725 für Eis, Ver sonen⸗ und gemischie Züge, ferner 1666 Stück für den Lastzugsdienst, 215653 Tender, 271 Schneepflüge, 5187 Personen.! und 56 264 Last⸗ wagen. Der Gesammtfahrpark der österreichischen Bahnen inel. der ungarischen Linien der fünf gemeinsamen Bahnen be= läuft sich im Totale auf 2913 Lokomottven, 2597 Tender, 335 Schneepflüge, 5113 Personen⸗· und 67 876 Laslwagen, im Ganzen somit auf 73 589 Personen⸗ und Lastwagen. Der Fahrbetriebsmittelstand mit Ende Dezember 1875 zeigt im Ver⸗ gleiche mit jenem am Schlusse des ersten Semesters für die diesseiti⸗ gen Linien einen Zuwachs von 31 Personenzugs und 11 Lastzugs⸗ Lokomitiven, zusammen daher 42 Lokomotiven, einen Zuwachs von 15 Tendern, I6 Personen⸗ und 55 Lastwagen, zufammen an Per⸗ sonen⸗ und Lastwagen um 625 Stück. Den relativ größeren Sfand an Fahrbetriebgmitteln besitzt, wie bisher, die Aussig. Teplitzer Bahn, während die Südbahngesellschaft die absolut größte Menge von Per⸗ sonenwagen, zusammen 1184 Stück, das Gesammtnetz der österrelchi⸗ schen Staats. Eisenbahngesell schaft an Lokomotiven 59h, an Lastwagen 12754. an Personen⸗ und Lastwagen zusammen 13 638 aufweist. Der Stand der Fahrbetriebsmittel der erften Eisenbahnwagen⸗ Leihgesellschaft beziffert sich mit Schluß des zweiten Semesters 1879 mit 758 bedeckten Güterwagen, wovon 10 Stück als Fleischkransport⸗ wagen eingerichtet sind, ferner 104 Plateauwagen, von denen 54 Stück mit niederen, abnehmbaren Bordwaͤnden versehen sind, endlich 400 Kohlenwagen, zusammen daher mit 12427 Stück, somit gegen das erste Semester weder eine Vermehrung noch eine Verminderung ein getreten ist, Ebenso ist im Bestande der staatlichen Postambusance= Waggons keine Veränderung eingetreten, so daß sich der Stand dieser Gattung Fahrbetriebsmittel wieder auf 122 Stück beläuft.
Berlin, 19. April 1880.
Wissenschaftlicher Kun st verein. In der Febeuar⸗Sitzung wurde von Hrn. Oherst z. D. Baron von Korff ein Vortrag Über . . der Araber“ nach seinen Reisen in Tunis und Marokko gehalten.
Es wurde zunächst der Einfluß dargelegt, den die geschichtliche und gzographische Entwickelung der Völker im Norden von Afrika auf die bedeutende Kultur der Küstenländer bis Guineg hinunter gehabt hat, deren Ueberreste in ihren Racen⸗Unterschieden uns noch heute erkennbar sind. Nach den Aegyptern waren es die Phöniker und mit ihnen im Kampf die Römer, die das Kultur⸗ leben der Nordküsten von Afrika nach Europa, insbesondere nach dem Handels concentrationgpunkt Malta und nach Spanien kberführten. Man steht auf der Stätte der alten Haupt, und Handelsstadt Car= thago und staunt, daß eine solche Stadt fo vollständig verschwinden konnte. Die Trümmer wurden theils von Sand bedeckt, theils Jahr⸗ Hunderte lang als Schiffsballast in alle Weltgegenden zerstreut. - dennoch kann man die Haupttheile der Stadt noch heute im Terrain nach den überlieferten alten Plänen erkennen. Man findet die Trüm— mer der Bogen und Pfeiler einer 13 Meilen langen Wasserleitung — große Kellercisternen sind noch sichthar — und auf Dem Hügel, der heute eine Kapelle zur Erinnerung an Ludwig 1X, d. Helligen, trägt, stand einst die Byrsa oder Acropolis der Stadt Carthago. Man erkennt noch den Boppelhafen, den inneren Kriegshafen und den äußeren Handelshafen, welchen letzteren Scipio Africanug durch einen Damm schließen ließ. Auch von anderen Städten wie Sum bessa, Tebessa und Carthägeng finden sich Ueberreste. Nach zwei Tagereisen in der Wüste wurde vom Vortragenden unweit Sfax in El Dehum ein fast erhaltener Circus gefunden, der 30 966 Personen faßte und dessen Bauart an die des römischen Circus in Rismes erinnert. Die Stadt, die dort einst blühte ist verschwunden. Jahrhunderte nach dem Verfall des Römerreichs sehen wir im Norden von Afrika und von dort aus in Spanien die Kulturperiode der Araber und des Muhamedanismut auf dem Boden sich entwickeln, der einst von Phönikern und Römern be baut war. Die Araber bauten in Spanien mit den Trümmern, die sie fanden, und die sie in der ihnen eigenen phantasiereichen Pracht⸗ liebe zusammen fügten in arabtsch-byzantinischem Styl, — zur Blüthe erhob sich aber ihre eigenartige Kunst erst dann, als fle, vom Banner des christlichen Ritterthumg geschlagen und zurückgedrängt, sich in
ranada fonzentrirten. Diefe Stadt stieg in kurzer JZeit von 360 509 Einwohnern guf 250 000, es begann hier die Aerg der arabischen Kun st und Architektur. Eine neue Epoche trat ein, als die immer
Man kannte keine Pietät in Erhaltung des ererbten Palastes oder Wohnhauses, — Jeder suchte sich durch feine Werke felbst zu ver⸗ herrlichen, und so blieben die Prachtbauten der Araber und Moha— medaner ohne liebevolle Pflege und Erhaltung durch nachkommende Geschlechter. Die nomadifirende Lebenweise der Mohamedaner ließ ihnen das Wohnhaus nur als eine Erweiterung des Zeltbaus er= scheinen. Nach innen sauber, reich und elegant, unter dem an das Bauwerk sich anschließenden Zeltdach mit Palmen und Blumen ge ziert, von sprudelndem Wasfer erfrischt, nach außen ohne Fenster und ohne architektonischen Reiz, ohne Sorge für die Straßen, deren lästiger Unrath Epidemien und Pest herbeizog, geben die Wohnungen ein lebens, ein Bild des Islams noch heute!
Bild der träumerisch unthätigen Ruhe des Haus und Familien Durch die in den Vortrag verflochtenen Mittheilung eigener
Reiseerlebnifse und Beobachtungen, fowie der charakteristischen Mo⸗
mente aus dem älteren und neueren Leben jener Volksstämme, die sich noch heute in ihren Nachkommen je nach ihrer Abstammung von Arabern, Gothen, Vandalen und Numidiern unterscheiden, — insbesondere auch durch die Vorlage einer überaus reichen Samm- lung von Photographien von Bauwerken und Menschentypen wurde derselbe in hohem Grade interessant.
Die Anthropologische Gesellschaft beschäftigte sich in ihrer Sitzung vom Sonnabend, der als Ehrengast der . Prof. Möbius aus Kiel beiwohnte, wiederum in erster
inie mit den Vorarbeiten zu der Prähistorischen Ausstellung“, deren
Protektorat Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz Üäberngmmen hat, Bie Anmeldungen zur Ausftellung sind bereits derartig zahlreich eingelaufen, daß man an eine Erweiterung der ursprünglich im Abgeordnetenhause zur Verfügung gestellten Räume wird denken müssen. Einige interessante Objekte, so namentlich das östlichste Runendenkmal, eine Lanzenspitze mit schöner Runeninschrift aus Lithauen, sind bereits hier angekommen. Auch die Vor bereitungen zu der Spreewalderkurston, die Prof. Virchow per⸗ sönlich in die Hand genommen, schreiten rüstig vorwärts, Von den Reisenden der Gefellschaft liegen neuere Mittheilungen nicht vor, dagegen hat Hr. Mae Ley von den Inseln zwischen Reu⸗Han—⸗ nover und St. Matthias der Gesellschaft ausführliche Berichte ein- gesandt, die die Resul tate seiner viel seitigen Beobachtungen austral ischer Sitten enthalten. Mac Ley wird demnächst über Sydney und Japan die Heimreise antreten. Ueber die Bereltung des Pfeilgiftes lag eine qusführliche Mittheilung aus Nevada vor, aus der hervorging, daß das Gift durch Zersetzung an sich unschuldiger Mittet * Antilopenblut und Körper des Hornfrofches — gebildet würde.
Deutsche geologische Gesellschaft. Sitzung vom 7. April. Nach Aufnahme neuer Mitglieder verlaz der Vorsigende Hr. Webskh ein Schreiben der Socists gsologique de France, ihn welchem der Deutschen geologischen Gesellschast der Dank für die zum 50 jährigen Beffehen der franzö sischen Gesellschaft über sandte Adresse ausgesprochen wird. Hr.
chlüter aus Bonn sprach unter Vorlegung einiger Dünnschliffe über paläozoische Korallen, und zwar zunächft über die silurischen Gattungen, Syringophyllum, Acer vularia, Iiestophyisum, Par wminia, Spongobhyllum, und über die Deraische Gattung? Smithia (hHhillippeastraca), Hr. Remels legte Litusten aus Ge— schieben der Mark vor, sprach über die Einth ilung und den Chgrakter der Lituiten im Allgemeinen und speziell über die der Perfekten Lituiten, als: L. perkectus, lituus und eine neue Art: JT. Hageni aug den fleckigen Orthocerenkalken, endlich uber neue im“ perfekte Lituiten: L. Hecheni, heros, appianatus und Dankelmanni. . Wehsky legte einen prachtvoll krystallisirten sibirischen Topas, pwie Tellursilber vor und sprach über die Kryftallisation des letzteren. Hr. Halfar theilte unter Vorlage der betreffenden Stücke ein neues Vorkommen von Pentameruz rhenanus vom Klosterholz bei Michael⸗ stein am Harz mit.
Das „Deutsche Handelsarchiv' enthält einen interessanten Be⸗ richt über die ̃ von Cineinnati (einschließlich der beiden am linken Ohio Ufer belegenen Vorstädte Covington und Jtew— Port), dessen 300 900 Finwohner zählende Bevölkerung zum dritten Theil aus Veutschen besteht. Diese sind nicht nur unter den Hand— werkern und Arbeltern, sondern auch unter den Anwälten, Aerzten, Schriftstellern, Ingen euren, Kaufleuten und ganz beson derg den Musikern verfreten. Zahlreiche Gesangvereine und Orchester sind rein deutsch zusammengesetzt; eine 700) Personen fassende Musikhalle hat die Gründung einer Höochschule für Mustk ermöglicht und ein Orchester geschaffen, wodurch Cincinnati für Musik ein Centralpunkt in den Vereinigten Staaten geworden ist. Zahlreiche werthvolle Privatgemäldesammlungen, in denen namentlich deutsche Meister, Lessing, Gude, die beiden Achenbachs, Piloty, W. v. Kaulbach, Scheuren u. A. vertreten sind, haben zur Gründung eines städtischen Museums angeregt. Cine Gefellschaft hat sich für Jeichaen und Malen auf Porzellan gebildet, was die Entstehung einheimischer Porzellanfabriken zur Folge gehabt hat. Die Untversität besteht aus 3 Abtheilungen, einer im Jahre 1858 von 341 Schülern besuchten Zeichenschule, der im Jahre is durch Legate von Charles Me,. Micken ins Leben gerufenen Hochschule, auf welcher literarische, geschichtliche und naturwissenschaftliche Vorträge gehalten werden, und der, Sternwarte. Ver 150 000 Bände zählenden ffent⸗ lichen Bibliothek stehen jährlich 13000 Doll. zur Anschaffung neuer Bücher zur Verfügung, die Gesammtkosten mit 60 609 Doll. jährlich werden durch städtische Steuern gedeckt; in der Bibliothek ist die deutsche Literatur besonders gut vertreten. Von anderen wissenschaftlichen Anstalten sind zu nennen; die Rechtsschule mit 126 Zuhörern, das Medical Goliege of Ohio (seit 18165), das mit dem städtischen Hospital in Verbindung sts hende Miami Medichl Gollege. das (homöopathische) Peelte Medical College (30) Zuhörer), das Ehrysio Medical College, das College of Pharmacy, das Ohio College, für Zahnheilkunde, die polytechnische Schule (Ohio Mechsnies Institute, 2230 Schüler). Die juristischen, natur⸗ wissenschaftlichen, literarischen, medizinischen, und laufmännisch- technischen Gesellschaften haben zahlreiche Mitglieder. Die städtischen Wohlthätigkeits. und Waisenanstalten sowie die Gefängnisse der Grafschaft Hamilton sind so umfangreich, daß z. B. in dem Longyie y Asylum für Irre in Carthago 60h, im städtischen Armenhause bei Car=
Als Fabrikstadt nimmt Cineinnati nach Philadel New⸗Jort 8. erste Stelle ein, besonders in der er nnn Slärker, Tabaks, Kleider und Möbels britatian, ä mitt,
;. ; j ie aber bis zum Jahre 1879 seit einer Reihe von darniederlag. Die in Cincinnati Anfang 1879 ih en
darun ter 24 531 65 Doll geistige Getränke, 2 932 161 Doll, Lebensmittel, 14 65g 4h) Doll Eisen, 12 940 424 Doll, Holö, 11 965 962 Doll. Bekleidung u. f. w Die Einfuhr fremder Waaren ist durch den Schutz oll sehr erf chwen se betrug i878 =75 nur 64 614. Doll. An Getreiden wurde n dern selben Zeitraum — die durchgehenden Sendungen ungerechnet = 6 849 78, Doll. zugeführt, wahon 3022 591 Bushels — 4 149 590 Doll. nach außen versendet würzen Von präparirtem Schweinefleisch wurden 157 537 93 mn) — 9608517 Doll. ausgeführt. Die Schweineschlãchtan treten hinter Chicago und. Cleveland weit. zurn, a. wohl die Zahl der geschlachteten Schweine sich n Cincinnati auf 23 584 im Werthe von 4790 319 Doll. beließ Whisky wurde in Cincinnati im Jahre 1878 1879 i 345 29h Gi nen im Werthe von 22 271 186 Voll. destillirt; die Verarbeshn und Verfeinerung von 12 909 531 Gallonen Branntwein ergnb allen an Steuer 11 0931 598 Doll, An Eigarren und Gigarretten wut den 98 389 000 Stück fabrizirt. Die Steinkohlenzufuhr beirn 34219 S6 Bushels (2599 138 Doll), wovon glfß o guf dem glu und 8,5 og, auf dem Landwege eintrafen. Die Bierprodulhinn lieferte 18799 919 Gallonen im Werthe von 4 699 go) Die 34 Papierfabriken fertigten mit 130 Arheltern 45 336918 Pfund im Werthe von 2859 768 Doll. Im Viehhandel wurden 1 645 981 Stück Vieh zum Werthe von 1835 Doll umngesezt, im Yntterbandes jab 1356 Fässer und Sl ho fe Qleomargarin (Butterfurrogath, im Käsehandel 104 56 Kiten Oie Gesammtzufuhr betrug 206 155 301 Doll., der Versanht Ig zz H/ Doll. Den Verkehr vermittelten 2726 ankommen ze und Sf an gehende Schiffe und 13 in Cincinnati mündende Eisenbahnen.
Das soeben ausgegebene Aprilheft von Petermann geo graphischen Mittheilungen enthält eine interessante mu fi kizze über Bevölkerung szunahme und Woh noꝛrtt wech se von Prof. Dr. Qtto Delitsch. Der Verfaser hat zur Untersuchung des jeit zwei big drei Jahrzehnten mächtig wachsenden Jusammen strömens der Bevölkerung vom platten Lande und den klesneren On. schaften nach den Großstädten und Industriebezirken ein beschrankteh Gebiet gewählt, aber ein solches, in welchem diese Gegensche ziemlich schroff zusammentreffen, nämlich Leipzig, Halle, Weißen el und Umge⸗ bung. Die Resultate sind auf einer forgfältig ausgeführten starte eine, tragen und der Hauptsache nach folgende. Die Bey kerung drangt sich in auffälliger Weise nach den großen Städten und Industriehejrken zusammen; je volkreicher die Stadt, desto größer der Ildrung. In den Bevölkerungscentren wächst die im Mittelpunkte liegende graße Stadt nicht in so beträchtlichem Prozentsatz wie die Mororte Inner halb des Hauptortes aber wachsen wiederum die Vorstidie rascher alt die innere Stadt. Die ländliche Bevölkerung ist allgemein in A. nahme begriffen. Um jedes Beyölkerungkcentrum pildet sich an Kreis, welcher seine überzählige Bevölkerung der Stadt mittheilt. Giebichenstein hei Halle ist der Typus des rasch anwachsenden Vor⸗
ortg einer größeren Stadt (1564: 2689 Einw., 1855 . Wettin (1864: 3899, 1875. 3446) vertritt den Typut der Lanb' städte, deren Crwerbszweige (hier der Stein kohlen Vergbau) rück, wärts gehen. Letzterem gegenüber steht Greppin (1864: 355 Cinw, 1575 S6, welcheg mit Sandersdorf in dem rasch aufblühenden Bezirk der Bitterfelder Braunkohlengruben und Thonwaarenfabrsken liegt. Wag Leipzig betrifft, so ergeben die Mitthetfungen des dor⸗ tigen statistischen Buregus für 15877, daß von den 127 61 damaligen Bewohnern der Stadt im Ganzen nur 46 310, d. i. 36 4 5, Bin Leipzig selbst geboren waren; von den übrigen waren 4,5 C in den Vorstadt. und Außendörfern, 3.3 oo in der übrigen Amtshauptmann schaft Leipzig, 11,0 oo in der übrigen Kreishauptmannschaft Leipzig, 9, 19so aber in den übrigen Krelshauptmannschaften, 22, 6so in Preußen geboren. Einen leicht erkennbaren Maßstab für den Zuzug von außen her giebt das Heimathsverhältniß der in einer großen Stadt beschäftig= ten Dienstboten, Gehülfen, Beamten und Arbeiter. Von 966g Bienst mädchen waren nur 1367 in Leipzig selbst geboren. — Für gan Deutschland berechnet, betrug die städtische Bevölkerung von der He sammtbevöllexung:; 1818 25690 an,. 1831 27,0 Mo, 18165 27203, 1848 28,11 ½, 1855 28, 16 υ, 1867 32,11 oo, 1871 33 15 , I955 hö) g. Ueberhaupt beherbergen die Hauptstädte von Inhr u
Jahr einen größeren Prozentsatz der gesammten Lan deghebbllerung:
Dresden beispielsweise 1815 4,3 Ho, 1855 5,3 0, 1875 76 ; Ber⸗
lin 1816 156 o, 1846 2,4 oo, 1871 3,3 Co, 1875 3,8 oso; Maris (ohne
Vororte) 1801 2,9 o, 1861 4,5 c, 1876 5,4 0W. ie allmäh ⸗˖
liche Aufsaugung der Landbevölkerung durch die Städte und In.
dustriebezirke gehört, wie der Verf. am Schluß mit Recht bemerkt,
zu den unerfreulichsten Signaturen unserer Zeit. Sie fördert weder den allgemeinen Wohlstand, noch die Sittlichkeit. Wenn er aber an der Hand der Statistik seine Schlüsfe nicht mur auf die nächste Zukunft, sondern auch gduf fernere Je ten gugdehnt und ein progressives unaufhörliches Amwachsen der Städte prophezeit, so schlägt er doch wohl jene centri⸗ fugalen Tendenzen, die sich gegenüber diesem krankhaften Zustande bereits geltend machen und sich u. Ain den stets wester hinaus ver⸗
legten Villenkolonien deutlich dokumentiren, zu gering an.
Weiter enthält das vorliegende Heft ÄÜufzelchnungen des Grafen Wilmos von Zichy über die Danakil⸗Küste (Westküste des Rothen Meeres). Die Forscherlaufbahn dieses Reifenden ist nur eine kurje gewesen. Nach einigen Jagdexpeditionen in den nor dahessinischen Grenzländern schloß er sich bel Ausbruch des egyptisch abeffinischen Krieges der Colonne dez schwedischen Kapitänz Arendrup an, welche von Norden her nach Tigre vordringen sollte. Diefe wurde in den dorthin führenden Engpässen von den Abessiniern umzingelt, und Graf Zichy fiel nach tapferster ö mit dem größten Theile der Truppen. Obwohl feine Berichte sonach bereits 5 Jahre alt sind, geben sie doch noch heute Über die felten befuchte Küste er- münschte Aufklärung. Die Reiseroute ist auf einer Karte im Text eingetragen. — Ueber den Geographen Bernhard Varenius, den Ver⸗ fasser der früher sehr hochgeschatzten Geographiag generalis, theilt Dr.
A. Breusing eingehende Lebensnachrichten mit. Derselbe war danach im Jahre 1622 zu Hitzacker an der Elbe geboren und ist, kaum 28 Jahre alt, in Amsterdam gestorben.
— Daran xeiht sich eine Würdigung des nunmehr vollendeten großen Spruner-⸗Menkeschen Handatlasses, jenes Denkmals deutscher Gr
V
. , ö 244
mehr bedrängten Araber in Granada (o0l) den Mohrenkönig Fuffuf
thago 5, im städtischen Armen hause 606 Personen untergebracht . deutscher. Kartographie und Verlagsthätigkeit⸗, wn
8. ZHesterley; ein Beitrag zum Klima von Rubagag“ m
mit 10 C06 Mohren zur Hüfsfe herbekriefen n weni 5 ädti ĩ f ö . gen Jahren werden können. Das städtische Hospital hat Raum sür 500 Kranke . ö m x it, ,, , , , ,, 9. . J, mit Unxecht nach der da— protestantische Konfesston besitzt 106 Kirchen, in 29 derselben iger, in Ads maua dure e nem 6 Hen Venn der Chur eine Macht aus ,, stabherz te, nnd deßnie Sird nur, deni sh gepredigt, die, atholische zählt, 50 Kirchen, Miissionary Society im Jahre e, in, Karte) und endlich der . Kulturleben? dic iner 3m hi entstand eine neue Periode darunter 12 deutsche. Den wohlhabendsten Theil der deutschen Ein⸗ eogtaphische 56 on, vir Hiteraturishersicht nach in den cu dente gie nr ü i, dn, Man kann hier, wohnerschaft bilden ca. 13006. Juden, welche 6 Synggogen, ferner geog . m , ; wandte und doch verschied 3 i, ekendrel swar in sich ver, Armen, und Kranken, auch Erziehungtanstalten besitzen. Auf den öffent⸗ der arab ' schꝰ Ey; . plperioden, unterscheiden: Hie lichen Schneh ist der Unterricht frei; es macht . das Bestreben — maurischen unf Hul man y . 3 lr we ml e wado, die Feutsche Sprach; als zbligntorispen die mo gr abi chin grchite *, ö , , Reedactenr: Riedel.
die aus dem mohamebanischen
der Zeit durch die von Bedürfnissen und e, n. d n nl thimz bedingten Modifftationen entstand. Baß wir in Spanien und Afrika aus jener für die Kun stgeschichte fo interessanfen Zeit und an verfallenen Ueberresten ihrer großartigen Bauwerke den gan⸗ zen Reichthum jüdl ich, mohamedanischer ,,. Prachtliebe und Feinheit in der Durchführung aller Detailg bewundern können, lag vorzugsweise in der Art der Erbfolgegesetze des Islams. Nicht auf den Sohn vererbte sich Haus und rundstück vom Vater, sondern auf den Aeltesten der meist fehr Familie.
schwinden der deu tschen Sprache zur Folge haben würde. In der
städtischen Verwaltung smmh zahlreichs Deutsche. Die stähtischen ö. . belaufen sich auf J. Vill sonen Dollars, was eine ö euerlast von 3, des Kapttals“ vder der Hälfte des Ein⸗ ommens zur Folge hat. Die öffentliche Mora läßt viel zu wünschen. Die Tagespresse sst durch 3 in englischer und 5 in deutscher Sprache erscheinende Zeitungen vertreten; bie periodische Presse durch 26 Zeitschriften, darunter 5 deutsche. as Grundeigen⸗ thum der, Stadt batte 1676 einen Werth von 177 909 51 Doll., das bewegliche Eigenthum einen solchen von 67 545 831 Doll.
Berlin:
Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner, Vier Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage). (422)
ausgedehnten