1881 / 91 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 19 Apr 1881 18:00:01 GMT) scan diff

ahl der Opfer zu, in Prag ab. Aus deutschen Städten kamen ‚. . Meldung, davon entfielen auf Berlin und München je 3, auf Königsberg, Celle, Essen je 1. Einzel ne Pocken⸗ todesfälle kamen ferner aus Brüssel, Zürich, Triest, Rotterdam, Liverpool, Odessa, Sarggossa zur Meldung, In Philadelphig ger te die dort herrschende Pockenepidemie um Mitte März noch keine Ab⸗

nahme. Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Im, Verlage. von, Julius Springer hierselbst ist unter dem ƷlCitelt Eta“ * t isg Notizen, für, das. Deu tsche Reich 1881 ein von dem erpedirenden Sekretär im Kaiserlichen sta⸗ tistischen Amte Albert Thom aschews ki zusammengestell tes Werkchen erschienen, welches das Wichtigste der amlichen statistischen Erhe⸗ bungen im Deutschen Reiche nach den neuesten Veröffentlichungen ent⸗ hält. Die typisch recht ansprechend ausgestattete Arbeit em fiehlt sich weiten Kreisen zur Anschaffung, da man doch sehr oft in, die Lage kommt, über die ziffernmäßigen Verhältnisse dieses oder jenes Gewerbes, über die Einwohnerzahlen von Ländern und Städten, die Größe der einzelnen Bundesstaaten, die, Stärke des Heeres, den Reichshaushaltsetat u. a. m. zuverlässige statistische Angaben zu wünschen, die nicht immer gleich zur Hand sind. Diese Angaben liefert nun die vorliegende kleine Schrift, in welcher in 37 Abschnitten das Noth⸗ wendigste aus dem amtlichen statistischen Material über Handel, D Industrie u. s. w. zusammengejestellt ist. Das kleing Format ermöglicht eine bequeme Unterbringung des Büchleins im Notizbuch und ö ebenso wie der geringe Preis von 50 Pfennigen, zu einer weiten Verbreitung des Büchelchen beitragen helfen.

In dem diesjährigen Osterprogramm der städtischen Realschule erster Ordnung in Cassel geht dem Jahres⸗ berichte, betreffend das Schuljahr 1880 bis Ostern 1881, eine Ab⸗ handlung: ‚Die Sprache in ihrer Beziehung zum Na tio⸗ nalchgrakter“ von Dr, Friedr. Stehlich voran. Den Schul⸗ nachrichten, erstattet von dem Direktor Dr. Preime, entnehmen wir folgende Angaben:; Die Realschule zählte während des verflossenen Schuljahres 19 Klassen, von denen 4 die Vorschule bildeten. Das Lehrerkollegium bestand, außer dem Direktor, aus 7 Oberlehrern, 10 ordentlichen Lehrern, 2 wissenschaftlichen Hülfslehrern, 1 Probekandi— daten, 5 Elementarlehrern, 2 Religionslehrern (1 katholischen und L israelitischen) und 2 technischen Lehrern (1 Zeichenlehrer und 1 Turn= lehrer). Die Zahl der Schüler betrug am Anfang des neuen Schuljahres 730, von denen 522 der Realschule, 208 der Vorschule angehörten. Im Winterhalbjahr 1880 1 betrug die Zahl der Schüler 62, von denen 478 der Realschule, 214 der Vorschule an⸗ gehörten. Die Abiturientenprüfung bestanden zu Möchaelis 1850 10 Schüler. ö

Das diesjährige Osterprogramm des evangelischen städtischen Gymngsiums zu Lauban enthält außer den Schul⸗ nachrichten über das Schuljahr von stern 1880 bis Ostern 1881, er⸗ stattet vom Direktor A. Hoppe, 2 Abhandlungen vom Gymnasial⸗ lehrer Dr Thamm: I) Zur Kritik von Oettingers monitenr des dates; 3 „chnobelii dissertationes de ö Den Schulnach⸗ richten zufolge wurde das Gymnasium im Sommersemester von 181, im Wintersemester von 176, das Gymnaflum überhaupt von 184 Schülern besucht; im Sommersemester bestanden 2 und im Winler— semester ebenfalls 2 Abiturienten die hrüfung. Das Lehrer⸗ kollegium besteht aus dem Direktor, einem Professor, 2 IOber⸗ lehrern, 4 ordentlichen Lehrern, 1 technischen und Turn⸗ lehrer. 1 Gesanglehrer. 1 Fatholischen Religionslehrer und BProbekandidgten. Das Gywmnasium zählt im Ganzen

Klassen. . Waß die beiden Abhandlungen betrifft, die auf die Schulnachrichten folgen, so unterwirft Hr. Thamm in der ersten Ocettingers Werk Moniteur des dates einer eingehenden und scharfen, fast vernichtenden Kritik, weist viele Fehler, Versäumnisse und

eglassungen in der Arbeit nach, und gelangt schließlich zu dem Resultat, daß Oettingers Moniteur des dates für wi enschaft⸗ liche Zwecke unbrauchbar sei. In der zweiten Abhandlung bilden Schnobels dissertationes de pace den Gegenftand der Betrachtung. Die 5 Dissertgtionen Schnobels (F 1671, 59 Jahre alt, als Syn⸗ dikus und design. Bürgermeisters zu Stettin, 641 Rector magnif. zu Rostock) de pace führen folgende Ueberschriften: J. De Necessstate Facis Germaniae; II. De prudenti cerca negotium pacis com- positione; III. De maturanda. pacis compositione; IV. De conditionibus pacis justis et honestis; V. ůDPe vexis Deoque plagentibus ad pacem consequendam mediis. Schnobel hat seine Dissertgtionen seinen beiden fürstlichen Zöglingen, dem Erb⸗ prinzen Christian (geb. 1623), dem Prinzen Karl von Mecklen— burg (geb, 1626) und 3 jungen Adligen in den Mund gelegt. Die darin enthaltenen Auseinandersetzungen vergegenwärtigen recht an⸗ schaulich das tiefe Friedensbedürfniß der gesammten . Welt um 1610. Der Verfasser der vorstehenden Abhandlung hat in der⸗ 6 den Inhalt dieser 5 , Schnobels ziemlich aus⸗ ührlich mt l in und schließlich auf Grund der Schnobelschen chrift und mehrerer anderer Werke die mecklenburgische Politik vom Jahre 1640 an bis 1645 dargesegt.

Gewerbe und Handel.

Die neu, begründete hiesige Vereinsbank nimmt, wie die Berl. Börs. Ztg.“ meldet, Anmeldungen auf einen Theil der Actien des Instituts bis zum 21. d. M. entgegen. Der Einführungscours ist auf 1150/9 für 40 prozentige Stücke festgesetzt worden.

Die Aachener Rückversicherungs-⸗-Gefelschaft ver⸗

einnahmte im Jahre 1880 an Prämien 754 8.6 A, an Zinsen

118570 „b, ze, insgesammt 1996983 ½. Es verblieb ein Ueber⸗

schuß von 336 300 e, der die Vertheilung einer Dividende von

108 46. per Aktie gestattet. Der Prämienühertrag für 1851 stellte

ich auf 866 26 , und die Kapitalreferbe betrug 300 000 S, Die ilanz saldirt sich mit 5 311 099 „M.

= Das Betriebsjahr 1879/86 der Wissener Bergwerks—⸗ und Hütten Aktiengesellschaft hat nach Abzug der Abschrei⸗ bungen auf Rohmaterialien im Betrage von 71 266 S6. fowie Deckung der Genęralunkosten und Zinsen im Betrage von 164 143 . und inkl. der Abschreibungen auf bleibende Bestände im Betrage von 1590 965 ½ mit einem Verlust von 280 945 Ma abgeschlossen, fo daß das Verlustkonto zu glich des vorjährigen Saldos von S03 561. M mit 1 984 507 M ahschließt. Die Bestände betragen an Waaren und. Materialien 89 85 J 6, an Kassa 2101 6, an Wechseln 1535 r an Debitoren 2553 6, zufammen S6 243 „M6, denen an Kreditoren 736 459 ι und an Obligationszinsen 33 060 M, zu⸗ sammen 769 519 „e, gegenüberstehen. Die Gesammtförderung der Gruben betrug 5l Mh 6h Kg Erze gegen 51 905 420 kg im Vorjahre. C; wurden auf den Gruben 772 Arbeiter beschäftigt und an Löhnen 4I6 111 0 verausgabt. Die drei Hochöfen, 2 auf Alte⸗Hütte und J Juf Alfredhütte, produzirten zufammen 36 950 Hoh kg Roheisen, 6 30M 330 kg weniger als im Vorjahre, Auf beiden Hüften wurden 292 Arbeiter beschäftigt und an Löhnen ingesammt 195 315 M, verausgabt. - ;

In, der Generalversammlung der Agchener und Mün- d .,, erstattete die Direktion ericht über das verflossene Geschäftsjahr. Die mehr⸗ jährigen Versicherungen, welche vom Vorjahre übertragen und wäh⸗

rend, des vollen Jahres in Kraft gewesen sind, beziffern sich mit 3 606 299 498 ½.. Im Jahre 1880 wurden neu geschlossen und pro⸗ longirt Versicherungen in Höhe von 1326 879265 AM,; davon gehen ab wieder abgelaufene und ö Versicherungen hz 827 353 6, so daß, am Schlusse des Jahres in Kraft blieben 4 679 342 415 460 Von dieser Summe wurden an Rückversicherungen auf andere Ge⸗ sellschaften übertragen für 1171 218 913 ½ Der Gewinn des Jahres 1880, beträgt 1 645 79.6 Die Aktionäre erhalten 0 Mo oder 36. . Pro Aktie mit 1260 006 S6 und 359 79 M werden für gemeinnützige

Zwecke verwendet. April. (W. T. B.) Dle Generalversamm—

nu Elberfeld, 16. nung der Aktionäre der Elberfelder Vaterländischen Feuer⸗

versicherungs-Aktiengesellschaft hat die Dividende für das abgelg fene seschäftssahr auf is 3g festgesszzt. .

Mannheim, 16. April. W. T. B.). In Der heutigen Generalxersaimmlung der Aktionäre der Rhetnischen Kreditbank wurde die Dividende auf 6isa o/o festgesetzt. Die Auszahlung der⸗ selben erfolgt sofort.

New York, 18. April. (B. T. B). Baum wol len⸗ Wochenbericht. Zufuhren in allen Unionshäfen 71000 B., Aus— fuhr nach Großbritannien 56 0)0 B., Ausfuhr nach dem Kontinent 60 000 B., Vorrath 674 000 B.

Verkehrs⸗Anstalten.

Plymouth, 18. April. (W. T. B) Postdampfer , Frisia- ist hier eingetroffen K Rigg, 18. April. (W. T. B) Auf der Düng ist seit gestern starker Eisgang eingetreten; das Wasser ist gestiegen und steht 4 Fuß über der Rormalhöhe. Einzelne Theile der Stadt stehen unter Wasser. 33 New⸗Yor k, 16. April. (W. T. B) Der Dampfer Erin von der National-Dampfschiffs⸗Gompagnie (C. Messingsche Linie) ist hier eingetroffen.

Der Hamburger

Berlin, 19. April 1881.

Die Direktion der Deutschen Seewarte hat den zweiten Jahres bericht über die Thätigkeit der Deutschen Seewarte für das Jahr 1879 veröffentlicht. Wir entnehmen diesem Berichte, welcher zugleich die Nummer 3 des IJ. Jahrganges (1379) der von der Direktion der Seewarte unter dem Tikel Aus dem Archiv der Deutschen See— warte“ herausgegebenen Zeitschrift bildet, folgende Mittheilungen: Ein hervorragendes Moment in dem Geschäftsleben der Seewarte im Hinblick auf die Anwendung der physikalischen Wissenschaften, beson⸗ ders des Magnetismus in der Navigation. Der Bericht betont, daß das Interesse des großen Publikums an den Arbeiten der Seewarte während des Jahres 1879 bildet die gesteigerte Inanspruchnahme hinsichtlich der verschiedenen Arbeitszweige des Instituts für die rein praktischen Erfordernisse. Diese Inanspruchnahme manifestirte sich sowohl in Beziehung auf die ausübende Meteorologie, als auch auf dem Gebiete der ausübenden Witterungskunde im Jahre 1879 gegen die Vorjahre eine erfreuliche Zunghme gezeigt habe. Auch mit , auf die Pflege der Metebrologie in ihrer Anwendung auf die Schiffahrt sei im Laufe des in. se stehenden Jahres eine bemerkenswerthe Erhöhung der Thätigkeit eingetreten. Im Laufe des Jahres 1879 mußten auch alle Vorhexeitungen für die Inangriff⸗ nahme des Baues des neuen Dienstgebäudes der Seewarte getroffen werden; die damit verknüpften Arbeiten, welche insonderheit dem Direktor und dem Verwaltungspersonale zufielen, werden als sehr erheblich bezeichnet. Im Laufe der zweiten Hälfte des Jahres konnte mit dem Baue selbst begonnen werden; schon im Monat September

wurde die Fläche über dem Wasserreservoir der Seewagrte zur Benutzung

übergeben und am 8. Oktober konnte der erste Spatenstich für die Ausgrabug der Fundamente gethan werden. Ii die meteorolo⸗ gische Wissenschaft im Allgemeinen und für die Arbeiten der Deutschen Seewarte im Besonderen war das Jahr 1879 insofern von Interesse, als durch das permanente meteorologische Comitè der zweite Meteorologen Kongreß für den 14. bis 32. April nach Rom berufen wurde. Der Direktor der Deutschen Seewarte, 8. Prof. Neumayer, wohnte als einer der Delegirten des

eutschen Reiches jenem Kongresse bei und wurde, nach dem Rücktritte des Prof. Hr. Bruhns von, der Funktion eines Mitgliedes des permanenten Comitès, zum Mitgliede des vom Kongresse nen gewählten internationalen meteorologischen Comitss ernannt. In Folge eines Beschlusses des Kongresses in Rom wurde durch das Buregn des inter⸗ nationalen metegrologischen Comité auf den 1. Sktober 1679 zu einer internationalen Polarkonferenz nach ,. berufen. Die Sitzungen wurden in den Räumen der Deutschen Seewarte, unter Vors 3 des Direktors derselben, abgehalten und zwar in den Tagen vom 4. bis . Oktober. Die Resultate der bei dieser Gelegenheit gepflogenen Unterhandlungen und gefaßten Beschlüsse sind in den gutographirten Protokollen und einem in deutscher und französischer Sprache abge— faßten Berichte niedergelegt und durch den Druck der Oeffentlichkeit Übergeben worden Für die Arbeiten der deutschen Seewarte auf dem Gebiete der Metehrologie und des Magnetismus hafte auch die im Sommer 1879 in Berlin eröffnete Gewerbe-Ausftellung durch den Reichthum an wissenschaftlichen Instrumenten und Apparaten ein hohes Interesse. Der über diesen Theil der Ausstellung veröffentlichte Bericht legt Zeugniß ab für die Bedeutung diefer Ausstellung für die Hebung der Konftruktion wissenschaftlicher Apparate in Deutschland. = In der Einrichtung der Centrasstelle der deutfschen Seewarte, wie dieselbe im ersten Berichte, für den Zeitraum von 1575— 75, eingehend dargelegt wurde, hat sich nur fehr wenig geändert. Allerdings mußte, da das Personal vergrößert wurde und für das Unterbringen nenen Stellen in dem alten Dienstlokale Sorge zu tragen war, eine etwas andere Disposition über die vorhandenen Zimmer getroffen werden. = Aeher den Bauplatz für das neue Dienstgebäude auf dem Stintfang wird bemerkt, daß die par e. des Terrains in der unge⸗ fähren Richtung von Nordost nach Südwest liegt und das innerhalb desselben eingeschlossene H nahezu der höchste Punkt des ganzen Gebietes, zis8 m über Null der Glbe sich befindet. Die Lage des Grund und Bodens, welcher . die neue Seewarte zur Ban⸗ stelle gewählt wurde, wird als zu klimatologischen Beobachtungen sehr geeignet bezeichnet. Die Zugänglichkeit der Lokalität vom Hafen aus und das Freisein von erheblichen Einflüssen, durch größere Eisen⸗ massen ausgeübt, seien für die besonderen Zwecke des Instituts in genügendem Grade berücksichtigt. In den letzten Tagen des August und den ersten Tagen des September 1879 wurde die ufstellung von Thermometern uf dem Stintfange durch die deutsche Seewarte be⸗ wirkt, damit daselbst und bei dem Seemannshause, wo diese Auf⸗ zeichnungen zur Zeit noch geschehen, für einige Jahre gleichzeitige hermometer Aufzeichnungen gusgeführt werden können; doch soll. Aufzeichnungen dieser beiden Thermometer—

Laufe des Jahres S7 in Leb an der hinterpommerschen Küste und e rf g. 3. . ö. 83 9 . Grenze, Si veiter Klasse errichtet, 1879 im E

0 Nebenstellen . K Seewarte

außer von dem Direktor von verschiedenen Beamten der Abtheilun⸗

J halten im Ganzen 79 einzelne Exemplare. Ueber die Benutzung der Bibliothek und Kartensammlung wird bemerkt,

daß sie auch im Jahre 1879 eine sehr rege gewesen fei Im Ganzen wurden 7865 Werke und . r, g, . geben. In diesen Zahlen ind diejenigen, über die Benutzung

der periodischen Literatur, innerhalb des Lesezimmers der Bibliothet von Seiten der Besucher und des Personales der Seewarte nicht t

einbegriffen. Das Lefezimmer war täglich von 9 Uhr Vormittags

bis 3 Uhr, Nachmittags geöffnet, ausgenommen an Sonn⸗ und Fes,

tagen. Die von der Seewarte gehallenen Zeitschriften und . der Uhrmacherkunst gehen nach der Journalisirung in der Blbliathet

der Abtheilung 7, dem Chronometer⸗-Institute, der Seewarhe zu und

liegen dort zur Einsicht aus. Die Bibliothek und die Karten,

sammlung wurden von einem eigens dazu angestellten Beamten unter der, unmittelbaren Leitung des. Direltors verwaltet

Fine, Revision der Bibliothek fand bei Gelegenheit ö. Lokalrevision der Seewarte in, den Tagen vom 19. Oktober biz 2. November 1879 statt. Wie in dem ersten Jahresberichte, so spritz auch in dem vorliegenden Berichte die Direktion die Bitte aus, sis durch Ueberlassung älterer Schriften der nautischen Literatur und ö. Vartenwerken in ihrem Bestrehen zu unterstützen, die Bibliotzet o! Seewarte auch nach dieser Richtung hin zu vervollständigen. Den vorliegenden Jahresberichte ist eine Karte der meteorologischen Sn. tionen, Signalstellen 26. der deutschen Seewarte sowie ein Situation; plan von den Baulichkeiten der deutschen Seewarte in Hamburg bei

gefügt.

Cslost ermeier⸗Stif tung.

Das durch die obige Stiftung errichtete Stipendium ist dan bestimmt, unbemittelten jungen Leuten von Talent und guten Sitz! welche die, Jurisprudenz und Geschichte zu ihrem eigentlichen um ß machen, die Mittel hierfür zu gewähren und wird de Regel nach auf 3 Jahre mit 1207 M0 jährlich verliehen.

Das Stipendium ist am 1. Oktober d. J. vakant und haben die

Bewerber ihr Gesuch unter eingehender Darlegung ihrer Quasififgtioer

bis zum 1. Juli d. J. an das Kuratorium der glostermeier· Sti um in Detmold zu Händen des Unterzeichneten zu richten.

Der Meldung sind anzuschließen beglaubigte 5

J) über das bisherige sittliche Verhalten des Bewerbers,

2) über dessen Reife zum Beziehen der Universttät,

3) über die gehörten Kollegia, falls der Bewerber schon ein Universität besucht hat und sein Studium zur weiteren Ausbihhm in den fraglichen Wissenschaften über das Triennium hinaus l dehnen will, . .

Hein obrigkeitliches eingehendes Zeugniß über die Vermgene⸗ verhältnisse des Bewerbers.

Bei der Wahl unter den Bewerbern wird vorzugsweise die wägung entscheiden, welcher von ihnen am meisten den Anferderunson der Stiftung entspreche, namentlich bei welchem am meisten min. nehmen sei, daß er zu dem Gesamnmmtstudium der Jurishrudem in Geschichte Talent und Neigung besitze und dasselbe zu feiner Leben aufgabe machen werde. . . ö ;

Aus demselben Grunde wird auch dem Stipendiaten, falls w Kuratorium aus den während der Studienzeit beizubringenden wan, Nachweisen die Ueberzeugung gewinnen sollte, . er den si forderungen der Stiftung nicht mehr entspreche, das tipendim it die Zukunft entzogen werden.

Detmold, den 9. April 1881. . . .

Das Kuratorium der Clostermeier⸗-Stiftung.

„Meyer, Geh. Ober⸗Regierungs⸗Rath.

Giner der angesehensten Berliner Bildhauer, Professor Albert Wolff, darf heute auf eine fünfzigjährige ununterbrochene und teßh künstlerische Thätigkeit zurückblicken. Am 14. November 1814 n Neustrelitz geboren, trat er am 19. April 1831 in das tehin Rauchs ein, dem er hald als begabter und zuberlässiger Gehilfe be der Ausführung bedeutender Arbeiten, namentlich auch der Vicon für die von König Ludwig erbaute Walhalla, zur Seite fand. Mn Jahre 1844 wurde er von hier gus nach Carrara gesanbt, um hit Ausführung der Marmorstatuen für die Terrasse zu Sanzsonci n leiten und, nach fast zweijährigem Ausenthalt in die Rnuchsche Werk statt zurückgekehrt, an, der Modellirung des Reiterdenkmals Friedrich des Großen für Berlin theilzunehmen. Noch im Atelier des Meister⸗ entstand Hie erste selbständige Arbeit des Künstlers, eine Statne der Gräfin Raczynska als Hygieg. Ihr folgten alsbald ein Crucifft für die von der Prinzessin Albrecht erbaute Kirche zu Kamenz, die Reliefs am Sockel der Berliner Invalidenfäule, eine Kande⸗ labergruppe für die Großfürstin Katharing von Rußland und die in Italien ausgeführte, im Jahre 15853 in Marmor voll endete Gruppe. der Pallas, die den zum Kampf ausziehenden . anfeuert, für die Berliner Schloßbrücke, Im Jahre 1561 ge angten auf dem Gebiete der idealen sowohl wie der monumentalen Mlasti seinen dauernden künstlerischen Ruhm begründete, die kühne und lebensbolle Gruppe des Löwentödters auf der ö Trephen⸗ wange des Herliner Museums und die charakteristische Reiterstathne d Königs Ernst August auf dem nach ihm benannten Pntz vor dn Staatsbahnhof zu Hannover. An diese Schöhfungen, zu denen aun zahlreichen Portrgitbüsten noch die Denkmäler des i, Georg von ö in Neustrelitz und des Großsherinh Friedrich Franz J. von Mecklenburg-Schwerin in er f schir eine ansehnliche Reihe mehr oder minder dekorativer, meist in den Marchschen Ctablissement zu Charlottenburg in gebranntem Iloj ausgeführter Arbeiten von zum Theil, kolossalem Maßstabe, nien Figuren der vier Crangelisten für die Schloßkirche in Nane, die, Gestalten der, vier Fakultäten und die Statuen des n Albrecht von Preußen und König Friedrich Wilhelms IV. fürn berg, die Statue Galilei's für Pest, diejenigen des gro n fürsten, Friedrichs des Großen und Kaiser Wishelms für M hn des Gewehrfabrikanten Laute in der Taubenstraße zu Berfin n. hinzukemmen, schloß sich seit dem Jahre 1855 die ö, kolossalen Reiterdenkmals Friedrich Wilhelms 1II. im Berling garten an, das mit dem Figurenschmuck des Postaments 18 6 vl endet wurde, während die Statue selber bereits 1871 auf einem nt visorischen Sockel ihre Aufstellung fand, Das Relief des Trunhe einzugs an der Berliner Sieges säule, die 1877 vollendete Bun statue Friedrichs des Großen für das Kadettenhaus zu Lichterstte ein Giebelfeld für das neue Museumsgebäude zu Schwerin mit de figurenreichen Darstellung der Vermählung des Amor und da Psyche, die sitzende Gestalt des Friedens für die Treppenanlaye des Belle-Alliangeplatze und die stehende des Frieden den. Saal der Reichtbank zu Berlin, beschaͤftigten den Kmsi während der letzten Jahre; das Modell einer Marmorgmnhpe des Bacchus mit seinem Panther für die National-Galerie sieht seit län⸗ gerer Zeit in seinem Atelier der letzten Vollendung entgesen. Wie Durch fein künstlerisches Schgffen, das ihn als einen det fruesten Vertreter der Prinzipien der Rauchschen Schule und als einen Meister kennzeichnet, der mit, dem gründlichsten Studium der Natur die strengste Gewissenhaftigkeit und ein feingebisdetes Formgefüͤhl berbin det, zo hat sich Wolff, der seit 1366 als Profeffor der Akademie der Künste angehört, auch durch eine umfassende und et solgreich Lehrthätigkeit, hervorragende Verdienste um die neuere Bildhauerei erworben. Eine Reihe der trefflichsten jüngeren Künstler, zu denen Schaper Encke, Reusch, Otto Lefsing, Herter u. w. A. zählen, ve. danken ihm ihre Ausbildung, und dem Kreise ehemaliger Schüler ist denn auch der Gedanke Liner angemessenen Feier des Künstler= Jubiläums des verehrten Meisters entsprungen.

Die zu einer 19tägigen Uebung beim Garde-Corps ein= beorderten Res ervisten sind gestern Abend hier eingetroffen und heute Vormittag an die Regimenter vertheilt worden.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Kesse h. Druck: W. Els ner.

Sechs Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

Berlin:

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sodann die beiden Werke zur Aufstellung, durch die Wesf