Tag der Prüfung für
Ort. Lehrerinnen. fernen. Art der Lehrerinnen⸗Prüfung. . , 27 Mär — Abgangsprüfung an der städti⸗ — 6 Lehrerinnen⸗Bildungs⸗ anstalt. ö 22. April 28. April Kommissionsprüfung. Königsber 12. April 20. April desgl. i. Psthr. 19. Sept. 258. Sept. desgl. nnn, 28. Febr. 28. Febr. desgl. . ö ö. . 12. April . , ienb Mãär — gangsprüfun r . ö . . Lehrerinnen⸗Bildungẽs⸗ anstalt.
Marienwerder . 2. J. Qlt. Kommissionsprüfung. ontabaur. .. 190. Mai 3. Mai desgl.
ünster.... 27. Mar Mãärz desgl. ö m 10. ien, — , , gn, an dem König lichen Lehrerinnen⸗Seminar.
16. Okt. 16. Okt. e rehm afin, iht i ĩ mia — gangsprüfung an der städti⸗ n m ⸗ schen katholischen Lehrerinnen ⸗ 10 n n t e klapt: died. 8. Mai — Abgangeprüfung an der städti⸗ . schen Lehrerinnen ⸗Bildungs⸗ . ganlts ff if Oppeln.. ... 3. At. 2. Okt. Kommissionsprüfung. . . 20. März — Abgangsprüfung am Königlichen Lehrerinnen ⸗ Seminar. r , 27. März 31. März desgl. 11. Sept. 15. Sept. desgl. J Potsdam .... 20. Maͤrz . Tommissionsprüfung. k aarburg. . . . 253. März 31. März Ahgangäprüfung am Königlichen Lehrerinnen Seminar. Schleswig. . . . 21. Febr. 26. Febr. Kommissionsprüfung. 5. Sept. 9. Sept. desgl. ‚ ö - . Stendal ..... 3. März 9. Marz Koimmissionsprüfung (für Volkg⸗ schullehrerinnen). ,, 19. Wril 19. April Kommissionsprüfung. 19. Okt. 19. Okt. desgl. Stralsund .. . 31. Skt. 31. Okt. des zi. . ö nn, 26. Aug. — Abgangsprüfung an der städti⸗ schen Lehrerinnen Bildungs⸗ anstalt. . , 4. Mai — , , mn an , einer Privat ⸗Lehrerinnen⸗Bildungs⸗ anstalt. . Wiesbaden ... 12. Mai 19. Mai Abgangeprüfung an der städti⸗ schen Lehrerinnen- Bildungs⸗ anstalt. k nenn, 13. Febr. 18. Febr. Abgangs prüfung am Königlichen Lehrerinnen⸗Seminar. Aichtamtliches. Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 12. Januar. Ihre Majestät
die Kaiserin und Königin war heute in einer Vorstands⸗ sitzung des Frauen Lazareth⸗Vereins anwesend und ertheilte, nach Sr. Majestät dem Kaiser und König, dem Bischof von Fulda die nachgesuchte Audienz.
— Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz wohnte gestern der Vorstellung im Schauspiel⸗ hause bei.
— Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Justizwesen und für Rechnungswesen sowie der Ausschuß für Justizwesen hielten heute Sitzungen.
— Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Reichstags befindet sich in der Ersten Beilage.
In der heutigen (23) Sitzung des Reichstages, welcher der Staats⸗änister von Boetticher, mehrere Be⸗ vollmächtigte zum Bundesrath und Kommissarien desselben beiwohnten, stand als erster Gegenstand der Berathung auf der Tagesordnung die dritte Berathung des Beschlusses des Bundesraths, betreffend die Aufnahme der Kalifabriken und
Anstalten zum Imprägniren von Holz mit erhitzten Theerölen in das in dem 5. 16 der Gewerheord⸗
nung enthaltene Verzeichniß der gewerblichen Anlagen, welche einer besonderen Genehmigung bedürfen (Vekanntmachung vom 26. Juli 1881, Reichs⸗Gesetzblatt S. 251), auf Grund des in zweiter Berathung genehmigten Bundesrathsbeschlusses. Die Vorlage wurde ohne Diskussion genehmigt.
Es folgte dann die Foꝛtsetzung der ersten Berathung des von dem Ahg. hr. Windthorst eingebrachten Gesetzentwurfs, he⸗ treffend die Aufhebung des Gesetzes über die Verhin⸗ derung der unbefugten Ausübung von Kirchen⸗ ämtern, vom 4. Mai 1874.
Der Abg. br. Hänel führte aus, die Regierungapresse habe darauf hingewiesen, daß bei dieser Vorlage die große liberale Partei sich zersplittern würde, und gesragt, wie sich die Jegierung auf eine solche Partei siützen könne! Aber bie Leh Zersplitterung habe sich auch auf der konservativen
eite gezeigt. Er spreche zwar nur im Namen der Mino⸗ rität seiner Partei, aber in Einem fühle er sich eins mit derselben darin, daß es nicht Spekulation auf wesentliche Unterstützung von Seiten des Centrums gewesen sei, was die Majorität zur Annahme des Antrags bestimme. Wenn die Minorität sich hiergegen erklärt habe, so sei sie von der Er⸗ wägung ausgegangen, daß das Gesetz vom 4. Mai 18574 ein wesentlicher Bestandtheil der Maigesetzgebung sei, bestimmt zum Zweck der Ausführung derselben, und daß eine Revision zur Zuständigleit des Landtages gehöre. Zur Versöhnung sei auch er bereit. Nur scheine ihm, daß dazu der Antrag Windthorst wenig geeignet sei. Die Regierung sei der gestrigen Interpella⸗ tion, welche Stellung sie zu dem Äntrage einnehme, mit Bon⸗ hommie ausgewichen. Äber das sei doch nicht Politik, und der Bundesrath etwas mehr als ein Oberhaus. Aus dem Schweigen allerdings könne man entnehmen, daß der Antrag der Regierung gar nicht so unangenehm sei. Die Centrums⸗ partei habe auch gestern noch erklärt, daß ihr Standpunkt die Aufhebung der Maigesetzgebung sei. Diefen Standpunkt theile aber auch die Majorslät feiner Partei nicht. Die Maigesetzgebung habe Bestimmungen, bie irrevisibel seien. Er persönlich . in dem Antrage nur das Verlangen des Cen rin, . H ion zu stärken, um dem Jiel, der Aus—
nn aigese . ; erlangen zu *cße nahe. zu kommen. Ein solches etzt . 5 nah ie ien, e er nicht den Muth.
Seiten über Kulturkampf.
a frage er sich, wer denn eigentlich der Ürheber desselben
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ewesen sei. Es habe eine Zeit gegeben, wo die Reichs partei es
. zur Ehre angerechnet habe, den Abg. Dr. Falk zu den Ihrigen zu zählen, den sie jetzt verurtheile. Er stimme gegen den Antrag, weil er befürchte, daß derselbe als eine Konzession ausgenutzt werden würde, um Institutionen zu beseitigen, die im Prinzip auch von der Majorität seiner Partei fest⸗ gehalten würden. .
Der Abg. Liebknecht wies die Behauptung, daß das So⸗ zialistengesetz geringere Härten enthalte als die Maigesetzgebung zurück und erklärte sich gegen Ausnahmegesetze überhaupt. Der Stagts-Minister von Boetticher habe erkäͤrt, die Regierung suche Belehrung. Nun, eine solche sei der Regierung in den Wahlen geworden. .
Der Abg. Freiherr von Hammerstein erklärte, er sei mit dem Abg Hänel darüber einverstanden, daß jetzt jede Partei die Urheberschast des Kulturkampfes von sich abwälzen wolle. Er wolle auch nicht sagen, die . habe den⸗
selben angesangen, aber sie habe ihn vergiftet und zu
einem Kampfe, gegen alles positiv Ehristliche ge⸗ staltet. Nedner erklärte sich im weiteren Verlaufe seiner Rede. für die völlige Aufhebung der Maigesetze.
Ein Staat, welcher verlange, daß eine Kirche ihre Formen nach seinen Gesetzen modele, werde mit keiner Kirche in Frie⸗ den leben können. Zwischen den konservativen Parteien be⸗ stehe nicht, wie der Abg. Hänel meine, ein Prinzipieller Unter⸗ schied; nur eine Opportunitätsfrage sei es, die sie im Augenblicke trenne. Ein Ausnahmegesetz hebe man auf, wenn der Zweck desselben erfüllt sei. Alle materiellen und forniellen Voraussetzungen für das Ge⸗ setz vom 4. Mai 1854 seien aber in diesem Augenblick hin⸗ fällig geworden. Er wünsche darum die Aufhebung desselben und hoffe, daß sich auch die Bundesregierungen gegen diesen Antrag nicht verschließen würden.
Bei Schluß des Blattes nahm der Abg. Richter (Hagen) das Wort.
— .Die aus der ganzen Monarchie bei dem landwirth⸗ schastlichen Ministerium eingegangenen Witterungs⸗ und Saatstandsberichte bestäligen im Allgemeinen die gün⸗ stigen Resultate der Kartoffel- und Rübenernte. Die Ein⸗ bringung wurde durch den früh im Oktober eingetretenen Frost vielfach erschwert, ging aber im Tauf des Novembers noch ohne größeren Verlust von Statten. Aus einigen Be⸗ zirken der westlichen Provinzen werden ungewöhnlich hohe Kartoffelerträge gemeldet, auch ist die anfängliche Befürchtung von Fäulniß und Auswuchs nicht in besonders hohem Grad eingetreten. Geklagt wird über ben mangelnden Export nach England, und über niedrige Spiritus und Stãärkepreise. Immerhin ersetzt die reichliche Kartoffelernte andere spärlicher produzirte Futtermittel.
Der Mangel an Streu und Futterstroh macht sich viel⸗ fach fühlbar und hat die Aufmerkfamkeit der Verwendung von Torsstreu zugewandt. Etwas gemildert ist der Futtermangel durch die diesmal bis in den Dezember hinein, also ungewöhn⸗ lich lange, vorhandene Möglichkeit, das Vieh auf die Weide gehen zu lassen. .
Die Herbsthestellung ist zwar durch den Oktaberfrost und die spätere feuchte Witterung. verzögert, aber doch überall noch rechtzeitig beendet worden. Der Stand der Saaten ist ein günstiger; in einigen Gegenden wird geklagt über Mäufefraß.
Der Stand der Oelsaaten wird als ungünstig bezeichnet.
Die Holzabfuhr ist durch das weiche Wetter erschwert, der Konsum auch ein fehr geringer geblieben.
(Dr. J.)
Sachsen. Dresden, 11. Januar. Die Zweite Kammer bewilligte in ihrer heutigen Sitzung den Etat des Kultus und öffentlichen Unterrichts mit geringfügigen Abänderungen. Erheblichere Debatten knüpften sich an Kap. gl, Universität Leipzig, zu welchem der Ahg. Bebel einen Antrag auf Anstellung einer umfassenden Unterrichtsstatistik ein- brachte und die Uebernahme des ganzen Unterrichts⸗ wesens auf den Staat befürworkete Letztere An⸗ sicht wurde jedoch allseitig bekämpft und der Antrag abgelehnt. Bei Kap. 92, Gymnasien und Realschulen, trug Abg. Starke eine Reihe von Wünschen vor und bat nament— lich um Abstellung der vielfach erhobenen Klagen über die Ueberbürdung der Schüler. Staats⸗-Minister Dr. von Gerber erkannte die Berechtigung der erhobenen Klagen an und ver— sprach, in seinen Bemühungen, denselben abzuhelfen, auch lünftig fortzufahren, legte aber dar, daß gerade hier bedeutende Schwierigkeiten entgegenständen, welche ihren Grund hätten in der eigenthümlichen und zum Theil bedauerlichen Richtung, welche das höhere Unterrichtswesen neuerdings genommen habe.
. . Darmstadt, 10. Januar. (Darmst. Ztg.) Das erathungsmaterial, welches der demnächst zusam⸗ mentretenden Zweiten Kam mer bereits vorliegt, ist ein ziemlich umfangreiches. Hauptgegenstand der Berathung werden naturgemäß vorerst das Staatsbudget sür die Finanz⸗ Periode 1882‚35 und der damit im Zusammenhang stehende Entwurf des Finanzgesetzes bilden. Weiter hat die Regierung bis jetzt fünf Gesetzentwürfe vorgelegt. Dieselben betreffen die Bildung von Provinzialfonds für den Neubau von! Kreis— straßen, die Ausführung des deutschen Gerichtskostengesetzes und der deutschen Gebührenordnungen für G n , . und für Zeugen und Sachverständige, die Enteignung von Grund— eigenthum, die Hinterlegung von Depositen und Kautionen und von Krivatfapitalien bei der Haupt Staats kasse und die Gewann⸗ und Parzellen vermessung. Eine weitere Vorlage der Regie⸗ rung bezweckt die Erhöhung der Pensionen der Wittwen und Waisen der Volksschullehrer für die nächsten drei Jahre. Die Zahl der von einzelnen Abgeordneten gestellten Anträge be— trägt bis jetzt 17. An Interpellationen sind bis jetzt 5 ein⸗ gereicht worden. Zu diesen Gegenständen kommen noch die
dem Hritten. Ausschüß obliegende Prüfung der Wähler ' bern! einige Petitionen. g Prufung hlen, sowie
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 11. Januar. (W. T. B.) gestrigen Hofdiner ber dem Kaiser wohnten Prinz, leuß, Graf Berchem, von Thielau, Graf Schwerin, Oberst' dieutenant Graf Wedell, ferner die Offiziers⸗Deputationen des 3. Preußischen Drg ho ei h ein ene, und des Preußischen 2 Garde Dragoner egiments, sowie sämmtliche Prinzen von
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est, 10. Januar. In der heutigen Konferenz der libe⸗
ralen Partei legte der Minister⸗Prästdent von Tisza die . vor, ob die Partei bas demnächst zu verhandelnde räliminare des Staatsvoranschlages auch im Allgemeinen zum . einer Debatte machen oder nach der bis⸗
herigen Praxis nur über die Details desselben verhandeln
will, ferner wie über die Detgils verhandelt werden sol Hierauf wurde einstimmig beschlossen, daß im Schooße der Partei keine allgemeine Debatte stattfinden soll; wohl aber wer. den die Beschlußanträge verhandelt werden. Das Budget wur) hierauf im Allgemeinen angenommen. — In der Fonferen⸗ der Unabhängigkeitspartei wurde das Budget in Beraihun gezogen und beschloß die Konferenz, dasselbe auch nicht zu Basis der Spezialdebatte anzunehmen, sondern einen Beschluj antrag im Hause einzubringen. — Laut Meldung der lng Post“ wird der serbische Kirchen kongreß am 18. d. I wieder einberufen werden, bei welcher Gelegenheit der Könjg liche Kommissär von Eseh die Allerhöchste Entschließung be züglich der Ernennung des Bischofs Angyelits zum Patriarchen bekannt geben werde.
Großbritannien und Irland. London, 10. Jann, (Allg. Corr) Die Königin wird, den bis jetzt getroffenen Dispositionen zufolge, in Osborne, bis zum 20. Februar weilen und dann nach Windsor zurückkehren. — Die Vermählnn des Herzogs von Albany mit der Prxinzefsin Helene von Wgldeck wird Anfangs März im Königlichen Schlosse zu Windsor und zwar entweder in der St. George Kapelle oder in der Privatkapelle der Königin stattfinden, Prinz Leopold verabschiedete sich gestern von der Königin in Osbgrne und trat die Reise nach Arolsen (Waldech an.
Trotz einiger hoffnungsvollen Anzeichen, wie der Um—= stand, daß die Geschworenen der verschiedenen Assisenhöfe, insbesondere in Cork, sich durch den Terrorismus der gehei⸗ men Landliga nicht einschüchtern lassen, über Personen, welche agrarischer Vergehen und Verbrechen angeklagt sin, daz Schuldig auszusprechen, sind die Zustände in . noch immer beklagen swerth. Der Strike gegen die achtzahlung scheint so entschlossen wie je zu sein. In Folge des ernsten Standes der Dinge in der Grafschaft Limerick sind Truyhen aus Dublin requirirt worden. Bald nach ihrer An bunst wurde ein Patxrouillendienst organisirt, der, verhindern soll, daß die Anhänger der. Landliga, wie jekt. schieht, in Massen Treibjagden veranstalten. Das Mila vertritt dort die Polizei, welche zur Unterdrückung des Jagd⸗ unwesens nicht ausreichte. In Kildario, Grafschaft Kildare, löste die Polizei am Sonntag eine Versammlung der dortigen Frauen-Landliga auf, nahm“ aber leine Verhaftungen vor. In Cork ist eine aus zwölf Personen bestehende Bande ding= sest gemacht worden, welche seit geraumer Zeit alle Ge waliakte in der Umgebung der Stadt verübte. Es heißt, daß diese Verhaftungen auf Grund von Enthüllungen Connels, des ehemaligen „Kapitän Moonlight“, welcher n= geber geworden ist, erfolgt find. Es werden weitere Ver— haftungen und Waffenbeschlagnahmen erwartet. Verstärkungen an Truppen und Konstablern sind in Cork angekommen, und die Stadt ist von einem Kordon von Schildwachen umgehen welche scharf auf verdächtige Individuen vigiliren. — In den
Dubliner Kirchen wurde am letzten Sonntag ein Hirtenbrief des Erzbischofs und der Bischöfe der entstaatlichten irischen Kirche verlesen, welcher im Hinblick auf die gegenwäriigen ZHustände in Irland für nächsten Freitag einen Buß⸗ und Bettag anberaumt.
Frankreich. Paris, 10. Januar. (Cöln. Itg) Im Ministerrath wurde heute Morgen über den Ge seß⸗ entwurf, betr. Veränderung der Ver fassung, berathen. Dieser Entwurf verlangt Abänderung des Wahlde t ahten sür die Senatoren auf Lebenszeit, Erweiterung der Zahl der Wähler, Beschränkung der Zuständigkeit des Senats in Budgetsachen und Aufnahme der Listenabstimmung in di Versassung. Die Regierung will dem Vernehmen nach diesen Gesetzentwurf zunächst allein den Kammern vorlegen, und zwar aus dem Grunde, weil Gambetta, falls derselbe ver—⸗ worfen wird, zurückzutreten beschlossen habe und dann die übrigen Vorlagen des jetzigen Kabinets überflüssig seien. Der Ministerrath beschloß ferner, daß das Ministerium keine Er— klärung geben werde. Der Präsident der Republik hat es abgelehnt, in dieser Sache eine Botschaft an die Kammern zu richten. — Die heute wegen des Vorfalls am letzten Sonntage abgeurtheilten Verhafteten erhielten fast Alle drei Monate Gefängniß.
— 19. Januar. (Fr. Corr.) Die ordentliche Session 1882 wurde heute in beiden Häusern bes Parlaments
eröffnet. Im Senat fungirte als Alterspräsident Hr. Gaulthier de
Rumilly. Er wünschte dem Lande zu dem Ergebnisse der Wahlen vom 8. Januar Glück, welche den Einklang zwischen den beiden Kammern wiederherstellten, wie dies Hr. Gamhetta in seiner Rebe von Cahors prophezeit habe. Man vertagte sich dann auf Sonn— abend. In der Depulirtenkammer hielt Hr. Guichars als Alterspraͤsident eine Ansprache ähnlichen Inhalts, wobei er noch hesonders auf die Dringlichkeit republikanischer Reformen hinwies. 3h Verlesung gelangte ein Schreiben bes Seine⸗Präfekten Flo quet, in welchem dieser seine Entlassung als Abgeordneter giebt, Man schritt hierauf sogleich zu den Wahlen für das Präsidium des Hauses, kam aber für heute über die Wieder⸗ wahl des Hrn, Henri Brisson zum Präsidenten nicht hinaus — Interpellationen stehen in der Deputirtenkammer bey rr 1 über die allgemeine Politik der Regierung, 2) über die jüngsten Ernennungen in dem höheren Regierungspersongh, 3) über das Verhalten der Behörden gegenüber dem Arbeiler— strike von Grand Combe.
Der „National“ meldet, eine seiner gestrigen Angaben bestätigend: „Es ist beschlossen worden, daß nur der Revistons⸗ entwurf in der Kammer, fogleich nachbem das Bureau gebildet worden ist, eingebracht werden soll. Die Freunde des Kabinets geben als Grund dafür an, daß, wenn, wie man sagt, weder die Kanimer noch der Senat die Vorlage annehme, Hr. Gam betta entschlossen ist, sich zurückzuziehen, und daß es dann überflüssig wäre, die anderen Vorlagen erst einzu⸗
bringen.“
— 11. Januar. (W. T. R.) Die heutige Versamm⸗ lung der Deputirten von Paris erklärte sich zustim⸗ mend zu dem Interpellations-Entwurf der äußersten Linken über die allgemeine Politik, wird aber eine Frage wegen der Kundgebung der Blanquisten am letzten Sonntag hinzufügen.
Die Konvention wegen erstellung eines Hafens in Tu nis ist gestern zwis 6 ö .
Sobald sich der Nahrun gꝗsmangel im Innern des Landes fühlbar mache, ö ben jf J J