zum Deutschen Reichs
Erste Beilage
Berlin, Mittwoch, den 9. Mai
⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗ Anzeiger.
1883.
M 107. rern j j natürlich alles per Schiff, da die Eisenbahnfracht zu theuer sie von 136611 auf 27 Proz. heruntergegangen seien. 1876 Aichtamtliches. werden würde. Die Verbindung mit Schweden sichere seiner seien die Erträge 2,2, 1879 nur 1,9 23 . ö. während Preußen. Berlin, 8. Mai. Im weiteren Ver⸗ Heimathprovinz einen bequemen Transport zu; würden aber der letzten drei Jahre 24 Prozent. Wenn man am grünen lauft der gestrigen G3) Sitzung des Reichstags wurde sitzt die hohen Zölle eingeführt, so würde das schwedische Hol; Holz nicht mehr als 2.4 Proz zu erzielen im Stande sei, so ege das Vorhandensein des Nothstandes auf der Hand, und
die zweite Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend die Ab⸗ änderung des Zolltarifs (Holzzölle, auf Grund des mündlichen Berichts der XIII. Gommission fortgesetzt.
Der Abg. von Tepper⸗Laski erklärte Namens seiner poli⸗ üischen Freunde, daß seine Partei für die Vorlage nach den Kommiffionsbeschlüßen stimmen werde. Seine Partei be⸗ urtheile dabei die Lage der deutschen Forstwirthschast auf Grund der gesammelten praktischen Erfahrungen, und gestützt auf die Autorität fast aller deutschen Forsttechniker; die Abgg. Mirichlet und Oechelhäuser widerstrebten dem Holzzoll nur auf Grund ihrer freihändlerischen Theorien, ohne irgend welche praktische Erfahrung zu besitzen. Der Abg. Dirichlet behaupte, die Waldreinerträge seien konstant ge⸗ egen; die Motive der Vorlage bewiesen das Gegentheil. Nicht die Motive, sondern vielmehr die liberalen Herren stugten ihre Behauptung auf ganz willkürliche, aus ihrem Zu⸗
sammenhang gerissene statistische Daten, Kein preußischer Forstwrih werde den Herren von der Linken in der Frage des doltzol Mstimmen; und wer wie Uer Abg. Dirichlet be⸗ hauple, die Zuöllehöhung führe zur Devastation, der kenne (ben einfach die Verhältnisse nicht. Die Rechnung, die der
Bcchelhänser aufgestellt habe, sei noch viel falscher, als der lbe dieß von der Zusammenstellung der Regierung be⸗ haupt Schon aus dem Grunde, weil der Abg. Dechelhäuser
einfach nach anderen Plätzen befördert werden, und Schles⸗ ezwungen, sich nach anderen Hölzern um⸗
wig⸗Holstein wäre te sich dann nach dem Osten der Monarchie
zusehen. Man mü
wenden, und andere Beziehungen anzuknüpfen suchen. Es bliebe den Schleswig-⸗Holsteinern also bei Annahme der Zölle nichts weiter übrig, als dieselben ent—
weder zu bezahlen, oder die Verbindungen abzubrechen. Mit den Kornzöllen habe sich Schleswig-Holstein zufrieden ge⸗ geben, obgleich es einen sehr starken Viehbestand besitze und nicht der Importeur, sondern der Konsument den Zoll tragen müsse (Redner wurde vom Präsidenten ersucht, bei der Sache zu bleiden). Nun, es gehe auch ohne die Beweisführung, und er könne erwarten, daß man seinen Worten glaube, auch ohne daß er sich von der Sache entferne, er betone aber, die Korn⸗ zölle seien Bedürfniß für die Reichskasse gewesen, sie würden gleichzeitig von allen Konsumenten gezahlt, die Holzzölle aber würden nur die einzelnen waldarmen Provinzen treffen. Er bitte daher, die Vorlage abzulehnen.
Der Abg. Frhr. von Pfetten betonte, es handele sich darum, ob seit 1879 Erscheinungen zu Tage getreten seien, welche eine Korrektur der Zollsätze des Tarifes nöthig machten. 7 dieser Beziehung sei der statistische Beweis gelungen.
ahlreiche Gebirgs bewohner würden der drängendsten Noth preisgegeben, wenn die Ausfuhr des Holzes aus entlegenen
seine Rechnung ausschlie ßlich auf die Waldreinertrãge basire. Diese schwankten aber je nach den Konjunkturen, der Qualität des Holjes und der Quantität des Einschlages in den einzelnen Jahren nach oben wie nach unten. Der einzige richtige Maß⸗ slab für die Rentabilität der Waldwirthschaft sei die Wald⸗ bodenrente, d. i. die Höhe der Verzinsung des im Walde steckenden Kapitals an Grund und Boden, Aufforstungs⸗
kosten, Zins⸗ und Zinseszinsverlust während der keit der Zollerhöhung. Auch Handels interessenten seien für die Vor⸗ S809 bis 100 jährigen Abholzungsperiode 2c. Der lage. Äbgesehen davon, daß der enorme Staatswaldbesitz auch Forstwirth habe denselben Anspruch auf eine angemessene] die sonst nicht bei der Produktion Betheiligten als Inter⸗
Verzinsung seines im Walde steckenden Kapitals, wie der
Tandwirth, der Kaufmann und der Industrielle. Der deutsche
der heute noch eine Waldbodenrente von nur 3 Proz ernele, den könne man weit und breit mit der La⸗ terne fuchen! Der deutsche Privat⸗Forstbesitz sei leider bereits auf dem Punkt angekommen, wo es wenig mehr zu devastiren gebe. (Oho! links) Die Linke behandele diese Dinge scherz⸗ hast; dieselben seien leider sehr ernst zu nehmen. Er sei überzeugt, nicht zur Devastation werde der Holzzoll führen, fondern umgekehrt eine Anregung zur Aufforstung und zur Erhaltung des Waldes bieten, Früher hätten die Liberalen selbst Anträge gestellt, die Regierung möge Dedlände⸗ reien aufforsten und Devastationen entgegentreten; jetzt, wo die Regierung einmal auf anderem Wege wirksam den deutschen Wald schützen wolle, sage die Linke mit einem Mal, ein Noth⸗ stand sei gar nicht vorhanden. abgenommen? Im Gegentheil, der Grund der Qppofition der Wmnken sei vielmehr nur der, daß die Linke die Interessen der deutschen Forstwirthschast einseitig mit denienigen des Groß⸗ grundbesitzes identifizire, und daß sie im Großgrundbesitz den Hort der konservativen Anschauungen erblicke. Der Abg. Rich⸗ ter habe neulich klären. Dabei s in Deutschland gar nicht in Händen des Selbst wenn indessen dem Großgrundbesi gehörte, denselben Grundbesitz. Es sei nicht nur unbillig, lich, zwischen Groß- und Kleingrundbesitz kün
Forstwirth aber,
stlich einen In⸗
teressengegensatz zu konstruiren. Die Befürchtung, daß die
Holzpreise durch die ö allzu sehr steigen würden, jei unbegründet. Die Preissteigerung werde nur ganz minimal sein, und andererseits werde der höhere Zoll den Holzproduzenten einen gesicherten Absatz schaffen, der bisher wegen der Ueber⸗ schwemmung des deutschen Marktes mit ausländischen Hölzern nicht vorhanden gewesen sei. Es sei ganz unzweifelhaft, daß die deutsche Holzproduktion einer erheblichen Steigerung der Nutzholzausbeute fähig sei. Das einzige, was er zugebe, sei, daß vielleicht in einzelnen Handelsstädten in der Uebergangs⸗ periode nach Einführung des Zolls gewisse nachtheilige Er⸗ scheinungen bemerkbar sein würden; aber man dürfe bei der Durchseßung wohlthätiger Neuerungen nicht ängstlich sein, als ob keinem einzigen Interessenten damit, zu nahe getreten werden dürfe. Man dürfte sonst nie einem neuen Steuergesetz zustimmen, am wenigsten der Brannt⸗ wein⸗ und Rübensteuer. Da fordere die Linke eine Er⸗ höhung, ganz unbekümmert darum, ob die Brennereien leiden würden oder nicht. Wenn die Linke aber denselben Landwirth,
Habe denn die Devastation
gar keinen Anstand genommen, dies zu er⸗ ei aber der größere Theil der Privatforsten Großgrundbesitzes. tz der meiste Wald würde er behaupten: Der Großgrundbesitz habe genau Anspruch auf den Schutz des Staates, wie der kleine sondern auch gefähr⸗
Thälern nicht mehr die Kosten decke. Die Sägewerksbesitzer hätten sich für die Zollerhöhung ausgesprochen, und den Inter⸗ essen der Sägewerke, welche wegen Lage an der Grenze auf Holz aus dem Auslande angewiesen seien, sei durch den Kom⸗ missionsbeschluß entsprochen worden. Andere Sägewerksbesitzer aber, deren Interessen sie zu Gegnern der Vorlage machten, lieferten aber gerade einen triftigen Nachweis für die Nothwendig⸗
essenten erscheinen lasse, würden auch die Konsumenten in ihren verschiedenen Kategorien nicht geschädigt. Die Forst⸗ verwaltungen legten ihrer Wirthschaftsführung soweit möglich kaufmännische Grundsätze zu Grunde, speziell von der baye⸗ rischen Forstverwaltung sei dem Redner bekannt, daß sie der
es sei nicht richtig, daß Nutzholz im Walde theuerer sei, als Brennholz, weil die geringwerthigen Nutzhölzer im Walde keine Käufer fänden, und sie fänden keine Käufer, weil die liberale Politit des Freihandels dieselben aus dem Walde vertrieben habe. Die Trangportkosten für das galizische Holz seien verschwindend klein gegen den Gesammtpreis, wozu es an Ort und Stelle in Deutschland verkauft werde. Der Festmeter koste von Galizien bis Thorn nur 3 6, während der Preis für den Festmeter fertiger Mauer⸗ latten 25 S6 betrage. Wenn man erwäge, daß nur 20000 Arbeiter in den deutschen Sägewerken beschäftigt würden, und auch diese nur zu etwa ein Drittel ausländisches Holz verarbeiteten, daß dagegen aber etwa 4 Millionen Ar⸗ deiter ganz oder theilweise mit Waldarbeit beschäftigt seien, so liege auf der Hand, daß diese letzteren zunächst Berücksichtigung verdienten. ie soziaien Segnungen dieser Vorlage würden für Deutschland in Kraft bleiben, wenn die Namen Derjenigen, welche heute für sie stimmen würden, schon längst verschollen und vergessen seien. ;
Der Abg. Goldschmidt bemerkte, der Handwerkerstand, von dessen Siandpunkt aus er die Vorlage betrachten wolle, würde wohl durch eine Erhöhung der Holzzölle mit am schwersten betroffen. Auch die von der Kommission beschlossenen Milderungen würden nicht die Gefahr verringern. Er ver⸗ stehe nicht, wie die Rechte ihr Eintreten für die Vorlage in Einklang bringen wolle mit dem so oft ausgesprochenen Interesse sur den Handwerkerstand. Er wolle gar nicht untersuchen, wie weil der Forstkultur ein Segen aus der Vorlage er⸗ wachsen könne. Die Ausführungen der Freunde der Vorlage hätten ihn nicht überzeugt; er glaube im Gegentheil, daß er⸗ höhte Holzpreise die Abholzungen nur vermehren würden, und daß diese in keinem Verhältniß zu den Auf⸗ forstungen stehen würden. Die Tendenz der Vorlage sei allein die Erhöhung der Forsterträgnisse zu Gunsten des Wald⸗ besitzes. Aus welchen Taschen wolle man denn die Portheile nehmen, die den Waldbesitzern zugeführt werden sollten? Man würde sie vorzugsweise aus den Taschen der Handwerker neh⸗ men müssen. Er stehe an der Spitze des größten Vereins, in
Verwerthung der Produkte die thunlichste Sorgfalt zuwende. Erhaltung des Waldes und Sicherung der Rachhaltigkeit bil⸗= deten die Grenze kommerzieller Waldausbeute, Allgemeine vitale Interessen des nationalen Erwerbs- und Gewerbsleben forderten die Annahme der Kommissionsbeschlüsse, welche hinter Prinzipien, die das Land schon so viel geschädigt hätten, zurücktreten müßten.
Der Abg. Dechelhäuser erklärte, wenn, wie nicht zu be⸗ streiten sei, die Waldrente von 1880-82 gegen das Tri⸗ enrium i8577— 79 um 19 Proz. gestiegen sei, — in manchen Gegenden sei das Ergebniß natürlich ein ungünstigeres — wie könne man da von einer Nothlage sprechen? Vor Allem weise er auf die Schädigung hin, welche die deutsche Holz= export⸗Industrie und die durch sie beschästigten 80 900 Arbeiter erleiden sollten, um weniger Waldinteressenten willen. Gewiß solle der Privatinteressent im wirthschaftlichen Leben seine Interessen geltend machen, aber nur bis an die Schwelle dieses Hauses, in dem nicht Parteien, sondern Richter sitzen sollten, uͤnd Richter verträten Privatinteressen nicht. Er bitte deshalb, gegen den Holzzoll zu stimmen, der etwas ungemein Gehãssiges habe, der lediglich eingebracht sei, um die nackten Interessen des Forstfiskus zu wahren, nicht. wegen der Nothlage irgend eines großen Standes; denn die Wald⸗ besitzer hätien sich mit vielem Takt von der ganzen Agitation ferngehalten. U&eberlege man es wohl, ehe man wegen dieses nackten Interesses des Fiskus das Wohl und Wehe Tausender von Arbeitern aufs Spiel setze.
Der Bundeskommissar Sber⸗Forstmeister Hr. Danckelmann entgegnete, auch die Gegner der Vorlage führten sich als . des Waldes ein. Er glaube, es hätte sich eine Ver⸗ ändigung aller Parteien erzielen lassen, wenn die Kommis⸗ sion im Walde getagt und die frische Waldes natur ihr Herz bewegt hätte. Nun wünschten die Herren zwar dem Walde alles Gute, aber sie hülfen dem Walde nicht, und sähen an offenkundigen Thatsachen vorbei. Daß Schleswig⸗Holstein seinen Bedarf an Nutzholz selbst nicht decken könne, sei richtig. Es brauche deshalb aber nicht nach Schweden oder Finnland zu gehen. Die Mark Brandenburg allein sei im Stande 340 900 n zu exportiren, also das Defizit von Schleswig-Hol⸗ ein zu decken, das einen jährlichen Zuschuß von 280 900 Festmetern bedürfe. Das Holz könne auf der Oder und der Osisee sehr leicht dorthin gebracht werden. 1880 seien 500 000 Festmeter aus Deutschland nach England ausgeführt worden,
den sie durch solche Steuern belaste, durch den Holzzoll chüten sollte, dann rufe sie gleich; die armen Holz⸗ händler würden darunter leiden. Die Kommission habe nun in z. 1 der Vorlage verschiedene Bestimmungen getroffen, durch welche die wirklich durch den Holzzoll zu erwartenden xartiellen Benachtheiligungen einzelner Interessenten möglichst gemindert werden sollten. Er hoffe, durch diese Vorschriften der Vorlage nur noch mehr Freunde im Lande erwerben zu linnen und bitte deshalb, dem 8. 1 zunächst zuzustimmen. Der Abg. Graf von Holstein erklärte, wenn er zu anderen Nesultaten in Bezug auf diese Vorlage komme als seine politischen Freunde, so liege der Grund nicht auf der prinzipiellen Seite. Wäre der Wald in allen Theilen Deutsch⸗ lands gleich verbreitet, so würde auch er gern bereit sein, für die Vorlage zu stimmen, um dem Lande gleichzeitig die Wohl⸗ that dieses Zolles erweisen zu können. Das sei aber nicht der den und so würde die Zollerhöhung nur lokalen Interessen ienen. Seine Heimathsprovinz Schleswig-Holstein z. B. habe 21 4 Proz, ihres Areals beforstet, wovon nur ein ganz 29 Theil mit Nadelholz bestanden sei. Schleswig-Holstein — e also seinen ganzen Bauholzbedarf, und der sei wegen des kuchen Klimas der dortigen Gegend nicht gering, aus der Fremde, namentlich aus Schweden und Norwegen, und zum ganz
warum nicht nach Schleswig-Holstein? Für die Beurtheilung der Waldrente dürfe der Reinertrag allein nicht als Maßstab genommen worden, sondern vor Allem die Verzinsung des Waldkapitals. Dieseibe müsse wenigstens 3 Proz. betragen. Dieser Prozentsatz sei in den letzten Jahren nicht erreicht worden. Es habe dies zumeist daran gelegen, daß sür Nutzholz zu niedrige Preise erzielt seien. Die Holz— händler und Fabrikanten siedelten sich nicht im Walde, sondern an den großen Straßen, an den Wasserarmen an, und bezögen ihr Holz aus dem Auslande. Es gäbe Holz= händler, welche ganze Wälder in Rußland besäßen. Sei es da nicht gerecht und an der Zeit, den Solgsol zu erhöhen, um das Absatzgebiet für das inländische Holz zu erweitern und die Waldeigenthümer vor dem Ruin zu schützen? Jetzt gebe es nicht allein Güter-, sondern auch Waldschlächter, die erst fortgingen, wenn der Wald geschlagen am Boden liege, Auf bie Äeußerungen des Abg. Oechelhäuser einzugehen, müsse er sich heut versogen, demselben aber doch bemerken, daß die Er⸗ träge der Waldwirthschaft allein keinen Maßstah für die Be⸗ , . böten. Die Kosten für die Bodenarbeiten
müßten sich mit den Erträgen desselben decken, während
als Waldverzinsungeprozente mindestens drei vom Hundert an⸗
gesetzt werden müßten. Diese hätten aber nach den
dem sich deutsche Handwerker aller Berufsarten zusammen⸗ geschlossen hätten, und von den vielen Handwerkern, mit denen er in dauerndem Verkehr stehe, sei nicht ein Einziger, der Holzbezüge zu machen habe, und der nicht klage über den bereits . Zoll, und der nicht mit banger Sorge in die Zukunft schaue. Diese Furcht könne ihm keine Theorie mindern. Der Ober ⸗Forstmeister Dr. Danckel⸗ mann habe in der Kommission die erste Autorität in dieser r für fich in Anspruch genommen, und er sei gern ereit, demselben diese Autorität ganz rückhaltslos zuzu⸗ erkennen. Der Ober- Forstmeister Danckelmann sage ganz richtig in seiner viel citirten Waldschutzschrift: „Allerdings, das müsse zugestanden werden, werde die Holzindustrie zunächst, sei es durch die Bewilligung höherer Walppreise, in Folge vermehrter Nachfrage, sei es durch erhöhten Transportaufwand höhere Beschaffungskosten für das Holz aufszumenden, das Konto ihrer Produttionskosten zu erhöhen, die Zollwirkung zu tragen haben.“ „Allein“ — sage der Br. Danckelmann weiter — „diese Mehrbelastung brauche keine dauernde zu sein.“ Allerdings brauche sie keine dauernde zu sein, aber sie werde eine dauernde sein, und in den Jahren der ehrlichen Probe von 1879 bis heute sei die Erhöhung der Holzpreise eine dauernde geblieben, und die damals erfolgte Einfüh⸗ rung des Zolles mit seinen Erschwerungen und bisher un⸗ gekannten Zollylackereien habe ihre zersetzende Wirkung auf einzelne Gewerbe nicht verfehlt. Wenn dann Hr. Dr. Danckel⸗ mann glaube, die vom h ,. betroffenen Gewerbetrei⸗ benden könnten ja den Waldbefitzern das kleine Opfer brin⸗ gen, die neue Wirthschaftspolitik hätte ihnen ja so viele Vor⸗ theile gebracht, so habe derselbe dabei wohl nur an vereinzelte Großindustrielle welche von der Wirthschaftspolitik 1879 einen Segen hätten, gedacht; an den kleineren HGewerbestand, an den Handwerkerstand aber wahrlich nicht. Und an diesem gehe auch die Vorlage allzustolz vorüber. In den Motiven sei nicht ein Wort zu finden, das diesem wichtigsten Faktor des Erwerbslebens, den Handwerkerstand, dem das Holz ein Rohprodukt sei, ohne das er nicht arbeiten könne, berücksichtigt. Die große Menge der Petitionen, welche an das Haus gelangt seien, gebe Zeugniß, mit welch unbarmherziger Hand die ss. 1 und 2 nach dem Ent⸗ wurf der Kommission in einen großen Theil des Handwerks eingreifen würden, Gerade der Handwerkerstand und speziell das Böttchergewerbe habe bereits unter dem Zolltarise von 1879 gelitten, und könne die Konkurrenz mit auswärtigen Böttchern beim Export nicht aushalten. Ebenso das Bauhand⸗ werk, welches durchaus nicht in glänzender Lage sei, die Sub⸗ er een seien an der Tagesordnung, der Bau⸗ chwindel sei in Blüthe; erhöhe man die Hol- zölle, so werde man gerade letzteren vermehren, denn man werde immer mehr zu minderwerthigen Vauhölzern greifen. Allerdings tage es sich im grünen Wald besser als auf . Nr. 6, die Liebe für den deutschen Wald brauche iemand bei ihm anzuzweifeln, der deutsche Wald sei ein Heiligthum der Nation, aber derselbe dürfe nicht durch falsche Maßregeln geschützt werden, durch welche man den deutschen Handwerkerstand zu Gunsten der Waldhesitzer ruinire. Hierauf nahm der Kommissar zum Bundesrath, Staatt⸗ Minister Dr. Lu cius das Wort: Meine Herren! Ich habe den Cindruck, daß die Diglussten ziemlich erschöpft ist. Ich werde meinerseits umsoweniger dieselbe verlängern müssen, als ich in den heutigen Ausführungen keine neuen Gesichtspunkte von der einen oder anderen Seite gefunden habe, sondern vielmehr eine Wiederholung der Diekusfionen, die im Laut dieses Winters sowohl im preu fischen Abgeordnetenhause wie auch bei der ersten Berathung in die sem hohen ö statt gefunden haben. Ich werde mich deghalb meinerfelts beschränten dürfen an an . Nachlese und auf einige Bemerkungen, gegenüber verf
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geringen Theile aus dem Osten Deutschlands einführen,
statistischen Ermittelungen 1865 2,9 Proz. betragen, wahrend
hie denen Aus- führungen.