1883 / 174 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 27 Jul 1883 18:00:01 GMT) scan diff

ö Jeitungsstimmen.

Aan dem Düssel dorfer Anzeiger. lesen wir:

67 sast aller Handelskammern über das Jabr 1882 amgit ff gegenwärtig vorliegen konstatiren, daß Handel, V

ehr Industrie in Blüthe stehen und daß ganz allgemein 3 ung und eine gesunde wicklung wahrzunehmen

i. i d sunde Entwickl h h

6. Wi, haben schon mehrere dieser Berichte von

Kiel Königsberg, Magdeburg, Coblenz aus züglich mit

belt und werden biermit auch in der og fortfahren.

* fast allen wird ohne weitere Umschweife bestätigt, daß

sich die Hoffnungen, zu denen schon das Vorjabr berechtigte, für das

Ruhr 1853 erfüllt baben; da, wo die es Cingeständniß nicht gemacht

wird, sprechen die ange sizrten ahlen laut in demselben Sinne. Daß

hier und da ein freihändleri Her Handels kammersekretär für seine Theorse eine Lanze bricht, verschlägt nichts; er kann trotzdem nicht unbin, solche Thatsachen anzuführen, welche die Richtigkeit der neuen Wirthbschafts· und Zollpelitik beweisen.

Das Wirtbschaftẽ jahr 1882 ist das geht aus allen Berichten herver din gutes, gesundes, normales gewesen. Ez ist aber auch fein Uugnahmsjahr, denn die gleichen günstigen Erscheinungen zeigte schon daz Jahr 1881, nachdem auch schen das ahr 1880 den Anfang ciner Wendung zum Besseren in einigen Zweigen hatte erkennen laffen. Wo man früher, wie in. den Handelsstädten, am lebhaftesten Besorgnisse vor den Wirkungen des Zolltarifs betonte, Feht man sich jetzt zu erfreulichen Mittheilungen über die Tage des Handels veranlaßt. Der Handel Königsbergs, der nach den Prophezeiungen der Freihändler e schon längst untergegangen sein müßte, befindet sich in voller Bläthe. Kurz, die neue Wirthschaftẽ volltik hat sich vollkommen und nun auch schon seit einer Reihe von Jahren bewährt.

Angesichts dieser Thatsachen fragt man sich, woher die freihänd⸗ lerischen Parteien gerade in der letzten parlamentarischen Session den Muth nehmen konnten, den Verfuͤch zu machen, diese Politik nach allen Richtungen hin zu diskreditiren. Kein Schlagwort wurde un: angewandt gelassen. um die Majsritäts des Parlaments wie bei den Holizöllen in eine Gegnerschaft zur neuen Wirthschaftspolitik hineinzudrängen und das Volk von Neuem für die Fahne des Frei⸗ handels zu begeistern. ö.

Freilich fagte man, die wirthschaftliche Lage ist gut, aber nicht wegen der Zollpolitik, fondern trotz derselben in allen Ländern zeige Fich diefelbe günstige Entwickelung, die eine ganz natürlich ist; durch unsere Zollpolitik sei dieselbe höchstens nur gehemmt worden. Dieser

Einwand wird jetzt nicht mehr stichhaltig fein, wo, die neueste von dem Londoner Board of Trade herausgegebene statistische Uebersicht über die Lage der

schäftsstille, wenig Aufträge, Daß auch

ist im Lau franzoͤsssche Export bleibt Hinter dem Import weit zurück....

große Lagervorräthe,

Der „Berliner BörsenCourier“ theilt aus Vereins der Industriellen des Regie⸗

dem Jahresberichte des rungsbezirks Cöln folgende Stelle mit:

Auf dem Gebiete des wirthschaftlichen Lebens ist in den letzten deren Entscheidung Die bahnbrechenden der inländischen Arbeit

Jahren eine Reihe von Fragen aufgeworfen worden, Die Industriellen auf das Erheblichste berührt. Maßregeln des Herrn Reichskanzlers haben

Gewicht Werth Brutto⸗Ctr. 6 1882 direkt seewãrtpz ?. . 653 102 326 881 S887 000 mit der e,, Gisenbahn.. . . Hamburg Lübecker . 2 ; . n,, 283176 2 0l6 0. nach der Oberelbe . 18 465 800 dir elt feen nnJĩ⸗ 30 595 660 S820 417 00 mit der Berlin⸗ Hamburger Eisenbahn.. 35336178 Hamburg · Lübecker ö . 3 243 592 a6 268 000 Hamburg · Venloer ö ö 4722 528 nach der Oberelbe . . 17 482 3988 dNirert seewarigs 32 496 774 805 606 000 mit der e,, Eisenbahn. . 1 . Hamburg · Lübecker 2 . ö. ĩ , 6 77 old o. nach der Oberelbe ö 15 039 762

? englischen Industrie nur sehr wenig be⸗ friedigende Kefultate zu konstatiren weiß;: da liegt das Eisengeschäft darnieder, das Kohlengeschäft leidet an Ueberproduktion, überall Ge⸗ gedrückte Preise. rankreich in kommerzieller und industrieller Weise leidet, e der letzten Monate wiederholt berichtet worden, der

Etatistische Nachrichten.

Die preußische Staatsforstverwaltung betrachtet es als eine ihrer Aufgaben, im Interesse der Landeskultur auf den Holz · anbau in den Waldungen der Privaten, Gemeinden ꝛc. anregend und fördernd auch dadurch einzuwirken, daß sie gutes P flanzenmaterial zum Selbstkostenpreise denjenigen Waldbesitzern auf Erfordern abgiebt, welche die Gelegenheit oder Mittel nicht besitzen, sich die erforder⸗ lichen Pflanzen selbst zu erziehen.

In der Zeit vom 1. April 1882 bis Ende März 1883 sind auf diese Weise aus den Staatsforsten abgegeben: 5 Laubholz. Nadelholz. Zusammen. In der Provinz: Hunderte. Der Hunderte. Dec Hunderte. Dec. 1) Ostpreußen. 205 16 10771 31 12846 47 23) Westpreußen. 1217 68 27718 458 28 28 56 3) Brandenburg 22236 60 11625 39 113 851 90 4 Pommern 1089 49 13532 9 1462 41 ö ofen 1669 81 10993 38 12663 22 6) Schlesien. 738 988 4264 85 3503 83 7 Sachsien⸗ S858 69 21063 55 21722 24 8) Schleswig⸗Holstein 548 30 1 101 32 1649 62 Senn phet. ... . 3 66 s, 6 . ö 35 10) Westfalen . 1441 93 6 846 65 8 288 58 115 Hessen⸗Nassau. 2628 50 79835 95 195612 45 12) Rheinprovinz 16 824 698 29695 46 46520 15 In der gesammten Monarchie 38 387 35 ] 307 447 63] 345 834 98

Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bel den Hiesigen Standes ämtern in der Woche vom 15. Juli bis inkl. 1. Juss cr. zur Anmeldung gekommen; 186 Ehe schlicßungen, 825 Lebendgeborene, 35 Todtgeborene, 1238 Sterbefälle.

Gewerbe und Handel.

0 Gewinne von 550 6 auf Nr. 1857. 2161. 2252.

3629. 4988. 7444. S431. S645. 993ä1. 11 625. 14633. 15. 970. 19955. 26 575. 20 652. 21 591. 23 21. 24 329. X IG. 32 335. 38 077. I8 257. 38 682. 42 332. 42 6098. 43 220. 3457. 41283. 41419. 46460. 50 4588. 50 765. 51 577. 51 834. 52562. 53 664. 56 02. 56 gö6. 568 179. 58 900. 59 145. 65 164. 60 265. 60 559. 60 706. 61 615. 61 866. 63 058. 63 707. 65 484. 66 356. 67 474. 69 992. 68 736 70 185. 71 859. 75 433. 78 726. 80 475. S0 884. 82 230 S5 155. 85 239. S5 771. 87 239. 89 2383. 90 8586. 92 629 92 741. 92799.

An der in Gemäßheit der von dem Chef. der Kaiserlichen Admiralitãt unter dem 3. Dezember 1875 erlassenen Instruktion für die deutsche Seewarte, innerhalb der Tage vom 4. Oktober 1882 bis 2. Äpril 1883 in der der Leitung der Hamburger Sternwarte unter stellten L9. Abtheilung der Seewarte Chronometer · Prüfung institutj veranstalteten sechsten Konkurrenzprüfung Lon Marine⸗= Ehronometern haben sich nachstehende deutsche Fabrikanten durch Einfendung von ihnen angefertigter Chronometer , Zahl der eingelieferten

Verfertiger: Wohnort: Chronometer: 1) W. Bröcking . 6 3 W. G. Ehrlich Bremerhaven 5 3) Gebr. Eypner Berlin 4 4 M. Gerlin Rostock 3 5 L. Kittel Altona 1 6) E. Kutter Stuttgart 1 7 Matthias Petersen Altona 5

Im Ganzen 35 Chronometer.

der Prüfung ragten die folgenden 13 Chrono⸗ atth. Peterfen, Altona, 3) Gebr. Eppner, Hamburg, s bis 7) Matth. Petersen, 8 Gebr. Fppner, 3) W. Bröcking, 107 Moritz Gerlin, Rostock, 11) Gebr. Gppner, 135 W. G. Ebrlich, Bremerhaven, 135). W. Bröcking wefentlich hervor, und ihr Verhalten bei der Prüfung ist ein ausge⸗ zeichnete gewesen. Ganz besonders ist dieses bei den Chronometern Rr. I Matthias Petersen Nr. 6) und Nr. 2 (Matthias Petersen Nr. So) der Fall, und es übertrifft bei Nr. 1 Die Leistung, welche Hr. Petersen mit seinem Chronometer erzielt hat, sogar diejenige, welche von Hrn. Ehrlich in der fünften Konkurrenzprüfung mit dem Chronometer W. G. Ehrlich Nr. 389 erreicht und damals als geradezu erstaunlich und bisher noch nicht vorgekommen bezeichnet wurde. Es scheint bei diesem Chronometer sowohl der Kompensa⸗ lionsfehler wie die Acceleration vollständig überwunden zu sein, und es unterscheiden sich die von dem Chronometer im Verlauf der Prüfung gezeigten höchst geringen Gangschwankungen in Den Dekadengängen nicht von denjenigen, welche bei einer guten Pendeluhr noch als zulässig betrachtet werden dürfen. Als von gleich⸗ falls hoher Vollendung muß Chronometer Nr. 2 bezeichnet werden; auch hier sind die vorliegenden Abweichungen in den Gängen höchst gering. Dasselbe gilt im Allgemeinen auch von den Chronometern Jr. 3 bis 13, bei den meisten derselben scheint die Kompensation be⸗ sfonders gut gelungen zu sein, während die kleinen Schwankungen . von der noch nicht vollständig überwundenen Aeceleration herrühren.

Ben folgenden Chronometern Nr. 14 bis 17 (W. G. Ehrlich

Nach dem ö meter: 1) und 2) Berlin, 4 W. Bröcking,

neuen Schutz und frische Nahrung gegeben und das gute Gedeihen der Gewerbe und Industrten scheint gegenwärtig nicht durch störende Einflüffe der Gefetzgebung bedroht zu sein. Auf der anderen Seite daß große grundsätzliche Veränderungen ihrer im Allgemeinen günstigen Wirkung nie ohne empfindliche

darf tro kee en,, in den ö vor sich gehen können. Die Aus- gleichung der hierdurch für den Einzelnen enfftehenden Härten wird sich mit der Zeit durch natürliche Umgestaltungen ergeben, wobei jedoch eine umsichtige und sorgfältige Vertretung der Gesammt⸗ interessen die Gegensätze ausfshnen und die Uebergänge ver- mitteln muß. Deehalß hat die Staatsregierung das Bedürf niß zuverlässiger Erkundigung nie mehr empfunden, der Jetztzeit, wie voreingenommene Berichterstartung, geftellten Fragebogen, namentlich aber in der wirthschaftsrathes aus spricht. ohne über persönlich: Erfahrungen zu verfügen, genöthigt ist,

nicht verkannt werden,

Srhebungen angewiesen,

Trägliche Ermittelungen unzuverlässig veränderter Verhãltnisse überhaupt ihre Die Statistik, soweit sie thatsächliche Zustände des Gewerbewesens darstellen will, bedarf der Erlaͤuterung durch diejenigen Mittheilun⸗ gen und Feststellungen, welche unmittelbar aus der Gewerbthãͤtigkeit selbst geschöpft sind, und es ist daher nothwendig, daß in dem Maße, in welchem die Statistik an Ausdehnung und Anwendung ge⸗ winnt, auch die Anhörung der Interessenkreise, das heißt, die Würdigung des praktischen Wissens, Könnens und Bedürfnisses zur Geltung komme.

Der „Ham burgische Correspondent“ bringt aus dem soeben erschienenen, von dem Statistischen Bureau zusammengestellten Tabellenwerk Hamburgs Handel und Schiffahrt im Jahre 1882“ einen Auszug, dem wir Folgendes entnehmen:

Der Seeschiffahrts verkehr zu Hamburg hat sich in 1882 in durchaug normaler Welfe fowohl in Bezug auf die Anzahl als auch auf die Ladungèfähigkeit der Seeschiffe im Ganzen gegen die Vor⸗ ahte etwas gehoben. ... Es kamen in Hamburg an:

Segelschiffe Dampfschiffe Seeschiffe überhaupt

Anzalt Reg Tons Anzahl Reg - Tons Anzahl Reg, Tong

1880 2637 585 822 3387 2180 984 6024 2766 896 1881 2593 559 232 3382 2256 373 5975 2 805 605 1887 25535 593733 3664 2437 6665 6189 3030 909

In Altona kamen 1882 537 Schiffe an, während 467 abgingen. In Harburg kamen 387 an und 250 gingen ab. In Cuxhaven end⸗ lich kamen 1 120 Seeschiffe an gegen 1154, welche von dort abgingen. Bei alfen drei Häfen zeigt sich eine kleine Zunahme des Verkehrs gegen das Vorjahr.

Der Flußschiffahrts verkebr mit der Oberelbe weist für 1882 einen kleinen Rückgang gegen das Vorjahr in Bezug auf die Zahl der angekommenen, dagegen einen Zuwachs in der Zahl der abge⸗ gangenen Schiffe auf, während der Tonnengehalt sowohl bei den an . wie bei den abgegangenen Schiffen sich um etwas ver⸗

ehrt hat.

Die Einfuhr betrug:

Gewicht Total Gewicht Werth Total Werth 3 Netto⸗Ctr. Netto ˖ Ctr. S. 60

Seewarts. 52 516 612 g57 601 730

Land⸗ und 110 920 810 1969 378170 ö öS 404 198 1011776760 Seewãrtz. 54 757 482 968 537 240

Land und 113 670 656 ols 06 650 a, ö58 gI3 174 1049969 410 Seewärts. 56 982 488 970 2277 120

Land⸗ und 120 218 044 2 084 858 410 flußwãrts 62 235 556 1114631290

... Soweit die Ausfuhr sich

ermitteln läßt, betrug dieselbe in den letzten drei Jahren: .

als in ich dies Änerseits in ihrem scharfen Tadel über andererseits in wiederholt auf⸗ Kreirung des Volks⸗ In der That ist derjenige, welcher, ; ĩ sich über die mannigfaltigen Beziehungen des gewerblichen Lebens ein Urtheil zu bilden, im Wesentlichen auf die Quelle der Statistik und ähnliche e welche sehr oft nur ein ungefähres Bild der Juftände zur Zeit der Aufnahme wiedergeben, häufig als nur nach—⸗ ind, noch häufiger aber wegen Bedeutung verloren haben.

In der in Nr. 153 des „Reichs-Anzeigers' veröffentlichten

Ueberfetzung des russischen Zolltarifs muß es heißen: of 8 Puffen aus Seldenstoff (statt Puffen und Seidenstoff).

HPoß. 18. Gichene Fa ßh öden (statt Fußböden).

Nach den statistischen Ermittlungen des Vereins deutscher Eisen- und Skablindustrieller belief sich die Ro heisen⸗ produktion des Deutschen Reichs (einschließlich Luxemburgs) im Monat Juni 1883 auf 274 857 n, darunter 1723918 t Puddel⸗ rohesfen, 65 t Spiegelelsen, 44 0016 Bessemer., 24 621 t Thomas roheisen und 23 120 * Gießereiroheisen. Die Produktion im Juni 1882 betrug A6 735 t. Vom 1. Januar bis 39. Juni 1883 wur— den produzrt 1670 354 t gegen 1515180 t im Vorjahre.

Der elfte internationale Getreide⸗ und Saaten⸗ markt wird am 27. und 28. August in Wien abgehalten; mit dem Saatenmarkt zugleich wird der diessährige vom Verband Desterreichischer Müller und Muhleninteressenten einberufene Oesterreichische Müller⸗ tag in Wien abgehalten werden.

(A. St. A) Im Herzogthum Anhalt wurden in der Zeit vom 1. Januar bis 15. Jul 1883 mit dem Anspruch auf Zoll oder Steuerver⸗ gůrung abgefertigt I0 O44 kg Zucker von mindestens S /o Polarisation und 6 654 278 Rg Rohzucker von mindestens 88 0 Polarisation. Von letzterem kommen auf die Zeit vom ), bis 15. Juli 88 400 kg.

Antwerpen, 26. Juli. (W. T. B53 Wollauktion.

Angeboten 3147 B. australische Wolle, verkauft 3112 B., Preise fest.

Wa sh in gton, 268. Juli. W. T. B.) Das Schaßamt hat

alle 35prozentigen Obligationen, welche zum Eintausch gegen zprozentige nicht angeboten worden sind, einberufen. Die Zinsen für

diefelben hören mit dem 1. November auf.

Verkehrs⸗Anstalten.

Bremen, 26. Juli. (W. T. B) Der Da mpfer des Nord deutschen Lloyd K. hat auf der Ausreise am 25 d. M. Kap St. Vincent passirt; der Dampfer „Braunschweig! ist heute in Baltimore eingetroffen,

, 26. Juli. (W. T. B). Der Post dampfer Albingia“ der Ham burg⸗Amerikanischen Packet fahrts Aktiengesellschaft hat, von New⸗Nork kommend, heute Mittag 12 Uhr die Scilly⸗Inseln passirt.

Hamburg, 27 Juli. (W. T. B). Der Postdampfer Borufsfig ! der Ham burg ⸗Amerikanischen Packetfahrts⸗ Aktiengefellschaft ist geftern in St. Thomas eingetroffen.

Trie st, 26. Juli. e T Lloyddampfer Hungaria ist heute Mittag aus Konstantinopel hier eingetroffen.

Berlin, 27. Juli 1883.

Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)

Bei der fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 168. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen:

1 Gewinn von 30 56060 S6ς auf Nr. 24266.

9 Gewinne von 15 000 MS auf Nr. 29 125. 51 028. 62742. 86 985. (

1 Gewinn von 6000 S auf Nr. 2600.

34 Gewinne von 3000 MI auf Nr. 3653. 7430. 7620. 17 870. 19100. 20423. 21 695. 22578. 27 361. 30 129. 33531. 33 616. 36 935. 37 895. 45 662. 52 041. 54 5906. 54 864. 55 367. 56 619. 57 189. 58 572. 60 465. 63 170. 67335. 67366. 73 572. 79 025. 82536. 85 018. S6 930. 92192. 92390. 92609.

42 Gewinne von 1500 M auf Nr. 29. 1000. 2623.

2835. 4551. 8317. 10079. 19247. 12185. 16 485. 19293. 21 098. 22 757. 25 447. 26 967. 29 929. 30566. 31 864. 32 625. 34090. 38 377. 45 673. 46263. 49 964. 51 912. 54 109. 58 481. 59 117. 60 256. 60 540. 62436. 63 888. 65 823. 70776. 71 141. 73 828. 74 189. 76 999. 78 780. 87 004. 91 802. 94 106.

ö. W. Bröcking) dürfte das Prädikat von besonderer Güte“ zu⸗ ommen.

Als recht gut‘, bezw. gut sind die Chronometer Nr. 18 bis 20 (M. Gerlin, A. Kittel, W. G. Ehrlich) zu bezeichnen. Auch, die folgende Gruppe Nr. 21 bis 25 darf noch immer als für die Schiffahrt brauchbar“ bezeichnet werden. Als in der Kompensation verfehlt, aber vielleicht auf dem Trans⸗ port bei der Einsendung beschädigt, sind die beiden restirenden In⸗ strumente Nr. 4 und 26 zu betrachten. AUnsere deutsche Chronometer-⸗Industrie hat in den Konkurrenz prüfungen der letzten zwei Jahre Resultate aufzuweisen vermocht, welche ihre Leiftungen auf dem Höhepunkt des gegenwärtig überhaupt Erreichbaren erscheinen lassen und die denjenigen der anderen Natio- nen voranstehen. Dieser so erfreuliche Aufschwung in der Chrono⸗ meterfabrikation ist in erster Linie der Förderung und Anerkennung zuzuschreiben, welche unsere Fabrikanten durch die Einführung der Konkurrenzprüfungen auf der Deutschen Seewarte gefunden haben, und die sie nunmehr ermuthigt, ihre Bestrebungen auf diesem Ge⸗ biete in e n, sowie namentlich die Kompensationsvorrichtungen einem immer höheren Maße der Vollendung zuzuführen.

Die Chronometer 1 4 werden, dem Konkurrenz⸗Ausschreiben

entsprechend, zu erhöhten Preisen (1500-900 4) für die Kaiserliche Marine angekauft werden.

Bad Oeynhausen, 22. Juli. Die hiesige Königl. Bade verwaltung hat bekanntlich die Berliner Hygiene⸗Ausstellung mit einer größeren Anzahl von Plänen, Modellen und Beschreibungen der hiesigen Badeeinrichtungen beschickt. Von Ihrer Majestät der Ka iserin ist dafür ein eigenhändig unterschriebenes Anerkennungs⸗ schreiben in Ferm eines Diploms bei . Bade verwaltung eingegangen. Im Jahre 1881 wurde der Badererwaltung zu Deyn⸗ hausen auf der balneologischen Ausstellung zu Frankfurt a. M. die silberne Medaille zuerkannt. ;

Kommissions-Rath Engel ist nach Leipzig gereist, um dort per⸗ sönlich mit dem Direktor Stägemann, bei welchem das nn, . des Hrn. Ferdingnd Wachtel am 1. August beginnen soll, eine Ver⸗ längerung des Gastspiels des jugendlichen Sängers an der Kroll⸗ schen Bühne zu vereinbaren. Von Rolle zu Rolle ist Hr. Ferdi⸗ nand Wachtel künftlerisch gewachsen und in der Gunst des Publi- kums so gestiegen, daß die Zahl der ursprünglich festgesetzten Gaft⸗ abende als zu kurz bemessen erscheint. Am Sonntag tritt, wie bereits angezeigt, Hr. Wachtel nochmals als „Troubadour auf. ö Belle⸗Alliance⸗Theater wurde gestern Abend ein vieraktiges Lussspiel von Fritz Brentano, Durchlaucht haben gern hte, zur Aufführung gebracht. Dasselbe ist vor Jahren schon einmal im Stadttheater über die Bühne gegangen, und fand dort feiner Zeit eine wohlwollende Aufnahme. Bei Weitem günstiger ge staltete sich der Empfang, welcher dem neuerstandenen Stücke, Dank der trefflichen Darstellung, gestern Abend in den neuen Räumen zu Theil wurde. Die komische Wirkung der Personenverwechselungen welche bei Autoren von Werken der komischen Muse in hohem Ansehen stehen, hat sich der Verfasser des in Rede stehenden Lustspiels als belebende und Heiter keit erregende Kraft nicht entgehen lafsen. Man muß anerkennen, daß dieser Rollentausch hier auf natürliche Weise entsteht und zu barmiofen aber immer unterhaltenden Mißverstãndnissen Veranlassung giebt. Dabei hat sich der Verfasser einer leichten, fließenden Sprache und einer klarer hervortretenden Charakteristik befleißigt, als gewöhn⸗ lich bei Stücken dieses Genres angetrgffen wird. UÜnter den Dar. stellern ist an erster Stelle Hr. Niedt (GJostas von Wittungen) hervorzuheben, welcher den alten, in der Hofetiquette aufgehenden errn vortrefflich in Magke und Spiel jur Erschelnung n Hr. lencke (Emil, Fürst spielte seine Rolfe mit der ihm eigenen

Liebenswürdigkeit, Natürlichkeit und, Frische. ; zeigte als Marien von Neuem hen . 8 volle Spielweise in günstigemn Lichte. Außerdem sind noch dle

Hrrn. Meißner, Dorn, 2 und Seydel sowie Frl.

ö trahl lobend ju erwähnen. Das Publikum nahm dag Dargebokene 6 diefe

Theilnahme auf und zeichnete d Beifall und rer, . ,