München, 8. August. W. T. B) Die Königin von Portugal ist aus Heidelberg und Prinz Rarl von Baden aus Karlsruhe hier eingetroffen.
Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. Weimar, 8. August. (Th. Torr.) Der Großherzog ist in Trouville eingetroffen. Die Nachrichten von dort sowohl wie aus Gastein lauten über das Befinden der Großherzoglichen Herrschaften durchaus zufriedenstellend.
Mecklenburg⸗Strelitz. Neu⸗Strelitz, 8. August. (W. T. B.) Der Großherzog hat sich heute Nachmittag zum Kurgebrauch nach Homburg begeben.
Bayern.
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 8. August. (W. T. B.) Die „Wiener Abendpost“« schreib zu. der Kaiser⸗ degegnung in Ischl: Die Völker Oesterreich⸗Ungarns und Deutschlands erblicken darin mit Recht einen erneuerten Be⸗ weis der aufrichtigen Freundschaft, welche die beiden Regenten und ihre Reiche innig verknüpft und von ganz Europa als eine mächtige Friedensgewähr mit lebhaftester Sympathie be—⸗ grüßt wird. .
— 9. August. (W. T. B.) Die „Wiener Zeitung“ ver⸗ öffentlicht eine Kaiserliche Ordre vom 5. d. M. durch welche der Landtag von Vorarlberg auf den 16. August und der Landtag von Kärnthen auf den 3. September ein⸗ berufen wird.
Großbritannien und Irland. London, 8. August. (W. T. B.) Bei dem heutigen Bankett im Man sion⸗ Hdoufe sagte der Premier Gladstone in Erwiderung des Toastes auf die Minister; alle Minister hofften auf die bal⸗ dige Durchführung des Reformwerks in Egyptenz die Regierung fürchte nur, daß eine Uebereilung das Werk ver⸗ derben könne. Sobald diese Aufgabe erfüllt sei, würden die englischen Truppen zurückgezogen werden. Die. Regierung habe nunmehr durch die Pöost vollständigere Details über den Vorgang auf Tamatave erhalten. Durch dieselben werde man in der Hoffnung bestärkt, daß keine Schwierigkeit existire,
welche nicht durch edelmüthige und ehrenhaste Gesinnungen, die zwischen England und Frankreich steis vorhanden sein follten, gelöst werden könnte. Gladstone gab der zuwversicht= lichen Hoffnung Ausdruck; es werde aus der Angelegenheit von Tamatave nichts entstehen, was die lange bestehende Ein⸗ tracht zwischen beiden Ländern stören könnte.
In der heutigen Sitzung des Unterhauses erklärte der Unter⸗Staatssekretär im Departement der Kolonien, Ashley, auf Befragen: die Nachrichten über das Schicksal Cetewayo's lauteten widersprechend; über eine Wiedereinsetzung Langilalebes sei noch nichts entschieden.
Frankreich. Paris, 8. August. (W. T. B.) Die „Agence Havas“ meldet aus Saigun, von heute: Die Mandarinen von Hue haben dem vom verstorbenen Kaiser Tü düc ernannten Regierungs nachfolger die An⸗ erkennung versagt und die Regierungsgewalt an Vianlan übertragen.
Der Verwaltungsrath des Suez⸗Kanals ertheilte
am 30. Juli bat der sozialdemokratiscke anau, Herr Karl Frohme, in einer abgehaltenen Volksversammlung unter
tauchen. Erst ö ace r rs nnen fit
zu Frankfurt a. ! ksvers der lebhaftesten Zustimmung der Hörer sich für die von dem Fort⸗ schritt bekanntlich als reaktionär‘ verschrieene wangsversicherung
e ,. Die Angelegenheit der von dem fortschrittlichen Reichs= fagbabgeordneten für Gera, Mr. Max Hirsch, geleiteten Dunckerschen Invalidenkaffe zusammen mit der bei diesem Anlasse von der fart. schrittlichen Publinfstik geführten Sprache könnte zur Brechung des linksfortschriltlicherfeils unter dem Schutze des Sozialistengesetzes auf die deussche Arbeilerbevölkerung ausgeübten erklusiven Einflusses eben⸗ falls immerhin Einiges beitragen. Aehnlich dämmert es bei der Centrumspartei. „Fürst Bismarck hat mit der neuen Zollpolitik den Stoß in das Herz des Centrums geführt z also urtheilte im rüh⸗ fahr 1879 ein angesehener katholischer Barteihosititer. Dank der ö des Linkslberalismus mißlang freilich jener Stoß da- mals.
seinen Anhängern Jahr gus Jahr ein von der Bedrückung durch die liberale Bourgeoisse erzählt. Jetzt verlangen die kathoölischen Arbeiter
Eine
Aufsteigen begriffen.“
— Am Schluß einer Neihe parlamentarischer Rückblicke sagt die „Hallische Zeitung“: ;
„Zur weiteren Charakterisirung der Fortschrittspartei verdient noch hervorgehoben zu werden, daß sie in den Sitzungen vom 13, und 14. Dezember eine auffallende Sympathie mit der Sozialdemokratie zur Schau trug: sie trat ein und stimmte für den sozialdemokratischen Antrag auf Aufhebung des kleinen Belagerungszustandes in Berlin, Hamburg und Leipzig und erklärke die Verhängung dieser Ausnahmemaßregel, für nicht gerechtfertigt. Andererseits benutzte sie jede Gelegenheit, um die Rechte des Reichstags als von der Regierung in Frage gestellt und angegriffen darzustellen: ihre ganze Absicht war hierbei, dem Parlament auf Kosten der Krone größere Rechte zu verschaffen. Als Herr Bamberger am 5. Mai ganz offen die Einführung der parlamentarischen Regierungsfgrm forderte und dieselbe dahin erläuterte, daß die Regierung den Weg gehen müsse, den die Reichstagsmehrheit ihr vorschreihe, riefen die Herren vom Fortschritt ihm laut Beifall zu: denn der Redner hatte ihnen aus dem Herzen gesprochen. Alles in Allem hatz die Reichstags
heute dem Schreiben Lesseps an Gladstone vom 20. Juli seine Zustimmung und genehmigte einstimmig den zur Berathung Zestelsten Paragraphen dieses Schreibens, in welchem gesagt ivird, daß die Gesellschaft fortfahren werde, den Kanal, welcher hergestellt sei, um allen Nationen ohne Ausnahme und ohne Bevorzugung frei, offen und zugänglich zu bleiben, nutzbar zu machen und nach Erforderniß zu verbessern.
Spanien. Madrid, 8. August. (W. T. B.) Die Generale Serrano, Topez, Dominguez und andere Mit⸗ glieder der dynastischen Linken haben einen Protest gegen die Revolte in Badajoz veröffentlicht und der Regierung ihre Dienste zur Verfügung gestellt. Der Ober⸗Befehlshaber der Truppen in der in Belagerungszustand erklärten Provinz Estremadura, General Blanco, hat die Untersuchung wegen des Aufstandes bereits eröffnen lassen. Der Präfekt will er⸗ mittelt haben, daß von Zorilla abgesandte Emissäre die auf⸗ ständische Bewegung angezettelt hätten.
— 9. August. (W. T. B.) Ein Theil eines Kavallerie⸗ Regiments der Garnison Nagera (Provinz Logrono) hat unter Führung eines Subalternoffiziers gem eutert und ist in die Berge abgegangen. Mehrere Truppenabtheilungen sind gegen die Meuterer ausgesandt worden. — In einer Vorstadt Barcelonas fand eine übrigens unbedeutende Ruhestörung statt; die Ruhe wurde alsbald wiederherge⸗ stellt. — Der König hat ein Dekret unterzeichnet, durch welches in ganz Spanien die konstitutionellen Garan⸗ tieen aufgehoben werden und das Ministerium autorisirt wird, den Vela gerungszustand überall da zu proklamiren, wo es die Verhängung desselben nothwendig finden wird. Der Höchsstommandirende und der Präfekt von Badajoz sind ihrer Stellungen enthoben worden. .
Numänien. Bu karest, 8. August. (W. T. B.) Die Meldungen der Blätter über ein beabsichtigtes Anlehen für Befestigungen, über den Kostenbetrag derselben sowie über Zahlungen oder Geldanweisungen an den General ö werden regierungsseitig für unbegründet erklärt.
Serbien. Belgrad, J. August, (Presse Am 14. d. wird der Kronprinz in feierlicher Weise in die Armee ein⸗ gereiht werden. — Der Sektionschef im Finanz-Ministerium Betrovies ist heute nach Wien abgereist, um die Verwal⸗ tung und Organisation der Nationalbank zu studiren.
— S. August. (W. T. B.) Der Finanz⸗Minister be⸗ reitet die Organisation einer Agrarkasse vor, welche die Bestimmung haben soll, die Agrar-Annuitäten von den abge⸗ lösten Grundstücken zu erheben und die pünktliche Auszahlung der Coupons des Agrar⸗-Anlehens zu vermitteln.
Seitungsstimmen.
Die „Süddeutsche Presse“ stellt Betrachtungen über Die Einwirkung der Wirthschafts⸗ und Sozialreform des N sflanglerẽ auf die Parteien an. Dabei äußert das
Fürst Bismarck soll in der inneren Politik zur Zeit gänzlich when sein; seine Feinde versichern es, und ein Thi seiner 6 beginnt das widerwillig zu glauben. Nach den jüngsten . e n , , g a lter h 6 Anschein ja a n ga iese Annahme. Dabei ist doch merkwürdig, da
gleichteilg innetkalß der Sozialdemokratie und des .
richten, daß sie erschwinglich blieben.
Aufgabe einer jeden politischen Partei sein, an der Gesetzes zu arbeiten, ; e A einmal mit der größten Arbeit erfolgter Einführung wo lich ins Auge gefaßt werden kann.“
seffion bewiefen, daß die fortschrittlich⸗demokratisch⸗sezessionistische Opposition eg von Neuem unternommen hat, Unfrieden zwischen Krone und Volk zu säen, die Rechte der Krone durch schärfere Be⸗ tonung der Rechte des Parlaments in Frage zu stellen und diesen Zwist womöglich auf das das Heerwesen betreffende Gebiet hinüber⸗ zuspielen. Aber im Großen und Ganzen sind ihre Bemühungen doch von keinem Erfolg begleitet gewesen; der Beginn der sozialpolitischen Reform arbeit, die durch jene Fragen verdunkelt werden sollte, hat dadurch nicht gestört werden konnen. Diese Mißerfolge werden aber ihre Kraft nicht erlahmen lassen; um so mehr werden die anderen Parteien Die Verpflichtung haben, ihre ganze Kraft auf Lie Vertheidigung der Rechte der Krone, auf die Aufrechterhaltung unserer bewährten mili⸗ färifchen Einrichtungen, wie auf die Durchführung sozialpolitischer Reformen zu konzentriren. Auf diesen Gebieten allein werden sich die Kämpfe der Zukunft abspielen!“
In der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ lesen wir Folgendes:
Bekanntlich wurde die Krankenversicherungsvorlage von sezessionistischer Seite in allen Stadien der Berathung auf das Eifrigste bekämpft; dem gegenüber ist es erfreulich zu sehen, daß der vollendeten Thatsache gegenüber die Danziger Zeitung. in einem Artikel, der das Zeichen eines ihr nahestehenden sezessionistischen Führers trägt, eine andere Haltung einnimmt, Sie sagt u. A.: „Nun, da das Gesetz Gesetz geworden, heißt es, sich mit demselben zurecht zu finden, fo gut es geht. Die Ansicht, daß das Gesetz unklar, in seinen Bestimmungen verwickelt, in seinen zu erkennen gegebenen Absichten dunkel ist, seine Lösung erst von der Praxis erwartet und fich in der praktischen Anwendung bald als unpraktisch und abänderungsbedürftig herausstellen wird, dürfte mehr oder minder annähernd berechtigt, andererseits aber doch übertrieben sein... Bei ruhiger Erwägung des Versicherungszustandes, wie ihn das Gesetz vorfand, kommt man zu dem Urtheile, daß es weder die Gefahren und Nachtheile, welche ihm prophezeit wurden, anderer seits aber auch nicht die Vortheile bringen wird, welche man durch dasselbe erftrebt hat. Wird in diesen einleitenden Sätzen der bigher prinzipiell widerstrebende Standpunkt in den objektiver Beurtheilung verändert, so wird am Schlusse sogar in eine Vertheidigung des Ge= setzes eingetreten, wenn ausgeführt wird: Man begegnet häufig der Ansicht, daß durch das neue Gesetz der Armenetat und damit auch die kommunale Steuerlast, unverhältnißmäßig erhöht, die Leistungs⸗ fahigkeit der Gemeinden bis zum Springen angespannt wird. Dieser Vorwurf ist nicht zutreffend oder doch bei Weitem übertrieben. Frei⸗ lich wird die Ausführung dieses Gesetzes und die mit der Versiche— rung verbundene Kontrolle den Behörden eine große Arbeitslast auf⸗ bürden, aber dieser Umstand kann nicht ins Gewicht fallen. Bis⸗ her unterließen es diejenigen Arbeiter, welche nicht einer Kasse angehörten, für Krankheitsfälle Ersparnisse anzulegen, und mußte, wenn Krankheitsfälle vorkamen, in der Regel der Armenetat eintreten. Durch das neue Gesetz werden die Arheiter gezwungen, gewissermaßen in der Gemeindekasse solche Erspyar nisse anzulegen, und der Armenfonds wird für die Zukunft entlastet. Allerdings sst die jetz gewährte Unterstützung eine größere, als sie bisher die Gemeinde zu gewähren pflegte, aber dazu hilft auch die Versicherungskasse aus, und andererseite erheischte die bisherige völlig unzureichende Unterstützung dringend Abhülfe ... Das Gesetz hatte die Aufgabe zu erfüllen, den Versicherungszwang möglichst weit gus⸗ zudehnen, außgreichende Unterstützungen festzusetzen, die Kassen dazu leistungsfähig zu machen und andererseits doch die Beiträge so einzu⸗ Man wird die Schwierigkeit solcher Aufgaben nicht unterschätzen dürfen, und ist es erklärlich, wohl gar wahrscheinlich, daß das Gesctz in manchen Voraussetzungen geirrt hat, sich nach einiger Zeit als verbesserungs bedürftig herausstellen wird. Es wäre falsch, wollte eine Partei, weil sie gegen dieses Ge⸗ setz Opposition gemacht hat, dasselbe ihren Intentionen widerspricht, nun ganz die Hand davon lassen. Vielmehr dürfte es die wahre Verbesserung des zumal eine gänzliche Aufheburg . nach hl kaum ernst⸗
relative Zustimmungzerklarun gen. z feinen estrebungen ! anf.
Armee Verordnungs-Blatt. Nr. 18. — Inhalt: Diglorationgverän derungen in der Armee. — Ausgabe . . arbeiteten Geschäftgordnung für die Fortifikationg. und Artillerie= bauten in den Festungen vorn 3. Juli 1553. — Stempel zu Ver= trägen über Lieferungen. — Bezug von Formularen aus dem Festungg⸗ gefängniß in Spandau. — Neuprägung von Schteßprämien⸗Medaillen.
Neichstags⸗⸗ Angelegenheiten.
Wiesbaden, 8. August. (W. T. B.) Reichs . * paß ih. er ln G , fr err, gta ge e; 3182, Schreiner Joest 1335, Contreadmiral Werner 890 Stimmen. Schenck ist sonach gewählt.
Statistische Nachrichten.
Das Juniheft der Monatshefte zur Statistik des Deutschen Reichs bringt außer den regelmäßigen, auf den betr. Monat bezüg= lichen Nachweisen über die Bewegung des auswärtigen Handels, Großhandelspreise und Auswanderung eine längere Veröffentlichung über die Ergebnisse der Berufszäh lung vom 5. Juni v. J. (die Altersverhältnisse in den einzelnen Berufsarten, die Crwerbsunfähigen und die Wirtwen), ferner Nachweise über die Ergehnisse der Ta back⸗ ernte für das Erntejahr 1882,83 und über die Reichs- Einnahmen an Zöllen, Verbrauchs und Stempelabgaben im Etats jahr 188 / 8.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Das Reichsgesetz, betr. die Kranken versicherung der Arbeiter, vom 15. Juni 1883, wird, soweit die Bestimmungen desfelben die Beschlußfaffung über die statutarische Einführung des Versicherungszwanges sowie die Herstellung der zur Durchführung des Verficherungẽszwanges dienenden Einrichtungen angehen mit dem J. Dezember 1883, im Uebrigen mit dem 1. Dezember 1884 in Fraft frelen. Ein Kommentar zu diesem Gesetz ist von dem zur Zeit im Ministerium für Handel und Gewerbe beschäftigten Regierungs= Rath E. von Wodtke, im Verlage von J. Guttentag (D. Collin), Berlin und Leipzig, kürzlich herausgegeben worden. Der Ver⸗ fasser, welcher unter den Kommissarien der verbündeten Regie⸗ rungen den im Reichstage bezw. in der betreffenden Kommission des Reichstages geführten Verhandlungen über das qu. Gesetz beiwohnte, hat daffelbe in der vorliegenden Schrift nach Maßgabe der Materialien und feiner persönlichen Auffassung durch eine Ein= leitung und Anmerkungen zu den einzelnen Bestimmungen des Gesetzes erläutert. Die Schrift ist bestimmt, zur Förderung der praktischen Durchführung des Gesetzes beizutragen, und es sind daher kritische Er= Frterungen nur foweit aufgenommen worden, als dies für praktische Zwecke erforderlich erschien. Die Schrift, deren Benutzung durch ein ausführliches Register erleichtert wird, dürfte den Behörden und Beamten, welche bei der Ausführung des Gesetzes mitzuwirken . find, ein willkommenes Hülfsmittel zu ihrer Information
ieten.
— Die von R. Höinghaus über das neue Reichsgesetz. betr. die Krankenderficherung der Arbeiter, vom 15. Juni 1585, herausgegebene Schrift ist kürzlich in zweiter Auflage erschienen. Verlag von Gustav Hempel Bernstein und Frank], Berlin. Preis 1650 6) Der Verfasser hat in der Schrift das gedachte Gesetz, dessen Bestimmungen bekanntlich mit dem 1. Dezember 1883 bezw. dem J. Dezember 1884 in Kraft treten werden, nach Maßgabe der amt⸗ lichen Materialien ergänzt und erläutert.
von Paul
— Verfügungen in Grundbuchsachen, Wolff. Fünfte vermehrte und verbesserte Ausgabe, bearbeitet von dem Verfaffer und Carl Wolff, Amtsgerichts⸗Rath. Berlin, 1883. R. von Deckers Verlag, Marquardt u. Schenck. 243 Bg. gr. 89. Preis 6 6. — Seit fast dreißig Jahren charakterisirt sich das vor⸗ liegende Buch als ein zuverlässiger Führer durch die schwierige Materie der Hypotheken, resp. Grundhuchsachen, und gewährt dem Praktiker an der Hand einer grohen Zahl von Musterverfügungen Gelegenheit, sich leicht in jenem Gebiet zurecht zu finden und sich vor h n fn
zu hüten. Unter dem Einfluß der stetig wachsenden neuen Gesetz= gebung und dem seit dem Erscheinen der letzten Ausgabe in der Praxis und Literatur bekannt gewordenen neuen
Interpretationsstoff ergab sich, für den Verfasser die Noth⸗ wendigkeit, beides in entsprechender Weise zu verwerthen, und dieser Aufgabe hat er sich unter Assistenz seines Bruders, des Amtsgerichts⸗ Rathes Wolff, in einer Weise zu entledigen gewußt, daß die gegen⸗ wärtige Darstellungen der Verfügungen als eine die Aufmerksamkeit aller Grundbuchpraktiker auf sich lenkende anerkennenswerthe Leistung zu bezeichnen ist. Die Muster des Werkes haben, wie dies die neue Gesetzgebung erheischte, vielfache Veränderungen erfahren und sind auch erheblich vermehrt worden, wie, z. B. betreffs der Eintragung des Miteigenthums und der Pfandbriefsachen. Dagegen hat der Ver= fasser die am 1. November d. IS, in Kraft tretende neue Sub- hastatiensordnung noch nicht benutzt. Er glaubte sich dieser Noth⸗ wendigkeit insofern für die gegenwärtige Ausgabe überhoben, als er die durch sie geschaffenen Aenderungen für den vorliegenden Stoff nicht allzu belangvoll erachtete.
— Die Lieferungen 12 und 13 der im Verlage von Sigmund Bensinger in Wien, Prag und Leipzig erscheinenden illustrirten Prachtausgabe von Theodor Körners sämmtlichen Werken, herausgegeben von Heinrich Laube, brachten, wie wir nachträglich bemerken, den Schluß des ‚Zriny? und den ersten Alt des Dramas „Hedwig? die 14 Lieferung die Fortsetzung der gemischten Gedichte.
— Die in Leipzig am 11. d. M. erscheinende Nr. 2093 der Illustrirten Zeitung“ enthält folgende Abbildungen; Der Tranzport der Germania⸗Statue nach dem Niederwald. 3 Abbildun⸗ gen. Originalzeichnungen von Ferd. Lindner: 1) Der „Collisionszug?« ) Ankunft des Transportschiff zu Rüdesheim. 3) Der Wagentrang= Fort der Gußstücke auf die Höhe des Niederwalds. — Die Aufstel= lung der Germania ⸗ Statue auf dem Niederwald. 2 Abbildungen. Originalzeichnungen von Ferd. Lindner: 1) Der Aufzug des untersten Gußstücks der Germania auf das Postament. 2) Der Kopf der Ger⸗ mania. — Kapitän Webb. — Die Riagarastrudel, in welchen Ka- pitän Webb am 24. Juli ertrank. — Das Erdbeben auf Ischia. 2 Abbildungen. Nach photographischen Aufnahmen: I) Ansicht von Gafamicciola vor der Katastrophe. 2) Ansicht von Lacco⸗Ameon vor
der Katastrophe. — Dr. Heinrich Hoffmann, der Verfasser des Struwwelpeter. Nach einer Photographie von H. Maas in Frankfurt a. M. — Preismedgille der Berliner Hygieine⸗ Ausstellung. Vorder- und Rückseite. — Aus der 3. Inter- nationdlen Kunstausstellung in München. 14 Abbildungen. Driginalzeichnungen der Künstler; 1) der glückliche Zufall.
Von Palmaroli. 3) Schaukelnde Kinder. Von Emil Fterfer. ) Wilderer. Von Adolf üben. c Markt in Jaffa. Von Gustab Bauernfeind. 3) Bei aufztehendem Gewitter. Von Jan Vrolhk. 3) Behälter für wohlriechendes Wasser. Von Rudolf Seiz. Die Rübenschälerinnen. Von Cdraund Harburger. 8) Todter Araber. Von S. Sanchez Barbudo. ) Der Handel. Von R de Villodas.
1M) Oliver Eromwell besucht John Milton, Von Q Neal. I) Venctianischer Kanal. Von L. Dill. 13) Cin guter Freund. Von
A. Seit, 13) Die Beschenkung des Einer pr nach dem Ge⸗
fecht. Bon H. FGasado. 14. Nemesis. Von C. Kronberger. —
Fraue neitung: Aglaja v. Enderes, Moden: Mazarin -Hut,. —
Voly rechnische Mittheilungen: Heinrieis Sprühbrunnen. Patentirte
Wa schmaschine von Jahnel.
Gewerbe und Handel.
Man schreibt der B. Börs⸗Ztg.“ aus Gelsenkirchen: Die Nachfrage im Ko hlengeschäft tritt müit einer irn . Jahreszeit ganz ,,, Lebha igkeit auf. Namentlich it solches im hiesigen Revier der Fall, un die Jechen des Gelsenlirchsner Bergwerk. Bering chen Eibe md Alma wie auch dis zee Bonifacius mit ihren beiden Sch chten haben bereits Kederichichten