und
Aas Abonnement beträgt 4 M 50 8 für das Vierteljahr.
3
Insertionspreis für den Raum einer Aruckzeile 30 .
Deutscher Neichs⸗Anzeiger
oͤniglich Preußischer Staats ⸗Anzeiger.
3
ͤ 98.
Najestät der König haben Allergnädigst geruht: Im Dberst Zieutenant a. D. Jany zu Posen, bisher im schlesischen Infanterie Regiment Nr. 46, den Rothen den vierter Klasse; dem General⸗Major z. D. von der ten ebendaselbst, bisher Commandeur der 10. Kavallerie⸗ ie, den Königlichen Kronen-Orden zweiter Klasse mit ötrn; dem Geheimen Merizinal-Rath, Professor Dr. ner zu Breslau den Königlichen Kronen⸗Orden zweiter . sowie dem Vorsteher und Lehrer Bein am evange⸗ é Vaisenhause zu Erfurt den Adler der Inhaber des lichen Haus-Ordens von Hohenzollern zu verleihen.
R Najestät der König haben Allergnädigst geruht:
em Postdirektor a. D. Rößler zu Görlitz den Rothen UrDrden dritter Klasse mit der Schleife; dem Postdirektor Reinecke zu Clausthal im Kreise Zellerfeld und dem mosdireklions⸗-Sekretär a. D. Kersten zu Berlin den Adler⸗-Orden vierter Klasse; dem Geheimen Rechnungs⸗ züter in der Admiralität den Königlichen Kronen⸗ ha ritter Klafse; dem katholischen Ersten Lehrer Flaam hnandorf im Kreise Geilenkirchen den Adler der Inhaber n Könglichen Haus-Ordens von Hohenzollern; sowie dem mungen Lehrer Lietzau zu Spengawsken im Kreise Pr.
Berlin, Sonnabend,
Alle Nost-Anstalten nehmen Kestellung an; für Gerlin außer den Nost-Anstalten auch die Ezpe=
dition: 8W. Wilhelmstraße Nr. 32.
Königreich Preußen.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Kreis⸗-Schulinspektor Dr. Tietz in Berlin den
Charakter als Schulrath mit dem Range eines Rathes vierter
Klasse, und
dem praktischen Arzt Dr. Robert Au gust Zung zu
Suhl den Charakter als Sanitäts⸗Rath zu verleihen.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗Angelegenheiten.
Dem Oberlehrer Dr. Otto Ritter an der Sophien⸗
schule hierselbst, sowie dem Oberlehrer Dr. Christian Johannes Charles
Rauch an der Königlichen Augustaschule und dem Lehre⸗ rinnen⸗Seminar hierselbst ist das Prädikat Professor bei⸗ gelegt worden.
Der praktische Arzt Dr. Johannes Dirs ka zu Nams⸗ lau i zum Kreis-Wundarzt des Kreises Namslau ernannt worden.
Angekommen: der Direktor im Reichs⸗-Justizamt, Hanauer.
Einnnn ws Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen.
den t sches Reich.
Fektanntm achung. R. wharbindungen nach den Nordseeinseln Norderney, Bor⸗ lm un Umgerpog gestalten Fh während der Zeit vom J. bis instsejsi l5. September wie folgt: J. Nach Norderney. A. Von Norden nach Norderney.
Len Norden nach Norddeich mittels Güterpost, von Norddeich 3 mittels Dampfschiffes.
D Wfahrt von Norden erfolgt: am 1. September 8 Uhr früh, i lh rüh und 6 Uhr Abends, am 2. September 7.15 Uhr früh moin Uhr Nachm.,, am 3. September 8,30 Uhr früh und 6 Uhr n am 4 September 9.30 Uhr Vorm., am 5. September 9, 15 Le Um. und 930 Uhr Vorm, am 6. September 9, 36 Uhr Vorm. n blß Uhr Vorm. am 7. September 9, 30 Uhr Vorm. und lt Vorm, am 8. September 10 Uhr Vorm. und 12 Uhr Mitt., Swptember 12.30 Uhr Nachm.,, am 10. September 1,15 Uhr
und 115 Uhr Nachm., am 11. September 1,45 Uhr Nachm.
Uhr Nachm, am 12. September 2 Uhr Nachm. und 2,45 Uhr n, am 13. September 3 Uhr Nachm. und 3, 30 Uhr Nachm., lt. Schtember 5,15 Uhr früh, 415 Uhr Nachm. und 5 Uhr Km, an lz September 630 Ühr früh und 5. Uhr Nachm.
Din Fahne beträgt von Norden ngch Norddeich 4 Stunden, von 5 Norderney ungefähr 1 Stunde.
Ven Norden über Hilgenriedersiel nach Norderney auf dem Bege dn di Watt mittels Wagen. Nur Briefpostbeförderung.
Die Absahht ron Rorden erfolgt: am 5. September 2,39 ühr hm, am 6. September 3,40 Uhr früh, am 7. September 420 Uhr im 8. Schemer 55 Uhr früh, am 9. September 5, 5H ühr mm 1j Schtenper ih Uhr früß, am 11. September 856 Uhr
k '. lè September 735 Uhr früh, am 13. September 8,45 e fahtzgtt betrãgt etwa 37 Stunden.
. B. Von Leer nach Norderney.
(Nur Briefpostbeförderung.) I wn fsiff dessen Abfahrt aus Leer stattfindet: am ; 2. September um 11 Uhr Vorm. ö beträgt ungefähr 5 Stunden. 4 I. Nach Borkum. jon Em den nach Borkum.
n III. Nach Wangeroog. n n mg Carolfnenfiel mittels Privat Personenpost, von
, Wangeroog mittels Dampfschiffs, ij säörl von Jeyer erfolgt; am J. September 3,39 Uhr art Schtember 4h Uhr früh, am 3. September 5 30 Uhr . GSwtember 6 Uhr früh, am 5. September 7 Uhr früh, en 83 Uhr früh, am J. September 830 Uhr früh, am ann ä Uhr Vorm. am 8. September g. z0 Üühr Vorm. a ge en er L Uhr Vorm., am 11. September 11 Uhr Vorm. . htemter i Uhr Vörm, am 3. September 12,30 Ühr m Sertemker Pöh ühr früh, am 15. September e Fit ĩ ̃ ö kit beträgt von Jever nach Carolinensiel 2 Stunden, ; n e nean etwa I Stunden. n, ,
mn e wann e ren vom 16. September ab blei urg, den 16. August 1884. Der Kaiserliche Dber⸗Postdirektor. Starkloff.
Aichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 23. August. Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz hat, laut Mel⸗ dung des „W. T. B.“ aus London, gestern Morgen an Bord der Yacht „Osborne“ über Vlissingen die Rückreise nach Deutschland angetreten,
— An Zöllen und gemeinschaftlichen Ver⸗ brauchssteuern sowie anderen Einnahmen sind im Reich für die Zeit vom 1. April 1884 bis zum Schlusse des Mo⸗ nats Juli 1884 einschließlich der kreditirten Einnahmen (und verglichen mit der Einnahme in demselben Zeitraum des Vorjahres) zur Anschreibung gelangt: Zölle 71 612 950 ( 5 771 126 6, Tabacksteuer J 344 723 M (4 597 2535 c), Rübenzuckersteuer — 56 947 040 MS (— 4 292015 6), Salz⸗ steuer 10 655 546 S (4 181 088 S6), Branntweinsteuer 9 454 502 Ss (4 913879 S), Uebergangsabgaben von Branntwein 39 692 S ( 9393 S), Brausteuer 6 453 242 MS (4 23 960 S), Uebergangsabgaben von Bier 517 696 S ( 67 382 666); Summe 43133 311 Ma (3272 346.66). — Spielkarten stempel 27268 S6 (416759 ), Wechselstempelsteuer 2 231 912 9 (— 3047 6), Stempel⸗ abgabe für Werthpapiere, Schlußnoten, Rechnungen und Lokterieloose 4 486 257 . C — 28 490 M66), Post- und Tele⸗ graphen verwaltung 52 817 839 . C 2403 785 6), Reichs eisenbahn⸗Verwaltung 15 213 900 6 C 214 630 ch.
Die zur Reichskasse gelangte Ist-Einnahme, ab⸗ züglich der Ausfuhr-Vergütungen und Verwaltungskosten, be⸗ tragt bei den nachbezeichneten Einnahmen bis Ende Juli 1884. Zölle 63 097 286 S C 667 518 6), Taback⸗ steuer 966 619 S ( 590 076 S6), Rübenzuckersteuer 55 577 041 MS (4 3764 018 6), Salzsteuer 11 522 709 t (4 298 486 S6), Branntweinsteuer und Uebergangsahgabe von Branntwein 14 026 8654 S (C 659 696 „Sch), Brausteuer und Uebergangsabgabe von Bier 5 911 686 6 C 69 663 6); Sinti Tg r dos s (- Ii Gas 157 c. Spielkarten tempel 323 870 S (4 1370 ).
— Der Kaiserlich und Königlich österreichisch-ungarische Botschafter am hiesigen Allerhöchsten Hofe, Graf Szechènyi, hat einen ihn von feiner Regierung bewilligten Urlaub an— getreten. Während seiner Abwesenheit von Berlin fungirt ber Botschafts⸗Kath von Tavera als interimistischer Geschäfts⸗ träger. .
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 21. August. Zu der Gedenkfeier des siebenhundertjährigen Bestandes der deutsch⸗sächsischen Kolonien in Siebenbürgen bringt das, Sieben bäürgisch⸗deutsche Tageblatt, einen estartikel, in welchem die Kulturarbeit der Deutschen in ö und lee fn die , Vereine be⸗ rochen und dann fortgefahren wird: sp i, im . Sinne ist es, die allen unseren Ver⸗ einen — es ist das ja auch sonst ihr Ziel und Zweck —= den Cha—= rakter aufdrückt. Und weil jede Kultur zugleich ein nationgles Se— präge an sich hat, so ist dieser unserer Arbeit der deutsche Charakter aufgedrückt. Wie sie sich in diesen folgenden Tagen zeigen soll, so follen diese Tage selber auf jene Arbeit befestigend, stärkend wirken.
Zu diefer Arbeit kritt nun heuer noch hinzu der Festzug, der die
den 23. August,
Abends. LS 4.
Einwanderung der Sachsen nach Siebenbürgen darstellen soll. Der Kern, der hinter all der Pracht und dem bunten Farbenkleid, die ihn zieren werden, empfunden werden soll, ist auch hier die Erinnerung an die Kulturarbeit unserer Väter. Und eben weil es eine solche Er⸗ innerung ist, weil der Festzug an sich nichts anderes ist und sein will als ein Kulturfest, schließt er nicht nur äußerlich an die Vereinstage an, er gehört auch innerlich zu ihnen. Gerade heutigen Tages müssen wir immer wieder, und je mehr es von gewissen Seiten bestritten wird, um so mehr es sagen, was dieses Land unserer und unserer Vãäter Arbeit, verdankt, Unsere Dörfer und. Staͤdte, mit denen, wie König Mathias rühmt, die Sachsen das Land nicht nur gemehrt, sondern auch wunderbar geschmückt haben, unsere Kirchen und unsere Burgen, um die das Volk sich schaarte, unsere Verfassung und unsere Schulen — eg sind doch lauter Zeug. nisse einer Kulturarbeit, die dem Lande nicht zum Schaden gereicht bat, Und daß wir jene Kulturarbeit (es ist eine solche deutscher Männer) mit dem Festzug in der Gegenwart feiern, darf auch nicht befremden. Man erzählt, wobl von einzelnen belagerten Burgen, es hätten die darin Eingeschlossenen, wenn der Feind die in gewaltigem Ansturm nicht eroberte Veste durch Hunger bezwingen wollte, mit Brod auf die Feinde geworfen, zum Zeichen, daß an solche Aushunge⸗ rung nicht zu denken sei. So soll der Festzug zeigen, daß die innere Lebenskraft doch nicht gebrochen ist und das fächsische Volk im Sturm der Zeit nicht daran denkt, sich zu ergeben. Er soll ein Ausdruck dafür sein, daß wir im Kampf des Tages nimmer ver⸗ gessen haben des Schwurs, den unsere Väter bei der Einwanderung geleistet, dem Lande und sich treu zu bleiben. All die Noth der Zeit hat die Liebe zu der durch unserer Väter Thaten und Leiden geweih⸗ ten Heimath nicht erschüttert, und darum gedenken wir gern der Ein wanderung und feiern sie. Zwingt doch auch der Gebirgssturm die Pflanze, die am Abhang wächst., die Wurzeln tiefer und fester ins Erdreich einzusenken. Die Feier selbst aber hätte keine Sinn, wenn sie nicht den alten Geist der Treue gegen uns und gegen das Vaterland in uns aufs Neue festigte. Der Gegersatz, den Einige — es sind nicht Freunde unseres Volkes und Unsmwer deutschen Entwicklung — in der Bewahrung der Trene gegen unstr Volk und gegen das Land sehen wollen, wird doch mehr und mehr als ein Wahngebilde und unhaltbar sich zeigen, und es wird nicht bestritten werden können, daß das eine nur möglich ist mit dem anderen. Die eine ist unser . die andere der Schild, beide zusammen nur decken uns. eides zusammen ist ja eben nichts Neues, sondern eine feste Ueberlieferung, die mit des Königs Ferdinand Worten zu uns spricht: „Ich werde Sorge tragen, daß Euch so große Liebe und Treue nie gereue.“
Auch die „Neue Freie Presse“ widmet der Sachsenfeier einen Artikel, in welchem hervorgehoben wird, wie der Sachsenstamm nicht nur seine Eigenart und sein Volksthum, sondern auch stets die unverbrüchliche Treue gegen das Vater⸗ land gewahrt hat. Darum sei das Centennarium in Hermann⸗ stadt nicht nur eine nationale Feier der Sachsen, sondern auch ein Fest der Loyalität. Wenn das Sachsenvolk, dem Zeit— punkte eine weihevolle Erinnerung widmet, in welchem ein ungarischer König an seine Vorsahren den Ruf ergehen ließ, ungarisches Land als ihr Eigenthum in Besitz zu nehmen; wenn es auf eine siebenhundertjährige Vergangenheit mit Stolz zurückblickt, welche es als ein Glied des ungarischen Staates auf ungarischem Boden verlebt hat, dann könne nur die Böswilligkeit den Sachsen vorwerfen, daß es nicht die , an den ungarischen Staat ist, die sie festlich begehen. . .
„In den täglichen Kämpfen des politischen Lebens“, schreibt die
N. Fr. Pr.“ weiter, ereignet es sich oft genug, daß die kleinlichen Fehler der Streitenden den Vordergrund beherrschen, während die gegenseitigen großen Tugenden derselben in der Hitze des Getümmels unbemerkt bleiben. An den Sachsen nehmen die Ungarn jetzt nur die Eigenschaft wahr, daß sie gegen das heutige Rsgime in Qpposition sind, daß sie eine gewisse chauvinistische Richtung mit Energie bekämpfen, und daß ihnen im Deutschen Reich moralische Bundesgenossen erstanden sind, die allerdings durch übertriebenen Eifer und Unkenntniß ihren Schützlingen mehr schaden als nützen. In dem Unmuthe und der Erregung, welche manche deutsche Broschüre über die Sachsenfrage in Ungarn hervorgerufen hat, übersieht man dort häufig genug einen sehr wichtigen Umstand, den Charakter der sächsischen Opposition. Die Sachsen haben sich heute mit der Aufhebung des Königsbodens abgefunden; was sie anstreben, ist, nicht die Errichtung einer historisch politi⸗ schen Individualität. Sie, verlangen keine Wojwodina, wie die Serben sie vor nicht allzu langer Zeit forderten sie streben nicht die Wiederbelebung, eines abgestorbenen Staats- rechtes an, wie die Tscheschen, sst wünschen keine Neubildung wie die Slovenen und am allerwenigsten träumen sie von einem deutschen Staate im Osten, wie der Slavenstaat im Süden die Phantasie der Kroaten beherrscht. Ihr ganzer Kampf ist auf die Erhaltung und den Schutz ihres nationalen Daseins gerichtet, und darum wollen sie die deutsche
Sprache in Amt und Schule dort . wo Sachsen kompakt beisammen
wohnen. Auch heute hat ja das Sachsenthum eine große Misston zu erfüllen, auch heute ist es ein Bollwerk gegen die Fluthwelle des Rumänenthumtz, die sich gegen Westen wälzt und dem ungarischen Stamme das Terrain streitig zu machen droht.... Waß die Chauvinisten den Sachsen zum Vorwurf machen, . sie sich als Deutsche fühlen, das hat sie eben von der Allianz mit Serben, Rumänen und Slovaken zurückgehalten. Dlesen Charakter der sächsischen Opposttion möge man in den ernsten politischen Kreisen Ungarns nicht gering an= schlagen; gerade diesez Moment zeigt, daß der Gegensatz, der heute Ungarn und Sachsen trennt, kein unüberbrückbarer isté.
Belgien. Brüssel, 22. August. (W. T. B) Die Rey? * n tene ll mer hat heute die Generaldiskussion über das Schul gefetz beendet. Die Berathung der einzelnen
Artikel deffelben und der dazu gestellten Anträge beginnt am nächsten Dienstag.