Aus Gibraltar, vom 30. März, wird telegraphirt: Zebehr Pascha mit seinen zwei Söhnen, , und zwei anderen Egyptern, ist an Bord des Avifo— dampfers „Iris“ hier eingetroffen und in einem dem Gou—
verneur gehörenden Hause einlogirt w wird streng bewacht. ö Kö Frankreich. Paris, 39. März. (W. T. B.) Der
Ministerrath setzte heute Vormittag den Wortlaut de
Gesetzentwurfs, betreffend den Kredit von 260 ö lionen für Tongking, fest. Der Minister-Praäsident Ferry wird in der Kammer die Motive des Gesetzentwurft in der Form einer Deklaration verlesen. Der Kriegs⸗ Minister Lewal wird die militärische Situation in Tongk ing darlegen, und die Regierung wird dann die unver⸗ zügliche Ernennung einer Kommission verlangen.
30. März, Nachmittags. (W. T. B.) Die Bureaux der Gruppen der Linken haben beschlossen, von dem Minister⸗Präsidenten Ferry zu verlangen, daß derselbe eine Kreditvorlage einbringe, indem er zugleich erkläre, daß dies der letzte Akt seiner Amtsführung wäre. Man beahsich- tigt, auf diese Weise jede Debaite über die ministerielle Frage zu vermeiden. Vier Gruppen der Linken werden noch beson⸗ ders zusammentreten, um eine Resolution zu prüfen, deren Zweck es sein soll, unter Beiseitelassung der ministeriellen Frage sofort ein einstimmiges Votum über den zu bean⸗ tragenden Kredit zu erlangen. Hr. Feriy, der von diesem Beschluß in Kenntniß gesetzt wurde, erklärte, daß er nur vor einem sormellen Votum der Kammer zurücktreten würde.
— 30. März, Abends. (W. T. B.) Die Suezkanal⸗ Kommission eröffnete heute im Ministerium des Aeußern ihre Sitzungen. Der Minister⸗Präsident Ferry hieß die Delegirten willkommen und wies hierbei auf den friedlichen und humanen Zweck der Berathungen hin, durch welche Europa den internationalen Charakter des Kanals klar bestimmen wolle.
In der heutigen Sitzung der Deputirten kammer theilte der Minister⸗Präsident Ferry die gestern aus Langson telegraphirten Nachrichten mit und bemerkte, daß der Rückzug der französischen Truppen sich in der größten Ordnung vollzogen habe; die Armee habe sich Strestkräften gegenüber befunden, deren Größe man nicht habe voraussehen können. Die Truppen seien genöthigt, sich in das Delta zurückzuziehen und die Desensive zu be⸗ wahren. Die seit gestern getroffenen Maßregeln seien nicht hinreichend. Es handle sich darum, die Niederlage von Lang⸗ son im Interesse der Ehre Frankreichs zu rächen. Der Minister⸗Präsident verlangte einen Kredit von 200 Mill. , und beantragte, die Votirung dieses Kredits von der
ebatte über die ministerielle Frage zu trennen. Die Worte des Hrn. Ferry riefen vielfache und lebhafte Unter⸗ brechungen hervor. Clémenceau verlangte die Ermächti⸗ gung zu einer Interpellation; derselbe billigte die Kredite, verurtheilte aber das Ministerium, das gestürzt werden müsse. Duval und Ribot erklärten sich zu allen Opfern bereit, aber erst nach dem Sturze des Ministeriums; dieselben warfen dem Cabinet vor, daß es die . verheimlicht habe. Der Minister⸗-Präsident verlangte die Priorität für die Wahl der Kommission zur Berathung der Kredit⸗ vorlage. Der Antrag wurde mit 308 gegen 161 Stimmen abge⸗ lehnt und die Priorität für die von El émenceau einzu⸗ bringende Interpellation bewilligt. Herr Ferry er⸗ klärte, daß das Kabinet unter diesen Umständen seine Demission gebe. Laisant von der äußersten Linken
und Delafosse, von der Rechten verlangten, daß das Ministerium in Anklagezustand versetzt werde.
Delafosse verlangte die Dringlichkeit für seinen Antrag. Dieselbe wurde jedoch mit 304 gegen 161 Stimmen abgelehnt. Der Präsident Brisson zollt? der Tapferkeit der Sol⸗ daten und Matrofen in Tongking, welche die er⸗ ehrende sofort in den Bureaux zusammenzutreten, um die Kommission für die Kreditvorlage zu wählen, doch wurde der Zu⸗ sammentritt der Bureau später wieder verschoben und die
wieder gut machen würden,
littene Niederlage Die Kammer beschloß sobann,
Anerkennung.
Sitzung aufgehoben. Vor den
Rufen: „Nieder mit Ferry emfangen. Im
erforderlichen Hülfsmittel bewilligen. deshalb ein Amen dement zu der bringen. . und sodann auf die
lossen. ; eld sin Schluß der Sitzung der Deputirtenkammer ihn, die Bureaux die Mitglieder der Kom mission zur Prü⸗ fung der Kreditvorlage. Sämmtliche Mitglieder sind für bie Bewilligung des Kredits, behalten sich indeß vor, von dem neuen Kabinet noch Auftlärungen zu verlangen. Einige Mitglieder sind für die Rückkehr zu einer gemäßigten Kolonialpolitik, sobald Revanche an China genommen sei.
Nach der Sitzung der Kammer hatte der Präsident der⸗ selben, Brisson, mit dem Präsidenten Grévy eine Unter⸗ redung über die parlamentarische Lage. Wie die „Agence Ha vas meldet, hätte Hr. Grévy dem Kammer⸗Präsidenten vorgeschlagen, ein neues Kab inet zu bilden, Brisson jedoch geglaubt, diefen Vorschlag nicht annehmen zu sollen. Der Präsident Grey habe darauf Hrn. de Freycinet zu sich beschieden und ihm den Vorsitz in dem neuen Kabinet ange⸗ boten. Freycinet habe sich 24 Stunden Bedenkzeit ausgebeten.
= 51. März. (W. T. B.) Die heutigen Morgen⸗ zeitungen sprechen sich dahin aus. daß der 5 wechsek in den internationalen Beziehungen Frank⸗ reichs Nichts ändern werde. = Die „Republique ö sagt: in dem neu zu bildenden Kabinet müßten alle Gruppen der Majorität vertreten sein.
Rumänien. Bu karest, 29. März. W. T. B.) In der Antwort auf die Note des französischen Ges g mn wegen Verlängerung der Bestimmungen, wonach . . zösischen Hande sartikel bis zum Ablauf der mit Oe 9 reich- Ungarn abgeschlossenen Konvention wie die einer me st⸗ begünstigten Nation behandelt werden, spricht die Regie . u 1g ihr Bedauern darüber aus, die jüngsten einstimmigen Vo 9 der Kammer und des Senats nicht abändern zu können, na
Eingängen zur .. nnn die . utirten von der dort versammelten Menge mit vereinzelten ö “ „Nieder mit der Majorität!“
Senat erwähnte der Präsident Leroyer die schmerzlichen Nachrichten aus Tongtking und gab der Bewunderung und . ö. . , far ae , e druck. er Senat ĩ und Matrosen Au nn, , man müsse zunächst die Thatsachen genau kennen;, er werde Kreditvorlage ein⸗ — Die Sitzung wurde darauf zunächst suspendirt lachricht von der Demission des Kabinets
welchen vom 1. Juli ab die autonomen Tarife für diejenigen
Stasten wiederherzustellen sind Vertrage ern. zust sind, mit denen keine besonderen
Serbien. Skupschtina ist zum 16. April nach
Belgrad, 30. März. (W. T. B.) Die
Nisch einberufen
worden. Amerika. Washington, 30. März. (W. T. B. Der Präsident Cleveland hat . . n
u General⸗Konsul in Berlin, n sandten in Stockholm, Erasmus Anderson zum Minister-⸗Residenten und General-Konsul ün Kopen— hagen, Alexander Lawton zum Gefandten in St. Petersburg und Edmund Wussen zum General⸗ Konsul in Wien ernannt.
Afrika. Egypten. Sugkim, 27. März. (Allg. Corr.) Der Feind feuerte gestern Abend einige Schüsse in die Zeriba auf der Straße nach Tamai, es wurde aber Nie⸗ mand verwundet. Genera! Graham wird nach Tamai vorrücken, sobald die Vorrichtungen zum Wassertrangport voll⸗
ständig sind. (W. T. B) General Wol seley und
Rufus Magee zum
— 29. März. Buller sind, wie aus Dongolag gemeldet wird, mit dem Stabe am Freitag dort eingetroffen; General Wolseley wird morgen nach Kairo gehen.
— (W. T. B.). Aus Suakim, vom 30. d. M., wird gemeldet: Die Stämme sind von Osman Digma ab⸗ gefallen. Letzterer ist mit nur 100 Anhängern nach Tamanieb geflohen; ein Abgesandter Osman Digmg's ist unter weißer Flagge im englischen Lager eingetroffen mit der Anfrage, unter welchen Bedingungen Friede ge⸗ schlossen werden könne.
Zeitungsstimmen.
Das „Katholische Sonntagsblatt für Esch— weiler, Stolberg und Umgegend“ wendet sich rücksicht= lich der Getreidezölle in folgendem Artikel an die Arbeiter:
Die Erhöhung detz Zolletz auf Roggen und Weizen um 5 , bezw. Li auf 3 per Dppletr, welche füngst vom Reichetage in seiner großen Mehrheit beschlossen wurde, giebt den freihändlerischen Bekämpfern der Zollpolitik seit 1879 willkommenen Anlaß, die angebliche Pertheuerung detz Brodsz des armen Mannes“ gegenüber ihren politischen Gegnern auszuspielen. Auch wird dieses wohlfeile Schlagwort Seiten der deutschen Sektion der allgemeinen europäischen Umsturzpartei benutzt, um die Arbeitermassen zum blinden Klassenhaß aufs Neue anzufeuern, mit der wohlweiglich nicht ausgesprochenen AÄbsicht, bei dieser will kommenen Gelegenheit im Trüben zu fischen. ö
Da auch dag Centrum das Gewicht seiner Zahl vorläufig für die Erhöhung der Getreidezölle in die Waagschale warf, so dürfte etz angebracht seln, untz mit dem angeblich schon vertheuerten Yrode des armen Mannetz“ ebenfalls etwas zu elde gen, ladem wir der Sache näher auf den Grund gehen. Wir wollen zunächst untersuchen, ob eine Zollerböhung auf Getreide überhaupt auf die Tagegordnung gehörte oder nicht. ;
Diese Frage müssen wir unbedingt bejahen. Nach einer Schrist des Hrn. Profcssor Dr. Kühn in Lespjig Über denselben Gegenstand besitzen wir im Deutschen Reich 5 276 314 selbständige, landwirth⸗ e lan Betriebe, eine Thatsache, welche den Bauernstand als das wahre detz deutschen Vaterlandes deutlich erkennen
laßt. . Daß dies stärkste Bollwerk eines geordneten Staateg, die Land⸗ wirthfchäst, in der That stall unterminirt ist, bewelsen solgende Thatsachen. Die Kosten der Bedürfnisse des deutschen Landwirtheg im Allgemeinen sind nach den Untersuchungen des ürsten Karl von Isenburg Birstein um I6oso seit 1870, die ländlichen Arbeite löhne um 100, also umtz Doppelte gestiegen, von den drückenden Gemeinde. und Staattzsteuern gänzlich zu schweigen, In Folge des Getreide⸗ Imports Seltens der unter weit günstigeren Verhältnissen produstrenden Länder, wie Amerika, Rußland, Ungarn, Indien u. a. m, welche ihre Ueberproduktlon nach dem Westen Turopas ju allen Prelsen absetzen müssen und deshalb mit Vergnügen den 1879 beschlossenen kleinen Zoll selbst getragen haben, sind die Ptrise für Roggen und Wehlen so tief Cesunken, daß der deutsche Tandwirth sest Jahren mit Verlust zu arbeiten gejwungen ist! Der d uische Landwirth, der Mühe hat, seine Steuern und Ab- gaben nebst Zinsen aus seinem 6 belasteken Besitzthum heraug zuschlagen verltert seine Kaufkraft und seine ,, ,. von Jahr zu Jahr mehr. Daß diese Thatsache für die nn trie des deuischen Vaterlandes nicht gleichgültig feln (ann muß auch dem einfachsten Arbester elnleuchten. Die Schu yblle der Industrie sind ja nur deshalb beschlossen worden, derselben den in sändischen Markt und den Arbeltern damit ine ständige Arbeite gelegenheit zu bewahren! Was helfen aber der Industrie diese Zölle, wenn der zahlreichste Stand der Erwerbenden im Deutschen Reiche, die land f e l nur das Nöthigste kaufen kann, weil sie seit Jahren mit Verlust arbeitet? . Die Roshwendigkest, der schutzbedürftigen und dem Auglande gegenüber loehrlosen Landwirtbschaft gleich der Industrie durch aus—= giebige Schutzzölle aufjuhelfen, glauben wir nachgen iesmn zu haben, und ebenfo az wichlige Interesse, welcheg die Industrje und die darin beschäftigten Arbeiter daran haben, daß eg den Landwirthen besser gehen müsse, um sie für die Abnahme der Produkte der vater ländischen Industrie kaufkräftiger zu machen. ; Die für den arbeitenden Stand wichtigste Frage bleibt nun die: Werden die Lebensmittespreise in Folge der Schutzsolle auf Getrelde steigen, dent. wenn mit Ja beantwortet, werden die Löhne mit den felben in die Höhe gehen? Diese Frage nn, ö verneinen oder zu bejahen, ist nicht angänglich. Wie die quslandischen Importeure Rber diese Schußzzölle denken, lssen wir, in einem Werkchen (1879) des Hrn, Bürgermeisters Mogren (Eupen): Ein Wort an den Bauernstand in den Rheinlanden' auf. S. 62/63. Dort wird eine Autlaffung der ‚Deutschen Illin. n g, eitirt; der ⸗ selbe besagt im Auszug: Wag dagegen in Berlin vorgeht, be rührt unmittelbar die Tafche unserer (amerifanischen) Bauern, Vleh⸗ züchter, Getreide und Provisionshändler. Man will dort einen sehr kräftigen Einfuhrzoll auf fremdes Getreide, Schlacht oieh und Fleisch legen. und hat dabei ganz ausdrücklich den Zweck im Auge, die Einfuhr von Amerika nach Deutschland abjuwehren. Sie völlig verhindern wird man nicht können, wobl aber kann man erreichen, daß die Zölle von den amerikanischen Bauern und Viebzüchtern be⸗ zahlt werden, mit anderen Worten, sandt nach Deutschland um so viel billiger als je j wie der darauf zu legende Zoll beträgt. Die Erjeugung von Korn und Fleisch in unseren westlichen Staaten ist, namentlich in Folge der massenhaften Binnenauswanderung der lezlen Jahre so riesig ge worden, überschreitet den inländischen Bedarf in so gewaltigem Maße, daß fur den Ueberschuß ein Absatz im Auslande gesucht weten muß. Allein wer genöthigt ist, zu verkaufen, der muß sich in der Regel den
reis vom Käufer bestimmen lassen, und das würde im vorliegenden . durch die
Fundament
t verkaufen müssen,
Einführung von Getreide und Fleischschutzõllen in ; tut g n, 3 en des amerikanischen Blattes haben ich mit denen verschiedener in n, ing, vollständig erfüllt. j ö. ,, . ,, e, . den e g g etrã ⸗ i . a ere rf der schwer belasteten einheimischen
daß diese ihre Produkte zum Per-
Landwirthschaft zu jedem Preise Absatz suchen mußte, was zur Genüge folgende vergleichende 5 beweisen. Nach den Handels⸗ kammerberichten des Kreises Bochum kostete 1 Kg Roggenbrod; 1877 20. js?? 14. 1881 29, 1882 18, 1883 15 und 1884 14 3, während der Preltz für 100 kg Ina, Roggen sich; 1889 auf durchschnittlich 2.23; 1881 21,30; 1882 17,62; 1883 15 und 1884 auf 15.07 „ stellte. Ganz dem entsprechend berechneten sich die Weizenpreise. Der geringe Zoll von 1879 erwies sich also nur als Finanzzoll, und müssen wir abwarten, ob die neuen höheren Zölle von 1855 sich als 6 ewährend, wie beabsichtigt, bezeigen werden. Vorläufig ist eine Ech ö. der Getreidepreise um den neuen Zoll nicht eingetreten, obwohl das Sperrgesetz die zollfeeie Zufuhr schon jetzt verhindert.
Wird eine Erhöhung der Preise eintreten, so dürfte aus oben erwähnten Gründen der Industriearbeiter davon wenig oder nicht betroffen werden, weil durch die Gesundung deg Bauernstandeg der . mit ihren Arbeitern — ersteren gesteigerter Absatz im
nlande zu uten Preisen — letzteren aber vermehrte Acbeittzgelegen⸗ . Hie n ne jg ft möge sich daher durch Hetzer ni
e Arheiterschaft möge sich daher durch gewissenlose Hetzer nicht in i ft zum sichern Fundamente jedes Staatswesengz, der Land ⸗ wirthschaft bringen lassen. Sie möge bedenken, wenn ein Glied, und hier das wichtigste leidet, leiden wir alle mit; bet dessen Gesundun aber durchströmt neueß Leben den voltswirthschafilichen un Staattzkörper zum Segen für Alle. Daß Frankreich und sogar das kleine industrielle Belgien ebenfalls zu erhöhten Schutz zöllen auf Getreide greifen, mag unseren Arbeitern zur besondern Beruhigung gereichen, da dann eine Erhöhung der Lebengmittelpreise auch, dort stattfinden und die Konkurrenz 3 Länder unserer Inhustrie gegenüber lahm legen müßte. Der Arbeiter mag daher ohne Neid auf den Schutz der Landwirthschaft blicken, wesl derselbe, kurz gesagt, nichts Anderes bejweckt, als Schutz der nationalen Arbeit, Schutz des nationalen Gesammtvermögens, det Armen wie des Reichen
Statistische Nachrichten.
Gemäß den Peröffentlichungen des Katserlichen Gesund⸗ heitzamtz sind in der 11. Jahregwoche von je 1099 Bewohnern, auf den Jahresdurchschnitt berechnet, als gestorb en gemeldet: in Berlin 23,3. in Breslau 28,6, in Königsherg 26,1, in Köln 315, in Frankfurt a. M. 25,3, in Hannover 245, in Kassel 22,5, in Magdeburg 24 3, in Stettin 19,9), in Altona 28.5, in Straßburg 32,3, . Metz 1,1, in München 354, in Nürnberg 22,3, in Augtzburg 33, J, in Dreg— den 28,4, in i 25 5, in Stuttgart 24,8, in Braunschweig 0 , in Hamburg 2ß, l, in Lübeck —, in Karltz ruhe 29,8, in Wien 322, in Budapest —, in Prag 31,1, in Triest 25, , in Krakau Itz, ), in Basel 2l,2, in Brüssel 21,5, in Amsterbam 309, in Pariz 25 3, in London 271,4, in Glasgow 30 0, in Liverpool 2833, in Dublin 34.6, in Edinburg 224, in Ropenhagen 23,5, in Giockholm ij 4, in Ghri⸗ stlania 32, ia St. Petersburg 34,7, in Warschau 28,8, in Ddessa 36,3, in Rom 29,8, in Turin —, in Bukarest 28,1, in Madrid —, in Alexandria 360. — Ferner in der Zeit vom 22. biz 28. Februgr: in Nem - Hork 29,3, in Philadelphia 26,4. in Chicago —, in St. Loulz —, in Cincinnati —, in San Franzisko 23,7, in Kalkutta 32,7, in Bombav 28,7, in Madras 453.9.
Beim Beginn der Berlchttwoche waren an den meisten deutschen Beobachtungorten nordwestliche, in Karltzmuhe nordöstliche Luft— strömungen vorherrschend, die am 17, in Berlin, Helllgenstadt, Köln und Karlgruhe schon am 16. nach West und Südwest gingen und dann biz zu Ende der Woche, in Konitz zu Stürmen anwachsend, vorwlegend blieben, indem sie nur um die Mitte der Woche in Berlin, hinlsen , Bremen und Köln vorfhergehend nach Nordwest, in Karlruhe nach Norhbost liesen. — MVle Temperatur der Luft überstleg an den meisten Stationen die nor male etwatz, nur in Karlzruhe wurde dag vielsährige Monatg« miitel nicht enn erreicht. Leichte Nachtfröste wurden sedoch aus den melsten Statlonen, mit Ausnahme von Bremen und Köln, besonders zu Ende der Woche gemeldet — Nlederschläge, zum Theil Schnee und Hagel, fielen dess e in der 2. Wochenhälfte ziemlich allgemeln, doch nicht in sehr ergiebigem Maße. Der beim Wochenbeginn bohe Druck der Luft stleg big jum 16, nahm dann Anfange langsam, am 18. jedoch rapid ab, stieg am 19. and 20. etwag, um am H. Abendt von Neuem und rasch zu fallen, doch nahm der Luftdruck zu Ende der Woche an allen Stationen wieder zu.
Die Sterblichkeit hat in der Berichlgwache in den meisten Großftädten Europat, vamentlich in den deutschen, zugenommen. Inobesondere war sse in den rheinischen Städiegruppen elne ge—
steigerte. Die allgemelne Eterblihreissderhastulß aj für die deut⸗ chen Städte stieg auf 25, von 26,9 der Vorwoche (pro Mille und Jahr berechnet). Vornehmlich war die Betheilgung deg Säugling alterg an der Sterblichkeit eine höhere, ö. daß von 10000 Lebenden (aufg Jahr gerechnet) 8h Säuglinge starben gegen 75 der Vorwoche, in Berlin 75, in München 118.
Unter den Todegursachen führten Masern, Reuchhusten, h 6. häufiger, Scharlach, Diphtherie und Kindbettfleber seltener als
n der vorhergegangenen Woche zum Tode. Auch Darmkatarrhe und akute entzündliche Prozesse der Athmungzorgane veranlaßten mehr, Lungenphthisen dagegen weniger Todesfälle, terbefälle an Masern waren in München, Leipzig, Potadam, Hangu, London, Glasgow, Liverpool. Manchester, und ganz besonderg in Stockholm zablrelch, während in Berlin, Frankfurt a. O., Bockenhelm, Wien, Amsterdam Paris die Zahl derselben abnahm. — Das Scharlachsieber verlief mell milder, nur in Hamburg, Berlin, Warschau war die Zahl der Sterbefälle eine eiwag größere. — Die Sterblichkelt an Diphtheri⸗ und Croup war in Berlin, Königsberg, Drezden, Mühlbausen k. Th, Frankfurt a. O.,. Paris, Warschau eine geringere, in Stolp, Greifgwald, München, Lelpzig, Charlottenburg, Hamburg, Wilen, London, Stock holm, Christlania, St. Petersburg eine größere. Ansehnlich gesteigert war die Zahl der Todesfälle an Keuchbusten, namentlich in Berlin, Karlruhe, Greiz. Bielefeld, Amsterdam, Glasgow. In London hat die Zahl der Opfer an Keuchbusten etwag abgenommen. — Typhoöse Fieber blieben in beschraͤnkter Ausdehnung; in Düsseldorf, Parts wurden etwaß mehr, aus , , . etwa weniger Todesfälle als in der Vorwoche . Ein Sterbefall an Flecklvphuß kam aus Köntge⸗ berg zur Minhellung. — Darmkatarrhe der Kinder führten in Berlin, Wien, Paris, St, Pelergzburg häufiger zum Tode. — Ruhrtodenfälle kamen aus deutschen Städten 2, an Kindbetificber 27 zur Meldung. — Sterbefälle an Pocken wurden au deutschen Städten 3. je 1 aug Thorn, Chemnitz, Köln mitgetheilt. Auch aus Krakau, Prad, Basel. Parte, Liverpool, Manchester, St. Pekergburg, Alcxandria werden einzelne, auß Prag. Warschau, Odessa, Kalkutta, Bombay mehrfache, Todeg⸗ fälle an Pocken berichtet. In größerer Verbreitung traten die Pocken in Rom, Venedig. Turin, Triest, Wien und London auf. — Dle abl der Todesfälle an Cholera blieb Ende Januar und Anfang ebruar in Kalkutta bezw. in Bombay eine beschränkte.
— Die n , ,. in n n,. Dekonomist.) Ueber den Stand der Schulsparkassen in Ungarn hat deren Be⸗ ründer, K. Rath Weiß, vor kurzer Zeit im ungarischen Landeg . Agrt⸗ ulturverein ein Referat erstattet, dem wir nachstebende Angaben ent ⸗ nehmen. Im Jahre 1876 wurden in 156 Schulen an 13 Orten Schulsparkassen begründet, in, denen 2621 Schüler 13 337 Fl. er= sparfen. Zu Ende deg Schuljabreg 1833/84 befanden sich an 317 Orten in 158 Schulen Sparkassen, in denen von 216 085 Schülern 151 461 Fl. eingelegt waren. Die Zunahme im letzten Schuljahre bellef sich auf 20 Schulen, 2693 Sparer und 19 881 Fl.; dabel waren von 113 angemeldeten Schulen noch keine Ausweise esngesendet. Die ersparte Summe würde noch bedeutender sein, wenn man auch sene Gelder hinzurechnen würde, welche die Schüler vor dem Schluß des Schuljahres zur Deckung ihrer verschledenen Bedürfnisse heraus— genommen haben. Folgende Uebersicht zeigt die Entwickelung der Schulsparkassen seit ihrer Begründunz.