1885 / 77 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 31 Mar 1885 18:00:01 GMT) scan diff

S Sparende Ersparnisse K 1876 13 15 2621 13 357 1877 17 20 3010 18 884 1878 30 36 3 682 30 416 1879 35 50 2865 33 659 1880 986 141 7333 54 647 1881 178 240 14 984 71 817 1882 256 365 16273 114734 1883 314 438 21 992 131 580 1884 317 458 24 085 151 461 In Oest erreich beabsichtigt man, die Postsparkasse in den

Schulen einzuführen, und zwar? in den Volksschulen, Gymnasien, Realschulen und Gewerbeschulen, und die Lehrer mit dein Cin sammeln der Spaꝛpfennige, sowie mit der Rechnung und dem Aufbewahren der Sparbücher zu betrauen.

Die Verschuldung des Privatgrundbesitzes im uroväischen Rußland. Von den 333 068 4899 Deßjätinen Flächentaum,. welche die Gouvernements und Gebiete Schl euro. väischen Ruland insgesammt umfassen, befinden sich in i e 2 51 953 Deßjätinen ( Deßjätine 109,25 a). Am stãrksten ist der Privatgrundbesitz in den sieben littauischen und weißrussischen Sou dernements Grodno. Witebs k, Minsf, Mobilew. Wilna, Lewno und Smolensk wo von dem Gesammtflächenraum 53,2 Oi sich im Privatbesitze befinden. Sodann folgen die drei südwestlichen

uvernements Podolien, Kiew und Wolhynien mit 47, 3 o, Privai- land. die drei klelnrussischen Gouvernements Charkow, Poltawa und Tick ernigoff mit 4259 oo, die sieben Gouvernements dez Moskauer Industriebezirks Nischegorod, Moskau, Twer, Kostroma, Jaroßlaw,

ladimir und Kaluga mit 36,76 /9 und die sieben centralen Ackerbau⸗ Qouvernemente Pensa, Tambow, Tula. Woronesch, Kursk, Drel und

jäͤsan mit 364 osg vom Gesammtflächenraum. Viel geringer ist der Privatgrundbesitzʒ in den übrigen Gouvernements. Von den o82 321 953 Deßjätinen Privatland waren im Jahre 1884 bei den russischen Agrarbar ken verpfändet 28 445 57 Deßjätinen oder Wüö οuÜ. Die Gesammtfumime der auf diesem verpfändeten Grund- besit noch lastenden Darlehensschuld betrug 489 063 9366 Rbl. Im Durchschnitt stellte sich pro Deßjätine der Taxwerth auf 39. 38, die Dar⸗ lehnssumme auf 327I und die noch zu tilgende Darlehnsschuld auf 174189 Rbl. Am veischuldetsten ist der Grundbesitz in den drei südwestlichen Gouvernementg, wo 44,2 00 des im Privatbesitz befindlichen Landes mit 655 Rin Rbl. verpfändet sind. In den sieben Wolga · Gouvernements sind 39,7 oo mit 645 Mill. Rbl., in den acht südlichen Steppengouvernements und Gebieten 35757 oso mit

854 Mill. RblC, in den sieben centralen Ackerbau Gouvernementt 37,2 o mit 14470 Mill. Rb. in den drei kleinrussischen Gouver⸗ nementz 36, 4 mit 50r Mill. Rbl', in den sieben littauischen und weißrussischen Gouvernements 28, g o mit 3761 Mill. Rbl, in den sieben nördlichen Gouvernements 18,9 σ mit 14720 Mill. Rbl. ver- 6 2 . ö 3 8 . 2 oskauer ustriebezirkes 14,83 , des Privatlandes verpfändet m 1937 Mill. Rbl. .

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Forst⸗ und Feldpolizei für den praktischen Gebrauch bearbeitet von S er und Corpg-Auditeur, Lehrer an der Kriegs Akademie. Berlin, Fr. Kortkampf.

dem Kortkampfschen

Reichs. Gesetze. des gr

zugänglich gemacht, welche berufen sind, im Dienste des Staats als Sch zuwirken.

allein erstgedachte Ausgaben sind vornehmlich für den Göbrauch von Jur ten berechnet und für das Bedürfniß anderer Kreise unzureichend; eine einfache Tertausgabe des Gesetzes ient wohl dazu, um den Laien im Allgemeinen mit

d . Jnhalt bekannt zu machen, aber reicht nicht aus, sobald es sich um Anwendung einer bestimmten Vorschrift in einem gegebenen 8 handelt; daher find dem Gesetz kurze, allgemein deck ndliche rläuterungen beigefügt. Daß in den Anmerkungen den Bezugnahmen breiterer Raum gegeben, findet eine Begründung in dem ursprünglichen Zweck dieser Bearbeitung. Die fernere 6 Berücksichtigung der beiden preußischen Gesetze über den Forstdiebstahl vom 18? April 1878 und Über Forst⸗ und n vom 1. April 18890 . sich auf deren unmittelbaren usammenhang mit dem Reicht trafgesetzbuch.

D Preußische Gesetze. Text mit Anmerkungen. Kort⸗ ampfsche Ausgabe. Heft 15. For st dieb sta bis. Gefetz vom 18. April 188 und Forst Und Fekdpolizei· Gesetz vom 1. April 18860. Nebst Ausführung. erordnungen. Für den praktischen Ge⸗ brauch bearbeiket von Solms, Ober und Corps⸗Auditeur u. s. w. Berlin, Fr. . Die vorliegende Bearbeitung des Forst⸗ diebstahls und deg orst- und Feldpolizei Gesetzes ist zum Theil Mtnommen dem größeren Werke desselben Verfassers: . Strafrecht und Stra sprozeß für Heer und Marine des Deutschen Reicheg, 2. Auflage.

ie Eigenart der Bearbeltung, namentlich die Berkckfichligung derjenigen Ansyrüche, welche von den zur Handhabung von! Gefeßzen berufenen Nichtjuristen an eine mit Erläuterungen versehene Darstellung den Gesetzen erhoben werden, licß es angemeffen erscheinen, sie durch Veranstallung einer befonderen Ausgabe welleren Kreisen zugänglich ö machen. Der Verfasser unterzog deshalb die ursprüngliche, nur ür das Bedürfniß der Militär Rechtspflege bearbeitete Darstellung einer . Ueberarbeitung, wodurch die den einzelnen Para⸗ aravhen beigegebenen Anmerkungen eine sehr wesentliche Erweiterung erfuren. Auch die Ausführungè. Verordnungen sowie die Formulare wurden neu hinzugefügt. Die kurze und knahpe, dabei aber doch all gemein verständliche Fasfung der Erläuterungen, namentlich die Er lärung vieler juristischen Begriffe, dürfte 1 Bearbeitung besonders ür den praktischen Gebrauch empfehlen und sie geeignet machen, die

andbabung und Anwendung der einzelnen Bestimmungen im Sinne des Gesetzg bers zu sichern. Das beigegebene aut führliche Sachregister wird dazu beitragen, den Gebrauch zu erleichtern.

Grundzüge der deutfchen Literaturgeschichte n. Ein ülfgbuch für Schulen und zum Priwatgehrauch don Br. Gottlob gel baaf, Profcssor am oheren Gymnaftum ju Heilbronn. Mit delta fel und i Deilbronn. Verlag von Genr. . Lösl, (r. So. S. Vim und 163, Preis d , = Der Berfaffer dieser sest dem Jahre 1581 in dritter Auflage erschelnenden Grund af der diutschen Literaturgeschichte geht von dem Grundsatze aus. . der Aufgabe eines gelehrten Repertoriums und der eines

ubes für den Schulgebrauch wie für Privatlektüre scharf zu unter- sceiden. Er will jm Gegensatz zu er früheren üblichen Lehrmethode dies Buch nicht mit einem ; 1 von Namen, Schriften und Titeln

schweren, dag Reben fachliche bei Seite lassen, aber die Haupt-

erscheinvngen der Literatur eingehend besprecken. Unter Festhalten der Gesammtübersicht versteht Hr. Ggelhaaf als gründlicher, ein chtg⸗ voller Kenner der deutschen Literatur? und mit sicherem Griff dle deren Erscheinungen von den minder erheblichen Leistungen

zu scheiden. Gr setzi nach Gervinus schöpferischen Vorgange die

*

8

27

Poesie in Zusammenhang mit der ganzen Kulturentwickelung; er erfaßt die elnzelnen Dichter in ihrer Wechselwirkun auf einander und schildert den Einfluß, welchen sie auf ihre Zelt, ihre Zeit auf sie ausgeübt haben. Jede er , , wird in ihrem inneren Kein erfaßt, sie an die ihr gebührende Stelle gesetzt und dann ein Gesammthild des Wirkens gegeben. Inneren Gründen folgend, theilt der Verfasser den Stoff nach folgenden sieben Perioden, welche sich mit den Ginschnitten ber politischen Geschichte berühren: Althoch⸗ deutsche Periede: 1) Von den Anfängen der Literazur big zu den Kreuzzügen, heidnische und christliche Literatur. Mittelhochdeutsche eriode: 2) Die erste Blüthrperiode im Zeitalter der Hohen⸗ aufen und der Kreuzzüge, 1159 - 1250. 3) Periode des Zerfalls, das Bürgerthum, vorwiegend Träger der Liferatur, 1256 - 1565. Neuhochdeutsche Periode: 4) Die Literatur im Zeitalter der Re—⸗ sermation, 1500 1624. 55 Die Literatur in Den Händen der Gelehrten und in Abhängigkeit vom Auslande, 1624 - 1718. 6) Die . Blütheperiode von Klorstocks Auftreten bis zu Goethe z ode, 1748— 1832. 7) Die Literatur seit 1837. Jer Verfasser beherrscht den Gegenstand vollständig. Die Urthelle stätzen sich auf eigene gründliche wie umfassende Studien, namentlich auch der älteren germanischen Philologle. Die Darstellung ist klar und ge— drängt, gefällig und anziehend. Die allgemeinen Charaktersstiken und Uebersichten der einzelnen Literaturperioden, welche den en, der Literatur mit der polttischen und ulturentwickelung vermltteln, sind als wirklich gelungen zu bezeichnen. Die genauen Angaben des Inhalts der Werke Wolframs von Eschenbach, des Nibelungen⸗ und Kudrunliedes werden sicherlich jur eigenen wüänschenswerthen Kenntnißnahme der Dichtungen anregen, weil des ersteren sittlicher Ernst, die Lauterkeit seiner religiöfen Gesinnung, die Tiefe seiner Gedanken, der Reichthum und die Wucht seiner Sprache mit Recht geltend gemacht wird und das Nibelungen⸗ lied in mannigfachem Betracht würdig an die Seite Homerz treten darf. Aus der neubochdeutschen Periode fei hingewiesen auf die ein⸗ gehenden Charafteristiken von Klopstock welcher der Poesie durch seinen christlichen und deutschen Ernst einen würdigen Inhalt verliehen hat, von Wieland. „welcher durch die ganz besonders eigene Anmuth und Eleganz der Form die höheren Stände Deutschlandg, die seither blos ö. die französische Literatur Sinn gehabt hatten, für die deutsche zu interessiren und einzunehmen wußte, zu Klopstock einen Gegensatz bildet, der für das Ganze unferer Literatur sicherlich nicht unwillkommen ist‘, und von Lessing, ein Mensch von seltenem Adel der Seele, seltener Schärfe des Verstandeg, seltener Wahrhaftig keit, welcher der von Klopstock praktisch geschaffenen praklischen Dichtung durch seine krittscken Unterfuchungen die wissenschaftliche Unterlage gegeben hat, insbesondere das neue Drama gegründet, endlich auf den verschledenfien Gebieten geistigen Lebeng 6 um unsere Natten bleibend rerzient gemacht hat-. Des Letzteren Werke sind nach dem bleibenden Werthe gewürdigt. Herderz Bedeutung für unser Kulturleben kann nicht leicht hoch genug angeschlagen werden; Überall ist er anregend und pfadfindend aufgetreten als der Atlag, der eine neue Welt menschlichen Denken und Dichtens auf den Schultern trägt.. Von Goethe rühmt der Verfasser, a er nicht einer unserer Dichter war, daß er unser Dichter schlechthtn ist, wie Homer der Dichter der Hellenen und Sbalespegre der der Beitten ist. Dieser Liebling des Glücks ist wie Schiller gleich verehrungswürdig durch die sittliche Kraft seiner Natur wie durch seine für Freiheit und Wahrheit begeisterte Musen, nach den Schöpfungen als Lyriker, Epiker und. Dramatiker scharf und zutreffend dargestellt. Von den' neueren Dichtern ist Geibel nach Inbalt und Form als der erste Lyriker be⸗ zeichnet, welcher sich Ehre, 53 und Einheit des deutschen Volks nicht denken kann ohne den frommen Glauben der Väter. Ünter den Historikern der Neuzeit hätte auch Heinrich Leo ( 799 - 1878) auf⸗ eführt sein müssfen (Heschichte des Mittelalters der stalienischen Staaten, Universalgeschichte) Eine Zeittafel und ein spezlelles Register beschließen das Werk, deffen Auf praktischer, pädagontscher rfahrung erprobter Werth wesentlich durch die erfrischende Reich⸗ haltigkeit wie geschickte Beschränkung auf das Hauptsächiichfte begründet wird. Die von der Verlagsbandlung 23 löblichem Herkommen durch dem Auge wohlthuenden Druck, wie weißes Papier vortheil haft aus gestattete Schrift darf nicht blos für den beaksichtigten Zweck, den Schülern und zum Privatgebrauch, sondern auch älteren, einsichtsvollen Freunden der deutschen Literaturgeschichte angelegentlichst empfohlen werden, welche noch eine gründliche Befestigung ihrer Ansichten er⸗ werben 3 ae eine gelstreiche Anregung für neue Gesichtspunlte uu erwerben wünschen. g Heinrich Hofmanns Festgesang für Chor und Orchester (Dichtung von E. von Wildenbruch), welcher am Geburtstage Sr. Mazestät des Kaisers und Königs in der Akademie der Künste erstmalig aufgeführt wurde, erscheint demnächst im Verlage von Breitkopf und Härtel in Leipzig. .

Brockhaus' Conversations⸗-Lexikon. Ja seiner gegenwärtigen dreizehnten Auflage ist dieses Nachschlagewerk unbe—⸗ zweifelt das neueste und zuverlässigste; Text wie Illustratlonen folgen den Fortschritten in Wissenschaft, Kunst und Gewerbe, den Wand lungen im politischen und Kulturleben, den stgtistischen Ergebnissen und biographischen Daten bis auf die jüngsten Tage herab. Da aber die Herstellung eines so umfassenden Werkes sich Über den Zeitraum von mehreren Jahren erstreckt, die ersten Bände daher bei Grscheinen des letzten schon wieder Lücken aufweisen müssen, so hat sich die Versagsbandlung entschlossen, einen Supplementband nach Vollendung des großen Werkes zu veröffentlichen, der die während der letzten Jahre eingetretenen Veränderungen sämmtlich berücksichtigen, unter anderem auch schon die Resultate der im nächsten Dezember stattfindenden Volkszählung enthalten wird.

Gewerbe und Handel.

Der Cours für die jetzt hier zahlbaren Oesterreichischen Silber ⸗Coupons ist alsh ehh „S für 100 Fl. Oesterr. Silber herabgesetzt worden. .

. 30. März. (W. T. B) Die Generalversammlung der Aktionäre der 5sterreichischen Kreditanstalt genehmigte einstimmig den Geschäftsbericht, ertheilte ebenso Decharge und lg o von dem, abzüglich der Zinsen für dag Aktienkapital 2517125 Fl. hetragenden Gewinn 4983523 Fl. dem Reservefonds zu überweisen, 199 409 56. zu Tantis nen zu verwenden und 175000) Fl. oder 7 FI. pro Aktie als Restdividen de zu vertheilen. Der am 1. Mal e. fällige Coupon ist demnach mit 15 Fl. einzulösen, die Aurzahlung geschieht bereisg vom 1. April ab. Die restlichen 69 192 Fl. sollen auf neue Rechnung vorgetragen werden. Von den erledigten zwei Verwaltungtratheftellen ist nur eine mit dem Oberbergratz Baeuler wiederbefetz worden, die Vermaltungsräthe Gomperz und Wiener wurden wiedergewählt.

London, 27. März. (W. T. B) Wollauktäon. Tendenz stetig, Preise unverändert.

Glasgow, 30. März. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 15 305 gegen Wolle ruhiger,

1090) Tong in derselben Woche deg vorigen Jahres. Bradford, 30. März. (W. T. S5 stetig Garne anziehend, Stoffe unverändert. St Pets burg, 3! März. (B. T. B). Dem Vernehmen nach hat das Moskguer Reichsbankeomptsir gestattet, Han⸗ en, von ö. Yen, d . J ee fi Formalifaten u diskontiren und ebensg Darlehen gegen Unterpfand von ö . und Aktien gewisser Industrie ; ; en verabfolgen. Nach dem in der gestrigen Bersammlung der Gläubiger des Hauses Segram anga vorgelegten Status betragen die asslva des Hauses in St. Petersburg, London, Taganrog und Rosto zusammen 285 000 Pfd. Sterk, die Aktiva 162 609 Pfd. Ster! Die Filiale des genannten Hauses in Marseille ist intakt geblieben. Moskau, 30. März. Das Haus S. M. Malkiel hat seine Zahlungen eingestellt. Die Passiva werden auf es. 2000005

geschäßt. Das Haus beantragt die Einsetzung einer Verwaltung.

und Handelsgesellschaften zu

Berlin, 31. März 18865.

lieber die Vor feier des siebenzigsten Geburtstgges des Reichskanzlers Fürsten von? Bismarck liegen ferner Berichte vor aus Glogan, Dramburg, Wittenberg, Halle a. So Hannover, Schieswig, Altenburg, Obtau und Hagen,. Von letzterem Srte wurde folgende Adrefse abgefandt:

„Mehr als 2000 Hagener Bürger zur Feiler des 70 jährigen Ge—⸗ burtstages und. 50 jährigen Amtsjubiläums Fuer Durchlaucht nach glänzendem Fackelzuge zum n, ,. versammelt, bringen in be⸗ geisterter Dankbarkeit und Verehrung dem Schöpfer und Mehrer der Tinheit und Größe des thenren deuischen Vaterlandes, dem . Diener und Rathgeber feine Kalserg, dem dentschesten Mann aug tiefem Herzen die heißesten Glück und Segenswünsche dar.“

Die Glückmunschadresse der Stadt Leipzig, deren Ehrenbürger der Reichskanzler ist, hat folgenden Worsiaut:

Durchlauchtigster Fürst! Hochzuverehrender Herr Reichskanzler! .

An dem Tage, an welchem Cure Durchloncht das siebzigste Lebensjahr erfüllen, vereinigt sich das dentsche Volk in Milllonen Keiner Glieder, um von Neuem den Dank auszusprechen, den das Vaterland Ihnen schuldet. Diesem Danke schließen sich zablreiche Bewohner Leipzigs an, einer Start, welche alle Zeit mit Begeiste, rung auf Euer Durchlaucht Führung des Deutschen Reiches geblickt hat. Wenn neben diesen Kundgebungen wir, die Vertreter diefer Stadt, Euer Durchlaucht un sern besonderen Glückwunsch darzubringen uns gestatten, so bitten wir Dies damit rechtfertigen zu dürfen, da wir Sie mit Stolz unsern Chrenbürger nennen.

Selten ist in dem Leben eines Volkes Großes und Ersehntes in so vlötzlichr Wandlung erreicht worden, und selten ist darin die starke Hand Eines Mannes so erkennbar gewesen, wie bei der Neu⸗ errichtung des Deuischen Reicheg. Und diese starke Hand, sie ist durch Gotteg gnädigen Beistand uns erhalten geblieben und nimmer ermüdet. Sie hat uns den Frieden zewährt gegen mächtige . sie hat, geleitet von tiefer Erkenntniß und warmem Gefühle für . Bedürfnisse des Volkes, die Lösung der wichtigsten und schwierigsten Aufgaben unserer Staatekunst unternommen und schon zu einem guten Theile vollendet, und sie dient dem weltumspannenden Blicke, um überall des deutschen Volkes Ehre und Rechte hochzuhalten.

Das Bewußtsein hiervon erfüllt durch alle Gauen das deutsche Volk mit Verehrung und innigftem Danke für seinen Reichskanzler, 6 96 9. ganzen Wärme solcher Empfindung rufen wir Euer

urchl au zu:

Gott wohle Ihnen Kraft und Gesundhelt verleihen, noch lange Ihres hohen Amtes zum Segen des deutschen Volkes und der Menschheit zu walten!“

In größter Verehrung verharren wir Euer Durchlaucht ganz gehorsamste : Der Rath und die Stadtverordneten der Stadt Leipzig. Leipzig, den 1. April 1885. ö

Die deutsche Kolonie in Konstantinopel übersandte dem Reichskanzler einen Türken säbel mit Damaßcenerklinge in kostbarer Scheide als Ehrengahe mit folgender Adresse: . .

„Durchlaucht! Wenn Deuischland heute dem geistigen Beg i her seiner Macht in dankbarer Bewunderung Heil und frohe Tage gn e, so wollen diejenigen nicht zuräckstehen, die des Glückes, in der . ; zu leben, entbehren, die aber in der Fremde unter deutscher O 9 erst recht erkennen gelernt haben, wie viel ihnen die Größe Heut lands, wie viel der deutschen Größe die Person des Reichtkanzlers be⸗ deutet. Ew. Durchlaucht sind der Grund. und Eckstein des Gebäudes, das uns deckt, des Vaterhauses, das wir lieben, und daffir wollen wir unseren Dank auzsprechen. Wir Deutschen und deutsche Schutz⸗ genossen von Konstantinopel bringen Ihnen einmüthig in tiefer . richtiger Verehrung unsern von Herzen kommenden Glückwunsch . und wir bitten Ew. Durchlaucht als kleines Zeichen unserer dauern . erkenntlichen esinnung eine Damagcenerklinge, ein Erzeugn morgenländischen Kunstfleißes, von ung anzunehmen. Und das die Deutung der Gabe: Ein Schwert dem Manne, der den Schwert- arm Deutschlands gelenkt; der federnde Stahl dem Kämpfer, der edel biegsam und fest aus allen Anfechtungen ungebrochen hervorging, der Säbel in alterthümlicher Pflugscharform dem vorausblickenden Denker, in dessen Händen die deutsche Wehr zur Pflugschar wird, die frucht bare Furchen zieht an den fernsten Küsten der Erde. Gott gebe, daß dem Deutschen Reich sein erster Kanzler noch lange erhalten bleibe, stark, überschauend und unbeirrt! Der Kern des Volkes erkennt heute Ew. Durchlaucht mit freudigem Zuruf als seinen Führer anz . seine Stimme wachsend und schwellend den Hader innerer Parte ö. immer mehr übertönen; wir, die Draußenstehenden, wollen hiermit kund thun, daß wir eines Sinnes, ohne Parteiunterschied, Ew. Durchlaucht unseren Dank und unser Vertrauen entgegenbringen. Wir verharren Ew. Durchlaucht ganz ergebenste:“

(Folgen die Unterschriften.)

Neu einstupirt gelangte gestern im Königlichen Schau— spielhause ein älteres Theaterstück, das Haländersche Lustspiel he n f hr gnz „zur Auffährung und, erfreute sich einer durchaus beifälligen Aufnahme. Wenngleich dasselbe etwas veraltet und Der in ihm behandelte Stoff ung fremd geworden ist, so darf der Versuch, das anmuthige Werkchen der Vergessenhelt zu entreißen. alt ein durchaus gelungener bejeichnet werden? ! Ver heutige Geschmack verlangt freilich eine kunstvoller geschlungene, fefer mottvirte Hand. lung, feinere Intriguen und ein geistoollere Unterhaltung, alt ; uns in den Magnetischen Kuren geboten werden. Vielleicht if es aber gerade die Einfachheit der Komposstion, die Naivitaͤt der handelnden Personen, welche die verwöhnen Hefucher des heuti= gen Theaters in so großer Zahl anzog, wie es gestern der Fall war, und sie die sonst so hoch geschraubten Anforderungen, die man . ein modernes Bühnenstück zu stellen gewohnt ist, auf das Aller beschen denste Maß herabmindern ließ ehr jedoch als der Dichte fi sein Werk war eg die ausgezeichnete Her k che welche den vrfgi⸗ des gestrigen Abends sicherte; das füchtige Spiel ö. 66. und Schwächen der Bandlung hinwegsehen und alles wahrsche al shem ne gumuthiger erscheinen, eg erwanb' dem Rünstlerper sonal i Anerkennung. Diefelbe gebührt zunächst den Snarsteles aräflichen hepaarß von Schönmark, Hrn. en ki ill,. ieh elt. iner e, umor zeichnete ö nn ie, unbestrittenen

rl. ö ne Eugen von . einen tüchtigen

Darsteller. Der angehli . P, Hr. Kehler, spieltte seine drollige Rolle , . ö. Hie lleise Pant e

der Gräfin Anna bot l. wenig Gelegenheit, ihre Fähigkeiten in ehen gf ge ö leit Erschein ung . fell fe Spich zeichnen die junge Häme aus. Dag fi f li , ö. Ilgte der Vorstellung von erg bio zum Schluß mit sichtba

Nedacteur: Riedel. Verlag der Cypedltlon (Schol ). Druckt; W. Gl net-

Acht Beilagen (elnschließlich Bsrsen · Bellage)

Berlin: