die hier zum ersten Mal auf einer derartigen Ausstellung auftreten und neben stattlichen Reihen ausgeführter Stücke an Werkzeugen,
Schloffer. und Maschinenbauarbeiten von vorzüglicker Tüch= tigkeit zugleich den neben, der praktischen Arbeit einber⸗ chenden Ibeoretischen und Zeichenunterricht durch eine ent
rechende Auswahl von Zeichnungen illustriren. Gleich letzteren . ferner noch die Arbeiten der Buchdrucker⸗Zeichenschule un . mütelbar neben den Lehrlingsarbeiten der Werkstatt ihren Platz ge⸗ funden, während im Übrigen die Ausstellung der Unterrichtsanstalten die lange Reihe der geräumigen Compartimente füllt, die den Mittel raum des Gebäudes auf sämmtlichen vier Seiten einfassen. An eine Darstellung des Lehrgangs im Zeichenunterricht der Berliner
Gemeindeschulen schließen sich bier die städtischen Fort ; bildungsschulen, die zum Theil neben dem Zeichnen auch das Modelliren in ihren Unterricht aufnehmen, bis auf fehr vereinzelte Ausnahmen, in denen einem fragwürdigen
fünftlerischen Dilettantismus nachgegeben erscheint, auf die Ausbildung richtigen Blicks und Formensinns ausgehen und dabei das Bereich gewerblicher Thätigkeit ebenso ins Auge fassen, wie es Seitens der Fortbildungsschule für Taubstumme und der zum Theil auch durch ausgeführte Arbeiten im Musterzeichnen, Sticken ꝛc. vertretenen Fort- bildungsschulen für Mädchen geschieht. Eine zweite Gruppe bilden sodann im Verein mit der Fortbildungsschule des Handwerker⸗ Vereins die unmittelbar auf die Bedürfnisse der verschiedenen Ge⸗ werbebetriebe abzielen den . der Maler⸗Innung und die weiteren Fachschulen für Maler, Tapezierer, Tischler, Maurer und Zimmerer und Stuhlarbeiter. Mit der räumlich umfangreichsten Ausstellung steht ihnen die Berliner Handwerkerschule sammt der unter derselben Leitung thätigen Baugewerkschule als eine von den ersten Anfängen ausgehende und in den Fachzeichenkursen für die einzelnen Zweige ge⸗ werblicher Thätigkeit sich vielfach gliedernde Lehranstalt gegenüber,
die strenge Methodik mit lebendig anregendem Unterricht verbindet und ihrer ausgedehnten Wirksamkeit in den vorgesübrten Arbeiten ein vorzügliches Zeuaniß ausstellt.
Nicht minder glänzend sind endlich die Königliche Kunstschule und die Unterrichts⸗Anstalt des Königlichen Kunstgewerbe⸗Museums vertreten, die in ihren unteren Stufen den vorbereitenden Unterricht für jede Art künstlerischer Thätigkeit zum Ziel haben, in den oberen dort die Ausbildung von Zeichenlehrern und Zeichenlehrerinnen, hier die An
wendung der Kunst auf industrielle und dekorative Zwecke und die Ausbildung praktisch geschulter Kunstgewerbtreibender als besondere Aufgabe ins Auge fassen. In den Fach und
Kompositionsklassen - des Kunftgewerbe⸗Museums, die neben Entwürfen jedweder Art zugleich ansehnliche Reiben ausgeführter Arbeiten darbieten, gipfelt demaach das durch die Ausstellung in einer bisher noch niemals gebotenen Vollständigkeit repräsentirte und in hohem Grade interessante und rielseitige Gesammibild des Berliner gewerblichen und kunstgewerblichen Unterrichttz, das indeß noch eine weitere, sehr bemerkentwerthe Ergänzung durch die speziell für Damen bestimmte und durch eine Reihe ausgezeichneter Arbeiten repräsentirte Zeichenschule des Lette⸗Vereins erfährt. 3 Auf eine Einzelbesprechung der Schülerarbeiten dieser Anstalten einzugehen, ist an dieser Stelle so wenig möglich wie eine Einzelkritik der in der ersten Abtbeilung der Ausstellung vereinigten Arbeiten und der in einer dritten und letzten Abtheilung der Durchmusterung sich darbietenden Lehrmittel in Gestalt von Modellen, Abgüssen und Vorlagewerken verschiedenster Art, die in dem ersten Compartiment zur Linken des Haupteingangs des Gebäudes ihren Platz erhalten baben. Nur kurz sei deshalb auf die hier von dem Kunstgewerbe—⸗ Museum als Unterrichtsmaterial für architektonisches, ornamentales, figürliches und anatomisches Zeichnen ausgestellten Gipsabgüsse hin sewiesen, die eine kleine Auswahl der von dem genannten Institut . Unterrichts zwecke hergeftellten reichen Sammlung von Gipsabgüssen en.
Gestern Mittag 12 Uhr trat im Saale der Sing ⸗Akademie eine hochansehnliche Versammlung jusammen, um dem am 20. April d. J. in der Vollkraft der Jahre dahingeschiedenen Kaiserlichen General- Konsul Dr. Gustav Nachtigal durch eine würdevolle Gedächtniß⸗ feier die letzte Ehre auf deutschem Boden zu erweisen. Die Gesell⸗ schaft für Erdkunde unter Vorsitz des Dr. Reiß und die Anthropolo= gische Gesellschast unter Vorsitz des Geb. Med. Raths Prof. Dr. Vir ⸗ chow vereinigten sich zu einer Sitzung welcher als Ehrengäste die Schwester und einige nähere Verwandte Pr. Nachtigals, der Unter ⸗Staatssekretär
Ornamente bestanden hauptsachlich in Arabesken und höchst vbantasti
so scharf ausgeprägt, daß sie den nabelegten. Aber auch oberflãchlich boten seine
all diesen Eigenschaften haben die Hirsvogelkrüge nicht eine Spur, und können also nicht aus der Hand
gewöhnliche Gebrauchwaare. — In dem nächsten
genden Abschnitt charakterisiit er dann die Gefäßentwürfe Dirgvogels. Die mitgetheilten Abbildungen derselben bekunden, daß Hirgrogels Töpfer · werke ganz eigener Art, von ebenso hoher künstlerischer Vollendung wie anmuthender Originalität gewesen sein müssen, mit den bisher so· genannten Hirsvogelkrägen aber nicht das Mindeste gemein haben. Zunächft sind die Henkel an ihnen nicht gewunden, sondern bestehen entweder aus Delphinen oder aus Schlangen mit einem oder zwei Cöpfen. aus Widder und Satyrhörnern, aus einem Füllhorn, aus Löwenfüßen ꝛc. Die gewundenen Henkel, welche man an allen bis her sogenannten Hirsvogelkrügen bemerkt, sind also durchaus kein Lieblings moniv des Künstlers. Nur an zwei Entwürfen, einer Gußkanne in Form einer weiblichen Büste und einer ebensolchen in der grotesken Gefstalt eines sitzenden weiblichen Satyrrumpfs mit Visirhelm, erscheint der Doppel henkel geflochten, aer nicht in der stylisirten Art der segenannten Hirsvogelkrüge, sondern ganz naturalistisch, wie Haarzöpfe. Ein
zweites charakteristisches Merkmal der sogenannien Hirs⸗ vogelkrüge ist die Birnenform des Bauches, Auch diese findet sich an den in Rede stehenden Gefäßen nicht.
An diesen ist der Bauch vielmehr, wie die auf den Taseln abgebildeten Kannen, Becher ꝛc zeigen, meistens kugelförmig. Von einer Theilung des Gefäßkörpers durch Stab und Rankenwerk ift in den Entwürfen teine Spur zu sehen. Diese Vergleichung sagt der Verf, ließe sich noch weiter fortführen, und die Unterschiede würden sich immer mehr ver größern. Was die Formen der mitgetheilten Gefäß · Entwürfe selbst betrifft, so sind dieselben, wie schon angedeutet, häufig grotesker Art. So sehen wir solche, die eine weibliche oder männliche Büste mit Löwen füßen und Löwenschweif, der als Ausgußröhre dient, andere die ein menschliches Bein, einen Bock oder dergleichen darstellen. Hirsvogels Gefäße waren also nach Form und Ornamentatign antiquiteniich,. Was die Ornamentation angeht, so spielt sie auf den Ent . würfen allerdings manchmal, wenn sie nicht gleich als kon stitutives Element des Ganzen verwendet werden konnte, eine untergeordnete Rolle. In anderen Fällen aber entfaltet unser Meister seine reiche Phantasie und sein wunderbares Kompositions⸗ talent in so vollendeten Gebilden, wie sie kaum ein anderer Künstler seiner Zeit geschaffen hat. Bisher waren von diesen Radirungen nur wenige von Wessely und Hirth veröffentlicht. Dem vorliegenden Buche sind Proben der verschiedensten Ornamententwürfe c. nach den Ori- ginalen der Münchener Kupferstichsammlung beigegeben, dar⸗ unter auch zwei solche für Dolchscheiden nebst Griff, die einen üppigen Reichthum an Phantasie zeigen. Seine Gefäßentwürfe aber werden hier zum ersten Mal vollständig publizirt. Von den letzteren meint Friedrich, daß sie wahrscheinlich für den Goldschmied zur Ausführung bestimmt waren, worauf bei einigen
Lucanus, der Ministerial⸗Direktor Greiff, der Geh. Legations Rath von Kusserow als Vertreter des Auswärtigen Amtes und der Geh. Rrg-Rath Prof. Dr. Curtius als ständiger Sekretär der Akademie der Wissenschaften beiwohnten. Die Brüstung der Logen und die Rednertribüne waren schwarz verhangen. Die Feier wurde durch den vom Akademischen Gesangverein vorgetragenen Psalm 90. 2 — 4: „Herr Gott, Du bist unsere Zuflucht für und für 2c stimmungsvoll eingeleitet. Dr. Reiß begrüßte alsdann die Anwesenden, insbesondere die Schwester Dr. Nachtigals, die Ehrengäste und die Deputationen aus Leipzig, Hamburg, Dresden und Greifswald. Aus München, Karls⸗ ruhe und Bremen lagen Telegramme vor; die Geographische Gesellschaft in Halle hatte einen prachtvollen Lorbeerkranz eingesandt, der an der Rednertribüne seinen Platz fand. In weh⸗ müthigen Worten gedachte Dr. Reiß des Umstandes, der die Ver⸗ sammlung zusammengesührt, der alle Herzen erschüttert und in Trauer xLersetzt habe. Für die Anthropologen ergriff Professor Dr. Virchow das Wort; er nannte Nachtigal einen Blutzeugen der Wissenschaft, der wie kein anderer Reisender dem Herzen des Volkes nahe getreten sei. Redner gedachte der großen Verdienste, die sich Nachtigal durch seine Studien über die Völkerschaften des centralen Afrika für die Anthropologie erworben hat. Er sei ein Opfer seines Pflichtgefübls, seines Berufs geworden; mit großer Wärme und Herz- lichkeit werde sein Gedächtniß von Mit- und Nachwelt festgebalten werden. — Der ebenso dankbaren als schwierigen Aufgabe, ein Charakterbild Nachtigals in kurzer, beredter Ausführung zu entwerfen, unterzog sich der Schriftführer der Gesellschaft für Erdkunde, Dr. Paul Güßfeldt, in glücklichster Weise. In atbem⸗ ö. Spannung vernahmen die Anwesenden, daß gestern Rie ersten amtlichen Nachrichten ven dem Kommandanten Sr. M. Schiff Möve r eingetroffen und von dem Cbef der Abmiralisät, General Lieutenant von Caprivi, der Gesellschaft sofort übermittelt worden seien. Danach hat Dr. Nachtigal am 11. April, bereits heftig an der Malaria leidend, Kamerun verlassen; sein Zustand ver= schlimmerte sich zusehends; am 19. April fühlte er felbst sein Ende nahen, gab seinen Lczzten Willen kund und starb aun 26. April Morgens 43. Uhr. An seinem Todtenbette stand der Kommandant und der Schiffsarzt. Da man nahe genug am Kap Palmas war, wurde von einer Versenkung der Leiche in den Ozean abgesehen, und am 21. April. wurde Dr. Gustav Nachtigal auf Kay Palmas in würdigster Weise beerdigt. Der Kommandant und das Sffi iercorps erwiesen ihm die letzte Ehre. Als der Redner geendet hatte, ergriff Dr. Reiß das Wort und bat alle. Anwesenden, sich zum Zeichen der Dochachtung vor. Gustav Nachtigal und des aufrichtigen Schmerzes um seinen Dintritt von den Plätzen zu erheben. Voll wehmüthiger Sümmung leistete die Gesellschaft der Aufforderung einmüthig Folge Und hörte stehend den frommen, trostvollen Schlußgefang aus der . ö . ern . in dem Herrn von nun an. Ja, der Geist spricht: daß sie ruhen von ihrer Arbeit, und ihte Werke folgen ihnen nach i? h ;
Augustin Hirsvogel als Töpfer. Seine Gefäßent . würfe, Desen und Glasgemälde. Von Karl Frsedrich⸗ Fort- setzung) — Der Verf. sucht nunmehr die Frage zu beantworten? wie man sich die eigenen Töpferarbeiten Hirsvogelz vorzustellen habe. Nach Neudörffer waren Hirtvogels Töpferarbeiten im Allgemeinen welsch, d. b, stylistisch und technisch den keramischen Produkten Venedigs nachgebildet, und ihr Schmuck wie ihre Gesammtsorm war im Gesste der Renaissance gebalten; antiquitetisch . H. sei in dieser Beziehung cvochemachend für die deursche Töpferei geworden. Er habe von Venedig aus den Strom der Renaissance mölten in sie bin- eingeleitet und der gothischen Werkwesse ein säbez Ende bereitet. Die
auch die Details zu deuten schienen. Allein man dürfe nicht ver⸗ gessen, daß nach Neudörffer auch Hirsvogels Töpferarbeiten wie aus Metall gegossen ausgesehen hätten, und der größte Theil der Ent- würfe lasse sich recht gut in Thon ausgeführt denken. Wie dem aber auch sei, sagt er, ein flüchtiger Blick über die 14 Tafeln werde Jedem zeigen, daß das, was man bisher dem Künstler zu geschrieben, nicht entfernt den Stempel seiner Eigenart trage. Nicht eines jener Thonprodukte, welche unter seinem Namen gehen, weder die Krüge noch die Kacheln sind von so hoher künstlerischer Vollen⸗ dung wie die in Rede stehenden Gesäßentwürfe. Nirgens erscheint Form und Dekoration in so einheitlicher Verschmelzung. wie aus einem Gusse hervorgegangen; nirgends tritt das Bestreben nach ori⸗ ginellen, nach besonderen Gestaltungen so klar zu Tage, nirgends herrscht der Geist der Rengissance in so souveräner Weise, selbst nicht in den Produkten, die ein halbes Jahrhundert später entstanden sind.“ Interessant ist die Bemerkung, daß das Berliner Kunstgewerbe⸗ museum vielleicht das einzige Werk, welches dem Hirsvogel mit einigem Recht zugeschrieben werden könnte, eine Thonschüssel mit Reltefs, besitzt. Freilich unterlätßt der Verfasser aber auch nicht, die Gründe anzuführen, welche dagegen sprechen, und es wahrscheinlicher machen, daß dieselbe als die Reproduktion eines Zinnabgusses von einer Briotschen Silberarbeit anzusehen sei ẽ . Da sonst überhaupt keine Spur von eigenen Gefäßarbeiten Hirs⸗ vogels auf uns gekommen ist, so dränge sich von selbst die Ver⸗ muthung auf, daß er solche gar nicht gemacht habe. Und nun kommt der Verfasser zu einer zunächst völlig frappirenden Schlußfelgerung: daß nämlich die Krüge, von denen Neudörffer spricht, nur in den Or⸗ namenten der Oefen des Künstlers figurirten. In der That spielen die Vasen in diesen Ornament⸗Kompositionen eine große Rolle. Das Neudörffer wirklich keine anderen Gefäße als ornamentale meinen könne, gehe auch aus der Stellung seiner Worte hervor; denn sonst wäre das Wort ‚Krug“ zwischen das Ganze (die Oefen) und seine Theile (die Bilder) als etwas Fremdes eingeschlossen. Was speziell die Bilder“ anbelangt, so könne kein Zweifel bestehen, daß darunter die mit bildlichen Darstellungen geschmückten Einsätze der großen Ofenkacheln gemeint seien. Diese meine Neudörffer, wenn er von Thonbildern Hirsvogels spricht, und augenscheinlich habe es mit den Krügen dieselbe Bewandtniß. Nach Gefäßen von Hirtvogel werde man daher wohl immer vergebens suchen. Die erwähnte Stelle bei Neudörffer solle also beißen: ‚er machte welsche Oefen mit Krügen und Bildern auf antiquitetische Art“, also Defen von zweierlei Art, solche mit Krügen, d. b. überhaupt mit Ge— fäßen auf antiquitetische Art, und solcke mit Bildern auf antiqui⸗ tetische Art. Und solchen Oefen auf die Spur zu kommen ist dem Verf. in der That geglückt. Ein Prachtstück ersten Ranges bat er auf der Burg zu Nürnberg entdeckt und in sorgfältigen Zeichnungen und Lichtdrucken einzelner Kacheln mitgetheilt. Es ist ein prachtvoller grünglasirter Ofen, der in dem Arbeitezimmer des Königs stebt und, alle Merkmale, welche Neudörffers Sätze und unseres Künstlers Gefäßentwürfe an rie Hand geben, in schönster Harmonie beisammen aufweist. Derselbe zeigt eine große Vase als Einsatzgebilde und ist in seinen figürlichen und landschaftlichen Darstellungen vielfach na bgebildet worden. Es werden dann noch die sonstigen Defen, Kachelreste 2c (aus dem Schlosse Friedensdorf zu. Schlesien ꝛc. ze) besptochen und darauf kingewiesen, wie Hirsvogel für die ganze altdeutsche Ofenfabrikation epockemachend ewerden sei. Er sei es gewesen, der zuerst den architektonischen ufbau eingeführt habe, welcher bis auf unsere Tage maßgebend ge⸗ blieben. Er habe die Kacheln vergrößert, um für Vafen und bild. liche Darstellungen Raum zu gewinnen; er habe die Technik ver vollkommnet und namentlich eine lobengwerthe Schärfe der Formen angestrebt. Jabrhunderte lang hätten die deutschen und namentlich die Nürnberger Hafner und auch die Kreußener Gefäͤßmacher von seinem Verdienst gezehrt. In einem besonderen Kapitel würdigt der Verfasser auch Hirs⸗˖ vogels Bedeutung als Glasmaler, und zwar als Maler der schönen Fenster in der Imhof ⸗Kapelle auf dem Rochus Friedhof in Nürnberg. Der Tradition und dem urkundlichen Wortlaut der Rechnung zum Trotz sucht er mit Hülfe der zur Vergleichung berangejogenen Radirungen,
welche im Renaissancestyl gehalten sind, nachjuweisen, daß nicht Veit Dirsvogel, sein Vater, sondern Augustin dieselben 823 ar.
schem Groteskenwerk (wie die facsimiliter mitgetheilten Gntwũrse zeigen) Sie waren in Mellef gearbeitet da sie „w:ie gegossen aussaben, und Vergleich mit metallischen Formen Töpferarbeiten das Ansehen von Metall und zwar e n., be . an . 2 i ne ö ,, . fälschlich sogenannten sie zeigen vielmehr das Gegentheil des n dn, , i irkli uxusartitel, n sein. Was dieser schuf, waren wirkliche Kunstwerke un 2 6 , .
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. d , ,, der . ob H. das Zinn · allerdings bereits ein Cremplar, das aus dem emall überhaupt gekannt habe und ob demnach seine Arbeiten von Humboldts berstammte.
Fayencen im eigentlicͤchen Sinne gewesen sein. könnten. jedoch an ethnologiscem Werth die ses grem Die Antwort lautet dahin, daß er dieses Geheimniß nicht habe kennen deutend da sie zugleich eine
sernen können, daß also seine Töpferwerke gewöhnliche, bunt oder Chronisten bestätigen, die fich auf ; einfarbig glafirte Thonwaaren gewesen sein müssen. -In dem fol ⸗ räparirung der Gesichtsseite der Schädel beziebt
exiko wie auch in Neu ⸗Jiland berrschte der B seite der Schädel so zu präpariren, daß auf Eindruck hervorgerufen wird, als sei der Schäd besetzt. Die eine der beiden neuen Erwerbungen Schädel, bei dem die geschilderte Wirkung durch n hervorgerufen ist. Das andere Mosaik bat die ß kopfes und giebt so eine neue und interessant Alterthümer Perus. .
Der Hauptverein für die Mission in gestern Abend in der dicht gefüllten und bell erleuchtete sein Jahresfest Pastor Disselhof hielt die Gleichniß von den drei Freunden, Missionsinspe statteie den Bericht Wir entnehmen demselben, Hubilg, der vor 4 Jahren noch allein in I deutsche Missionäre und 33 eingeborenen tbätig sind. Sieben Chinesen arbeiten als Katechelenn,. Eyangeliften mit an dem Verein zur Bekehrung ihres Wel schweren Verfolgungen wegen, die in Folge 4 Konflikts über die Christen bereinbrachen, 1 der Getauften geringer als in den Jahren vorher. Im schon viele Tausende Christen gewonnen. Die Cinnahmen vereins für China sind leider seit dem Vorjahre bedeut gangen. so daß die Berliner Missionsgesellschaft, welche der Missien mit übernommen hat, genöthigt gewesen ist, die Afrikamission gesammelten Geldern an die Chinamsn geben. Während im Jahre 1883 die Einnahmen 2400) hatten, beliefen sie sich im letzten Jahre aur auf etwas über Gebet und allgemeiner Gesang schlossen die Feier.
ge strandet bei aketen. Marat der
sein berühmter Vorgänger. Dieser Kean schien sich in der That in den niederen Kreisen, aus denen er hervor, gegangen war, wohler zu fühlen, als auf dem Parqu!
enig mehr Zartheit zu wünschen. gewesen. Hier steht wieder di Teistung des italienischen Künstlers über derjenigen det deutschen, während die Wahnsinnsseene von beiden gleich vollendet dargestellt wird, obwohl auch bier jeder seiner eigenen Indivldunlitit folgt. Das Publikum, welches leider nicht so zahlreich erschienen war, wie es die Vorstellung verdient hätte, zeichnete den Künstle durch aufrichtigen Beifall aus und wird demselben seine Sympathi auch für fernere Gastspieldebuts bewahren.
Die Novität des Belle⸗Alliance⸗Theaters Ein Pen; sionskind“, Lustspiel in 4 Akten von Julius Keller und Fi Brentano, welche am Sonnabend ihre erste Aufführung erlebt, wurde vom Publikum ziemlich beifällig aufgenommen. Nichts denn weniger muß man sagen, daß die Verfasser, von welchen der Letz genannte schon früher wirkungsvollere Bübnenarbeiten 9 schrieben hat, diesmal keinen glücklichen Griff gethan babe Die Idee, welche der Handlung zu Grunde liegt, ch eben aus der Pension geschlüpftes junges Midchen von seinen unreifen realistischen Ansichten über die Che zu heilen und n einer idealen Liebeshbeirath zu bewegen, ist sebr matt and .
ohne den der Sache innewohnenden Humor sicht der Verfaffer war ja sichllich eine gute und ba Jll. welt sie sich ,. ein würbiges, aber das Gelingen fellte fast voll ständig. Tangathmiige moralisttende und rahsonntende Dialoge binn dern den frischen Fortgang der Handlung; die Mersonen sijd hej weise ungeschickt erfunden, und was ihnen an Rede und zugemuthet wird, paßt nicht zu ihrem Rang und Stand; i, . äußeren Benehmen erscheinen diese Bühnengestalten e e ftr ö Der 2 3 ,, . 6. iguren in die Handlung heitere Effe druck durch den Gegensatz sentimentaler und matkfer Stn
5 *. ich nach der Manier Arronge 8 zu beten und n heiffigen. elan nur unvollkommen. — Bie Barftellimnn war im . Einzelnen recht brav und hat dem in . derstan diger es gebabt hat, verholfen. Als Festicket in Sielle ber · Schauspi let ist ve. Nil (Rudolf 1. Sa en m serfet
ld vm vorzuheben; er verstand es, einen jungen Gheman lebendig un ,
ädola) gab Sr. Gaslsewefi bi Humor. Auch die Herren Schul (Bertbeld . Wetterer), Achterberg (Petre und Würst (Htesemann par Plaß zufriedenstellend aug, Frl. Lehmann a)
sinnlge Penfionskind frisch und Harakterittisch; a' n (Paula) behauptete sich als anspruchslose junge Fran . rend Fr. Wisoßk⸗ (CCefarine von Nangeheim) ib . . und natärsitcher Auffaffung durchführte. Das gut ge
kum rief die Darsteller nach jedem Akte. .
Redacteur: Riedel. . Verlag der Cyvedition (Scholy. Druck: W. alen
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