1886 / 242 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 14 Oct 1886 18:00:01 GMT) scan diff

theilten Rathes, die Wahlen bis zu dem Augenblick zu vertagen, wo die leidenschaftliche Erregtheit sich gelegt hätte und man ein Verständniß gewonnen hätte für die durch die Wirk⸗ lichkeit der Dinge geschaffenen Nothwendigkeiten. In ö jedoch war man anderer Meinung. Die Wahlen sind zu Ende Die eingeschüchterten Minoritäten haben sich von der Wahlurne ferngehalten, Minoritäten, die ziemlich bedeutend waren; in Schumla z. B. betrug die Zahl der von der Wahlurne Fern⸗ gebliebenen 30090 von 70900 Stimmberechtigten. Die Regentschaft wird in der Nationalversammlung eine Majorität von ö men auf 590 Mitglieder zur e n haben. „Welches m ie Gesetzmäßigkeit einer unter solchen Umständen , Kammer? Welchen Werth können ihre Beschlüsse haben n gesichts der von der russischen Regierung , aus⸗ gesprochenen Erklärung, daß sie weder eine solche ö. seniativ⸗Versammlung anerkenne, noch auch. ö. ; . Hun sanktioniren könne?“ Ein definitives 3. über die bulgarischen Wahlen und über die wir ö Lage des Landes ist vor der Hand unmö lich. 3 geachtet der Menge telegraphischer Nachrichten, ö; mi denen wir überschwemmt werden, ist man weit . entfernt, klar zu sehen. Diese so reichlichen und unvers i. lichen Berichte zeichneten fich nicht durch Unparteilichkeit 3 sie seien heherrscht von Agenten der bulgarischen deer het. welche ihre Ansichten und Interessen mehr zu Helin . .,, w er Information sei versiegt. Di a n nn, wollende Charakter, welchen die telegraphi ö . trügen. Aber die Wahrheit werde an den ag t . uber di irkliche Sachlage, als über die Ergebnisse K (iner Mission, welcher sich der . mit Hingebung und Selbstverleugnung gewidme ha 3 wäardiß der Aufgabe, die er zu löͤsen hätte, . J

ließt: „Wir beklagten uns über die Unzuläng ich eit der . welche uns zur Verfügung stehen: Sollte Re! Wiener Presse an dem gleichen Uebelstande zu leiden haben? Man würde versucht sein, dies anzunehmen, wenn man das gestern telegraphisch signalisirte Resumé des Artikels des „Wiener Fremdenblattes“ liest. Dieses Blatt scheint keine Kenntniß von dem Terrorismus zu haben, welcher von den Machthabern in Bulgarien geübt wird, noch von den in Sofia und anderen Städten vorgekommenen Scenen von Gewaltthätigkeit, denn es glaubt der Art und Weise, mit welcher die Regentschaft in voller Autorität Ord⸗ nung und Ruhe während der Wahlen aufrechtzuerhalten ver⸗ standen habe, Lob spenden zu können.“

Dänemark. Kopenhagen, 13. Oktober. (W. T. B.) Bei der heutigen ersten Lesung des Budgets im Folke⸗ , erklärte die Linke, in eine sachliche Verhandlung über das Budget zur Verständigung mit dem Lands thing eintreten zu wollen, vorausgesetzt, daß alle provisori⸗ schen Bestimmungen dem Budget sernblieben. Die Rechte sagte ein ehrliches Entgegenkommen zu, betonte jedoch die Nothwendigkeit eines Einverständnisses mit dem Landsthing.

Amerika. Washington, 11. Oktober. (A. C.) Der Senatsausschuß, welcher die Fischerei-Streitig⸗

keiten untersucht, hält nach Vernehmung von Zeugen in Boston, Provincetown, Gloucester und Portland, deren Aus⸗ sagen alle gleichlautend waren, weitere Zeugenverhöre für unnöthig, und wird berichten, daß Kanada der schuldige Theil sei. Senator Frye, ein Mitglied des Ausschusses, sagt, daß er den Abschluß eines befriedigenden Vertr ages für unmög⸗ lich erachte, und daß das Auskunftsmittel in einem öheren

oll für gesalzene Fische sowie in einem Zoll a frische

Fische liege. Der britische Gesandte, Sir L. Sackville We st, ard ersucht, ihm nähere

hat den Staats sekretär Ba Mittheilungen über die bei Alaska wegen an eblicher Verletzung der Seehundsfang⸗Gesetzꝛe erfolgte Yiß chlag⸗ nahme der britisch en Schooner „Onward“, „Thornton“ und „Carolina“ zu machen. Das Schatzamt hat daher Hrn. Bayard die betreffende Correspondenz abschriftlich übergeben.

Afrika. Egypten. Alexandria, 11. Oktober.

(A. C.) Die Verwundeten sowle die Kanonen sind von Tama nach Sugqkim gebracht worden. Der Khedive hat an die drei bedeutendsten Scheichs der freundlich gesinnten Stämme Orden verliehen. Die Produkten-Gesellschaft in Alexandria berichtet, daß nach der ihr, zugegangenen. Information die Baum woll-Ernte befriedigend sein wird. Der Ertrag wird dem durchschnittlichen gleich sein, oder ihn vielleich um eine Kleinigkeit übersteigen, so daß die Ernie sicherlich dees ein wird als die, vorjährige. Die Quantitat ' Ertrages ist freilich noch immer zweifelhaft, aber fie wird 06h 099 Eantars erreichen und dürfte unter günstigen Dedingun en noch bedeutend größer werden. Was die 6 = na,, so sind die vorliegenden Proben besser als . zu derselben Zeit im vorigen Jahre eingefandten.

Zeitungs stimmen. In der „No ; j 3 lesen air rddeutschen Allgemeinen Zeitung

Ueber eine Aeußerung Liebknecht j j .

] ö t's, das „eiserne Regiment“ werde in Deutschland bald zu Ende N sagt ein ui ffn Achtundvierziger⸗ Dr, Kellner, im . Demokrat“: Das eiserne Regimen wird nicht aufhören 6. eutschland, namentlich so lange Sozialdemokraten wie Liebknecht, . Proteste gegen Anarchismus, fo große Neigung zu ana chi ischen oder wenigstens unpatriotischen Ten- denzen zeigen. Das Urtheil, Lieblnechts über Bismarck, Das don seinem Parteistandyunkt in Deutschland selbst. gan. amn Platze sein mag, nimmt sich im Nusland höchst befchräntt und einseitig aus. Bismarck hat erreicht, was die zerrissene, politisch so unmündige deutsche Nation gar nicht durch sich selbst erreichen konnte, er hat ihr ein Vaterland gegeben. Shne daffelbe würde es nöemgis eine Sozigldemokrgtie in Deutschland, und eine polittsche Wirksamkeit derfelben im Reichstage gegeben haben. Und ohne die elenden Attentate auf Bismarck und den Kaiser, veranlaßt durch an⸗ archistische Hetzereien, würde es auch kein Soʒialistengefet dort geben Dag sind Binge, über die man hier ein freieres und unyarieiischeres Urtheil hat als verbissene Fanatiker, welche unter diesen Bedrückungen leiden, aber theilweis durch ihre eigene Schuld.“

Das Deutsche Tageblatt äußert über die ne Angriffe auf die deutsche Schutzzollpolitik: . er keingswegs erfreuliche Umstand, daß die meisten Handels Aammern in ibren auf das Jahr 1555 bezügi ichen Berichten über den gang des Handels und der Industrie Klagen über die gedrückte Lage enn e und den geringen Verdienst vieler Fabrikanten führen wird von den Gegnern der jetzigen deutschen Wirthschafts politit

trinmphirend als ein thatsächlicher Beweis für das Fehlerhafte unserer Schußzollpolitik ausgenutzt. Db es mit unserer wirkhschafllichen Lage wirklich fo schlimm arsieht, wie es ün Spiegel die ser Dandelekammer⸗ berichte erscheint, wollen wir vorläufig ununtersucht lassen, aber das wollen wir hier zunächst konstatiren, daß die meisten der Klage, füh⸗ renden Handelskammern die Ursachen des wirt schaftlichen Nieder⸗ gangeg keineswegs in unserer Schutzzollpolitik erblicken, sondern daß von ihnen ganz andere Umstände angeführt werden, worauf wir später eingehend zurückzukommen gedenken. . ;

Nun aber möchten wir den Freihändlern zunächst die Frage zur Beantwortung vorlegen: War etwa die wirthschaftliche Lage in Deutschland unter der Herrschaft der Freihandelspolitik bis zum Jahre 1878 eine günstigere, als sie jetzt ist, oder war sie nicht vielmehr eine weit schlechtere? Man wird sich doch noch jener erst kaum ein Jahr= zehnt hinter uns liegenden Jus de erinnern. Im Jahre 1876 feierten bekanntlich viele Tgusend Arbeiter, welche in Folge des Niederganges unserer Eisenindustrie aus Anlaß der gänzlichen Abschaffung der Eisenzölle arbeitslos geworden waren. Gewiß finden auch heute hier und da in der Eisenindustrie Arbeiterentlaffungen statt, aber die Urfachen, welche heute verschiedene Etablissements, z. B. das Borsig 'sche. dazu uöthigen, ihren Betrieb einzufchränken, sind doch himmelweit verschieden von denen, welche im Jahre 1876 die Arbeiter⸗ entlassungen ö machten. Damals vor 1879 mußte eine große Anzabl unserer Eisenfabriken den Betrieb einstellen, weil durch das Niederreißen der deutschen Zollschranken es den englischen, belgischen und französischen Fabrikanten möglich wurde, mit ihren Fabrikaten den deutschen Markt zu beherrschen. Wie man damals im Auslande unsere Freihandelspolitik sich zu Nutze machte, beweist eine Notiz, welche wir im „Journal special de ja métallurgie“ vom 8. Juni 1876 zu lesen fanden und welche lautete:

„Wir Franzosen) dürfen nicht aus dem Auge verlieren, daß am 1. Januar des nächsten Jahres die Einfuhrzölle auf Cifen in Deutsch—= land aufgehoben sein werden. Gewiffe metallurgifche Produkte werben dann auf Dem, deutschen Markte konkurrenz fählg fein Ünfere Rach barn die Belgier, bereiten sich vor, und es fleht zu diesem Zwecke die Bildung eines Syndikats der belgischen Eisenindustrie in Frage, um sich mit dem ersten Schlage des deutschen Marktes zu bemächtigen und den Anstrengungen zuvorzukommen, welche die Engländer ihrer⸗ seits g en ö .

6 emertenswerth ist auch, daß um dieselbe Zeit, wo in

Deutschland die Eisenzölle wegfielen, die russische . die bis⸗ herigen Zollerleichterungen für Eisenmaterialien, die Rußland zum weit größten Theile aus deutschen Fabriken bezog, aufhob. Jede russische Bahnverwaltung wurde damals verpflichtet, mindestens die Hälfte ihres Bedarfs an, Eisenbahnmgterialien in russischen Fabriken zu bestellen. Welchen Einfluß diese Maßregel auf die deutsche Eisen⸗ industrie gehabt, läßt sich daraus ermessen, daß damals von den auf russischen Bahnen laufenden 3442 Lokomotiven allein 1651 und ferner die Mehrzahl der Cisenbahnwagen, Schienen und Telegraphengpparate aus deutschen Fabriken bezogen worden waren. Man wird sich danach ausrechnen können, wie viele deutsche Eisenfabrikarbeiter damals brot los werden mußten. ;

Aus den beiden von uns angeführten Thatsachen war aber die Lehre zu ziehen, daß unsere Eisenindustrie durch die Beseitigung unserer Zollschranken geschädigt wurde, und daß das Ausland hier wiederum sich wenig oder gar nicht um unsere Freihandelspolitik kümmerte, vielmehr die um uns liegenden Länder ihre Zollschranken jde nach dem eigenen nationalen Bedürfniß aufbauten.

Trotzdem also Deutschland in der Beseitigung seiner Zollschranken k machte, und trotzdem wir damals noch gar keine Zölle auf

etreide hatten, verschloß Rußland unseren Eisenfabriken die Thür.

Aber gleichwohl sucht man im freihändlerischen Lager auch heute noch die Sache so darzustellen, daß Deutschland zuerst es gewefen, welches mit Einführung hoher Zölle auch den Nachbarländern Anlaß gegeben hätte, Kampfzölle zu errichten. Dem ist aber keineswegs so.

Als besten Zeugen dafür können wir den Obersten der 53 ler, den Abgeordneten und Herausgeber der „Freisinnigen Zeitung“, Herrn Eugen Richter anführen. Von demselben war während der Reichstagssession von 1876 folgende Interpellation gestellt worden:

Durch einen vor wenigen Tagen erlassenen Ukas hat die russische Regierung angeordnet, 4 von Neujahr ab die Eingangszölle in Goldmünze zu entrichten sind. Diese, Maßregel, welche einer sehr be⸗ trächtlichen Erhöhung der Zölle gleichkommt, ist geeignet, den ohnehin durch die bisherige russische Zollpolitik überaus beschränkten Wagren⸗ austausch mit Rußland noch mehr zu beeinträchtigen und dadurch die wirthschaftlichen Interessen auch des Deutschen Reichs schwer zu schädigen. Ich richte daher an den Herrn Reichskanzler die Frage: Was, gedenkt der Herr Reichskanzler zum Schutze der deutschen In— dustrie in dieser Angelegenheit zu thun?“

In der. Begründung jener Interpellation sagte der Hr. Eugen Richter: Die Maßregel der rüssischen Regierung, welche eine Er⸗ höhung des Eingangszolles nach Rußland um etwa. z0 Yo darstelle, schädige nicht minder den preußtschen Produzenten wie die russischen Konsumenten.

Im Jahre 1876, wo also Rußland seine gesammten . nach gen eigenen Angaben des Hrn. Eugen Richter . wesentlich erhöhte, dachte man in Deutschland, abgefehen von einer kleinen Schaar damals noch verlachter batrioten, noch gar nicht, an eine Erhöhung unserer eben erst ermäßigten bezw. beseitigten Zölle. Unser neuer Zolltarif datirt bekanntlich erst aus dem Jahre 1879 und wenn man will, kann man denselben als eine Antwort auf die bis dahin zu Ungunsten der deutschen Produzenten betriebene russische Jollpolitik gelten lassen, ob⸗ i für Deutschland weit schwerwiegendere Interessen dabei mit⸗ prachen. ö j

Nach diesen thatsächlichen Ausführungen aber ist es eine Unwahr⸗ heit und Unwissenheit, wenn man sagt, Deutschland sei es gewesen, welches den anderen Staaten Anreis zur Erhöhung ihrer Zölle ge— geben habe. Wie es nun die deutsche Regierung mit ihrer früher be⸗ solgten freihändlerischen Politik nicht erreicht hat, die Regierungen der um uns liegenden Länder, also namentlich Rußlands, Frankreichs und Oesterreichs, zu gleichen Maßregeln zu bewegen, diefe zum Theil sogar unbekümmert um uns ihre Zölle erhöhten, so ist vorauszusehen, ö. wir einen Erfolg auch nicht erzieiten, wenn wir heute unsere Zölle ermäßigten oder beseitigten. Würden wir einen solchen Weg beschreiten, so würden unsere Nachbarn sich darauf nur vorbereiten, sich mit einem Schlage des deutschen Marktes zu bemächtigen.“ Viele unserer Fabriken würden eingehen und Hunderttausende von Arheitern müßten entlassen werden und der Armenverwaltung anheimfallen. Das wären die

olgen, wenn man den Stimmen der Freihändler Gehör schenkte.

eute ist den deutschen Produzenten. Dank unserer Schutzzollpolitik, wenigstens der deutsche Markt gesichert, und außerdem hat sich die deutsche Industrie in gro, Betriebszweigen, mit in Folge der durch den Hollschutz gegebenen Rnregung fo gekräftigt, daß sie Bemunderns— werthes leistet und im Auslande sich groher Anerlennun erfreut.

; . daß fremde Staaten durch Einführung err Zölle die deutschen Wagren von shren Markten so gut wie ausschließen, läßt sich cken nicht, machen, und wenn wir, selbsft gar kelne Zölle erhöben. Solches muß fich auch das freihändlerische England ge— fallen lassen.

Man versteht daher nicht, warum die Freihändler fortgesetzt die Nothwendigkeit der Beseitigung unserer Zölle betonen.

verzeichnen hat, nicht der größeren Hon . ö . , , , n. Assimilirungssinne, der groß nid it ö . Beharrlichkeit, welche des Gef olg g , , ie genf. lenken, ferner der eng r , affe gern .

gebenden Faktoren. Diesen Eig

land nach der Meinung des Konsulatsberichts seine großen Erfolge zu verdanken gehabt haben, Der Gesammthandel Italien, im Jahre 1385 betrug 2 349 292 409 Lire, davon entfallen auf die Einfuhr nach Abzug der Edelmetalle 1 457 766 296 Lire, auf die Ausfuhr ebenfalls nach Abzug der Edelmetalle 945 817 8038 Lire, mithin hat die Ein fuhr die Ausfuhr um Lie bedeutende Summe von 51 948 488 Lire überstiegen. Die Einfuhr ist seit dem Jahre 1881 in stetem Wachsen. gewesen, wogegen die Ausfuhr seit dem Jahre 1831 zurückgegangen ist. An dieser Bewegung ist Deutsch= land im Jahre 1880 in der Einfuhr mit 120 429 000 Lire betheiligt ewesen; seit dem Jahre 1880 (64 964 o00 Lire) hat sich die Einfuhr Cr f ia d nach Italien um mehr als das Doppelte gehoben. Die Ausfuhr, von, Italien nach Deutschland betrug im Jahre 1886 105 250 000 Lire, auch diese ist seit dem Jahre 1880 (78 380 000 Lire) erheblich gestiegen. Kein anderes Land kann auch nur annähernd eine derartige Vergrößerung seiner Beziehungen zu Italien aufweisen ...

Statistische Nachrichten.

Das Einkommen der protestantischen Pfarr— stellen in Oesterreich. Der „Statistischen Monatsschrift! ent⸗ nehmen wir folgende Hauptzahlen über die Besoldungsverhältnisse der protestantischen Pfarrer in Desterreich: Die hei der letzten Volks zählung vom 31. Dezember 1880 in den im Reichsrathe, vertretenen Königreichen, und Ländern ermittelten 399 5309 Protestanten, von welchen 289 005 der Augsburger und 119525 der Helvetischen Kon 3 angehörten, leben nach, den Angaben des K. K. evangelischen O er⸗Kirchenraths in 236 Pfarrgemeinden, und zwar 154 Pfarreien A. K. und 82 H. K. Diese Pfarrstellen sind bis auf eine, welche gegen eine Remunergtion von jährlich 250 Fl. administrirt wird, und eine andere eben erst entstandene, ordnungsgemäß besetzt, so daß auf eine Pfarrgemeinde durchschnittlich 1693 Seelen entfallen, und zwar 187565 A. K. und 1348 H. K. Mit, jeder Pfarrstelle ist ein regel⸗ mäßiges Einkommen verbunden, welches im Allgemeinen aus dem voka— tionsmäßigen Gehalte, Naturglbezügen und der Stola besteht, wobei jedoch nicht mit jeder Pfarrei alle drei Cinkommensgattungen verbunden sind. Dgs Gesammteinkommen beläuft sich auf 197 423 Fl., was einem durch schnittlichen Aufwande von 22 Fl. entspricht, wobei, die Stellen, der A. K. mit 899 Fl. denjenigen der H. K. mit 618 Fl. gegenüber besser dotirt sind. Dieses Einkommen ergänzt sich durch den Genuß der freien Wohnung (bis auf, 4 Pfarreien der Augsburger Konfession, bei denen eine Miethsentschädigung von 100 00, Fl. an deren Stelle tritt) und in einzelnen Fällen durch Nebeneinkünfte sehr ge= ringer Art. (Personglzulagen 24, Remunerationen für Schul! und Katechetendien te 4, Mobiliarentschäpigung 1, Amts, Reisepauschale H, Staats⸗Dotationen 1, Stiftungserträgnisse. Beiträge von Privaten, Vereinen u. s. w. 17, Legateinkommen 1, Opfergänge 2, Aequivalent für letztere 1) so wenig, daß es für einen Pfarrer, der in der Regel eine Familie zu erhalten und wegen der großen Ausdehnung der Pfarr⸗ sprengel und der zerstreuten Wohnsitze der Pfarrangehörigen einen bedeu⸗ tenden Reiseaufwand zu igchen hat, eben nur zureichend genannt werden kann, um die Bedürfnisse in einer der Funktion würdigen und an— gemessenen Weise zu befriedigen. Verthellt man das Einkommen auf verschiedene Klassen, so ergiebt sich für 10 Pfarreien die geradezu dürftige Dotirung von 200— 599 Fl.; die noch sehr beschränkte von 490 599 Fl. beträgt bei der A. K. fast 20 , bei der H. K. jedoch über 40 ͤί der Zahl aller Pfarreinkommen. In dem mittleren Ein⸗ kommen von 696 10999 Fl. erschöpft sich dann fast der gesammte Rest der helvetischen Pfarreien, 48 , und annähernd derselbe Antheil · satz bei der A. K Für beide Konfessionen ist also gerade dieses Ein⸗ kommen gleichmäßig am häufigsten. Dagegen hat die H. K. nur drei reichlich dotirte Pfarreien über 1600 Fl., während bei der A. K,. 20 gute mit 1091559 Fl, und immerhin noch 10 9 reichlich, mit mehr als 1690 Fl. ausgestattete Pfarrstellen vorkommen. Das vor · malige Diensteinkommen emeritirter preußischer Beistlichen betrug im Durchschnitt der Jahre 188183 in Schleswig⸗-Holstein 3028 4M, in Hannover 4186 6 und in Hessen⸗Nassau 738 6, Durchschnitte, welche in Oesterreich nur von einer ganz geringen Zahl der Pfarr gemeinden erreicht werden.

Kunst, Wißssenschaft und Literatur.

Die Zwangsvollstreckung in Immobilien. Gesetz vom 13. Juli 1833. „Textausgabe mit Einleitung, Parallelstellen, Kostengesetz nebst Ministerial⸗Verfügungen und Sachregister um

raktischen Gebrauch von Dr, Paul Jäckel, Landrichter. Achter bdruck. Berlin, 1886. Verlag von Franz Vahlen. Das Gesetz vom 15. Juli 1883 ist bekanntlich eine Kodifikation des gesammten Zwangsvollstreckungsverfahrens in Gegenstände des unbeweglichen Ver⸗ mögen, und es tritt als solche an die Stelle aller bisherigen, den⸗ selben Gegenstand betreffenden Vorschriften, . nicht für bereits anhängige Zwangsvollstreckungen eine, Ausnahme zugelassen ist. Es bestimmt endlich selbst das Verhältniß der Immobillar⸗ zur kollidi= renden Mobiliar Exekution und entscheidet damit eine Kontroverse des bestehenden Rechts. Was nun den inneren Zusammenhang des Gesetzes anlangt, dessen Text in vorliegender Ausgabe nochmals re— vidirt worden, und das in 5. Hauptabschnitte zerfällt, so steht im Mittelpunkt, auf den die übrigen Theile mehr verweisend Bezug nehmen, die Schulden halber betriebene Zwangsversteigerung von Grundstücken. Dieser Titel Tit. III des 1. Abschnitts) ist vollstän⸗ dig behandelt. An ihn schließt sich die Schulden halber betriebene Zwangsverwaltung von Grundstücken (Tit. I des 1. Abschn.), während die n nt g n, vorweg (Tit. I des 1. Abschn) abgehandelt ist. Die Zwang vo streckung in andere Gegenstände des unbeweg⸗ lichen Vermögens (Abschn. Y), und die Zwangsverstei gerung und Zwangsverwaltung in besonderen Fällen (Abschn. 3) stehen vollständig auf dem Boden des 3. und 4. Titels (Zwangsversteigerung und Zwangsverwaltung) und enthalten nur diejenigen Besonderheiten, welche durch den Zweck des Verfahrens und die Natur seines Gegen⸗ standes bedingt werden. Mit Rücksicht auf die noch nicht Überall vollendete Ausführung der Grundbuch, Ordnung sind endlich (in Abschn. 4) besondere Bestimmungen gegeben, und den Schluß bilden (in Abschn. H) einige allgemeine und Uebergangsbestimmungen (Gesetz, betreffend die Gerichtskosften bei Senn,, und Zwangs⸗ verwaltungen von Gegenständen des unbewegkichen Vermögens vom 18. Juli 1883, und 4 ministerielle Ausführungsbestimmungen h 2. November 1883, 2. April und 8. Oktober 1531 . pre, 1ösöh. lm Schluß sit, cin Snchressster nia f ,,, eine Textausgabe det Gesetzes vom 13. 3 46 Gebraüch du wie sie Hier vorliegt, sich für denn b lee hervor, daß bree eignet; geht sicher ich schön pargus en weinende Nr; 239 ein achter Abdruck zottihne diane, ee e . ner bit

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anzler. 2 ! ( . K fre , 3 n. Nach (iner, Zeichnung von W. . ö e m aiisirung des Maing von Frankfurt bis zum Rhesn. 3 . bes Erzherzogs Otto von Oesterreich mit der Prinzessin we. m Gchsen in der kath ifchen Höflirche zus regen . Sil ber, n mn von C. Limmer. Biß der aus O eUholm: ö den ä lg em per, Flottille zur Regatta 5 r und am 22. August. Originalzeschnung von G. Broling. Der Gibbon im Zoologischen Garten zu Berlin. Nach dem Leben Lzeichnet von G. Mützel. Auf dem Hundemarkt in Brüssel Driginalzeichnung von E, von Elliot. Sophie Dorolhee Die

. ĩ ĩ d Scach⸗ zo s ) P ö Ahlden'. Schach; Meister des Schachspiels: 32.