ö zum Deutschen Reichs⸗An
Sech ste Beilage zeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Mittwoch, den 1. Juni
1882.
Mn 125.
Der Inhalt dieser Beilage, in welcher die Bekanntmachungen aus den Handels-, Genossenschafts-, Zeichen.
Cisenbahnen enthalten sind, erscheint auch in einem besonderen Blatt unter dem Titel
Central ⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich. an las)
Das Central ⸗ Berlin auch durch die Anzeigers SM., Wilhelmstraße 32, bezogen werden.
andels-Register für das Deutsche Reich kann durch alle Post-Anstalt ü e en e Expedition des Deutschen Reichs und h ell re rn. Jacht
Das Central Handels⸗Register für das
und Muster⸗Regiftern, ber Patente, Konkurse, Tarif und Fahrplan ⸗ Aenderungen der deutschen
Deutsche Reich erscheint in der Regel täglich. — Das
Abennement beträgt J M 50 3 für das Viertelsahrr. — CGinzelne Nummern kosten 20 J. — Insertionspreis für den Raum einer Druckzeile 30 .
ö
Vom „Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich“ werden hent die Nrn. T5 L und 125 B. ausgegeben.
Der dritte Verbandstag der deutschen Lohnfuhr⸗Unternehmer tritt am kommenden Montag, den 6. Juni, zu seiner Jahres-Versamm⸗ sung in Frankfurt am Main C Rosenau“) zusammen ud läßt eine zahlreiche, Delegation aus allen größeren Städten des Reichs erkennen. Wie wir der inhaltreichen Tagesordnung entnehmen, sind bis⸗ ker 15 Punkte als Verhandlungsthema aufgestellt, die den ernsten Willen dokumentiren, nicht nur direkt den Beruf berührende Angelegenheiten zu diskutiren, sondern auch Fragen, welche im Interesse der Obrig⸗ kett, des Publikums, Straßenverkehrs 2c. eingehende Mnesprache erfordern werden. Daß auch die Lohn⸗ sͤhr⸗ Unternehmer zu den Bewegungen der Gegen⸗ wart: Innungen 2c. Stellung nehmen, läßt darauf kindenten, daß in diesen Kreisen das Bewußtsein taster Förderung der Standesinteressen rechte An⸗ ualemnung gefunden. Ueber die Verhandlungen selbst maden wir s. Z. referiren.
Dem thatsächlichen Theil des Jahresberichts daßzandels⸗ und Gewerbekam m er zu Stutt⸗ nt ür 1886 entnehmen wir Folgendes: In der Mllenindustrie befand sich die Kundenmüllerei in leserer Lage, als die Großindustrie, weil die Land⸗ ebölkerung ihren Weizen, seitdem der Getreidepreis immer mehr sinkt, nicht mehr so häufig, wie früher terkauft und gegen feineres Mehl vertauscht, sondern wieder mehr in den Kundenmühlen vermahlen läßt. Die Konkurrenz billigerer Weizenmehle aus Mittel⸗ und Norddeutschland hat sich in dem abgelaufenen Berichtsjahr noch mehr verstärkt. Unter der Ein⸗ wirkung derselben war die — für Württemberg allein in Betracht kommende Weizenmüllerei noch weniger lohnend, als im Jahre 1885; einige Mühlen ließen auch weniger arbeiten. In Hopfen entwickelte sich in Folge der Mißernte in dem östlichen Theile der
Allgäu unternommen, und zu diesem Zwecke eine ĩᷣ Allgäu erworben und eingerichtet. ie Erzeugnisse werden in Stuttgart kontrolirt und von dort aus versandt und exportirt. Die Produkte gehen hauptfãchlich nach Australien. Japan, China, Rußland, Indien, ferner nach Nord⸗ und Süd Amerika. Einen ausgedehnten Gebrauch von reiner Milch-Konserve obne Zucker, machen neuerdings die großen englischen Dampfer, die nach Ost-Asien fahren, die P. u, O. Linie 2c, sowie die englische Marine. Die Preise der Rohstoffe sind etwas steigend. Die Anilinpreise haben unter der Ungunst der Mode bei der stets wachsenden Produktionsfähigkeit der Theer⸗ farbenindustrie seit 1883 eine enorme Baisse ver⸗ folgt. In Indigo war das Geschäft, daz ganze Jahr hindurch schleppend. Die Farbholzindustrie entwickelt sich in erfreulicher Weise. Die Lage der Seifenfahrikation hat sich etwas gebessert. Mit Beginn des Berichtsjahres hatten Roheisen, Zink und Kupfer einen Tiesstand erreicht, wie ein solcher seit Jahrzehnten nicht da war. Der Umsatz schien sich zu heben, doch ließ er wieder gegen den Sommer und das Spätjahr nach, woran die un⸗ günstigen Herhstaussichten schuld waren. Endlich er⸗ reichte die rückgängige Preiskonjunktur, an welcher das Eisenwagrengeschäft seit 1880 leidet, im Dezember 1886 durch eine Konvention der Hochofen⸗ werke ihr Ende. Die Preise der Gußwaaren haben sich das ganze Jahr hindurch behauptet. Die Ein⸗ fuhr amerikanischer landwirthschaftlicher Artikel blieb guf der vorjährigen Höhe. das Geschäft befriedigend. des schmiedbaren Eisengusses hat sich wenig geändert, nur daß die Preise weiter sanken. Für die Fabrikation von Herden, Füll⸗ und Regulir-⸗Füll⸗ Ffen bestehen Etablissements in Stuttgart, Eßlingen, Maulbronn, Untertürkheim ꝛc. Seit etwa 6 Jahren
Union ein umfangreicher und lohnender Export nach Nord ⸗Amerika. Der Bierkonsum wurde im Braujahr 18835 — 86 durch die reichliche Ohst und Weinernte 1885 beeinträchtigt, erst im Herbst 1886, als Wein und Obst mißrathen war, gestaltete sich der Bierkonsum günstig. Die Stuttgarter Brauereien verfleuerten in 1885 — 5g 122 575 Ctr. Mals, gegen 159 959 Etr. in 1884-85, und zahlten an Staats⸗Mal5fteuer 712 878 S und städtischer Verhrauchssteuer 173 343 6, gegen 793 797 be⸗= Jehungsweise 199 974 66 in 1884-85. In Folge der e ie in Obst wurden von außerhalb in Wörftemberg 1692060 Ctr. Obst, eingeführt. Dee Einfuhr überstieg den Landesmittelerkrag an Fanbf, der nach dem Durchschnitt der. Jahre Wins sich auf 1100 644 Ctr, beläuft, um RM öh Ctr. Dank dieser großen Einfuhr stieg der Ohtthrez nicht allzusehr, wie man im Anfang des ö befürchtet hatte. Ja er fiel sogar gegen me der Saison. Das Anfangs schwache Wein⸗ ht hob fich nach dem ungünstigen Herbst. Die k hat sich günstig entwickelt, dech wird die, Konkurrenz und die Surrogat⸗ sihrikation bereits empfindlich. Die bei Eßlingen ehr umfangreich betriebene Gurkenzucht Ci bis Millionen Stück im Werthe von 16 0900 S) war lohnend. Die Essigfabriken hatten größeren Umsatz als im Vorjahre. Das Spritgeschäft lag ziemlich lahm. Die 5 württembergischen Zuckerfabriken ver⸗ arbeiteten in 1385/86 578 868 10965 Eg Rüben gegen 1065315 109 kg in 1884/85 und erzielten 14,86 0/o ö Produkte, gegen 1402 (ο im. Vorjahr; die Mehrzahl der Fabriken arbeitete mit Verlust; auch die Lage der Raffinerie war eine höchst un⸗ günstige, besserte sich jedoch in der zweiten ilfte des Jahres. Für die Kolonialwagaren⸗ ranche war das Jahr im Ganzen günstig, für die Stärkefabrikation in der zweiten Hälfte, etwas sinstiger. Die bedeutende Chokoladenindustrie er= ö sich des gleich befriedigenden Geschäftsganges wie im Vorjahre und namentlich im letzten Quartale einer Steigerung des . Allerdings blieb der anielte Gewinn hinter den Erwartungen zurück Die Gichorienfabrikation wurde durch die niedrigen Zucker und Kaffeepreise in nachtheiliger Weise beeinflußt. Rüböl fand guten en, auch hat sich der Preis in Mannheim vom Juni bis Dezember von 48 6 auf öl c pro 100 Kg gehoben. Auch die Preise der Jabackfabrikate haben sich etwas gebessert, der Absatz war gleichmäßig und normal, ; Die Fabrikation von Ziegelwaaren, welche im tre 1853 den niedrigsten Stand, erreicht hatte, tt sich seitdem. Auch im Berichtsjahr hat in iz der Steigerung der , und der münden Verbreitung des Massivbaues eine er= ih sachfrage nach sämmtlichen Sorten gebrannter Sen stattgefunden, so daß auch festere Preise hielt werden konnten. Auch auf den Verbrauch von Gbr, Cement, Marmor und Holzcement hatte die erköhte Bauthätigkeit günstigen Einfluß; in Dach- . und Ifolirfabrikaten war das Geschäft un⸗ nstig. ; Für das Droguen⸗ und Materialwaarengeschäft hat sich das Berichtsjahr nicht günstiger als ein Vorgẽnger gestaltet. Insbesondere zeigte, das Ge⸗ hhäst in Medizinaldroguen und Chemikalien, wovon hauptsachlich in die Schweiz und nach Desterreich⸗ Ungarn, vereinzelt auch nach außereuropäischen Län⸗ dern epportirt wird, wenig Veränderung. Der größere zeil der betreffenden Handelsartikel erfuhr einen weiteren Preisfall, einige derselben zogen gegen Ende des Zahrez an. Chinin ist seit August 1886 im Preise (oon 6h auf S0 ς pro Kilogramm) gestie g auch Kokain schloß in steigender Tendenz. ie Stuttgarter Fabrsk für Malzpräparate hat die Fa⸗ brikation hyglenischer Milchpräparate im bayerischen
bessert sich in etwas der Umsatz und auch die Nachfrage nach, besser gearbeiteten Fabrikaten. Als Spezialität wird die Eisenmöbelfahrikation (Garten- und Zimmermöbel, Thore, Geländer, Balkone, Bettstellen) in Schorndorf und Stuttgart betrfeben. Wie wiederholt seit der Zollerhöhung bon 1575, so äußert sich auch diesmal wöeder das Schorn⸗ dorfer Ctablissement über den Geschäftsgang be=
friedigend. Für eine Stuttgarter Baubeschlägefabrik
hat sich die Lage gegen 1885 etwas gebessert, da der
Bedarf einigermaßen zugenommen hat. Eine Koffer
schloß⸗ und Taschenbügelfabrik, welche nach Dänemark,
Italien, in die Türkei und Schweiz exportirt, be⸗
richtet, daß zwar der Schutzzoll einen wohlthätigen Einfluß ausgeübt, aber die zahlreiche Konkurrenz einen weiteren Rückgang der Preise verursacht habe, Von den Maschinenfabriken sind nur, diejenigen gut und lohnend beschäftigt, welche (kleinere) Speziali= täten herstellen. Fur die Herstellung größerer stationärer Maschinenanlagen reicht die Nachfrage nicht aus; insbesondere nicht für den Bau von Loko⸗ motiven. Die Verkaufspreife verfolgten einen weitern Rückgang. welcher durch das Sinken der Material preise nicht ausgeglichen wurde. Eine Maschinen⸗ fabrik sin dem Metzer Bezirk) konstatirt z B., daß seit 1375 der Durchschnittsberkaufspreis für Maschinen von 100 S6 für 160 kg guf etwa 56 s für 100 kg, also um etwa 4410 gefallen, während die Arbeits⸗ löhne in derselben Zeit um 3606 gestiegen seien. Die Maschinenfabrik EFlingen, welche in Eßlingen und Kannftatt 1300 Arbeiter beschäftigt, erzielte bei einem Ümfaß von 3 200 000 einen Gewinn von 105 2824660 Sie klagt gleich der Maschinenfabrik von Hildt. & Mezger in Berg über den Rückgang der Preise. In landwirthschaftlichen Maschinen hat sich das Geschäft gegen 18835 noch verschlimmert. Die k von Maschinen für den Mühlenbetrieb atte einen weniger günstigen Geschäftsgang als in vorhergehenden Jahren, da die Mühlenbesitzer bei der mißlichen Konjunktur nichts verdienten und auch nichts anschafften. Für eine Stuttgarter Maschinen⸗ fabrik, welche seit einem Jahrzehnt hauptsächlich pneumatische Entleerungs⸗ und Abfuhrapparate für Städte, Fabriken, Hospitäler c. herstellt, solche auch theilweise erportirk, war die Geschäftslage 1886 etwas besser als 1885. „Ich glaube“, sagt der Berichterstatter, bestimmt, daß der Zoll nur vor⸗ theilhaft darauf eingewirkt hat. Für die Werkzeug maschinenbranche war der vorjährige Geschäftsgang im ganzen unbefriedigender als 15885, in einigen Fabriken mehr gegen Mitte des Jahres, in den andern hauptsächlich im letzten Quartal flau. Die Verkaufsprelfe seiden, wie feit Jahren unter dem Drucke einer übermäßigen Konkürreni. Von den Fabriken für Holzbearbeitung maschinen meldet die eine daß sich ihr AÜbfatz, von dem Osten abgesehen, etwas vermehrt habe, während die andere eine auffallende Zurückhaltung in den letzten Monaten konstatirt. Die renommirte Kagnnstatter Rund ⸗Wirkmaschinen- fabrik (300 Arbeiter, Jahresproduktion 450 Maschinen, Export nach Desterreich, Italien, der Schweiz, Luxemburg, Belgien, England, Amerika, Rußland, Danemark, Skandingvien und Frankreich) welche seit 15887 ihren Umsatz immer weifer vergrößert hat, be⸗ richtet, daß auch 1886 der Umsatz gegenüber dem Vorjahr fich um ca. 20 lo erhöht hat, so daß ein neuer Montirungssaal gebaut und die Arbejterzahl um ein Drittel vermehrt wurde. Es ist dies dem enormen Aufschwung der Fabrikation von Damen⸗ mäntelstoffen, welchs im JI. Semester 1885 etwas nachgelassen hatte, zuzuschreiben. Die Preise blieben sich gleich. Die Stuttgarter Rundstuhlfabrik, welche Rundwirkmaschinen für alle Zweige der Trikotage herftellt und nach allen Ländern Europas, fowie na
In Stuttgart war In der Geschäftslage
66. der in den Trikot⸗ und Normal⸗AUrtikeln errschenden Ueberproduktion am Ende des Jahres 1885 bemächtigt batte, dauerte auch noch im Anfange des verflossenen Jahres fort, wich jedoch im Laufe desselben, so daß man mit dem Abschluß des Jahres sehr wohl zufrieden sein kann. Der Um satz überstieg den des Voriahrs; die Aufträge machten sich außer in kleineren für Normalstoffe, ganz besonders in großen Maschinen für Jersey gelkend. Die belang⸗ reichen Aufträge veranlaßten eine erhebliche Ver—⸗ rößerung des Geschäfts und eine Erhöhung der rbeiterzahl von 70 auf 150. Die Arbeitslöhne blieben so0 ziemlich auf dem gleichen Nivegu wie 1855. Die Kannstatter Misch“ und Knetmaschinen⸗ fabrik, welche nach allen Ländern, ausgenommen Frankreich, besonders aber nach England, exportirt, erhielt den Umsatz ungefähr auf der gleichen Höhe wie im Jahre 1835, nur wurde der Export speziell nach Oesterreich und Rußland wesentlich erschwert und in Folge der politischen trüben Verhältnisse und Aussichten auch der allgemeine Unternehmungsgeist bedeutend gelähmt, was einen direkten nachtheiligen Einfluß auf die Branche ausübt. In das neue Jahr jedoch nahm die Fabrik eine a
Anzahl bedeutender Ordres hic fr Die Roh⸗ und
wieder eine Bewegung nach aufwärts. Die Verkaufs⸗ preise der physikglischen und meteorologischen Instru⸗ mente, welche Stande befinden, haben sich auch 1835 nicht gebessert. Dies trifft auch auf die Metall⸗ (Aneroid⸗) Baro⸗ meter zu, obgleich dieselben mehr und mehr Bedürf⸗ nißartikel werden und der Umsatz sich stetig hebt. Der Grund des niederen Preisstandes wird in der Ueberproduktion, dann aber auch hauptsächlich in dem überhandnehmenden Bestreben, billige Markt⸗ wgare zu fertigen und in der Einfuhr geringerer Waare aus Frankreich gesucht. Eine Kannstatter Fabrik für Wecker⸗Uhren und Wächter⸗Kontrol⸗ Iflhren, welche beide Artikel nach Oesterreich, Ruß⸗ land, Italien, Spanien und Süd⸗Amerika erportirt, konnte ihren Absatz, jedoch nur durch kleine Kon⸗ zessionen hinsichtlich der Preise, mäßig erhöhen. Für die elektrotechnische Industrie läßt sich ent⸗ sprechend den verschiedenen Fortschritten, welche namentlich die Glühlichtanlagen machen, eine erfreuliche Zunahme des Bedarfs konstatiren. Als Spezialität betreibt ein größeres Stuttgarter Etablissement, das nach Schweden, Rußland, Dester⸗ reich, Frankreich, Italien, Spanien und Belgien exportirt, die Herstellung von Dampfheizungen, Trockenanlagen, Vakuumpfannen, Doppelkesseln, Rektifikations. und Destillirapparaten für chemische und Zuckerfabriken, Brauereien, Brennereien, Färbereien, sowie von Syzing⸗Cylindern für Webereien. Dasselbe berichtet über den Ge⸗ schäftsgang des Vorjahres, daß es zwar nicht an Aufträgen gemangelt habe, jedoch die Preise wenig nutzbringend gewesen seien. Cin 1856 in Stuttgart gegründetes bedeutendes K fabrizirt Rollläden aus. Gußstahl⸗Wellblech bezw. aus ge—⸗ welltem Stahlblech und aus Holz, Rollialousien und Zugjalousten (Wellblech⸗Walzwerk), Eisenkon⸗ struktionen, Kunstschmiedearbeiten, gepreßte und gegossene Zinkwaaren für Bau⸗ und ornamentale Zwecke, Dasselbe exportirt in erster Linie Stahlblech⸗Rollläden, fodann auch architektonische Zinkgegenstände und Kunstschmiedearbeiten. Der vorjãhrige ö ang war befriedigend. Die Metall⸗ und Lackirwaarenbranche konnte den Ümfsatz auf der seitherigen Höhe erhalten. In der Flaschnerei sowie in der Fabrikation architeltonischer und kunstgewerblicher Blechgegenstände zeigte sich 1886 ein Roß ter Konsum, wenn auch, wie beim Baugeschäft, bei sehr gedrückten Preisen. Von den Arbelterversicherungsgesetzen werden segensreiche Folgen erwartet. Die Aklienplaqusfabrik Eßlingen für Her⸗ stellung von versilberten, vernickelten und kupfer ⸗ bronzirten Haushaltungs⸗ Küchen ⸗ und Luxusartikeln, die nach allen Welttheilen exportirt werden, kon statirt, wie wiederholt seit 1883, eine weitere nam⸗ hafte Vermehrung des Umsgtzes und Steigerung des Exports und zugleich eine Besserung des inländischen Geschäfts. Die Fabrikation in Silberartikeln war, wenngleich zu wenig lohnenden Preisen, so doch hin⸗ länglich beschäftigt. In den Goldwaarenfabriken war der Geschäftsgang auf dem deutschen Markte bis Mitte des abgelaufenen Jahres ruhig, jedoch besserte sich derselbe im zweiten Semester etwas. Die gesteigerten Ansprüche an das Material sind fuͤr den Uebergang zur Stempelung in Gemäßheit des Feingehaltgesetzes, welches am 1. Januar 1888 in Kraft tritt, sebr günstig. Heute schon wird in besserer Wagre kaum ein ungestempeltes Stück mehr fabrizirt. Mit Genugthuung kann die Handels⸗ kammer welche wegen der entschiedenen Befürwortung dieses Gesetzes fast von allen Seiten Angriffe er= fahren hat, konstatiren, daß die damaligen Befürch⸗ tungen, ö. das Gesetz der betheiligten Industrie Schaden zufügen und den Verkehr in Edelmetall⸗ fabrikaten doch nicht heben und regeln werde, gegen⸗ wärtig von Niemand mehr, weder in der einen noch in der andern Beziehung getheilt werden. Heute ist
ußergewöhnlich große
Hülfsstoffe sanken im Laufe von 1886 noch weiter im Preise, nahmen jedoch gegen Ende des Jahres
sich seit 1380 auf einem gedrückten
Waare bestanden und Werth gelegt. Andererseits konstgtirte aus dem damals so aggressiven Pforzheim ein Bericht vom Januar 1887 in dem Deutschen Handelsarchiv⸗ S. 93: „Die Befürchtungen, daß das Gesetz, welches die französische Industrle in den Stand seßt, Fabrikate in jedem Goldgehalt für den Export herzuftellen, die Pforzheimer Fabrikation sehr schädigen und aus ihren Absatzgebieten verdrängen würde, haben, sich in keiner Weise erfüllt; die Wirkungen dieses Gesetzes haben vielmehr die Leistungsfähigkeit des eigenen Landes geschwächt und diejenige Pforzheims gesteigert. Silber, das im vergangenen Sommer wohl den niedrigsten Stand hatte, ist zeitweise nicht unbedeutend gestiegen. In Juwelen traten keine nennenswerthen Preisänderungen In, feine Waaren, seien es Perlen, Brillanten, Rubine, Saphire oder Smaragde, sind und bleiben esucht bei hohen Preisen, wogegen zweite und dritte
ualitäten wegen geringer Nachfrage billig zu haben sind. Ein strebsames Etablissement für unechte Bijouterie⸗ und Metallwaaren aller Art (haupt⸗ sächlich Schmuckgegenstände sowie Münzen, welche theils nach Brastlien und Spanien exportirt werden) hat den Umsatz gegen voriges Jahr wesentlich erhöht.
Für die deutsche Baumwollspinnerei waren die 1856 er Betriebsresultate gi denjenigen Englands und der übrigen Kontinentalstaaten durchschnittlich sehr ungünstig. Dagegen vergrößerte sich die Baum⸗ wollenweberei nicht, unbedeutend. Die Eßlinger Baumwollenspinnerei und Weberei, welche 43 200 Spindeln und 500 Webstühle umfaßt, konnte im Jahre 1886 108 96 Dividende vertheilen. Die Handweberei baumwollener Zeuge befand sich in ge⸗ drückter Lage. Die Nähfadenfabrikation hatte gegen die ausländische Konkurrenz einen schweren Stand. Tuchfabrikanten konnten befriedigende Preise nicht erzielen. Die Kammgarnspinnerei in Eßlingen Latte guten Abfatz für ihre Fabrikate. Neben Sachsen und. Berlin ist Württemberg die Haupt— produktionsstätte für Trikotagen; erst voriges Jahr wurden hier mehrere mechanische Trikotwebercien, darunter eine solche für 500 Rundstühle eröffnet. Diese. Branche hatte sich, 1886, wie in allen Distrikten, wo sie ihren Sitz hat, einer durch die anhaltende Mode (Damenjacken) begünstigten Weiter⸗ entwickelung und eines reichlichen Jugangs bon mehr als hinreichenden Aufträgen zu erfreuen. ür die sehr bedeutende Leinenfgbrikation war der Absatz in der ersten Hälfte des Jahres ziemlich befriedigend, in der zweiten Hälfte schleppend. Das Umgekehrte gilt von einer Jacquardweberei für seidene, leinene baumwollene und wollene Decken. In der Geschäfts⸗ lage der Bleicherei und Appretur hat sich nichts Wesentliches geändert, ebenso in der Herrenkonfektion. In Manufaktur. und Putzwaaren war das Geschäßst im Frühjahr schleppend, besserte sich aber im Herbst. In wasserdichten, chemisch präparirten Decken und in Korsetten war der Geschaͤftsgang unverändert.
Der Ledermarkt ließ hier und da im Umsatz, überall in Preisen zu wünschen; die niedrigen Leder- preise wirkten aber auf die Gerberei belebend. Die wohlthätigen Wirkungen des . gesetzes auf die Arbeiter werden in dieser Branche ausdrücklich hervorgehoben Die Schuhwaaren⸗ fabrikanten sind mit den Resultaten des Jahres 1886 wenig zufrieden. In der Portefeuillenwaarenfabrikation blieb der Umsatz im Ganzen unverändert, jedoch machte sich die übergroße Konkurrenz immer fühl= barer. Auch die Handschuhfabrikation krankt an Ueberproduktion. Der Handel mit Haaren, Borsten, ö und Flaum hat sich gleichmäßig ent⸗ wickelt.
Im Holzhandel ist die erhoffte Besserung aus⸗ geblieben. Die bedeutende Stuttgarter Möbel und Parkettfabrikation erzielte in einigen Fabriken einen gesteigerten Umsatz, aber zu niederen Preisen; in an⸗ deren blieb die Nachfrage hinter derjenigen des Vor⸗ jahres zurück. Für fertige Parketten stiegen die Preise um etwa 5 o. Ein Stuttgarter Engros⸗ Geschäft für Küchen⸗Holzartikel, welches dieselben auch fabrizirt, hat eine weitere mäßige Steigerung des Umsatzes zu verzeichnen. In der Lage der Kisten- fabrikation ergab sich keine Aenderung. Die fa rik⸗ mäßige Anferfigung von Wagen hat sich bedeutend gehoben. Die Pianofortefabrikation steht unter dem Druck Üübergroßer Konkurrenz. Der Orgelbau war erheblich stärker beschäftigt als im Vorjahr.
Die Papierfabrikation wird im Handelskammer⸗ bezirk nur von einigen Ctablissementz betrieben, eine ,,, in Stuttgart prosperirte trotz der sinkenden Verkaufs preise. Im Papierhandel sind wesentliche Aenderungen nicht eingetreten. Für die xhlographischen Institute war das Jahr 1886 sehr unguͤnftig; der Lichtdruck erfreute sich vermehrter Rufträge; die Institute zur Herstellung von Kunst ölättern, farbigen Illustrationen, Plakaten u. dergl. zeigten wenig Lust zu neuen Unternehmungen.
orstverkehrsblatt. nr d ot in arnt . i,, kehr: Berliner Holzma . 1
i ungen, theilungen: n. . 14 . shringische
wohl Alles darüber einig, daß das neue Gesetz, unter Vermeidung aller lästigen und den Betrieb erschwe⸗ renden Kontrolemaßregeln, das Vertrauen des ein- heimischen Publikums auf deutsche Silber- und Goldwaaren stärken, und dadurch naturgemäß den Verhrauch erhöhen, andererfeits das deutsche Fabrik
den Vereinigten Staaten exportirt, berichtet: Die ö . sich auch der Rundstuhl⸗Branche in
Es wird denn auch jetzt
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