1888 / 100 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 17 Apr 1888 18:00:01 GMT) scan diff

zum Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

n 100. 16

Gr ste Beilage

Berlin, Dienstag, den J7. April

*

1888.

Aichtamtliches.

Preußen. Berlin, 17. April. Im weiteren Verlauf der gestri . (44 Sitzung des Hauses der Abgeord⸗ neten n g die Vorlage, betreffend, die Regulirung ö Strom verhältniffée' in der Weichsel und Nogat,

r zweiten Berathung. j

Der cer nrg Döhring führt aus, daß die Ergeb⸗

ni if ie inzwischen einge⸗ sse der Kommifsionsperathung dirhe g hf n, .

tretene große ung im ; diger weiß ö. , Hrn heren Umfan ö . rungsbedürstig erscheinen dürften, so daß eventuell die . wendigkeit sich ergeben werbe, die Prosektfrag ö ö gründlich zu prüsen, und, stellt ben Haufe die 3st 1 9 . die eventuelle Ertheilung einer neuen Direktive für ommission anheim. ĩ . von Puttkamer . Nachdem ö Ueherschwemmungen die Sache in ein ant, . bie nge wasser gekommen sei, werhe es nothwendig fein, . Vorlage nochmals an die n . i ,n. die nenen! Castchte punkte, die fich jezt (geben . mehr zu berückflchtigen.́ Gegen die Negulirungs. . . ratlondarbelten im Weichsel sagat Delta in Rer . ö , Font Wtten sich- nur Hertrztzn nds . ö tabt Danzig erklärt, n . . garen g; j j ere . 2 ö . 1. e, ter e, Regierung noch, die über⸗ roße Mehrheit der Kommission überzeugen können. Im * entheil habe es auf Alle den Eindruck gemacht, den ein Lederer der Regierung als den einer technischen Advokatur bezeichnet habe. eder die Gefahr einer Ueberschwemmung ö Danzig werde vergrößert, noch würden die Interessen des Handels von Danzig gefährdet, Die Beschlüsse der Kommission, daß die Regierung zum Träger des Unternehmens gemacht werden, das Risiko übernehmen und den Interessenten Kredit ewähren müsse, seien mit großer Mehrheit gefaßt worden. egen die Coupirung der Nogat werde leider immer noch das Gutachten der J für . von er . . rung angeführt. Das Haus sei nun gar nicht in der Lage, . gi beurtheilen zu können, weil es dasselbe nicht ge⸗ sehen habe. Von allen Leuten, welche die dortigen Verhält⸗ nisse kennten, werde zugestanden, daß der Zufluß des Nogat⸗ wassers nach dem frischen Haff von irgend einem bemerkbaren Vortheil für die Spülung des Pillauer Tiefs nicht sei. In das frische Haff fließe bekanntlich nicht die Nogat allein, son⸗ dern der Pregelstrom, die Passarge, der Elbingfluß und andere kleine Flüsse. Ferner werde auf das Entschiedenste bestritten, daß es nicht möglich sei, auf einem anderen Wege das Pillauer Tief zu erhalten, als wenn man die Niederungsbewohner in fortwährender Gefahr erhalte. Wenn man die Summen be⸗ rechne, welche bereits für Schadenersatz in Folge Ueberschwem⸗ mungen bezahlt seien, und diese vergleiche mit dem, was eine . ] . n . en . Kommissare, welche die Gefahren ea g feng des Ueber⸗ n . ebiets nicht gescheut hätten, würden bezeugen, wie schauerlich die Dinge da aus ähen. Die Nogat sei nicht eeignet, bei Hochwasser die Eis? und Wassermassen der eichsel zu ühernnchmen. Da sie in ihrem oberen Theile ein gi gf ö. W. . er ö 1 en fen eg ; 80 en, a 3 ö Zeit hätten 9 Nogatgebiet zwei n, nur ein i ü stattgehabt. Das Unglück wäre err gen ker e , nicht zu vermeiden gewesen, wenn das von der Regierung vor⸗ geschlagene Projelt zur Ausführung gekommen wäre. Er würde kein guter Pertteter seines Wahlkreises fein, wenn er nicht rückhaltloe, selbst, gegenüber der Staats reglerung den e. zum Ausdruck brächte, daß die Rogat endlich chupirt werden müsse. Ob man die Nogat ganz schließe, ob man! sie mit einer Schleuse versehe und die Jiogat kanalisire, sei eile eura posterior. Aber der Schluß der gl in irgend einer Form sei für ihn eine gonditio sine qua non für die An— nahme des Gesetzes. Es sei ihm mehr als zweifelhaft, ob die Königsberger Kaufmannschaft ein begründetes oder . bares Recht auf bas Nogatwasser überhaup besitze. Höchstens könne sie ein Recht guf den natürlichen Auslgufweg haben; bekanntlich seien aber durch Anlage eines Kanals die gulauf verhältnisse in die Nogat Seitens des Stagts willkürlich ge⸗ . so daß der Nogat eine größere Wasfermaffe regelt worden, n 5 ; ührt worden sei, als es früher der Fall gewesen. Einen zugefil e die Königsberger Kaufmannschaft

. ch hab ,,,, einer Schleuse, es würde dann der

höchstens 5 Wassers, auf welchem man einen An⸗ , . . werden. Die Zuschließung des spruch habe, in feinem Wahltreise als eine Noth=

ö , ö in 36 . wendigkeit angese hen. j aurath Dresel: Es sei , n n sgaöche te, auf Schließung der vprau gu sehen gewesen, nien werden würde. Die Gründe Nogat wieder augen wurde durch Schließung der Noggt dart seign offenbar. hrte Sicherheit entstehen, die sonst für die Niederung in, Deiche erreicht werden könne, und har stunch en bbuhle fiche ber Deichner indz, ih th, die statutenmäßige rpg zreñ. Das prinzipielle Bedenken tung der Deiche würde kuh, at bestehe bekanntlich in her fön ie f ließünrhete Sl nung des Pilgzuer Ties, Aus : ücksicht auf bie natürliche S bahligen Cisgang müsse man en Erfahrungen bei dem diessäh kerung der Schließungs; die Lehte entnehmen, daß die Erörterung da auch diesmal frage augenblicklich nicht an der Zeit Cie der Weichsel ie Nogat ihre Aufgabe, die Wa ich erfüllt . aufzunehmen, sechs Tage lang vortrefflich hie, gulhun So lange dergleichen Verheerungen ohne menschli dle man einträten, würden sie als eine Fügung, ange chen eines sich gefallen lasfen müsse. Wenn Naber die Abschließung al, Hänßtarms der jiogat nd eine andere Wasserfuhrung er 1 R werde man unter dem Eindruck der neuesten ,, ; z arsicht ühen müssen, die übrigen Wasserläufe so einzurich *. haß, ste, für sich ailein im Slande seien, die Aufgabe, die

ihnen zugemuthet werde, auch auszftchten. Dazu sei aber

eine Reihe von Stromkorrektionen und Deichen erforderlich. Das Nächste, was ausgeführt werden müsse, sei das vor= liegende Projekt. Nach dessen Ausführung werde an die weitere Coupirung herangetreten werden können, Er empfehle die Annahme der Regierungsvorlage. ; . Abg. Steffens: Ber Regierungskommissar meine, die Nogat sei besonders geeignet, die Wasser der Weichsel aufzunehmen und in das Haff abzuführen; auch bei dem diesjährigen Eis⸗ gang habe sie dies sechs Tage gethan, und erst am siebenten Tage sei der Deichbruch erfolgt. Dem 3 bemerke er (Redner), daß seit der Eindeichung der Riederung 4 Durch⸗ brüche der Weichsel und nur 31 der Nogat erfolgt seien. Das , der Coupirung werde lediglich durch die Bedenken der önigsberger Kaufmannschaft verhindert. Er wisse nicht, ob diese so High seien, daß sie gegenüber den Gefahren, die für die Niederung erwüchsen, würden Stand halten können. Der dies malige Schaden für die Niederung belaufe sich auf 17 bis 20 Millionen Mark; dabei sei nur die rechte Seite überfluthet worden, während die linke in Folge unglaublicher Anstrengungen gerettet worden sei. Diesem Schaden stehe eine Bewilligung von etwa 20 Millionen Mark überhaupt gegen⸗ über! Die Kommission werde wohl thun, auch das Prgjekt der Nogateoupirung in die Vorlage aufzunehmen. Die Aus⸗ n , sei auch nicht so schwer, wenn man das erste Alsen⸗ ahl 'sche Projett nehme, welches schon 12 = 13 Jahre alt sei und nur geringer Korrekturen bedürfe. Der Finanz⸗Minister, der frü zer gegen den Kommissionsvorschlag gewesen, habe sich jetzt dafür erklärt. Angesichts der Noth werde man sich noch zu weiteren Opfern entschließen müssen. Redner geht dann auf das durch die Danziger Kaufmannschaft veranlaßte Gegengutachten der Akademie des Bauwesens ein und legt dar, daß die Interessen Danzigs nur auf dem darin dargelegten Wege genügend . würden und Danzig deshalb nach wie vor der egierungsvorlage feindlich gegenüberstehe.

Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten, Dr. Lucius: 6

Ich bin natürlich nicht in der Lage, wenn das hohe Haus glaubt, daß eine nochmalige Kommissionsberathung neue Gesichtspunkte ergeben kann, einem solchen Antrage zu widersprechen. Ich bestätige ferner die Annahme des Herrn Vorredners, daß in jedem Fall die landwirth⸗ schaftlichen Interessen der Niederungen nicht geschädigt werden dürfen zu Gunsten der Interessen der Königsberger Kaufmannschaft. Ich stehe auf diesem Standpunkt vollständig. Wenn ich überhaupt ressort⸗ mäßig einen Parteistandyunkt einnehmen könnte, so kann es gar kein anderer sein, als daß ich meinerseits dasjenige Projekt befürworte in erster Linie, was am meisten geeignet ist, den landwirthschaftlichen Interessen zu dienen, also in diesem Fall den Vorfluthinteressen der Vorbeugung neuer Wasserschäden.

Nun glaube ich aber, haben Sie aus den Ausfübrungen des Herrn Kommissarius des Ministers für öffentliche Arbeiten entnehmen können, daß die Erfahrungen, die bei der letzten großen Katastrophe gemacht worden sind, in keinem Falle irgendwelche Momente ergeben, welche gegen die Zweckmäßigkeit der Durchführung des Ihnen empfohlenen jetzt vorliegenden Projektes sprechen können. Selbst die Freunde der Coupirung der Nogat, die also der Meinung sind, daß die Nogat vollständig abzuschließen und künftig nicht mehr als ein Arm der Weichsel zu behandeln ist, sind meines Erachtens durch die jetzt gemachten Erfahrungen e . in erster Linie für das Projekt der Regierung so, wie es J nen vorliegt, zu stimmen; denn die Vorgussetzung der Coupirung der Nogat ist in jedem Falle die Regulirung des Stromes in der Weise, wie sů⸗ Ihnen vorgeschlagen ist, also einmal Durchstich der Binnen⸗ nehrung und zweitens die Rückverlegung der jetzt vorhandenen Deiche, um der getheilten Weichsel das Fluthprofil zu geben, welches nöthig ist, um die gesammten Wasser⸗ und Eismgssen der ungetheilten Weichsel künftig abzuführen und zu, fassen; Also. wenn man sich später auch überzeugen sollte, a. die, Schließung der Nogat möglich ö so würde unter allen Ver ältnissen die vorausgehende Arbeit Eben diejenige Regulirung der getheilten Weichsel sein, welche Ihnen hier zur Ännahme empfohlen ist. Kein Techniker wird die Verantwortung auf sich nehmen, mit der Coupirung der Nogat vor⸗ zugehen, ehe diefer Theil der getheilten Weichsel von der Ostsee auf- warts bis zum Piekeler Kangl entsprechend regulirt ist. Kein Techniker wird die Vicranfwortung auf sich nehmen, eher auch nur einen Spaten⸗ stich zur Coupirung der Nogat vorzunehmen, bis nicht mehrere Jahre' hindurch diefe profektirten Anlagen thatfächlich sich als leistungz= fähig genug erwiesen haben, um das, gesammte Weich selwass er ab⸗ zuführen. Eine solche Verantwortung ist die Königliche Stagtsregie, icht gewillt zu übernehmen, weder jetzt noch wahrscheinlich

. Es ist das alfo meines Erachtens ein ganz klarer und ent

j kt. ö 3. ; , Vorredner ausgeführt hat, er hätte noch keinen

ört, der für die Durchführung des prejeltirten Durchstichs ,,,, durchschlagender Weise angeführt worden wäre, so halte ich ihm gerade entgegen. daß bisher die höchsten technischen Gutachten gerade, darauf hinausgehen, daß durch diefen Durchstich der Weichsellauf um bis 9 km gelürzt welke, wie bereits früher, und wiederholt angeführt worden ist, daß dadurch die Fallgeschwindigkeit des Wassers . um den ver⸗ kurzten Lauf erhöht und somitz der Abfluß durch diesen neuen Kanal in jedem Fall gesichert ist. Wenn der Stromlauf um diese erhebliche Strecke gekürzt wird, . 3. . ,, e ö. tattgehabten Durchhruch, .. 2 ich, ö. 39 3 missuverstehen oder zu bestreiten möglich, daß sich durch diefe Verkürzung det Wasserlaufs die Gefahr der n,, für die Stadt Danzig und den Danziger Werder ingt vermindern muß. . ö . mir nachzuweisen versucht, daß ich mit

i die Gefahr für Unrecht behauptet habe, daß durch diesen Durchstich die Stadt Danzig in genügendem Maße vermindert J hi.

ührt, und ich betone das heute wieder: . n , 6 Stadt und den Werder, wird vermindert 6 diese Ver klrzung und . ö. . n. ö. un der neuen Stromrsnne, und die Vert ö . Vorredner selbst hat die Berechtigung k,, insofern i, ö, ĩ ür Danzig wird jede (elt ; Hine e f. . ö, wirdh nicht nur seltener, in geringerem Maß eintreten. ; , hat dann weiter gesagt; wenn eine . eintritt, wenn ein Durchbruch nach dem Danziger Werder eintritt, so is die Gefahr um sehr vieles Ir r e n, als . ö l in dem Gutachten der Akademie dez l , az daß die Gefahr . . ö be n. ahr ei rößere sein könnte. eufähr so e n, . bereits . Muhr ger wiel, ng, . bau, welcher in letzter Zeit nach der af, h sich schon nach allen bisherigen Erfahrun⸗

gen bewaͤhrt. Er wird dazu dienen und geeignet sein,

diese Mündungen bei Neufähr offen zu halten. Es kann also in jedem Falle nicht gesagt werden, . eine Erhöhung der Gefahr dadurch bedingt sei, wenn alle Ausfallsthore und Abflüffe, welche heute bestehen, auch ferner bestehen bleiben und noch der neue große Durch= stichkanal himzutritt. ;

Das ist ja freilich unbestreitbar, kein Techniker wird die Kühnheit haben, unbedingt zu versprechen, daß durch die Ihnen vorgeschlagenen Regulirungsarbeiten alle Gefahren durchaus beseitigt sein werden. Das ist ganz unmöglich. Gerade die jetzigen Ke ff beweisen, daß alle menschlichen Vorkehrungen, alle Anstrengungen unter Um—⸗ ständen unwirksam sind gegenüber der Naturgewalt.

Wenn die Herren sagen, die Katastrophe, welche jetzt die rechts⸗ seitige Nogatniederung betroffen hat, wäre vielleicht verhütet worden, wenn das und das geschehen wäre, ja, meine Herren, was wäre denn dann die Folge gewesen? Wenn die Nogat in jenen 6 ober

Tagen nicht die gesammten Eis- und Wassermaffen der Weichsel abgeführt hätte, dann hätte doch das Wasser mit Nothwendigkeit nach einer anderen Seste hin sich Luft machen müssen, wie es übrigens im Laufe dieses Jahrhunderts auch schon geschehen ist, also entweder nach dem großen Marienburger oder dem Danziger Werder, das wäre ganz unabweisbar gewesen. Vie Wasser standen bis hin zum Piekeler Kana! fest gefroren, das Haff war gefroren, die Ostfee ebenso, und es ist immerhin noch ein sehr großes Glück, daß in diesen Tagen ein Süh— westwind das Brechen des ises dort beschleunigte, sonst würde jede Oeffnung durch die Eismassen geschlofssen gewesen sein. Das war ein Zustand, wo weder Eisdampfer sich be— wegen können, wo auch Dynamit und alle sonst bekannten Sprengmittel keinen Erfolg haben können wir stehen in solchem Fall einfach einer höheren Gewalt gegenüber, der wir ung beugen müssen. Sicher müssen wir aus solchen Katastrophen alle Rutz= anwendungen ziehen, die überhaupt möglich sind; es erwächst daraus der Strombauverwaltung und den Deichbehörden die Aufgabe, alle die Anlagen so zu konstruiren, daß nach menschlichem Ermessen jeder Gefahr, soweit das überhaupt möglich, vorgebeugt ist; gänzlich aber ist das eben nicht möglich.

Man hat gesagt, die Deiche an der Nogat sind lange Jahre hin durch vielleicht nicht, in dem Zustande erhalten, wie es hätte fein sollen. Nun ist es gewiß natürlich, wenn sich Menschenalter hindurch keine derartigen Katastrophen einstellen, so bemächtigt sich eine gewisse Sorg⸗ losigkeit der Betheiligten, die Unterhaltung geschleht vielleicht nicht so voll⸗= lommen wie es geschehen könnte ich sage aber nicht, daß hier eine Vernachlässigung stattgefunden hat; ich will vielmehr darauf hin⸗ weisen, daß auch, wenn die Deiche im perfektesten Zustande gewesen wären, wenn sie von Granit aufgeführt wären, daß sie dennoch wahr⸗ scheinlich diesen Eismassen und dem Wasserdruck nicht widerstanden hatten wie er hier stattsand. Von Augenzeugen werden die Kata— strophen bei Jonas dorf, also auf der rechtsseitigen Nogatniederung, so beschrieben, daß die Eigmassen viele Meter ber die Deichkrone sich aufgethürmt hatten und daß diese Massen sich gegen die Deiche schoben, sich uberstürzten, wie ein Eisberg und Alles wegrasirten, was sich entgegenstellte. Ja, meine Herren, daß sind Verhältniffe, denen keine menschliche Vorkehrung gewachsen ist. Wir werden immer darauf angewiesen sein, die natürliche Lage, die natürlichen Verhältnisse, die ein solches Stromgebiet hat, zu beobachten, auf das genaueste ihnen zu folgen, so weit wie es möglich ist, und in Summa das, was überhaupt menschenmöglich ist, zu leisten und das ist im Großen und Ganzen auch, gere ich, bei der Bekämpfung der jetzigen Hoch wassergefahren geschehen.

ch würde also meinerseits glauben, in gewisser Weise ist die vorliegende Frage spruchreif; einen Theil des großen Projekts bildet

in jedem 6 das Projekt, was Ihnen zur Beschlußfassung vorliegt. Nach den bisherigen Erfahrungen, auch gerade nach denen, die bei der

Richtung Abänderungen des Ihnen vorliegenden Projekts nicht als nothwendig ergeben. Ich kann mich in dieser Beziehung nur auf die Berichte der Herren, die als Augenzeugen dort gewesen sind von meinem Ressort sowohl wie von dem des Herrn Ministers der öffent⸗ lichen Arbeiten berufen. . deren Meinung ist an der Sache fe. weit nichts zu ändern. Also insofern glaube ich nicht, daß es wahr⸗ scheinlich ist, daß sich nach der Richtung besondere neue Gesichtspunkte

ergeben hätten. . .

Was ferner die Ausführung des Herrn von Puttkamer⸗-Plauth betrifft, daß das Gutachten der Akademie für Bauwesen nicht bekannt sei, so meine ich, ist es doch bereits vor 4 oder 5 Jahren bekannt gegeben worden, und es ist in den Interessentenkreisen vorgelegt und auch diskutirt worden; fe ffn ist es ein solches Aktenstück, was zu

Jedermanns Einsicht offen steht.

Meine Herren, ich glaube damit die wesentlichen Punkte, die hier berührt worden sind, auch meinerseits erörtert zu haben. Ich kann nur damit schließen, daß ich es vollständig Ihrem Ermessen anheim gebe, ob Sie eine nochmalige Kommisstonsberathung belieben wollen; ich glaube, sie wird nicht mit einem anderen Refultat enden können als die jetzige. Aber ich habe auch nach der anderen Seite gar keinen Grund, einer nochmaligen Kommissionsberathung meinerseits irgendwie zu widersprechen.

Abg. Borowgki;: Die allgemeine Meinung im Volk stimme den Kommissionsbeschlüssen zu. In Folge der jetzigen Kala⸗ mität werde die Ausführung der Vorlage schneller ins Werk gesetzs werden müssen und mehr nach den Wünschen der Niederungsbewohner, welche die Nogat als Strommündung nicht fortbestehen lassen wollten. Absolut geschützt vor Ueber⸗ schwemmungen könne eine Gegend nicht werden, welche ein fo gewaltiger Strom durchfließe wie die Weichsel, und noch dazu von Süden nach Norden, wo beim Abfluß des Thal wassers von oben am Unterlauf noch Eis vorhanden sei. Die Ueber⸗ schwemmungen könnten aber verhindert werden, indem man die dem Abflusse des Eises . Hindernisse fortr ume, Ein großer Theil der Niederungsbewohner sehe das Projekt ohne Coupirung der Nogat als falsch an. Die Herstellung eines Eiswehrs müsse noch ausgesetzt und abgewartet werden, welchen Erfolg der Durchstich durch die Nehrung haben werde. Das Vorgehen der Regierung bei der Ueberschwemmung ver⸗ diene volle Anerkennung und Lob, namentlich dem Militär gebühre für die riesenhafte Thätigkeit und die heroische Auf⸗ hpferung ein Dank, zu dem ihm die Worte fehlten.

Abg. Drawe bedauert die Erklärung der Regierung. Durch das Projekt der Nogatcoupirung werde die Gefahr für die Nogatniederungen beseiligt, für die anderen ,, ermäßigt. Wenn die Regierung nichts weiter zu sagen ha e so wisse er nicht, wozu, dann eine nochmalige Kommisstons⸗ ig nothwendig sei. JJ ; . J n hierauf . die für dieselbe eigens ein⸗ ission zurückverwiesen. . . ee h n U. vor, die nächste Sitzung . 11 Uhr abzuhalten und auf die Tagetzordnung das Schul⸗ engesetz zu setzen. . ; . . . von Zedlitz und Neukirch bittet ; . Präsidenten, das Volksschullastengesetz morgen ,, die Tagesordnung zu setzen. Er sage das, um

ö 1 2

letzten Ueberschwemmung gemgcht worden sind, haben sich nach der