1888 / 213 p. 11 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 21 Aug 1888 18:00:01 GMT) scan diff

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Dritte Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Dienstag, den 21. August

1888.

dr, we.

M 213.

Der Inhalt dieser Beilage, in welcher die Bekanntmachungen aus den Handels⸗, Genossenschafts, Zeichen und Muster - Registern, über

Eisenbahnen enthalten sind, erscheint auch in einem besonderen Blatt unter dem Titel

Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich. m a

Das Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich kann durch alle Post⸗Anstalten, für önigliche Expedition des Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗

Berlin auch durch die ) Anzeigers 8W., Wilhelmstraße 32, bezogen werden.

k beträgt 1 M 50 3

Patente, Konkurse, Tarif und Fahrplan⸗Aenderungen der deutschen

Das Central ⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich erscheint in der Regel täglich. Daz für das Vierteljahr. Einzelne Nummern kosten 20 J.

Insertionspreis für den Raum einer Druckzeile 30 .

Vom „Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich“ werden heut die Nrn. 213 X. und 213 B. ausgegeben.

Bei einem nicht sofort zur Ausführung gelangenden kaufmännischen Kreditgeschäft ist. nach einem Urtheil des Reichsgerichts, L. Civilsenats, vom 13 Juni d. J., der Promittent nicht kerechtigt, auf

worden, wodurch ebenfalls eine stärkere Gesundung klagen, das Ergebniß erlitt nur insofern eine Be—⸗ der Geschäftslage herbeigeführt wurde. einträchtigung, als sich infolge der Errichtung neuer Die Klagen Über Ueberproduktion bei mangelndem Fabriken und der dadurch hervorgerufenen verschärf len Absatze und Preisrückgängen für die erzeugten Waaren Konkurrenz ein ziemlich erheblicher Preisdruck des

Grund von inzwischen eingetretenen Umständen, welche zwar zu der subjektiven Auffassung der Unsicherheit des Promissars führen können, objektiv aber eine Gefährdung der Forderung nicht ergeben, von dem Kreditgeschäft zurückratreten, selbst wenn anzunehmen ist, Promittent würde das Geschäft so nicht abgeschlossen haben, wenn die später eingetretenen Verhältnisse bereits bei dessen Abschluß vorgelegen hätten. Die Firma G. u. Söhne zu Fr. a. M. hatte der Firma B. u. Söhne zu W. im Mai 1884 19 Originalballen Häute verkauft; Zahlung sollte in sechs. Monaten erfelgen. G. u. Sohne ließ aber die bereits an die Adresse der Firma B. u. Söhne abgesandten Häute an dieselbe micht ausliefern, weil inzwischen gegen Ende Mai 1834 in W, dem Sitz der Firma B. u Söhne, die Zahlungseinstellung eines größeren Lederhändlers eintrat, an welchen B. u. Söhne eine größere Forderung hatte. G. u Söhne hielten dem⸗

sind auch im Berichtsjahre mehrfach erhoben worden; Fabrikats geltend machte. wir kommen aber gleichwohl zu dem Schluß, daß sich die schädigenden Einflüsse weniger nachtheilig bemerklich gemacht haben, und daß die Preisauf⸗ besserungen für die Rohmaterialien auch solche für fertige Fabrikate mit sich brachten. .

Es läßt sich demnach das , im Großen und Ganzen in unserem Kammerbezirk als ein befriedigendes bezeichnen, und wenn auch einzelne Branchen hinter einem solchen zurückblieben, so wurde das Durchschnittsmaß von anderen wiederum in erheblicher Weise überschritten.

Ueber das Bankgeschäft kann dahin berichtet werden, daß es sich in etwa gleichen Bahnen wie im Vorjahre bewegte; das Geld zeigte sich außer⸗ ordentlich reichlich, und wenn seine Hergabe auch nur bescheidene Zinsen einbrachte und somit zu einer Schwächung des Gewinnergebnisses für die betreffen⸗

zufolge die geschäftlichen und Kreditverhältnisse von B. u. Söhne nicht mehr für sicher, in welcher Meinung sie angeblich auch durch vertrauliche Auskünfte aus

den Geschäfte führte, so hat doch andererseits das billig zu erhaltende Geld zur Belebung und Er⸗ weiterung der wirthschaftlichen Thätigkeit beige

Gleich günstige Ergebnisse lassen sich von der Mälzerei und Brauerei berichten, da ein lebhafter Verbrauch in diesen Artikeln stattfand und die Preise bei der noch nicht allzu sehr gewachsenen Konkurrenz in einer lohnenden Lage verharrten. Auch die Stärkefabrikation hatte im vergangenen Jahre ein befriedigendes Geschäfts. resultat, dagegen ist dasjenige der Cichorien“ branche als ein weniger gutes zu charakterisiren.

Der Getreidehandel gestaltete sich im verflossenen Jahre weniger günstig, da durch die eingeführten Zollerhöhungen bemerkens⸗ werthe Preisschwankungen zu verzeichnen waren Wenig lohnend zeigte sich auch die Lage der Mühlenindustrie, da wegen der Konkurrenz und der Zollverhältnisse nur ein schleppender Absaz der Fabrikate zu erzielen war. Das Preisverhältniß zwischen Rohstoff und Fabrikat gestalkete sich so un günstig, daß der Gewinn auf das kleinste Maß zurückgedrängt wurde.

Korken,

fuhr nach Deutschland bezifferte sich in 1885 auf. 580 Pfd. Sterl, in 1886 auf 4740 Pfd. Sterl., in 1387 auf 4878 Pfd. Sterl. Die Hauptartikel der Einfuhr aus Deutschland sind: Dyngmit, Pulver, Bier, Biskuits, Waschblau, Bücher, Cement. Käse, Manufakturwaaren, Droguen, Heringe, Möbel, Glaswaaren, Leim, Glykose, Hopfen, Pianos, Roheisen, Draht, re g e Zündhölzer, kondensirte Milch, Mineralwasser, Nägel, Nähmaschinen, Cognac und andere Spirituosen. Stärke, Zucker, Taback, Cigarren ze. Die Ausfuhr nach Deutschland erstreckte sich vornehmlich auf folgende Gegenstände: Silber- erz, Felle, Wein, Schafwolle, Mehl 2e,

Apotheker Zeitung. Herausgegeben vom Deutschen Apotheker⸗Verein. (Selbstverlag.) Nr. 66. Inhalt: Amtlicher Theil: Bekanntmachungen. Bibliothek Nichtamtlicher Theil: Die Wahrung des Geschäftsgeheimnisses. Tagesnachrichten und Personalnotizen. Berlin, Breslau, Braunschweig, Frankfurt 4. M., Johannisthal, Köln, Leipzig, Plauen. Apothekenkauf. Verliehen. Gestorben. Praktische und technische Mittheilungen. Frage⸗ kasten und Briefwechsel.

Baugewerks⸗-Zeitung. (Verlag der Cxpedi⸗

W. bestärkt, wurden, und forderten deshalb von tragen. . Günstiger Crwies sich dagegen die Lage in den . lag, de ; Be ur Söhne Barzahlung, unter Abzug eines Die Zuckerän dustrie hatte im Berichtsjahre emischen Industrien, da man durch Preis, tion der Baugewerk. Zeitung B. Felisch] in Berlin.) Diskonts, und später Sicherstellung. Die Firma ing merkliche Besserung der Geschäftslage zu ver⸗ konventionen und Verkaufesyndikate, zum Theil mit XX. Jahrg. Nr. 67. Inhalt: Nach Stuttgart.

B. u. Söhne, die, wie später festgestellt wurde, thatsächlich durch die Zahlungseinstellung jenes Leder⸗ händlers in ihrer Solidität gar nicht berührt worden war, ließ sich auf die letzte Offerte von G. u. Söhne

jeichnen, wenn man die unmittelbar vorhergehenden Jahre in Betracht zieht, da sich eine durchgreifende Preiserhöhung für fertiges Fabrikat während der letzten Campagne bemerkbar machte. Dieses günstigere Ergebniß erstreckte sich nicht bloß auf

nicht ein, sondern kaufe anderweitig Häute der be⸗ zeichneten Art gegen Baarzahlung denn in Folge jener Zahlungseinstellung konnte B. Söhne e Baarzahlung den in

kaufen und klagte

die Fabrikation von Rohzucker, sondern es läßt sich

u. auch von raffinirtem Zucker berichten. Die gestiegenen welcher durch das neue Branntweinsteuergesetz, das zu jener Zeit nicht anders als gegen Preise veranlaßten aber nicht allein das bessere Re⸗ den Branntwein mit einer hohen Steuer belegt,

sultaf, sondern es trug auch die vorjährige Rüben⸗

Erfolg, nicht nur einem weiteren Niedergang der Preise vorzubeugen vermochte, sondern diese auch noch in einzelnen Branchen zu erhöhen im Stande war.

Die Spiritus-⸗Industrie hatte im Betriebs⸗ jahre einen unruhigen und bewegten Geschäftsgang,

= Ernste Pflicht zur Sicherstellung der wirthschaft⸗= lichen Existenz. Ziegelbeförderungsmaschine. Die Wiener Jubiläams⸗Gewerbeausstellung und das Baugewerbe. Ueber Steinbrücken der Neuzeit. Technische Notizen: Befestigung von Holz an Eisen durch Nägel. Neues feuersicheres Baumaterial. Berufsgenossenschaften. Vereinsangelegenheiten.

hervorgerufen wurde. Wenn vor dem Einführungs⸗

Folge dessen ihr entgangenen Gewinn im Betrage ernte einen wesentlichen Theil, dazu bei. Dieselhe termine die Preisveränderungen sehr groß und die

von 6149 (S gegen G. u.

Revision wurde vom Reichsgericht zurückgemiesen, indem es begründend ausführte; Die Reyvisions⸗ klägerin stützt sich auf eine Entscheidung des Reichs Ober- Handelsgerickts vom 2. November 1577 (Entsch. 23, Nr. 48), welche den allgemeinen Satz wiedergiebt: Nach der im Verkehr, insbesondere im kaufmännischen Verkehr bestehenden, einer gesunden Anschauung entsprechenden Auffassung ist es bei einem jeden nicht, sofort zur Ausführung gelangenden Kreditgeschäft wenn nicht besondere. Umstände auf ein anderes Ergebniß hinführen eine selbstverständliche

der Fahrikatien von Zucker ein gutes Ausbeute⸗ verhästniß vorhanden.

welche in lebhaftem Aufschwunge und erfreulicher Entwickelung begriffen ist, hatte auch im verflossenen

Jah

artig ein, daß dieselben einen außerordentlich hohen

Gehalt an Zucker aufwiesen. Es war demnach bei

Die Maschinenindustrie unseres Bezirks,

Jahre ein gutes Ergebniß aufzuweisen.

Die Lage der Braunkohlenindustrie war dagegen im Berichtsjahre eine sehr ungunstige, da zu der starken Konkurrenz im Inlande noch ein sortwährendes Anwachsen der Einfuhr böhmischer

Söhne ein. Die Be. war der Quantität nach nur eine geringe, aber die Nachfrage eine rege zu nennen war, so zeigte das klagte wurde in beiden Instanzen zur Erstattung des trockenen Witterungsberhältnisse des Sommers und Geschäft in Spiettus nach dem J. Oktober 13887 tung. Schadens verurtheilt, und die von ihr eingelegte Herbstes wirkten auf die Qualität der Nüben der eine sosche Ruhe, wie ste selten dagewefen ist. Die bundes

ganze Lage dieser Industrie ist dadurch, daß sich das Ausland gegen den deutschen Sprit mehr und mehr abgeschlossen, der Export daher fast ganz aufgehört hat, eine unbefriedigende zu nennen.

Für die Textil? Papier und Möbel—⸗ industrie läßt sich dagegen ein befriedigender Geschäftsgang feststellen. Das Gleiche kann man auch von der Pig nofortefabrikation aussagen, wenngleich der Export nach einigen überseeischen Gebieten etwas nachgelassen hat. Glücklicherweise hat sich derselbe nach anderen Ländern in fast gleichem Maße vermehrt.

Lokales und Vermischtes. Soziales. Brief⸗ und Fragekasten. Bau⸗Submisstons⸗Anzeiger.

Allgemeine Brauer⸗ und Hopfen-Zei⸗ Offizielles Organ des Deutschen Brauer⸗ 2c. (Verlag von J. Carl in Nürnberg.) Nr. 100. Inhalt: Gesetz wegen Erhebung der Brausteuer in der Brausteuergemeinschaft, Kleine Mittheilungen. Tageschronik. Hopfenmarkt.

Gerstenmarkt.

Deutsche Brau-Industrie Berlin.

Offizielles Organ des Deuts chen Braumeister⸗Vereins und des Leipꝛiger Beʒirkã vereins vom Deutschen Brauer⸗ bunde; Organ des Thüringischen Brauervereins, fo⸗ wie des Hopfenbauvereins zu Neutomischef und der Seltion JI. ĩ Mãälzerei · Berufsgenossenschaft.

Berlin

Brauerei⸗ und

Nr. 46. In⸗

der

Die Leder- und Schuhfabrikation hatte unter starker Konkurrenz zu leiden, mit Ausnahme der Militärledererzeugung, welche ein außerordent⸗ lich günstiges Ergebniß erzielte. Bedingt war dasselbe durch die Umgestaltung in der Ausrüstung des deutschen Heeres welche im letzten Jahre in An— griff genommen wurde.

halt: Dänische Bier⸗Industrie. Hopfenbauverein Neutomischel. Fachausstellung für Brauwesen in Stuttgart. Ueber die Feuerung der MRaifche⸗ und Würzepfannen. Versuchs⸗ Station für Kälte maschinen. c Ein Feind der Gerste. Jum Rach⸗ weis von Salpetersäure in Wässern und Boden arten. Deutsche Allgemeine Ausstellung für Unfall⸗

Voraussetzung, wirksam bleibender Verbindlichkeit Kohle sich bemerkhar machte, wodurch den zahl- des Promittenten, daß nicht, bevor die Kreditzufage reichen inländischen Gruben der Absatz außerordentlich zur Ausführung gelangt, Umstände in Betreff der erschwert wurde. Einigermaßen lohnend war jedoch Vermögengstellung des Promiffars bekannt werden, die Fabrikatign von Naßpreßsteinen und Grudekoks welche diesen als so unsicher und die Gewährung für welche sich bei der langen Dauer des Winters des zugesagten, Kredits als so gefährdet erscheinen ein leichter Absatz ermöglichen ließ. Jedoch treten lassen, daß mit Bestimmtheit angenemmen werden auch hier wie beim Versande von Braunkohlen und

darf, der Promittent würde, wenn ihm dicse Lage Britettz die verhaͤltnißmäßig hohen Cisenbahnfracht. seines Kontrahenten schon bei dem Geschäftsabschluse tarife hindernd in den Weg, so daß sich ein Vertrieb

bekannt gewesen wäre, zu diesem sich nicht verstanden haben. Mit Recht hat es indessen das Berufungsgericht abgelehnt, einen so weit⸗ gebenden Satz auf den vorliegenden Fall anzuwenden. Denn die Revisionsklägerin hat nicht zu erweisen vermocht, daß objektiv ihre Forderung gefährdet war, als sie die Auslieferung der verkauften Waare verhinderte. Die beiden Vorderrichter nehmen es als erwiesen an, daß die Klägerin damals ein ihre ren um 1140000 bis 1509000 Fl. übersteigendes ktivvermögen hatte; das Berufungsurtheil hebt über⸗ dies ganz mit Recht hervor, es sei von der Beklagten nicht einmal behauptet, daß die Klägerin etwa fällig gewordene Verbindlichkeiten nicht erfüllt habe. Und wenn auch die Klägerin, wie Beklagte behauptet, ihrem Haupt- gläubiger zur Ueberwindung der Krisis Sicherheit durch Verpfändungen in Höhe von 300 060 Fl. gegeben hat, so war alles dies kein Grund, den einmal zugesagten Kredit der Klägerin wieder zu entziehen: auch wenn anzunehmen ist, die Beklagte würde das Geschäft so nicht abgeschlofsen haben, wenn die später eingetretenen Verhältnisse bereits bei dessen Abschluß vorgelegen hätten.“

Die Handelskammer zu Halle a. d. S. schickt ihrem Jahresbericht für 1857 folgende „Einleitung und Uebersicht. vorauf:

Bei einem Rückblick auf die allgemeine Lage von Handel, Industrie und Gewerbe im Jahre 1857 kann man sich der Wahrnehmung nicht verschlie ßen. daß sich für die genannten Erwerbsgebiete mit einigen Ausnahmen und trotz entgegenstehender Hindernisse im verflossenen Berichts abschnitte eine erfreuliche Hebung zum Bessern vollzogen hat. Auch hat es den Anschein, als wenn sich diese auf⸗

steigende Konjunktur, falls keine unerwarteten und plötzlichen Hemmungen eintreten, noch weiter ent- wickeln wird und somit eine wohithätige Gestaltung des wirthschaftlichen Gesammtlebeng in sich birgt. Zu den Hindernisfen, welche den geschäftlichen Ver⸗ lehr im Jahre 1887 namentlich im Anfange des. selben nicht voll zur Geltung kommen ließen, sind die Kriegsbefürchtungen zu rechnen, welche das Gefühl der Unsicherheit und einen Mangel an Vertrauen in den festen Stand der Verhältnisse hervorriefen, in welchem allein die eingegangenen Verpflichtungen in regelrechter Weise abgewickelt werden können. Jedoch ist durch die Annahme der Seitens der hohen Reichs

dieser Produkte für einen weiteren Kreis nur sehr

schwer erreichen läßt Mit vorstehender Produktion im engsten Zu—

sammenhange befindet sich die Mineralöl⸗ und Paraffintndustrie, von welcher leider auch nichts Günstiges berichtet werden kann, da dieselbe noch immer unter einem starken Preisdrucke zu leiden hat, Letzterer wird vornehmlich durch die amerika⸗ nische und schottische Konkurrenz hervorgerufen, welche durch ihre Massenproduktion und niedriges Angebot der deutschen Industrie den Weltmarkt in starkem Maße streitig machen, wozu sie noch besonders durch die vor⸗ theilhaften Bedingungen, unter denen die hier in Frage kommenden Länder arbeiteten, und durch den billigen Wasserweg begünstigt wird. Die Preise sind daher für Paraffin und Kerzen so gesunken, daß die Pro⸗ duktion in unserem Bezirk an manchen Stellen nicht im alten Umfange aufrecht erhalten werden konnte, sondern beträchtlich eingeschränkt werden mußte. Wann eine Besserung der Lage dieser . eintreten kann, läßt sich vorerst nicht ab— ehen. Die Geschäftslage für den Salinenbetrieb zeigt ebenfalls kein günstiges Bild, da auch in dieser Branche von einer Ueberproduktion gesprochen werden muß. Es konnte nur bei stark gedrückten Preisen gearbeitet werden. . Der Kupferschiefer-Bergbau hatte im ver⸗ flossenen Jahre ein relativ befriedigendes Ergebniß zu verzeichnen, obwohl auch die Preise für Kupfer und Silber während der hier in Frage kommenden Berichtsperiode als unbefriedigt bezeichnet werden mußten. Das verhältnißmäßig günstigere Gesammt ergebniß wurde durch Belegung metallreicher Strebe, reiner Förderung und scharfen Kläubens erzielt. Die am Schluß des Berichtsjahres hervorgetretenen starken Preissteigerungen für Rohkupfer konnten auf das Erträgniß desselben keinen nachhaltigen Einfluß mehr ausüben. . J

Da die Bauthätigkeit in unserem Bezirk während des Berichtsjahres eine sehr umfangreiche war, so hatten auch die Ziegeleien eine lebhafte Thätig- keit zu entfalten. Dieselben fanden bei allmählich steigenden Preisen einen so lebhaften Absatz für ihre Fabrikate, daß das Geschäftsergebniß als ein gutes bezeichnet werden kann. Dasselbe findet auch darin seinen Ausdruck, daß mehrere Neueinrichtungen ent standen und in älteren Fabriken erhebliche Vergröße⸗

Was die sozialpolitische Gesetzgebung des Dentschen Reichs anbetrifft, wie sie in dem Krankenkassengesetz vom 15. Juni 1883 und in dem Unfallversicherungsgesetß vom 6. Just

verhütung im Jahre 1889. Ueber die Lage der Bierbrauerei in Bulgarien. Bierexport nach über⸗ seeischen Ländern von Hamburg. Berichte von Aktiengesellschaften. Handelsregister. Als Be⸗

1884 zum Ausdruck kommt, so hat sich, nach den uns zugegangenen Berichten zu urtheilen, für weite Kreise und fast in allen Branchen eine wohlthuende Wirkung desselben bemerkbar gemacht. Wenn sich auch, wie das bei so großartig angelegten gesetzgeberischen Maßregeln nicht anders sein kann, hier und dort Mängel zeigen, so werden dieselben, nachdem Erfahrungen aus dem praktischen Leben ge⸗ sammelt sein werden, bei einer späteren Revision der genannten Gesetze wohl Beseitigung finden können.

Ueber die Ärbeiterverhältnisse kann be— richtet werden, daß dieselben innerhalb unseres Bezirks fast durchweg befriedigende zu nennen waren; wenn auch in einzelnen Orten schwierige Verhältnisse und Trübungen bemerkbar wurden, so ist unser Bezirk doch von Störungen des Verhält nisses der Arbeitgeber zum Arbeitnehmer sowie von Arbeitseinstellungen fast vollständig verschont geblieben. Im Allgemeinen stellten sich die Beziehungen vom Fabrikanten zum Arbeiter auf gegenseitiges Ver⸗ trauen.“

Nach dem Deutschen Handels archiv“ waren die Jahre 1885 bis 1887 in Bezug auf Handel und Verkehr wohl die schlechtesten, die die Kolonie Süd -⸗Australien seit langer Zeit durchzumachen hatte. Seit Ende des Jahres 1887 hat sich der Handel jedoch etwas gehoben und bot auch gegründete Aussicht auf Gedeihen und Emporblühen. Schuld an dem Rückgang im Handel waren vor Allem die Zahlungseinstellungen mehrerer großer Bankhäuser, die beträchtliche Abnahme der Bevölkerung und das Heruntergehen der Preise der Hauptprodukte (Kupfer, Schafwolle, Weizen). Der Gesammtwerth der Ein fuhr betrug in 1885 5 289 014 Pfd. Sterl., in 1886 4862 750 Pfd. Ster, in 1887 5096293 Pfd. Sterl. Der Werth der Gesammtausfuhr belief sich in 1885 auf 4 385 599 Pfd. Sterl., in 1886 auf 2822138 Pfd. Ster, in 1887 auf 3 348 561 Pfd. Sterl. Obgleich Deutschland an der Ein⸗ und Ausfuhr mit verhältnißmäßig geringen Werthen betheiligt ist, so ist doch hervorzuheben, daß wäh⸗ rend der drei letzten besonders schlechten Jahre, wo der Handel mit Großhritannien einen großen Rückgang zeigte, derjenige mit Deutschland von Jahr zu 6 zunahm. Die Werthe der deutschen Cinfuhr in den

rungen vorgenommen worden sind.

kegierung verlangten militäriscken Maßnahmen das Vertrauen in dem früheren Umfang wieder hergestellt

Jahren 1885 bis 1887 sind folgende: in 1885

weis für die Ueberfüllung des Braufachs. Kon—= kurs Eröffnung. Anfragen und Antworten. Vermischtes. Geschäfts⸗ und Arbeitsmarkt.

Das Deutsche Wollen-Gewerbe— (Grün⸗ berg i. 3 Nr. 67. Inhalt: Handel und Wandel in Alexandria. Sie englische Baum⸗ wollindustrie. Indigo · Bau in China. Wollen waaren in Spanien, Ursprungszeugniffe für Frankreich. Amerikanische Verfälschungs⸗Wissen⸗ schaft. Seidenwebschule in Zürich. Post⸗ sendungen nach überseeischen Landern. Wa Arbeits Einstellungen kosten. Aufschlag der Kohlen⸗ preise. Deutsche Kratzen ⸗Fabrikatkon. 4. Kämmmaschine mit Nadelkranz. (1 . Spulenbank. ( Flyer) Zeichn. Mech. Webstuhl für Rohrgewebe. (1 Zeichn. Deutsche Patente. Analysirung von Bindungen für Waaren mit Bett und 2 Schußsystemen. (6 Zeichn.) Schlecht riechendes Ilein.— Marineblau auf farbige Lumpen. Marktberichte.

Der Lederm arkt. (Frankfurt a. M.) Rr. 66.

Inhalt: Wochen -Uebersicht. Vom Berliner Markt Vom Leipriger Markt. Vom Nürn⸗ berger Häutehandel. Siebente Generalversamm⸗ lung des württembergischen Gerbervereins. Prak- tisches aus der Sohlledergerberei. Gerberei maschinen in England. Allerlei Beachtenswerthes. Zeichenregister⸗ Eintrãge. Konkurs⸗Zeitung. Lederindustrie· Berufgenossenschaft. Sie Winter⸗ rinden, Neue Firmeneinträge der deutschen und österreichischen Handelsregister.

Weinbau und Weinhandel. Wochenschrift für Weinhandel, Weinbau und Kellertechnik. (Verlag von Philipp von Zabern in Mainz.) Nr. 33. Der Cognac. Schwindel. Der Rückgang des italienischen Weinhandels. Ueber den Einfluß der Erziehungsmethode des Weinstockes auf die Juan titaͤt. Zur Kontrole der Neuanlagen von Wein⸗ bergen in Hinsicht auf die Verschleppung der Reb⸗ laus. Oelkuchenmehl und Holjafche als Wein n n Berichte über Rebenstand, Handel und Verkehr: Aus Rheinhessen; Aus dem IRhelngau; Von der Nahe; Von der Mosel; Von der Haardt; Aus Frankreich; Aus Italien. Vermischte Nach⸗

Die Thonwaarenindustrie hatte ebenfalls 38 9566 Pfd. Sterl, in 1885 43 9586 Pfd. Ster, richten. keine Ursache, sich über den Geschäftsgang zu be⸗ in 1887 44 706 Pfd. Sterl.; der Werth der Aus