1888 / 277 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 31 Oct 1888 18:00:01 GMT) scan diff

zum Deutschen Rich Anzeiher und Königlich Preußischen Stagts⸗A1nzeiger.

W 23.

Er ste Beilage

Berlin, Mittwoch, den 31. Oktoher

* .

88G.

Statistische Nachrichten.

, , , h, je 1000 Bewohnern, auf den Jahres durchf Im ll ere net u. ö ft rb en E; in Berlin 194, in Breslau 23,5, in Königsbe b, in Köl . e, nf, m 23,63 in Königsberg 24,6, in Köln 5,9 . r I ; 4, in Wiesbaden 233 in Hannober 3, ö n . . e i. 22.1, in, Stettin d,, in Altona *, ö,, wine eee, n n m,, Karlsruhe j,, in gi hen ö ö . ert l gin ö gin raten O, ) 1, in ö 5 J f . . ö. 200 in 6 ee nie r. e ,,. gu en . , e ,,, ,, , , ö ö. Ferner in der Jeit vom 23. bis 23. September er. Nastutn 33 . n , 16,9, ö K 19.0, in ya ,, mba i .

e e n ich fliehen! ah Wrihteöche r. den . ö. . Städten Eurgpaß im Allgemeinen ih günstige, 7 irn aus einem großen Theile derselben etwas höhere Sterb⸗=

ĩ zahlen als in der vorangegangenen Woche mitgetheilt wurden. Ener fehr geringen Sterblichkeit (hoch nicht ö. pr, M. u Jahr) erfreuten sich Stuttgart, Bremen und Barmen. Günstig (bis 209 pr. M) war die Sterblichkeit in Berlin, Dreßsden, Leipzig, Frankfurt. a. M. Straßburg, Kassel, Darmstadt, Mannheim, Amster dam, Liverpool, Lon; e ,,,

ruhe, Paris, Kopenhagen, Triest, Glasgow u g. O; war die Sterb= lichkeit en,, . Ei as über 29,0 pro Mille). Unter den Todesursdchen haben Darmkatarrhe und Brechdurchfaäͤlle der Kinder eine weilers Abnahme erfahren, so daß die Zahl der durch diese Krankheits= formen hervorgerufenen Sterbefälle nur in wenigen Orten, wie Berlin, . n ,. e ö . 5 urg die normale nur noch wenig überstieg. er Antheil de ö, an . . war . . . ar ohe wie in der Vorwoche. Von je ebenden starben aufs Jahr berechnet in Berlin 70, in München 114 Säuglinge. Akute Entzündungen der Athmungsorgane führten (twas häufiger zum Tode Von den Infektionskrankheiten haben Malern, Scharlach, Keuchhusten und Pocken weniger Diphtherie und typhöse Fieber etwas mehr Sterbefälle als in der Vorwoche hervorgerufen. Todesfalle an Ma sern waren in Berlin und Paris seltener, dagegen in London und St. Petersburg zahlreicher. Neue Erkrankungen wurden aus den meisten Orten, aus denen Berichte vorliegen, in. geringerer Zahl als . . ö ö u im ö . ö Nasern häufiger zum Vorschein. erbefälle an Scharla waren in Berlin, Königsberg, Danzig, Prag, St. Peterghurg und in London Neue

t Wien, Pest, eine kleinere wurde. aus

gesteigerte, Petersburg

fall an . . zur Anzeige. Ein Todes⸗

. . d e n n, ng Todesursachen, Der Keuchhusten Men älle⸗ J die Zahl der , . 8 Nürnberg nahm Pocken kamen aus Bremen! el u ten zu. Todesfälle an Triest 5, aus Prag 8 zur Kenntniß ö und Paris je 3, aus , ö e ; ! Berichtswoche günstige und die Sir r n wi, auch, in dieser , . . 3 vor gerufenen . ie g, auf, so daß die Ick eb durch sie hervorg efälle ac) die nor J z wenig überstieg. Dagegen katzen akute Gn male wur, noch

ü ö ngen der Athmungs⸗

Vorschein und füth

organe häufiger. zum auch keigerter Jahle zum Tode,. Der, An ibeil ö 9 . Ster lichkeit . fast der gelte 6. . . woche. Aut d'r men g se, 'fettienst the n kigie ner wenig ränd e nung' kene, an lohn, Majern, die ni in

itßern blieben beschränkt. Erkrankungen an . häufig guftraten, sotie, an Hiphtferie, in der jenseiti Luisenstadt am ah rei g en waren nn; seltenet, an Scharlach 9

gegen (im Stralauer ertel am verbreitet ten ztwas häufiger alg fi ker Vr woche. Auch Erkrankungen aim Wochenbett kamen etwas mehr zur Nuzeige, während rosenartig: Entöünduggen, des Jellgewebes der Haut in geringer Zah! zur atztlichen Bepbachtung gelangten. Das Vorkommen von Keuchhusten blich gleichfalls ein ähnliches wie in der Vorwoche, und die Zahl der Sterbefälle die gleich gerings (ö), wie zuch daß Vrrikommen bon rbeumantischen Beschwerden aller Art keine

wefentliche Veränderung aufwiekt. . . 5 z tober 1888) der -Mittheilungen der , Centralstelle für die Landes st atist it · 39 folgenden Inhalt: Anzahl der Hunde und Ertrag der

umndestener zs. Jinnahme ah Zöllen und gemeinschaftlichen

erbrauch gstenern bei den einzelnen Gr. Hauptsteuerãmtern 1887 68. eidandei und Kleinverkauf von geistigen Getrãnken 1887. Ver ich, meteorol? Beobacht. Seyt. 1555. Preise der gewöhnl. erbrauch 9. Gemarkungen mit keel gn

ichs Zept. 1888. Srundbi Ligen, . der Tataster · Sermeffungen am 1. Jm.

Fuust, Wissenschaft nnd Literatur. ĩ Orna⸗ . en . ö kunstgewerblichen preßt gg, . ; ö

egenwärtig im Ber heut: bert Stn nnn, R Lufla ge erschfint is din un zunächst di

3. 1m biz 14 vor, in welchen uns r 6 Dane rr de fen, maurischen, m n,, n, Hen und gothischen Stils vorgeführt und. durch eine Menge * ft lud n enreicher Muster veranschaulicht wird. Mit dem der lte e nien sodann die Darftellungen gu der Renaissanee, 6 fun ern en ff sich bekanntlich das heutige Runstgewerbe mit / orliebe zum Mufter nimmt. Die ö für diesen mannigfaltigen Stil . Tafeln beginnen mlt der stalienischen Frub⸗ und Hoch engissance und bieten treßfliche Muster von Facaden= und Decken

malerei, Sgra einlagen und Flachrelieft, Fayence unh ; . ar rn und Spitzentechnik.

Wand und Deckenmalereien Rafael's aus dem Vatikan. Majoliken mannigfaltigster Art, Stickerei⸗ und J Mosalken und Manufkriptmalereien, saämmtlich genau in der Farbe der Urbilder, dazu plastische Ornamente aus Marmor und Bronze, in Tondruck wiedergegeben, zeigen den ganzen Reichthum des damaligen kunst⸗ gewerblichen Strebens und Schaffens. Ein Prachtblatt mit Edel · metallarbeiten und Email vermittelt zum Schluß den Uebergang zur französtschen Renaisffance, welche in den ferneren Heften zur Dar, stellung gelangen soll. Der . mäßige Preis ein Heft mit 4 vorzüglichen Farbendrucktafeln kostet nur 1 6 ermöglicht es auch dem weniger Bemittelten, sich das schöne Werk anzuschaffen; dagselbe ist daher dazu berufen, der Förderung des guten Geschmackes im deutschen Kunstgewerbe sehr wesentliche Dienste zu leisten. Zugleich mit der Kunstausstellung fand bekanntlich in München die . deutsch⸗ nationale Kunstgewerbeausstellung statt, und ihr ist das zweite Heft des 4 Jahrgangs der Kunst für Alle! (Verlagsanstalt für Kunst und Wissenschaft vorm. Friedrich Bruckmann, München hauptsächlich gewidmet. Der Text, der wieder aus der Feder Friedrich Pecht s stammt und rühmliches Zeugniß ablegt von dem gewaltigen Fort⸗ ,, der Nation auch auf diesem Gebiete, wird durch eine große nzahl Illustrationen nach den hervorragendsten Objekten der Kunst⸗ gewerbeausstellung angenehm belebt. Ganz besonders aber wollen wir die Aufmerksamkeit der Kunstfreunde auf die prächtigen ganzseitigen Bilderbeilagen. lenken. Dieselben bringen Fritz von Uhde's merk würdigste Schöpfung, das dreitheilige Gemälde „Die heilige Nacht“ in ganz ausgezeichneter Wiedergabe, dann ein neues Bismarckbild Franz von Lenbachss, den grohen Staatsmann im Profil zeigend, und von Frithiof Smith „Im Spitalgarten“. Auf den Ruinen von Metapont“ von Woldemar Kaden textlich, Abbildungen nach Balmer, Vezin ze. illustrativ vervollständigen den reichen Inhalt dieses Hefts, das mit Fr. Stuck s „Die Austellung ist geschloßsen, einem Kabinet⸗ stück witz gen Humors, als der Ausstellungshefte letztes abschließt Von der im Verlage von Paul Kittel in Berlin M. 57 unter dem Titel Unser Fritz, Deutscher Kgiser und König von Preußen von Hermann Müller⸗Bohn erscheinenden Biographie des Hochseligen Monarchen gelangten soeben Lieferung 5, und 6 zur Ausgabe, welche den Krieg von 1866. die Reise des Kronprinzen nach dem Orient und den deutsch französischen Krieg (1870ñ'71) in ausführlicher Weise behandeln. Der fesselnden Dar⸗ stellung wird durch, den Illustrationsschmuck dieser Lieferungen ein besonderer Reiz verliehen. Wir heben von den Vellbildern hervor; „Die Schlacht bei Königgrätz von H. Gascard, „Die Schlacht bei Wörth von demselben, „Unfer Fritz, Commandeur der III. Armee“, von Camphausen, Nach der Schlacht bei Sedan: König Wilhelm und Kronprinz Friedrich Wilhelm von den jubelnden Truppen begrüßt,, von W. Friedrich, Bismarck verliest die Kaiserproklamagtion. hon A. von Werner, Ein Kriegsrath im Schlosse zu Versailles“ von A. von Werner. Das Werk wird mit der 10. Lieferung Mitte November vollständig. Jede Lieferung kostet nur 50 3.

Pandekten von Heinrich Dernburg, ord. Professor des Rechts an der Universitũt Berlin. J. Band, allgemeiner Theil und dingliche Rechte. Zweite verbesserte Auflage. (14 ½6) Verlag von H. W. Müller in Berlin. Dieses Werk war kaum vollendet, als sich das Bedürfniß einer neuen Auflage ergab, deren erster Band jetzt vollständig vorliegt. Man wird finden, daß es gelungen ist, manche kleinere Mängel der ersten Auflage zu beseitigen. Auch hiervon abgesehen, hat das Werk insbesondere im allgemeinen Theil vielfach Veränderungen und Erweiterungen erfahren, glücklicherweise ohne daß sein Umfang anschwoll. Die kritischen, Erörterungen von Bähr, Gierke und Hölder über den Entwurf eines bürgerlichen Gesetzbuches enthalten viele Untersuchungen, die dem Pandekten⸗ werke hätten zu Gute kommen können; leider sind sie zu einer Zeit erschienen, als der Druck bereits zu weit vor⸗ eschritten war, als daß ste hätten nutzbar gemacht werden können.

en Entwurf selkst anzuziehen, wäre unzweckmäßig gewesen, weil (nach Dernburg's Meinung) es fast unmöglich ist, ihn in seiner fi. gen Gestalt mit Gesetzeskraft zu bekleiden, ez „fehle ihm Volks⸗ fhümlichkeit und der gesunde praktische Sinn?. Was dem Dern, burg'schen Buch vorzugsweise Freunde zuführte, war, daß es nicht öloß Gewicht auf die formale Seite des Rechts legt, sondern auch auf seine Zwecke und Ziele: daß es nicht bloße Formaljuristen bilden will, fondern Jünger wahrer Gerechtigkeit. öge es, indem ihm die Gunst des juriftischen Publikum erhalten bleibt, in diesem Sinne weiter fördernd wirken. Der zweite Band (QAbligationenrecht, 7, 50 , geb. S, 25 44) ist im Druck, der dritte (Familien und Erbrecht, „560 e, geb. 9,25 M6) wird im Sommer 1889 erscheinen.

Lehrbuch des gefammten Pripatrecht eg in geschichtlicher, dogmatischer und wirthfchaftlicher Beziehung mit Rücksicht auf die einfchlägigen Materien des öffentlichen Rechtes, Von Dr. Georg Prag er. Verlag von. J. Guttentag (D. Collin) in Berlin und Leipzig. Sies Werk ist vor Allem dem Lehrzweck gewidmet. Die Ginleltung soll ein Bild des gesammten Rechtsgebiets aufrollen, dem Leser die Anordnung des Stoffs im Staate, Kirchen, und Strafrecht zeigen, ihn mit, den wesentlichen Einrichtungen des Privatrechts und deffen technischen Ausdrücken belannt machen. Daran schließt sich eine geschichtliche Uebersicht über Art und Gebrauch der fremden sowie einheimischen Quellen, aus denen sich unser Recht entwickelt hat. Nach diefer Vorbereitung, die kurz und für Jedermann faßlich ge⸗ halten ist, folgt die ausführliche Barstellung des Privatrechts. Der erste Band enthält die allgemeinen Lehren und das Sachenrecht, der zielte Vand das Obligationenrecht mit einem Anhang über Wechsel. Gewerbe⸗, Handelg- und Urheberrecht, der dritte Band das Familien⸗ unk Erbrecht. Den. Schluß des dritten Bandes bilden gengue Inhaltzrcgifter, geschichtliche Tabellen, eine Zusammenstellung der Rechtssprichwörter, eine Ordnung der Quellencttate u. f. w., Die herkönmliche Scheidung von Pandekten, deutschem und preußischem ö sst nufgegeben und die Grenze des sogenannten öffentlichen

echtz oft uͤberschritten. Jedes Institut wird von seinem römischen bejw. deutschen Ürsprung bis in seine modernen Ausläufer durch⸗ geführt. Der Nachdruck ruht überall auf dem römischen Recht, dessen Schatz das neue Bürgerliche Gesetz buch zu heben versucht, und das immerdar eine . der Wissenschaft bleiben wird. Die Worte der römischen Meister des Rechit werden oftmals angeführt und ihre Streitfragen erörtert. Die Darstellung lůehnt sich an den Text der gesetzlichen Bestimmungen, um dem Leser ein selbständiges Urthell ju ermöglichen. Zur leichteren Uebersicht der Dispositkon geht jedem Paragrahben eine Inhaltsangabe voran, deren Stichwörter in der Ausflihrung durch den. Druck kenntlich gemacht sind. Wer sich zur ersten oder zweiten juristischen Staatgprüfung vorbereitet, we 6 einer Verwaltungslaufkahn zu widmen gedenkt findet hier den . des erforderlichen Wissenz vereinigt. Selbft den prattifchen Juristen wird ein solches Nachschlagebuch erwünscht erscheinen. Auch weiteren Kreisen, denen daran gelegen ist, sich uber Rechtofragen ihres Gewerbes über Geld, Bankwesen, über Unfallversicherung, Zwänggenteignung u; a. m. zu unterrichten, soll in diesem Werk ein leicht verständlicher . . ö

; nen auf den ersten, i 8 . n , 6. nh lern wd ; erdeutschungs Wörterbuch v ? i Zweite bedeutend vermehrte Auflage. . ö. ac n , Berlin. 20 Druckbogen. (Pr. geheftet 5 „, ö Leinwand gebunden 6*c) . Daß bereltz so bald. nach dem ersten Erscheinen des Sarrazin schen Verdeutschungs⸗Wörterbuches eine Reuauflage nöthig

geworden, ist ein Beweis ebenso für die wachsende Ausbreitung der Bestrebungen zur Reinigung unserer Muttersprache, wie für die Brauchbarkeit und Zweckmäßigkeit des vortrefflichen Buches. Wie der Verfasser in der Vorrede betont, ist es nicht zumindest auch Dank den von allen Seiten ihm zugegangenen Beiträgen möglich gewesen, die neue Auflage nahezu um die Hälfte, des früheren Umfanges zu vermehren und dem Buche einen erheblich höheren Grad von Vollständigkeit zu geben. Diese Vermehrung kommt, wie eine nähere Durchstcht zeigt, allen Gebieten zu gute; von den Fach⸗ gebieten sind namentlich das Verkehrswesen, die Rechtskunde, die ver⸗ schiedenen Zweige der Technik, die Heilkunde, die Naturwissenschaften u. a. ausgiebig berücksichtigt. Auch der Kochkunst ist ihr volles Recht geworden. Ueberall freilich nur, soweit gute deutsche Bezeichnungen vorhanden sind; denn der Verfasser ist seinem Grundsatz treu ge= blieben, „vor Allem ein fleißiger Sammler zu sein, und das, was er an annehmbaren alten und neuen Wortbildungen findet, der Oeffent⸗ lichkeit zu übermitteln« Trotz der bedeutenden Verstärkung des Buchs (von 14 auf 210 Druckbogen), ist der Preis nahezu der frühere ge= blieben. Im Uebrigen wird das Werk Sarrazin s, der sich auch durch sonstige Schriften auf dem Gebiet der Sprachreinigung einen allseitig geachteten Namen gemacht hat, einer besonderen Empfehlung kaum mehr bedürfen.

In wenigen Tagen erscheint von D., P. Kleinert; Konsistorial. Rath und Professor an der hiesigen Universität, ein Werk, welches weite Kreise unserer gebildeten Stände interesstren dürfte. Es trägt den Titel: Zur chrüstlichen Kultus- und Kulturgeschichte⸗ und zerfällt in 7 Abhandlungen und Vorträge größeren und kleineren Umfangs. Der Verfasser behandelt darin in geistvoller Weise eine Reihe von Thematen, die als ein Beitrag zur . unseres christ⸗ lichen Kultutz⸗ und Kulturlebens in vergangenen Jahrhunderten von hervorragender Bedeutung sind und weiteste Beachtung ver⸗ dienen. Die formvollendete Darstellung macht das Buch zu einer genußreichen Lektüre für jeden Gebilheten; als Festgabe dürfte es Manchem, namentlich den vielen Verehrern und Zuhörern des Autors, hoch willkommen sein. Der Preis ist ca. Ih.

Zu gleicher Zeit erscheint ein anderes Unternehmen, an dessen Spitze Eberdard Schrader steht, und welches geeignet sein dürfte, eine viel= fach empfundene Lücke auszufüllen. Es ist dazu bestimmt, die seit einer Reihe von Jahren im Bereich des alten Assyrien und Babylonien gemachten Inschriftenfunde in einer chronologisch und zugleich sachlich

geordneten Sammlung in ihren wichtigsten Repräsentanten zu vereinigen und in transskribirtem Tert mit, gegen⸗ Überstehender deutscher Uebersetzung, vorzulegen. Wird die

Wiedergabe des transskribirten Originaltextes allen Anforderungen der Wiffenschaft Genüge zu leisten bestrebt sein, so wird die beigefügte wortgetreue Uebersetzung die für die Geschichte so hochwichtigen Inschriftenfunde auch den nicht assyriologisch vorgebildeten Lesern, in erster Tnte Historikern und Theologen, aber auch Juristen und Alterthum⸗ freunden im weitesten Sinne des Wortes zugänglich zu machen fuchen. Sorgfältige literarische Nachweise und knappe sachliche und sprachliche Erläuterungen orientiren, den Leser in ent⸗ sprechender Weise. Der Titel des Werks ist: Keilinschrißt⸗ liche Bibliothek, Sammlung assyrischer und babylonischer Terte in Umschrift und Uebersetzung. In Verbindung von Br. L. AÄbel, Br. C. Bezold, Pr. P. Jensen, Dr. F. Peiser, Pr. H. Winckler herausgegeben von Eberhard Schrader“ Das Ganze ist auf 4 Bände im Umfang von ea. 15 15 Bogen berechnet. Der J. Band wird die historischen Texte des altassyrischen Reichs enthalten und ist mit einer Karte von Dr. Kiepert versehen. Der Preis eines Bandes wird 8 M nicht Überschreiten. Beide Werke er⸗ scheinen in H. Reuther z Verlagsbuchhandlung, hierselbst, ;

RWikde Kirfchen. Von Heinrich Hansjako b. Heidel⸗ berg, Georg Weiß Verlag, 1838 (fl. 8. S. V und 362, Pr. 4 46) Der Verfasser, als geistreicher Schriftsteller von eigener Art und vortrefflicher Erzähler bereitz bekannt durch die belehrenden Schilde⸗ rungen feiner nach Frankreich, Holland, Belgien und, Italien aus- geführten Reisen, sowie durch die lebenswahre Selbstbiographie aus feiner Jugend und Studienzeit, stellt uns im obigen Buche Original- menschen aus seiner Vaterstadt Haslach im Kinzigthal vor. Von der Üeberzeugung ausgehend, daß je blasirter und unnatürlicher unsere moderne Durchfchnittsbildung ist, um so rascher es mit den Origingl⸗ menschen zu Ende geht, hat er solche Originale dort gesucht, wo die moderne Bildung noch nicht daheim ist. Daher hat er es vorzugszweise auf eine besondere Art von Originalen abgesehen: auf die Kleinbürger und Handwerksleute in den Kleinstãdten. Der Verfaffer läßt seine Kinzigthaler gufmarschiren, wie sie leibten und lebten.“. Das allein hat nach seiner Ansicht für die Kenntniß der Menschennatur, wie sie im Volk auftritt, einigen Werth. Man darf hinzufügen: am farbigen Abglanz nur haben wir hier das Leben. Auf der Unterlage einer anschaulichen Schilderung der ehrwürdigen Haslacher Oertlichkeiten sowie der lieblichen Naturumgebung werden ung in zehn Erzählungen, ehemalige Naturmenschen dargestellt, je nach ihrer Eigenthümlichkeit im Innern und. Aeußern. Die

natürliche, wahrheitsgetreue Darstellung ist erfüllt von echter ReligiositäOt nnd gesunder oral; es fehlt nicht an beachtenswerthen Grundsätzen für Familie und Staat,

freilich auch nicht an Seitenhieben gegen die moderne Verbildung, den „Humanitätzsdusel,, wie gegen den Egoismus im Haben, Besitzen und Genießen. Als ein wahres Kabinetsstück sei hervorgehoben die Er⸗ zählung Der närrische Maler“; die Schilderung einer grenzenlos vereinsamten, aber durchaus vornehmen Künstlernatur, ein erschreckendes Bild von der Tragik des Lebens es ist die alte Geschichte des ö welche ewig neu wird in ihrer Lust und ihrem ehe. Sämmtliche Erzählungen sind fesselnd durch ungemeine . und unterhaltend durch sorglosen Humor. Die Wilden irschen? werden daher dem Verfaffer zu den alten Verehrern vorautsichtlich neue Freunde gewinnen. hiñ , Das Buch von der Schwiegermutter.“ Eine kultur= istorischs humoristische Unterfuchung.! Nen Dr,. Adolph Rohnt., Zürich, Verlags magasin (J. Schabel tz (Preis 8o 3.) Der PVerfasser hat es hier unternommen, in launiger Weife alles literarische Material zusammenzutragen, worin von der Schwiegermutter die Rede ist. Indem er Alles, waz über die in Anckdoten und Lustspielen so oft zum Gegenstand des Spottes gemachte Schwiegermutter verbreitet ist, anführt, bricht er a, eine Lanze für dieselbe und nimmt sie in Schutz. Das kleine Büchlein wird den Lesern Spaß bereiten.

Von Engelhorn“ s Alfgem einer Romanbibliothek ö J. Engelhorn) liegt ung wieder eine Anzahl neu erschie⸗= nener Bände vor;: 4. Jahrg. Band 25: „Stella“ von M. E. Braddon, 2. Band; h. Jahrg. Band J und 2: Robertz Leichtfuß' von hren J. und 3. Band; Band 3: „Der Unsterbliche von Alphonse

audet; Band ü: Fady Dorothea s Gäste; von Quibhas. Bekanntlich erscheint von dieser Sammlung alle 14 Tage ein Band jum Preise

von 50 3. s

Von der Bom be. Militärische Humoregken von Jes ko von Puttkam er. Verlgg von Julius Brehse, Leipzig. (Preis 150 S6) Die Leiden und Freuden dez Soldatenlebeng sind uns schon oft geschildert worden. Cine Reihe namhafter Schriftfteller haben sich mit gutem Glück in der ,, verfucht und darin recht Hübsches geleistet. Auch das vorliegende Büchlein wird allen . des Soldatenstandes eine wislkommene Lektüre bieten; die leinen Geschichten sind frisch und anziehend geschrieben, und der Humor nen zu seinem Recht.

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