1892 / 13 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 16 Jan 1892 18:00:01 GMT) scan diff

ierungsvorlage. Eine Debatte knüpfte sich nur an Cap. 7, e,. und Wasserbauverwaltung, zu welchem Rednern Wünsche ausgesprochen wurden, namentlich auf künftige Erhöhung des für den Gemeindestraßenbau bestimmten Betrags.

Baden.

Karlsruhe, 14. Januar. Am vergangenen Sonntag wurde, in Schopfheim der 10. Verbandstag der süddentschen Arbeiterbildungsvereine abgehalten. Auf ein an Seine Königliche Hoheit den Großherzog abgesandtes Ergebenheits⸗ telegramm ging nach der „Karlsr. Ztg.“ folgende huldreiche Antwort ein: 3. 3

„Ich, danke den Vertretern der badischen Arbeiterbildungsvereine, meiner bei Gelegenheit des 10. Verbandstages so freundlich gedacht zu haben. Ich freue mich dieser werthen Kundgebung und erwidere sie mit meinen wärmsten Wünschen für ein ferneres Gedeihen Ihrer Vereine und deren nützlichen Bestrebungen, welche zu unterstützen und zu fördern ich nicht unterlassen werde. Ich bitte Herrn Professor Keller um nähere Mittheilung über diesen Verbandstag und seine Beschlüsse. Friedrich, Großherzog.“

Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach.

Weimar, 15. Januar, Aus Anlaß der am 8. Okto— ber d. J. stattfindenden goldenen Hochzeit Ihrer König⸗ lichen Hoheiten des Großherzogs und der Großherzogin hat sich ein Comité gebildet, dem angesehen Staats zürger aus allen Theilen des Landes angehören, um zur Erinnerung an das seltene Fest eine segensreiche Stiftung zu begründen, nämlich die Einrichtung einer geordneten, durch berufene . (Schwestern) ausgeübten Gemein de⸗

pflege für alle Orte des Großherzogthums, wo ein Bedürfniß hierfür hervortritt. Diese Gemeindepflege soll fich nicht auf die Pflege Kranker allein beschränken, sondern namentlich auch die Kleinkinderpflege, die Fürsorge für die der Schule ent wachsene weibliche Jugend, sowie die Fürsorge für Verlassene und Arme umfassen.

Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. Coburg, 15. Januar. Ihre Hoheit die Herzogin hat . die „Cob. Itg. meldet, gestern von hier nach Nizza begeben.

Lippe.

Detmold, 14. Januar. In der heutigen Sitzung des Landtags erfolgte, wie wir dem „Hannov. Cour.“ entnehmen, die Beantwortung einer von 15 Abgeordneten unterschriebenen Interpellation betreffs eines Regentschaftsgesetzes. Der Präsident von Lengerke begründete die Interpellation ungefähr folgendermaßen. Die Regentschaftsvorlage der Re— gierung vom Jahre 1890 sei gescheitert, weil her Landtag den Contutoren (Beiräthen des Regenten) eine Gewalt habe verleihen wollen, die der Regierung mit dem monarchischen Princkp nicht vereinbar erschienen sei; sie habe deshalb die Vorlage zurückgezogen. Jene Vorlage habe eine Regentschaft festsetzen wollen für den Fall, daß der geisteskranke Prinz Alexander Fürst würde; heute fordere der Landtag eine Vor lage, im Falle ö Alexander vor Seiner Durchlaucht sterbe. Wenn Prinz Alexander gesund oder krank zur Regierun ge⸗ lange, so bestehe doch eine Basis, auf der weitergeardeitet werden könne; Gerichte und Behörden könnten in seinem Namen Recht sprechen, sterbe aber Prinz Alexander vor dem Fürsten, so würde nach des Fuͤrsten Tode ein vollständig rechtloser Zustand im Lande herrschen. Die Urtheile der ö und der Behörden könnten 3 Lücken im Beamtenpersonal, könnten nicht besetzt werden. Der Landtag verlange daher ein Regentschaftsgesetz wie das, nach welchem in Braunschweig vor Berufung des Prinzen Albrecht die Regentschaft geleitet worden sei. Es scheine ihm Redner) nicht thunlich, einen fremden Prinzen ins Land zu rufen, da hierdurch die Gerechtigkeit in der Behandlung der Thronfolgestreitigkeit leiden würde. Republikanisch sei der Ge⸗ danke eines solchen Regentschaftsgesetzes nicht, da auch in Braun⸗ schweig, einem streng monarchischen Staate, darnach gehandelt worden sei und der Bundesrath das dortige Gesetz anerkannt habe. Er wünsche keine Dictatur des Ministers, obgleich er ihm volle Sympathie entgegenbringe, er wänsche aber auch keine Dictatur des Reichs, die eintreten würde, wenn man leine Bestimmungen treffe. Die beste Regelung würde ja ein Thronfolgegesetz sein, ein solches sei aber nur möglich, wenn eine Einigung zwischen den streitigen Linien erzlelt würde. Einer der streitenden Agnaten koͤnne hier aber nicht die Initiative ergreifen, da sie fürchteten, den Schein zu erwecken, als seien sie von ihrem Recht nicht völlig überzeugt. Der Fürst, der am geeignetsten fei, die Initiative zu ergreifen, werde es nicht thun, da er für die eine der Linien ein? genommen sei. Der Minister von Wolffgram m verlas hierauf eine Erklärung der Regierung, nach welcher diese keinen Grund habe, eine neue Vorlage zu machen, da der Landtag in seiner Majorität wohl noch diefelbe Ansicht habe, wie vor zwei Jahren, durch welche die damalige Vorlage der Regierung gescheitert sei. Die Regierung sei zur Vorlage eines neuen Regentschafts-Gesetzentwurfs bereit, doch nur auf dem Boden des 180 gescheiterten, wenn begründete Aussicht vorhanden fei, daß die Majörität des Landtags ihre Ansicht geändert habe.

Deutsche Colonien.

Das „Deutsche Colonialblatt“ veröffentlicht die Rang⸗ liste der Offiziere und Aerzte der Kaifer lichen 3 truppe für Deutsch-Ostafrika. Hiernach ist die Stelle des Commandeurs zur Zeit , Sberführer ist Wilhelm Schmidt. Ferner sind neun Lompagnieführer, neunzehn Lieutenants, ein , , à la suite (Ramsay), ein Oberarzt und neun Aerzte vorhanden.

Desterreich⸗ Ungarn.

Wien, 16. Januar. Der Minister des Aeußern Graf Kälnoky, hat nach einer Meldung des „W. T. B“ namens der Regierungen von Desterreich und Ungarn dem englischen Premier⸗Minister Lord Salisbury telegraphisch das tiesste Beileid über den unersetzlichen Verlust ausgesprochen, welcher das englische Königshaus und die englische Nation durch den Tod des Herzogs von Flarence betroffen hat. Graf Kälnoky ersuchte Lord Salisbury, auch der Königin Vic⸗ tarig sowie dem Prinzen von Wales die Gefühle innigster Theilnahme auszudrücken.

Der Genergl-Inspeckor der Cavallerie Freiherr von Gemmingen-Gutrtenberg ist an der Influenza gestorben.

von mehreren

Bei der gestern im Abgeordnetenhause fortgesez ten

Heneraldebatte über die, Handelsgverträge! wies der Abgeordnete von Kos lomzki darauf 6. wie die

loyale Haltung der preußischen Polen von der deutschen Regierung anerkannt worden sei; umsomehr müßten die österreichischen Polen für die Handels verträge eintreten, bei denen. das Vorbild., des Kaisers, welcher Vein Leitstern in der Politik der Versöhnung und der Völkerliebe sei, sowie die Dankbarkeit der Polen in Betracht kämen. Der Rehner polemisirte energisch gegen die russophilen Ausführungen der Abgg. Kramarz und W und hob hervor, er wolle . Pole über die Unterdrückung der Polen durch Rußland schweigen, aber die Bedrängung der Bulgaren durch den General Kaulbars sei nicht geeignet, slavische Sympathien für Rußland zu wecken. Würden solche Reden, wie Vasath gehalten, in Rußland ge⸗ halten werden, so würde der Redner bald dahin befördert werden, von wo es keine Rückkehr gebe. (GBeifall) Der Redner kündigte an, die Polen seien gegen den Vertrag mit Rumänien. Prinz Liech tenstein (gegen die Verträge) sprach die Hoffnung aus, der Dreibund werde fortbestehen, auch wenn die zweifelhafte Errungenschaft der Handelsverträͤge wieder vergessen sei; er sei aus wirthschaftlichen und socialen Gründen gegen die Handelsverträge, Im weiteren Verlaufe der Sitzung erklärte der Abg. Fournier, die Jungezechen seien den Dele gationen fern 3 aus Besorgniß, mit ihren Ansichten über den Dreibund nicht ernst genommen zu werden; sie entgingen aber einem gleichen Schicksal auch im Abgeordnetenhaufe nicht. Der Abg. Bulat sprach die Befürchtung aus, Dalmatien werde seinen Weinbau aufgeben müssen und ein krankes Mit⸗ glied des Reichs werden, Aehnliche Besorgniffe brachte der Abg. Malfatti bezüglich Südtirols vor und bemängelte gleichzeitig die Zollpositlon rohe gezwirnte Seide“ als Schä⸗ digung der Südtiroler Seidenzucht.

Großbritannien und Irland. Für den verstorbenen Herzog von Clarence ist am Königlichen Hofe eine sechswöchige und für die Oeffentlichkeit eine dreiwöchige Trauer angeordnet worden. Die Leiche wird von Sandringham nach Windsor übergeführt, mit militärischem Gepränge nach der Albert-Memorigl Kapelle ge— bracht und dort aufgebahrt. Die Beisetzung findet voraus- sichtlich am Mittwoch in der Königsgruft der St. Georgs⸗

Kapelle in Windsor statt. Sfficielle Bestimmungen sind indeß noch nicht getroffen. Das „Court-Eir—

cular“ vom Donnerstag Abend schreibt: Die Königin Victorig sei ihrem geliebten Enkel innig zugethan gewesen der auch seinerseits stets die größte Zärtlichkeit gegen Ihre Majestät bezeugt habe und dessen liebenswürdige ECigen⸗ schaften und vornehmer Charakter ihn ihr seit seiner Kindheit theuer gemacht hätten. Die gestrigen Londoner Morgen⸗ zeitungen bringen Leitartikel über den Tod des Prinzen, in denen sie ihre warme Sympathie für die Königliche Famllie und ihre Theilnahme für die hohe Braut, Prinzessin Mary von Teck, aussprechen. Aus allen Landestheilen werden noch immer Kundgebungen innigen Bedauerns der Bevölkerung mitgetheilt. Allenthalben sind die Festlichkeiten abgesagt. Wie me hrere Blätter melden, ist die Gesundheit der Rrinzefsin von

Wales sehr stark angegriffen, doch ist der Zustand Ihrer Königlichen Hoheit bis jetzt nicht beunruhigend.

Der italienische Minister-Präsident Marchese di Rudini hat den italienischen Botschafter in London beauftragt, der englischen Regierung das Beileid Italiens anläßlich des Ab⸗ lebens des Herzogs von Clarence zu übermitteln. Der Köni g der Belgier wird neueren Meldungen aus Brüffel zufolge wegen der schlechten Witterungsverhältnisse den Leichenfeierlichkeiten nicht persönlich beiwohnen.

An dem gleichen Tage wie der jugendliche Her og von Clarence ist, wie schon gemeldet, auch der hochbetagte Cardinal Manning aus dieser Zeitlichkeit abberufen worden. Er war im Jahre 1898 in Totteridge in der Grafschaft Herefordshire geboren und bis zum Jahre 1851 Geistlicher der anglikanischen Kirche. In dem genannten Jahre trat er zu . lischen Kirche über, die ihn zu ihren bewährtesten Streitern rechnete. Nach dem Tode des Cardinals Wiseman empfing er, am 8. Juni 1865 die Weihe zum Erzbischof von West⸗ minster, und im Dezember 1877 wurde er zum Cardinal er— nannt, Cardinal Manning war in weiten und nicht allein katholischen Kreisen des Königreichs geschätzt und beliebt, da er an den großen socialen Fragen der Gegenwart lebhaften Antheil nahm und häufig von strikenden Arbeitern als Ver⸗ mittler zur Zeilegung des Streites angerufen wurde.

Die „Morning Post“ erfährt, der bisherige Gesandte in Bukarest Sir Drumm ond Wolff sei zum englischen Bot= schafter in Madrid ausersehen. ö

Vor dem Polizeigericht in Walsall Staffordshire) erschienen, wie dem ‚„W. T. B.“ berichtet wird, in Sachen des Anaxchistencomplotts gestern sechs Angeklagte, darunter ein Franzose Cailes, und der Schuhmacher Bartola alias Heg noff unter der Beschuldigung des gesetzwidrigen Be⸗ sitzes von Sprengstoffen. Der Gber⸗Constabler von Walsall beschrieb seinen Besuch im Soecialistencluhb, wo er Bomben⸗ modelle vorfand sowie in französischer Sprache angefertigte Anweisungen zur Anfertigung von Bomben, ferner ein Manifest in der Handschrift Cailes', welches zur Herstellung von Bomben und Dynamit behufs Umwälzung der Gesellschaft auffordert und Instructionen ertheilt, um öffentliche Gebäude in die Luft zu sprengen. Der Stagtsanwalt beantragte die Vertagung des Prozesses, um die Polizei in Stand zu setzen, sich über eine mit dieser Angelegenheit zu⸗ sammenhängende, in England und dem Auslande weit ver— breitete ö u informiren. Die Verhandlung wurde schließlich vertagt. Eine Cautionsannahme feilens der Angeklagten würde von dem Gericht verweigert.

Frankreich.

Paris, 16. Januar. In. hiesigen unterrichteten Kreisen verlautet, wie W. T. B.“ berichtet, die Unterhandlungen zwischen Frankreich und den Niederlanden über die gegen⸗ seitige zollpolitische Behandlung würden voraussichtlich in nächster Zeit zu einem . Abschlusse führen. Frankreich würde das Recht der meist begünstigten Nation erhalten, wogegen es den Niederlanden seinen Minimaltarif ge⸗ währen würde. Eine Fristbestimmung werde das Ueberein konimen nicht enthalten. Zu den Handels vertrags-Ver⸗ handlungen mit der Schweiz wird dem „Temps“ aus Bern gemeldet, der Bundesrath habe an die französische Regierun

eine Note gerichtet, worin gesagt werde, daß der Bundesrat h die Forderung, die Schweiz moͤge Frankreich dieselben Zuge⸗

ständnisse machen, welche sie Deutfchland und Desterreich⸗ Ungarn bewilligt habe, als eine zu weitgehende betrachte, denn

einer Clausel auf Zulassung italien

ö beiden Staaten hätten der Schweiz umfangreiche Con⸗ cessihnen gemacht, im Gegensatz. zu Frankreich welches nichts bewillige. Die Meldung des „Temps sagt weiter, die Note lasse gleichwohl hoffen, daß ein Tarifkrieg vermieden bleiben würde, indem Frankreich Zeit gelassen werde, die Situation zu prüfen und den Minimaltarlf zu modificiren.

Der Deputirte Dreyfus wird am Montag an den Minister des Auswärtigen Ribot eine Anfrage über die Lage in Tanger und über die den Commandanten der französischen Schiffe ertheilten Instructionen richten.

Italien.

Die ö. Deyputirtenkammer setzte gestern die Berathung der Handelsverträge fort. Im Verlaufe der Debatte führte Pantano nach dein Bericht des W. T. B. aus, der Handelsvertrag mit Deutsch land verschlechtere zwar die Beziehungen zwischen Italien und Deutschland nicht, könne auch ein lebensfähiges Element enthalten, er schütze aber die Vollswirthschaft, Industrie und den Ackerbau Italiens nicht wirksam genug. Den Vertrag mit Oesterreich⸗ Ungarn bemän⸗ gelte der Redner deshalb, weil er die unvortheilhafte Lage Italiens auf. Grund des Vertrages von 1857 nicht ändere; für den italienischen Handel im Sriente könnte der Vertrag verhäng⸗ nißvoll werden, da der Einfluß Desterreich⸗Ungarns in den Balkanstaaten wachse. Mate ri erklärte sich für die Verträge, verlangte jedoch Oesterreich⸗Ungarn gegenüber die Anwendung cher Weine zu dem Zollsat von 5 Fres. II Cims. Saponito sprach gegen die Verträge.

Der am Donnerstag in der Kammer eingebrachte Vor⸗= anschlag für das Rechnungsjahr 1832,93 schlleßt nach einer Mailänder Meldung der „Köln. Ztg.“ mit einem Fehlbetrag von 17 377 000 Lire, wobei jedoch zu berücksichtigen bleibe, daß 30. Millionen für Eisenbahnbauten unter den ordentlichen Aus gaben eingestellt sind. Der Schatz-Minister hoffe, obigen Fehl⸗ betrag durch 23 700 000 höhere Einnahmen und 3 806 665 geringere Ausgaben zu decken.

Spanien.

Das Standgericht in Peres hat, wie man der „Magdb. Ztg. aus Madrid meldet, drei der verhafteten Anarchisten⸗ führer zum Tode verurtheilt; die Königin⸗Regentin habe zwei von ihnen begnadigt; der dritte werde am Montag stand⸗ rechtlich erschossen werden.

Portugal.

Das amtliche Lissaboner „Diario do Governo“ vom 15. d. M. veröffentlicht ein Decret, durch welches eine aus fünf Staatsbeam ten bestehende Commifflon ernannt wird, welche mit der Untersuchung gegen die Verwaltungs⸗ räthe der portugiesischen Eisenb ahn-Gesellschaft, die sich gegen die Landesgesetze vergangen haben, sowie mit der Untersuchung der Statuten der Gesellschaft betraut ist.

Schweiz.

Der Bundesrath hat nach einer Meldung der „Köln. Ztg.“ aus Bern zum Commandanten der , n,. gung mit dem Range und den Competenzen eines Divisions⸗ Commandeurs den Obersten Heinrich von Segesser in Luzern und zum Artillerie⸗Chef und Chef⸗Instruckor der Fung lrlilletie in demselben Wirkungskreis den Oberst= Lieutenant Ferdinand Affolter aus Deitingen ernannt.

Türkei.

Wie die „Agence de Constantinople“ meldet, dürfte die demnächst erwartete Aeußerung der bul arischen Regie⸗ rung über die franzssische Note, betreffend die Aus—

weisung Chadourne's, dem Bedauern über den be— gangenen. Formfehler Ausdruck geben und zur Vermeidung von Mißverständnissen in der Zukunft die Ausweisungs⸗ bedingungen festsetzen. Danach solle 14 Tage vor der Ausweisung der i , Konsul davon benachrichtigt werden, damit zu einem eventuellen Ausgleich Zeit gewonnen werde. Nach Ablauf dieser Frist solle, falls der betreffende Konsul nicht interveniren oder eine Verständigung nicht erzielt werden sollte, die Ausweisung erfolgen. Andere Fragen, wie die Ent⸗ schädigung der Betroffenen zu erledigen sel, sollen der ukunft Üüberlassen bleiben. Die von mehreren Mächten anläßlich des i. „Chadourne“ vorgeschlagene analoge Auslegung der apitulationen sei von der Pforte angenommen worden.

Schweden und Norwegen.

(E) Stockholm, 13. Januar. Der Kronprinz wird, wie Aftonbladet“ berichtet, seine Reise nach St. Petersburg am 2. d antreten und seinen Weg über Berlin nehmen. Die Arbeiten an den einzelnen Etats des Budgets sind jetzt troß; der in den Ministerien herrschenden Kränklich keit soweit vollendet, daß das Budget heute in einer außerordentlichen Staatsrathssitzung zur Vorlage kommen kann. Am Freitag wird die verfassungsmäßige Prü⸗ fung der Mandate, der neugewählten Abgeordneten statifinden und am folgenden Tage der Zusammentritt der Kammern unter ihren Alters-Präsidenten, um die Er⸗ nennung der ordentlichen Präsidenten und Vice Präsidenten vom Konig zum erbitten. Die feierliche Eröffnung des Reichstags im Reichssaale ist noch nicht bestimmt.

Der Chef der politischen Abtheilung des Departements des Aeußern Freiherr Fleetwood ist am Sonnabend ge⸗ storben. Er war seiner Zeit den Gesandischaften in Kopen— hagen, Paris und London attachirt und auch als Legations= ö hig. uschaftlihen sghnedisc ichen Cat

In dem gemeinschaftlichen schwedisch⸗norwegischen Staats⸗ rath ist der y zwischen ö en und Frankreich genehmigt worden. Der Vertrag enthält eine Verlängerung der Handels und Schiffahrts convention mit Ausschluß dessen, was die Zolltarife betrif In Kraft tritt der Vertrag am 1. Februar. Er ist auf ein Jahr abge⸗ geschlossen mit zwölfmonatlicher Kündigungsfrist.

Christianig, 13. Januar. Wie verlautet, ist nunmehr

wischen Norwegen und Spanien über die Verlängerung.

es Handels vertrags bis zum 1. Juli Einigung erzielt,

wobei alle Zollsätz? mit Ausnahme derjenigen . Alkohol

unverändert bleiben. Afrika.

Aus Alexandrien meldet ein . Telegramm, daß der Dampfer ö. Massimiliano! mit dem Khedive Abbas an Bord heute früh ? Uhr dort in Sicht gekommen ist. ; .

Die 6g in Tanger ist nach einem Pariser Telegramm

Marokko habe den Gouverneur von Tanger nach Fez berufen.

des 2 f en Bureaus“ unverändert; der Sultan von

In einem Brahthericht der Times“ vom 13. d. aus Tanger