Handel und Gewerbe.
Fondsbörse, Geld- und Capitalsmarkt. Berlin, 13. Januar. Bereits gegen Ende des vorigen Jahres hat eine gunstigere Stimmung der Speculation die Bberhand gewonnen, die auch gegenwärtig noch fortdauert.
Dieser Stimmung entspricht es, daß die Curstendenz im ganzen, wenn auch unter , . Schwankungen eine steigende ist, aber nicht sowohl die zuversichtlichere Er—
wartung einer Vesserung der gesammten wirthschaftlichen Lage, als vielmehr die sogenannte, „Position“' in Verbindun mit dem ganz ungewöhnlich flüssigen Geldstande ö als die wahre Triebfeder der Cursbewegung anzusehen, die durch die gleichzeitige feste Disposition der Pariser und Londoner Börse und durch Die neueren Nachrichlen von der lücklichen Entwicklung der Staatsfinanzen in Oesterreich noch . begünstigt wurde. .
Angesichts eines fortdauernd sinkenden Zinsfußes am offenen Markte kann natürlich und erfahrungsmäßig eine e , g der festen Zins tragenden Paplere nicht aus— bleiben, und auch der Preis aller übrigen Effecten wird das Bestreben haben, sich zu dem niedrigeren Hin satze ins rechte , zu setzen. Aus diesen Erwägungen, die dur den auch in der letzten Regulirungszeit wieder hervorgetretenen Stückemangel und das hohe Leihgeld, das die Aussicht des Baissespeculanten auf Gewinn verringert, noch besonders nahe gelegt wurden, leitet sich die wachsende Neigung her, die alten Verbindlichkeiten zu decken. Wenn nun auch neue Contremineure an die Stelle der alten treten, so zeigt doch die n n , in ihrem Gesammt—⸗ bilde, daß vorläufig die Speculanten, die auf eine Steigerung der Curse rechnen, sich in der Mehrzahl und im materiellen Uebergewicht befinden. Die Anlage⸗ und Speculations papiere haben seit der Mitte des Dezember fast ausnahmslos Preis— erhöhungen erfahren, die die folgenden Angaben kennzeichnen. Man noiirte:
Mitte Dez 22. Dez. 31. Dez. 12. Jan. äproc. Reichsanleihe ihz Hh“ 1556, , fs f Zl /aproc. Consols 98,25 98,30 M99 99.25 Zproc. Consols 8420 84, 50 S525 S500 5proc. Ital. Rente 890 80 9040 90 25 90,90 4proc. Russ. Anl. v 83e wo 93,60 93, l0 93,25 4proc. Ung. Gold⸗ rente n 91,25 2,00 9250 2. Januar 8. Januar 12. Januar Desterr. Creditactien 162,40 161,90 1623,70 Disconto⸗Comm-⸗Anth. 175,70 179,10 180,70 Act. d. Deutschen Bank. 151,90 155,50 156,75 Laurahütte⸗Actien 10650 11,25 11050 Hibernia Bergw. Act. 128 60 131,30 130,40
Die Hebung des allgemeinen Cursniveaus, die sich hier ergiebt, ist auch aus allgemeinen Gründen als berechtigt zu erweisen. Wenn der überaus flüssige Geldstand, der den Discont am offenen Markte bis auf 2 Proc. herabgedrückt hat, auch zu einem nicht unwesentlichen Theil auf die mangelnde Prosperität und verringerte Thätigkeit auf in— dustriellem Gebiete zurückzuführen ist, so bildet doch wieder billiges Geld den Antrieb zu neuen und zur Erweiterung alter Unternehmungen. Der starke Druck, der . der Mißernte des vorigen Jahres Handel und Wandel niederhielt, verliert von Tag zu Tage mehr an Kraft, denn die Volksernährung hat nirgends wesentlich gelitten, und neuer Frühling bringt hoffentlich Aus leich der Verluste. Der in der ernsten Zeit gezwungen oder aus vorsi htiger Sparsamkeit in allen Volkskreisen eingeschränkte Bedarf wird mehr und mehr hervortreten und im Waarenhandel und mittelbar auch in der Industrie neues Leben , Die exportirenden Industrien namentlich dürfen unter ber Voraus setzung fortdauernd friedlicher Zeiten aus den neuen Handels- vertragen die berechtigte Hoffnung auf vergrößerten Absatz , — und überall wird der flüssige Geldstand, der
illige Zinsfuß anregend und helfend mitwirken.
Für die Fondsbörse im besonderen fließt J aus einer regeren Thätigkeit im Handel und in der Industrie gleichfalls neue Anregung; solcher Anregung bedarf die Böͤrse gegenwärtig allerdings auch in hohem Grade, da das Privat⸗ capital, das in den letzten Monaten noch auffälliger als , seit 1889 sich von der Betheiligung an dem Börsengeschäͤ zurückgezogen hat, überhaupt nicht so bald und namentlich nicht in dem früheren Umfange wieder zu gewinnen sein wird. Vorläufig bildet daher noch immer das Zeitgeschäft den Hauptbestandtheil des gesammten Börsen⸗ Derkehrs; vor einer Betheiligung am börsenmäßigen Terminhandel aber muß das Privatpublicum immer aufs neue gewarnt werden; diese Gattung von Geschäften sollte überhaupt ausschließlich den Fachleuten, d. h. dem wirk- lichen Kaufmann vorbehalten bleiben; er allein hat eine genaue
Kenntniß der Technik des Zeitgeschäfts, er allein, der in den Börsenversammlungen Anwesende, kann einen Gewinn glücklich realisiren und einen Verlust durch
rechtzeitiges Eingreifen vermeiden oder wenigstens beschränken. Der . sollte aber sein Capital, das nicht in in⸗ dustrieller Thätigkeit Verwendung findet, selbst in zinstragenden Papieren nur mit peinlichster Vorsicht anlegen; zeigt doch jeder Tag, daß die Aussicht auf hohe Verzinsung nicht ent= fernt die Gefahr ausgleicht, die mit dem Besitz ausländischer sogenannter Anlagepapiere verbunden ist. .
Die Geldflüssigkeit hat natürlich nach der Jahreswende eine erhebliche Steigerung erfahren. Der Discont im offenen Markt, der um die Mitte des vorigen Monats sich auf etwa 3 bis / Proe. stellte, zeigte gerade in den Ultimotagen schon die stark weichende Tendenz, die bereits am 7. Januar zu dem noch gegenwärtig geltenden Satz von 2 Proc. führte. Daß trotz . Erscheinung der Geldbedarf am Jahresschluß ein recht bedeutender, wenn auch nicht ungewöhnlicher war, läßt die Entwickelung des Status der Reichsbank erken— nen, die den gesammten Kassenbestand (einschließlich fremder Noten) in den letzten beiden Wochen um 35 ses 0 i (18960 15 Millionen Mark) sich vermindern sah, während gleichzeitig die . fälligen Verbindlichkeiten (Giroguthaben) um Sl 400 000 „6 (1890 31,56 Millionen Mark) abnahmen. In der ersten Januarwoche hat dann wieder der erfahrungsmäßige Rückfluß begonnen, und es erfolgte am 11. Januar, wie im vorigen Jahre um dieselbe Zeit, eine Discontherabsetzung, die in diesem Jahre 1 Proc. von 4 auf 3 Proc, 1891 Ula Proc. pon, 5lsg auf 4 Proc, betrug. Bemerkenswerth ist der Umstand, daß die officielle Dizcontrate unserer Reichsbank Ie mer ig wieder um 1 Proc. hinter der Rate der Bank von England zurückbleibt, wie im vorigen Jahre in der Zeit vom 16. April bis zum 4. Juni um , nd 1 Proc.;
der Londoner Platzdiscont ist dabei his auf 176 ö zurück⸗ gegangen. Die erkennbare Abficht der Reichsban verwaltung, die offizielle Rate möglichst stabil zu erhallen, wie es fuͤr Handel und Industrie wünschenswerth ist, macht die Herab— Hin auf 3 Proc. doppelt werthvoll; es liegt in dieser Maßnahme eine willkommene Förderung der weiteren normalen Entwickelung des gesammten Handels und der Industrie, und es spricht aus ihr die durch die. Wechselcurse begründete Meinung, daß es eines besonderen Schutzes zur Slcherun . Geldbestände ee ert nicht bedarf. Der Metall- bestand der Reichsbank, er am 31. Dezember 1890 758,6 Mil⸗ lionen Mark betrug, hob sich unter zum Theil großen Schwan⸗ kungen bis Ende 159i bis auf 901, 8 Pill. 2 d. i. um 14319 Mill. Mart, und bis in die letzten Tage ist es ge⸗ lungen, Gold aus dem Auslande heranzuziehen. Was den Geschäftsumfang an der Börse betrifft, so über⸗ schreitet er nur vorübergehend bescheidene Grenzen, wenn besondere äußere Anregungen der Speculatzon zu einer kräftigeren Bewegung Veranlassung bieten. Am. Berichtstage war in diesem Sinne das Bekanntwerden des russischen Budgetentwurfs Veranlassung zu einem Vorstoß der Baisse⸗ speculation, die . nur die russischen Werthe, sondern alle fremden Staatsfonds in weichende Richtung drängte. Eine Ermäßigung, die die Zproz. Reichs und preuß. konsolidirte Anleihe erfuhr, ist zwar auf andere Beweggründe, aber gleich⸗ falls auf speculative Transactionen zurückzuführen. Seit die Hoffnung auf eine erfreulichere Entwicklung des Handels und der Industrie mieder erwacht ist, erfreuen sich die Actien der Bankinstitute wieder regerer Beachtung, die wenigstens für die hervorragenden Devisen auch Preisbesserungen veranlaßt. Während in fremden Eisenbahnactlen sich immer noch größere Bewegungen vollziehen und einige österreichische Werthe leb⸗ hafter , del werden, bleibt das Geschäft in inländischen Eisenbahnactien auf kleinste Dimensionen beschränkt, und die Cursbewegung, die hier täglich unbedeutend erscheint, ist im ganzen als . fest zu bezeichnen. Größere geschäftliche Regsamkeit ö. sich in den letzten Tagen für Industriepapiere er igt die dabei eine ,, entwickelt haben. In Montanwerthen vollziehen sich beständig größere Schwankungen auf Grund der Tagesnachrichten, und in den von der Speculation bevorzugten Papieren finden hier auch belangreichere Umsätze statt. Wir . en Kenn , n
der Preisbewegung in dem neuen Jahr noch folgende Curse an? Fan a. Desterr⸗ Ungar. Staatsb. 128,10 12675 127,10 Dux ⸗Bodenbach .. 22975 230 75 233 060 Warscha⸗ Wien A110 21490 A262 Mainz Ludwigshafen 116,0 11749 116575 Marienburg Mlawka 53,090 54,25 54,25 Ostpreußische Südbahn. 69.25 70,75 71050 Gotthardbahn . 142,30 14160 14260
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 15. . M. gestellt 10 osg, nicht rechtzeitig
spärlich ein und kommen, da ältere Ordres auch
gestellt keine Wagen. ; In . ien sind am 14. d. M. gestellt 3407, nicht
rechtzeitig gestellt keine Wagen.
Zwangs-Versteigerungen. J Beim Königlichen Amtsgericht J Berlin stand am L5. Januar 1892 das Grundstück Swinemünderstraße 82, der Frau Tischler Therese Peischard, hier, gehörig, zur Versteigerung; das geringste Gebot wurde auf 32 235 66 festgesetzt; für das Meist ebot von, 155 00 66. wurde der Kaufmann Fulius Auerbach, steue Königstraße 60, Ersteher.
Berlin, 15. Januar. (Amtliche Preisfeststel lung für Butter, Käse und Schmalz) Butter: ) Hof- und hee e. schafts Butter Ta. 118 - 120 j, La. 115-11 ge, Ia. III. 114 6, do. abfallende 195 —= 110 0, Land- Preußische 9093 , Netzbrücher 88 93 Je, Pommersche 88— 3 S, Polnische 90— M go, Baverische Sennbutter 100 105 606, do. Landbutter S5 — 90 46, Schlesische 0 — 95 S6, Galizische 75 —–80 S6, Margarine 40 — 104M — Käse: Schweizer, Emmenthaler 88 — 2 6, Bayerischer 60 - 10 6. Ost⸗ und Westpreußischer La. 60 —=65 S6, do. Ia. 50 — 60 „, Holländer 80 —– 85 MS, Limburger 140 —= 45 6, Quadrat⸗Mager⸗ käse La. 21—25 M6, do. a. 13-15 606 — Schm al;: Prima Western 1790 Tara 41,50 , reines, in Deutschland raffinirt 43 44,00 S6, Berliner Braten schmal⸗ 45,00 -= 48090 44. — Fett, in Amerika raffinirt 38,90 ο, in Deutschland raffinirt 38. 00 = 41, 9 (Alles pr. 30 kg). Tendenz: Butter: Bei etwas stärkeren Zuführen schwächten Preise ab. Schmalz; steigend. . .
) Im Großhandel an Producenten franco Berlin bezahlte Abrechnungspreise. — In der, gestrigen Aufsichtsrathssitzung des Börsen— Handels Vexeins wurde beschlossen, der auf den 12 Februar einzuberufenden Generalversammlung die Vertheilung einer Dwidende von 11 0 vorzuschlagen. ; . — Vom oberschlesischen Eisen- und Metallmarkt berichtet die Schl. Itg. : Die bei Beginn des neuen Jahres er⸗ hoffte Aufbesserung des Eisengeschäfts ist nicht eingetreten und infolge dessen die Stimmung bei den Werken im allgemeinen sehr gedrückt. Die meisten Werke In mit Aufträgen ungenügend versehen, und da die Händler, in der Erwartung eines Preisrückganges, sich immer noch abwartend verhalten, so beschränkt sich der ingang von Specifica⸗ tionen nur auf den nothwendigsten Bedarf, der in der jetzigen Jahres zeit ohnehin jehr gering zu fein pflegt. Daß einzelne Werke noch leidlich hbeschäftigt sind, liegt daran, daß ihnen ältere Schlüsse, auch fürs Ausland, vorliegen oder daß sie sich mit Anfertigung von Speeiali⸗ täten beschäftigen, für die eine Concurrenz ausgeschlossen ist. Ebenso ist der Betrieb der Stahlwerke noch ziemlich unverändert, da sie mit Aufträgen, zur Anfertigung verschiedener Eisenbahn⸗ Bedarfsartikel, hauptsächlich Normalschlenen, auf Monate bersehen sind. Infolge des schwächeren Betriebes der Walzwerke und Eisengießereien ist auch der Verbrauch an Roheisen geringer und die Folge davon, daß die Hütten bereits begonnen haben, wenn auch bisher nur in geringem Maße, Roheisen in Bestand zu legen. Der Hochofenbetrieb ist zwar noch unverändert geblieben, doch dürfte er, wenn sich der Absatz für
Roheisen nicht, bald heben sollte, in dem bisherigen Umfange
kaum lange beibehalten werden. — Die Walzwerke sind, wie oben bemerkt, ungleich beschäftigt. Die Aufträge gehen nicht mehr drängen, sofort zur Erledigung. Ein Theil der Walzfabrikate gelangt bereits aufs Lager. In Feinblechen liegt das Geschäft fehr darnieder; die bisherigen ohnehin sehr niedrigen Preise dürften kaum zu halten sein, wenn nicht die Werke es vorziehen sollten, den Betrieb bis auf günstigere Zeit einzustellen. Dagegen macht sich für Grob— bleche noch einige Nachfrage geltend. — Die Eisengießereien be⸗ finden sich nach wie vor in derselben, durch fehlende Äufträge be= dingten unerfreulichen Lage. Die Preise, für Gußwaaren sind derartig heruntergedrückt, daß an einen Gewinn nicht zu denken ist. Maschinen und Kesselfabriken haben noch für die Wintermonate genügend lohnende Arbeit vorliegen. Auch die Röhrenwalzwerke, Draht und Nägelwerke sind flott im Betriebe doch wird von diesen, dem durch die Jahreszeit bedingten geringeren Bedarf zufolge, bereits viel auf
Lager gearbeitet. —as Zinkgeschäft ist nach Neujahr noch nicht
viel lebhafter geworden. Immerhin aber haben einige Umsãtze in gewöhnlichen Marken zu dem vorher bezahlten Preise von 45 per 100. Kg frei Breslau stattgefunden, und es ist unter diesem Preise wenigstens bei den Producenten nicht anzukommen. In zweiter Hand aber befindet sich nur wenig Waare, und auch diefs hat meist schon ihre Bestimmung. Die Beslände, mit denen die schl ischen Hütten in das laufende Jahr bij en egen en sind, belaufen . auf nur ea. 3509 t, einschließlich der für Rechnung der zweiten Hand lagernden; sie sind also um etwa 1090 t gerin er als Schluß 1890. In Blei und Bleifabrikaten ist das Ges⸗ äft ein mattes, was bei der gegen⸗ wärtigen Jahreszeit nicht überraschend ist.
Ein in der gestrigen Nummer der amtlichen Gaceta de Madrid. publieirtes Königliches Deere bestimmt in Betreff der neuen Tarife, daß englische und holländische Wgaren, die mit Ursprungszeugnissen versehen sind, vom I. Februar bis 30. Juni d. J. den im Tarif B. der Handelsverträge mik Deutschland und Frankreich angegebenen 0 zu zahlen haben. . 3 chen Nachrichten aus Lisfabon zufolge, die W. T. B. mittheilt, ist der Marquis da Foz, dem zum großen Theile die Unregelmäßigkeiten zur Last gelegt werden, die bei der Verwaltung der Portugiesischen Eisenbahn⸗-JGesellschaft entdeckt wurden, verhaftet worden,.
— Wie aus Bern telegraphisch gemeldet wird, haben Genfer und Waadtländer Banguiers gestern bei der Jurg= Simplon-Bahn 52 209 Stück Stamm-⸗glctien diefer Bahn mit dem Ersuchen deponirt, innerhalb 45 Tagen eine außerordentliche Generalversammlung der Actionäre behufs Abberufung des jetzigen Verwaltungsraths und Wahl eines neuen ein⸗ zuberufen. Da dem auf den 21. Januar einberufenen Verwaltungs⸗ rath der Jura⸗Simplon⸗Bahn bereits der Antrag unterbreitet wird, im Februar eine außerordentliche Generalversammlung der Actionärs zur Ratificgtion der Emission bon 15 000 neuen ö ein⸗
zuberufen, so wird in dieser Generalversammlung im Februar vor— aussichtlich auch die von den . Banquiers verlangte Abbe⸗ rufung des Verwaltungsraths behandelt werden. Diefe anquiers haben in der Genera bersanimlung die Mehrheit, da ste über 176 000, der Bund und seine Anhänger nur über 96 600 Stimmen verfügen.
Leipzig, 15. Janugr. (W. T. B.) Kgammzug⸗-Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per Januar 366 iS, per Februar 3,60 , per Maͤrz 3,60 , per April 3,23 , per 3 3,5 ge, per Juni 3,65 c, Per Juli 3,65 S, per August 3 65 , per September 370 6, per Oktober 3.7 , per Robember 370 66, per Dezember 3, „0 S0 Umsatz 55 000 Rg.
Manchester, 15. Januar. (W. T. B) 12r Water Taylor 5, 30r Water Taylor 7, Zor Water Leigh 65, 30r Water Clayton 78, 32r Mock Brooke 77 40 Mayoll 73, 10r Medio Wilkinfon 8J, 32r Warpcops Lees 63. 36r Warpcops Rowland 73, 40r Double Weston St, 6hr. Double courante Qualität 113, 32“ 116 vards 162616 grey Printers aus 32r / zr 1509. Ruhig.
Glasgow, 15. Januar. (W. T. B.). Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 5563 181 Tons gegen 56 796 Tens im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betriebe befind- lichen Hochöfen betragt 765 gegen 6 im vorigen Jahre.
Moskau, 15. Jannar. (W. T. B) Zur Realisirung der angeblich 49 Millionen Rubel bettagenden Sh inen beer nne ier der Moskau⸗-Kasanschen Eisenbahngesellschaft hat sich ö aus drei hiesigen Banken und einem Capitalisten ge⸗
ildet. ;
Rom, 15. Januar. (W. T. B.) Aus den offiziellen Daten
eht hervor, daß von den jetzt zum Umtausch gelangten 240 Mil⸗ . Rente ungefähr & Millionen auf das Ausland fallen, davon kommen auf Frankreich 2, England r, Deutschland 32 Ril= lioneng auf Holland 700 g00 und auf Belgien id 0060 Fr. New-⸗Vork, 15, Januar. (W. T. B.) Nach recht fester Er⸗ öffnung der Fondsbörse wurde die Tendenz unentschieden. Am Schlusse waltete im allgemeinen eine schwache Haltung ob. Der Um⸗ satz der Actien betrug 301 900 Stück. Der Silbervorrath wird auf 3 109 000 Unzen geschätzt. Die Silberverkänfe be— trugen 89 900 Unzen. Die Silberankäufe für den Staatsschatz be⸗ trugen 262 000 Unzen zu 93,48 à 93,50. Baumwollen-Wochenbericht. Zufuhren in allen Unions häfen 154 009 Ballen, Ausfuhr nach Großbritannien 57 550 Ballen,
H n nach dem Continent 58 000 Ballen. Vorrath 1313 6066
Ballen.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßzregeln.
In dem in Wien erscheinenden Aerztlichen Central-Anzeiger = empfiehlt der K. und K Regiments Arzt erster Klaffe und jetzige Leiter des israelitischen Spitals in Roman (Rumänien Dr. Rabéner auf Grund von Persuchen bei 291 Kranken das Creolin gegen Influenzg, das hier ein ebenso siche res Mittel fei, wie Chinin egen das Fieber. Bei Anwendung von Tagesgaben von zwölf bis ünfundzwanzig Pillen mit je einem Centigranmm des Pearson'schen Creolins sei es ihm stets gelungen, die starke Rerroductionsfähigkeit der Gripbe⸗Bgcillen je nach dem Zeitpunkt der Anwendung dleses antiseptischen Mittels entweder herabzusetzen oder gänzlich aufzuheben. Auch sollen die Creolinpillen ein wirksames Schutzmittel zur Ver= hütung der Grippe sein.
Ton don, 13. Januar. Der N. Pr. Z. wird geschrieben: Die Influenzag-⸗Epidemie soll statistischen Berichten zufolge hier im
Abnehmen, begriffen sein und die Sterbefälle (selbstverständlich nicht
ausschließlich dieser Krankheit) sind von 12 bei Tausend auf 33 ge— fallen. ie diese Sterbefälle von der Seuche vermehrt worden sind, geht aus folgenden Ziffern hervor; In der ersten Woche des Monats, der am letzten Sonnabend endete, starben von der Gesammt-Einwohner⸗ zahl Londons 17 vom Tausend, in der zweiten A, in der dritten 42, in der vierten dah. vergangenen . 32 vom Tausend. Trotz dieser zusehenden Abnahme von Sterbefällen in den letzten Tagen sind sonst keine Anzeichen vorhanden, daß die Epidemie nachgelaffen hat. Die Hospitäler sind überfüllt und in den beiden Kafernen der Fußgarden sind von den 100090 Mann 300 an der Influenza erkrankt. Ferner sind folgende Stände schwer betroffen? Gifen— bahnbeamte, Polizisten, Kutscher, überhaupt alle, deren Beruf sie nöthigt, viele Stunden lang am Tage — und in der Nacht — dem Wetter zu trotzen. Aber auch im Privatleben hält die Seuche reiche Ernte. Man trifft kaum einen Bekannten, der nicht entweder selbst oder durch seine . von der Influenza heimgesucht worden ist — und die Trauer⸗-Confections-Häuser machen glänzende Geschäfte. Von den 2679 Todesfällen hier in der vergangenen Woche kommen 294 auf Keuchhusten, Lungen⸗Entzündungen, „unbekanntes“ Fieber und dergleichen Folgen der Gpidemie, d. h. 70 mehr, als der sonstige Durchschnitt für solche Ursachen. Auf dem Lande ist es womöglich ö. schlimmer, und merkwürdigerweise tritt die Seuche am schaͤrfsten in solchen Seestädten auf, wie Brighton, Caftbourne, Bournemouth und Torquay, die als Gesundorte eine Weltberühmtheit erlangt haben.
Venedig, 15. Fanuar. Gestern wurden, wie . S. T. B.“ meldet, hier 56 Influenza⸗Todesfälle festgestellt. . 84 Personen dieser Krankheit. Ebenso steigert sich die Sterb⸗ lichkeit in Spezia, Vicenza, Ferrara, Mantua, Bologna, Genug und Verona in beunruhigender Weise.
Verkehrs⸗Anstalten.
Die Amexrikanischen Kabelgesellschaften haben ein Ver⸗= zeichniß derjenigen Länder in Amerika mitgetheilt, nach chen
In Turin
well Telegramme nur auf Gefahr der Absfender aniunehmen sind weil die betheiligten Tleghnpbhen. Rerwa tungen, sich weigern, Nachforschungen die sich auf die Beförderung oder fu fte h von Telegrammen ., ihren Linien beziehen, Folge zu geben, sowe die Gebühren unter⸗ irgend welchen Umständen zurückjuzahlen. Ausnahmen . ; ö.
statt bei Tekegrammen nach foschen Orten, an welchen die betheiligten
Kabelgefessschatten Telegraphenanffalten eröffnet haben. Die Kabel⸗