und
SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Aer Bezugspreis beträgt vierteljährlich 4 1 50 3. Alle PBost-Anstalten nehmen Bestellnng an; für Berlin außer den PHost-Anstalten auch die Expedition
.
.
! Sinzelne um mern ko sten 25 3. 1 X Berlin 8w., Wilhelmstraße Nr. 32. * - . ; R ? m 22. Berlin, Mittwoch, den 25. Januar, Abends.
ö Insertionspreis für den Raum einer Aruckzeile 30 3. Inserate nimmt an: die Königliche Expedition
und Königlich Rreußischen Staats- Auzeigers
des Aeutschen Reichs- Anzeigers
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1893.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Ferdinand von Rumänien den Schwarzen Adler-Orden zu verleihen.
Deutsches Reich.
Seine Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht:
den Marine⸗Ober⸗Baurath, Maschinenbau⸗Director
Langner zum Wirklichen Admiralitäts-Rath und vortragenden Rath im Reichs-Marineamt zu ernennen.
Seine Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht:
dem Regierungs⸗Secretär und Bureau⸗Vorsteher Gries bei
dem Bezirks-Präsidium in Metz den Charakter als Rechnungs⸗ Rath zu verleihen.
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den bisherigen Medizinal⸗Assessor, außerordentlichen . Dr. Tuczek in Marburg zum Medizinal⸗Rath und Mitglied des Medizinal-Collegiums der Provinz Hessen-Nassau zu ernennen.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗Angelegenheiten.
Der bisherige Privatdocent Dr. Julius Geppert zu Bonn ist zum außerordentlichen Professor in der medizinischen Facultät der dortigen Universität ernannt worden.
Der bisherige J des Stadtkreises Cassel Dr. med. Ernst Schotten in Cassel ist zum Medizinal⸗ Assessor beim Medizinal-Collegium der Provinz Hessen⸗Nassau ernannt worden. .
Aichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 25. Januar.
Seine Majestät der Kaiser und König empfingen Jestern Abend um R /e Uhr auf dem Bahnhof Friedrichstraße Seine Kaiserliche Hoheit den Großfürsten⸗Thron⸗ folger von Rußland und geleiteten den hohen Gast nach der Kaiserlich russischen Botschaft. ;
Heute Morgen nahmen Seine Majestät die Vorträge des Chefs des Civilcabinets und des Staatssecretärs des Aus⸗ wärtigen Amts entgegen.
Dem Bundesrath ist der Entwurf eines Gesetzes für Elsaß⸗-Lothringen, betreffend Abänderung und Ergänzung des Gesetzes über die Depositenverwaltung vom 24. März 18386, zugegangen.
Dem Kaiserlichen Gesundheitsamt vom 24. bis 25. Januar Mittags gemeldete Cholera fälle: Regierungsbezirk Merseburg. In Nietleben (Saal⸗ kreis sind bis zum 23. Januar. Mitternachts insgesammt 2 Erkrankungen und 33 Todesfälle vorgekommen.
Der Communal-Landtag der Kurmark erledigte in seiner 3. Plenarsitzing am 20. Januar die inzwischen einge— gangenen 13 Ausschußgutachten, von denen 5 der erste und 8 der zweite Ausschuß bearbeitet haben. Unter den ersteren be⸗ fanden sich eine Anzahl von Wieder- und Neuwahlen von Kreis Feuersocietäts⸗-Directoren und Stellvertretern derselben, die sämmtlich vom Landtage bestätigt wurden, und ferner vier Gesuche von Landgemeinden Um Bewilligung von Beihilfen zur An⸗ schaffung von Feuerlöschgeräthen, Hie gleichfalls vom Land⸗ tage gewährt wurden. Der zweite Ausschuß berichtete über die Geschaäͤftsführung der kurmärkischen Hilfskasse im Jahre 1891, den gegenwärtigen Stand des ständischen Dispositionsfonds und die für die Direction vorzunehmenden Wahlen. Desgleichen über fünf Gesuche von milden Stiftungen um Bewilligungen gus dem genannten ständischen Disposttionsfonds. Nach dem BVorschlage des Ausschusses, bewilligte der Landtag in vier Fällen die erbetenen Unterstützungen, während in einem Falle eine solche abgelehnt werden mußte.
Der neuernannte Regierungs⸗-Assessor Opitz ist bis auf weiteres dem Landrath des Kreises Leobschütz, Regierungsbezirk Oppeln, zur Hilfeleistung in den landraͤthlichen Geschäften zu⸗ getheilt worden. .
Breslau, 25. Januar. Der General der Infanterie 5 D. Wilhelm von Grolman, vormaliger commandirender General des XI. Armee⸗-Corps, Ritter des Schwarzen Adler⸗ Ordens, ist, wie ‚W. T. B.“ meldet, gestern in Barzdorf bei Striegau gestorben. ;
Oldenburg.
(H) Der Landtag des Großherzogthums ist auf den 7. Februar d. J zu einer außerordentlichen Session einberufen worden, deren Dauer auf vierzehn Tage angesetzt ist. ;
Oesterreich Ungarn.
Nach der Trauung des Herzogs Albrecht von Württemberg mit der Erzherzögin Margaretha Sophia fand gestern, wie W. T. B. berichtet, beim Erz⸗ herzog Karl Ludwig im engsten Familienkreise ein Ab— schiedsss diner zu Ehren der Neuvermählten statt. Um drei Uhr Nachmittags reiste das neupermählte Paar nach Salzburg ab,
schied genommen hatte. ö ̃ Der König von Württemberg empfing gestern den Minister des AÜeußern Grafen Kälnoky in längerer Privat⸗
audienz. Abends um 10, Uhr traten die württem⸗ . Maj estäten sowie die Prinzen Friedrich und Albrecht zu Schaumburg-Lippe die Reise nach Nachod an. Der Kaiser, Allerhöchstwelcher den hohen Gaͤsten bis zum Bahnhofe das Geleite gab, verabschiedete sich von ihnen auf das herzlichste. Die Monarchen umarmten und küßten ein⸗ ander zweimal, und der Kaiser küßte der Königin die Hand.
Der kroatische Landtag hat nach längeren Debatten das Budget pro 1893 in dritter Lesung angenommen und sodann auch das Budget der Landesfonds für das Jahr 1893 ohne jede Debatte genehmigt.
Frankreich.
Die Deputirtenkammer bewilligte gestern, wie „W. T. B. berichtet, das Ordinarium des Budgeis des Kriegs-Ministeriums. Der Deputirte Provost de Launay (Rechte) erklärte bei dem Kapitel „Geheime Aus⸗ gaben“, er werde bei der Berathung über die geheimen Fonds des Ministeriums des Innern beantragen, daß die geheimen Ausgaben des Kriegs-Ministeriums controlirt würden, damit man sie nicht 9 politischen Zwecken verwenden könnte, wie dies kürzlich durch die Aussagen vor der Panama⸗Unter⸗ suchungscommission erwiesen sei.
Wie aus Villefranche gemeldet wird, liegt in dem dortigen Hafen ein Divisions-Geschwader segelfertig; man nimmt an, daß es nach Marokko in See gehen wird, jedoch ist Zuverlässiges nicht bekannt.
Der britische Specialgesandte für Marokko Sir West Ridgewan ist in Paris eingetroffen. z
Die Panama ⸗Untersuchungs commission ver⸗ nahm gestern den ehema ligen Privatsecretär Reinach's, Stephane, der beschwor, daß seine Angaben hinsichtlich Ueberbringung der Bestechungsliste an Clsmenceau auf Wahr⸗ heit beruhten. Er sagte aus, zu seinen Angaben habe ihn niemand angestachelt; von seinem Besuch bei Clémenceau würde er nicht gesprochen haben, wenn er seitens der Com⸗ mission nicht danach befragt worden wäre. — Ueber die Art und Weise, wie die Bestechungsliste des Barons Reinach in die Hände von Cornelius Herz gekommen ist, wird in einem mit „Vidi (Andrieur) gezeichneten Artikel des Figaro“ erzählt; Herz, durch dessen pecunläre Unterstützung die Radicalen große Wahlerfolge errungen und das radicale Cabinet Freycinet gebildet hatten, versprach im Jahre 1886 den beiden Lesseps und Baron Reinach, gegen eine Provision von zehn Millionen durchzusetzen, daß das Cabinet ein Gesetz wegen Emission von Loos-Obligationen einbringe. Das Gesetz wurde thatsächlich eingebracht, jedoch angesichts der in der Kammer herrschenden Stimmung zuruͤckge⸗ zogen. Herz wurde darauf mit 600 000 Fr. . Im Jahre 1888 wurde dann durch die Bestechungen Reinach's die Annahme des Emissionsgesetzes in der Kammer durchgesetzt. Als Herz dann mit Enthuͤllungen drohte und die versprochenen zehn Millionen verlangte, gab Baron Reinach sein ganzes Vermögen her sowie zwei Millionen von der ihm von der Panama⸗Gesellschaft übergebenen Summe von 3 300 000 Fr. Herz verlangte dagegen alles. Reinach sandte alsdann, um sich über die Verwendung der 1 300 000 Fr. auszuweisen, an Herz die Liste der bestochenen Personen. Herz benutzte diese Liste zu neuen Erpressungen, die Baron Reinach schließlich in den Tod trieben. ; .
Der Untersuchungsrichter Frangueville begann heute
mit der Untersuchung gegen Cornelius Herz und Arton, in welche, wie verlautet, auch Sansleroy verwickelt sein soll.
nachdem es von der Familie des Erzherzogs Karl Ludwig Abe
Italien. ; 2 In der gestrigen Nummer des „R⸗ u. St⸗A.“ war unter
Frankreich mitgetheilt worden, daß der frühere Botschafter in
aris Graf Menabreg infolge der über seine Beziehungen zu Cornelius Herz veröffentlichten Insinugtionen an den Prä⸗ sidenten des Senats das Verlangen gestellt habe, eine Unter⸗ suchung über die ihm zum Vorwurf gemachten unzarten Angelegenheiten zu veranlassen, und zugleich seine ver⸗ traulichen Schriftstücke zur Prüfung angeboten habe. Wie dem W. T. B.“ aus Rom gemeldet wird, verlaute daselbst, der Präsident des Senats habe« in einem Schreiben an den Grafen Menabrea erklärt, daß er sein correctes Vorgehen vollständig anerkenne und keines der Documente, die Graf Menabrea ihm zur Verfügung ge⸗ stellt habe, prüfen wolle. Das Wort des Grafen Menabrea genüge, um jede derartige Anklage gegen seine Person, wie jene des Cornelius Herz, fal, zu machen. Der „Tribuna“ zufolge erklärte der verhaftete Gouverneur der Banca Romang“ Tanlongo, als die Polizei⸗Agenten ihn gestern in das ellen gesen gi überführen wollten, daß er sich vorbehalte, Enthüllungen zu machen. Bei der Durchsuchung des Arbeitscabinets von Tanlongo in der Banca Romana“ habe man auch mehrere Schriftstücke ge⸗ funden, durch welche verschiedene politische Persönlich⸗ keiten compromittirt erschienen. ; t * Der Papst empfing gestern den Cardinal Fürsibischof D. Kopp. Der preußische Gesandte beim Päpstlichen Stuhl
von Bülow wird, wie W. T. B.“ meldet, zu Ehren der neu ernannten Cardinäle Fürstbischof D. Kopp von Breslau und Erzbischof D. Krementz von Köln am 26. Januar ein Festmahl veranstalten. An den Staatssecretär Cardinal Ram⸗ polla ist eine Einladung dazu ergangen. .
Spanien.
Das Befinden der erkrankten Herzogin von Mont⸗ pensier hat sich, wie ‚W. T. B.“ aus Madrid erfährt, verschlimmert. 1 ö
In Paris eingetroffene Depeschen aus Madrid besagen, es verlaute daselbst, daß die spanische Regierung beschlossen habe, in der marokkanischen Frage in vollständigem Ein⸗ vernehmen mit Frankreich vorzugehen. ö
Niederlande.
Der Zweiten Kammer liegt, wie die niederl. „Deutsche Wochen⸗-Zeitung“ meldet, ein Gesetzentwurf vor, der sowohl für Arbeitgeber, als Arbeiter von Bedeutung ist. Er behandelt. die Errichtung von Arbeits kammern, welche die Aufgabe . Streitigkeiten zwischen den Arbeitgebern und lrbeitern zu lden, Diese Arbeitskammern, welche in jeder Gemeinde, die eine solche für wünschenswerth hält, auf Initiative der Regierung oder der Gemeinde berufen werden, bestehen zu gleichen Hälften aus Arbeitgebern und Arbeitern, welche das dreißigste Lebensjahr überschritten haben müssen. ö Rumänien.
Die Deputirtenkammer hat nach einer Meldung des „W. T. B“ gestern mit 70 gegen 9 Stimmen den Handels⸗ vertrag mit England und mit 62 gegen 2 Stimmen den Handelsvertrag mit Italien genehmigt.
Schweden und Norwegen.
(E) Stockholm, 18. Januar. In dem dem Reichstag heute vorgelegten Staatshaushalts⸗Voranschlage für das Jahr 1894 sind die Einnahmen zu 97 383 600 Kronen berechnet. Von den ordentlichen Einnahmen entfallen auf: Grundsteuern 2 373 000 Kronen, Staatseisenbahnen 6 500 060 Kronen, Telegraphenwesen 1370 000 Kronen, Forstverwaltung 2700 000 Kronen, Verpachtung von Staatsdomänen 2500 000 Kronen, Leuchtfeuer⸗ und Bakenabgaben 1400 000 Kronen u. s. w. Von den außerordentlichen Bewilligungen sind veranschlagt: Zölle 37 500 000 Kronen (560 500 Kronen weniger als für laufendes Jahr), Post⸗ erträge 8 100 9009 Kronen, Branntweinsteuer 1537009090 Kronen, Stempelsteuer 3500 009 Kronen, Rübenzucker⸗ steuer 2 609 9909 Kronen, Grundbesitz; und Einkommen⸗ steuer 4900 000 Kronen, Zuschlag zu letzteren Steuern 4400 0090 Kronen, Abgaben von Handelsreisenden, Künst⸗ lern c. 500 900 Kronen. Die Ausgaben sind wie folgt berechnet: Königlicher Hof und Apanagen 1320 000 Kronen, Justiz⸗ Departement 3 954 0900 Kronen, Auswärtiges Departement 611 250 Kronen, Kriegs-Departement 26 776 686 Kronen, Ma⸗ rine⸗Departement 9593 400 Kronen, Departement des Innern 6 937 000 Kronen, Finanz-Departement 17631400 Kronen, Cultus⸗Departement 14 225 000 Kronen, Pensions⸗Departement 4639 764 Kronen, zusammen S5 599 4090 Kronen. Hierzu kommen 500 009 Kronen für die Anschaffung von rollendem
Eisenbahnmaterial, 10 933 960) Kronen Zuschuß zum Neichs⸗
schuldencomptoir und 2h Ohh Kronen für das Reichstage
und Reichsbankgebäude. Der sich ergebende Ueberschuß .
105 00 Kronen soll für die Unfallversicherung und die
Bildung von Krankenkassen für Arbeiter abgesetzt werden. Die ,, der nördlichen Stammbaͤhn und zur An⸗