1894 / 170 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 21 Jul 1894 18:00:01 GMT) scan diff

rau erei-B oykott und nahm folgende, von den Blãttern mit⸗

B . Entschließung an: Die Versammlung erklärt, daß es die

flicht aller zum größten Theil vom arbeitenden Volk lebenden Wirthe ist, in ihrem eigenen Interesse gegen die boykottierten Brauereien Front zu machen und jede Perbindung mit ihnen abzubrechen, . der Brauerejring es nicht einmal für nothwendig befunden, zu den vom Verbande der Gastwirthe angebahnten Friedensvermittelungen zu erscheinen. Die Freie Vereinigung der Berliner Zeitungs spediteure und Verkäufer hat in ihrer Generalversammlung vom 16. Juli eine Ent⸗ schließung angenommen, in der sie sich gegen die 6 der Kinder bei dem Vertrieb und der Spedition der Zeitungen während der Nachtzeit ausspricht.

In Brünn befinden sich einer Mittheilung des Vorwärts. zu⸗ lane. ö der Hutfabrik von N. Trollers Söhne im Ausstande. ; ö ;

In Reichenberg i. B. haben die Bauarbeiter die Arbeit niedergelegt. ;

In Wzhm isch „Kam nitz befinden sich die Rothgerber der Firma Raimund Schiffer im. Ausstand.

In Freinersdorf bei Znaim hat das Dreherpersonal der abrik von Vranicky am 21. Juli, wegen dohnstritigkeiten die rbeit eingestellt. Die Zahl der Ausständigen beträgt 22.

In Budapest haben 40 Steinarbeiter die Arbeit niedergelegt.

Nach Mittheilung des Stat istischen Am ts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 6. Juli bis inkl. 14. Juli er. zur Anmeldung gekommen; 78 Lebendgeborene, 274 Cheschließungen, 30 Todtgeborene, 668 Sterbefälle.

Kunst und Wissenschaft.

er Geheime Kommerzien-Rath Krupp in Essen hat vor einigen Menn, 6 jüngst verstorbenen Professo Bruno Pig (hein dessen großes Gemälde „Moritur in Deo“ erworben und dieses Kunstwerk GSelner Majestät dem Kaifer und. Kön ig als Heschen, für die Nationat⸗Galerie angeboten. Wie die .A. Ztg. erfährt, hat der ⸗Kaiser n . genehmigt und das Kunstwerk der ge⸗

ammlung überwiesen. ö ;

1 Mittheilung aus München zufolge ist der außer⸗ ordentliche Professor an der Berliner Universität Dr, Furtwängler zum ordentlichen Professor der Archäologie an der Unbersität München, sowie zum Museumskonservator ernannt worden.

Literatur.

Kulturgeschichte.

je Herausgabe einer Illustrierten Bibliothek der gun fi . . Tr eschich ten hat die Verlagsbuchhandlung von P. Friesenhahn in Leipzig unternommen. Sie legt dabei, wie in der vortrefflichen an dieser Stelle s. Zt. ausführlich gewürdigten Demmin'schen Encyklopädie der Waffenkunde (⸗Die Kriegswaffen“, J. Aufl. 1895) das Hauptgewicht auf eine erschöpfende und doch kurze und Präztfe Darstellung unter steter, lebendiger Erläuterung durch uperläffige, sorgfältig gewählte Abbildungen. Wenn die weiteren ände das halten, was die vorliegende, von dem bekannten Kultur⸗ Fistoriker und Staats⸗-Archivar in St, Gallen hr. Otto Henne am Rhyn verfaßte illustrierte Geschichte des Ritterthumès dar⸗ bietet, so kann man dem Unternehmen einen guten Erfolg verheißen. Dieses Werk giebt in knapper übersichtlicher Barstellung zunächst eine Geschichte des weltlichen Ritterthums von seinem Ursprung bis zum Verfall, indem es die Entstehung desselben, die Ritterburgen, das Lehen der Ritter (Geburt, Taufe, Erziehung, Ritter Rechte und Pflichten, Frauenleben und Minnedienst, Hochzeiten und Feste, ritter⸗ liche Lebengweise und Vergnügungen z.), ferner das ritterliche Wehr⸗ wesen (Rüstung, Bewaffnung, Turniere) schildert, und die ritterliche Dichtung ihrem Wesen nach charakterisiert. In dem zweiten Theil werden dann die geistlichen Ritterorden gewürdigt, und zwar besonders eingehend die Tempelritter, die Johanniter, die deutschen Ritter und Schwert brüder. In einem Anhang endlich sind die modernen Ritterorden behandelt. Eine sehr angenehme, instruktive Beigabe sind die zahlreichen, in den Text bertheilten Abbildungen, welche alten illustrierten Handschriften oder den besten wissenschaftlichen Kompendien aus neuerer Zeit, wie Weiß' Kostümkunde, Viollet⸗le⸗Duc's Dictionnaire 2c. entnommen sind. Der Preis von 41606 (geb. e) für den Band von ca. 20 Bogen ist angesichts der reichen Illustration ein sehr mäßiger zu nennen. Den 4. Band der Bibliothek bildet eine illustrierte Geschichte der Mustk, von O. Keller; als 5. Band soll eine illustrierte Geschichte der japanischen Kunst von L. Gense folgen. Früher bereits erschienen sind ein „Handbuch der griechischen Archäologe! von M. Collignon und „Die Blaäͤmische Malerei, von A. J. Wauterg. Das ganze Unter⸗

nehmen soll in zwangloser Reihenfolge ea. 60 Bände umfassen.

Land⸗ und Forstwirthschaft. Saatenstand in preußs iu gie Mitte des Monats

im Königlichen Statistischen Bureau zusammengestellten ueben s ee ü. ö. die Mitte des Monats Juli der Stand der Gaatln zu folgenden Erwartungen, Sir. 1 bedeutet eine sehr

te, Nr.“ eine gute, Nr. 3 eine mittlere, durchschnittliche, Nr. 4 . ge, Rr. 5 eine sehr geringe Ernte): Winterweizen 27, Gm ner elzen g 3, Winter spelß d Sommerspesi 2 it g fen 25 Sommerrogen 27, ,, 25, Hafer 23, Erbfen 24,

klee 3,1, Wiesen 2. . . n . hae Ii . e , ö

; estaltet, a e uniberichten , n, . r O6 Ende borigen Monats in getreten, wathme Witterung, welche bisher angehalten gi ge nn, . in⸗

; 66 a zwischen reichlich gefallenen Regen au 9 aut, sodaß .

5 i nstigen Ginfluß den Stand der Saaten . antständgen waren, wicher Wut?

Schäden, die durch ö geringe Riederschläge kommen nur Klagen au den FRegierungsbezirken Königsberg und Gumbinnen sowie einigen

us ! ben, Oschersleben, Wernigerode Kreisen der Probinz Sachsen i,, rall fruchtbares, den Saaten und Weißenfels), während . . . etwas weniger

und S

in nichl teen en lige Herschlechkerung ein . Allfhier in He

einer

tracht ĩ mit Ausnahme verschwin⸗ 35 tien ne n hf erkn ö. daß der Weizen . n i hat, der theilweise Stengel un ehren

ogenannten Schmielen⸗ ist derselbe auch . 3 und Frittfliegen stehen die Weizenfelder in der

3 Posen, wie das auch schon nach den Juniberichten zu be⸗ rchten war. z ;

Yeit dem Mähen des Roggen ist in den meisten Bezirken der Anfang gemacht; wo dies nech nicht geschehen, steht der Schnitt unmitkelbar bevor. Bie Erntearbeiten schreiteg nur sangsam sort, da die Frucht guf großen Flächen lagert. Während die Strohernte gute Auszsichten bicket, wird der Körner⸗ ertrag den. gehegten Hoffnungen nicht ganz entsprechen. Infolge von . schlechter Blüthezeit und Lagerns haben die Aehren schlecht angesetzt und sind. lückenhaft geblieben. In einigen Berichts- bezirken der Provinz Posen ist der ö auf leichten niedrigen . gänzlich erfroren, und befürchtet man hier, nicht die Aussaat zu ernten.

Bezüglich der Som merung lauten die Berichte ungleich günstiger. Das fruchtbare Wetter der letzten Wochen ist derselben sehr zu statten gekommen und hat manchen Schaden wieder zu beseitigen vermocht.

Die Somm ergerste, die hier und da Rost zeigt, verspricht trotzdem

allgemein eine zufriedenstellende Ernte. .

Der Hafer ist zwar meist kurz im Stroh geblieben, doch scheint das Unkraut, welches ihn nach dem letzten Bericht in vielen Gegenden zu ersticken drohte, nicht in dem Maͤß schädigend gewirkt zu haben, wie man befürchtete. In einzelnen Bezirken findet sich

lugbrand (Staubbrand); besonderß wird hierüber in der Provinz

. geklagt.

ei den Erbsen, der einzigen Fruchtart, bei der außer beim Spelz nach dem letzten Berichte eine ö. gegen den Mai zu verzeichnen war, scheint inzwischen ein ergiebiger Ertrag dadurch in Frage gestellt zu sein, daß sie fast ausnahmslos von Mehlthau befallen sind. Infolge dessen wird befürchtet, daß dieselben ö. . Standes und ausgezeichneter Blüthe wenig Frucht an— etzen werden.

. Die Kartoffeln sind vielfach lückenhaft aufgegangen, da in—⸗ folge der Nässe, wie schon im letzten Bericht erwahnt wurde, das Saatgut verfaulte. Die Krautbildung ist mangelhaft und hat ein krankhaftes Aussehen. Ein günstiger Ertrag wird deshalb bis jetzt bei dieser Frucht nicht erwartet. .

Bei dem anhaltend feuchten und warmen Wetter verspricht der zweite Schnitt Klee . zu, werden und berechtigt zu guten

offnungen. Der im Frühjahr gesäte Klee gedeiht ganz porzü lich. Die

euernte ist besser verlaufen, als nach dem Junibericht gehofft werden onnte. In den östlichen Bezirken ist das Heu größtentheils, wenigstens die zweite Hälfte, 26 eingebracht worden. In den wẽestlichen Landes⸗ theilen war der Ertrag nach Menge und Güte durchaus zufrieden stellend. Der zweite Schnitt verspricht einen vollen 6. ;

Im Anschluß an die Saatenstandsberichte, für den Monat Juli hatte der Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten an— geordnet, eine kurze Antwort auf folgende Fragen zu erfordern: a. Ist in dem Berichtsbezirk eine über das örtliche J herausgehende Ohstern te zu erwarten? b. Ist eine lohnende Ver= Pin ki e Ueberschusses bei den bestehenden Eisenbahntarifen für

möͤgli ;

Von 2651 bis zum 19. des laufenden Monats eingegangenen Berichten haben 639 die erste Frage bejaht; 1708 berichten, daß die zu erwartende Obsternte nicht über den örtlichen Bedarf hinausgehe, während der Rest die Sie, unbeantwortet gelassen hat.

Unter den 639 Berichten, welche einen Ueberschuß über das örtliche Verbrauchsbedürfniß in Aussicht stellen, halten 167 eine lohnende Verwerthung desselben für möglich; 32 sprechen sich dahin aus, daß eine solche nur dann zu erwarten sei, wenn die bestehenden Essenbahntarife für Obst herabgesetzt würden. Weitere 140 Berichte lassen es zweifelhaft ob hei den bestehenden Tarifen eine lohnende Verwerthung möglich fei. Einerseits wird hervorgehoben, 5 diese Frage überhaupt nicht beantwortet werden könne, weil die Eisenbahntarife nicht bekannt wären; andererseits wird bemerkt, daß die zur Beantwortung der Frage gestellte Frist zu kurz gewesen sei, um sich genügend darüber unterrichten zu können. .

Es ist natürlich, daß für die in der Nähe der 3 Städte und Industriegrte gelegenen Berichtsbezirke eine lohnende Verwerthung des Ueberschusses eher möglich ist als für die Bezirke, welche von jenen durch größere Entfernungen getrennt sind. Letztere haben fast gusnahmslos zur besseren Verwerthung des Obstes eine Herabsetzung der Tarife, soweit die Bahn ihnen erreichbar und kein Wasserweg zu Gebote fteht, für wünschenswerth gehalten. Einige Berichterstatter äußerten sich dahin, daß bei einer Ermäßlgung der Tarife ein Vortheil weder für den Produzenten noch für den Konsumenten zu erwarten, sei, daß derselbe vielmehr in diesem Falle dem Zwischenhandel zu gute kommen würde. Noch andere sind der Meinung, daß die Verwerthung des Ueberschufses weniger durch die Eisenbahn⸗

tarife als durch den Mangel an Anstalten für Massenverwendung

(Darren, , gehindert sei; auch wird die Anlage von Obst—⸗ verwerthungsansta

wird eine lohnende Verwerthung des Ueberschusses darum für aus⸗ eschlossen erachtet, weil die Entfernung bis zur nächsten e n, a, eine so große sei, daß die Ueberführung des Obstes dorthin nicht lohnen würde, weshalb der Ueberschuß an das Vieh verfüttert werden müsse. ;

Der Bericht über die Verhandlungen der von dem Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten von Heyden einberufenen Konferenz zur Erörterung, agrarpolitischer Maßnahmen (im R. u. StA. wurde darüber in den Nrn. 124 bis 28 referiert) ist jetzt unter dem Titel Die Agrarkonferenz vom 28. Mair bis 2. Funi 1894. im Verlage von Paul Parey hierselbst im Druck erschienen. (Preis 8 ). Dem Bericht vorangestellt sind:; das Verseichniß der Regierungskommissarien, welche neben dem Minister für Landwirthschaft von ef, und dem Finanz-Minister Dr. Miquel an den Berathungen theilgenommen haben, das Arbeitsprogramm zur Klärung der verschiedenen Agrarfragen und das Bergthungs, Programm, sowie die Liste der zu der Konferenz berufenen Manner der Wissen. schaft und Praxis. Dann eln die ausführlichen Protokolle über die drei ersten Sitzungen, welche der Generaldie kussion der Agrarfragen gewidmet waren, und Über die drei weiteren Sitzungen, in welchen speziell über das Erbrecht für den Grundbesitz, Aner en, Rentenprinzip, Schuld. entlastung und Verschuldungsgrenze, sowie über die Organifatlon des Real. und Personallredits für den mittleren und kleineren Grund⸗ besitz und des Real⸗ und Personalkredits für den 6 Grund⸗ besißz berathen wurde. Die am Schluß angehängte Rednerliste dient . als Index für die abgedruckten Reden.

Saatenstand in Ungarn.

Aus Budapestewird der Wiener Ztg. über den Saatenstand am 15. 0. . den beim Ackerbau⸗Ministerium eingelangten Berichten telegraphiert: „Die große Hitze der letzten Wochen ber⸗ urfachte bedeutenden Schaden an Hagfrüchten, Hülsenfrüchten, Garten⸗ gewächfen und Futterstoffen. Die Fetreide⸗Arten haben sich unter guten Umftänden entwickelt; auch die Kernentwickelung nahm

ü J Verlauf. Rost und Brand schadeten der Weta lornlesporh f nl. Das inte, Ge e dme f auch das Sommer- Getreide ist daher qualitativ sehr

ön. Ueberhaupt schön ist Weizen und Roggen. Weizen ist ier ö stählern und wiegt ver Hektoliter 78. 585 kg. C Gewicht des Roggens beträgt 70 = 76 Kg. Die Schüttung des geernteten Getreides entspricht meistens den Erwartungen. Die Ernte des Winter- und Sommergetreides ist im großen und ganzen quantitiv meiss mittel, quasstativ gut mittel. Das mit Weizen bebaute Areal betragt h. bis d, Millionen Katastraljoch Das zu erwartende Resultat beträgt beiläufig 37 bis 38 Millionen Meter⸗Itr., daher 34 Katastral⸗ joch 65 bis 7 Meter tr. Die mit, Roggen und Halbfrucht be= baute Fläche betragt 235 Millionen Katastraljoch. Das zu erwartende Refultät betraͤgt nach den bigherigen Druschproben 15 bis 15 Millionen Meter -Ftr., d. i. Per Katastralsoch 6,3 bis? Meter · Itr. Das mit Herst e bebaute Areal beträgt. L.8 Millionen Katastraliech. Der Ernteertrag Der Wintergerste ist . gut mittel, während der der Som mergerste höchstens mittel ist. Das zu erwartende Resullat kann mit 11 bis 12 Millionen Meter Itr. ver⸗ anschlagt werden. Daß mit Hafer bebaute Areal be trägt 1,66 Millionen. Katastralioch, das zu (erwarten de Burchschnittsresultat beträgt 10 Millionen Meter Zir. Mais steht viel schwächer als im Vorjahre, woran die große Hitze die Schuld trägt. Gartengewächse, Hanf und Flachs stehen meistentheilt

schwach. Futter- und Zuckerrüben hatten schon im . mit

ekten biel zu kämpfen und stehen größtentheils schwach mittel. 57 äpfel litten auch Schaden. Der Ertrag des Grum m ets ist sehr . Weinst ock steht noch zufriedenstellend, beginnt aber schon stellenweise durch die Hitze zu leiden. Obst litt stark durch den Sturm am 11. Juli.

tand im

ten für empfehlenswerth erachtet. In einigen Berichten

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Spanien.

Durch Königliche Verordnung vom 16. d. M. ist bestimmt worden, daß Schiffe, welche nach dem 2. d. M. von Danzig ab= gegangen sind und nach dem 10. 8d. M. in einem spanischen Hafen eintreffen, sich einer Quarantäne zu unterwerfen haben, welcher Art auch ihre Gesundheitspaͤsse sein mögen; ferner sind die weniger als 166 Km von Danzig entfernt liegenden Hafenplätze als offenkundig verdächtig zu betrachten.

Schwe den.

Durch Helanntma 16 des Königlichen Kommerzkollegtums sind die zur Ver ütung der Ein chleppung der Cholera in Schweden über nicht für cholerainftziert erklärte Häfen unter dem D. September ß ,, Se g ö .. . 3. . menden iffe in = „R. ⸗Anz.“

Nr. A6 vom 2. Oktober p. ra e e nnn, n,, ö Durch Bekanntmachung des Königlichen Kommerzkollegiums vom . . 8. , . , d. M. an für cholerap . ;

„R.⸗Anz.“ Nr. I57 vom 6. d. M.) nn, n,,

Norwegen. Durch Verordnung, der Königlich norwegischen Regierung vom 1. d. M. ist die belgische Propinz Liege (Lüttich) sowie un hne küste von Kleinasien bis zum Bosporus bis auf weiteres für cholera⸗ verseucht erklärt worden.

Cholera.

Danzig, 29. Juli. Bei Thorn wurde, wie der Danz, Allg. Ztg. amtlich berichtet wird, gestern die Schifferfrau Gerhardt cholera⸗ verdächtig aufgefunden und der Baracke in Schilno zugeführt. Ber Kl. Jans kau wurde ebenfalls gestern der Buhnenarbester Gurgki choleraverdächtig aufgefunden und in die Baracke zu Grauden auf⸗ genommen. Der in der Baracke zu Grgudenz befindliche Flößer Ulinski, bei welchem Cholera , festgestellt, ist ö. gestorben. Bei dem in der Baracke zu Schi lno befindlichen ö. Kaerkoski ist ebenfalls Cholera festgestellt. Aus Krakau bei Danzig wird heute eine neue choleraverdächtige Erkrankung gemeldet. Infolge des unter choleraverdächtigen Erschelnungen stark erktankten zwanzig⸗ jährigen Arbeiters Müller aus der sog. Schilfkathe in Abbau Weß⸗ linken sind im ganzen 5h Personen unter Quarantäne gestellt. Das Gasthaus bezw. ganze , des Herrn Klomhuß in Einlage ist, da der erkrankte Müller sich seiner Zeit dort aufgehalten, geschlossen worden und wird polizeilich bewacht. .

Wien. In Krakau fand, wie dem Wien. „Fremd. Bl.“ mit⸗

getheĩst wird, am 18. d. M. eine neue Erkrankung an Cholera statt.

m politischen Bezirk Krakau ergaben sich am 18. d. M. in Bieneczyee 3, in ogila 2 Erkrankungen, in Krzeszlawice und Mogila je ein Todesfall, in Bienczyce und Mogila je eine Genesung. Im politischen Bezirk Nisko, Gemeinde Pysnice, starb am 15. d. M. ein Flößer. Als Tode ur ache wurde bakterio⸗ logisch Cholera festgestellt. Aus dem politischen Bezirk Bors ezow werden 2 Erkrankungen in Jezierzanka gemeldet. Im polttischen Bezirk Zalesezyki erkrankten in der Gemeinde Zalesczyki 9, starben 4 und genasen 5 Personen, in Dzwiniacz 3 Personen, von denen eine starb. Aus der Bukowina wird gemeldet, daß im Kotzmaner politischen Bezirk eine am 14. d. aus Zalesczyki zurückgekehrke Frau in Okna unter Choleraverdacht erkrankte.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 20. d. M. gestellt 11 419, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. = ; In Wh ee fh ien sind am 19. d. M. gestellt 4083, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

Berlin, 20. Juli, Amtliche Preis feststellung für Butter, Kese und Schmalz. Butter: le im Berliner Großhandel zum Wochendurchschnitt 4. komptant. ö. kg. H.

und Genossenschafts-⸗Butter Ia. 93 S6, a. a. = do. abfallende 85 M , Land⸗, Preußische 72— 75 M, Netzbrücher 72 - 75 ½ς, Pom mersche 72—- 75 JS, Polnische J, Baherische Sennbutter— S0, do. Landbutter ,

Galizische =— S6, Margarine 35—

Schlesische 77 75 06, ) 6h ee Käse: Schweizer, Emmenthaler 85— 900 S, Bayerischer 560 68 6, Ast⸗ und Westpreußischer La. 68 13 0. do. IIa. 583 62 S, Holländer 838-883 S, Limburger 35 38 , Quadrat Mager⸗

läse La. 20-25 S6, do. La. 12-4 S. Schmal: Prima Western 170 Tara 42,50 = 453, 00 66, reines, in Deutschland af n, 45, 00 M, do. Berliner Bratenschmalz 46— 47 S Fett, in

Amerika raffiniert 338 , do. in Deutschland raffiniert 35—- 34 S. Tendenz: Butter: behauptet. Schmalz: fest. z Berlin, 20. Juli. Wochenbericht Stärkefgkrißgte und Hülfen früchte von Max Sa bers ky. la. Kartoffelmehl 154 166. 0, La. Kartoffesstärke 15H - 166 M, Na. Kartoffelstärke und Mehl 129 141 06, gelber Syrup 17-174 *, Kap.⸗Syrup 18-185 66. Kap.⸗Grport 18. 155 R, Kartoffelzucker 9 er 17 -=-174 , do. Kap. 18-185 „6, Rum-⸗Koulenr 33 34 M, Bier⸗Kouleur 32-34 S6, Dextrin, gelb und weiß ö

de,, sethnda zo. 3 , WWeizensfärke (lleinft) J53 3h d, Weizenstärke ee 343 36 , Hallesche 35 37 M, eisstärke (Strahlen) 48 19 6, do. 16 47 „e, Maitstärke 30-32 „6, Schabeflärke 28 5360 MS, BViktoria⸗Erbsen 18-21 M, Kocherbsen 15-71 , grüne Erbsen 16—21 , Futtererbsen 13614. ½, inländische weiße Bohnen 133— 143 , weiße Flachbohnen 14-15 S6, ungarif Bohnen 136 145 , galizische und russische Bohnen 12— 13 M, große Linsen 28 36 M, mittel Linsen 2 —–—25 „S, kleine Linsen 14 241M, Mohn, hlauer 44 50 M nom., do welßer 5 = 160 nom., Hirse, weiße 1358-20 , gelber Senf 46-44 , Hanfkörner 18 bis Ih 46, Buchweizen 146 —=18 6, Wicken JJ 20 , Pferdebohnen 13-1440, Leinsaat 22 = 24 S, Mais loko 195 - 11 40 per 166 Eg, Kümmel 58 66 M, Leinkuchen 173 13 0, apskuchen 12 13 6, Roggenkleie 332 „6, Weizenkleie 8y—9 S6, Pa. helle getr. Biertreber 28 39 060 104 - 114 10, pa. Getreideschlempe 31. -= 55 v 157. - 13. M, pa. Maisschlempe 40-4209 . S, Malzkeime 8s. 10 s, ber Zentner. (Alles per 165 Kg ab Bahn Berlin bei Partien von mindestens 10 000 kg.)

Der Aufsichtsrath der Stettiner Maschinenbauanstalt und Schiffsbauwerft Aktien⸗Gesellschaft vor m. Möller u. Holberg hielt vorgestern eine Sitzung ab, in der der neugewählte Direktor Herr Drawz in sein Amt eingeführt wurde. Es wurde ferner über die Aufstellung einer neuen Bilanz und über einzelne , des neu aufgestellten Sanierungsplans berathen, der für die

ktionäre sich bei weitem günstiger stellt als der zuerst von dem früheren Prokuristen Herrn Müller entworfene Man. ;

Vom oberschlesischen Eisen⸗ und Zinkmarkt berichtet die „Schles. Itg.:: In der Lage des oberschlesischen Eisenmarktes hat * in verflossener Woche . geändert. Die Hoch ofenwerke arbeiten ö., da es an Absatz für Puddelroheisen nicht fehlt. Gießerei Roheisen geht etwas schwächer, weil nicht alle Gießereien gut beschäftigt sind und die nieders slesischen Werke hauptsächlich englischeß und luxemburger Roheisen beziehen. Die Zufuhr an in— und ausländischen Erzen geht flott weiter; vorzugkweise werden nur reiche Sorten bejogen., Für Walzeisen hat sich der . an Aufträgen ein wenig abgeschwächt, weil bei den Werken noch bedeutende Aufträge auch auß Rußland vorliegen und neue nur gegen

für Stärke,