1898 / 58 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 08 Mar 1898 18:00:01 GMT) scan diff

Staßthahn im öffentlichen Interesse liege; durch einen weiteren, ebenfalls genehmigten Gesetzentwurf wird die Stadt Paris ermächtigt, eine Anleihe von 163 Mülionen Francs auf⸗ zunehmen. Hierauf wurde die Berathung des FinanzQ gesetzes wieder aufgenommen. Art. 8, welcher die Ein⸗ führung ausländischer Werthe an französischen Börsen von der Bestellung und der Zulassung eines Vertreters abhängig macht, der für die Slempel⸗ und Steuerabgaben hastbar sein soll, wurde angenommen. Im weiteren Verlauf der Berathung beantragte der Deputirte Chopiteau die Trennung des Antrages Fleury⸗Navar!n, dessen Annahme Nie Reform des Geldmarktes herbeiführen würde, von dem Finanzgesetze. Der Finanz-Minister Cochery bekämpfte diefe Abtren ung die Ablehnung derselben werde der Regierung ermöglichen, sogleich an die Reorganisation des Geldmarktes zu gehen. Der Deputirte Ribot befürwortete die Absonderung des Antrages, der einer eingehenden Durchberathung bedürfe. . ö wurde schließlich mit 263 gegen 239 Stimmen abgelehnt.

Die Budgetkemmissjon verwarf in ihrer gestrigen Abendsitzung das Gegenprojekt des Deputirten Viviani, be⸗ treffend die Umgestaltung der Börse. .

Auf Anregung mehrerer Senatoren und Deputirten wird an die italien ische Depufirtenkammer eine Adresse gesandt werden, in welcher bas Beileid aus Anlaß des Todes Cavalotti's zum Ausdruck gebracht wird. Die Adresse hat bereits zahlreiche Unterschriften gefunden.

Italien.

In der gestrigen Sitzung der Deputirtenkammer, ge⸗ dachte, dm i r. B,. zufolge, der Präsident in theilnahme⸗ voller Weise Cavalotti's und machte folgende Vorschläge: zum Zeichen der Trauer die Sitzung aufzuheben, auf dem Gebäude der Kammer für die Dauer von acht Tagen eine Trauerfahne zu hissen, auf dem Grabe einen Bronzekranz niederzulegen sowie schließlich der Stadtverwaltung von Corteolona, dem Hauptort bon Cgvalottis Wahlbezirk, Beileidsbezeugungen zu übersenden. Der Minister⸗Präsident di Ru dini schloß sich den Vorschlägen des Präsidenten an, welche einstimmig gebilligt wurden. Die Sitzung wurde sodann geschlossen.

Ungefähr 259 Pilger aus Bayern, Baden, Württemberg und dem Elsaß sowie aus der Schweiz und aus Luxemburg wohnten gestern der von dem Papst im Saale des FKonsifloriums zelebrierten Messe bei; auch viele in Rom ansässige Landsleute der Pilger hatten sich zu der . eingefunden. Nach der Messe empfing der Papst im Beisein des Kardinals Stein⸗

uber die Führer der Pilger und hielt ein. Ansprache an die⸗ . Der Papst ertheilte schließlich den Pilgern den aposto⸗ lischen Segen.

Spanien.

Wie „W. T. B.“ aus Madrid meldet, ist es unrichtig, daß die spanische Regierung die Forderung der Abberufung des General⸗Konsuls in Havanna Lee an die Vereinigten Staaten gestellt oder die Absicht gehabt habe, dies zu thun.

Griechenland.

Die Deputirtenkammer hat, wie W. T. B.“ meldet, gestern das Gesetz, betreffend die Finanzkontrole und das Ab— kommen mit den Staategläubigern, endgültig genehmigt.

Schweden und Norwegen.

Der Bericht der schwedisch⸗-norwegischen Unions⸗ kommission ist, wie „W. T. B.“ berichtet, gestern dem schwedischen Reichstage und dem norwegischen

torthing vorgelegt worden. Die schwedische Masorität beantragt: Ernennung eines gemeinschaftlichen Ministers des Aeußern, entweder Schweden oder Norwegers, wohnhaft in Stock⸗ holm; derselbe darf weder Mitglied des Reichstages noch des Storthing sein; ferner Errichtung eines Staatsraths der äußeren Angelegenheiten, bestehend aus wenigstens zwei schwedischen und zwei norwegischen Staatsräthen; Bildung eines Kon⸗ stitutiansausschusses des schwedischen Reichstages und eines vom Storthing gewählten Ausschusses, welche berechtigt sein sollen, die Staatsraths⸗Protokolle zu prüfen. Der Minister des. Aeußern kann vor einem gemeinschaftlichen Reiche⸗ gericht angeklagt werden. Das Reichsgericht besteht aus den sechs, obersten Mitgliedern der höchsten Ge⸗ richte beider Länder, zwölf Abgeordneten zum Reichstag und zwölf Abgeordneten zum Storthing. Die, gemeinsame Dlplomatie und das gemeinsame Kensulg swesen sollen be⸗ stehen bleiben. Die norwegische Majerität beantragt. Jedes Reich solle an den Ausgaben im Etat des Ministeriums dez Aeußern im Verhältniß zu seiner Volkszahl be⸗ theiligk sein. Das Konsulatswesen solle auf 15 Jahre gemein—⸗ schaftlich bleiben, worauf jedes Land berechtigt sein solle, die Aufhebung ber Gemeinschaft zu fordern. Vie norwegische Minorität beantragt einen besonderen Minister des Aeußern besondere auswärtige Vertretung und besonderes Konsulats⸗ wesen für jedes Land.

Amerika. ;

Wie „W. T. B.“ aus Wash ington meldet, fand gestern im „Weißen Hause“ eine Konferenz statt, an welcher, der Marinesekretär Long und mehrere . Mitglieder des Kongresses lheilnahmen. Nach derselben brachte der Voör⸗ sitzende des Ausschusses für die Kredite Cannon im Repräsentantenhause eine Bill ein, durch welche dem Präsidenten der Union zu Zwecken der nationalen Vertheldigung 50 Millionen Dollars zur. Verfügung ge stellt werden. Die Bill wurde dem Ausschuß für die Kredite überwiesen. Die bereits vom Senat genehmigte Verlage, be⸗ treffend die Vermehrung der Artillerie um jwei Regimenter von zusammen 1610 Mann, ist auch von dem Repräsentanten⸗ hause angenommen worden.

Asien.

2 eheran berichtet das „Reuter'sche Bureau“: der . ö. Provinz Kerman habe guf. dem Marsche gegen die Rebellen das Fort anch, 50 Meilen von Geh, genommen. Die Führer der Rehe len seien auf die Hügel von Geh geflohen. Binth sei gleichfalls geräumt. Man glaube, daß bie Mörder des Telegraphenbeamten Gregves mt den Rebellen in die Berge geflohen seien. Persische Truppen würden die letzteren binnen kurzem nnergisch angreifen.

Nach einer Meldung der „Times“ aus Kobe vom gestrigen Tage ist der koreanische Minister, welcher seine Entlassung genommen hatte, wieder mit demselben Posten be⸗ traut worden. Infolge deffen hätten die sämmtlichen übrigen

inister in corpore ir Amt niedergelegt.

Einer Depesche des, Reuter schen Bureaus“ aus Yokohama zufolge ö . Verpachtung der Deer⸗Insel an Rußland durch den koreanischen Minister des Auswärtigen der Grund der Zwistigkeiten im koreanischen Kabinet sein.

Parlamentarische Nachrichten.

ichte über die gestrigen Sitzungen des , des Haufes der Abgeordneten be⸗ finden sich in der Ersten und Zweiten Beilage.

n der heutigen (5. Sitzung des Reichstages, welcher ö. Staatssekretär des Reiche⸗Justizamts Dr. Nieber⸗ ding und der Staatssekretär des Reichs-Postamtz von Podbielski beiwohnten, nahm das Haus zunächst den Beschluß des Bundesraths über die Aufnahme der Anlagen zur Herstellung von Gußstahlkugeln mittels Kugelschrotmuͤhlen in das Verzeichniß der einer besonderen Genehmigung bedürfenden Anlagen in erster und zweiter Lesung an und setzte dann die erste Berathung des , betreffend einige Aenderungen von Bestimmungen über das Post⸗ wesen, fort. ; . .

Abg, Dr. Marc our (Qentr) spricht. den, Wunsch nach einer Berücksichtigung der Interessen des platten Landes aus; es gebe im Rheinkand mehrfach Orisckaften, die so ineinander Her— wachfen feien, daß eine Scheidung kaum möglich sei; da sie aber verschiedene politische Gemeinden bildeten, so koste das Porto von einer Gemeinde in die, andere 10 3 und nicht 5 J. Bezüglich der Postanweisungsgebühren solle man nicht nur für Beträge unter 5 elne Ermäßlgung eintreten lassen, sondern ür Betraͤge unter 10 6 Daz sei um so nothwendigen, als die hohen Gebühren jetzt die kleinen Leute veranlaßten, ihre kleinen Geldfen dungen in einfachen Briefen zu befördern, wodurch Post— beginte in Versuchung geführt würden, solche Briefe zu, unter, schlagen. Redner erklärt sich gegen Artikel 1, der einen Rückschritt enthalte, weil er den Lokalverkehr vertheuere und die Privatpost. anstalten schädige. s ;

Bei Schluß des Blattes nimmt der Abg. Lenzmann (fr. Volksp.) das Wort.

Das Haus der Abgeordneten setzle in der heutigen (41.) Sitzung, welcher der Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten B. Dr. Boösse beiwohnte, die zweite Be⸗ rathung des Staatshaushalts-Etats für 1898599 im Etat des Ministeriums der geistlichen, Unter— richts⸗ und . bei dem Aus⸗ gabetitel Gehalt des Ministers“ fort. J

Abg. Br. Bötting er (ni) bespricht wiederum, wie in den letzten Jahren, die Aus, und Weiterbildung der Chem ker. Dle Chemie sei eine wesentlich dentsche Wissenschaft, und die chemische Industrie sei in Deutschland am allerweitesten vorgeschritten. Trotz dleser großen Bedeutung der Chemie fehle es an den nöthigen Lehrkräften zur Ausbilzung von Chemikern, Redner schildert dann eingehend den Bildungsgang der Chemiker, erwähnt die dazu vorhandenen Mittel an den Unlversitäten und verlangt die Errichtung eines Ordinariats für chemische Technologie. Es handle sich darum, die wissenschaftliche Forschung für das praktische Leben nutzbar zu machen. Redner wünscht schließlich die Einführung eines Staägts- und Doktor-⸗Cxamens für Chemiker. ;

Minister der geistlichen 26. Angelegenheiten D. Dr Bosse Die Unterrichtsverwaltung ist dankbar dafür, daß die hohe Bedeutung der chemischen Wissenschaft auch bier im Hause hervorgehoben wird. Wir wollen sowohl den Bedürfnissen der Wösssenschaft wie der Fa⸗ dustrie durchaus entzegenkommen. Ob ein Examen nothwendig ist, lasse ich dahingestellt sein. Viele Männer der Wiffenschaft und der Industrie bitten uns himmelhoch, von der Einführung eines Examens Abstand zu nehmen, da es bisher wenigstens noch ein Gebiet gebe, auf, dem ein Examen nicht nothwendig fet. Mit der Examenfrage verknüpft sich natürlich die leidige Titelfrage. Es schweben über die raff noch Verhandlungen, ich kann nicht sagen, zu welchem Ergebniß

e führen werden. Wir fördern aber diesen Zweig der Wissenschaft nach Kräften; unser chemisches Institut in Göttingen und das elektro— lytische Institut in Aachen leisten Vorzügliches. ;

Abg. Dr. Dittrich (3entr): Herr Sattler erhebt gegen die ganze katholische Kirche den Vorwurf der Unduldsamkeit. Wir sind unduldsam nur in einer Beziehung, nämlich gegen das, was wir als religtösen Irrthum erkennen. Aber in der Praxis respektieren wir alle wohlerworbenen und historisch gewordenen Rechte anderer, verlangen aber guch gleiche Rechte für uns, Auch der Papst LeJ XIII. hat stets die wohlerworbenen Nechte anderer respektiert, so oft er auch sesne religiöse. Anschauung. aus esprochen hat. . Stöcker verlangt auch für seine Kiiche volle Freiheit und

ederherstellung der gestrichenen Verfassungsartikel. Wir gönnen

auch der evangelischen Kirche. volle, Freiheit und können 3 Stöcker . auf soztalem Gbiet die Hand reichen. Der Kultus. Minister mahnt zum Frieden, wir sind gern

dazu bereit, aber es muß auch unsere Konfession geschont werden, z. B. auch in Bezug auf die äußere Heilighaltung der Feiertage. Aber vielfach finden Märkte und Gerichtstermine an katholischen Feiertagen statt; die Behörden in gemischten Gegenden sollten sich doch die Feiertage der heiden Konfessionen merken, um solche ärgerniß⸗ erregenden Vorkommnisse zu vermelden.

Abg. von Eynern (nl): Ich wollte eigentlich heute nicht reden, aber die Ausführungen der Herren Porsch und Dauzenberg nöthigen mich dazu. Sonst herrscht ja jetzt vielmehr das Bestreben, die Parteien zu pereinizen. Wir erkennen alle anderen religiösen Anschauungen als berechtigt an; ob wir sie aber für richtig halten, ist eine andere Frage. Herr Dauzenberg meint, nur die freie Kirche könne gegen den Umsturz kämpfen. So empfänglich wir für jede Beihllfe im Kampfe gegen den Umsturz sind, so, haben wir doch bei den Wahlen vom Zentrum fast garkeine Unterstützung darin gefunden. In Dortmund wurde im November 1835 Herr Lütgenau mit Hilfe des ö 9 6. ö . .

189) alle Parteien a e ndes · Dir J vereinigt, aber Herr

der au Kathylik, ist, . i tor fi rn die Einigkeit, verlangte einen ganzen Jentrumsmann, und es wurde der Sozialdemokrat gewahlt.

lan die Wahlreden des Herrn Fuchs hört, glaubt man immer, . zu hören. In Köln hat Herr Fuchs bei der Stadtraihswahl die Parole ausgegeben: Hie Glaube, hie Unglaube, wobel er sich auf die Seite des Glaubens stellte. Wir wollen ab= warten, wie sich daz Zentrum bei den neuen Wahlen stellt. Die langen Aueinandersetzungen in den letzten Jahren über die Paritäts— klagen des Zentrums haken das Gute gehabt, daß sie bewiesen haben, daß die kaiholischen Volkskreise sich selbst von der Verwendung in Staatebramtenstellen zurückhalten. Auch die „Kölnische Volkezeltung! hat zugegeben, daß der katholische Nachwuchs in den höheren Lehranstalten unter den Prozentsatz der katholischen Bevölkerung beruntergegangen sei und es an katholischen Philo— logen fehle. Die Paritäteklagen der Ebangelischen sind dagegen noch nicht erledigt, und ich werde sie bei den einzelnen Etatstiteln zur

Sprache bringen. Wenn Herr Dauzenberg die Ausbildung der katholischen Priester in Priestersemingre eindrängen und vom freien Benken und vom nationalen Leben ab—

sperren will, so wird ihnen das nicht zum Vortheil gereichen. Herr Dauzenberg will dem Minister Vorschläge für die Ernennung katholischer Räthe fachen das wäre ein Gewinn für unsere Ver= handlungen, wenn die Herren Dasbach und Fuchs auf Vorschlag des

Herrn Dauzenberg vortragende Päthe, würden. Die Wieder⸗ einführung der katholischen Abtheilung im Minssterium würde (ine Niederlage des. preußischen Staats bedeuten.

In der Behandlung der Orden kann eine Aenderung nicht eintreten.

nd aus Bayern ie wieder aufnehmen? ch ein Orden niederlaͤßt, ist es mit dem religiösen Frieden sofort vorbei. Deshalb strebt die changelische Bepölferung mit Recht gegen die Ordensniederlassungen. Wir kaͤmen sonst bald zu denfelben Zustaͤn den wie Belgien, wo die Ordensniederlaffungen einen solchen Umfang an⸗ genommen haben, daß auf 209 Köpfe schon eine Srdensperfönlichkeit

Die Redemptoristen sind so harmlos doch nicht; sie ö rankreich ansgewiesen, und da sollen wir s 0

kommt Diese kolossale Ausdehnung des Orden wesens drückt auf die gane materielle Entwicklung Belgiens und erregt große Un= zufriedenheit bei allen nicht dem geistlichen Stande angehörigen Be⸗ wohnern. Wenn ich also Herrn Dauzenberg in selnen Forderungen entgegentrete, sy geschieht das besonders im Inktereffe ber katholischen Kirche selbst. Wie kann Herr Stöcker über Mangel an Autorität der Kirche klagen! Er für seine Person hat diesen Mangel doch wohl nie empfunden, Wir werden dem Zentrum Gelegenheit geben bei den Wahlen die friedlichen Worte, die es hier ausspricht, durch Thaten zu beweisen. Wenn das Zentrum uns bei den Wahlen gegen die Sozieldemokraten unterstätzt, so werden auch wir es unterstützen.

(Schluß des Blattes)

X

Nr. 9 des „Centralblatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 4. Mär, hat folgenden Inhalt: 11 Konsulat, Wesen; Ermächtigung zur Vornahme von Zivilstanda. Akten; Todesfall. 2 Poltzei⸗Wesen: Ausweisung von Aueländern aus dem Reichsgebiet.

Statistik und Volkswirthschaft.

Das soeben erschienene erste Heft des Jahrgangs 1595 der Vierteljahrshefte zur Statistik des Deutschen Reicht enthält aus⸗ führliche Angaben über die Besteuerung des Tabacks im deutschen Zollgebiet während des Ernt jsahrs (1. Juli bis 30. Juni) 1896ñ97 und der 9 vorangegangenen Jahte. Danach ist der Umfang] des deutschen Tabackbaues, der 1892 auf 14739 ha zurückgegangen war, seitdem bon Jahr zu Jahr wieder gestiegen und betrug 1896 22073 ha. Diese Zunahme erklärt sich aus den guten Ernten der affen Jahre und dargus, daß von den Pflanzern auch 1895 für. ihr Erzeugniß Preise gelöst worden waren, die im Vergleich zu den Getreidepreisen und den Preisen der meisten anderen Handelsgewächse, neuerdings auch der Zucker⸗ rüben, immerhin noch als zufriedenstellend angesehen wurden. Die Tabackernte ist auch 1896 im allgemeinen nicht un— günstig ausgefallen, da die Witterung bis in den August binein dem Wachsthum der Pflanzen günstig war; nur sind die Tabachpflanzungen vielfach durch Hagelschlag beschädigt, und weltere beträchtliche Ver— suste durch die übermäßige Naäͤsse herbeigeführt worden, die fast überall schen zur Zeit der Ernte, hauptsächlich aber während der Zeit, in welcher der Taback trecknen soll, herrschte und vielfach Fäulniß heiporrief. Daher war, trotzdem die mit Taback bebaute Fläche größer war als 1895 (21 154 a), der Ernteertrag an trocknen dach⸗ telfen Blättern 1896 geringer als im Vorjahre (a6 265 gegen 38 546 t 1895) und betrug Durchschnittlich auf 1 ha nur 21 42 Gegen 23 4 im Jahre 1835. Die Beschaffenbeit des 1386er Tabeck, war jedoch in der Regel gut, und nach der Fermentation ergab sich viel fach ein leichtes Blatt von schöner Farbe, guter Brennbarkeit und angenehmem Geruch, das sich vorwiegend für Ziggrcen zu Umblant und Einlage eignete. Als. Durchschnittepreis für 1 d, trockener dachreifer) Tabackblätter ist für das ganze Zollgebiet (ein⸗ schließlich der Steuer) ein Betrag von S9, 4 S ermittelt wor en, gegen 76M I im Vol jahre. Aus der inländischen Takacksteuer find 1896 s07 1244 Millionen Mark, aus dem Eingangezoll für aus- ländischen Taback 514 Millionen Mark gelöst worden, und nach Abzug der Ausfuhr-⸗Vergütungen verblieb ein Abgabenerttag von sß3,.3 Millionen Mark für Taback aller Art oder 1,19 6 auf den Kopf der Bevölkerung (l, 14 M 1595/96). Der Verbrauch von Taback⸗

fabrikaten betrug, auf fabrikationsreffen Taback umgerechnet, im Durchschnitt der 86 Jahre 1891/97 158 kg auf den Kopf der Be⸗ völkerung gegen 1,55 kg auf den Kopf un Burchschnist der letz ten 36 Jahre (von 1861 anj. ;

Dacselbe Vierteljahrsheft zur Statistik des Deutschen Reichs enthält auch vorläufige Mittheilungen Über die im vierten Vierteljahr 1897 und im ganzen Jahr 1597 eröffneten und beendeten Konkurgrger— fa bren und zum Vergleich die endgültig festgestellten Zahlen des vierten Vierteljahrs 1806 und der Jahre 1856 und 1895.

Viertes

Vier leljahr Jahr 1897 L ishs 1897 18961895 Es kamen zur Zählung: neue Konkurse 180 1730 6954 6760 7111 davon wurden wegen Massemangels (. k lz9 155 53 379 36h ö ,,, 16665 1587 6313 6190 6431 von den letzteren hatte der Gemein⸗ schuldner ausschließl. die Eröffnung , 1033 1014 3923 3881 4155 Die neuen Kankursberfahren betrafen: . physische Personen.. 1601 1516 6086 5837 6202 darunter weibliche... 158 169 624 616 679 , ,,, 127 129 563 582 593 Dan delbgesenschaften .. 6 6 2a, zs 236 Genossenschaften . 5 11 26 5 andere Gemeinschuldner 9 2 36 43 27 Es wurden beendete. 1669 1509 Botz S242 66e davon durch Schlußvertheilung. 127 1044 1063 4177 4097 durch Zwangsbergleich.. 378 405 i485 1610 170 wegen allgemeiner Einwilli⸗ ung, 40 4 134 1663 166 86 a , nn, 115 107 376 386 395 ein äubigerausschuß war in k Hr r e K 575 509 2022 2120 2169 ö . Konkursverfahren be⸗ rafen: physische Personen.... 1443 1377 5283 5494 5526 darunter weibliche 130 148 518 593 547 ,,, 138 151 489 570 508 Handels gesellschaften.... 62 60 231 2277 296 Genossenschaften ..... 8 5 2 29 13 andere Gemeinschuldner .. 6 34 31 19 Die durch Zwangs vergleich beendeten Konkursverfahren schlossen ab mit einem Prozentsat z von 16 bis über 90 in ... Fallen 1 2 . 1 2 3 . h ö, K ; 3 9891 27 25 33 ,,, 15 151 61 59 52 ö kN, 35 35 124 171 167 . 35. . 38 209 1136 132 141 ö 9 16 153 13 13s . 23. 5 44 54 188 203 200 3 ö . 52 55 223 243 261 . 1, 64 64 246 273 296 . 1 32 34 137 148 199 k 5 . 36 2 136 146 162 w 8 11] 32 50 39