Abg. Hanssen (Däne) bemerkt, . in Nordschleswig ähnliche Schuljuftände herrschten, wie sie die Polen in Bezug auf Dosen und Westpreußen geschildert hätten. Man habe dänischen Lehrern die Konzession veragt, weil sie dänischen Vereinen angehörten. Dabei ehöre der a. e Lese⸗ und Schreibunterricht garnicht zu den nterrichtsgegenständen der Preußischen Schulen. Der Minister möge in dieser Frage eine feste Stellung einnehmen.
Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten Dr. Bosse:
Ja, meine Herren, auf diese bestimmte Frage des Herrn Ab— geordneten bin ich ihm, glaube ich, eine Antwort schuldig. Wir sind im allgemeinen mit dem Gang, den die Bekämpfung der dänischen Agitation in Nordschleswig genommen hat, sehr zufrieden. Das Votum der schleswig ⸗holsteinischen Synode ist für uns ein erfreuliches Zeichen, daß in den weitesten Kreisen, auch in solchen, die früher zweifelhaft gewesen sind, mehr und mehr das Vertrauen ge wachsen ist, daß die Sprachenpolitik der Regierung in Nordschleswig richtig ist.
Es ist wahr, daß wir den dänischen Privatunterricht dort in Nordschletzmig im Ganzen und Großen bekämpfen. Das thun wir deshalb, weil dieser Privatunterricht in der dänischen Sprache noch wesentlich das Gepräge trägt einer Maßnahme der dortigen politischen, deutschfeindlichen dänischen Agitation. (Sehr richtig! rechts.)
Ich kann daher die Frage des Herrn Abgeordneten nicht generell dahin beantworten, daß wir jeden dänischen Sprachunterricht verbieten werden, auch nicht, daß wir den dänischen Sprachunterricht in Zukunft zulassen werden, sondern ich kann nur sagen, wir werden in jedem einzelnen Falle es davon abhängig machen, ob wir die Ueberzeugung gewinnen, daß es sich hier um eine Maßnahme dänischer und deutsch⸗ feindlicher Agitation handelt. Wo das der Fall ist, werden wir den dänischen Sprachunterricht nicht zulassen, weil er in der That ein Ge—⸗ biet berührt, das auch in die Aufgabe unserer Volksschule gehört.
Abg. Hansen⸗Oldenburg (fr. kons) schließt sich diesen Aus⸗ führungen an. Es müsse endlich Friede in Nordschleswig einziehen, und die Dänen müßten einsehen, daß sie mit ihren Agitationen ihren eigenen Landsleuten schaden. Wenn die Herren Johannsen und Ge⸗ nossen von Landsleuten sprächen, so hätten sie wohl die Nationaldänen im Auge, deren Beifall sie fänden und für die sie sprächen, obwohl
e hier im Abgeordnetenhause säßen und den Eid auf die preußische erfassung geleistet hätten. Die Regierung müsse auf die dortige Verhetzung ein wachsames Auge richten.
Abg. Fuchs (Zentr.): Der Abg. von Eynern bat die beweislose
Behauptung aufgestellt, daß ich sozialdemokratische Reden gehalten habe.
at er je eine Rede von mir in einer Volkäpersammlung gehört?
itiert hat er sie nicht. Ich fordere ihn auf, seine ehrenrührige Be⸗ Pauptung zu belegen oder künftig solche Anzapfungen zu unterlassen. Wir sind für die Rechte und Pflichten der Arbeiter so gut wie für die der Arbeitgeber eingetreten, und das werden wir auch serner thun. Herr von Eynern hält die Redemptoristen für gefährlich, und doch hat er nie einen gesehen. Ueber die Thätigkeit der Jesuiten haben sich Landräthe sehr günstig ausgesprochen; sie hätten die Staatsautorstät gestärkt und für die Mäßigkeit gewirkt. Eine exceptionelle Behandlung verlangen wir nicht, sondern nur die Gleichberechtigung, wie sie uns durch ein Königswort verbürgt ist. Tausende von Ordensbrüdern essen noch das Brot der Verbannung; sie sind dazu verurtheilt ohne Recht und Richterspruch. Wer behauptet denn noch, daß der Erzbischof von Köln Stroh geflochten habe? Behauptet wurde nur, daß er in den Listen als Strohflechter aufgeführt worden ist. Wahr ist aber, daß der Erzbischof in Gesellschaft von Verbrechern spaseren gegangen ist, daß ein Mörder ihm bei der heiligen Messe gedient hat. Für die be⸗ sonnene Art des Abg. von Plettenberg, mit der er die konfessionelle Frage erörtert hat, bin ich ihm dankbar. Möge dieser Ton im Evangelischen Bunde die Regel werden!
Abg. von Eynern (nl): Der Abg. Fuchs hat die Richtigkeit meiner Behauptungen über den sozialdemokratischen Charakter seiner Reden heute selbst bestätigt. Aber ich nehme meine Parallele zurück. Tein Sozialdemokrat würde sich so ausdrücken, wie es heute Herr Fucht ö hat. Er hat die Sozialdemokraten übertrumpft.
Abg. Dr. Por sch: Ich will es der General⸗Synode nicht ver⸗ argen, daß sie gegen die Encyklika des Papstes Widerspruch erhoben hat. Die Protestanten nehmen bei der geschichtlichen Darstellung katholischer Dinge doch auch kein Blatt vor den Mund, ohne daß der Kultus, Minister dagegen eingeschritten ist. Die Existenz des Evange= lischen Bundes wird mit den Katholikentagen und einer Begrüßungs⸗ rede in Mainz begründet. Von Glaubengunterschieden war dort nicht die Rede; es fiel nur der nicht ganz korrekte Ausdruck: Katholisch ist Trumpf. Dagegen spricht man im Evangelischen Bunde von Papismus und Jesuitismus im Zusammenhang mit der katholischen Kirche. Ich erinnere nur an die Aeußerungen in Krefeld, Herr von ,,, möge seinen Einfluß anwenden, damit künftighin solche
eußerungen unterbleiben. Was den Erzbischof Melchers betrifft, so hat ein Mitglied unserer Partei irrthümlich im Reichstage ge. sagt, der Erzbischof sei mit Strohflechten beschäftigt worden, das hat hier der Justiz⸗-Minister dahin richtig gestellt, daß er als Strohflechter in den Listen geführt worden sei. habe aber in unserer Presse nicht gefunden, daß jene falsche Behauptung wiederholt worden ist. Einzelne Behauptungen des Ministers sind allerdings bestritten oder richtig gestellt worden. Darin läge nur eine Agitation, wenn man in unrichtiger Weise die Massen aufreizte. Eine Kritik der ministeriellen Aeußerungen dars doch nie⸗ mand verwehrt werden. Für die Imparität gegen die Evangelischen erwarte ich den Beweis. Ob in der Akademie in Münstex das katholische Element bevorzugt werde, weiß ich nicht; diese Akademie hat aber stiftungsmäßig einen katholischen Charakter, und darum kann sie nicht zum Vergleich herangezogen werden. Man muß uns doch auch Zahlen vorführen. Die Meinung der Kandidaten, daß ihnen katholische Bewerber vorgezogen werden, beweist garnichts. Wir ber- langen nur, daß die . che Kirche in Preußen in ihrer Eigenart bestehen bleibt, wie es bis 1870 gewesen ist, ohne daß es dem Staat zum Schaden gereicht hat. ö . .
Abg. Johannsen bestreitet, daß nur die dänischen Agitatoren an der Üinzufriedenheit mit den Schulverhältnissen in Nordschleswig Schuld feilen. Wenn das der Fall wäre, brauchte der Minister ja nur den Grund der Unzufriedenheit zu beseitigen, um die Agitation lahm zu legen. Er, Redner, sei sich einer solchen Macht über die Bevölkerung nicht bewußt, um ste durch Agitation aufregen zu können. Die Beyölkerung selbst sei mit den Verhältnissen unzufrieden. Seine Landsleute seien die Nordschleswiger, aber im staatgrechtlichen Sinn sei er preußischer Staatsbürger, als solcher i er hier im
ause. Er stehe noch auf dem Boden des Artikelz V des Prager riedens. (Rufe bei den Nationalliberalen: Ist ja aufgehoben) iese Aufhebung können wir nicht anerkennen. Weder er, noch sein Freund Hanssen habe jemals den Cid auf die preußeische Verfassung verletzt. Wenn ihm außerhalb des Haufes diefe Beleidigung gesagt würde, würde er sie ganz anders zurückweifen. Der Kultus, Hefnister
müsse die Verhältnisse bessein, ab i Beri . manisierenden . gen, JJ
Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten Dr. Bosse: Meine derren! Nur zwei Worte. Widerlegt hat uns der Herr Vorredner nicht. Ich bin auch garnicht willens, seine diplomatischen und völkerrechtlichen Deduktionen über aufgehobene Artikel zu wider legen (Heiterkeit); ich glaube nicht, daß es dessen bedarf. Ich habe nur das Bedürfniß, einen Ausspruch von ihm hier richtig zu stellen.
Er hat bestritten, daß die Agitation in Nordschleßzwig auf der Selte läge, die ich vorhin bezeichnet habe. Meine Herren, daß es mit dieser Agitation nicht so ganz leicht zu nehmen ist, das können Sie daraus ersehen, daß der nordschletszwigsche Schulverein
recht eigentlich ein Verein der Agitation ift, wie der Herr Abgeordnete wohl zugeben wird, da er in seinem Aufrufe von 18983 als die Auf⸗ gabe in Nordschleswig bezeichnet, alles zu thun, um die Mutter⸗ sprache und den dänischen Geist bei den Kindern und der Jugend zu schützen und ju pflegen, damit sie einst als ein wohlaufgeklärtes und kräftig dänisches Geschlecht (hört! hört) das gegenwärtige er setzen sollen‘.
Nun, meine Herren, das genügt, um die Agitation zu kennzeichnen. Wenn nun der Herr Abgeordnete gesagt hat, ich solle mich nicht auf die Berichte der Germanisatoren verlassen, die alle Dinge in
Nordschleswig durch die Brille des Fanatismus sehen, so muß ich
diese Aeußerung und diese Warnung ablehnen. Denn, meine Herren,
diese Germanisatoren sind nichts Anderes als treue deutsche und preußische
Beamte, die dort auf vorgeschobenen Posten stehen (Bravo!),
in einer gefährdeten Gegend, und denen es wahrhaftig nicht leicht
wird, gegenüber diesen dänischen Agitalionen ihre Pflicht jzu thun.
Daß sie ihre Pflicht thun, daß sie die Augen aufmachen, daß sie uns
aufklären über die Gefahren, die dort dem Deutschthum drohen, dafür
sind wir ihnen Dank schuldig, und dafür wird ihnen das Vaterland
noch einmal danken. (Lebhafter Beifall.)
Abg. Dr. Friedberg: Im Reichstage hat der Abg. Lieber, der größte Diplomat des Zentrumz, selbst das Märchen von dem stroh—⸗ flechtenden Erzbischof Melchers erzählt, Es ist auch schon die Be— hauptung richtig gestellt, daß der Erzbischof mit Verbrechern hahe zu, sammen spazieren gehen müssen. Die Kirche muß sich dem Staat unterordnen. t dem Zentrum werden wir uns allerdings darüber nicht verständigen können,
Abg. Dr. Porsch; Herr Lieber hat von jener Angelegenheit ge— sprochen, bevor der Justiz⸗Minister sie aufklärfe. Die Beamten, die jetzt berichten, daß der Erzbischof allein spazieren geführt worden sei, sind doch vor 20 Jahren wobl noch nicht dort gewesen, und es siad eben Gegenbehauptungen darüber aufgetaucht. Die katholische Kirche in ihrer Eigenart muß vom Staat respeltiert werden, natürlich lebt sie innerhalb det Staats, aber die Staatsgesetze müssen ihre Eigenart respektieren. Der Staat darf von der Kirche niemals etwas verlangen, wovon er sich sagen muß, daß die Kirche e nicht gewähren kann.
Abg. Hans en Oldenburg weist darauf hin, daß dle dänische Bevölkerung Nordschleswigs sich immer noch auf den Artikel V des Prager Frledens berufe und damit agitiere, obwohl dieser Artikel durch einen besonderen Staatévertrag zwischen Preußen und Oester reich aufgehoben worden sei. ;
Abg. Jür gensen (ul.) behauptet, daß Herr Johannsen die Un⸗ wahrheit gesagt habe, indem er die dänische Agitation bestritten. (Präsident von Kröcher macht den Redner darauf aufmerksam, da der Vorwurf der Unwahrheit unparlamentarisch sei Redner weist an einzelnen Beispielen nach, daß eine nationaldänische Agitation be⸗ stehe, an der sich die Herren Johannsen und Hanssen betheiligten und di an ö. Lozreißung Nordschleswigs vom preußischen Staat ge⸗ richtet sei.
Abg. Johann sen bestreitet die Richtigkeit der einzelnen Be—⸗ richte, auf welche sich Herr Jürgensen berufen hat.
Abg. Stöcker (b. k. P.) erwidert dem Abg. Porsch, daß das Urtheil des Papstes über die Reformation nicht dadurch besser werde, daß es sich auf frühere Zeiten beziehe. Der Papst sei eine von 200 Millionen Katholiken anerkannte Autorität, und seine Worte würden gläubig hingenommen. Da Wort des Papstes könne man nicht mit einer Aeußerung eines beliebigen Geistlichen vergleichen, da müßte man schon Worte eines evangelischen Königs zum Vergleich heranziehen, und ein solcher habe sich niemals ähnlich über die katho⸗ lische Kirche geäußert. Bei solchen Angriffen sei ein konfessioneller Friede nicht möglich.
Damit schließt die Die kussion. ö
Das Gehalt des Ministers und das Kapitel „Ministerium“ werden bewilligt.
Gegen 335 Uhr wird die weitere Berathung auf Mittwoch 11 Uhr vertagt.
Handel und Gewerbe.
Heute Vormittag 11 Uhr fand im Reichsbankgebäude die ordentliche Generalversammlung der Reichsbank⸗ antheilseigner statt. Es waren nach Maßgabe des Statuts G17 2103 Stimmen vertreten. Den Vorsitz führte in Behinderung des Reichskanzlers der Präsident des Reichsbank⸗-Direktoriums, Wirkliche Geheime Rath Dr. Koch. Dieser gab eine kurze Uebersicht der Entwickelung des letzten Geschäftsjahrs im Anschluß an den gedruckten Bericht, erklärte die Dividende, gedachte mit ehrenden Worten der verstorbenen Mitglieder bezw. Stellvertreter von Mitgliedern des Zentral⸗-Ausschusses und schritt sodann zur Vornahme der Ergänzungswahlen. Zu Mitgliedern des Zentral-Ausschufsses wurden die Herren Ge—⸗ heimen Kommerzten⸗Räthe von Hansemann und von Men⸗ delssohn⸗Bartholdy, Stadtrath Kaempf und Kaufmann Ad. Woermann (Hamburg) wiedergewählt und an Stelle des verstorbenen Herrn Geheimen Kommerzien⸗Raths, General⸗Konsuls Schwabach Herr Kommerzien⸗Rath Engelbert . neugewählt, zu Stellvertretern an Stelle der verstor=
enen Herren Rieß und General-Konsul William Schönlank die Herren Dr. Paul Schwabach und Kommerzien-Rath Fritz riedländer, sowie an Stelle des Herrn Kommerzien-Raths Hardt der Banquier Herr James Hardy neugewählt.
Dem Verwaltungsbericht der Reichsbank für das Jahr 1897 sind folgende, Mittheilungen entnommen: Der Gesammtumsatz der Reichsbank betruglim Jahre 1897 142 110 610 00 . d. i. gegen das Borjahr mit 131 499 193 300 6 mehr 10611417 600 16 Der Bank ⸗ zinsfuß berechnet sich im Durchschnitt des Jahres 1897 auf 3805 0ss für Wechsel und auf 4 5b6 bezw. 4, S066 oo für Lombard, Darlehen. Die Zinsfuß, ermäßigung bei der Beleihung von , des Reichs und der Bundesstaaten ist vom 1. Juli ab in Wegfall gekommen. An Banknoten sind durchschnittlich 1 085 704000 ges im Umlauf und mit S027 durch Metall gedeckt gewesen, Im Giroverkehr hat der Umfatz einschließlich der Ein und Auszahlungen für Rechnung des Reichs und der Bundesstaaten rund 119 0657 Millionen betragen. Am Jahresschluß beliefen sich die Guthaben der Giro-Kunden auf rund 332 105 006 66. An Zahlungsanweisungen wurden 6799 Stück über 122 631 361,16 SS ertheilt. Wechsel wurden gekauft oder zur Einziehung übernommen 4268 291 Stück über 7 681 135 706,02 ( Darunter befanden sich 358 8989 Platzwechsel über 9a6 126 389, 18 4, welche für Rechnung der Giro⸗Kunden kostenfrei eingezogen worden sind. Von den angekauften Wechseln betrugen 3865 478 Stück je 109 und weniger. Von den Ende Dezember 1887 im Bestande verbliebenen inländischen Wechseln wurden fällig: binnen 15 Tagen 321106 200 , binnen 16 is 30 Tagen 134 574 900 Hα, binnen 31 bis 60 Tagen 194 089 300 66 und binnen 61 bis 90 Tagen 1166659 800 S6, zusammen 7665 440 300 6. An Lombard“ Darlehen wurden ertheilt 1552 955 729 S6. und blieben am Schluß des Jahres 1857 ausgeliehen 172 668 0 . Die Wechsel⸗ und Lombard Anlage hat durchschnittlich 753 987 00) betragen. Die Grundstücke hatten am Ende des Jahres 1897 einen Buchwerth von 33 452 700 66 Offene Depots waren Ende 1897 255 618 Stück im Nennwerth von 2768 641 753 6 in 3778 ver⸗ schiedenen Effektengattungen niedergelegt. Von den verwahrten
Werthpapieren wurden im Laufe des Jahres 106 906 510,090 .
insen und Gewinn -Antheile für die Deponenten eingezggen und ver. . Der Gesammtgewinn hat für das ahr 1897 be tragen 32 659 101,54 ½ Davon gehen ab: I) die Verwaltunge⸗ kosten mit 10 255 519 15 Æν6, 2) die Ausgabe für Anfertigung von Banknoten von 410 105 16, 3) die vertragsmäßige Zahlung an den preußischen Staat von 1365 730 S, 4) für zu zahlende Notenstener nach 9, 10 des Bankgesetzes 7657 916, 85S tz zusammen 13 367 276 o M0 Es bleibt daher ein Reingewinn von 19 336 331 30 Dabon erhalien: die Antheilseigner 34 o von 129 0090 009 (, 200 000 , und ven dem Ueberreste von 15 196 3831330 M die Reichskasse 9 897 623, 93 , die Antheilseigner 5 299 297,97 46, zu— fammen! wie oben 15 196 831, 99 M Dem Gewinn der Antheslgeigner von 5 299 207,97. 6 treten hinzu die am Schtuffe des Jahres 1896 unvertheilt gebliebenen 652, 91 M, dag sind zusammen 5 305 770, 80 ς6, wobon auf jeden Antheilschein der Reicksbank als Rest⸗Dibidende 132 60 , mithin auf sämmtliche 46 0600 Antheile 5 304000 0 entfallen und der Rest von ö der späteren Berechnung vorbehalten bleibt, Hiernach erhalten die An, theilseigner für das Jahr 1897 auf jeden Antheil von 3000 A6 zu der bereits empfangenen Dividende von 105 „60 noch 132. 60 1060 RJ. Dividende, zufammen mithin 237, s0 46, was einen Ertrag von 7, Q20 /o darstellt.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks
ö ö der R! r und in Oberschlesien. An der Ruhr find am 8. d. M. gestellt 13 541, nicht recht- zeltig gestellt keine Wagen.
n g.
Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin standen die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Grundstück zu . an der Potsdamerstraße belegen, der Frau Maurermeister Agnes Scheidler, geb. Drasfke, zu Berlin gehörig; Fläche 46 a; für das Meistgebot von 40 050 6 wurde der Kaufmann Wilhelm Gumpertz zu Charlottenburg, Augsburgerstraße 60, Ersteher. Grundstück zu Friedenau, eingetragen zu Deutsch⸗ Wilmersdorf, an der Niedstraße belegen, dem Zimmermeister Carl Stefan und dem Bauunternehmer Paul Golnik, gehörig; Fläche 9,zỹ 2; für das Meist lebot von 116 360 6. wurde, der Tischlermeister Wilhelm Richter zu Berlin, Schönleinstraße 13, Ersteher. —Grundstück zu Schöneberg, Sedanstraße 45, dem Geheimen Ober · Finanz Rath 9. D. Hugo Nicolay zu Berlin gehörig; Fläche 534 a; Nutzungswwerth 7290 S; für das Meistgebot von 105 9090 M. wurde der Rentier Carl Türpe zu Schöneberg, Goltzstraße 48 zur Zeit in Berlin, Gneisenaustraße 45, Srsteher. — Grundstück zu roß-Lichterfelde, Dürerstraße 47, dem Drechslermeister Farl Finkendey, ebendaselbst wohnhaft, gehörig; Fläche 17,15 a; Nutzungswerth 3420 Se; für daz Meistgebot von 45 9560 66 wurde Frau Johanna Baniecki zu Steglitz, Lindenstraße 32, Ersteherin. — Grundstück zu Groß ⸗Lichterfelde, Margarethenstrahe 8, dem Zimmermeister Johannes Schmidt zu Berlin gebörig; Fläche F331 a; Nutzungswerth 2100 e½ς; für das Meistgebot von o5000 S wurde . Auguste Caro zu Berlin, Genthinerstraße 13, Villa K., Ersteherin. — Grundstück zu Lichten—⸗ berg, Parzelle 60 belegen, dem Schlächtermeister Wilhelm Preuß zu Friedrichsberg gehörig; Fläche 4,89 a; Nutzungswerth 1345 SY; für das Meistgebot von 500 S wurde der Guts hesitzer Wilhelm Lehne zu Lichtenberg, Dorfstraße 34, Ersteher. — Grundstück zu Lichtenberg, an der Mainzerstraße belegen, dem Maurermeister Hermann Hoffmann zu Berlin, Weiden⸗
weg 42, gehörig; Fläche 3,44 a; für das Meistgebot bon 57 850 S wurde der Kaufmann Johann Koch zu Berlin, Liebigstraße 22, Ersteher. Grundstück zu Lichten berg, an der Matnzerstraße belegen, dem Maurermeister H. Hsff⸗ mann gehörig; Flache 3,25 a; für das Meistgebot von 97 00 a wurde der Kaufmann Johann Koch zu Berlin, Liebigstraße 22, Ersteher. — Eingestellt wurde das Verfahren der Zwangsver⸗ steigerung der nachbezeichneten Grundstücke: zu Schild ew, Dorf straße 5a belegen, dem Milchpächter August Ehrhardt u Schildow gehörig. Grundstück zu Schöneberg, KRyffhäuserstraße 13, dem Kaufmann Otto Tiedekde gehörig. — Aufgehoben wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung der zu Rosenthal, an der Schönhauser Grenze, bezw. Aborn Allee be—⸗ legenen, dem Gärtner Friedrich Louis Max Engel zu Nordend Rosenthal gehörigen Grundstücke.
— In der letzten Versammlung des Deutschen Vereins für den Schutz des gewerblichen ige nt hums hielt Her. Dr. Richard Wirth aus Frankfurt a. M, einen Vortrag über die Handhabung der Vorprüfung der zum Patent angemeldeten Er— sindungen durch das Patentamt und seine Wirkungen. Wegen vor—⸗ gerückter Stunde wurde beschlossen, die Diskusston über dieses Thema bei der nächsten Zusammenkunft fortzusetzen, die morgen, Donnerstag, den 10. März, Abends 8 Uhr, im Saale des Kaiserlichen Patentamtz stattfinden wird. Gäste sind willkommen. ;
— Der Aussichtzrath der Chemischen Fabrik auf Aktien (vorm. G. Schering) hat in seiner gestrigen Sitzung die Divi⸗ dende für das letzte Geschäftsjahr auf 76 Y festgesetzt; für 1886 wurde ein Gewinn von 110 vertheilt. Die Generalversammlung findet am 26. März statt.
In der gestrigen ,. der Vereinigten Bautzner Papierfgbriken fanden die vom Aufsichtgsrath und dem Vorstaͤnde gemachten Vorschläge, laut welchen die Dividende für das Betriebsjahr 1897 mit 109060 bemessen wurde, Genehmigung. Die Dividende kann vom 10. Marz d. J, ah erhoben werden.
— Die Einnahmen der Marienburg Mlawkger Eisen⸗ bahn betrugen im Monat Februar 1898 nach vorläuftger Fest= stellung 138 000 ½ gegen 151 000 M nach vorläufiger Feststellung im Februar 1897, mithin weniger 13 000 46
— Der Aufsichtsraih der Halleschen Maschinenfabrik und Eßtsengießerel hat beschlossen, der Generalversammlung, die. auf den 26. April einberufen wird, die Vertheilung einer Dividende Hon 35 6, vorzuschlagen; für das Vorjahr betrug der vertheilte Gewinn 35 0so, ; .
— Die diesjährigen Wollmärkte im Königreich Sach sen 6 . in Kamen; am 16. Juni, in Leipzig am . und
Juni.
— Dem Geschäftsbericht der Oldenburger Versicherungs⸗ Gesellschaft für das Jahr 1897 sind folgende Mittheilungen ent—= nommen; Die Versicherungssumme ist in der Feuerversicherung bon 643 810 089 6 auf 663 801 230 e gestiegen. während die Prämien⸗ einnahme 915 411 6 gegen 919 167 6 im Vorjahr betrug. In der Glasversicherung sind infolge von Aufhebung ungünstiger Ver. sicherungen die Versicherungssumme von 3618 601 6 auf 3 332 663 und die Prämieneinnahme von 77192 S6 auf 65 480 4 zurück gegangen. Für Rückversicherung sind von der Prämienelnnahme 263 255 60 (1896 262 627 *) abgegeben. Die Ueberträge auß den Prämien für eigene Rechnung haben sich von Hos 961 c auf. 911 830 6 erhöht. An. Zinsen wurden 661 4 mehr vereinnahmt als im Vorjahr. Die Feuer- und Glatt. schäden haben für eigene Rechnung 360 646 * (18936 301 287 4 gekoftet, die Geschäftsunkasten haben 248 452 M (1836 243 819 4 betragen. Von dem Reingewinn von 237 145 M erhalten nach dem Geseüschaftsvertrag die Rücklage für das Grundvermögen (wapital⸗ Reservesondz) 20 So, der Direktor 5 oo, der stellvertretende Direltot 1os, die Beamten⸗-Unterstützungskasse 1100, in Summa 6s 2lß c Der Generalverfammlung wird vorgeschlagen: 2. als Gewinnanthel der Aktionäre 144 000 M zu bestim amen, das sind 24 0/9 des bagr ein. gezahlten Grundpermögens oder 72 6 für jede Attie; b. der Rücklage für unvorhergesehene an 27 930 46 zu überweisen. Nach Genehmigung des Rechnungsabschlusses durch die Generalversammlung werden sich die Reserven der Gesellschaft wie folgt stellen; Kapttal-Reserbe 660 819 S, Reserve für unvorhergesehene Fälle 453 725 6, Prämien- Reserve 911 830 4 .
(Schluß in der Zweiten Beilage.)
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