Entgleisungen auf freier Bahn. 2
. ar n gah ö 9 usam men stöße auf freier .
5u . in Stationen 24 sonstige Betriebsunfälle. 63
zusammen NI Die Betriebslänge betrug 40 974 km, an Zugkilometern wurden geleistet 29 361 497, sodaß je ein un al 191 Rm Betriebs länge oder auf 139 817 Zugkilometer entfällt.
Bei den Unfällen wurden: tz 7 . meh ene 8 38 Bahnbeamte und Bahnarbeiter im Dienst.. 365 165 Post⸗, Steuer⸗, Telegraphen⸗, Polizei⸗Beamte ꝛc.
,, 2 fremde Personen, einschließlich der nicht im Dienst befindlichen Beamten und Arbeiter, aber ausschließlich der Selbstmörder 19 15 zusammen 63 170 Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Großherzoglich
mecklenburgische Ober-
olldirektor Kunckel abgereist.
ist von hier
Stettin, 10. März. Der Propinzial-Landtag der Provinz Pommern nahm in seiner heutigen Sitzung Wahlen vor und erledigte Rechnungssachen. Die Vorlage, be⸗ treffend die Erhöhung der Gehälter der Provinzialbeamten und Lehrer der Provinzlalanstalten, wurde mit vereinzelten Ab— weichungen von den Beschlüssen des Provinzialausschuffes an⸗ genommen. Der Provinzialhaushaltg, Etat für 1898/99 wurde der Vorlage des Provinzialausschusses entsprechend genehmigt und festgestellt Die Provinzialabgaben sind gegen das Vor— jahr unverändert geblieben. Der Ober⸗Präsident, Staatg⸗ Minister von Puttkamer schloß darauf den Provinzial Landtag mit einem kurzen Rückblick auf das Ergebniß der Ber— handlungen. Die Versammlung trennte sich nach einem be— ,,, Hochruf auf Seine Majeftät den Kaiser und König.
Münster, 10, März. Der Provinzial-Landtag der Provinz Westfalen, welcher seit dem 27. v. M. hier tagt, ist nach Beendigung der heutigen Plenarsitzung durch den Königlichen Landtagskommissar, Wirklichen Geheimen Rath, Ober⸗-Präsidenten Studt mittels folgender Ansprache geschlossen
worden: Hochgeehrte Herren!
Ihre . in deren Verlauf Fragen von erheblicher Tragweite für die Wohlfahrt, und die welter, Entwickelung der Probinz ihre Lösung gefunden haben, sind zum Schlusse gedieben.
Bei erneuter Erwägung der für und gegen die Neugestaltung der Vertretung des landwirthschaftlichen Beruftzftandes sprechenden Gründe haben Sie sich dahin entschieden, in Uebereinstimmung mit den Beschlüssen des landwirthschaftlichen. Probinzialvereing die Grrichtung einer Vandwirthschaftstammer für die Provinz Westfalen bei der König= ichen Staatsregierung zu befürworten. Mit Rücksicht auf den stetig wachsenden Geschäfttzumfang der Landesbank der Provinz Westfalen haben Sie nach sorgfältiger Prüfung deg Bedürfnissetãz zur Aufnahrne Liner Provinzial Anleihe von. v0 Millionen Mart bebufs weiterer Verstärkung der Betriebgmittel der genannten Bank Ihre Zustimmung ertheilt. Die Erwirkung des dangch erforderlichen Allerböchsten Privilegiums wird hei den Herren Ressort. Ministern beantragt werden.
Durch die von Ihnen . Betheiligung des Propinzial⸗= verbandes bei dem Bau verschiedener Nebenbabnen ist einerseit den in Betracht kommenden Städten und Landgemeinden eine wesentliche Verbesserung ihrer Verkehrsverhältnisse in Aussicht gestellt, anderer- seits der Probinzialverwaltung ein . Ginfluß auf die Unter⸗ nehm ungen der Westfälischen Landeseisenbahn⸗Gesellschaft gesichert.
Als besonders erfreulich ist der Beschluß zu begräßen, nach welchem der Provinzialperband gemeinsam mit der Stadt Minden, deren opferwilliges Vorgehen größter Anerkennung werth ist, die für den Ausbau des Rhein⸗Weser, Glbe⸗Kanals staatlicherseits geforderten Garantieverpflichtungen hinfichtlich der auf die Prohinz Westsalen entfallenden Strecke übernommen bat.
Im Zusammenhange mit der Feststellung des neuen Provinzial⸗ haushaltsplang haben Sie für die Urbarmachung von Oedländereien . ö andere gemeinnützige Zwecke ausgiebige Mittel zur Berfügung
estellt. f Die Beamten des Provinzialperbandes haben Sie durch die den selben nach dem Vorgange der Staatsverwaltung bewilligte Auf- besserung ihrer Besoldungen, wie auch der Bezüge für ihre Hinter—
bliebenen zu stetem Danke verpflichtet.
Hochgeehrte Herren! Bei Beendigung Ihrer geschäftlichen Thätigkeit für die laufende Wablperiode dürfen Sie mit voller Genugtbuung auf die Erfolge Ihres . Wirkens zurückblicken. Durch die auf den verschiedensten Gebieten der Gesetzgebung und Verwaltung von Ihnen abgegebenen Gutachten und gefaßten Beschlüsse haben Sie um das ö Staats und der heimathlichen Provinz dauernde Verdienste erworben.
Im Auftrage Seiner Majestät des Kaisers und Königs erkläre ich den 39. Propinzial⸗Landtag der Provinz Westfalen für geschlossen.
Nach dieser Ansprache ergriff der Vorsitzende des Provinzial⸗ Landtage, Wirkliche Geheime Rath von Oheimb das Wort und brachte am Schlusse ein dreifaches Hoch auf Seine Majestät den Kaiser und König aus, in welches die Mitglieder des Provinzial-Landtages lebhaft einstimmten.
Bayern.
Die Kammer der Reichsräthe hat, dem ‚W. T. B.“ Kiel, in ihrer gestrigen Sitzung bezüglich der von der ammer der Abgeordneten abgelehnten Gehaltserhöhung ür die katholischen und protestantischen Geistlichen eschlossen, nicht nur die Regierungsvorlage wiederherzustellen, fondern insofern noch tier gf. hinguszugehen, als die Gehalts⸗ ulgge für katholische Geistliche schon nach 10, 15 und 25 ahren statt nach io, 20 und 36 Jahren eintreten soll, was ein ehr von 124 900 S zu Gunsten der katholischen Geistlichen . der Regierung vorlage ausmacht. — Die Kammer er Abgeordneten , gestern die Berathung des Stats der Post und Tekegraphic,. Im Laufe der Generak— debatte bemerkte der Minister⸗Präsident Br. Freiherr von Crailsheim, daß die Frage der Privatposten nur reichtz⸗ i geregelt werden könne. Im weiteren widerlegte der Ninister die ehauptung, daß die Reichsposibeamten, besonderg die unteren, höher bezahlt seien als die bayerischen. Gine . ung des Telephon⸗Abonnements würde höchstens die utto⸗Rente, nicht aber die Netto⸗Rente erhöhen.
Sachsen Das „Dresdner Journal“ . das Gesetz, be⸗ treffend die Umwandlung der als Staatsschuld über⸗ nommenen ursprünglich K / aprozentigen, jetzt 4prozentigen Priaritäts-Anleihe der vormaligen Leipzig⸗ Dresdener Eisenbahn⸗Kompagnie vom Jahre 1852 in eine 3/eprozentige Staatsschuld bezw. die Tilgung derselben. .
Baden.
In der gestrigen Sitzung der Zweiten Kammer wurde die Debatte über das Wahlrechk fortgesetzt. Von liberaler Seite sprachen, wie „W. T. B.“ berichtet, mehrere Abgeordnete dafür, daß die Regierung die Initiative in der Frage der direkten Wahl ergreifen möge. Von seiten des ö griff der Abg. Wacker den Präsidenten des Ministeriums des Innern Dr, Eisenlohr hai an und erklärte, es handle sich um ein ausdrückliches Mißirguens⸗ votum gegen den Minister und die Regierung, soweit sie mit dem Minister einverstanden sei. Der Präsident des Ministeriums des Innern Dr. Eisenlohr erwlderte, er habe seinen Kollegen das Mißtrauensvotum mitgetheilt und es sei auch als solches von denselben gewürdigt worden. Das Staats Ministerium sei aber einmüthig der Ansicht, daß mit Rücksicht auf die bekannten , der Antrag des Abg. Wacker einen AUnkaß zu weiteren Er= klärungen der Regierung nicht gebe. Von sozialistischer Seite wurde ein Antrag eingebracht, den Antrag Wacker dahin ab— zuändern, daß an Stelle des Bedauerns eine entschiedene Miß⸗ billigung über die Haltung der Regierung ausgedrückt werde. Braunschweig.
Dem gestern nach einer Pause von sieben Wochen wieder eröffneten Landtage sind Gesetzentwürfe, betreffend die Ab— änderung des Gesetzes über die Staatseinkommensteuer und die Einführung einer Er gänzungssteuer, zugegangen. Der erstgenannte Entwurf sieht, wie die Magd. Itg.“ he= richtet, statt der bisher erhobenen Einheit kuͤnftig U Einheit und einen veränderten Tarif vor. Danach sind die Ein— kommen bis 3009 M6 nach Stufen von 100 e, die bis Shh0 g nach Stufen von 200 16, bis 12 000 6 von 300 66, big 560 0900 6 von 5o0 Ke, his 1000006 von 100036 und die höheren Einkommen nach Stufen von 2900 S6 eingetheilt. Nach dem Gesetzentwurf, betreffend die Ergänzungssteuer, sollen alle Personen, deren steuerbgres Vermögen den Gesammtwerth von 6000 MS übersteigt, zur Ergän ö herangezogen werden, und zwar beträgt der uc n. bei einem Vermögen von mehr als 6000 6 bis S006 6 1,350 S; 8000 his 10 000 t. 2 S; 10000-12000 SP 256 S6 u. s. w. und steigt bei höherem Vermögen als 60 70 000 Miu bis einsckließlich 200 000 66 für jede angefangene 10 000 M um je 250 S6 Ferner ist dem Landtagè eine Vorlage, be treffend die Kündigung der 4 prozentigen allgemeinen Landesschuld, bez. deren Konvertierung in eine 3i pro⸗ zentige, zugegangen. ;
Anhalt.
Der Landtag hat gestern die Gesetzentwürfe, betreffend die Abänderung des Gesetzes über das Versammlungs- und Vereinigungsrecht und die anderweitige Feststellung des Dienst⸗ einkommens der Verwaltungsbeamten und der Justizbeamten mit Ausschluß der Richter, in dritter Lesung angenommen.
Elsasz⸗Lothringen.
Der Landesgusschuß hat in seiner Sitzung vom 9. d. M. den Etat der Landwirthschaft, den außerordentlichen Eliat der Eisenbahnen und den Etat der Forstverwaltung nach den Anträgen der Kommission in zweiter Lesung angenommen. Außerdem wurde die Einführung der Dienstalterszulagen für die Lehrer und Lehrerinnen an Taubstummen⸗Anstalten, ö Vorsteher an Präparandenschulen, sowie Lehrer, Oberlehrerinnen und Lehrerinnen der Seminare beschlossen.
Großbritannien und Irland.
Die Königin hat sich, wie W. T. B.“ meldet, gestern Nachmittag in Begleitung der Prinzessinnen Christian zu Schleswig-Holstein und Heinrich von Battenberg nach Portsmouth begeben, wo Allerhöchstdieselbe an Bord der Yacht Victoria and Albert“ übernachtete. Heute Vor⸗ mitiag hat die Königin die Reise nach Cherbourg fortgesetzt.
Im Unterhause erklärte gestern der Parlaments⸗Sekretär des Aeußern Curzon: die Regierung habe keine Nachricht von einem formellen Protest Rußlands gegen die von der Hongkong- und Shanghai⸗Bank, welche für sich selbst handele, und einem Syn⸗ dikat deutscher Banqujers abgeschlossene chinesische Anleihe. Die Bedingungen des Abkommens zwischen der chinesischen Re⸗ gierung und der xussisch⸗chinesischen Bank in Betreff des
aues und der Unterhaltung der Mandschurei⸗Vahn seien am 11.23. Dezember 1896 in dem russischen Amtsblatt veröffent⸗ licht worden. Die Mandschurei sei nicht eine der 18 Provinzen des eigentlichen China, aber sie sei sicher ein integrierender Theil der Befitzungen des Kaisers von Ching. Der britische Botschafter in St. Petersburg sei von dem Minister des Aus— wärtigen Grafen Murawjew er e , worden, daß Ruß⸗ land in China wegen der Pacht von Port Arthur und Talienman auf eine gewisse Anzahl von Jahren, sowie betreffs des Baues einer Eisenbahn nach Talienwan oder Port Arthur unter denselben Bedingungen wie bei der Mandschurei⸗ Bahn unterhandele. Die russische Regierung habe keine souveränen Rechte über jene Häfen gefordert und auch nicht gedroht, Truppen in die Mandschurei zu senden. Graf Murawjew habe ferner erklärt, daß Talienwan, falls es an Rußland verpachtet werde, dem fremden Handel wie die anderen chinesischen Häfen geöffnet sein werde. Der britische Gesandte in Peking bestätige die Thatsache dieser Verhandlungen und berichte, es sei kein Anzeichen von irgend einer Form eines Ultimgtums vorhanden, auch sei, soweit ihm bekannt, keine Zeitgrenze für die Antwort gegeben. Der britische Gesandte in Petting habe im Okiober berichtet, daß von dem russischen Geschäftsträger der Versuch gemacht worden sei, die Absetzung Kinder's als Haupt⸗Ingenieurs der Nord⸗ bahn von Tientsin nach Kirin * erlangen auf Grund des Versprechens der chinesischen Regierung, daß sie im Fall der Ausdehnung der Linie sich zuerst an russische Ingenieure und russisches Kapital wenden werde. Der britische Gesandte habe vom Tsung-li⸗amen die Zusage erhalten, daß Kinder nicht abgesetzt werden solle. Bezüglich der angeblichen Ab⸗ tretung der Deer-Inseln an Rußland erklärte Curzon, keine
Information zu haben. Auf eine Anfrage über den Ueberfall
auf den britischen Vize⸗Konsul in Sebastopol bemerkte Curzo
. ö. den Vize⸗Konsul Cooke seien . der uu f Flotte gewesen und hätten zur Zeit Uniform ge= tragen. Dle Lokalbehörden hätten sofort deren Verhastung bewirkt. Die Schuldigen würden vor ein Kriegsgericht gestellt werden. Dem bhritischen Botschafter sei von der ruffischen Regierung aufrichtiges Bedauern wegen des Angriffs ausgesprochen worden. Was den russischen Diener des Vize⸗Konsuls betreffe, so werde das Weitere von den Vorschlägen . die der Konsul mache. Ueber die cubanische Frage seien zwischen der britischen und der amerikanischen Regierung keine Mittheilungen aug⸗ getauscht worden. Die Verpflichtung der chinesischen Regierung Großbritannien gegenüber, daß es keiner anderen Macht irgend einen Theil bes Jang⸗tse kiang⸗Thales abtreten werde, beziehe sich auf das Gebiet der an den Jang⸗ise⸗kiang anstoßenden Provinzen. Da die chinesis ö die betreffende Versicherung abgegeben habe, werde die britische Regierung sie für deren Beobachtung verantwortlich machen. — Im weiteren Verlauf der Sitzung a— läuterte der Erste Lord der Admiralität Goschen den Marine Etat und h aus: er fürchte, manche Kreise würden trottz der bedeutenden Höhe der geforderten Gelder behaupten, die Admiralität thue nicht genug. Das große Schauspiel auf der Nhede von Spithegd im Jubiläume— jahre habe die Admiralität nicht geblendet; die ideale Norm sei noch nicht erreicht. Aber seit 1872 sei ein heoher Fortschritt gemacht worden. Damals seien 9i½, Mil⸗ ionen, heute 231 /a Millionen für den Marine-Etat verlangt worden. Goschen betonte, daß Großbritannien in vielen Theilen der Welt effeltipe Geschwader habe, wo andere Mächte nur einzelne Schiffe hätten. Alle jene Geschwader seien für die Jubiläums-Schau nicht gebraucht worden. Zu allen Zeiten habe i außer jenen Geschwadern auf dem Meer eine gewisse Anzahl Schiffe für den Krieg bereit halten, falls unglücklicher Weise ein Krieg entstehen sollte. Das chinesische Geschwader sei durch die Schiffe „Barfleur“ und „Victorious“ verstärkt worden, die im Mittelmeer durch die Schiffe „Hannibal“ und „Illustrious“ ersetzt würden; alles sei ruhig, ohne Prahlerei gethan. Er hoffe, man werze nicht in die Regierung dringen, Aufschluß über etwaige Diapositionen zu geben für den Fall, daß die Wolken dunkler würden, als sie gegenwärtig seien. Die Admiralität habe sorgfältige Pläne ausgearheitet, besondershinsichtlich der Bestimmungen der Kreuzer zum Schutz her Handelsrouten. Im Laufe des Jahres werde eine große allmähliche Vermehrung des Flottenpersonals statt⸗ finden, aber es sei unwahr, daß jetzt die Schiffe ungenügend bemannt ausliefen. Anläßlich des Jubiläums sei in Frank reich hehauptet worden, daß die Schwierigkeit, Mannschaften für die Floite zu erhalten, so groß sei, daß er (Goschen) neunzehn Besuche in Portsmouth gemacht habe, um die Operationen zu beschleunigen. In Deutschland behaupte man, daß nicht weniger als 20 000 Ausländer in der Flotte dienten und daß, wenn sie zurückgezogen würden, Großbritannien außer stande sei, die Schiffe auslaufen zu lassen. Beide Behauptungen, fuhr Goschen fort, seien aus der Luft gegriffen. Die unzulängliche Zahl der Offiziere gebe er zu. Was den Schiffsbau betreffe, so hoffe er, daß, da die Arbeiter nach der Beendigung des Ausstandes wieder energisch arbeiteten, die Rückstände in den Kontrakten hald eingeholt sein würden. Das ö sei nach sorgfältiger Erwägung dessen, waz andere Mächte thäten, e e ft Er hoffe, das Haus werde nicht auf Mittheilung des genauen Charakters der Schiffe dringen; er werde erst später in der Session die Einzelheiten der Schlachtschiffe und der Kreuzer mittheilen, damit das Ausland jetzt Großbritgnniens Pläne nicht erfahre— Die Kreuzer würden den speziellen Verhältnissen angepaßt sein, die im vergangenen und in diesem Jahre sich in den verschiedenen Welttheilen gezeigt hätten. Goschen schloß mit einem beredten Lobe des die Flolte beseelenden Geistes und ab dem Vertrauen Ausdruck, daß, falls der Friede gewahrt leibe, es ein Friede mit Ehren und, falls es Krieg gebe, was Gott verhüten möge, es ein von Sieg gekrönter Krieg sein werde. Im ferneren Verlauf der Debatte wurbe die Marine im allgemeinen gelobt, im einzelnen kritisiert. In Erwiderung hierauf erklärte Gofchen, daß man in Zeiten des Nothfalls, wie Sir Charles Dilke sage, besser thun würde, alle seetüchtigen Schiffe möglichst rasch zu vollenden, als Zeit und Kraft auf den Bau von Schiffen zu verwenden, die erst in 3 Jahren fertig sein könnten. England könne noch immer eine viel größere Zahl von Schiffen in kurzer Frist auslaufen lassen, als irgend eine andere Macht, mit der es in Konflikt gerathen könnte. Was die Idee Lord Beresfords
betreffe, die Schiffe, welche gegenwärtig in England für fremde Mächte gebaut würden, für England selbst zu erwerben, so sei dies ein Verfahren für den höchsten Nothfall, das nur in Kriegszeiten und durch den Drang absoluter politischer Noth⸗ wendigkeit gerechtfertigt werden könnte. — Das Haus trat alt= dann in die Spezialdebatte des Marine⸗-Etats ein, die sofort vertagt wurde.
Frankreich. Die Deputirtenkammer berieth gestern die Reform der Gewerbesteuer, welche an das inge, angefügt ist. Entgegen den Erklärungen der Minister Boucher und Cochery nahm die Kammer, wie „W. T. B.“ berichtet, mit 23 gegen 225 Stimmen einen von dem Deputirten Berry eingebrachten Abänderungsantrag an, welcher die Gewerbe⸗ steuer der großen Kaufgeschäfte beträchtlich erhöht. Danach würden die großen Kaufgeschäfte von Paris im Ganzen etwa 33 Millionen Gewerbesteuer zu zahlen haben. Italien.
In der . Sitzung der Deputirtenkammer brachte, dem W. T. B.“ zufolge, der Deputirte di Martino, unterstützt von anderen Abgeordneten, einen Gesetzentwurf ein, betreffend die Einsetzung eines Ehrengerichts, welches bel bürgerlichen Streitigkeiten, die eine Folge von Ehrenbeleidi⸗ gungen sind, zu entscheiden hätte. Die sozialistischen Deputirten brachten einen Antrag ein, welcher das Duell auf eine Stufe mit gemeinen Verbrechen stellt. Beide Gesetzentwürfe werden zunächst von den Bureaux der Kammer geprüft werden.
Spanien.
Wie die „Agence Havas? aus Madrid erfährt, ist da Gerücht von einer Ministerkrisis unbegründet. Der Minister= Präsident Sagasta erklärte, alle Minister hielten es für eine Ehrensache, im Amte zu bleiben.
— Türkei.
Aus Konstantinopel meldet das Wiener „Telegr= Korresg-Buregu“, daß Rußland bei der Pforte um die Er laubniß zur Durchfahrt zweier Kriegsschiffe durch die Darda⸗
nellen nachgesucht habe. Die beiden Schiffe seien zur Ab⸗
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