1902 / 246 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 18 Oct 1902 18:00:01 GMT) scan diff

Deutscher Reichstag. 196. Sitzung vom 17. Oktober 1902. 12 Uhr.

Tagesordnung: Zweite Berathung des Entwurfs eines Zolltarifgesetzes.

Ueber den Anfang der Sitzung wurde in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet.

Abg. Antrick (Soz., fortfahrend): Der kleinen Landwirthschaft wird durch die Gerste die Ausgabe für Futtermittel um 80, beim Mais um 60— 70 Millionen vertheuerk. Diese Mehrausgaben

soll sie aus der Viehzucht wieder herausschlagen; das ist einfach undenkbar, um so weniger, als die kleinen Leute, die den ihre Produkte abkaufen, in ihrer Kaufkraft durch den Zolltarif

selbst geschwächt werden. Wie es kommt, daß gleichwohl so viele kleinen Landwirthe dem Bunde der Landwirthe angehören, ist eine Hen deren Untersuchung wir auch nicht ausweichen können. zeigt sich denn, daß den kleinen Bauern von den Agitatoren des Bundes der Landwirthe die unglaublichsten Preise für ihre Erzeugnisse in Aussicht gestellt werden, wenn sie nur dem Bunde der Landwirthe kit an . n. Redner untersucht darauf die Preisbewegung für tot im Verhältniß zum Getreidepreis und führt dabei aus, die Be⸗ lastung der Arbeiterklasse durch den Brotwucher werde aufs Deutlichste illustriert durch eine Reihe von Arbeiterbudgets, wie sie nicht von Sozialdemokraten, sondern von bürgerlichen Sozialpolitikern aufgestellt eien. Redner verbreitet sich dann sehr ausführlich über die Einzel⸗ iten dieser Budgets und schließt seine 3 stündige Rede mit dem unsche, die Regierung möge durch Auflösung des Reichstages elch hei geben, bezüglich des Zolltarifs an die Wähler zu appellieren. Abg. Dr. Pag sche (nl): Der Vorredner hat alles überboten, was bisher an Rededauer auf der Tribüne des Reichstages geleistet worden ist. Ob das im Fetz fn des Landes liegt und der Förderung e ich dem Urtheil der Wähler draußen.

. Gothein hätte ich n

demokraten. Das waren aber keine Beleidigungen! Prä⸗ sident: Ich habe keine Beleidigung gehegt Ich be nur davon und sehe darin keine Beleidigung, daß ich

esprochen

ö meinem Freunde Gothein etwas mebr politischen Takt zu- etraut hätte, als daß er gestern in der hechgespannten politischen Situgtion nach der Erklärung des Reichskanzlers noch den Nachweis zu erbringen suchte, als ob eine Nothlage in der Landwirthschaft nicht überall hestehe. Ich nenne das nicht eine gründliche Berathung, sondern unnütze . Eeudung, gerade heraus gesagt, wenn wir, nachdem in der Kommisston alle diese Fragen ausführlich erörtert sind in 100 Sitzungen, am zweiten Tage bis 4 Uhr erst zwei Redner gehört haben. 5 gehe auf diese Erörterung nicht mehr ein. Der Reichskanzler hat estern Hit, ernstlich kann man die Nothlage der Landwirth⸗ ö nicht bestreiten. Ich bringe auch dafür keine Beweise mehr. jahrelanger Berathung nochmals alle Gründe für und wider zu erörtern, ist nicht angebracht. Ich lege nur noch kurz die Stellung meiner Freunde dar. Wir haben don Anfang an den Stand⸗ Vunkt vertreten, daß wir im Interesse der gesunden Fortentwicke⸗ lung unseres volkswirthschaftlichen Lebens es für 4 noth⸗ wendig erachten, daß wir unsere handelepolitischen Beziehungen in den bisherigen Bahnen erhalten, damit unsere Produktion vom Weltmarkt aufgenommen werden kann, daß der inländische Markt gesichert werde gegen die Konkurrenz des Auslandes, und daß nicht nur der Industrie, sondern vor allem der Landwirt hschaft der nöthige Schutz gewährt werde. Ich stehe auch heute noch auf dem Standpunkt, daß die Landwirthschaft eines höheren und besseren Schutzes bedarf, als sie ihn unter den Handelsverträgen hatte. Wenn der Abg. von Kardorff gestern gemeint hat, daß seiner Zeit die Industriellen der Landwirthschaft bei Abschluß der Handels- verträge in Stich gelassen hätten, und daß gerade der Zentralverband deuischer Industrieller die Landwirthschaft sich selbst über⸗ ssen habe, wodurch diese in die Nothlage gekommen sei so muß ich darauf hinweisen, daß, nachdem bereits in Diel dorf unter Mitwirkung unseres Kollegen Beumer eine Erklärung abgegeben war, daß der Zentralperband eine Begünstigung der Industrie auf Kosten der Landwirthschaft nicht anstrebe, das Direltorlum dies noch besonders bestätigt hat. Nach der Erklarung des Reichs kanilers ist für uns eine feste 5 geschaffen. Wer es gut meint mit der Landwirthschaft, muß dafür sorgen, daß ihr der Schutz ge⸗ geben wird, den die Regierung ihr gewähren will. Wenn man in der Presse hervorgehoben hat, daß die Regierung . ihrer feierlichen Erklärung schließlich der großen Majorität des Reichstages gegen⸗ ü nachgeben wird, so glaube ich, daß man diese Hoffnung nach den letzten Erklärungen nicht mehr hegen kann. Wir können an den Worten des Reichskanzlers nicht deuten und tüfteln, sondern wir müssen es als eine Thatsache hinnehmen, daß der eine Faktor der Gesetzgebung gesprochen hat, und uns liegt es dann ob, unsere Meinung zu offenbaren. Wer der Ueberzeugung ist, daß es eine politische und wirthschaftliche Nothwendigkeit ist, daß der Zolltarif zu stande kommt, kann über seine Stellung nicht im Zweifel fein. Wir sind zu einem Opfer verpflichtet, und über die Politischen Konsequenzen einer Ablehnung brauche ich nicht weiter zu reden. Die hohe Begeisterung für die Vertretung des deutschen Volkes muß thatsächlich mehr und mehr schwinden, wenn sie sich als unfähig erweist, eine so wichtige Vorlage im Zusammenhange mit den Regie⸗ rungen zu stande zu bringen. In diesem Sinne hat der Kanzler seine Mahnung an die Obposition gerichtet. Von den Vertretern der speziellen Interessen der Landwirthschaft ist immer wieder betont worden, es müßte mehr konzediert werden. Wenn die Vorlage fällt, ist keine Regierung im stande, eine neue Zollvorlage zu machen, die widerstrebenden Elemente von rechts und links würden es ver⸗ hindern. Was wäre die Konsequenz? Dann haben wir Getreide und Viehßölle, die sehr viel niedriger sind als jene, die die Regierung beute bietet. Das ist die Perspeftive, die nach den Erklärungen der Regierung der Landwirthschaft geboten ist: in maimo den gegen⸗ wärtigen autonomen Tarif. Die Landwirthschaft braucht schnell Hilfe. Darum meine ich noch einmal: Versuchen wir, zu stande zu bringen, was möglich ist, im Interesse der Landwirthschaft, der Industrie und

des Handels im Einverständniß mit den verbündeten Regierungen! bg. Graf Kanitz (d. kons.): Den Wunsch, daß etwas zu stande ebracht werden möge, theile auch ich. Dem Reichskanzler kann ich in einer Mahnung an die Opposition durchaus Recht geben und 3 wohl bedauern, daß er uns die Möglichkeit abgeschnitten hat oder ab⸗ schneiden will, der Landwirthschaft diejenig; Hilfe zu bringen, deren . durchaus bedarf, um sich aufrecht zu erhalten. Welche mühsamen rhebhungen und Ermittelungen haben stattgefunden, um festzustellen, wie hoch der nothwendige Schutz bemessen werden muß; wieviel Behörden sind thätig gewesen! Ueber 2000 Sachverstandige hat man vernommen. Der Wirthschaftliche Ausschuß hatte den verbündeten Regierungen einen anderen Tarif unterbreitet als den, den uns die Regierung vorgelegt hat; es machten sich eben nachher andere Männer daruber her, zum theil solche, die nicht den Verhand⸗ lungen des Wirthschaftlichen Ausschusses beizuwohnen sich die Mühe nommen hatten; diese stellten die Sätze auf, und dann hieß es: von wird nicht abgegangen! Dem Bedauern über die Erklärung des Kanzlers habe ich hiermit Ausdruck geben zu sollen geglaubt. Wenn ich einen Vergleich ziehe zwischen diesen Verhandkungen und. denen, des Jahres 1885, wo es sich auch um eine r. Erhöhung, handelte, so wurde damals die ganze Vorlage in nf Tagen erledigt. Heute dagegen ist noch gar nicht abzusehen, wie e Die. Berathungen dauern sollen, wie lange das Land auf die nothwenzige Reform des Zolltarifs zu warten haben wird. Fürst Bismarck hatte einen ff von 6 6 für das Brotgetreide beantragt, . er die Verhältnisse und, die Lage der Landwirthschaft genau annte. Liegt heute für uns nicht mindestens derselbe Grund zu einer * 2 Erhöhung des landwirthschaftlichen Schutzes vor als 188.7 Die Regierung erklärte damals, daß bei einem Weizenpreise

von 157 und einem Roggenpreise von 136 6 die Landwirthschaft unmöglich bestehen s g Heute slehen die Getreidepreise vergleichs.· weise eher niedriger als höher, 152 und 121; die Verkehrs⸗ und Transportverbaltniffs im Weltverkehr haben sich aber außer- dem außerordentlich verschoben, vor allem die Trantportkosten im Üeberfeeberkehr. Die Fracht ist von 28 auf 10 und 3 6 herunter⸗ egangen. Ich weiß ja nicht, ob der viel besprochene Morgan. Trust in dieser Deziehung eine Aenderung hervorrufen wird. Auch der Dorimund⸗Fms Kanal hat das seinige zu den Verschiebungen in der Lage der Landwirthschaft beigetragen; er, der für die Erzeugnisse der Montanindustrie kestimmt war, nährt sich hauptsächlich den dem i, fremden Getreides. Vom Osten ab ist ebenfalls mit einer deutenden Verbilligung der Transporte zu rechnen gewesen; eine außerordentliche Verbilligung der Eisenhahnfrachten ist eingetreten. Die sibirische Eisenbahn bringt mit der Zeit sehr große Quantitãten flbirischen Getreites auf den curopäischen Markt, kag, um nicht dem rufsischen Getreide Konkurrenz zu machen, auf dem Seewege nach den Häfen der Nordsee u. s. w. abgeschoben wird. Dazu kemmt nun auch noch die mandschurische Eisenbahn, und darüber, daß sie in der⸗ elben Richtung wirken wird, besteht wohl kein Zweifel. Anderer⸗ eits sind der deutschen Landwirthschaft fortwährend neue Lasten auf⸗ erlegt worden; ich erinnere nur an die sozialpolitischen Lasten. Die berühmte Miquel sche Steuerreform brachte den Erlaß der Grundsteuer; ich muß ö. als praktischer Landwirth ein Mehrfaches von den Steuern zahlen, die ich zahlte, als noch die Grundsteuer eingezogen wurde. Zur Vorbereitung dieser Vorlage hat eine ganz außer⸗ ordentlich umfangreiche Enquéte stattgefunden durch den deutschen Land · wirthschaftsrath. Traurig genug sind ihre Ergebnisse; nur eine durchschnittliche Verzinsung des Kapitals von 21 0s0 wurde er⸗ mittelt, während 60 oo aller Betriebe überhaupt kein Cinkommen aufzuweisen hatten. Herr Antrid ist auf die e f Landwirth⸗ scha i e if eingegangen. Weiß Herr Antric nicht, daß Jaurs hinsichtlich der schwierigen Lage der Landwirthschaft dort den großen und den kleinen Grundbesitz durchaus gleichstellt? Jaures hat ferner einen Weizenpreis von 259 M als absolut nothwendig für das Be⸗ steben der Landwirthschaft erklärt. Wenn Sie bei den Wahlen wieder die Parole von der Brotvertheuerung ausspielen, werden wir darauf hinweisen, wie dieselben Sozialdemokraten in anderen Ländern über die Brotveriheuerung denken. Die Landwirthschafts⸗ kammer in Westfalen hat berechnet, daß bei einem Getreide⸗ verbrauch von 132 kg auf den Kopf im Jahre bei einer Zollerhöhung von 5 M auf 8 S und von einer solchen ist ja vorläufig nicht die Rede eine Vertheuerung um 396 3 oder rund 4 M auf den Kopf, also 20 0 auf die Familie eintritt. Eine davon unabhängige Berechnun in der Provinz Posen kommt zu demselben Resultat. (Zwischenru links) Der Abg. Bebel sagt, das sei gerade Vertheuerung genug. Gewiß; aber wenn Sie bedenken, wie die Arbeitslöbne 8 der Verdienst der Arbeiter größer geworden ist, soJ werden Sie zugeben, daß diese Vertheuerun e il n , gering ist senũ ber der Mehreinnahme des Arbeiters. Dann soll doch der * tarif nicht allein der Landwirthschaft zu gute kommen, , auch der Industrie und dem größeren und kleinen r Dadurch wird der Wohlstand und die Kaufkraft der Bevölkerung erhöht und dem Arbeiter ein sicherer Verdienst gewährleistet, deshalb ist die Ver= theuerung nicht zu hoch. Bei dem Aufschwung unserer Handels. und Wirthschastspolitik im Jahre 1879 waren die Getreidepreise auch so niedrig, daß die Zölle ein Bedürfniß wurden, und damals ging es den Arbeitern ganz miserabel infolge der Stockung in der Industrie, zum Beispiel in der Eisenindustrie. Der Arbeiter hatte damals nichts von den niedrigen Getreidepreisen, nachher stiegen aber infolge der Zölle die Preise, und der Verdienst des Arbeiters wurde besser durch die Besserung des heimischen Marktes.

Diese Periode wollen wir fortdauern lassen und nicht . um 30 Zoll den früheren Zustand wieder Platz greifen lassen. In Cassel hat die 3 über das Verhältniß zwischen Brot⸗ und Getreidepreisen festgestellt, daß die Bäcker vor 50 Jahren sich mit einem ganz geringen Nutzen begnügten, und seitdem ist die Spannung wischen den Getreide⸗ und Brotpreisen von 24 6 für die Tonne is 1894/98: auf 51 6 gestiegen. Allerdings sind die Un⸗ kosten der Bäcker durch höhere Löhne 2c. auch gestiegen, aber alle diese hohen Unkosten müssen wir Landwirthe bezahlen. Mit der Tendenj des Antrages auf Aufhebung der städtischen Abgaben für Lebensmittel bin ich vollkommen einveistanden, aber leider vaßt der Antrag nicht in das Gesetz hinein,. Hoffentlich dienen diese Ver⸗ handlungen dazu, mit diesen städtischen Abgaben sobald wie möglich aufzjuräumen und dadurch eine erhebliche Verbilligung des Brotes herbeizujühren; die Landwirthe erhalten einen geringeren reis für ihre aaren infolge dieser hohen laben. Der eichskanzler erhebt ferner den Einwand, daß auf Grund der Kommissions⸗ beschlüse Handelsberträge nicht zu stande kommen könnten. In Be tracht kommen aber für Verträge nur Desterreich, Italien, die Schweiz, Belgien und Rußland; denn mit den anderen Ländern, die uns mit Getreide versorgen, Amerika, Canada, den englischen Kolonien, bestehen keine Handelsverträge. Speziell in Bezug auf Rußland bin ich anderer Meinung als der Reichskanzler. Ich lege den allergrößten Werth darauf, daß wir mit Rußland in hbandelspolitischer Einigkeit und in Frieden leben. Wir können ihm Vortheile bieten, ohne uns zu schaden. Ich erinnerte z. B. an das Petroleum. Rußland hat ein roßes Interesse, seine ee nb nach Zentral Europa und besonders nach utschland zu fördern. Es würde ihm sehr lieb sein, wenn es seinen Markt bei ung gesteigert sähe. Was nun die Anträge betrifft, so hat der Antrag Wangenheim bei Ihnen (links) den meisten Widerspruch Lfunden. Ich habe zu erklären, daß die große Mehrzahl meiner Fraktion jenen Zollerhöhungen, welche sich 44 Brotgetreide beziehen, zustimmt, und daß wir gewillt sind, mit einer angemessenen Herab⸗ setzung der Industriezölle vorzugehen, falls die Interessen der Land⸗ wirthschaft im vorliegenden Tarif nicht ausgiebig Berücksichtigung finden. Der Beschluß des Zentralverbandes des vorigen Monats hat uns diesen Beschluß wesentlich erleichtert. Ich sehe nicht ein, wie das gute Verhältniß zwischen Industrie und Landwirtbschaft aufrecht erhalten werden soll. wenn die Industrie erklärt, daß unsere Forderungen für die Industrie unannehmbar seien. Hätten wir statt des Einheitstarif einen Doppeltarif vor uns, so wäre eine Einigung mit der Industrie viel leichter. Leider bat eine Strömung des Großhandels die Oberhand behalten, und so haben wir statt eines Doppeltarifs einen Einheitstarif bekommen. Nicht nur die Landwirthschaft, sondern auch die Zuckerindustrie liegt sehr darnieder. Die berühmte Brüsseler Zuckerkonvention wird ihr gar nichts helfen. Viel zu viel Landwirthe sind vom Getreidebau zum Rübenbau übergegangen und infolge dessen ist eine Ueberproduktion an Zucker eingetreten. Diese Ueberproduktion muß beseitigt werden. Ich hoffe, Sie werden aus meinen Worten nicht den Eindruck gewonnen haben, daß ich besondere Vortheile auf. Kosten anderer Erwerbszweige für die Landwirthschaft wünsche. Wir wollen alle vaterländischen Produkte gleichmäßig gegen das Ausland schützen. Ven diesem Gesichts⸗ punkte werden Sie uns nicht einwenden können, daß wir über das i br Maß hinausgehen.

Abg. Herold (Zentr.: Daß die Nothlage der Landwirtbschaft groß ist, heweisen auch die Erhebungen des Reichtamts des Innern. Die Verzinsung und Rentabilität der Landwirthschaft ist danach ganz minimal, in ungünstigen Bezirken ist die Verzinfung des Grundkapitals gleich Null. Wir wollen den Werth des Grund und Bodens nicht gesteigert haben, aber ihn auch nicht wesentlich herab= gez sehen. Geschähe das, so müßte das zu einer Krisis führen. Ein Wucher ist überall verwerflich, am meisten bei den nothwendigen Lebensmitteln. Aber wer treibt Brotwucher? Doch Diejenigen, die verlangen, daß das Getreide einen Preis habe, unter dem Millionen zu Grunde gehen. Der Antrag Wangenheim enthält Forderungen, die von fast sämmtlichen landwirthschaftlichen Korporationen gestellt sind. So wünschenswerth aber auch dieser Zellsatz für die Landwirtbschaft ist, so ist doch kein Zweifel, daß diese Forderungen nimmer die Zu. stimmung des n nr, und der verbündeten Regierungen finden werden; sie sind in diesem und im nächsten Reiche tage autsichtslos; sie können nur der Agitation dienen und Unzufriedenheit berpor⸗

kann ich artei des om . 33 „wenn a ist uns vo 1 8 nebeschlüssen festzuhal ten.

län, die der Rei

J n Ich kann im 426 23 69. 2 . ili allgemeinen Grund wickelt hat, sind wir einverstanden. Auch wir Land wirthschast geholfen wird, daß die Im gedeiht, daß lang 4 Handels vertrãge weil sie allein Rube berbeiführen; wir verträge nicht um jeden Preis i. des Reichskanzlers sind wir on Partei wie die meine wird niemals dag Wehl leugnen. Zu den Arbeitern gehören aber auch die es wäre eine Ungerechtigkeit, wenn man ibnen den verweigerte, den man den übrigen A gen es der Allgemeinheit, wenn auf 42/9 der eige ein so geringer Zoll gelegt wird? be , , bei den Getreidezöllen zu bleiben.; ir haben gesammten Mehrerträge für die Wittwen, und Wai wendet werden sollen. Wenn behauptet st, ban wir n den Arbeitern nehmen, wat wir ihnen auf der ander nicht zu; denn ein großer Theil der Zölle wird ven Wenn die Zölle mit der Wittwen⸗ und Maise in Kraft getreten sein werden, wird die ob sie die Zölle aufgehoben haben wolle, antw mit der ittwen- und Waisenversorgun⸗ Handelsvertrag, der die Landwirthschaft ndele vertrag sein, denn die Mehrzahl immer in der Landwirthschaft beschäftigt. sind der Ansicht, daß an den Kommissi verträge nicht scheltern werden, wenn nöthige Festigkeit zeigt. Wenn

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An den Agrarzöllen m vielleicht noch weitere

. ier n, 8 Fischbe ; 2 der preußi dels Mi .

„w m an ein 1 , . und vom Zentrum haben durch a,, 4

ch nech zu einer Verständigung kommen werde. ültig * ob ein Zoll von 5.50 oder 6 angenommen 65 ist eine ' n. , . des n en n len 1e 6e Wenn der . verdient, kan

9 Hr, Irben

23 bellßs-

Gegen 6is⸗ Uhr wird die weitere Berathung auf Sonn⸗ abend 12 Uhr vertagt.

Literatur. z

e Museum für Kunst und Ge⸗

Das Hamburgi eier des 25 jährigen 2 . von Freun

werbe. Dargestellt 2 und Schülern Justus Brinckmann 8. Hamburg 1802 8 Keine ertüftelte Theorie, kein .

Raisonnement über Anlage und Ausbau von Kunstsammlungen ann den Erfahrungssaßß am. stoßen, daß das Gedeihen eines Museums vor allem, ja fast alle von dem Geschmack und der Energie seines Begründers und Lei abhängt. Sein Geschmack, der auf sicherm Blick für Qualhät iebt Gewähr für die Auswahl der Gegenstände, seine iert die Mitiel herbei, um solchen Geschmack in n

Daher war es ein glücklicher Gedanh

.

Thaten umzusetzen. a fünfundzwanzigjährigen Jubelfeier der Gründung des Dam Museums für Kunst und Gewerbe, das im Reich hinaus mit Recht als Musteranstalt bewundert wird und Schüler seines Schöpfers sich zu einer literarischen ; vereinigten, die sein Lebenswerk auch für Fernerstehende Licht zückt. Den Anfang macht der Kollege Brinckmann gi burg, Alfred Lichtwark, der in einem fesselnden Lebeneabriß den sechligjährigen, aber in unverwüstlicher Frische seines Amtes wallende Direktors dessen von echter Begeisterung und zäher n durchwachsenen Persönlichkeit gerecht wird, aber ah allgemeine Winke und Wänsche verlauten läßt. Ihm 1g weniger als einundvierzig Gratulanten; ein jeder mit einem kin Beitrag, in dem er die feinem eigenen Arbeitsgebiet naheliegrnd theilung des bamburgischen Museums behandelt und die Mnnnmn 1 die ihm dort geworden, mit Dank anerkennt. Aus dieser großen Ni arbeiterliste, die an sich schon einen Begriff giebt von dem min eki wirkenden Einfluß, den Brinckmann 's Persönlichkeit und Scha geübt hat und noch übt, seien in Dieser kurjen Ama wenige heraus m. B. Angst⸗Zürich, Otto von Jab H. rauberger⸗Düsseldorf, R. Graul⸗Leipzig, Peter Jesser Lessing⸗ Berlin, Pietro Krohn und B. Olfen. Kopenhagen, M Reichenberg, B. don Trenkwald Frankfurt 4. M. als Leiner d,. Sammlungen engere Fachgenossen Brinckmann ; eihen jüngerer Museume beamten seien nur Been Kopenhagen, mann, Bruning Lüer⸗Berlin, Kurzwell v Leipzig, Schredler⸗ Zimmermann⸗Dresden und die Assistenten der Hamburger selbst, darunter der Japaner Shinkichi Hara genannt. auch außerhalb des kunstgewerblichen Kreises fühlen sich zal Wunstfotscher Und. Vern altungsbeamte dein Jubilar in i Dank verpflichtet: das bekunden die Namen bon A. Gelbsn Berlin, A. Matthäi⸗Kiel, G. Pauli⸗Bremen, Purgold⸗Gotha. Nürnberg, F. Schlie Schwerin, Schmitzen Cöln, W. ven Dresden, von Ubisch. Berlin in dein Verzeichniß der Müilgrka denen auch der greife Direktor der Hamburger Seewarte, Prese G. von Neumayer mit einem werthwollen Beitrag über die ah mischen Instrumente der Sammlung sich anschloß. Auf einen al Kreis von Verehrern zu blicken, würde sicherlich einen Jeden mi friedigung und Stolz erfüllen, Brinckmann's Blick indeß, wir sicher, dringt darüber hinaus zu weiteren Zielen, deren er R die letzten Jahre binein immer neue gefunden hat, und in Nieser wartung wird wohl ein Jeder, det die imponierende Inh ' mit wirklichem Verständniß für den Mann, dem sie gilt, dem langen Zuge seiner Bewunderer anschließen.

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N 2.

rufen. Darüber, daß ein Theil der Freunde des Vorredners