1903 / 82 p. 9 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 06 Apr 1903 18:00:01 GMT) scan diff

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en nn . ö ö . Menge wird auf volle Doppel zentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet ö Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet.

n den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist,

Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.

Preustischer Landtag. Herrenhaus. 7. Sitzung vom 3. April 1903, 11 Uhr.

Es wird zunäͤchst die Beratung des Entwurfs des Staats⸗ haushaltsetats für das Rechnungsjahr 1903 bemm Etat des Ministeriums der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinalangelegenheiten fortgesetzt.

Nach dem Oberbürgermeister Fuß⸗Kiel, dem Pro essor

Dr. Schmoller und dem Ministerialdirektor Dr. Althoff, fager deren Ausführungen bereits in Nummer 80 d. Bl. berichtet worden ist, erhält das Wort . Professor Dr. Hillebrandt: Er bezeichnet es als als einen Nach⸗ teil des gegenwärtigen Zustandes unserer humanistischen Gymnasien, daß man in diesen keine Sprache beherrschen lerne. Vor allem müßten die alten Sprachen wieder den ihnen gebührenden Platz erhalten. Es sei empörend, daß es ihm habe passieren können, daß ein Primaner ihm auf die Frage nach dem Genitiv von totus antwortete: tot! statt totius. r erkenne an, daß der neue Lehrplan etwas mehr für die alten

Sprachen getan habe, doch sei dies nur als eine Abschlagszahlung zu betrachten.

Minister der geistlichen, Unterrichts und Medizinal⸗ angelegenheiten Dr. Studt:

derjenigen Systemsteilung zu setzen, die seit einer langen Reihe von Jahren die Grundlage des höheren Unterrichtswesens in Preußen bildet und sich gerade in ihrer eigenartigen Gestaltung und in dem Nebeneinanderbestehen, als dem vorhandenen Bedürfnisse Rechnung tragend, vollkommen bewährt hat. Ich würde die Hand dazu nicht bieten können, daß irgendeine Einheitsschule eingeführt würde. Sie mag für die unteren Klassen und für einzelne Schüler Vorteile haben ; im allgemeinen aber würde eine derartige Schablonisierung wesentliche Nachteile bringen und zu einer Art Kirchhofsruhe führen, die der be— währten Ausgestaltung unserer höheren Unterrichtsanstalten gegenüber etwas sehr Minderwertiges darstellen würde.

Oberbürgermeister Struckmann⸗ Hildesheim empfiehlt, die höheren Mädchenschulen den Probinzialschulkollegien zu unterstellen.

Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗ angelegenheiten Dr. Studt:

Meine Herren! Es ist das Bestreben der Untetrichts verwaltung, die voll ausgestalteten höheren Mädchenschulen tunlichst den Provinzial schulkollegien zu unterstellen. Die allgemeine Durchführung dieses Bestrebens scheitert an dem Umstande, daß in den Provinzialschul⸗ kollegien zur Zeit und auch für absehbare Zeit noch nicht genügende Kräfte vorhanden sind, welche die Aufsicht über eine so große Anzahl

Ich muß auch den heutigen Ausführungen des Herrn Professors Hillebrandt gegenüber die Kritik, die mein Herr Kommissar an seinen gestrigen Ausführungen geübt hat, in vollem Umfange aufrecht erhalten. Die gegen das gegenwärtige Unterrichtssystem erhobenen Klagen, insbesondere gegenüber den Unterrichtserfolgen der humanistischen Gymnasien, sind teils verspätete, soweit sie sich auf die Zeit vor der Einführung der neuen Lehrpläne beziehen, teils verfrühte, weil die Unterrichtsergebnisse der neuen Lehrpläne noch gar nicht vorliegen und vor allen Dingen noch nicht Abgangsprüfungen an den humanistischen Gymnasien stattgefunden haben, die allein ein zuverlässiges Bild von den Erfolgen des Unterrichts auf Grund der neuen Lehrpläne geben önnen.

Was mich besonders dazu bewogen hat, noch das Wort zu er⸗ greifen, sind die letzten Ausführungen des Herrn Vorredners, in denen er den gegenwärtigen Zustand des humanistischen Gymnasiums als einen mangelhaften bezeichnet hat, soweit es sich um den Unterricht in den alten Sprachen, also im Griechischen und vornehmlich im TLateinischen handelt. Ich betrachte es gerade als einen be— sonderen Vorzug und als eine sehr wertvolle Errungen⸗ schaft der neuen Schulreform, daß es gelungen ist, den

Charakter des humanistischen Gymnasiums und seine Bedeutung zu stärken. Es gilt dies namentlich auch von dem Lateinischen, wenn man bedenkt, daß gegenüber den früheren Normallehrplänen nunmehr eine Vermehrung der Lateinstunden um wöchentlich 6 stattgefunden hat. Es ist das eine wesentliche Garantie dafür, daß das Unvoll⸗ ständige der früheren Ergebnisse nunmehr einem besseren Zustande weichen wird. Die gutachtlichen Aeußerungen der Provinzialschul⸗ kollegien und der sonstigen darüber gehörten Sachverständigen stimmen darin überein, daß in der Tat die Unterrichtsergebnisse im Lateinischen sich jetzt erheblich gebessert haben. Insofern sehe ich vollständig beruhigt in die Zukunft und muß die Befürchtungen des Herrn Vorredners als gegenstandslos bezeichnen. Das wird der Herr Vorredner nicht verlangen können, daß die alten Sprachen, also Griechisch und Lateinisch, in einer Weise auf den humanistischen Gymnasien das Uebergewicht bekommen sollen, daß die anderen gleich wichtigen Gegenstände darunter leiden. Nach dieser Richtung hin justitia distributiva zu üben, war der Ausgangspunkt der Schul⸗ reform von 1900, und die Allerhöchste Ordre vom 26. November 1901 hat hierfür maßgebende Direktiven erteilt, die, wie ich glaube, ihre segensreichen Früchte zeitigen werden. Es ist einfach unmõglich gegenüber den modernen Anforderungen in anderen Fächern, gegenüber dem Umstande, daß auch der fakultative Unterricht im Eng⸗ lischen in den humanistischen Gymnasien seine Berechtigung hat, die alten Sprachen so in den Vordergrund zu stellen, wie dies namentlich in den ersten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts geschah. Vir können unmöglich erreichen, den Schüler in griechischer oder lateinischer Konversation vollkommen auszubilden. Sache derjenigen, welche später im praktischen Leben, in ihrem speziellen Beruf diese Kenntnisse berwerten wollen, ist es, nach dem Abgange von dem Gymnasium

die weitere Ergänzung ihres Wissens nachzuholen. Dazu ist ein besonderer Lehrgang an den Universitäten gegeben. Aber den Unterricht so zu gestalten, daß eine vollständige

der alten Sprachen auf dem humanistischen Gymnastum 53 22 ist einfach unmöglich und den Anforderungen des modernen Lebens gegenüber gar nicht durchführbar. Ich tröste mich aber mit der festen Ueberzeugung, daß die Ausgestaltung des Unterrichts in den alten Sprachen an der Hand des getz enwärtig geltenden dehr⸗ plang eine noch viel vollkommenere werden wird. Es kommt nicht allein an auf die Zahl der Stunden, sondern auch auf das ganze Spstem, die Art des Unterrichts in den alten Sprachen. In dieser Beziehung ist zweifellos eine erhebliche Besserung eingetreten, nachdem es der Unterrichtsverwaltung gelungen ist, auf der Grundlage von vor⸗ trefflichen Lehrbüchern auch dieses System zu verbessern. Nun möchte ich noch gegen die Ausführungen des Herrn Fuß be⸗ merken, daß es der Unterrichts verwaltung durchaus fern liegt, eine sogenannte Einheits, oder Normalschule anzustreben und an die Stelle

der vorhandenen technischen Kräfte weiter fortgefahren werden.

Oherbürgermeister Struckmann in diesem Punkte nicht überein, halte den jetzigen Zustand für den besten. z

die Besetzung der Profeffuren der Theologie gesprochen. Es ist eine ganz falsche Anschauung, zu glauben, Theologie oder, besser gesagt, die negatibe Theologie in gleiche Linie gefellt werden könne mit Nur das ist Theologie, was nischen Bekenntnisses steht.

tiver Seite der ine Tat der Wissenschaft, wicht des Gewissens; das verstehe ich ni ich begreife es auch nicht, wie man innerhalb der protestantischen Kirche s verstehen, braucht ) Über das Wesen des Christentums m vergleichen. der Theologie sollten nach meiner Ansicht ihre Forschung wehr darauf richten, die Absichten Gottes zu ergründen, i anzuzweifeln

von höheren Mädchenschulen außer den ihnen schon zugewiesenen höheren Unterrichtsanstalten der männlichen Jugend übernehmen können. In einer größeren Zahl bon Fällen ist auch schon die Unter⸗ stellung von solchen höheren Mädchenschulen unter die Provinzial schulkollegien erfolgt, und es wird auf diesem Wege je nach Maßgabe

Oberbürgermeister Or. Lentze⸗ Barmen: Ich stimme mit dem sondern

reiherr hon Du rant: Ich habe schon im vorigen Jahre über

daß die sogenannte moderne

der anderen Richtung der Theologie. auf dem Grunde des Ffume⸗ Es ist leider auch von pesi⸗ Ausspruch bekannt;. die Reformation ö. jagen kann, verschiedene Ri tungen ien notwendig. Um das zu man nur die Schriften von Harngck und Lemme Die Professoren

als und jedes Wunder zu leugnen. Theologie bedeutet tatsächlich einen Abfall von Gott; das ist moderne Wissenschaft Eine erfolgreiche Wirksamkeit kann nur durch den lebendigen Bibelglauben an die Macht des Gotteswortes erzielt werden. Wissenschaft ist neben dem Glauben nur insoweit von Wert, als sie die Grundwahrheiten der Kirche fundamental nicht antastet. Die künftigen Diener der Kirche sollen nur von solchen Lehrern aus⸗ gebildet werden, die wirklich den wahren und echten Glauben haben.

uch Männer wie Eduard von Hartmann und Baumgarten in Kiel haben es ausgesprochen, daß die meisten modernen Theo⸗ logen, wie auch sie selbst, nicht mehr Vertreter der christlichen Re⸗ ligion sind. Das ist das Bekenntnis eines ehrlichen Mannes! Ebenso wenig, wie man in der medizinischen Fakultät neben medizi⸗· nischen Lehrstühlen solche für Homöopathie ernichtet, darf man in der , Fakultät neben theologischen Lehrstühlen solche für moderne Theglogie errichten. In neuerer Zeit find mir wieder viele unglaubliche Aeußerungen von modernen Theologen bekannt geworden. . freue mich, daß die Beunruhigung, die dadurch hervorgerufen wird, jetzt auch die Provinzialsynoden zu beseitigen suchen, indem sie sich mit der Frage eingehend beschäftigen. Ich freue mich weiter, daß Theologen der positiven Richtung. vorzügliche Schriften herausgegeben haben, die ich auch Ihrem Studium dringend empfehlen kann. nenne z. B. die Schriften des, Hofpredigers Stöcker. Ich bin weit entfernt, die Freiheit der Wüssenschaft und der Forschung an sich anzugreifen. Aber es ist immer ein Unterschied zu machen zwischen freier Forschung und unheschränkter Lehrfreiheit. Wir halten es für unzulässig, daß die künftigen Diener der Lirche von Lehrern vorgebildet werden, die sich mit den fundamentalen Sätzen dieser Kirche in Widerspruch setzen. Eine Kirche, die derartiges duldet, müßte ihrem Verfall entgegengehen. Der Träger der Krone, der bei uns gleichzeitig zummus episeopus unserer preußischen Landeskirche ist, muß sich dagegen verwahren. Ich verstehe nicht, warum man sich lediglich aus theoretischen Sorgen um die Unabhängigkeit der Kirche vor einem Eingreifen scheut. Daß eine Beseitigung der Uebelftände von heute auf morgen erfolgen könnte, halte ich allerdings für ausgeschlossen. Man soll aber deshalb nicht die Haͤnde in den Schoß legen. Zunäͤchst soll die Staatsregierung bei Anstellung von Profefforen mehr als bisher von dem Gesichtspunkt sich leiten lassen, ob der Anustellende geeignet erscheint, aufzubauen oder niederzureißen. Von einer gleich- berechtigten Richtung kann nicht mehr die Rebe sein, wenn man die göttliche Offenbarung leugnet, unsern Herrn. und Heiland Jesus Christus aus dem Eyhangelium hinausweist und ihm den göttlichen Ursprung abspricht, alle Wunder in Abrede stellt und das Erlöfungswerk als allgemeinen Vorgang im Innern des Menschen darstellt. Solche Ansichlen sind von modernen theologischen Professoren aber mehrfach geäußert worden. Als Mittel dagegen denke ich mir in erster Linie eine andere Organisation der theologischen Fakultäten, durch welche das Theologische mehr vom Historischen getrennt wird. Man kann befondere Fakultäten für allgemeine Neligionswissenschaft gründen. Ferner würde ich die Er⸗ richtung von Predigerseminaren als Gegengewicht gegen die berwirrenden Lehren für gut halten. Endlich erscheint mir auch ber Vorschlag beachtenswert, Mittel bereit zu stellen, um dem Geistlichen eine zeit⸗= weilige Ausübung des akademischen Berufs zu ermöglichen. Ich rufe daher der Regierung die dringende Bitte zu: Helfen Sie ung dazu, daß unser Voll vor der Verbreitung des Unglaubens von den Lehr= stühlen der Unibersitäten bewahrt werde!

(ine Existenz Die moderne

grundsätzlichen Darlegung zurücktreten. lich dieses Standpunktes einer weiteren Darlegung um so mehr überhoben zu sein, als ich als bekannt boraussetzen darf, daß ich meine positive Glaubensrichtung in den verschiedenen Stadien meiner langjãhrigen Beamtenlaufbahn, insbesondere in meiner früheren Stellung als

Mitglied einer Provinzialsynode und Generalsynode, stets in offen kundiger Weise betätigt habe.

Minister der geistlichen, Unterrichts und Medizinal⸗

angelegenheiten Dr. Studt: Meine Herren! Die Grundsätze, von denen sich die staatliche Unterrichtsberwaltung bei der Besetzung der evangelisch⸗ theologischen Lehrstühle der Universitäten leiten läßt, sind von mir in der Sitzung dieses hohen Hauses vom 7. Mai v. FJ. eingehend dargelegt worden. Der damals von mir vertretene Standpunkt wird, wie ich hiermit erkläre, diesseits fortgesetzt festgehalten. Zwar sind inzwischen gewisse Spannungen zwischen der Kirche und der Theologie wie auch innerhalb der Theologie von neuem hervorgetreten, indes derartige Spannungen können durch Eingriffe der Staatsverwaltung nicht beseitigt werden. Es liegt im Wesen der evangelischen Freiheit, daß der theologischen Forschung kein „Bis hierher und nicht⸗ weiter zugerufen werden darf. Sört, hört Diese Freiheit, welche mit der Reformation und durch die Reformation erwachsen ist, hat, wie ich nicht verkenne, ihre Gefahren; aber diese Gefahren müssen ertragen werden in der festen Zu⸗ versicht, daß alles Extreme, Unfruchtbare und Wahrheitswidrige im Kampfe der Geister unterliegen wird. Ein Eingreifen von außen würde nur die Folge haben, daß der Irrtum Bundes genossen gewinnt und an Hartnäckigkeit zunimmt. Die Freiheit stellt an die Gewissenhaftigkeit und Zurückhaltung der Lehrer der Theologie und an ihre Verantwortlichkeit für den Dienst der Kirche höhere Anforderungen. Die Lehrer werden ihnen aber um so williger gerecht werden, je sicherer sie sich ihrer Freiheit erfreuen für ernste wissenschaftliche Forschung. Der Kraft des evangelischen Geistes darf vertraut werden, daß sich alle Spannungen und Schwierig. keiten ohne äußeres Eingreifen von selbst wieder ausgleichen werden.

Damit ist der Standpunkt der Staatsregierung im allgemeinen ge⸗ kennzeichnet.

Mein persönlicher Bekenntnis standxunkt muß gegenüber dieser Ich glaube aber auch hinsicht˖

Ich komme nun zu den einzelnen Vorkommnissen des letzten

Jahres, welche besonderes Aufsehen erregt haben. Es handelt sich vornehmlich um zwei Fälle: erstens um den Anstoß, den der Professor

der praktischen Theologie Baumgarten in Kiel durch sein Auftreten

in Wort und Schrift hervorgerufen hat. Ich kann nicht leugnen, daß, so wenig ich auch seine Beweggründe verkenne, ich doch die Be⸗ unruhigung, die er in weiten Kreisen der schleswig holsteinischen Kirche hervorgerufen hat, sehr bedauert habe; um so mehr hat es mir zur Befriedigung gereicht, daß sich in der kvangelisch⸗ theologischen Fakultät . der Universität zu Kiel unter voller Zustimmung derselben, und zwar,

wie ich besonders hervorhebe, mit Einschluß des Herrn Baum-

garten selbst, ein sehr tüchtiger, als Studiendirektor am Seminar bewährter Privatdozent von durchaus positiver Richtung für praktische Theologie habilitiert hat, so daß den Studierenden in Kiel hinfort Gelegenheit geboten ist, die praktische Theologie auch bei einem positiben Theologen zu hören.

Wenn nun neuerdings eine Festrede Baumgartens zu Angriffen gegen denselben Veranlassung gegeben hat, so möchte ich doch meinen, daß dieser Rede eine übertriebene Bedeutung beigelegt worden ist. Ich wenigstens habe den Eindruck gewonnen, daß sie auf nachhaltige Wirkung wohl keinen Anspruch hat.

Der zweite Fall betrifft den Privatdozenten Weinel in Bonn und dessen bekannten Vortrag in Solingen. Auch diesen Vor⸗ gang habe ich meinerseits bedauert. Ich bin der Ansicht, daß. wenn irgend wo, so namentlich in Bonn die Professoren und Dozenten der Theologie in Anbetracht der Unruhe, welche schon seit Jahren in den evangelischen Kreisen der Rheinprovinz und Westfalens besteht, allen Grund haben, sich möglichst auf das Katheder und die wissenschaftlichen Arbeiten zu beschränken (sehr wahr, statt sich mit den neuesten angeblichen oder vermeintlichen Er⸗ gebnissen ihrer Forschung an weite Volkskreise zu wenden. Wenn aber in den Angriffen auf Weinel auch hervorgehoben ist, daß er Inspektor des evangelischen Stifts in Bonn sei, so muß ich anerkennend bemerken, daß er die ihm in dieser Eigenschaft obliegenden Pflichten mit warmem Herzen erfüllt und es auch verftanden hat, im Verkehr mit den Studierenden der Stiftung jede Cinseitigkeit zu bermeiden. Much darf ich nicht unerwähnt lassen, daß in Bonn, dank der Opferwill igkeit der evangelischen Vereinigung, ein zweites Studienhaus für ehangelische Then.

nach allen Richtungen hin gerecht zu werden in der Lage ist.

beiden Fälle durchaus keinen Anlaß, mit Sorgen auf die Entwick unserer evangelischen Kirche zu blicken. Ich lebe . ö

logen besteht, welches von einem der positiwen Richtung angehörenden Gift. lichen geleitet wird. Ganz besonderg möchte ich aber darauf hinweisen. daß neuerdings in die ebangelisch⸗thLeologische Fakultät der Unibersität Bonn zwei anerkannte Gelehrte bon positiher Richtung berufen sind daß die Fakultät dadurch sowie durch die Ernennung eines ihrer kritisch gerichteten Mitglieder zum Ordinarius eine Weiterentwicklung und Uungestaltung erfahren hat, bermöge deren sie den Verhãltnissen und den Wünschen der rheinischen und westfälischen Provinzialkirche

Meine Herren, alles in allem genommen, geben die besprochenen